Visionen

Dies ist der dritte und letzte Teil einer Beitragsreihe, über die Entwicklung des FCA abseits des Platzes und die Wünsche und Visionen, die der Autor hiermit aus persönlicher Sicht verbindet. Im ersten Teil wurde gezeigt, wie die organisierte Fanszene den Verein in 2020 überflügelte. Im zweiten Teil wurde die These aufgestellt, dass der FCA 2021 zum coolsten Club der Republik werden könnte. Im nun nachfolgenden Beitrag wird gezeigt, was ein Fußballclub aus dieser Stellung heraus bewirken könnte.

Der coolste Club der Republik. Und zwar nicht nur durch die rosaroten Gläser der Brille der FCA Fans selbst. Sondern als unisono Feststellung aller Fußballfans des Landes. Vorbild oder „Role Model“ wie man heute so schön sagt. Aber nicht zum Selbstzweck, sondern immer mit der Vision etwas zu bewirken. Die Stadt und unsere Gesellschaft zu verbessern. Einen Beitrag zu leisten. Wenn wir dann wirklich am Gipfel sind, als coolster Club des Landes, dann geht es erst richtig los. Wer jetzt schon denk, was will der denn schon wieder, der sollte hier besser aufhören zu lesen. Jetzt kommen nämlich die Visionen. Dabei geht es um lose Ideen, die als Gedankenanstoß dienen sollen. Perfekt und vollkommen ausgegoren ist dabei noch nichts. Wenn sich ein paar fähige Leute an Konzepte setzen würden, dann könnte darauf vielleicht aufgebaut werden. Los geht’s.

Infrastruktur für Obdachlose

Gerade in diesen Zeiten ist es besonders hart für Obdachlose. Die Gesellschaft ist hauptsächlich mit der Corona-Pandemie beschäftigt, derweil der Wohnungsmarkt nicht besser geworden ist und sich die soziale Situation von vielen nur noch verschlimmert hat. Derweil steht auf dem Lechfeld ein Stadion, dessen Waschbecken und Toiletten schon lange nicht mehr genutzt wurden im Zuschauerbereich und es gibt doch viele windgeschützte und überdachte Bereiche, die mit Abstand genutzt werden könnten. Dazu hat es das Fanzelt und die Gaststätte, die man als Kantine verwenden könnte. Der coolste Club des Landes sollte sich für die Obdachlosen der Region etwas einfallen lassen. Programme à la „Kick Off für Menschen in Not“ zusammen mit Beratungseinrichtungen und sozialer Betreuung, um diesen Menschen die Chance zu geben, sich eine Perspektive zu schaffen.

Platz ist da in der leeren Arena. Den könnte man doch auch sinnvoll nutzen. (Foto: PICTURE POINT / Roger Petzsche / Pool via Imago)

Achtsamer Umgang mit Ressourcen

Fußballclubs tragen ihren Teil zur Wegwerfgesellschaft bei. Wer wissen will, wie das ausschaut, muss nur nach einem Spieltag mal an der Arena vorbeifahren und den Wust der Einmalplastikbecher begutachten. Ätzend. Dazu kommt, dass es jedes Jahr neue Trikots gibt, neue Fanartikelkollektionen und es für den Verein scheinbar vorteilhaft ist, wenn immer mehr und mehr gekauft wird. Dabei werden gerade Textilien oft unter schwierigen Bedingungen produziert, die keine Rücksicht auf Menschen oder Umwelt nehmen. Hier gelte es als coolster Club des Landes auszubrechen. Warum jedes Jahr immer eine komplett neue Trikotkollektion? Immerhin wurde das dritte Trikot schon wiederverwendet. Ein neues Trikot pro Saison würde doch schon reichen. Dafür etwas besonderes und lokal produziert. Mit manomama gibt es in Augsburg schön länger ein Unternehmen, dass die Tradition der Textilstadt aufrecht erhält. Arbeitsplätze schafft. Da muss doch was möglich sein?

Den Fußball zurück in die Stadt bringen

Bolzplätze braucht die Welt. Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche auspowern können. Diese Orte verschwinden immer mehr und weichen teuren Neubauwohnungen. Platz ist rar und steht sicher nicht für zusätzliche Flächen für Fußballplätze zur Verfügung, auch wenn immer dichter besiedelt wird. Ich wünsche mir vom coolsten Club der Welt eine Bolzplatzinitiative. Eine Zusammenarbeit der Stadt und Initiativen/Vereinen um in Augsburg und Umland mindestens 20 neue Orte zu schaffen, an denen Kids kicken können. Frei und ohne Mitglied in einem Verein zu sein.

So schön, wie diese Statue ist. Kinder auf einem Fußballfeld in der Stadt spielen zu sehen, wird sie nie in den Schatten stellen können. Auch weil es für Helmut Haller – wie für viele andere – so anfing. (Foto via Imago)

Fußball ist ein global verbindendes Element, gerade auch in Zeiten der EM. Er ist dabei allerdings nie neutral oder reiner Selbstzweck. Und schon lange kann es nicht mehr nur um „höher, schneller, weiter“ gehen. Die UBT hat in letzter Zeit oft vorgemacht, wie es geht. Es wird Zeit für den FCA zu erkennen, dass in einer klaren Haltung und groß gedachten Aktionen eine riesige Chance liegt. Identifikationspotential für viele Menschen, die im Moment nur viele Marketingaktionen und die Bestandswahrung des Kommerzes sehen. Und dabei vom Verhalten der großen Fußballverbände abgeschreckt werden. Wenn der FCA mehr Verantwortung übernehmen würde, wären auch die Menschen wieder mehr für den Verein da. Nicht nur am Samstag.

Was ein Team!

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, heißt es in Forrest Gump. Ich würde ja eher behaupten, dass das Leben wie eine Tüte Colorado Gummibärchen ist. Und ich mag keine Lakritze.

Vor mehr als 5 Jahren fing dieses Abenteuer hier an und ich spendierte dem FC Augsburg einen Blog, weil ich es schändlich fand, dass ein Club der in der Europa League spielt, keinen regelmäßig aktiven Blogger hat. Weit weg war meine Aktivität von dem, was bei den großen Clubs (zum Beispiel miasanrot.de oder schwatzgelb.de) passiert. Vor jeder Saison habe ich mich wieder gefragt: Macht das noch Sinn? Soll ich weitermachen? Gerade wenn der FC Augsburg sich mal wieder entschlossen hatte, erst etwas zu manchen Themen zu kommunizieren, wenn es dingfest etwas zu verkünden gab (gar nicht) oder die Mannschaft lausigen Fußball spielte, galt es die Motivation fürs Schreiben zu suchen.

Zwischenzeitlich war ich dann mal nicht mehr ganz auf mich alleine gestellt. Die Unterstützung war dann aber doch nicht von Dauer. Das Gerüst nicht stabil und die Beitragsdichte schwankte erheblich, manchmal auch für eine Weile gegen null. Es war, wie es war.

Ein Dank ans Team

In sehr eigener Sache möchte ich mich daher heute bedanken. Bedanken bei dieser großartigen Crew, die sich hier mittlerweile eingefunden hat, um über den FCA und die Entwicklungen im Umfeld zu schreiben. Wir sind momentan zu sechst. Irina, Andi, Markus, Franzi und Birgit sind neben mir aktiv und schreiben die längsten und besten Texte zum FCA, die es frei im Web verfügbar gibt. Alle arbeiten ohne Bezahlung und nur aus Spaß an der Sache an diesem Projekt mit, dass mir immer noch eine Herzensangelegenheit ist. Wir alle schreiben neben Job, Familie und anderen Interessen in unseren Leben und ich bin sehr dankbar dafür, dass sich weitere Menschen für diese RoGaz begeistern können.

Wer ist die coolste Crew im ganzen Land? Die Kandidaten für Platz seht ihr auf dem Foto (Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Pool via Imago)

Darüber hinaus haben sich rund um Weihnachten viele Fans bereit erklärt, ihre Geschichte aufzuschreiben, warum sie „Immer noch Original 1907“ sind. Gerade in Zeiten der Pandemie war dies eine sehr schöne Erfahrung, sich an den gemeinsamen Erinnerungen zu erfreuen.

Frauen, die Frauen repräsentieren

Der geneigten Leserin ist es vielleicht aufgefallen: Das Team des Blogs hat eine Frauenquote von 50%. Und während der FCA immer noch sucht, nach geeigneten Kandidatinnen für seine Entscheidungsgremien, hat sich dies bei uns ergeben, in dem Frauen mit Frauen netzwerken. Zeigt mir einen anderen Bundesliga-Blog, der das hinbekommen hat!

Und so stellt sich vor der neuen Saison gar nicht die Frage, ob es hier weiter geht. Das Fundament ist so solide, dass der Blog mittlerweile auch ohne mich überleben würde. Und es freut mich. Dies schafft auch die Möglichkeit, technisch zu verbessern oder das ein oder andere Randthema in Angriff zu nehmen. So haben wir die Möglichkeit einen Newsletter zu abonnieren, der einem immer freitags die Beiträge der Woche ins E-Mail-Postfach spült. Wir verzichten hier auf nervige Pop Ups und hoffen, dass ihr den Weg in der Seitenleiste findet, sollte das für euch interessant sein.

Leser und Leserinnen

Was uns dabei natürlich auch nicht verborgen blieb: es schauen immer mehr Menschen auf der Seite vorbei oder lesen uns bei OneFootball. Auch hierüber freuen wir uns, denn das ist Antrieb und Motivation. Es freut uns, wenn die Kollegen bei „Feuer und Flamme“ über uns reden. Es freut uns, wenn wir von FCA-Fans in der Breite gelesen werden.

Insgesamt war so die letzte Saison die beste, die es für diesen Blog jemals gab. Unsere Wünsche fürs kommende Jahr: Wir würden gerne wieder vermehrt über guten Fußball schreiben. FCA, jetzt bist mal wieder Du dran.

Und darüber hinaus freuen wir uns über Feedback, Kommentare und Verbesserungsvorschläge als auch Themenwünsche. Wer Lust hat, selbst einen Beitrag oder mehrere zu schreiben, darf sich gerne melden (kontakt@rosenau-gazette.de). Fußball ist etwas, dass Menschen zusammenbringen soll. Wir wollen weiterhin unseren Teil dazu beitragen. Seid ihr dabei?

Der Markus und die Jugend

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Offensichtliche Erleichterung. Auch darüber, in der letzten Woche nicht wie der FC aus Köln in der Relegation zittern zu müssen. Nach einer sehr desillusionierenden Saison unter Heiko Herrlich Hoffnung zu haben, dass sich etwas verbessert. Etwas ist vor allem das Sportliche. Mit Markus Weinzierl ist der Trainer zurück, unter dem der FC Augsburg am konstantesten guten Fußball zeigen konnte. Weinzierl kennt das Augsburger Umfeld und die beteiligten Akteure. Aber auch unter Weinzierl war nicht alles Gold, was glänzte.

Unpopuläre Entscheidungen werden bleiben

Gerade im letzten Sommer haben wir auch darüber gesprochen, wie manche Entscheidungen in Bezug auf verdiente Spieler wie Daniel Baier, auch zu Kritik geführt hatten. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Beispielhaft möchte ich an eine der schlimmsten Personalentscheidungen aus der ersten Weinzierl-Amtszeit erinnern. Der Spieler, der heute nur noch als „die Wampe von Giesing“ bekannt ist, hatte noch am letzten Spieltag gegen Gladbach getroffen und den FCA endgültig nach Europa befördert. In einer Zeit als der Titel „der Augsburger Neuer-Killer“ keine Übertreibung war, fand sich in der Folgespielzeit noch nicht mal mehr ein Platz im Kader (!) für die Europa League. Das Ende der Zeit von Sascha Mölders beim FCA war eingeläutet und die Entscheidung hat mich damals ähnlich getroffen, wie die Vorgänge im letzten Sommer.

(Sascha: Es braucht farblich Motive, die man als Augsburg Fan auch tragen kann. Dein Umsatz würde sich schlagartig verbessern. Details können wir gerne bei einem Kaltgetränk diskutieren).

Was kann die Jugend mittlerweile

Der Umgang mit Sascha Mölders war umso verwunderlicher, weil Markus Weinzierl immer sehr gut mit erfahrenen Spielern konnte. Dies war grundsätzlich während seiner ersten Amtszeit nie ein Kritikpunkt. Der lag damals eher in der Integration von Jugendspielern aus dem eigenen Nachwuchs. Weinzierl hatte das damals – anders als seine Nachfolger später – am Entwicklungsstand der Jugendspieler festgemacht. Während Weinzierl noch feststellte, dass die Spieler (u.a. Raphael Framberger und Ioannis Gelios) mindestens 2-3 Schritte von der Bundesligamannschaft weg wären, während seine Nachfolger Dirk Schuster und Manuel Baum die gleichen Spieler recht schnell ins Bundesligawasser warfen.

Maurice Malone kommt mit viel Rückenwind von seiner Leihe zurück (Foto via Imago)

Ein Vorteil für Weinzierl wird sein, dass die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums in der Zwischenzeit weiter professionalisiert wurde. Der FC Augsburg ist auch nach Ansicht von Experten im Umfeld anderer Vereine auf dem Weg in der Region hinter dem FC Bayern die Nummer 2 im Jugendbereich zu werden. Spieler wie Kevin Danso spielen Stamm in der zweiten Liga. Jozo Stanic und Maurice Malone sammeln schon viel Erfahrung in der dritten Liga. Insgesamt lässt sich so schnell feststellen, dass der Nachwuchsbereich und die Jungprofis weiter sind, als noch während Weinzierls erster Amtszeit.

Es braucht die Überzeugung

Das gilt zumindest in der Breite. In der Spitze hatte der FC Augsburg schon unter Weinzierl Talente, die weit genug für die Bundesliga waren. Zu nennen ist hier zuallererst Erik Thommy. Thommy wurde einige Mal verliehen, um Spielpraxis zu sammeln und durfte dann in Augsburg in die Bundesligamannschaft reinschnuppern. Seine Perspektive sah er dann trotzdem nicht mehr hier sondern beim VfB Stuttgart. Seine Leistungen waren dann durchaus durch Formschwankungen geprägt, wobei Erik Thommy fit und in Form einer der aufregenderen Offensivspieler in der Liga ist.

Erik Thommy fehlte am Ende die Überzeugung an eine Entwicklung in Augsburg. Zuletzt gewann er mit dem VfB gegen seinen alten Verein (Foto via Imago)

Der fehlende Glaube an die Perspektive in Augsburg hat dabei aus meiner Sicht zwei Komponenten. Einerseits wurde mit Christoph Janker jemand installiert, der als Bindeglied zwischen Jugend- und Profibereich fungiert und den Kontakt auch zu Leihspielern hält. Hier hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Andererseits braucht es dennoch einen Trainer, der hier die nötige Überzeugung und das Vertrauen vermittelt, die Geduld für Jugendspieler mitzubringen. Dies hat Weinzierl bisher nicht unter Beweis gestellt.

Episode oder langfristige Lösung?

Dies führt am Ende dazu, dass sich bei Markus Weinzierl die Frage stellt, ob er mit Blick auf die langfristige Vision des FC Augsburg der richtige Trainer ist. Klaus Hofmann hatte betont, wie wichtig es ihm ist, dass sich in der Zukunft eine Reihe von Augsburger Eigengewächsen in der Startelf des FCA wiederfindet. Der Nachwuchsbereich ist soweit auf einem guten Weg, um immer wieder Kandidaten hervorzubringen. Nun braucht es einen Trainer, der an die Jungs glaubt und ihnen bei diesem Schritt hilft.

Derweil es natürlich ein verdammtes Luxusproblem ist, sich hierüber vor der elften Saison in der Bundesliga Gedanken zu machen. Michael Ströll hatte unlängst kommuniziert, dass aus wirtschaftlichen Gründen kein Spieler verkauft werden müsse (und Felix Uduokhai somit bei einem Abgang mindestens 20 Mio. EUR kosten sollte). Dazu traut wohl das gesamte Umfeld Weinzierl zu, den FCA sportlich wieder hinzubekommen. Der Fußballromantiker in mir träumt nun davon, dass wir mit Markus Weinzierl unseren Christian Streich gefunden haben. Und da wird einer der entscheidenden Punkte bei der Integration der Jugendspieler liegen. Es bleibt zu hoffen, dass Markus an den richtigen Stellen während seiner freien Zeit hospitiert hat. Ich deute das Petkov-Debüt am letzten Spieltag zumindest schon mal so.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

Auch in diesem Jahr kürt das Team der Rosenau Gazette die Spieler der Saison. Ihr dürft dabei wählen, welcher Spieler euch dabei am meisten überzeugt hat. In der nächste Woche steht die Wahl des Newcomers des Jahres an. Doch heute geht es um die Wahl der Spieler, die sich eurer Meinung nach im Vergleich zur Vorsaison am meisten verbessert haben. Die Auswahl jener Spieler ist uns auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen, denn gefühlt hat das ganze Team abgebaut. Dennoch haben sich einige Jungs tatsächlich gemacht und fünf von ihnen möchten wir euch heute vorstellen. Hier sind die Spieler, die sich in unseren Augen am meisten weiterentwickelt haben.

Reece Oxford

Der junge Engländer, der in der Saison 2018/19 zuerst per Leihe und 2019/20 schließlich ganz zu uns wechselte, hatte keinen leichten Start bei unserem FCA. Gerne wird er in den sozialen Netzwerken zum „Opfer“ gemacht und angefeindet, wenn er einen Fehler gemacht hat. Dabei vergessen viele seiner Kritiker gerne, dass Oxford noch recht jung ist und noch mitten in seiner Entwicklungsphase steckt.

Und genau in dieser hat er in der kürzlich abgelaufenen Spielzeit einen gewaltigen Sprung gemacht. Stand Reece in der Saison 2019/20 nur zwei Mal in der Startelf, schaffte er es in diesem Jahr ganze 14 Mal. Zudem durfte er während der Sperr- bzw. Verletzungsunterbrechungen die beiden Stammkräfte Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw vertreten und machte dieses mehr als nur ordentlich. Natürlich hat er sich auch den einen oder anderen Patzer geleistet. Doch seien wir mal ehrlich: Fehler sind menschlich und gehören zum Leben dazu. Sie sorgen dafür, dass ein Spieler daraus lernt und bringen ihn in seiner Entwicklung weiter.

Da läuft der glatt mal dem Alaba den Ball ab… (Foto: Martin Hangen via Imago)

Auch Oxfords Werte und Quoten haben sich allesamt verbessert. Seine Passquote beispielsweise ist von 65,6 Prozent auf 82,1 Prozent gestiegen. Ganze 5,41 Bälle konnte er während einer Partie durchschnittlich klären, was eine Steigerung von über 3 Bällen pro Spiel ausmacht. Das klingt jetzt nicht nach viel, doch Oxford liegt hierbei auf Rang 3 von allen betrachteten Spielern laut Ligainsider. Doch das kann er noch besser. Im Blocken macht ihm nämlich kein einziger Gegner etwas vor. Hier liegt Reece nämlich auf Platz 1 mit im Durchschnitt 1,57 geblockten Bällen pro Spiel. Im Vorjahr holte übrigens auch ein Augsburger diese Art der Krone und diesen sehen wir uns jetzt genauer an, denn auch er hat es in unsere Auswahl geschafft.

Felix Uduokhai

In der letzten Saison war Felix vom VfL Wolfsburg an uns ausgeliehen, doch schnell war den Verantwortlichen klar, dass man den Innenverteidiger unbedingt halten müsse. Gesagt – getan. Stolze 7 Millionen Euro Ablösesumme zahlte der FCA für Udo und dieser ließ uns nicht eine Sekunde lang an ihm zweifeln.

Auch in dieser Spielperiode legte Felix noch einmal ordentlich zu. In sämtlichen Partien, die er in dieser Saison für uns bestritt – 31 an der Zahl – stand der gebürtige Annaberg-Buchholzer in der Startelf. Das sind ganze zehn Mal mehr als noch letztes Jahr. Dass Felix in der Abwehr eine absolute Bank ist, darüber lässt sich wohl kaum streiten. Nicht nur, dass er hervorragend im Zweikampf ist (Rang 11 laut Ligainsider), sondern auch im Bereich Tackling und Ballklärungen liegt er in den Top 10 (jeweils Platz 6). Außerdem ist Udo sehr kopfballstark, wie das wichtige Tor gegen Borussia Dortmund am 2. Spieltag beweist, denn damit leitete er unseren Heimsieg gegen die Schwarz-Gelben ein.

Sein – und unser – Highlight dürfte aber die Berufung in die Nationalmannschaft gewesen sein. Er durfte zwar sein Debüt im A-Team leider noch nicht feiern, doch wir sind uns sicher, dass das früher oder später kommen wird. Wir alle können nur hoffen, dass er uns auch in der nächsten Spielzeit noch erhalten bleibt, denn Felix gehört definitiv zu unseren wichtigsten Spielern.

Bärenstarke Leistung über die ganze Saison hinweg (Foto via Imago)

André Hahn

Zu diesen zählt aber auch unser Topscorer André Hahn. Wohl kaum einer hätte damit gerechnet, dass er nach der doch recht schwachen Saison 2019/20 derart einschlagen und an seine erste Verpflichtungszeit bei uns anknüpfen würde. Gerade einmal sechszehn Einsätze hatte er in der Vorsaison zu verbuchen – neun davon von Beginn an. Das war aber auch einer Sehnenreizung geschuldet, die ihn von Mai bis Juni außer Gefecht setzte und aufgrund derer er fünf Spiele verpasste.

Trotzdem sah das in dieser Saison ganz anders aus. Trotz Coronavirusinfektion stand Hahn in 30 Partien über 2.090 Minuten auf dem Platz. Insgesamt sammelte er 17 Scorerpunkte, indem er 9 Tore schoss und 8 auflegte. Auch bei den Schüssen aufs Tor konnte André seinen Wert in etwa verdoppeln. Schoss er in der letzten Spielzeit noch durchschnittlich 0,59 Mal aufs Tor, so lag er in dieser Saison bei 1,22 Schüssen pro Partie.

Doppelt hält besser – Wir geben das Herz gerne zurück! (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Mit 1.859 intensiven Läufen liegt Hahn vereinsintern auf Rang 2 hinter Daniel Caligiuri. „Der Hahn muss laufen“ ist daher nicht nur so ein Spruch, sondern er tut es tatsächlich. Insgesamt waren es nämlich 279,2 km in dieser Saison. Mehr liefen bei uns nur Daniel Caligiuri, Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai, die aber mehr Spiele als Hahn bestritten haben. Auch bei den Sprints (671) liegt André auf Platz 2.

Für uns war der gebürtige Otterndorfer einer der wichtigsten Spieler in der Augsburger Mannschaft und wie man sehen konnte, hat er sich im Vergleich zur Vorsaison prächtig entwickeln können. Das darf er gerne nächstes Jahr noch einmal machen.

Mads Pedersen

Diese Wahl mag einige unserer Leser vielleicht überraschen, doch wenn man die abgelaufene Saison mit der Spielzeit 2019/20 vergleicht, dann taucht der gebürtige Däne hier absolut zurecht auf.

Für unseren FCA stand der 24-Jährige in dieser Saison 15 Mal auf dem Platz. Ganze 9 Mal reichte es sogar für die Startelf, als er Iago in dessen Verletzungspause vertreten durfte. Das sind insgesamt ganze 12 Einsätze mehr als 2019/20. Dort durfte er gerade einmal 162 Spielminuten in drei Partien für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Als man ihn am 30.01.2020 nach Zürich verlieh, hatte man große Hoffnung, dass er dort Praxis sammeln dürfte. Leider entpuppte sich das als absolute Fehlanzeige, denn Pedersen durfte nur zweimal für den FC Zürich ran.

Hätte man ihn geblitzt, wäre der Schein wohl weg gewesen! (Foto: Markus Fischer via Imago)

Wirft man einen Blick auf die Werte und Quoten, dann könnten diese im Vergleich zu einem Uduokhai zwar besser sein, aber verglichen mit der Vorsaison hat Mads eine starke Steigerung hingelegt. So konnte er im Bereich Zweikampf seine Quote von 30,8 auf 49,2 Prozent steigern. Und auch beim Tackling legte er von 25,0 Prozent auf 45,9 Prozent ordentlich zu.

Zudem ist Mads Pedersen mit Abstand unser schnellster Spieler. Beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt wurde er mit 34,63 km/h nicht nur der schnellste Läufer der Partie, sondern knackte damit auch die vereinsinterne Bestmarke der Saison.

Carlos Gruezo

Auch bei dem gebürtigen Ecuadorianer werden sich manche Leute fragen, wie wir gerade auf ihn kommen, denn wie auch schon Reece Oxford steht auch Gruezo gerne mal im Zentrum der Diskussionen. Doch alleine wenn man sich die Zahl seiner Einsätze anschaut, ist ein Auftauchen bei den am meisten weiterentwickelten Spielern durchaus gegeben.

Noch in der Vorsaison kam Carlos gerade einmal zu 12 Einsätzen. Die Konkurrenz um Rani Khedira und Kapitän Daniel Baier war einfach zu groß. Hinzu kam, dass der heute 26-Jährige aufgrund einer Sprunggelenksverletzung und dadurch entstandenem Trainingsrückstand ganze 138 Tage ausfiel und 15 Spiele verpasste. Doch in der gerade abgelaufenen Saison 2020/21 konnte er sich endlich durchbeißen. Von 36 möglichen Spielen bestritt er 30 über 2.161 Einsatzminuten. 24 Mal lief er sogar von Beginn an auf. Auch bei seiner Nationalmannschaft stand er 3 Mal auf dem Platz.

Nach schwerer Verletzung wieder ran gekämpft (Foto: Peter Schatz via Imago)

Auch seine Werte sind voll und ganz im Soll. Seine Passquote liegt durchschnittlich bei 79,5 Prozent und ist damit um 8,5 Prozent besser als die von Positionskonkurrent Rani Khedira. Mit 1,27 Balleroberungen pro Partie liegt er auf Rang 42 von 247 betrachteten Spielern. Auffallend ist auch, dass Carlos Gruezo mit 0,45 Ballverlusten pro Spiel doch einen sehr guten Wert aufweist. Hier teilt er sich vereinsintern Platz 2 mit Felix Uduokhai. Besser als die beiden ist nur unser Abwehr-Jeff mit einem Wert von 0,33.

Abstimmung

So, nun ist es an euch… Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr darüber abstimmen, welcher der oben genannten Spieler in der gerade abgelaufenen Saison die größte Entwicklung an den Tag gelegt hat. Wir sind schon ganz gespannt auf das Ergebnis.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

  • Reece Oxford (37%, 25 Votes)
  • Felix Uduokhai (36%, 24 Votes)
  • André Hahn (21%, 14 Votes)
  • Mads Pedersen (4%, 3 Votes)
  • Carlos Gruezo (1%, 1 Votes)

Total Voters: 67

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„Newsticker“

Kaum ist Sommerpause – und die EM ist bald in vollem Gange – und es tut sich was auf dem Transfermarkt. So mischt auch der FCA diesertags gewaltig mit. Unter die vereinsseitig kommunizierten und offiziellen Bekanntmachungen mischen sich jedensfalls auch einige Gerüchte. Wir ordnen diese nachfolgend für euch ein:

Offizielle Bekanntmachungen

Offensivspieler Lasse Günther wurde zuletzt vom FC Bayern München ablösefrei verpflichtet – und wir durften in ihn einem kurzen Porträt bereits vorstellen. Diese Kurzvorstellung – mit einer Erklärung, warum Lasse der nächste Arjen Robben werden könnte – findet ihr hier. Der 18jährige Günther verstärkt den FCA jedenfalls ab Sommer auf den offensiven Außenbahnen und war wohl – Gerüchten zufolge – heiß begehrt auf dem Transfermarkt. Der FCA hat das Rennen, wie man so hört, unter anderem auch wegen der Nähe zu seinem Elternhaus gemacht, die im Münchner Umland leben. Die Schlagdistanz nach Augsburg war auch schon beim Wechsel von Flo Niederlechner ein gewaltiges Argument.

Einen Profivertrag unterschrieb vor wenigen Tagen der letzte Augsburger Bundesliga-Debütant Lukas Petkov. Der 20jährige Mittelfeldspieler durfte im letzten Saisonspiel gegen den Meister aus München seine ersten Profiminuten sammeln. Mit der Bekanntmachung des ersten Profivertrags für Petkov wurde auch die direkte Leihe an alte Bekannte öffentlich kommuniziert: Lukas wird die kommende Saison in der dritten Liga kicken – beim ostwestfälischen Club SC Verl. Der FCA hat keine guten Erinnerungen an den damaligen Regionalligisten, gegen den man in der ersten Runde des DFB-Pokals am 10.08.2019 ausschied. Die Augsburger Offiziellen erhoffen sich natürlich Spielzeit für den talentierten Offensivspieler aus den eigenen Reihen.

Lukas Petkov durfte noch gegen die Bayern sein Debüt feiern und kickt nächste Saison in Verl (Foto via Imago)

Leihspieler

An den Lech zurückerwartet werden die vier Leihrückkehrer Felix Götze, Kevin Danso, Jozo Stanic sowie Maurice Malone. Während Götze, Stanic und Malone erfolgreich in der dritten Liga Spielminuten sammeln konnten, war Eigengewächs Kevin Danso unumstrittener Stammspieler beim etablierten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Es wird sich hier noch zeigen, wer eine Rolle spielen wird beim FCA in der kommenden Saison. Maurice Malones erste Drittligasaison haben wir zuletzt einmal näher für euch beleuchtet, dies findet ihr hier. Bei Stanic erscheint eine weitere Leihe nach Zwickau möglich, auch bei Götze ist ein Verbleib beim FCK noch nicht vom Tisch. Da das Arbeitspapier des jüngsten Götze-Bruders 2022 beim FCA endet, müsste dieser erst verlängert werden, um ihn erneut zu verleihen. Laut Augsburger Allgemeine will sich Trainer Weinzierl erstmal von allen Leihrückkehrern selbst ein Bild machen, um dann um deren weiteren Verbleib final zu entscheiden.

Fest eingeplant in der FCA-Defensive hingegen dürfte der „Neuzugang“ Frederik Winther sein: Der Däne wurde in den letzten Zügen der Sommertransferphase 2020 verpflichtet, jedoch umgehend an seinen Heimatclub Lyngby BK verliehen. Mit diesem Verein ist er in die zweite dänische Liga zuletzt abgestiegen. Der mittlerweile 20jährige wird die Konkurrenzsituation nun in der Innenverteidigung beim FCA verschärfen. Winther haben wir am vergangenen Freitag hier in einem Kurzporträt vorgestellt. Mit Mads Pedersen spielt ein dänischer Landsmann in der Fuggerstadt.

Konkretere Gerüchte

Gerüchte um Abgänge und Zugänge gibt es derzeit en masse – und auch der FCA befindet sich hier mittendrin, statt nur dabei. Ein permanentes Objekt der Begierde stellt Jungspund Marco Richter da. Hatte Gladbach die letzten beiden Transferphasen schon angeklopft, so versuchen sie es diesertags offensichtlich erneut. Ein Tausch mit dem bisherigen Leihspieler László Bénes steht hier im Raum. Der FCA ist scheinbar bemüht, den offensiven Mittelfeldspieler in Augsburg zu halten, obwohl er nicht so ganz überzeugen konnte in seiner ersten Leihsaison.

Mit Marco Richter würde der FCA hingegen sein Aushängeschild für den eigenen Nachwuchs verlieren. Auch er scheint aber nicht mehr unverkäuflich, wie zuletzt noch im letzten Herbst unter Heiko Herrlichs Regiment. Bei Bénes und auch bei Richter wird es sich wohl noch nicht kurzfristig entscheiden, denn Bénes spielt mit der Slowakei noch das anstehende internationale Turnier (EM) und Richter könnte noch für die deutsche Olympia-Auswahl nominiert werden. Augsburg-Coach Weinzierl über Bénes zuletzt: „Ein sehr interessanter Spieler mit einem starken linken Fuß, guten Standards und vor allem einem guten Charakter.“

Ein weiteres Gerücht hält sich diesertags hartnäckig: Der FCA soll am Clubberer Fabian Nürnberger interessiert sein. Der Spieler mit diesem markanten Namen spielt derzeit als Stammspieler im defensiven Mittelfeld beim Club aus Nürnberg. Neben dem FCA soll auch der SC Freiburg ein Auge auf den 21jährigen geworfen haben. Möglicherweise kann er den scheidenden Rani Khedira in der kommenden Saison ersetzen. Der kicker berichtet von einer möglichen Ablöse von rund zwei Mio. Euro, da der Vetrag von Nürnberger in Nürnberg noch bis 2023 läuft. Laut Ligainsider ist der gebürtige Hamburger ein durchaus polyvalenter Spieler: „Der 21-Jährige ist flexibel einsetzbar, kann sowohl im Zentrum als auch links auf der Außenbahn spielen. Für den Zweitligisten absolvierte er in der abgelaufenen Saison insgesamt 29 Ligaspiele (drei Tore, eine Vorlage).“

Loses Interesse

In den letzten Wochen gab es so einige lose Gerüchte, wie zum Beispiel den torgefährlichen Stürmer Nikolai Baden Frederiksen (21), der derzeit von Juventus Turin an den österreichischen Club WSG Tirol ausgeliehen ist. Für diese erzielte er in der abgelaufenen Saison 18 Treffer und vier Assists in 31 Spielen. (Quelle: Transfermarkt). Auf diesen Spieler sind aber – aufgrund der Torquote nicht ganz unverständlicher Weise – einige Vereine (international) aufmerksam geworden, sodass die Konkurrenz da ist und der Preis nicht so gering ausfallen könnte. Sein Vertrag bei Juve läuft noch bis 2023.

Auch der 21jährige Schwede Jens Cajuste wurde zuletzt mit dem FCA in Verbindung gebracht: Als defensiver Mittelfeldspieler scheint er ein möglicher Khedira-Erbe zu sein. Aktuell spielt er in seinem Heimatland bei dem renommierten Club FC Midtjylland. Sein Marktwert liegt bei rund 5 Mio. Euro. (Quelle: Transfermarkt). Doch der FCA ist auch hier nicht der einzige Interessent. Mit Gladbach, Monaco und Lille hat man hierbei durchaus namhafte Konkurrenz.

Ist Jens Cajuste der Khedira-Nachfolger? Für keine andere Position kursieren so viele Namen (Foto: Gonzales Photo/Dejan Obretkovic via Imago)

Ein weiterer Name in der Gerüchteküche ist Filip Ugrinic. Ein Schweizer, der wie Ruben Vargas früher beim FC Luzern kickt. Dort spielte der 22jährige zentrale Mittelfeldspieler eine klasse Saison, erzielte elf Scorerpunkte (5 Tore, 6 Assists) in 33 Spielen. (Quelle: Transfermarkt). Und er ist nicht der einzige Schweizer, der mit dem FCA in Verbindung gebracht wird. Bei Charles Pickel, der derzeit bei Grenoble unter Vertrag steht, scheint das Gerücht aber schon ein wenig erkaltet zu sein. Der 24jährige defensive Mittelfeldspieler kickt nämlich „nur“ in der zweiten französischen Liga. Neben dem FCA sollen Köln, Bielefeld und Bordeaux Interesse haben.

Ob der FCA weiterhin ein konkretes Interesse am vereinslosen Ex-Glasgower Jozo Simunovic hat, ist hingegen unbekannt. Medienberichten zufolge hatten sowohl der FCA als auch der VfB Stuttgart in der letzten Transferperiode im Winter Interesse am 26jährigen Verteidiger. Der Kroate weist noch einen Marktwert von 1,50 Mio. Euro auf. (Quelle: Transfermarkt).

Sonstige News

Florian Niederlechner bekundete hingegen zuletzt seine Bereitschaft und sein Interessen, weiter für den FCA zu kicken – auch über 2021 hinaus. 2022 endet das Arbeitspapier des 30 Jahre alten Stürmers. „Ich fühle mich hier sehr wohl, das weiß jeder. Es wird sicher Gespräche geben, ich bin da sehr positiv. Ich habe in zwei Saisons 32 Scorerpunkte gesammelt und hoffe, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen können“, so zitiert ihn t-online zuletzt aus einem Sport Bild Interview von vergangener Woche.

Felix Uduokhai gab vor einigen Tagen der Plattform Transfermarkt ein Interview: Er berichtete von seinem positiven Heilungsverlauf nach OP, den Olympia-Ambitionen sowie einem möglichen Wechsel in der Sommerpause. Während der Heilungsverlauf sich derzeit wirklich positiv gestaltet, „Die Heilung ist super verlaufen, ich bin sogar deutlich weiter als der Zeitplan“, schielt der 23jährige mit einem Auge auf eine Olympia Teilnahme. Kontakt zu DFB-Coach Stefan Kuntz gab es offenbar schon diesbzüglich:

„Ich denke, die Chancen stehen gut. Ich bin absolut positiv gestimmt und habe auch wahnsinnig Bock auf dieses Turnier und Erlebnis. Man hat vermutlich nur einmal die Chance, Olympia als Spieler wahrzunehmen. Ich bin voll motiviert und gebe Gas, damit ich dabei sein kann. (…) Stefan hat sich vor der OP gemeldet und bei mir nachgefragt, was passiert ist und wie die Lage ist. Wir sind da also voll im Austausch. Ich bin selbstbewusst genug zu sagen, dass ich an Olympia teilnehmen und dort auf dem Platz stehen werde.“

Felix Uduokhai im Transfermarkt-Interview (Quelle: Transfermarkt)

Auf die Frage, ob er diesen Sommer den nächsten (logischen) Schritt bei einem anderen Club fernab des Lechs machen möchte, entgegnete Felix Uduokhai relativ offen:

„Ob das in diesem Sommer der Fall sein wird, weiß ich nicht. Das kann ich nicht beantworten. Da kommen einige Punkte zusammen, die man nicht direkt beeinflussen kann. Grundsätzlich habe ich aber meine Träume und Ziele als Spieler. Ich will eines Tages auf höchstem Niveau international spielen und mich mit den Besten messen. Wann genau der Zeitpunkt dafür sein wird, steht noch in den Sternen. Aber natürlich ist das mein Wunsch.“

Felix Uduokhai im Transfermarkt-Interview (Quelle: Transfermarkt)

EM-Schaufenster und Olympia-Bühne

Wir werden sehen, ob der FCA für den Spieler Uduokhai so etwas wie eine finanzielle Schmerzgrenze hat und ob interessierte Clubs, wie zuletzt in etwa der BVB, bereits sind, in Corona-Zeiten so viel Geld hinzulegen. Reuter hatte sich in den letzten Jahren hier auch den Ruf erarbeitet, bei Ablöseforderungen relativ stur und ein harter Verhandlungspartner zu sein. Wenn „Udu“ die mögliche Olympia-Teilnahme als Chance nimmt, sich ins Rampenlicht zu spielen, ist hier nichts unmöglich.

Auch Flügelflitzer Ruben Vargas könnte mit der Schweizer Auswahl die Chance nutzen, sich via EM ins Rampenlicht zu spielen. Er steht Medienberichten zufolge beim FC Sevilla auf dem Zettel und wird vom spanischen Erstligisten beobachtet. Weitere Details zu diesem Interesse gibt es nicht.

Ausblick

Nicht zum FCA wechseln wird vermutlich indes Bayern-Campusleiter Jochen Sauer. Der 48jährige Leiter der Nachwuchsabteilung war zuletzt Wechselgerüchte nachgesagt und hierbei in einem Atemzug mit dem Interesse des FCA genannt worden. Transfermarkt schätzt dies jedoch wie folgt ein: „Ein Wechsel Sauers innerhalb der Bundesliga ist nach TM-Infos zum aktuellen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.“ FCA und Sauer standen der Augsburger Allgemeine zufolge in losem Austausch. Gegenüber Magenta Sports soll Sauer jedoch zuletzt gesagt haben, dass er beim FCB verbleibe. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

Weitere konkrete Informationen zu Zu- oder Abgängen liegen derzeit nicht vor, doch die Bundesligasaison ist erst seit wenigen Tagen vorbei, der Ligaverbleib erst seit wenigen Wochen gesichert und die internationalen Turniere stehen vor der Tür. All diese Faktoren – und zusätzlich natürlich die Corona-Pandemie – machen den Transfermarkt derzeit noch etwas unübersichtlich und schwer durchschaubar. Letztes Jahr hatte der FCA relativ früh seine Verpflichtungen getätigt (v.a. Giki, Cali und Strobl) und nochmals Ende der Transferperiode zugeschlagen. Mit Neu-Coach Weinzierl und dem in Augsburg verbleibenden Maurer (Vertrag wurde zuletzt bis 2022 verlängert) müssen die handelnden Personen einzelne Spieler erstmal einschätzen und kennenlernen, wie zum Beispiel verliehene Akteure. Dass der ein oder andere Spieler ggf. bei passender Summe gehen könnte, liegt jedoch wohl auf der Hand. Auch Zugänge werden noch benötigt, um bspw. den Abgang von Rani Khedira adäquat zu kompensieren.

Es bleibt spannend und es werden wohl noch so einige Namen auf dem Radar erscheinen, die wir dann natürlich für euch ausfindig machen und einordnen werden. Bis dahin, gut Kick und einen schönen (Transfer-)Sommer. Eine wirklich aufregende Zeit.

Winther is coming

„Winther is coming“ – so titelte der FC Augsburg vergangenen Herbst auf Twitter. In Anspielung auf die gehypte Serie „Game of Thrones“ kündigte der Verein am 05.10.2020 den dänischen Neuzugang Frederik Winther an. Warum man ebenjenen Spieler dann noch nicht in der Fuggerstadt sichten konnte? Dies lag daran, dass er direkt nach Vertragsunterschrift in Augsburg für die laufende Saison an seinen Heimatclub Lyngby BK verliehen wurde. Wer ist also dieser ominöse Winther und was darf man vom Neuzugang erwarten? Eine kurze Zusammenfassung und natürlich: Velkommen, Frederik!

Wer ist Frederik Winther?

Frederik Winther ist ein 20jähriger Innenverteidiger aus Gentofte, Dänemark. Am 05.10.2020 wurde der dänische U20-Nationalspieler vom FC Augsburg für fünf Jahre verpflichtet, aber umgehend wieder an seinen Heimatclub aus Lyngby verliehen. Der Kicker berichtet von einer Ablösesumme von rund einer Mio. Euro. Die sofortige Leihe zu seinem Heimatverein sollte dem jungen Defensivakteur wohl primär Spielzeit gewähren, die ihm in Augsburg in der vergangenen Saison nicht gewährleistet werden konnte. Die Verpflichtung des jungen Dänen wurde hierbei ganz stilecht (in Anlehnung an die erfolgreiche Serie Game of Thrones) auf Twitter bekannt gegeben:

Frederik Winther selbst sagte im Herbst 2020 jedenfalls zu seinem Wechsel: „Es macht mich stolz, dass der FC Augsburg mir die Chance geben wird, mich in der Bundesliga zu beweisen. Ich sehe den FCA langfristig als den Verein an, bei dem ich mich optimal entwickeln kann. Doch nun werde ich das kommende Jahr in Lyngby nutzen, um mich weiterzuentwickeln und im kommenden Jahr die sportliche Herausforderung in der Bundesliga anzutreten.“ In der dänischen ersten Liga – Superligaen – stand Winther im Laufe der Saison 20/21 ganze 16 Mal im Kader von Lyngby BK, 8 Mal davon in der Startelf, vier Mal wurde er eingewechselt, vier Mal stand er gar nicht erst im Kader. Ein Tor oder ein Asssist gelangen ihm hierbei nicht. Ein Grund dafür könnte auch sein, dass Winther im letzten November zeitweilen in Quarantäne war – aufgrund einer Corona-Erkrankung.

In der anschließenden Abstiegsrunde – dies entspricht sozusagen den Playoff-Spielen um den Verbleib in der ersten Liga – kam der Augsburger Neuzugang nur in fünf Spielen zum Einsatz. Hier bevorzugt in der Innenverteidigung. Ein Spiel bestritt er als linker Verteidiger. In den restlichen fünf Ligaspielen stand er allerdings nicht im Kader. Über alle Wettbewerbe hinweg sammelte er drei gelbe Karten. Es gelang ihm am letzten Spieltag sogar ein Treffer. Ein Ehrentreffer, möchte man sagen, denn leider konnte Lyngby zum Saisonende die Klasse nicht halten. Als Tabellenelfter steigen sie zur kommenden Saison daher in die dänische 1. Division, einer Art zweite Liga in Dänemark, ab. Frederik Winther wird dies voraussichtlich nicht mehr vor Ort miterleben.

Was kann der FCA von ihm erwarten?

Denn nun wird der 1,86 Meter große Abwehrspieler zum 01.07.21 in Augsburg erwartet und soll sich dort der geballten Konkurrenz in der Defensive stellen. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter freute sich jedenfalls schon im vergangenen Oktober über das neue Gesicht beim FCA:

„Wir freuen uns, dass sich Frederik Winther trotz zahlreicher Interessenten für den FCA entschieden hat. Wir sind überzeugt, dass diese Konstellation mit einem weiteren Jahr in seinem vertrauten Umfeld eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein wird. Ab dem kommenden Sommer freuen wir uns dann auf einen sehr talentierten jungen Spieler, der das Zeug hat, sich beim FCA in der Bundesliga durchzusetzen.“

Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, zum Transfer (Quelle: Website des FCA)

Winther selbst ist national wie international (noch) ein relativ unbekannter Name. Eine Randnotiz an dieser Stelle, dass die beiden RB-Clubs Leipzig und Salzburg an ihm dran gewesen sein sollen im Sommer 2019. Und dass Winther mit 18 Jahren bereits in der dänischen ersten Liga Stammspieler war. In Augsburg trifft er hierbei auf seinen Landsmann Mads Pedersen, der bei derselben Fußball-Berateragentur unter Vertrag steht. Allerdings bleibt zu hoffen, dass Winther nicht ähnliche Anlaufschwierigkeiten wie seinen neuen Teamkollegen plagen werden. Denn dann sieht es mit einem Kaderplatz bei den Profis erstmal nicht so rosig aus.

Es wird jedenfalls nicht leicht für den jungen Dänen, soviel bleibt festzuhalten. In Augsburg warten zur neuen Saison aller Voraussicht nach der dann hoffentlich wieder genesene Felix Uduokhai, Kapitän Jeff Gouweleeuw und die beiden anderen Leih-Rückkehrer Kevin Danso sowie Jozo Stanic, die sich in der zweiten bzw. dritten Liga in Deutschland sehr gut gemacht haben. Danso und Stanic stehen vor einer Rückkehr zum FCA nach ihren Leihen. Dies wurde medial bereits vor einigen Tagen bekannt. Ob sie am Lech jedoch verbleiben, oder weiter verliehen / verkauft werden, ist derzeit (noch) offen. Reece Oxford sieht der FCA angeblich selbst eher im defensiven Mittelfeld, obwohl er zuletzt mehrfach in der Innenverteidigung brillierte. Auch er kann in der Innenverteidigung nachweislich spielen.

Frederik selbst kommt mit deutlich weniger Selbstbewusstsein als seine Konkurrenten in ein für ihn neues Land, mit einer neu zu erlernenden Sprache und komplett neuen (Vereins-)Strukturen. Bleibt wohl abzuwarten, wie schnell sich der 20jährige in der Fuggerstadt akklimatisieren kann. Mads Pedersen könnte ihm dabei (menschlich) sicherlich behilflich sein.

Frederik Winther soll uns in der kommenden Saison in der Innenverteidigung verstärken – mal sehen, ob er sich direkt etablieren kann im neuen Club, in der neuen Liga, im neuen Land. Wir drücken die Daumen. (Foto: Rene Schütze via Imago)

Auf bald, Frederik Winther!

Sportlich kommt es in erster Linie auf den neuen-alten Übungsleiter Markus Weinzierl an. Neben Uduokhai, der wie wir alle hoffen, in Augsburg verbleibt, ist Winther der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern bislang im Kader. Alle anderen oben bereits genannten Konkurrenten sind gelernte „Rechtsfüßler“. Und natürlich kommt es neben dem Gusto des Trainers auch auf die Trainingseindrücke an. Da fängt jeder Neuzugang bei null an. Auch Kevin Danso und Jozo Stanic kennt Weinzierl noch nicht oder maximal vom sehen, da diese in seiner ersten Amtszeit in der U17 und U19 des FCA gekickt haben. Einer der drei Leihrückkehrer wird vermutlich die Ersatzrolle vom scheidenden Marek Suchy einnehmen, die anderen beiden kämpfen um einen weiteren Kaderplatz, sollte den FCA keiner aus dem Trio Uduokhai – Gouweleeuw – Oxford verlassen. Oder sich gar schwer verletzen (toi toi toi, dass dies nicht passiert!).

Winther selbst hat übrigens bis dato noch keine Sommerpause: Denn am Samstag (5.6.) trifft er mit der U20-Nationalmannschaft Dänemarks auf die U20 Irlands in einem Freundschaftsspiel. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr. Am 08.06. treffen die „Jungdänen“ dann auf die U20-Nachwuchsmannschaft Argentiniens. Erst dann darf Frederik vermutlich kurz „Urlaub machen“, bevor er den Umzug nach Augsburg organisieren muss. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf unseren neuen Verteidiger. Winther ist neben Lasse Günther, den wir zuletzt am Feiertag vorstellen durften, und dem in Liga 3 so erfolgreichen Maurice Malone, auch ihn haben wir zuletzt näher betrachtet, der dritte vielversprechende Neuzugang, den wir euch präsentieren durften. Civeja, Petkov und Stanic sind definitiv weitere Kandidaten für ein Spielerporträt.

Bis dahin, gut Kick und einen schönen EM-Sommer! Die RoGaz macht übrigens keine Sommerpause, um euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden zu halten. Ehrensache! Und Frederik Winther wünschen wir an dieser Stelle schon mal viel Erfolg beim baldigen Akklimatisieren in der schönsten Stadt der Welt.

Lasse(t uns) Günther(n)

Am Freitagnachmittag hat der FC Augsburg mit Lasse Günther seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison eingetütet. Der 18-jährige kommt aus der FC Bayern-Jugend ablösefrei an den Lech, wo er einen Vertrag bis 2025 mit Option auf einjährige Verlängerung unterschrieben hat. Auch andere Vereine, darunter Premier-League-Clubs wie Liverpool, Chelsea oder Everton, hatten den jungen Offensivspieler umworben. Der entschied sich aber letztlich für den FCA. Warum? Über die Gründe hat die Rosenau Gazette ein paar interessante Infos in Erfahrung gebracht. Und auch darüber, wo Günthers Platz im Team künftig sein könnte. Aber wollen wir den Ex-Bayer doch zuerst einmal vorstellen – oder eben: Lasse(t uns) Günther(n).

Kürzliches Drittliga-Debüt

Gleich nach seiner Vertragsunterschrift wurde der Neuzugang vom Verein zum Interview gebeten. Etwas schüchtern sitzt er da in seinem grünen „Wir der FCA“-Pulli, den er extra fürs Interview mit dem FCA TV übergezogen hat. Aber seine Antworten klingen schon ziemlich professionell. Angesprochen auf seine Ziele mit dem FCA, sagt er:

„[…] Ich hab‘ mir vorgenommen, dem Team bestmöglich zu helfen. Also mein Ziel ist ganz klar, der Mannschaft zu helfen. Wie ich’s auch persönlich schaffe. Also auf dem Platz und hoffentlich auch neben dem Platz. Und so auch meinen Beitrag dazu leisten kann, dass Augsburg weiterhin eine erfolgreiche Bundesligamannschaft bleibt.“

Lasse Günther im FCA TV-Interview vom 28.05.2021

In der Bundesliga hat Lasse Günther bisher noch kein Spiel absolviert. Dafür aber fünf Spiele für die 2. Mannschaft des FC Bayern. Sein Debüt in der 3. Liga gab er vor knapp zwei Monaten in Ingolstadt (31. Spieltag; 2:2). Daneben stand der junge Offensivmann letztes Jahr für den FC Bayern fünf Mal in der UEFA Youth League auf dem Platz, die Real Madrid gewinnen konnte. International absolvierte Günther außerdem schon 13 Länderspiele für die U16- bis U18-Nationalmannschaften des DFB. In zwei Freundschaftsspielen der U17 gegen England erzielte der pfeilschnelle Rechtsaußen sogar jeweils ein Tor.

Offensivmann Lasse Günther wird den FCA ab der kommenden Saison verstärken. Auf welcher Position genau, davon lassen wir uns mal überraschen. (Foto von Eibner Pressefoto via Imag0)

Unkonventioneller Außenbahn-Flitzer

Die rechte Außenbahn – das ist auch die Position, auf der Lasse Günther bisher am meisten von sich reden gemacht hat. Der Linksfuß kann aber auch die andere Seite bespielen, um dort eine seiner größten Stärken aufzufahren: Geschwindigkeit. Es wird berichtet, dass er einmal eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h erzielt hat. Damit würde er sich in die Bundesliga-Spitzengruppe einreihen, in der auch viele seiner früheren „Teamkollegen“ aus der 1. Mannschaft zu finden sind. Alphonso Davies (35.97 km/h; 3. Platz), Kingsley Coman (35.68; 5.) oder Leroy Sané (35.28; 18.).

Bayernnachwuchs-Experten attestieren Günther außerdem eine manchmal unkonventionelle Spielweise, die es dem Gegner nicht leicht mache. „Dabei sucht der den Weg zur Grundlinie genauso wie auch mal den Zug ins Zentrum, um dort abzuspielen oder durchzustecken.“ Nicht umsonst wird Günthers Spielweise oft auch mit der von Arjen Robben in Verbindung gebracht, seinem großen Vorbild.

Junges Verletzungspech

Im Interview wird der FCA-Neuzugang auch auf seine aktuelle Verletzung angesprochen. Laut Transfermarkt ein Innenbandanriss im Knie, der eine Rückkehr Ende Juni in Aussicht stellt. Günther dazu:

„Es war nur eine kleine Knieverletzung, also nicht so schlimm. Ich werde zu Beginn der Saison wieder auf dem Trainingsplatz stehen können. Fang jetzt nächste Woche meine Reha an und wenn’s positiv verläuft, werd‘ ich rechtzeitig fit sein.“

Lasse Günther im FCA TV-Interview vom 28.05.2021

Gerade, dass er in den letzten zwei Jahren recht oft verletzt war, wird ihm aber auch als Schwäche angelastet. Es ist dabei nichts Ungewöhnliches, dass Nachwuchsspieler in Wachstumsphasen mal eine Zeit lang chronische Probleme haben. Ob das bleibt oder sich legt, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Zudem tut sich Lasse Günther manchmal schwer bei der Ballannahme, auch wenn er den Gegner damit ab und an überrumpelt, und beim Torabschluss. Hier flattern vielleicht ab und an die Nerven auch noch, wie man im Spiel des FC Bayern II in Ingolstadt, als Günther in einer Szene zwei Mal hintereinander aus traumhafter Position das Tor verfehlte, sehen konnte.

Heimatnähe statt Fernweh

Wie kam es jetzt aber dazu, dass sich Lasse Günther dafür entschieden hat, unseren FCA zu verstärken, und nicht etwa die englischen Top-Clubs aus England? Wegen des Berufs des Vaters hatte Familie Günther u.a. schon in New York gewohnt, bevor sie dann nach Unterhaching umzog. Dort schloss sich Lasse zunächst für ein Jahr den Hachingern an, für ein weiteres Jahr unserem FC Augsburg, für dessen U13 er kickte. Günther verließ die FCA-Jugend, nachdem ein Angebot vom FC Bayern ins Haus geflattert war. Schon für den damaligen Wechsel vom Lech an die Isar sei für Familie Günther der kürzere Anfahrtsweg zum Trainingsplatz ausschlaggebend gewesen. Die Fahrt an die Säbener Straße dauert nur 10 Minuten.

Auch jetzt war wohl die Nähe zur (Hachinger) Heimat mitverantwortlich dafür, dass der FCA und die Fuggerstadt bei Lasse (wieder) punkten konnte. Zwar heißt es in Medienberichten, dass es wohl das langfristigere „Konzept“ und die „bessere Perspektive“ gewesen sei, weshalb das Talent dem FCA den Vorzug gegenüber seinen Konkurrenten gegeben hat. Dass die Nähe zur Heimat gerade in Lasses Alter zusätzlich ein Hauptargument war, ist in diesem Alter absolut nachvollziehbar und sollte die Entwicklung Lasses beschleunigen.

Einsatzmöglichkeiten bei den FCA-Profis

Auf der Rechtsaußen-Position, die Günther auch in seinen bisherigen Drittliga-Einsätzen vier Mal besetzt hatte, ist der FCA schon recht stark besetzt. Mit den Ü30ern André Hahn und Daniel Caligiuri sind dort erfahrene Kräfte gesetzt, denen das junge Talent aber seine Schnelligkeit voraushat und mit Tempoläufen schnelle Akzente in die Spitze setzen könnte. Ein ganz ähnliches Profil wie Günther haben dagegen unsere Youngsters Marco Richter und Noah Sarenren Bazee, wobei Richter eher zentral zu sehen ist. Zur ernstzunehmenden Konkurrenz könnte Günther allerdings für Bazee werden, der als Ergänzungsspieler ebenfalls wieselflink ist, aber auch immer wieder von Verletzungen ausgebremst wird.

Da Günther auch die linke Seite bespielen kann, wäre er dort auch als Backup für Ruben Vargas denkbar, der als hängende Spitze aber auch neben dem Neuzugang spielen könnte. (Auf diese rasante Kombi wäre ich ja mal sehr gespannt.) Günther sollte auf jeden Fall eine Spielweise zu Gute kommen, bei der er viel Platz hat, um sein Tempo auszuspielen. Und noch eine Einsatzmöglichkeit Günthers mag kann man an dieser Stelle einmal einwerfen: Linksverteidiger könnte auch noch eine Option werden, ähnlich wie bei Alphonso Davies.

Lasse(s) krachen!

Sportdirektor Stefan Reuter war in seinem Presse-Statement zur Vertragsunterschrift des 18-Jährigen überzeugt: „Wir trauen ihm den sofortigen Schritt in unsere Bundesliga-Mannschaft zu und wollen in der neuen Saison weiter an seiner Entwicklung arbeiten.“ Dass Lasse Günther das Potential hat sich beim FC Augsburg in der Bundesliga zu behaupten scheint dabei unstrittig. Nun kommt es für ihn vor allem darauf an, fit zu werden und zu bleiben und weiter an seinen Defiziten zu arbeiten. Dann lässt sich zusammen mit Lasse Günther auch etwas träumen. Denn bei allem sportlichen und gesundheitlichen: jeder, der Lasse kennengelernt hat, bescheinigt ihm ein „Top Junge“ zu sein.

Auch wir von der Rosenau Gazette hoffen daher für dich, Lasse, das wir viele gemeinsame Erfahrungen in der Bundesliga zusammen sammeln! Lass dich in der Reha vollends wiederherstellen, hab‘ anschließend einen gelungenen Trainingsauftakt und möglichst lange Phasen ohne Verletzung. Wir freuen uns, dich in unserer schönen Stadt begrüßen zu dürfen und hoffentlich auch bald auf dem Platz!

Wie ja schon auf deinem Pulli stand: „Wir der FCA“, von dem du jetzt auch ein Teil bist.

Spieler-Transfers- die Zweite

Das Sommertransferfenster steht vor der Tür und wie unser Sportgeschäftsführer Stefan Reuter bereits angedeutet hat, dürfte diese für uns FCA-Fans richtig spannend werden. Bei einigen Spieler wie Rani Khedira, Marek Suchý und László Bénes ist bereits sicher, dass sie den Verein leider verlassen werden. Mit anderen würde man gerne vorab verlängern. Doch noch ist völlig unklar, wie die Kaderplanung unseres FC Augsburg derzeit aussieht, denn diese hat gerade eben erst vereinsintern begonnen. Wir von der RoGaz haben uns daher die Wartezeit ein wenig versüßt und einen Blick auf die vergangenen Spielzeiten geworfen. Im ersten Teil unserer kleinen Serie konntet ihr bereits sehen, welche Spieler die teuersten Zu- und Abgänge waren, wer ablösefrei kam oder wie viele Transfers überhaupt unter Stefan Reuters Hand getätigt wurden. Wie versprochen ist hier nun der zweite Teil unserer Transferreihe.

Die Topscorer

Insgesamt schossen die Spieler des FC Augsburg seit Stefan Reuters Amtsantritt 365 Tore. Einstecken musste man dagegen 449. Das macht in ca. 9 Jahren ein durchschnittliches Torverhältnis von 41:50. Vergleicht man das mit dem aktuellen Torverhältnis von dieser Saison (36:54), dann sieht man deutlich, dass sich unsere Offensive um ganze 5 Tore unterhalb des Durchschnittes bewegt hat. Das geht natürlich besser und wir Fans wissen ja, dass die Mannschaft es drauf hat, aber am Ende war es ohnehin ein sehr schwieriges Jahr für alle Beteiligten.

Doch ich möchte hier nicht jammern, sondern euch stattdessen unsere Toptorjäger und Topvorbereiter vorstellen, die von Stefan Reuter zu unserem FCA transferiert wurden. Ihr bekommt hier drei Rankings präsentiert – sortiert nach den meisten erzielten Toren, den meisten Vorlagen und den höchsten Scorerpunkten insgesamt.

Die meisten Tore:

RangNamePositionErzielte Tore
1Alfred FinnbogasonMittelstürmer37
2Raúl BobadillaMittelstürmer29
3André HahnRechtsaußen28
4Halil AltintopOffensives Mittelfeld22
4Michael GregoritschHängende Spitze22
Top 5 nach erzielten Toren
Bitte lass es nächste Saison besser laufen – Toptorschütze Alfred Finnbogason (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Die besten Torvorbereiter:

RangNamePositionTore vorbereitet
1Philipp MaxLinker Verteidiger29
2André HahnRechtsaußen27
3CaiubyHängende Spitze17
4Halil AltintopOffensives Mittelfeld14
5Florian NiederlechnerMittelstürmer13
Top 5 nach Torvorbereitung
Seine Flanken und präzisen Pässe waren göttlich (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Topscorer:

RangNamePositionScorerpunkte
1André HahnRechtsaußen55
2Alfred FinnbogasonMittelstürmer50
3Philipp MaxLinker Verteidiger44
4Raúl BobadillaMittelstürmer39
5Halil AltintopOffensives Mittelfeld36
Top 5 nach Scorerpunkten gesamt
Die Trophäe geht hochverdient an André Hahn (Foto via Imago)

Bei all diesen Spielern hatte Stefan Reuter wahrlich ein goldenes Händchen. Gerade bei André Hahn, der am 18.01.2013 – also kurz nachdem unser sportlicher Geschäftsführer beim FCA anheuerte – für eine Ablösesumme von gerade einmal 250.000,00 € zu uns an den Lech wechselte. Nahezu die Hälfte seiner Scorerpunkte (26) sammelte er nämlich in seinen ersten eineinhalb Spielzeiten bei uns, bevor er schließlich für 2,25 Mio. € zu Borussia Mönchengladbach ging.

Auch Alfred Finnbogason, Philipp Max und Raúl Bobadilla kosteten mit 4.000.000,00 €, 3.800.000,00 € und 1.500.000,00 € im Vergleich zu anderen Topstürmern nicht unbedingt ein Vermögen. Halil Altintop kam sogar ablösefrei.

Die Torhüter im direkten Vergleich

Mit Alexander Manninger, Fabian Giefer, Andreas Luthe, Gregor Kobel, Marwin Hitz, Tomáš Koubek und Rafał Gikiewicz standen gleich sieben Torhüter in etwa 9 Jahren bei uns zwischen den Pfosten. Auch Benjamin Leneis lotste Stefan Reuter im Jahr 2015 von Nürnberg zu uns nach Augsburg. Neben der U17, der U19 und unserer Zweitvertretung steht er seit 2018 regelmäßig als 3. Mann in unserem Profikader. Da es für einen Einsatz in der Bundesliga bisher leider noch nicht gereicht hat, haben wir ihn aus unserer Bewertung vorerst außen vor gelassen. Genauso wie Simon Jentzsch, der nach der Verpflichtung von Alexander Manninger nicht mehr allzu viele Spiele für unseren Verein machen durfte. Auf ihn gehe ich aber später noch etwas genauer ein.

Nun kann man natürlich auch bei den Torhütern die Daten auf verschiedene Weise betrachten, doch auch hier ist das gar nicht so einfach. Ein Marwin Hitz hat beispielsweise sehr viele Spiele mehr gemacht als ein Fabian Giefer, weswegen es natürlich klar ist, dass er mehr Gegentore bekommen hat. Um daher fair zu bleiben, habe ich mich für die durchschnittlich kassierten Tore pro Partie entschieden. Schauen wir uns einmal an, welcher Torhüter bei uns die beste Leistung erbracht hat. Die Antwort dürfte nicht viele überraschen, wobei der Vorsprung wahrlich hauchdünn ist.

RangNameSpiele / EinsatzminutenGegentorePartien zu NullTore pro Partie
1Marwin Hitz157 / 14.157212471,35
2Andreas Luthe31 / 2.7804271,36
3Alexander Manninger38 / 3.3335961,55
4Rafał Gikiewicz36 / 3.2405781,58
5Fabian Giefer4 (360)701,75
6Tomáš Koubek25 / 2.2505342,12
7Gregor Kobel18 / 1.6004442,44
Torhüter im Vergleich

Hierzu möchte ich aber eines anmerken: In meinem Ranking halte ich mich lediglich an die Daten. Persönlich bin ich der Meinung, dass es bei den Torhütern auf wesentlich mehr ankommt, als strikt auf die Gegentore. Auch die Kommunikation mit der Hintermannschaft, die Ausstrahlung auf dem Platz und das Spiel gegen den gegnerischen Angreifer spielen ebenfalls eine große Rolle.

Da hat er allen Grund zu jubeln: Reuters erfolgreichster Torwarttransfer Marwin Hitz (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Deswegen halte ich Rafał Gikiewicz für den besten Torwart, den wir mit Marwin Hitz hatten. Er ist nicht nur ein absoluter Teamplayer sondern auch ein toller Motivator. Lange hat er sich auf Platz 3 gehalten, doch das Spiel gegen Bayern am letzten Spieltag der Saison hat seine Quote leider kaputt gemacht. Ich hoffe daher sehr, dass unser Geschäftsführer Sport sieht, was wir an ihm haben, und dass man im Sommer gleich mit ihm verlängert, wenn Gikie das denn möchte.

Das Spiel mit den Leihen

Leihen sind im Fußballgeschäft mittlerweile Gang und Gebe. Alle Vereine praktizieren das sehr gerne, um beispielsweise jungen Spielern Spielpraxis zu ermöglichen, die sie beim eigenen Club nicht so einfach bekommen würden. Zum Beispiel, weil man auf dieser Position recht gut besetzt ist. Doch nicht nur junge Leute werden verliehen sondern auch erfahrene Spieler.

Auf Platz 1 der am meisten verliehenen Spieler steht im Übrigen Atalanta Bergamo mit derzeit 49 verliehenen Spielern. Da das Leihgeschäft im europäischen Fußball schier verrückte Ausmaße angenommen hat, hat die FIFA dem ganzen einen Riegel vorgeschoben. Ab der Saison 2020/21 war es den Clubs nämlich nur noch erlaubt, acht Spieler zu verleihen bzw. auszuleihen. Ausgenommen von dieser Regel sind Nachwuchsspieler unter 22 Jahren, denn aufstrebenden Talenten, die zu wenig Praxis bekommen, soll somit weiterhin die Möglichkeit geboten werden, sich weiter entwickeln zu können.

Auch der FC Augsburg setzt gerne auf dieses Prinzip, wobei doch sehr auffällig ist, dass wir eher verleihen als ausleihen. Insgesamt schloss man 13 Leihverträge ab, in denen sich Spieler dem FC Augsburg auf Leihbasis anschlossen. Diese waren:

  • Dong-Won Ji
  • Raphael Holzhauser
  • Arkadiusz Milik
  • Dominik Kohr
  • Panagiotis Vlachodimos
  • Pierre-Emilie Höjbjerg
  • Alfred Finnbogason
  • Reece Oxford
  • Gregor Kobel
  • Felix Uduokhai
  • Tin Jedvaj
  • Eduard Löwen
  • László Bénes

Von diesen Spielern konnten wir im Nachhinein mit Dong-Won Ji, Dominik Kohr, Alfred Finnbogason, Reece Oxford und Felix Uduokhai fest verpflichten, die sich bei uns auch sehr gut integrierten und teilweise auch zu Leistungsträgern avancierten.

Verliehen hat man während Stefan Reuters Amtszeit insgesamt 27 Spieler – teilweise sogar mehrfach. Spitzenreiter hierbei ist Tim Rieder, der bereits für die U19 und die U23 gespielt hat. Gleich drei Mal hat man ihn verliehen – zu Slask Wroclaw, nach Darmstadt und zum TSV 1860 München – bevor er schließlich letzten Sommer an Kaiserslautern verkauft wurde. Erik Thommy, Tim Matavz, Nikola Djurdic und Takashi Usami wurden je zwei Mal verliehen, bevor man sie schließlich ziehen ließ, da sie sich bei uns leider nicht durchsetzen konnten. Insgesamt kommt man auf genau 33 Leihverträge, die mit anderen Clubs abgeschlossen wurden. Wer derzeit verliehen ist und im Sommer zurückerwartet wird, hat sich RoGaz-Autorin Irina schon einmal genauer angesehen.

Karriereende in Augsburg

Während Stephan Reuters Amtszeit beendeten sechs Spieler der A-Mannschaft ihre aktive Karriere im Profifußball. Einige freiwillig, die anderen nicht ganz so sehr. Ich habe daher mal einen Blick auf jene Rentner geworfen, die unseren FC Augsburg als letzte Station in ihrer Vita stehen haben.

Vom 01.07.2009 bis zu seinem Karriereende am 30.06.2013 stand Simon Jentzsch bei unserem FC Augsburg unter Vertrag und trug maßgeblich an dem „Aufstiegswunder“ aus dem Jahre 2011 bei. Simon war immer ein Typ, auf den man sich stets verlassen konnte. Insgesamt stand er in 111 Partien zwischen unseren Pfosten und kassierte dabei 131 Gegentore. Das macht eine starke Quote von lediglich 1,18 Gegentreffer pro Partie. Vergleicht man das mit allen anderen Torhütern, erkennt man recht schnell, dass Jentzsch den besten Wert überhaupt aufweist. In insgesamt 35 Spielen hielt er seinen Kasten sogar sauber.

Was für ein „Vieh“ (Foto: Krieger Simon via Imago)

Nach seiner Zeit in Augsburg gönnte sich der gebürtige Düsseldorfer ein Jahr Pause, ehe er für zwei Spielzeiten als Torwart-Trainer bei Fortuna Düsseldorf fungierte. Heute ist er als solcher in der Jugendabteilung des FC Bayern München tätig. Seit 12.07.2019 trainiert er die Torhüter der U16 und U17. Sein Vertrag läuft jedoch am 30.06.2021 aus. Mal sehen, wohin es ihn dann verschlägt.

Ein weiterer Spieler, der seine Karriere bei uns beendete war Andreas Ottl. Insgesamt bestritt der Münchener 16 Partien in zwei Spielzeiten für Rot-Grün-Weiß. Seit 2017 ist er als Spielerberater tätig. Angestellt ist er bei der arena11 sports group, die unter anderem Spieler wie Sadio Mané oder Marc-André ter Stegen vertritt.

Auch Christoph Janker ist einer der Spieler, die nach dem FCA für keinen anderen Verein mehr aufliefen. 46 Mal stand er für uns in der Abwehr und verhinderte in den 4,5 Jahren so einige Gegentore. Und auch heute noch ist Christoph ein Teil der FCA-Familie. Seit 01.02.2020 arbeitet er als Talent Manager bei unserem FC Augsburg. Diese Stelle wurde eigens für ihn geschaffen und stellt das Bindeglied zwischen Nachwuchs- und Lizenzabteilung dar. Darüber hinaus ist Janker auch noch für die Betreuung der Leihspieler zuständig, um eine noch engere Bindung der gerade verliehenen Lizenzspieler zu gewährleisten.

Heute ist Christoph Janker als Talent Manager beim FC Augsburg tätig (Foto via Imago)

Jan-Ingwer Callsen-Bracker war ebenfalls teil der Aufstiegsmannschaft aus dem Jahr 2011 und bis zu seiner Verletzung im „Wunder von Belgrad“ kaum mehr aus der Innenverteidigung weg zu denken. Doch nach seiner langen Ausfallzeit lief er gerade noch zwei Mal im Augsburger Trikot auf. Insgesamt kommt Callsen-Bracker dennoch auf 150 Spiele, 13 Tore und 3 Torvorlagen. Seit Dezember 2019 ist er neben seiner Tätigkeit in der DFB-Akademie auch noch Mitglied im Aufsichtsrat unseres geliebten FCA.

Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner war nur eine Saison bei uns zu Gast. Der Schweizer hatte unter anderem Vereine wie Arsenal London, Juventus Turin und Lazio Rom in seinem Lebenslauf stehen und sollte vor allem seine (internationale) Erfahrung mit einbringen. So gut gelang ihm das allerdings nicht, sodass man seinen Vertrag am Ende auch nicht verlängerte. Insgesamt bestritt er 20 Partien und kam dabei auf eine Torvorlage. Nach seinem Karriereende am 12.08.2020 wurde im März 2021 bekannt, dass Lichtsteiner ein Praktikum bei einem Zürcher Unternehmen als Uhrmacher begonnen hat. Zudem sitzt er nun im Verwaltungsrat des HC Lugano, einer der bedeutsamsten und erfolgreichsten Mannschaften im Schweizer Eishockey.

Scheiden tut weh

Am Ende kommen wir nun zu der wohl schmerzhaftesten Trennung, die wir Augsburg Fans in den letzten Jahren hinnehmen mussten. Im September 2020 gab man bekannt, dass man den Vertrag mit Spielführer Daniel Baier auflöst, der daraufhin seine aktive Karriere beendete. Man muss unserem damaligen Kapitän wirklich hoch anrechnen, dass er das Angebot, das es wohl von 59+1 gegeben haben soll, nicht annahm, sondern lieber aufhörte, um als letzte Station in seinem Lebenslauf den FC Augsburg stehen zu haben.

Viele Fans vermissen unseren „Mister FCA“ (Foto via Imago)

Baier hat mit Abstand die meisten Spiele für die Rot-Grün-Weißen bestritten. In 355 Partien stand er im defensiven Mittelfeld auf dem Platz, schoss 8 Tore, legte 25 auf und übernahm nach Paul Verhaeghs Abgang im Jahr 2017 für drei Jahre die Kapitänsbinde. Heute ist es eher ruhig um Dani, den aber viele Fans gerne wieder bei uns im Verein sehen würden. Ein paar Mal durfte man ihn in der Champions Corner oder auch im Doppelpass sehen, doch ansonsten konzentriert sich Baier noch voll auf seine Familie. Es ist nicht bekannt, ob er darüber nachdenkt, den Weg als Trainer oder vielleicht als Verantwortlicher einzuschlagen. Doch bei einem bin ich mir sicher: Irgendwann werden wir ihn bestimmt in irgendeinem Verein wiedersehen.

Unsere Talentschmiede

Im Jahr 2007 wurde das Leistungszentrum unseres FC Augsburg offiziell anerkannt und bildet somit eine tragende Säule des Vereins. Die grundlegenden Aufgaben des NLZ bestehen aus drei zentralen Bereichen:

  • Ausbildung von Spielern für die Lizenzmannschaft
  • Wahrnehmung einer regional ausgerichteten, sozialen Verantwortung in der Arbeit mit jungen Menschen
  • Positiver Image-Transfer
Unsere „Talentschmiede“ – Das Nachwuchsleistungszentrum an der Donauwörtherstraße (Foto via Imago)

Jeder Erst- und Zweitligist ist im Übrigen laut DFL dazu verpflichtet, ein solches Leistungszentrum zu haben, um die Lizenz für die Bundesliga zu bekommen. So heißt es auf der Homepage der DFL:

Alle am Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Bundesliga teilnehmenden Clubs sind dazu verpflichtet, als Fördereinrichtung ein Leistungszentrum zu führen (§ 3 Nr. 2 LO). Die Leistungszentren sollen eine qualitativ hohe Ausbildung talentierter Nachwuchsspieler in den verschiedenen Altersklassen gewährleisten. Die Lizenzierungsvoraussetzungen gelten verbindlich für alle Bewerber der Bundesliga und 2. Bundesliga, in den beiden Spielklassen müssen unterschiedliche Voraussetzungen (Kategorie I und II) erfüllt werden.

DFL Vorgabe Leistungszentrum

Das NLZ des FCA bringt regelmäßig junge Talente hervor, die sowohl für uns als auch für andere Vereine auflaufen bzw. für deren Erfolge mitverantwortlich sind. Seit Reuters Amtsantritt bekamen 20 junge Spieler die Chance ein wenig Profiluft zu schnuppern oder einmal im Profikader zu stehen. Teilweise verlieh oder verkaufte man sie. Andere stehen noch heute bei uns unter Vertrag.

Augsburger Jungs

Doch wer sind diese Jungs, die wir aus unserer Talentschmiede hervorgebracht haben?

NamePositionHeute bei…MarktwertErfolge bzw. andere Vereine
Arif EkinLVTSV Rain/Lech50 T €TSV 1860 München II
Bajram NebihiHSSelangor FA II125 T €Union Berlin
Mail UhdeDMTSV Schwabmünchen100 T €Keine
Erik ThommyLMVfB Stuttgart4,5 Mio. €1. Aufstieg in Liga 2 mit Jahn Regensburg 2017 2. Regelmäßige Einsätze in der Bundesliga
Raphael FrambergerRVFC Augsburg2,00 Mio. €1. Teilnahme an der EL 2015/16 2. Regelmäßige Einsätze in der Liga
Tim RiederDM1. FC Kaiserslautern300 T €Stammspieler beim TSV 1860 München und Lautern
Marco SchusterDMWaldhof Mannheim250 T €Stammspieler → wechselt im Sommer zu Paderborn (2.Liga)
Bastian KurzLMSchwaben Augsburg125 T €Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt
Kevin DansoIVFortuna Düsseldorf (Leihe)5,00 Mio. €Stammspieler bei DD, Leihe in die Premier League 2019/20, U21-Österreich
Marco RichterRAFC Augsburg6,00 Mio, €Stammspieler und Berufung in die U21 (DFB) → Teilnahme EM 2019
Julian Günther-SchmidtHSFC Saarbrücken250 T €Carl Zeiss Jena, Fortuna Köln
Simon AstaRVGreuther Fürth250 T €Aufstieg mit Fürth in die 1. Bundesliga
Jozo StanicIVFSV Zwickau (Leihe)400 T €Kroatien U19
Felix SchwarzholzDMFC Augsburg II75 T €
Benjamin LeneisTWFC Augsburg200 T €Regelmäßig 3. Torhüter bei den Profis
Maurice MaloneLMSV Wehen Wiesbaden (Leihe)500 T €Stammspieler in der 3. Liga, 12 Tore
Tim CivejaDMFC Augsburg / FC Augsburg II300 T €Debüt gegen Werder Bremen und weitere Einsätze
Lukas PetkovZMFC Augsburg / FC Augsburg II175 T €Debüt gegen Bayern München
Dion BerishaLAFC Augsburg / FC Augsburg II300 T €Kadernominierungen und Einsätze bei Testspielen
Seong-hoon CheonMSFC Augsburg / FC Augsburg II250 T €Kadernominierungen und Einsatz bei Testspielen
Nachwuchsspieler unseres geliebten FCA

Das Profigeschäft ist ein Haifischbecken und nicht jeder Spieler ist automatisch dafür geeignet, sich da durchzubeißen. Im Endeffekt schafft das sogar nur ein kleiner Teil. Doch der FC Augsburg leistet hier tolle Arbeit. Das sieht man alleine schon daran, dass in den letzten 9 Jahren gleich so viele Spieler wenigstens einmal im Profikader standen.

Durfte dieser Jahr sein Profidebüt feiern – Mittelfeldtalent Tim Civeja (Foto via Imago)

Wie genau das im Nachwuchsleistung abläuft, hat RoGaz-Autor Andi schon mal genauer für euch untersucht. Sein ausführliches Interview mit dem kaufmännischen Leiter Roy Stapelfeld könnt ihr hier nachlesen.

Schwierige Aufgabe

Alle Transfers – egal ob ablösefrei oder gegen eine finanzielle Gegenleistung – bringen immer ein gewisses Risiko mit sich. Kein sportlicher Verantwortlicher kann im Voraus sagen, wie sich ein Spieler entwickelt oder ob er sich bestmöglich ins Team integrieren kann. Manchmal spielt auch wie bei Felix Götze das Pech eine große Rolle, der wegen Hüftproblemen fast ein ganzes Jahr ausfiel.

Oder aber ein Spieler bleibt hinter seinen Erwartungen zurück, wie das Beispiel Marek Suchý zeigt. Er schien als Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft ein mehr als nur erfahrener Spieler zu sein, der zudem auch noch auf internationaler Ebene einst brilliert hat. Doch bei uns kam er leider nie so wirklich zu Zug. Sein Start war nämlich ebenfalls gleich mal von Pech gekrönt, denn auch er fiel wegen einer Verletzung an der Hüfte zu Beginn der Saison satte 123 Tage aus. Da hatte sich natürlich schon mit Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw schon die Stammformation für die Saison gefunden. Und auch Trainer Herrlich setzte nicht auf den gebürtigen Tschechen, der mit dem FC Basel viermal die Schweizer Meisterschaft gewann und auch Champions League spielte.

Fazit

Ich persönlich möchte die Verantwortung, die Stefan Reuter in Händen hält, nicht tragen müssen, denn am Ende ist immer er derjenige, der den Kopf hinhalten muss. Das sollten wir alle im Hinterkopf behalten. Stefan Reuter trifft seine Entscheidungen in der Meinung, das Beste für den Verein zu tun. Und auch wenn er in manchen Fällen daneben lag, so kann man doch sagen, dass er im Großen und Ganzen einen sehr guten Job gemacht hat. Er lebt und liebt den Verein, wie wir alle es tun, und er möchte sicherlich dem FC Augsburg in keinster Weise schaden. Und sind Fehler nicht auch irgendwo menschlich?

Nun ist die Saison 2020/21 also zu Ende und wir dürfen gespannt sein, was unsere sportliche Leitung in diesem Jahr aus dem Hut zaubert. Er selbst hat bereits angedeutet, dass es im Sommer einige Veränderungen geben wird. Wie diese genau aussehen werden, steht natürlich noch nicht fest, denn die Kaderplanung beginnt erst jetzt so richtig, nachdem man erneut die Klasse gehalten hat. Doch wir alle fiebern schon darauf hin, wie wir in der nächsten Saison auflaufen werden. Und wie ich Stefan Reuter in den letzten Wochen, die ich für die Recherche dieses Artikels aufgewendet habe, kennen gelernt habe, wird er alles tun, was das Beste für den FCA ist. Damit wir auch im nächsten Jahr sagen dürfen: Auf ins nächste Jahr Bundesliga!

Welcher Spieler war 2020/21 am wertvollsten für den FC Augsburg?

Neues Jahr, neues Glück. Schon im letzten Jahr hatten wir an dieser Stelle geschrieben: „Die ungewöhnlichste Bundesligasaison der Geschichte ist passé und es ist Zeit, ein Fazit zu ziehen.“ Dies gilt mal wieder. Wir starten an dieser Stelle mal wieder mit unseren Abstimmungen zum “Spieler der Saison”. Die ausgewählten Kategorien bleiben gleich, sodass wir den wertvollsten und meistverbesserten Spieler sowie den Newcomer der abgelaufenen Spielzeit küren wollen. Los geht es mit dem wertvollsten Spieler. Wichtig dabei ist, dass “wertvoll” nicht zwingend gleichzusetzen ist mit “bester”. Wir suchen den Spieler, der mit seiner Leistung auf seiner Position einen bedeutenden Anteil am Erfolg des FC Augsburg hatte. Infrage kommt jeder Profi, der in dieser Saison mindestens einmal für Rot-Grün-Weiß auf dem Platz stand. Nachfolgend – in alphabetischer Reihenfolge – die Spieler, die wir als Kandidaten identifiziert haben. Wir verneigen uns mit der Nominierung in dieser Kategorie vor:

Daniel Caliguiri

Irgendwie vergisst man den Saisonstart so schnell. Derweil hat der FCA am zweiten Spieltag gegen Dortmund gewonnen und ist für die eigenen Verhältnisse wirklich gut in die Spielzeit gestartet. Das konnte man in dieser frühen Phase der Saison vor allem an Daniel Caliguiri festmachen. Routiniert und mit positiver Ausstrahlung hat er direkt die Führung auf dem Platz übernommen und so zu vielen Punkten zu Saisonbeginn beigetragen. Gerade in der Rückrunde erwischte ihn dann ein Formloch. Mit seinem Elfmeter gegen die Bremer machte er den Deckel auf diese qualvolle Saison. Caliguiri fällt definitiv in die Kategorie wichtig.

Spitzname „Beton“ – der hält auch Hochspannung bestens aus . Viel Liebe für die Saison von Rafal Gikiewicz (Foto via Imago)

Rafal Gikiewicz

Im Sommer von Union Berlin gekommen, löste „Beton“ das Torwartproblem des FC Augsburg auf einen Schlag. Auf dieser Position herrschte nach dem Abgang von Marwin Hitz rege Betriebsamkeit. Damit ist es nun hoffentlich vorbei. Gikiewicz war in der abgelaufenen Saison Peak Performer. Objektiv. Dauergast in der Spieltagself der unterschiedlichen Medien, Torhüter in der WhoScored-Elf der Saison und mit mehr Saves als alle anderen Keeper in der Bundesliga. Die Leistung stimmte. Und wer eine Lektion über Mentalität und Fokus lernen will, der blickt „Beton“ einmal im Spiel in die Augen. Der Autor hat sich zum ersten Mal in seinem Leben ein Torwarttrikot gekauft. Es ist Liebe!

André Hahn

Warum auch einfach, wenn es kompliziert geht? So und nicht anders ist wohl das Motto des André Hahn. Seine erste Zeit in Augsburg glich einem Wunder. Der Schritt nach Gladbach war nur konsequent. Zu gut die sportlichen Aussichten. Danach der Umweg über den HSV (warum, nur warum?) zurück nach Augsburg. Hahn wirkte „durch“. Der Tank schien „leer“. Sein Spiel erfordert Antrittsschnelligkeit. Es ist schnörkellos. Das war es nicht mehr. Vor der Saison habe ich Hahn schon abgeschrieben gehabt. Während der Saison habe ich meine Meinung korrigiert: Hahn ist eine geile Sau. Am Ende braucht es Tore, damit man nicht absteigt. 8 Tore und 5 Vorlagen sind der Topwert in der Augsburger Mannschaft in der abgelaufenen Saison gewesen. Und der Zuckerpass auf Florian Niederlechner im Spiel gegen die Bayern ein würdiger Abschluss einer sehr guten persönlichen Saison. Chapeau, André Hahn, Chapeau.

Das Herz geben wir direkt zurück. A lot of love für André Hahn. (Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Pool via Imago)

Rani Khedira

Auch Khedira fand sich letztes Jahr schon hier wieder. Er ging in die Saison mit auslaufendem Vertrag und hat sich in all seinen vier Jahren in Augsburg immer professionell verhalten und seinen Beitrag auf dem Platz gebracht. Diese Saison durfte er nicht immer ran. Wenn er ran durfte, dann hat er ruhig und besonnen seinen Job gemacht und sich immer reingehauen. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass dies auch weiterhin galt, nachdem schon fest stand, dass er zu Union Berlin wechselt. Khediras Tor gegen den SV Werder ist vielleicht der wichtigste Treffer der Saison. Unter größtem Druck handlungsschnell zu agieren, der eigenen Mannschaft den Klassenerhalt zu bescheren und sich in größter Klasse zu verabschieden: Wir ziehen den Hut vor deiner Leistung in dieser Saison und den vier gemeinsamen Jahren in rot-grün-weiß, Rani Khedira. Du hast deine Spuren in unserem Geschichtsbuch hinterlassen.

Felix Uduokhai

Uduokhai landete schon im letzten Jahr hier. Zu groß ist sein sportliches Potential. Auch in Zeiten von Corona war es die absolut richtige Entscheidung im letzten Sommer die Kaufoption zu ziehen und Uduokhai fest an den FCA zu binden. Uduokhai war der beste Verteidiger des FCA in der abgelaufenen Saison. Ja, besser als Jeff Gouweleeuw, der wechselhafte Leistungen zeigte und mehr Patzer einstreute. Die sportliche Entwicklung lag im Bereich des möglichen. Sie ist trotzdem sehr schön. Dazu kommt, dass Uduokhai schon in seinen jungen Jahren Führungsverantwortung übernommen hat. Verwundet konnte man beobachten, dass er die Mannschaft in Abwesenheit von Jeff als Kapitän aufs Feld führen durfte. Gerade im Mannschaftsgefüge ist seine Bedeutung nicht mehr zu unterschätzen. Uduokhai war essentiell für den Klassenerhalt und durfte auf dieser Liste nicht fehlen.

Und los geht es mit der Abstimmung. Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr euch entscheiden, wer der wichtigste Spieler der Saison war:

Wer war der wichtigste Spieler der Saison 2020/21?

  • Rafal Gikiewicz (88%, 70 Votes)
  • André Hahn (6%, 5 Votes)
  • Daniel Caliguiri (3%, 2 Votes)
  • Felix Uduokhai (3%, 2 Votes)
  • Rani Khedira (1%, 1 Votes)

Total Voters: 80

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Augsburger EM-Fahrer

Nach der Bundesligasaison ist vor der Europameisterschaft. Auch die Relegationsspiele sind derzeit noch in vollem Gange – da kann man einfach nur froh sein, dass der FCA dieser saisonverlängernden „Maßnahme“ in letzter Sekunde entkommen ist. Und wir Fans nun einfach vor dem TV diesen internationalen Turnieren beiwohnen dürfen. Die Europameisterschaft wurde bekanntlichermaßen im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie-Lage abgesagt und von der UEFA sodann um zwölf Monate verschoben, sodass diese jetzt im Sommer 2021 stattfindet. Genauer gesagt findet das Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 in zehn europäischen Städten und einer asiatischen Stadt (Baku) statt. Das Finale wird sodann im altehrwürdigen Londoner Wembleystadion gespielt.

Dies bedeutet – neben all den coronagerechten Public Viewing „Events“ im eigenen Garten – auch, dass nach einer intensiven und bereits sehr gestauchten Bundesligasaison – samt DFB-Pokal, Europa League, Champions League und Co. – noch ein weiteres Format in diesem Sommer ansteht. Zumal dies auch nicht das letzte sein wird, da im Juli und August diesen Jahres noch die Olympischen Sommerspiele in Tokyo, Japan, stattfinden.

Auch einige FCA Spieler und Ex-Akteure werden sich hierbei auf der internationalen Bühne präsentieren dürfen. Welche FCA-(Ex)-Spieler das sind und wer wider Erwarten gar nicht erst nominiert wurde? Ein Überblick:

Österreichische Bundesligaauswahl

Der ÖFB hat zuletzt seinen finalen 26 Mann Kader für die EM2021 bekannt gegeben. Darunter befinden sich 20 Bundesligaspieler. Der FCA stellt mit Reservist Michael Gregoritsch einen dieser Akteure. Gregerl ist hierbei – im Gegensatz zu seinem Club-Engagement- bei der Nationalelf hochangesehen und im Kader gesetzt. Anscheinend ist es daher auch verschmerzbar, dass „Gregerl“ keine gute Bundesligasaison hinter sich hat, in der er mehr Ergänzungsspieler war als auf dem Platz stand. 24 der 34 Spiele stand er zwar im Kader, jedoch entspricht dies nur 27% der Spielminuten. Weiterhin hat er kaum Startelfeinsätze, die Startelfquote liegt bei geringen 26%. Zu wenig eigentlich für den ambitionierten österreichischen Stürmer.

Für den FCA ist zu hoffen, dass der 27jährige entweder eine glänzende EM spielt, um sich für andere Vereine interessant zu machen (und somit dem FCA eine gute Ablösesumme zu bescheren). Oder er sich, falls er in Augsburg verbleiben möchte und Weinzierl auf ihn setzt, ordentliches Selbstvertrauen in der Nationalauswahl holt. Der ausgeliehene FCA-Innenverteidiger Kevin Danso hat es übrigens nicht in den EM-Kader geschafft, trotz starker Leistungen im Fortuna-Trikot. Die Konkurrenz auf seiner Paradeposition ist aber auch denkbar stark. Mit seinem Ex-Teamkollegen beim FCA, Martin Hinteregger, David Alaba, der bei den Bayern zuletzt auf dieser Position brillierte und dem Freiburger Stammspieler Lienhart hat Kevin Danso namenhafte Konkurrenten in der österreichischen Nationalmannschaft vor sich. Auch der Hoffenheimer Posch und der Bremer Friedl können diese Position bekleiden.

Österreich trifft in der Vorrunde auf Nordmazedonien, Ukraine und die Niederlande.

Tschechisches Doppel

Zwei (noch) FCA-Spieler stehen überraschend-unüberraschend nicht im EM-Kader Tschechiens. Hierbei handelt es sich um den zweiten Torhüter Tomas Koubek sowie Aushilfsverteidiger und Ex-Nationalmannschaftskapitän Marek Suchy, der den FCA in der Sommerpause verlassen wird und kürzlich verabschiedet wurde. Während Koubek schlicht und ergreifend die Spielpraxis fehlt, konnte Marek Suchy bei seinen wenigen Einsätzen zusätzlich kaum überzeugen.

Nationaltrainer Jaroslav Silhavy berief stattdessen vier andere namenhafte Bundesligaprofis in das 25-köpfige Aufgebot für die EM-Endrunde: Torwart Jiri Pavlenka von Werder Bremen, den Hoffenheimer Verteidiger Pavel Kaderabek, Hertha BSC-Mittelfeldakteur Vladimir Darida und den Leverkusener Angreifer Patrik Schick. Der Herthaner Darida soll die tschechische Auswahl hierbei als Kapitän aufs Feld führen. Tschechien trifft in der Gruppenphase auf Schottland, Kroatien und England. Eine starke Gruppe!

Kurios: Für Verteidiger Ondrej Kudela wird zunächst ein Kaderplatz freigehalten, vorbehaltlich eines noch zu erwartenden Urteils. Der 34-Jährige Spieler von Slavia Prag wurde im April wegen eines „mutmaßlich rassistischen Verhaltens für zehn Spiele in sämtlichen UEFA-Wettbewerben“ gesperrt. Gemäß sport1 wird ein Einspruch derzeit noch verhandelt.

Schweizer Jungspund

Deutlich glücklicher dürfte derzeit Ruben Vargas sein trotz seiner roten Karte im so wichtigen Spiel gegen Werder Bremen. Der 22jährige Schweizer ist einer von zwölf Bundesligaspielern, die zuletzt in den EM-Kader der Schweiz berufen wurden. Nati-Coach Vladimir Petkovic nominierte zuerst 29 Akteure, von denen 26 mit zur Europameisterschaft fahren dürfen. Spätestens am 01.07. muss der finale Kader bekannt gegeben werden. Mit 9 Scorerpunkten (6 Tore, 3 Assists) in der abgelaufenen Saison hat Vargas jedenfalls gute Argumente, es in diese finale Auswahl zu schaffen. Die rote Karte zu Saisonende dürfte dem Nationalcoach aber eher nicht so gut geschmeckt haben.

Unter den bisher nominierten Spielern sind einige bekannte Namen, z.B. die vier Gladbacher Embolo, Zakaria, Elvedi und Sommer. Weiterhin die drei Wolfsburger Mehmedi, Mbabu und Renato Steffen. Eintracht Frankfurt stellt zwei Spieler ab, Steven Zuber und Djibril Sow. Ein alter Augsburger Bekannter wird einer der drei Ersatz-Torhüter der Schweizer sein: Es handelt sich konkret um Gregor Kobel, der die Rückrunde 2018/19 beim FCA verbrachte. Der mittlerweile 23jährige steht derzeit beim VfB Stuttgart unter Vertrag, ist aber heiß begehrt auf dem Transfermarkt. Unter anderem der BVB soll an ihm dran sein. Kurios: Mit dem Ex-Augsburger Marwin Hitz und Yann Sommer würde sich Kobel gegebenenfalls sogar mit zwei Landsleuten in Dortmund duellieren.

Die Schweiz trifft in der Vorrunde auf Italien, Türkei und Wales. Keine einfache Aufgabe für die ambitionierten Schweizer.

Ruben Vargas hat eine erstaunlich steile Karriere in der Schweizer Nati hingelegt. Und kann sich jetzt bei der EM ins Rampenlicht spielen…. (Foto: Manuel Geisser via Imago)

Finnisches Rätsel

Ein Rätsel war zu Beginn die Nominierung von FCA-Mittelfeldspieler Fredrik Jensen. Als man zuerst auf den EM-Kader der Finnen blickte, fehlte vom Offensivakteur jede Spur. Aber als der Kicker am 19.05. sodann das vorläufige Aufgebot der Finnen präsentierte, stand der Name des 23jährigen mit auf der Liste. Hierbei befindet er sich in guter Gesellschaft: Mit Keeper Lukas Hradecky von Bayer Leverkusen und Angreifer Joel Pohjanpalo von Union Berlin wurden zwei weitere Bundesligaspieler nominiert. Finnland gilt als klarer Außenseiter, sind sie doch erstmalig bei einer EM dabei. Zudem wurden sie einer echten Hammergruppe zugelost: Man trifft auf Dänemark, Belgien und Russland in der Vorrunde.

Dass Freddy Jensen nominiert wurde, zeigt auch die starke Wertschätzung, die er in seinem Heimatland erfährt. In Augsburg ist er bisher sportlich noch nicht durchgehend erfolgreich, jedoch umso mehr in der finnischen Nationalelf. Dies kommt nicht von ungefähr: In der Nations League B traf der Youngster in vier Einsätzen dreimal ins Tor. In 16 Spielen für die finnische Nationalmannschaft traf Jensen insgesamt sieben Mal. Hierbei wurde er sowohl im offensiven Mittelfeld als auch als Stürmer eingesetzt. Für den FCA hat der Rechtsfuß in der seit kurzem vergangenen Saison nur 13 Auftritte absolvieren können. Dies entspricht einer 3% Startelfquote und 12% der möglichen Spielminuten.

Polnischer Nachrücker

Robert Gumny gilt nicht umsonst als der Senkrechtstarter der Saison beim FCA. Der polnische Juniorennationalspieler hat in der Rückrunde sogar so gut in Augsburg gespielt, dass er auf der „Nachrückerliste“ der polnischen Nationalmannschaft geführt wird. Das heißt, im Falle einer Verletzung eines anderen Spielers auf dem 26-Mann-Kader könnte der Rechtsverteidiger ein aktiver EM-Teilnehmer werden. Natürlich wünscht man aber keinem anderen Spieler eine Verletzung. Im endgültigen Aufgebot steht mit Robert Lewandowski nur ein Bundesligaprofi, nachdem der Herthaner Krzysztof Piatek seine Teilnahme verletzungsbedingt absagen musste.

Bei der polnischen Nationalmannschaft steht im Ergebnis auch Rafal Gikiewicz wohl nicht so hoch im Kurs. Während wir Augsburger dem Klasse-Keeper für viele festgehaltene Punkte in der abgelaufenen Saison danken müssen und sich das Argument aufstellen lässt, dass es in der Bundesliga in der abgelaufenen Saison keinen stärkeren Keeper gab, wurde er für die polnische Auswahl nun nicht berufen.

Die polnische Auswahl trifft in der Gruppenphase auf Spanien, Schweden und die Slowakei. Auch eine richtig harte Gruppe. Trotz dem Weltklasse-Angreifer Robert Lewandowski, der zuletzt gegen den FCA den Uralt-Rekord von Gerd Müller einkassierte, gelten die Polen nicht als Favorit für das Weiterkommen in dieser Gruppe. Der Verzicht auf Gikiewicz wird die Chancen aufs Weiterkommen nicht erhöht haben.

Robert Gumny in Lauerstellung – wird er bald in der polnischen Nationalmannschaft durchstarten, nach einer starken Premieren-Saison beim FCA? (Foto: Wolfgang Frank Eibner via Imago)

Frust pur

Der FCA musste leider und wie bereits seit längerem bekannt auf seinen Stamm-Innenverteidiger Felix Uduokhai verzichten. Der 23jährige hatte sich Anfang Mai am Sprunggelenk verletzt und musste operiert werden. Ein richtiger Schock für die Augsburger. In der abgelaufenen Saison stand der Verteidiger in 29 von 31 Partien über 90 Minuten auf dem Platz. Zuletzt wurde er erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, kam aber nicht zum Einsatz. Seine Verletzung verbunden mit der Operation bedeuteten auch das EM-Aus. Eine große Enttäuschung für den jungen Innenverteidiger.

Ein weiterer enttäuschter Defensivspieler mit Augsburg-Bezug ist Philipp Max. Der 27jährige Außenverteidiger wechselte erst im vergangenen Sommer vom FCA nach Holland – zu PSV Eindhoven. Dort spielt er unter anderem mit Mario Götze zusammen. Schon zu Augsburger Zeiten erzielte der extrem spielstarke Außenverteidiger viele Scorerpunkte. Seine maßgenauen Flanken und präzisen Freistöße sind heute noch unvergessen in der Fuggerstadt.

Nach seinem Wechsel in die Eredivisie machte er dort weiter, wo er in Augsburg aufgehört hatte: Er sammelte Scorer um Scorer. Bundestrainer Jogi Löw hatten die Leistungen des heute 27jährigen noch nie sonderlich interessiert, trotz lauter öffentlicher Bekundungen für den gebürtigen Viersener wurde er bis November 2020 nicht für die deutsche Auswahl nominiert.

Linksverteidiger links liegen gelassen

Am 6. November 2020 berief Bundestrainer Löw Philipp Max sodann in den erweiterten Kader der Nationalmannschaft. Es standen ein Freundschaftsspiel gegen Tschechien sowie zwei Spiele in der  Nations League (gegen Ukraine und Spanien) an. Beim 1:0-Erfolg gegen die tschechische Auswahl stand er in der Startelf und bereitete den Siegtreffer vor.

Auch im März 2021 stand Max noch im Kader der deutschen Elf. Eine Nominierung wäre sicherlich verdient gewesen, da er auch in der Saison 20/21 brillierte. In der Eredivisie gelangen ihm fünf Treffer und er gab weitere acht Torvorlagen. Dies entspricht 85% Startelfquote, somit kann man getrost sagen, dass er sich beim holländischen Vizemeister einen Stammplatz erspielt hat. International konnte sich Max in der abgelaufenen Saison ebenfalls beweisen: In der Europa League absolvierte er alle acht Spiele und gab drei Torvorlagen. In 7 der 8 Partien stand er 90 Minuten auf dem Platz.

Trotz der internationalen Erfahrung, der Berufungen in die Nationalelf zuletzt und der klasse Saison in einer mittlerweile stärkeren Eredivisie konnte Max Löw nicht nachhaltig von sich überzeugen. Stattdessen nominierte Jogi Robin Gosens von Atalanta Bergamo und Christian Günter vom SC Freiburg. Während Gosens Max vom (offensiven) Spielertyp sehr ähnelt, bringt Günter defensivere Stärken mit als die beiden erstgenannten Akteure. Alle drei haben einen starken linken Fuß und eine extrem schnelle Antrittsgeschwindigkeit. Schade, dass es für Philipp – trotz starker Konkurrenz – nicht gereicht hat. Wir wollen seine klasse Leistung – die er über mehrere Saisons hinweg mittlerweile bestätigen konnte – hier trotzdem würdigen.

Funfact: EA hat zuletzt das Team of the Season (TOTS) der Eredivisie veröffentlicht, mit Philipp Max als Linksverteidiger in der Startelf.

Optimismus für Olympia

Auch die olympischen Sommerspiele 2020 waren dem Pandemiegeschehen zum Opfer gefallen und schlussendlich auf 2021 vertagt worden. So findet dieses Großevent erstmals in der Geschichte nicht im Vier-Jahres-Zyklus statt.

In der Disziplin Herrenfußball dürfen seit 1992 nur noch Spieler teilnehmen, die nicht älter als 23 Jahre alt sind. Seit 1996 darf jede Mannschaft zudem noch bis zu drei ältere Spieler nominieren. Über die U21-EM 2019 hatte sich die deutsche Mannschaft als Turnierzweiter für die olympischen Sommerspiele qualifiziert. Hierbei konnte EM-Shooting Star Marco Richter vom FCA deutlich mithelfen, indem er bei der U21 EM 2019 in vier Spielen drei Tore erzielte und 2 Vorlagen gab. Dies bedeutete für ihn persönlich den dritten Platz in der Torschützenliste des Wettbewerbs.

Da des Öfteren Spieler der erfolgreichen Mannschaft der Qualifikation für das olympische Turnier nominiert werden, darf sich Marco Richter demnach berechtigte Hoffnungen machen. Auch Felix Uduokhai war Teil der damaligen Mannschaft, jedoch kam er zu keinem Einsatz im Turnier. Falls er jedoch rechtzeitig fit werden sollte, kann es gut sein, dass auch „Udu“ für die Sommerspiele nominiert wird. Alterstechnisch passt das jedenfalls, da sowohl Richter als auch Uduokhai dem für das Turnier relevanten Jahrgang 1997 angehören.

Max for Olympia?

2015 gelang einer deutschen Mannschaft ebenfalls die Olympia-Qualifikation – erstmalig seit 1988. Die Mannen um Trainer Horst Hrubesch konnten 2016 sogar die Silber-Medaille erringen. Mittendrin damals FCA-Spieler Philipp Max, neben bekannten Größen wie Leon Goretzka, Niklas Süle, Julian Brandt sowie den drei Ü23-Spielern Nils Petersen, Sven und Lars Bender. Der Olympia-erfahrene Max wäre daher einer der potenziellen Ü23-Spieler, die Stefan Kuntz nominieren könnte.

Aus der damaligen U21-Nationalmannschaft, mit der Marco und Felix erfolgreich waren, sind keine Linksverteidiger verfügbar, da mit dem Leipziger Klostermann der damalige Linksverteidiger von Jogi Löw für die EM nominiert wurde. Einige andere Spieler – wie Ismail Jakobs (spielt eher Linksaußen) sowie David Raum – sind für die U21 EM nominiert und kommen daher ebenfalls nicht in Frage. Ein hartnäckiger Konkurrent für Max und Olympia könnte gegebenenfalls der ehemalige Nationalspieler Jonas Hector sein. Beide würden jedoch auf Grund ihres Alters einen der drei Ü23-Plätze in Anspruch nehmen müssen.

Neuer Bundestrainer, neues Glück?

Am Dienstag, 25.05., wurde bekannt, dass Hansi Flick Joachim „Jogi“ Löw zum 01.07. als Bundestrainer beerben wird und unterschrieb einen Vertrag bis 2024. Er galt als der erfolgreichste Trainer auf dem Markt und als Wunschkandidat des DFB. Zudem war Flick einige Jahre lang u.a. Assistent von Löw und weist damit bereits Erfahrung in diesem Job vor. Er kennt einen Großteil der Spieler persönlich, zum Beispiel durch seine vorherige Anstellung beim FC Bayern.

Fans vielerorts freuen sich – steht Flick doch für offensiven und modernen Fußball. So hat Bayern München die Champions League im Jahr 2020 gewonnen. Und viele erhoffen sich letzten Endes wohl auch, dass der neue Bundestrainer endlich wieder nach dem Leistungsprinzip aufstellt.

Aber ein richtiger Umbruch ist damit wohl nicht zu erwarten, zu nah steht die Person Flick dem DFB, seit seiner früheren Beschäftigungen. Offen ist bis dato noch, wer nun sein(e) Co-Trainer wird/werden. Als Kandidaten galten Miroslav Klose und Hermann Gerland, die sich beide – genau wie Flick selbst – vom FC Bayern zuletzt verabschiedet hatten, allerdings beide mittlerweile abgesagt haben.

Einige Spieler, wie der von Löw verschmähte Max oder auch der noch einsatzlose Felix Uduokhai, bekommen dadurch jedoch in Summe mehr Perspektive im DFB-Dress.

Insgesamt bleibt es im Hinblick auf die Nationalmannschaften so spannend. Und wie immer bleibt die Hauptsorge von Clubfans, dass die Spieler der eigenen Mannschaften heil wieder nach Hause kommen. Dies gilt gerade in diesem Jahr mit Hinblick auf den doch sehr gestauchten Spielplan und die große Belastung für alle Spieler.

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