Lauffreudig vs. Lauffaul

Länderspielpause vorbei, Fokus auf der Bundesliga wieder da. Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der FC Augsburg bei Borussia Mönchengladbach. Im Vorfeld der Partie werden unmittelbar Gedanken ans letzte Aufeinandertreffen im Borussia-Park laut, als der FCA sang- und klanglos und obendrein hochverdient mit 5:1 unterging. An diesem nasskalten Oktobertag im Gästeblock zu stehen war nicht leicht. Keineswegs. “Gladbach bedankt sich bei Augsburgs Pannen-Kiste” titelte die Bild nach dem Debakel. Allen voran das vierte Tor der Fohlen wird einigen Fans noch lange in Erinnerung bleiben. In bester Slapstick-Manier schenkte sich Keeper Tomas Koubek einen ein.

13 Monate später hat sich der FC Augsburg sportlich gefangen. Mit zehn Punkten aus sieben Spielen steht die Mannschaft von Heiko Herrlich weiterhin ordentlich da. Gladbach weist einen Zähler mehr auf und ist Siebter. Also ein Duell auf Augenhöhe? Vielleicht. Zumindest wenn die Schwaben im Vergleich zum besorgniserregenden Hertha-Spiel eine Reaktion zeigen. Dann ist auch gegen einen Champions-League-Gegner etwas drin. Nichtsdestotrotz sind die Fohlen natürlich der klare Favorit.

Über den Gegner

Nach anfänglichen Startproblemen kommt die Borussia immer besser in Tritt. Auch wenn die Mannschaft von Marco Rose zuletzt in Leverkusen einen Dämpfer hinnehmen musste (4:3), passt die Leistung auf dem Platz in der Regel schon. Es sind zwar immer wieder Unkonzentriertheiten (Abstimmungsprobleme in der Defensive, Fehlpässe im Mittelfeld) zu beobachten, doch Gladbach scheint auf einem guten Weg zu sein. Auch in dieser Saison greifen die Fohlen die Top-4 an.

In der Bundesliga steht im Moment Rang Sieben. Darüber hinaus sind die Rheinländer in der Champions League auf Kurs Achtelfinale. Fünf Punkte nach drei Spielen bedeuten die Tabellenführung. Und das in einer Gruppe mit Real Madrid und Inter Mailand. Unnötige Gegentore aufgrund von eigenem Unvermögen verhinderten letztlich eine noch komfortablere Ausgangslage.

Bitteres Remis: Bis zur 87. Minute führt Gladbach gegen Real Madrid mit 2:0, ehe Benzema und Casemiro zum 2:2 ausgleichen. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Abseits der sportlichen Leistungen wollen wir an dieser Stelle einmal ein Sonderlob für Max Eberl aussprechen. Der Manager hat es geschafft, den Traditionsverein zu alter Stärke zurück zu führen. Kluge Transfers, immer im Bereich des finanziellen Spielraums. Vom Abstiegskandidaten zum Champions-League-Starter. Der sportliche Erfolg Gladbachs geht zwangsläufig mit Eberl einher. Dass der gebürtige Niederbayer obendrein ein sympatischer, hemdsärmeliger Typ ist, rundet die perfekte Zusammenarbeit ab. Wir hoffen, dass Eberl der Bundesliga noch lange erhalten bleibt.

Die Fakten zu #BMGFCA

Elfer-Kontrast: Borussia Mönchengladbach bekam in sieben Spielen bereits vier Elfmeter zugesprochen (wie Leipzig) und hat übrigens auch alle verwandelt. Augsburg gehört zu den vier Teams, für die noch kein Strafstoß gepfiffen wurde (wie Schalke, Bielefeld und Freiburg).

Fair: Mit 62 hat der FCA ligaweit die wenigsten Fouls am Gegner begangen. Gladbach liegt mit 81 im Mittelfeld, am unfairsten agiert der 1. FC Köln (100).

Lauffreudig vs. Lauffaul?:Nur Arminia Bielefeld spult mehr Kilometer ab als der FCA (960,5 zu 959,8). Die Gladbacher verzeichnen mit Abstand die geringste Laufdistanz und kommen auf fast 135 Kilometer weniger als Rot-Grün-Weiß (826,6).

Herrlich-Bilanz: In sechs Spielen gegen Gladbach gelangen Heiko Herrlich als Trainer fünf Siege (eine Niederlage). Nur gegen Union Berlin ist der Punkteschnitt des Fußballlehrers besser (zwei Spiele, zwei Siege).

Passstark: Gladbachs Nico Elvedi überzeugt ligaweit mit der besten Passquote (94,8 %). Stärkster Augsburger ist Felix Uduokhai auf Rang zehn (91,1 %).

Rückkehr: Im Sommer wechselte Tobias Strobl aus Gladbach an den Lech. Auch André Hahn und Reece Oxford haben eine Vergangenheit bei der Borussia. Auf der Gegenseite trifft Ibrahima Traore auf seinen Ex-Klub. Von 2009 bis 2011 war der Offensivmann in Augsburg aktiv.

In 54 Spielen für den FCA gelangen Traore acht Tore sowie 18 Vorlagen. 2011 wechselte er nach Stuttgart und zwei Jahre später zu den Fohlen. (Photo by SERGEI SUPINSKY/AFP via Getty Images)

Die letzten Begegnungen

29.02.2020: Augsburg – Gladbach 2:3

06.10.2019: Gladbach – Augsburg 5:1

26.01.2019: Gladbach – Augsburg 2:0

01.09.2018: Augsburg – Gladbach 1:1

20.01.2018: Gladbach – Augsburg 2:0

Am 17. Dezember 2016 konnte der FCA das letzte Mal gegen die Rheinländer gewinnen. Beim Debüt von Manuel Baum an der Seitenlinie köpfte Martin Hinteregger zu einem am Ende sehr schmeichelhaften Dreier. (Photo by Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)

Presseschau

Die Zukunft von Rani Khedira scheint ungewiss. Nachdem in der Vergangenheit bereits Meldungen aufkamen, wonach die Gespräche um eine Vertragsverlängerung des Defensivspielers auf Eis legen würden, befeuert nun Khedira selbst etwaige Wechselgerüchte. Der 26-Jährige beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit einem Abschied aus der Bundesliga: „Das Ausland spielt in meinen Gedanken eine Rolle“, sagte der gebürtige Stuttgarter im Gespräch mit Sky. Dennoch gelte: „Der FCA bleibt mein erster Ansprechpartner.“ Nichtsdestotrotz scheint ein Abschied aus Augsburg nicht mehr undenkbar. Khediras Vertrag läuft im Sommer aus.

Was macht eigentlich Marcel de Jong?

Marcel de Jong wechselte 2010 von Roda Kerkrade zum FC Augsburg. Damals spielte der FCA noch in der 2. Liga. In den ersten Jahren kam der gebürtige Kanadier mit niederländischen Wurzeln auch regelmäßig zum Zug. In der Saison 2012/13 verlor der Linksverteidiger seinen Stammplatz jedoch an Matthias Ostrzolek und kam vermehrt als Joker von der Bank. So auch im Schwaben-Derby gegen den VfB Stuttgart am 31. Spieltag. In diesem Spiel erzielte der Nationalspieler sein wichtigstes von insgesamt fünf Toren für den FCA: Aus 20 Metern chippte der Linksfuß die Kugel elegant über VfB-Keeper Sven Ulreich. Augsburg gewann und die Weichen für den Klassenerhalt waren gestellt.

Nachdem die Einsätze weniger wurden, löste der FCA den Vertrag de Jongs 2015 auf. Der Defensivspieler wechselte nach 73 Partien für Rot-Grün-Weiß in die MLS zu Kansas City. Über weiteren Stationen in Kanada zog es den heute 34-Jährigen schließlich zum Pacific FC in die Canadian Premier League. Den aktuellen Tabellenvierten führt der Routinier als Kapitän aufs Feld.

Wie de Jong vor einem halben Jahr im Stadionkurier verriet, verfolge er den FC Augsburg nach wie vor “sehr intensiv.” Denn “Augsburg war meine schönste Zeit bisher, hier ist mein Kind auf die Welt gekommen, ich habe dort geheiratet und hatte sportliche Erfolge. Vor eineinhalb Jahren waren wir zum letzten Mal dort und haben viele Bekannte und Freunde besucht. Der FCA wird immer in meinem Herzen bleiben.”

Hatte hohen Kredit bei der Augsburger Anhängerschaft: Marcel de Jongs sympathische Art kam in der Fuggerstadt gut an. (Foto: imago/Krieger)

Voraussichtliche Aufstellung

Auf der Rechtsverteidigerposition wird wohl wieder Robert Gumny beginnen. Raphael Framberger konnte zwar wieder mit dem Team trainieren, scheint nach seinem Faszienriss im Oberschenkel aber noch nicht bei 100 Prozent. 2018 wäre Gumny übrigens beinahe in Gladbach gelandet. Nachdem er sich mit der Borussia bereits einig war, platzte der Deal aber überraschend doch noch. Der Pole blieb zwei weitere Jahre in Posen und wechselte nun zum FCA. Der Rest der Viererkette ist gesetzt.

Im Zentrum entscheidet sich Herrlich wohl für das Duo Khedira/Strobl, da Carlos Gruezo mit der ecuadorianischen Nationalmannschaft im Einsatz war. In der Offensive scheint nur Daniel Caligiuri eine Stammplatzgarantie inne zu haben. Nach starken Leistungen werden obendrein wohl Ruben Vargas und André Hahn beginnen dürfen. Michael Gregoritsch, Alfred Finnbogason sowie auch Marco Richter stehen als Alternativen zur Verfügung. Fredrik Jensen (Sprunggelenksverletzung) und Noah Joel Sarenren Bazee (Bandanriss im Knie) fallen verletzungsbedingt aus.

Gikiewicz – Gumny, Gouweleeuw, Uduokahi, Iago – Khedira, Strobl – Caligiuri, Vargas, Hahn – Niederlechner

Nach seinem Startelfdebüt gegen die Hertha wird Robert Gumny wohl auch am Samstag in der ersten Elf stehen. Es bleibt zu hoffen, dass der 22-Jährige mit ordentlich Selbstvertrauen auftritt – letzte Woche bestritt der Pole sein erstes A-Länderspiel. (Photo by Stefan Puchner – Pool/Getty Images)

Tipps

Andy: 1:1 – Ich habe eigentlich überhaupt keine guten Erinnerungen an Auswärtsfahrten und -spiele in Gladbach. Aber der FCA hat dieses Jahr schon einmal gegen eine Borussia überrascht. Am Ende entführen wir nach einer starken Leistung einen Punkt.

Irina: 3:1 – Gladbach ist eine Nummer zu groß für den FCA. Zu hoffen ist, dass bei Niederlechner der Torknoten platzt.

Andi: 3:1 – der FCA hält kämpferisch gut dagegen, doch am Ende setzt sich die Qualität von Thuram & Co. durch. Keine Punkte für Augsburg.

VAR fürn Arsch

Meinem Unmut über das Spiel gegen Hertha und auch die Unzulänglichkeiten des Teams an diesem Tag habe ich ja schon Luft gemacht. Die Abseitsentscheidung, die das Tor von André Hahn anuliert hat, war an diesem Tag trotzdem hervorzuheben. Ein Tor zu diesem Zeitpunkt – der Führungstreffer zum 1:0 5 Minuten vor der Halbzeit – hätte dem Spiel eindeutig eine andere Wendung geben können. Aber so wurde auf abseits entschieden, im Kölner Keller überprüft und dann später pünktlich zur Pause gepfiffen. Insgesamt wird das Spiel so durch den VAR sogar noch ungerechter, als es vorher war. Und das ist Mist.

André Hahn war zurecht enttäuscht während des Spiels gegen Hertha, wurde ihm doch ein Tor wegen einer knappen Abseitsentscheidung aberkannt (Foto:Frank Hoermann / SVEN SIMON / POOL via/EIBNER/Roger Buerke und Imago)

Über den VAR

Der Videobeweis wurde zur Saison 2017/18 eingeführt, um die großen Fehler aus dem Fußball zu eliminieren. Das Spiel gerechter zu machen. Lange führte das schlicht zu Chaos. Zwar sollte der Videoreferee – kurz VAR – nur eingreifen, wenn eine eindeutige Fehlentscheidung vorlag. Daran gehalten hat er sich vielfach nicht. Das hat sich mittlerweile relativiert. Der VAR greift mittlerweile meist nur noch ein, wenn Entscheidungen zu 100% falsch sind. Gerechter wird das Spiel dadurch nicht. Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters ist immer noch die entscheidende, solange sie denn nur im entferntesten vertretbar war. Ein Schiedsrichter hat immer noch die Möglichkeit Teams zu bevorteilen und gerade bei Elfmeterentscheidungen gibt es doch erheblichen Auslegungsspielraum. Regeln wie das Handspiel im Strafraum sind immer noch eine Lotterie in Bezug auf ihre Auslegung. Man kann festhalten, dass es den VAR in den seltensten Fällen braucht. Gut so, möchte man meinen.

VAR im abseits

Wenn da nicht das Abseits wäre. Beim Abseits ist die Regelung beim VAR, dass eindeutig entschieden werden kann, ob es abseits war oder nicht. Kein “im Zweifel für den Angreifer” mehr, wie wir es von früher noch kannten. Damit war schon vor dem Spiel des FCA gegen Hertha viel Ärger verbunden. Im Kölner Keller wird der Zeitpunkt festgelegt, in dem der Ball den Fuß verlässt. Lässt sich vom VAR wirklich genau einschätzen, wann genau der Ball den Fuß verlässt?Aus einer der vielen Perspektiven? Immer? Dann wird mit dem Lot eine Linie gefällt und auf der Angriffslinie gesehen, welcher Spieler mit welchem Körperteil im Abseits war oder nicht. Grundsätzlich kann ein Spieler nur mit einem Körperteil im abseits sein, mit dem er auch regelkonform den Ball spielen darf. Oder hat sich das schon wieder geändert? Wie ist die Kameraperspektive und verzerrt die nicht? Schnell soll es dazu gehen. Kann der VAR unter diesem Zeitdruck immer perfekt arbeiten?

Der Prozess hakt

Es kommen einem Zweifel, die auch in der Umsetzung des Prozesses begründet liegen. Sky macht sich gar nicht erst die Mühe, während die Situation überprüft wird, mit präzisen Bildern für Klarheit zu sorgen. Kommentator Jonas Friedrich hatte im Einzelspiel klar gesehen, dass André Hahn bei seinem Tor im Abseits stand. Eine Linie wurde während der Übertragung nicht gezogen. In der Halbzeit war dann Michael Ströll beim Interview und hat – dankenswerterweise – kritisch nachgefragt. Mit etwas Verspätung durften die Zuschauer einige Sekunden auf die Linie blicken. Kein Herleiten des Moments der Ballabgabe. Keine unterschiedlichen Perspektiven. Die Situation wurde in etwas so transparent aufgelöst, wie die Stimmenkäufe bei einer WM-Vergabe.

Weg mit dem VAR

Wo uns mehr Klarheit und Fairness versprochen wurde, da haben wir nun Spielunterbrechungen, die keinen Mehrwert bieten. Das Spiel wird zerstückelt und seines Flußes beraubt. War die Situation nicht doof genug für den FCA, indem ein Tor nicht anerkannt wurde, so hat die Überprüfung durch den VAR den Spielfluss an der Stelle nur noch weiter gestört. Hertha konnte etwas Luft holen und kurz nachher selbst in Führung gehen. So stellen schon alleine die Minuten einer VAR-Überprüfung eine Irritation des Spielgeschehens dar. Ein Spielgeschehen, dass es zu schützen gilt, um den Fußball in seiner Form zu erhalten. Ohne Pausen wie beim Eishockey oder Basketball. Auch nach fast 3,5 Jahren lässt sich so feststellen, dass diesen VAR keiner braucht. Der VAR ist damit, wie die letzte Partie gegen Hertha, schlicht fürn Arsch.

Rückfall in alte Zeiten

Letztes Wochenende war ich schon fast froh, dass das Spiel gegen Hertha BSC niemand im Stadion verfolgen musste, der unserem FCA gewogen war. Am Ende war es schlicht nicht schön anzusehen. Anstatt selbst Akzente zu setzen, konnte das Team offensiv kaum mehr für Gefahr sorgen und wurde anstatt dessen von den Herthanern ausgekontert. Das 0:3 ging dann auch in der Höhe in Ordnung und war nach dem zweiten Tor zu Beginn der zweiten Halbzeit kaum mehr in Gefahr. Schade.

Aber einfach so abhaken und weitermachen? Das wäre mir zu einfach. Die Saison läuft bisher zu gut, um jetzt den Schlendrian wieder einziehen zu lassen. Am Samstag gegen Hertha sind mir ein paar Punkte aufgestoßen, die wir in der Vergangenheit zu oft gesehen haben und bei denen jedem Augsburger Fan ein schnelles “nicht schon wieder” auf den Lippen liegt. Was meine ich?

Individuelle Fehler

Wir waren nicht schlecht im Spiel, als der Fehlerteufel zum ersten Mal zuschlug. Felix Uduokhai gab selbst nach dem Spiel zu, dass er in der Elfmetersituation die Situation schon vorher hätte bereinigen müssen. So kam es dann zu diesem dämlichen Strafstoß, der 2 Minuten vor der Halbzeit zum Gegentor führte. Ein Fehler ist kein Fehler, aber zwei Fehler sind ein Fehler zu viel.

Aufgelegt und zugeschaut. Auch Kapitän Jeffrey Gouweleeuw leistete sich einen kapitalen Bock gegen Hertha. (Photo by Stefan Puchner – Pool/Getty Images)

Als dann in der zweiten Halbzeit Jeffrey Gouweleeuw Lukebakio den Ball perfekt auflegte anstatt zur Ecke zur klären, war das Spiel dann schon fast rum. Solch individuelle Fehler brechen einem Team auf diesem Niveau das Genick. Gerade von den Leistungsträgern in der Innenverteidigung war das am Samstag zu wenig, die Unkonzentriertheiten geradezu unerklärlich.

Das fehlende Aufbäumen

Mehr Siegeswillen sollte der FCA im Sommer erhalten durch die Transfers von Gikiewicz, Caligiuri und Strobl. Alle drei durften am Samstag ran und dennoch war nach dem zweiten Gegentor kein Siegeswillen mehr zu sehen. Es war doch noch viel Zeit auf der Uhr nach dem zweiten Gegentor in der 52. Minute. Was fehlte, war ein klares Aufbäumen.

Daniel Caligiuri gelang am Samstag nicht viel. Auch die Impulse in Richtung Mannschaftskollegen fehlten leider. (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Führungsspieler, die die Kontrolle über das Geschehen übernehmen. Es ist nicht so, dass der FCA nicht versucht hätte offensiver zu spielen. Offensiv endete in ideenlos und in der Abwehr löchrig. Hertha setzte die Konter und damit dann auch den Schlusspunkt. Das war einfach zu wenig. Zu wenig Ansätze und Impulse aus der Mannschaft, dem Spiel eine Wendung zu geben.

Die fehlenden Impulse von der Bank

Und natürlich hätte ich in dieser Phase des Spiels gedacht, dass vielleicht von der Bank der ein oder andere Impuls kommen könnte. Die Bank war allerdings ausgedünnt. Jensen und Bazee fehlten verletzt. Das Strohfeuer nach den Einwechslungen von Finnbogason und Niederlechner hatte sich schnell wieder erledigt. Hätte Niederlechner seine einzige Chance genutzt, dann hätte das dem Spiel eine andere Wendung geben können. Hätte, hätte. Diese eine Chance war schlicht auch zu wenig.

Bei 0:2 Rückstand darf man auch mal was riskieren, indem man Marco Richter früher bringt. (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Bei den Wechseln hatte Herrlich aus meiner Sicht diesmal kein glückliches Händchen. Caligiuri spielte keine gute Partie, dafür musste mit Hahn der formstärkste Augsburger runter. Und bei 0:2 Rückstand muss Marco Richter früher kommen, oder er braucht erst gar nicht im Kader stehen. Naja, wenn dein Team 0:3 verliert, dann hast Du als Coach wahrscheinlich nicht alles richtig gemacht (auch wenn die Saison immer noch sehr gut läuft).

Wenn es gegen Hertha zu wenig ist, dann…

wird es nicht gegen viele Teams reichen. Das Spiel gegen Hertha war damit die schwächste Partie des FCA in dieser Saison bisher. Obwohl der Spielverlauf auch nicht ganz glücklich war. Was wäre passiert, wenn Hahns Tor nicht abseits gewesen wäre (wobei der VAR und abseits an dieser Stelle eine Diskussion für ein anderes Mal sein soll). Dann war es trotzdem noch zu wenig. Mit den individuellen Fehlern in der Abwehr, dem fehlenden Aufbäumen der ganzen Mannschaft und auch den wenig effektvollen Impulsen von außen, wird es schwer. Und ja, einiges davon kennen wir aus der Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die uns am Samstag wieder eingeholt hat. Umso verstärkter läuft hoffentlich jetzt in der Länderspielpause die Arbeit, um hier direkt wieder die Kehrtwende zu schaffen. Auch wenn es dann direkt gegen Gladbach geht, die nochmal eine andere Qualität auf den Rasen bringen werden als Hertha.

T-Shirt Aktion Weihnachten 2020

2020 war und ist ein schwieriges Jahr. Vieles ist passiert. Der Fußball ist in den Hintergrund gerückt. Der FC Augsburg hat zwar die Klasse gehalten in der Saison 2019/20, aber im Stadion gesehen hat es keiner. Auch die Saison 2020/21 findet mittlerweile wieder vor komplett leeren Rängen statt. In der Zwischenzeit war auch der FC Augsburg und viele Fans (mit einer führenden Rolle der Ulrich Biesinger Tribüne) damit beschäftigt, zurück zu geben und die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern.

Auch ich habe seit vielen Wochen überlegt, wie wir in 2020 noch weiter mithelfen und etwas Gutes tun können, nachdem die Maskenvorräte hier schnell abgegrast waren. Im Ergebnis starten wir heute wieder eine T-Shirt Aktion. Wir lassen Bio T-Shirts aus fairer Produktion bedrucken und verkaufen diese über den Shop. Alle Erlöse aus dem T-Shirt Verkauf gehen erneut an einen guten Zweck. Ich erinnere an dieser Stelle erneut, dass der Blog kein kommerzielles Projekt ist und alle Erträge aus den Aktionen gespendet werden und immer schon gespendet wurden. Wer daran zweifelt, der sollte nichts kaufen.

Das Motiv

An dieser Stelle kommen wir dann zum Motiv des Jahres. Mir war es wichtig mit dem Motiv ein Zeichen zu setzen, wie ich mir den FC Augsburg wünsche. Bunt. Inklusiv. Gegen jegliche Diskriminierung gerichtet. Stolz, auf unsere individuellen Persönlichkeiten. Alle (bis auf Nazis). Wie wir uns zu den Menschen entwickelt haben, die wir sind. Entsprechend haben wir ein traditionelles Motiv abgewandelt und um ein paar Farben angereichert. Und setzen damit ein Zeichen. Wir sind immer noch Original 1907. Und Original 1907 hat einen rot-grün-weißen Kern der von vielen Farben umgeben ist.

Über Queerbeet e.V.

Deshalb gehen die Spenden aus der Aktion an Queerbeet e.V. In der Queerbeet Jugendgruppe sind schwule, lesbische, bisexuelle, trans* und queere Jugendliche zwischen 14 bis 27 Jahren in Augsburg und Umgebung. Zudem organisiert Queerbeet ein Schulprojekt. Das Schulprojekt wurde ins Leben gerufen, um an Schulen für Toleranz und Akzeptanz gegenüber verschiedenen sexuellen Orientierungen zu werben. Zusätzlich sollen ein Abbau von Vorurteilen und die Aufklärung über Homo-, Bi- und Transsexualität erfolgen (Warum dies immer noch nötig ist, zeigt diese Studie.)

Wie könnt ihr mitmachen?

Was müsst ihr nun tun, wenn ihr nun mitmachen wollt? Es gibt jetzt eine Vorbestellphase. Ihr könnt ab jetzt in den nächsten zwei Wochen bestellen. Es gibt eine Unisex– und eine Frauen-Version des Shirts. Wer in den nächsten beiden Wochen bestellt, bekommt in jedem Fall ein T-Shirt (oder auch mehrere, aber danach müsst ihr Glück mit den Resten haben) und ich gebe mir jegliche Mühe, dass die Shirts vor Weihnachten ankommen. Versand ist allerdings erst Mitte Dezember.

Dazu bin ich mal wieder darauf angewiesen, dass ihr bei Gefallen die Aktion verbreitet und weitererzählt. Schickt den Link an Freunde, Verwandte und in eure WhatsApp-Gruppen.

Zur weiteren Kontaktaufnahme und bei Fragen und Anregungen dürft ihr immer gerne eine Email an kontakt@rosenau-gazette.de schicken. Und auf los geht’s los. Los!

Rumpelstilzchen

Da lag er nun der Fehdehandschuh, auf den Münchens Karl Heinz Rummenigge am Frankfurter Flughafen trotzig verwies. Angefangen haben natürlich immer die anderen. Angesichts der strengen Schelte des pater familias nach dem geheimen-und-dann-doch-wieder-nicht-so-geheimen Treffens von 15 Erstligisten und dem HSV könnte man meinen, die dezidiert ausgeladenen Vereine aus Augsburg, Stuttgart, Bielefeld und Mainz sowie das Gros der Zweitligisten hätten in ihrem gemaßregelten Positionspapier gefordert, ab kommender Saison bei Spielen gegen die Top 5 mit einem 3 Tore-Vorsprung zu starten oder den FCB in die Erste Liga Katars zu versetzen. Doch mitnichten. Den Bayern und ihren medial wirksam zusammengetrommelten Fanclubs war es schon Affront genug, dass die kleinen Vereine da unten schlicht eine eine gerechtere Verteilung der Fernsehgelder vorgeschlagen haben. How dare you Augsburg?

Rummenigge ohne Maske vor dem Mund. Leider versteht man dann zu viel von dem, was er sagt. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Dass man als Bayerns Vorstand in Fragen des Geldes nicht unbedingt die erste moralische Instanz in diesen Landen ist, war dann aber sogar Kalle bewusst und so bemühte man sich emsig, die Kritik damit zu verknüpfen, dass man sich vor allem eine Einflussnahmen auf das unabhängige und integre DFL Präsidium verbitte. Dass in jenem Präsidium unter anderem auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzchef des FCB sitzt, bleibt dabei erstaunlicherweise unberührt. Sind wir nicht alle Bayern? So mag man es zumindest in München sehen und zaubert zum Beweis der eigenen Grandeur sogleich den armen Thomas Hitzlsperger aus dem Hut, dem man am Vortag glücklicherweise noch erklären konnte, wie es so läuft in der Fußballwelt.

Thomas Hitzlsperger hat sich gestern bei mir gemeldet, wir hatten ein gutes Gespräch. Ich habe auch gefragt, warum er dieses Papier unterschrieben hat, weil ich das von einem traditionsreichen Verein wie dem VfB nicht verstanden habe. Es war immer die Stärke der DFL, dass alle 36 Klubs an einem Strang gezogen haben. Und das haben diese 14 Klubs mit dem Versenden dieses Papiers, in dem es nicht nur um mögliche Veränderungen bei der TV-Gelder-Verteilung ging, sondern auch um eine Konditionierung des DFL-Präsidiums, vorgenommen. Das ist nicht das, was wir uns unter Zusammenarbeit vorstellen. Ich habe das Thomas auch so erklärt. Und ich sage mal, dass in der Vergangenheit aus manchem Saulus auch ein Paulus wurde.

K. H. Rummenigge zum Zustand der Welt (Kicker Online)
Thomas Hitzlsperger tut dem VfB Stuttgart anscheinend nicht nur sportlich gut. Er hat zudem klare Standpunkte, die er abseits des Rasens vertritt. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

Und so erwartet der bayerische Vorstandsvorsitzende noch mehr reumütige Rebellen, die in sein Lager zurück kommen werden. Wobei König Karl-Heinz natürlich ostenativ in endloser Redundanz das „wir“ bemühte. Berauscht von der eigenen Größe und Großmütigkeit: die G15, die selbstredend für weitere Vereine offen stehe. Wenn der FCA sein Zimmer aufgeräumt und sich die Hände gewaschen hat, darf er auch beim Abendessen mit am Tisch sitzen, wenn das Familienoberhaupt den Sonntagsbraten anschneidet.

Glücklicherweise gibt es zu Rummenigges Vorstoß nicht nur Kritik von Seiten der Presse sondern auch von ehemaligen Funktionären wie Augsburgs Ex-Manager Andreas Rettig, dem man in fußballmoralischen Fragen derzeit blind vertrauen kann. Unverständlicher ist es allerdings, dass die geladenen Vereine des Club of 15 dieses offensichtliche Bauerntheater freimütig mitmachen und Karls Deutung unkommentiert stehen lassen. Dabei sprechen wir nicht nur von Freiburg oder Frankfurt, die sich eigentlich gerne den Begriff der „Fußballkultur“ auf die Fahnen schreiben, sondern von allen Vereinen, die auf absehbare Zeit ein Interesse an einem ausgeglicheneren Wettbewerb haben und die Wert auf die Meinung Ihrer Fans und Mitglieder legen.

Auch Andreas Rettig schlägt bei Rummenigges Aussagen nur die Hände über dem Kopf zusammen. (Photo by Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images)

Die Verteilung der Fernsehgelder ist ein zentraler Punkt der Kritik von Zuschauern und Fan-Verbänden und sollte damit auch das zentrale Anliegen der Clubs sein. Aber derzeit sieht wieder nicht danach aus, als wird sich hier viel ändern. Das Ungleichgewicht wäre auf Jahre zementiert und dem allzu geläufigen Bild vom Teufel und dem Haufen entsprechen. Verknüpft wird das gerne mit dem Fingerzeig auf den internationalen Wettbewerb und die internationale Wettbewerbsfähigkeit (ergo: das Geld). Aber das Handeln der Liga darf nicht darauf ausgerichtet sein. Kern und Leitbild muss der Samstagnachmittag um 15:30 Uhr bleiben, alles andere ist nachrangig. Und dabei geht es nicht darum, künstlich den Wettbewerb zu verbessern oder den Bayern Steine an die Schuhe zu binden. Auch mit einer gerechten – sprich gleichen – Verteilung der Fernsehgelder werden die Münchener dank beispiellosem Sponsoring und dem schon angeführten Haufenprinzip auf Jahre hinweg Vorteile haben. So ist das eben in einem sportlichen Welt, die allzu lange rein marktwirtschaftlichen Erwägungen gefolgt ist. Aber es würde die gesamte Bundesliga wesentlich attraktiver machen. Und es ist sicherlich nicht zu erwarten, dass ein neuer Schlüssel die Bundesliga im europäischen Vergleich abwerten würde. Ganz im Gegenteil. Dies könnte, einhergehend mit anderen dringend notwendigen Reformen, wie einer Gehaltsobergrenze für Spielergehälter, dafür sorgen, dass die finanziell vollkommen abgehobene Fußballwelt wieder geerdet wird und ein neuer Wettbewerb einzieht. Und hierfür müssen alle Clubs als Vertreter ihrer Mitglieder mit neuem Verve streiten.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Rummenigge das Bild der Solidargemeinschaft bemüht, die die opportunen Clubs, mit ihrem Positionspapier verlassen hätten. Denn man könnte nach seinem Auftritt eher den Eindruck bekommen, die Solidargemeinschaft bestehe darin, dass die Liga gefälligst für die Bayern zu spielen und zu zahlen habe. Es ist an der Zeit, dass sich die Erste und Zweite Liga eindeutig im Sinne der Fans positionieren und dieses Machtgefüge zum Wohle aller Vereine und der Ligen als solcher in Frage stellen. Dass der FCA hier eine Vorreiterrolle einnimmt ist ein gutes Zeichen. Nun seid solidarisch.

(Die Ulrich-Biesinger-Tribüne hat dem FCA die volle Rückendeckung ausgesprochen. Die Forderung nach einer gerechteren Verteilung der TV Einnahmen war hier schon vorher oftmals geäußert worden.)

FCA-Profis auf Reisen: Die Sorge spielt mit

Das nächste Pflichtspiel des FC Augsburg findet erst am Samstag in einer Woche statt. Dann gastiert Rot-Grün-Weiß bei Borussia Mönchengladbach. Dazwischen steht ein Test gegen den Karlsruher SC (12.11.) und einmal mehr einige Länderspiele auf dem Programm, auf die niemand so recht Lust zu haben scheint. Angesichts des aktuellen Pandemiegeschehens sowie des oft überschaubaren sportlichen Werts bleibt die Frage nach dem Sinn. Mehrere FCA-Profis sind in den kommenden Tagen mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz. Zwei Spieler dürfen sich dabei auf ihr Debüt freuen. Ein Überblick.

Haller, Biesinger, Hahn – Uduokhai?

Felix Uduokhai ist am Freitag das erste Mal für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert worden. Der 23-Jährige hat sich die Berufung redlich verdient. In Fußball-Deutschland gibt es zwar etliche Stimmen, die lieber einen Mats Hummels oder Jerome Boateng statt Uduokhai oder auch Niklas Stark und Robin Koch in der Innenverteidigung gesehen hätten, doch der Zug für die beiden Weltmeister scheint abgefahren. Bundestrainer Jogi Löw will auf andere, jüngere Spieler setzen.

Also bekommt der beste Zweikämpfer der abgelaufenen FCA-Saison, der auch in dieser Spielzeit überzeugt, die Chance auf seine ersten Minuten im DFB-Dress und die Schwaben womöglich ihren vierten Nationalspieler. Nach Helmut Haller, Ulrich Biesinger und André Hahn. Uduokhais Chancen auf Einsatzminuten sind wohl am größten, wenn es im Testspiel gegen Tschechien (11.11.) geht. Darüber hinaus spielt Deutschland in der Nationas League gegen die Ukraine (14.11.) und Spanien (17.11.). Ebenfalls mit dabei ist auch Philipp Max. Endlich. Der Zeitpunkt der Nominierung untermauert klar und deutlich, dass sich Löw eigentlich nicht für Spieler des FC Augsburg interessiert. Umso schöner, dass es nun für Uduokhai geklappt hat.

Vergangene Saison noch gemeinsam für den FCA auf dem Platz – und bald auch in der Nationalmannschaft. Felix Uduokhai und Philipp Max hoffen auf ihr Debüt. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Am Mittwoch könnte es unter Umständen auch zu einem internen FCA-Duell kommen. Denn Tomas Koubek ist für die tschechische Auswahl nachnominiert worden. Realistische Einsatzchancen hat der Keeper jedoch nicht. Der zehnfache Nationalspieler ist im Team der Tschechen nur Torwart Nummer vier. Gegen Deutschland wird wohl Bremens Jiri Pavlenka oder Sevillas Tomas Vaclik zwischen den Pfosten stehen. Selbiges gilt für die Nations-League-Duelle gegen Israel (15.11) und die Slowakei (18.11).

Gumny vor A-Nationalmannschaftsdebüt

Wie Uduokhai träumt unterdessen auch Robert Gumny von seinem ersten Einsatz im Trikot der A-Nationalmannschaft. Der polnische Rechtsverteidiger könnte im Testspiel gegen die Ukraine (11.11.) zum Einsatz kommen. Zudem steht der Neuzugang aus Posen im polnischen Junioren-Aufgebot für das U21-EM-Quali-Spiel gegen Lettland (17.11).

Gegen Hertha BSC feierte Robert Gumny sein Startelfdebüt für Rot-Grün-Weiß. Jetzt will er auch in der polnischen Nationalelf Einsatzminuten sammeln. (Photo by Stefan Puchner – Pool/Getty Images)

Ruben Vargas ist mit der Schweizer Auswahl im Einsatz. Der quirlige Flügelspieler startet mit einem Freundschaftsspiel in Belgien (11.11) in die Länderspielpause und bestreitet zwei Partien in der Nations League gegen Spanien (14.11.) und die Ukraine (17.11).

Ebenso drei Mal im Einsatz sein könnte Michael Gregoritsch. Der Österreicher reist zu einem Freundschaftsspiel nach Luxemburg (11.11) und ist bei den zwei Partien in der Nations League gegen Nordirland (15.11) und Norwegen (18. 11.) mit dabei.

Die vergangene Länderspielpause verlief für Michael Gregoritsch mehr als positiv. Gegen Griechenland und Nordirland gelangen dem Offensivmann ein Tor und eine Vorlage. (Photo by Charles McQuillan/Getty Images)

Áfram Ísland – Mach es, Alfred!

Während die bisher genannten Spiele von sportlich überschaubarem Wert sind, wird es für Alfred Finnbogason und Island richtig ernst. Der Inselstaat kämpft um eines der letzten verbliebenen Tickets für die Europameisterschaft 2021. Nach dem 2:1-Sieg im Playoff-Halbfinale gegen Rumänien wartet im Finale Ungarn. Setzt sich Island durch, ist die erneute Qualifikation für die EM in trockenen Tüchern. Dann träfen Finnbogason & Co. in Gruppe F auf Deutschland, Portugal und Frankreich. Zudem stehen zwei Partien in der Nations League in Dänemark (15.11.) und England (18.11.) auf dem Spielplan. Damit es etwas mit der dritten Teilnahme an einem großen Turnier in Serie wird, bereiten sich die Isländer übrigens in Augsburg vor.

Ab in den Süden – Gruezo in der WM-Quali im Einsatz

Während die bisher genannten Spiele alle in Europa stattfinden, steht Carlos Gruezo vor kräftezehrenden Reisen nach Südamerika. Der ecuadorianische Nationalspieler ist in zwei WM-Qualifikationsspielen im Einsatz. Zunächst ist “La Tri” im hoch gelegenen La Paz gegen Bolivien gefordert (12.11.). Mehr als 10.000 Kilometer von Augsburg entfernt. Dann steht noch ein Heimspiel gegen Kolumbien auf dem Programm (17.11.).

Übrigens sind auch zwei Leihspieler des FC Augsburg mit ihren Juniorenmannschaften unterwegs. Für den bei Fortuna Düsseldorf geparkten Kevin Danso geht es in der U21-EM-Quali mit Österreich gegen die Türkei (13.11.) und Andorra (17.11). Neuzugang Frederik Winther, der direkt nach seiner Verpflichtung im Sommer an seinen Verein Lynby BK zurückverliehen wurde, ist erstmals für die dänische U21-Auswahl nominiert worden und könnte im EM-Qualispiel in Rumänien zum Einsatz kommen (17.11.). Fredrik Jensen wurde wegen einer Sprunggelenksverletzung übrigens nicht für die finnische Auswahl nominiert.

Auch um seine Chancen auf die anstehende EM zu wahren, ließ sich Kevin Danso im Sommer nach Düsseldorf verleihen. Dort läuft es sportlich gesehen suboptimal: Maue Punktausbeute und persönliche Patzer. In der österreichischen A-Nationalmannschaft hat der Innenverteidiger momentan keine Chance, darf aber zumindest bei den Junioren ran. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Länderspielreisen während Corona: Sinnvoll?

Nun sind die aufgelisteten Spiele mit Ausnahme Islands und Ecuadors sportlich gesehen ziemlich irrelevant. In Zeiten der Corona-Pandemie bedeuten sie obendrein auch noch ein Risiko für den Verein. Dabei geht es nicht nur um die hohe Belastung sowie Verletzungen, wie jüngst von Finnbogason, sondern auch um die Gesundheit. Während sie bei ihren Nationalmannschaften weilten, wurden im Oktober etwa BVB-Profi Manuel Akanji (Schweiz), die beiden Hoffenheimer Andrej Kramaric (Kroatien) und Kasim Adams (Ghana) sowie Herthas Mattéo Guendouzi (Frankreich U21) positiv auf Covid-19 getestet. Das Unverständnis ist bei einigen Vereinen daher groß, wenn ihre Spieler in Risikogebiete reisen.

Die Abstellungspflicht der Bundesligisten ist von der FIFA aktuell ausgesetzt. Geht es in ein Risikogebiet, haben die Vereine das letzte Wort. Werder Bremen entschied sich daher dazu, ihre Nationalspieler bis auf Jiri Pavlenka und Jean-Manuel Mbom nicht freizugeben. Eine Verordnung der Bremer Gesundheitsbehörde schreibt vor, dass sich Spieler, die aus internationalen Corona-Risikogebieten in die Hansestadt zurückkehren, in eine fünftägige häusliche Quarantäne zu begeben haben. Für Werder würde das bedeuten, dass die entsprechenden Akteure unter Umständen in der Bundesliga fehlen. Ähnlich agiert Arminia Bielefeld, wo vier Profis nicht für die Länderspiele freigestellt werden. Venezuelas FCA-Leihgabe Sergio Cordova wurden die Spiele gegen Brasilien und Chile beispielsweise verweigert. Wie sieht die Situation in Augsburg aus?

Wäre eigentlich in der WM-Qualifikation im Einsatz gewesen, bleibt stattdessen aber in Bielefeld: Sergio Cordova, seit 2017 in Augsburg und aktuell nach Ostwestfalen verliehen. (Photo by Thomas F. Starke/Getty Images)

FCA-Profis in Risikogebieten aktiv: Quarantänepflicht entfällt

Bolivien, Dänemark, Ecuador, England, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Tschechien, Ungarn – all diese Länder werden vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft. Vonseiten des Augsburger Gesundheitsamtes heißt es eigentlich: “Wer sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat, muss sich in häusliche Quarantäne begeben und das für den Wohnort zuständige Gesundheitsamt kontaktieren.” Die Dauer der Quarantäne kann nach der neuesten Verordnung des Bundes bis zu zehn Tage betragen. Ein Corona-Test darf frühestens am fünften Tag nach der Einreise durchgeführt werden, sodass die Quarantäne verkürzt wird. Strenge Regeln, die das Gastspiel des FC Augsburg in Mönchengladbach entscheidend gefährden können? Oder ist der FCA von dieser Regel ausgenommen?

Auf Anfrage der Rosenau Gazette verweist ein Sprecher des Augsburger Umweltreferats auf eine Sonderregelung, nachzulesen in der etwas sperrig formulierten “Verordnung über Quarantänemaßnahmen für Einreisende zur Bekämpfung des Coronavirus” des Freistaats Bayern. Dort heißt es in §2 Absatz 3 Satz 2 Nummer 5 zu etwaigen Ausnahmen: Personen, “die zur Vorbereitung, Teilnahme, Durchführung und Nachbereitung internationaler Sportveranstaltungen durch das jeweilige Organisationskomitee akkreditiert werden oder von einem Bundessportfachverband (wie beispielsweise dem DFB, d. Red.) zur Teilnahme an Trainings- und Lehrgangsmaßnahmen eingeladen sind”, sind von der Quarantäneverordnung ausgenommen.

Das Spiel des FCA in Gladbach ist also nicht gefährdet. Weil bei Länderspielen aber irgendwie immer Bedenken einer Verletzung und mittlerweile auch einer Corona-Infektion mitschwingen, darf man nur hoffen, dass alle Profis unversehrt in die Fuggerstadt zurückkehren. Wenn sie das mit einem Erfolgserlebnis wie dem ersten A-Länderspiel oder der geglückten EM-Quali tun, umso besser.

Der Mythos des Ausbildungsvereins


Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

1/5 der Saison 2020/21 ist auch schon wieder gespielt. Unser FCA hat sich bisher sehr respektabel geschlagen. Zwar hat man Niederlagen gegen Leverkusen und Leipzig und Hertha kassiert, dafür konnte allerdings gegen Dortmund gewonnen werden. Dazu konnte man die direkte Konkurrenz fernhalten, indem man gegen Union Berlin und Mainz 05 gewann. Für die spielentscheidenden Momente sorgte die Alte Garde. Im Folgenden will ich einmal betrachten, wie sich die Kaderstrategie des FC Augsburg aus diesem Sommer hier widerspiegelt. Das Gerüst der Mannschaft hat sich verändert. Stefan Reuters Handschrift ist dennoch wieder deutlich zu erkennen. Eine Handschrift die auch sagt: wir sind in Augsburg mehr als ein Ausbildungsverein.

Die Rolle des FCA auf dem Transfermarkt

Insgesamt scheint sich die Rolle des FC Augsburg auf dem Transfermarkt verändert zu haben. Der FC Augsburg muss seine Strategie wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen an die mittlerweile übliche Herangehensweise anpassen. Vereine wie der SC Freiburg oder der FSV Mainz 05 sind da schon viel weiter. Abdou Diallo hat den Mainzern einen Transfergewinn von ca. 23 Mio. EUR eingebracht. Caglar Söyüncü hat dem SC Freiburg einen Transfergewinn von ca. 18 Mio. EUR eingebracht. Mainz hatte mit Gbamin dazu einen weiteren Transfer dieser Größenordnung. Bei uns in Augsburg ist der Baba-Verkauf an den FC Chelsea jetzt schon wieder ein paar Jahre her und bisher der einzige Transfer in dieser Größenordnung. Mit Philipp Max hatte man lange einen Spieler unter Vertrag, bei dem man auf einen hohen Transfergewinn spekulierte. Mit seinem Wechsel zum PSV Eindhoven sind diese Hoffnungen jäh zerplatzt. Nicht einmal 10 Mio. EUR konnte der FCA einstreichen. Dazu hat Max bei seinem Wechsel vom KSC auch schon ca. 3,5 Mio. EUR gekostet. Insgesamt steht so über die letzten 10 Jahre das siebtgrößte Transferminus über alle deutschen Clubs hinweg.

Mehr als 30 Mio. EUR hat man mehr ausgegeben als eingenommen. Derweil erwirtschaftet man weiter Gewinne – zumindest in den Zeiten vor der Coronapandemie. Das Bild wird nur dadurch rund, dass der FCA dafür an anderen Stellen einspart. Bei den Gehältern der Spieler zahlen wir dadurch immer noch mit am schlechtesten. Der FCA muss aufpassen, dass er wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen gerät, wenn er sich durch fehlende Transfergewinne keinen so teuren Kader wie andere Clubs leisten kann (und Leistungsträger immer wieder gehen wollen).

Der Baba-Transfer zum FC Chelsea war der einzige Transfer in der Bundesligageschichte des FCA bei dem wirklich Reibach gemacht wurde. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)

Es scheint für Vereine in der gleichen Größenordnung wie dem FC Augsburg mittlerweile eine etablierte Strategie zu sein, Talente zu jagen, um diese später gewinnbringend weiterzuverkaufen. Die TSG Hoffenheim hat das Vorgehen perfektioniert mit den Transfers von Joelinton und Roberto Firmino. Die Frankfurter Eintracht hat diesen Weg mit den Verkäufen von Jovic und Haller genauso eingeschlagen, wie RB Leipzig mit dem Verkauf von Naby Keita. Wobei RB Leipzig auf Grund der wirtschaftlichen Unterstützung durch den Hersteller von Brausegetränken nicht auf die Verkäufe angewiesen ist und es sich im Fall von Werner ja auch erlauben konnte, den Spieler länger zu halten. als dies wirtschaftlich vielleicht sinnvoll war. Bei allen anderen Vereinen schlägt meistens die wirtschaftliche Notwendigkeit die sportliche Realität. Auch der FCA kann sich dieser wirtschaftlichen Realität nicht entziehen. In der Vergangenheit hat er sich allerdings nicht wie ein klassischer Ausbildungsverein verhalten – zumindest konnte der FCA nicht die entsprechenden Transfergewinne erzielen.

Die Bedürfnisse des FCA

Im Kader des FCA gibt es grob 3 Spielergruppen:

  1. Das Gerüst: Florian Niederlechner, Jeffrey Gouweleeuw und Alfred Finnbogason sind drei Beispiele für Spieler in dieser Kategorie. Sie haben ein gewisses Alter und eine gewisse Erfahrung, führen die Mannschaft und sorgen für Stabilität.
  2. Die Auszubildenden: Ruben Vargas, Marco Richter oder auch ein Felix Uduokhai wären hier zu nennen. Sie strotzen vor Potential und sie werden den Ruf von deutlich besseren Clubs erhalten und diesem folgen.
  3. Ergänzungsspieler: Jan Morávek und Marek Suchy sind hier zu nennen. Sie sind wichtig, wenn durch Lücken im Kader oder Verletzungen jemand einspringen muss. Ansonsten ist ihnen bewusst, dass sie nur wenig Spielanteile erhalten werden. Sie sollten nicht für Unruhe sorgen.

Für den FC Augsburg ist wichtig, dass diese drei Gruppen im Gleichgewicht stehen. Es braucht genügend Spieler, die das Gerüst bilden. Marwin Hitz war ein solcher Spieler, genau wie Paul Verhaegh. Als beide kurz nacheinander den Verein verließen entstanden entsprechende Lücken. Bei manchen Spielern ist von außen nicht ganz klar, wie sie ihre Rolle sehen. Rani Khedira kann in Augsburg ein Spieler sein, der über viele Jahre das Gerüst bildet. Hat er Ambitionen nochmal bei einem anderen Club durchzustarten? Und wenn einer der Auszubildenden unruhig wird, dann braucht es ein stabiles Umfeld, das das auffangen kann.

Probleme der Ausbildungsvereine

Ein Ausbildungsverein hat allerdings – trotz der hohen Transfergewinne – auch Probleme. Diese Vereine müssen klassisch eine hohe Anzahl an Transfers tätigen. Dadurch, dass viele Spieler in kurzen Abständen den Verein wieder verlassen, braucht es Ersatz. Es muss auf Teufel komm raus gescoutet werden und die Vereine müssen mit ihren Verpflichtungen richtig liegen. Wenn sie Spieler verpflichten, die sich nicht durchsetzen können, sieht es schnell recht duster aus. Nicht nur bleiben dann die Transfergewinne aus, die Vereine landen dann auch schnell im Abstiegskampf oder steigen ab. Es ist ein schwieriger Kreislauf und an sich ist es wahrscheinlich, dass es einen irgendwann erwischt und man um einen Abstieg nicht drum herum kommt. Ohne ein entsprechendes Gerüst wird es dann schwierig den Fall zu bremsen. Es droht ein sportlicher Neuaufbau.

Der Schwerpunkt der Kaderplanung: das Gerüst

Was uns aus Augsburger Perspektive dann bisher vom Abstieg gerettet hat, war das stabile Kadergerüst. Um das Gerüst zu stärken, hatte der FCA in der Vergangenheit einen erfolgreichen Weg gefunden. Er hat Spieler verpflichtet, die – nicht mehr bei vollster Jugend – sich bei anderen Clubs, bei ihrer ersten Bundesligastation, nicht durchsetzen konnten. Daniel Baier konnte sich in Wolfsburg nicht durchsetzen, genau wie Marwin Hitz. Dazu kamen immer mal wieder Spieler, die aus schwächeren Ligen, v.a. der Niederlande, zum FCA kamen, um dort ihre sportlichen Träume in einer großen Liga zu erfüllen. So kamen Paul Verhaegh, Ragnar Klavan oder Jeffrey Gouweleeuw zum FCA.

Kaum eine Spieler bildete in der Vergangenheit so sehr das Gerüst des FCA wie Paul Verhaegh. (Photo by Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)

Entsprechend beurteile ich mittlerweile jeden Transfer danach ob, er das Augsburger Gerüst stärkt. Durch ein starkes Gerüst, benötigen wir weniger Ausbildungs-Transfers und erhalten uns langfristig unsere sportliche Stabilität. Mit Florian Niederlechner ist dem FCA wohl ein solcher Königstransfer im letzten Sommer gelungen. Mit Gikiewicz und Caliguiri hat man in diesem Sommer Treffer gelandet, die das Gerüst zumindest ein paar Jahre unterstützen. Jede Vertragsverlängerung, die dieses Gerüst stärkt, ist wichtiger, als der Neuzugang eines Auszubildenden oder Ergänzungsspielers. Und die Gerüstspieler konnten in Augsburg in Ruhe ihrem Job nachgehen und sich auf das Sportliche konzentrieren. Win-Win.

Der Augsburger Weg

Hätten wir in Augsburg nur versucht, die Strategien anderer Vereine zu kopieren, dann wäre es wohl nie zu 10 Jahren Bundesliga am Stück gekommen. Der FCA hat sportlich am meisten gewonnen, durch die unkonventionellen Transfers von erfahreneren Spielern. Der Kader einer Bundesligamannschaft ist dabei immer in Bewegung und es ist schwierig, diesen im Gleichgewicht zu halten. Der größte Gewinn für den Verein ist es, wenn sich Spieler langfristig binden und hier eine Heimat finden. Wenn Auszubildende später das Gerüst bilden, wie es ein Philipp Max gemacht hat, indem er länger als gedacht blieb. Wenn jemand wie Rani Khedira verlängert.

Rani Khedira könnte für lange Zeit in unserem Mittelfeld ein wichtiger Pfeiler sein. Eine Vertragsverlängerung wäre dann spätestens im Sommer notwendig. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Wir können uns keine Spieler wie Erling Haaland leisten, aber am Ende würde ich einen Jeffrey Gouweleeuw oder Florian Niederlechner nie eintauschen wollen. Unser Weg ist für uns immer noch der Beste. Wie sonst hätten wir 10 Jahre Bundesliga nacheinander erleben können? Martin Hinteregger weine ich auch deshalb nicht hinterher, weil er von seinem Naturell nicht zum Gerüstspieler taugt. Und die Probleme der letzten beiden Jahre rühren vielleicht schlicht daher, dass das Gerüst der Mannschaft zu wackeln begonnen hat. Nachdem die Transfers im Sommer hier für mehr Stabilität gesorgt haben, kann man nun auch auffangen, dass mit Marco Richter und Noah Sarenren Bazee ein paar der Auszubildenden bisher kaum Akzente gesetzt haben. Heik Herrlich scheint für diesen Weg zudem ein geeigneter Trainer. Und erneut sieht es so aus, als ob Stefan Reuter vieles richtig gemacht hätte.

TGIF: …und es geht Hertha!

Am kommenden 7. Spieltag gastiert Hertha BSC in Augsburg. Und bringt etwas Hauptstadtflair mit nach Bayerisch-Schwaben. Während die alte Dame derzeit in der unteren Tabellenhälfte zu finden ist, freut man sich als FCAler beim Blick auf die aktuelle Tabelle. Man steht grundsolide und durchaus überraschend auf Platz 6 – ein Tabellenplatz mit Europa-League-Ambitionen? Mit einem Sieg gegen die Alte Dame ist dies durchaus möglich.

FCA – Rückblick auf den 6. Spieltag

Das Spiel des FCA gegen Mainz konnte man getrost mit “richtungsweisend” betiteln. Es sollte darüber entscheiden, ob der Blick erstmal wieder nach oben oder eher Richtung Tabellenkeller gehen würde. Der FCA konnte sodann letzten Samstag gegen Mainz 05 einen insgesamt zwar verdienten, aber im Ergebnis etwas zu hohen 3:1-Sieg einfahren.

Lange sah es nicht nach einem Sieg für die Augsburger aus! Die In-Game- Wechsel von Herrlich und das Festhalten an André Hahn haben sich durchaus bezahlt gemacht. Zudem hat uns Ruben Vargas mit seinem artistischen Fallrückzieher-Tor ein Sahnehäubchen spendiert. Auch die Balleroberung, der Lauf und die uneigennützige Vorlage von Noah Sarenren Bazee zum 3:1 durch André Hahn ist ein Sonderlob wert!

Prädikat sehenswert wie Ruben Vargas zum 1:0 einnetzte (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Hinten (zumeist) sattelfest, vorne (in Ansätzen) bemüht – das fasst den Auftritt der Augsburger gegen Mainz ganz gut zusammen. Belohnung für den am Ende dann doch halbwegs verdienten Auswärtssieg ist der derzeitige Tabellenplatz 6 mit satten 10 Punkten. Und einer positiven (!!) Tordifferenz.

Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn vorne in der Offensive hakt es nach wie vor gewaltig. Richtig gefährlich wurden die Augsburger erst nach den Einwechslungen von Finnbogason und Bazee. Vorher war das in der Vorwärtsbewegung – wie zuletzt – äußerst mau. Übrigens: Alfred Finnbogason stand nach seiner Verletzung in der letzten Länderspielpause ganz schön schnell wieder auf dem grünen Rasen. Hoffentlich bleibt er mal länger verletzungsfrei – das wäre wünschenswert. Durch den Ausfall von Flo Niederlechner brauchen wir “Finnbo” mehr denn je fit auf dem Platz!

Über den Gegner – Hertha BSC Berlin

Die Hertha aus Berlin kommt – im Gegensatz zum FCA – noch nicht so richtig in Tritt. Der Hauptstadtclub mit Champions League Ambitionen steht derzeit mit mageren 4 Punkten auf Tabellenplatz 14. Zu wenig für den Big City Club, rund um Investor Lars Windhorst und Geschäftsführer Sport Michael Preetz. Neben glanzvollen Auftritten – wie dem 4:1 Sieg am 1. Spieltag gegen Bremen oder der knappen 4:3 Niederlage gegen die Bayern- gab es auch Klatschen für die Hertha. 1:3 gegen Frankfurt oder 0:2 gegen Stuttgart. Und zuletzt ein mageres 1:1 gegen Wolfsburg. Für die Berliner Ansprüche viiiiel zu wenig. So viel ist sicher.

Edu Löwen zuletzt mit den Berliner Kollegen nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart (Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Bei der Hertha gab es zuletzt einen positiven Corona-Test: Abwehrhüne Jordan Torunarigha befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Mit Edu Löwen steht bei der Hertha derzeit auch ein Ex-Augsburger unter Vertrag. Für ihn, der den Durchbruch weder bei Hertha noch beim FCA so richtig geschafft hat, wird die Partie sicherlich eine besondere sein. Mal schauen, ob der Mittelfeldspieler in der Startelf stehen wird. Denn Hertha wird am kommenden Samstag vermutlich mit folgender Aufstellung spielen:

Schwolow - Mittelstädt, Alderete, Boyata (C), Pekarik - Tousart, Stark - Cunha, Darida, Lukebakio - Cordoba

Ausblick auf den 7. Spieltag

Der FCA blickt derweil entspannt auf den kommenden 7. Spieltag. Mit 10 Punkten aus 6 Spielen ist man sehr gut in die Saison gestartet. Wobei die Ergebnisse oft über den Spielverlauf hinweg täuschten. Gerade der doch sehr maue Auftritt – phasenweise fand der FCA offensiv gegen den Tabellenletzten gar nicht statt – macht Sorgen. Die Spielweise scheint derzeit defensive Stabilität zu verleihen, jedoch wird dafür augenscheinlich die offensive Kreativität und ein solider Spielaufbau geopfert.

Zuletzt hat Heiko Herrlich versucht, mit Tobias Strobl anstelle von Rani Khedira gegenzusteuern. Tobi Strobl hat sich – analog zu Khedira – oft fallen lassen, Bälle gefordert und verteilt. Leider konnte er sich offensiv kaum einbringen. Auch Gregoritsch blieb bei weitestgehend blass. Der umtriebige Niederlechner, den derzeit ebenfalls eine Torflaute quält, wurde hierbei schmerzlich vermisst. Für das Spiel gegen die Hertha ist er gemäß aktueller Medienberichte noch keine Option. Auch Julian Schieber wird trotz Stürmermangel wohl nicht “begnadigt”.

Marco Richter im Trikot der Zwoten am letzten Freitag(Foto via Imago)

Spannend wird sicherlich die Frage sein, ob Marco Richter nach seiner “Degradierung” (?) in die zweite Mannschaft nun wieder im Kader stehen wird. Er hat dort eine solide Leistung gezeigt- trotz dem prominenten Neuzugang hat die “Zwote” gegen Wacker Burghausen verloren. Ein weiterer Einsatz in der U23 wird es wohl nicht geben, der BFV hatte zuletzt wegen der akuten Covid-19 Lage den Spielbetrieb bis Ende 2020 ausgesetzt und unter anderem den FCAII in die Winterpause geschickt.

Weiterhin ist noch offen, ob sich Ruben Vargas mit seinem fulminanten Auftritt gegen Mainz in die Startelf gespielt hat. Gegebenenfalls muss Gregerl weichen. André Hahn konnte mit seinem Doppelpack seinen Stammplatz erfolgreich verteidigen. Für “Finnbo” kommt ein Startelfeinsatz hingegen vermutlich zu früh. Niederlechner scheint weiterhin auszufallen. Richter könnte zurückkehren. Wünschen würde ich mir persönlich mal Frederik Jensen als Sturmspitze, wie er diese Position auch in der finnischen Nationalmannschaft höchst erfolgreich bekleidet.

Apropos Nationalmannschaft: Am heutigen Freitag wurde bekannt, dass Felix Uduokhai und auch Ex FCA Spieler Philipp Max für die deutsche Nationalmannschaft nominiert wurden. Herzlichen Glückwunsch an die beiden an dieser Stelle!

Defensiv wird es morgen vermutlich nur einen Wechsel geben – gezwungenermaßen. Raphael Framberger muss nach seiner Verletzung gegen Mainz ein paar Wochen pausieren. Für ihn könnte der Neuzugang Robert Gumny sein Startelf Debüt geben. Die Startelf des FCA könnte am Samstag daher wie folgt aussehen:

Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw (C), Uduokhai, Iago - Khedira, Gruezo - Hahn, Caligiuri, Vargas - Gregoritsch

Die letzten Begegnungen

Sa, 30.05.2020Hertha BSC – FC Augsburg 2:0
So, 24.11.2019FC Augsburg – Hertha BSC4:0
Sa, 11.05.2019FC Augsburg – Hertha BSC3:4
Di, 18.12.2018Hertha BSC – FC Augsburg 2:2
Sa, 28.04.2018Hertha BSC – FC Augsburg2:2
Statistisch gesehen hat Hertha BSC die Nase leicht vorne, wenn man die letzten 5 Begegnungen und deren finalen Resultate zu Grunde legt.
Vor einem Jahr feierte die Mannschaft mit den Fans zusammen einen glorreichen Heimsieg. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor… (Foto via Imago)

Was macht eigentlich – Alexander Esswein?

Den Offensivspieler Alexander Esswein kennen wir in Augsburg nur zu gut. Zwischen 2014 und 2016 schnürte der heute 30jährige seine Fußballschuhe für den FCA und absolvierte hierbei 61 Spiele (4 Tore). Beim FCA absolvierte er in der Europa League Saison 15/16 sechs Spiele, zumeist als Rechtsaußen. Von den FCA Fans wurde er nicht gerade vergöttert, galt er doch zeitweilen als “Chancentod”. Als 2016 die Alte Dame bei ihm anklopfte, wechselte er noch in selbigem Sommer für rund 2,5 Mio. Ablöse in die Hauptstadt. Dort konnte er 52 Spiele bestreiten (4 Tore). Nach einigen Kurzeinsätzen bei der zweiten Mannschaft der Hertha und einer Leihe zum VfB Stuttgart lief im Sommer 2020 der Vertrag des Mittelfeldspielers in der Hauptstadt aus. Bis Anfang Oktober war er sodann vertragslos, bis ihn kurz vor Ende der Transferfrist der Zweitligist SV Sandhausen verpflichtete. Dort hat er bisher 2 Spiele bestritten, zuletzt stand er gegen den VfL Osnabrück nicht im Kader.

Alex Esswein im Trikot des FC Augsburg (Foto via Imago)

Tipps der Redaktion

  • Andi: 1:1 – der FCA steht hinten souverän, sorgt aber für zu wenige Akzente, um das Spiel zu gewinnen. Am Ende steht ein leistungsgerechtes Unentschieden.
  • Irina: Nachdem meine bisherigen Tipps meist gestimmt haben, gehe ich es nun mutig und offensiv an – und hoffe, der FCA nimmt sich an diesen beiden Tugenden ein Beispiel. Mit einer verbesserten Offensive und einer sattelfesten Defensive schlagen wir die Hertha knapp mit 2:1.
  • Andy: Die Mannschaft hat gegen Mainz Selbstvertrauen getankt. Vorne können wir wechseln und rotieren und die Hertha aus dem Konzept bringen. Hinten stehen wir solide. In Berlin darf sich am Samstagabend niemand beschweren, dass wir nur 2:0 gewonnen haben.

Money, Money: “Welche Liga wollen wir?”

“Die DFL füttert ihr fettestes Kind 15 Mal mehr als ihr kleinstes. Für die FAIR-Teilung der TV-Gelder!” Dieses Banner platzierten die Fans von Union Berlin im Heimspiel gegen Mainz gut sichtbar an der Gegengerade. Sie kritisierten damit die Verteilung der Medienerlöse, für die die Deutsche Fußball-Liga (DFL) verantwortlich ist. Auch wir wollen nun einen Blick auf die Ausschüttung der Fernseheinnahmen werfen und stellen wenig überraschend fest: Es muss sich etwas ändern – Ansonsten schaufelt sich die Bundesliga ihr eigenes Grab.

Das “fetteste Kind”, der FC Bayern, kassiert laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung 113 Millionen Euro an TV-Einnahmen, das “kleinste”, Zweitligaaufsteiger Würzburg, etwas mehr als 7,5 Millionen Euro. Das entspricht ziemlich genau einem Fünfzehntel des Bayern-Anteils. Bei diesen Angaben handelt es sich um die Vermarktung der nationalen und internationalen TV-Gelder. Der FC Bayern generiert knapp 40 Prozent seiner DFL-Medienerlöse (42,3 Millionen Euro) durch internationale Vermarktung.

Der FCA profitiert noch immer von 2015

Der FC Augsburg bekam dem Kicker zufolge vergangene Saison 6,8 Millionen Euro aus diesem Topf. Entscheidendes Kriterium ist hier die Qualifikation für Europa. Weil der FCA in den letzten zehn Jahren international vertreten war, gibt es einen Zuschuss von der DFL. Union Berlin hingegen bekommt lediglich einen Solidaritätsbeitrag von 3,4 Millionen Euro. Alle Zweitligisten zusammen erhalten in Summe 6,5 Millionen Euro. Ein ziemlich kleines Stück des Europa-Kuchens.

Die internationale Ausschüttung ist also ganz klar an die Leistungen in Champions League und Europa League gekoppelt. Daraus resultiert zwangsläufig, dass die besseren Klubs mehr Geld bekommen. Geld, mit dem sie sich eher wieder für das internationale Geschäft qualifizieren.

Auch beim Blick auf die nationale Verteilung ist sofort ersichtlich, dass Top-Teams bevorzugt werden. Wie der Kicker (Ausgabe vom 26. Juli) berichtet, erhält der FC Bayern von der DFL 70,64 Millionen Euro und Bundesligaaufsteiger Arminia Bielefeld mit 29,80 Millionen Euro weniger als die Hälfte davon. Der FC Augsburg rangiert im unteren Bundesligamittelfeld und kassiert demnach 42,87 Millionen Euro.

Wie kommt diese Verteilung zustande?

So werden die nationalen TV-Gelder derzeit verteilt (Foto: Screenshot dfl.de)

Das Konzept der DFL fußt auf vier grundlegenden Säulen. Den größten Teil nimmt der Bestand ein, worunter eine klassische Fünf-Jahres-Wertung zu verstehen ist. Die jüngste Saison wird dabei am höchsten gewichtet. Ähnlich sieht es bei der Nachhaltigkeit aus. Hier werden alle Spielzeiten der letzten 20 Jahre in einen Topf geworfen und gleich gewichtet. In der dritten Säule geht es um die Einsatzminuten von U23-Spielern. Sie hat wie Säule 2 aber nahezu keinen Einfluss auf die Endtabelle. Komplizierter gestaltet sich der Bereich Wettbewerb, der knapp ein Viertel des Gesamtbetrages ausmacht. Dieser Bereich wird grundsätzlich gleich ermittelt wie Säule 1, wendet allerdings einen anderen Verteilungsschlüssel an. Es wird mit einem abweichenden Prozentsatz gearbeitet, sodass etwa die ersten sechs Teams denselben Betrag erhalten. Der FC Bayern kassiert hier also nicht mehr als der Sechstplatzierte. Nichtsdestotrotz thront der Rekordmeister natürlich an der Spitze der TV-Tabelle.

Die TV-Tabelle der 1. und 2. Bundesliga

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Die Verteilung der TV-Gelder laut Kicker. (Foto: Screenshot Kicker e-magazine).

Beim Betrachten der Grafik kann man den Verteilungsschlüssel mit viel Wohlwollen nachvollziehen. Nur allzu gerne spricht die DFL hier von einer gesunden Verhältnismäßigkeit im Vergleich zwischen dem Erst- und Letztplatzierten. Die Unterschiede seien letztlich mit sportlichem Abschneiden begründbar. Aber sind sie das wirklich? Eigentlich möchte man ja meinen, dass es schlicht fair ist, dass die Topteams mehr Geld bekommen. Sie haben es sich durch Leistung ja auch verdient. Das stimmt und ist gleichzeitig zu kurz gedacht.

Denn wenn die Großen der Liga mehr Geld einnehmen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch in Zukunft oben mitspielen. Folglich kassieren sie wieder mehr Kohle, nur um erneut zu den besten der Liga zu gehören. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander driftet. Das ist schlicht Fakt, wie im Bundesliga-Report der DFL öffentlich nachzulesen ist: Der durchschnittliche Umsatz der sechs umsatzstärksten Bundesligisten ist 200 Millionen Euro höher als der durchschnittliche Umsatz der sechs darauffolgenden Vereine.

Ist das noch fair?

Das Ungleichgewicht betrifft im Übrigen nicht nur die Bundesligisten, sondern zieht sich wie ein Rattenschwanz ins Unterhaus. Der durchschnittliche Umsatz der sechs umsatzschwächsten Bundesligisten ist 30 Millionen Euro höher als der durchschnittliche Umsatz der sechs umsatzstärksten Vereine der 2. Bundesliga. Dass das maßgeblichen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb hat, ist am Beispiel der Relegation eindrucksvoll ersichtlich. Seit Wiedereinführung der Aufstiegsspiele zwischen dem 16. der 1. und dem 3. der 2. Bundesliga im Jahr 2009 hat sich in zwölf Partien neun Mal der Erstligist durchgesetzt. (Im Jahr 2010 scheiterte der FC Augsburg in der Relegation am 1. FC Nürnberg.) Wenn wie vergangene Saison ein Klub fast den siebenfachen Marktwert des Kontrahenten vorzuweisen hat, ist das kaum verwunderlich.

2020 musste sich der FC Heidenheim nur aufgrund der Auswärtstorregel gegen Werder Bremen geschlagen geben. Der Klub, der über 34 Spiele hinweg absoluten Murks auf den Rasen gestolpert hatte, durfte in der Bundesliga bleiben, während der FCH für eine starke Saison nicht belohnt wurde. (Photo by CARMEN JASPERSEN/AFP via Getty Images)

Ungerecht? Na und?!

Ja mei, dann sollen die anderen Klubs halt besser wirtschaften, möchte der gemeine Münchner entgegnen. Wenn man nur auf den eigenen Verein blickt, wirken solche Aussagen nachvollziehbar. Der FC Bayern hat es sich sportlich absolut verdient, die Nummer Eins im Land zu sein, weil er seit Jahrzehnten fantastische Arbeit leistet. Es wäre daher unfair, den FCB die alleinige Verantwortung für das Ungleichgewicht in der Bundesliga aufzuhalsen.

Mittlerweile ist Fußball-Deutschland aber eben an einem Punkt angelangt, an dem der übermächtige Rekordmeister schlicht nicht mehr zu schlagen ist. Selbst ein 9-Punkte-Rückstand scheint kein Problem zu sein für den amtierenden Triple-Sieger. Die Bundesliga avanciert somit immer mehr zur Langweil-Show. Wie etwa in Frankreich ist der Titel quasi schon vor der Saison vergeben. Wenn man sich die beiden letzten Spielzeiten ansieht, kann man fast befürchten, dass dies bald auch für die internationalen Plätze gilt.

Daher muss sich etwas ändern. Die TV-Gelder müssen anders verteilt werden. Eine spannendere, ausgeglichenere Liga kann doch eigentlich nur im Sinne der DFL sein. Und im Sinne des FC Bayern? Sind die Roten überhaupt noch auf die nationale Konkurrenz angewiesen? Der Begriff European Super League geistert seit geraumer Zeit durch die Säbener Straße.

Interessant und erschreckend zugleich ist, dass bei den 113 Millionen Euro Einnahmen des FC Bayern die großzügigen Zuwendungen der UEFA noch gar nicht mitgerechnet sind. Bis zu 135 Millionen Euro (!) erhält der FC Bayern für den Gewinn der Champions League. Derartige millionenschwere Beihilfen sorgen dafür, dass die Größenverhältnisse in den nationalen Ligen zementiert werden. Der Dauerdominanz steht nichts mehr im Wege.

Nicht nur sportlich ein immens wichtiges Tor: Kingsley Comans Siegtreffer im Champions-League-Finale gegen Paris bescherte dem FC Bayern einen Rekordgewinn. Noch nie kassierte eine Mannschaft in der Königsklasse mehr. (Photo by MANU FERNANDEZ/POOL/AFP via Getty Images)

Corona als Brandbeschleuniger

Die Corona-Krise erschütterte ganz Fußball-Deutschland und potenzierte die Probleme in einigen Vereinen gewaltig. 13 der 36 deutschen Profiklubs sollen von einer Insolvenz bedroht gewesen sein, als die Saison im Frühjahr unterbrochen war. Fehlende Zuschauereinnahmen, gesunkene TV-Honorare – zwischenzeitlich sah es wohl ziemlich düster aus für so manche Erst- und Zweitligisten.

Das sagt im Grunde genommen zwei Dinge aus: Erstens, viele Vereine lebten offensichtlich jahrelang über ihren Verhältnissen. Im Januar verkündete die DFL stolz einen Rekordumsatz. Mal wieder. Es war der nächste Rekordumsatz nach zuvor bereits 14 Rekordumsätzen. Finanzielle Liquidität sollte also vorhanden sein. Eigentlich. Es kann nicht sein, dass ein ganzes Fußballunternehmen vor dem Ruin stehen soll, nur weil ein paar Wochen nicht gespielt wird. Es scheint also nicht immer die wirtschaftlich intelligenteste Entscheidung getroffen und der Blick mitunter zusehr auf den kurzfristigen Erfolg geworfen worden zu sein. Das ist am Beispiel FC Schalke 04 auf dramatische Art und Weise ersichtlich.

In Augsburg sorgt Corona derweil ebenso für Kopfzerbrechen. Doch dank vernünftigem Wirtschaften steht Rot-Grün-Weiß auch in Pandemiezeiten auf einem vergleichsweise gesunden Fundament.

Die Corona-Krise traf auch den FC Augsburg. Millionenschwere Transfers der Marke Tomas Koubek waren in diesem Sommer nicht drin. Also lotste Manager Stefan Reuter Rafal Gikiewicz, Tobias Strobl und Daniel Caligiuri ablösefrei an den Lech. (Foto: Martin Meissner / POOL / AFP)

Zweitens, Corona fungiert als eine Art Brandbeschleuniger, der die Schere in der 1. und 2. Bundesliga weiter auseinander gehen lässt. Denn es liegt auf der Hand, dass Vereine wie der FC Bayern oder RB Leipzig besser durch die Krise steuern als kleinere Klubs. Beim Branchenprimus in München konnte trotz Corona der Mega-Transfer Leroy Sané eingetütet werden, Leipzigs Hauptsponsor Red Bull stundete den Sachsen mal eben 100 Millionen Euro an Krediten. Somit wurde aus Schulden urplötzlich Eigenkapital. Herzlichen Glückwunsch!

Klein gegen Groß: Ein ungleiches Duell

Die Spitzenteams der Bundesliga werden in den aktuellen Krisenzeiten nicht zugrunde gehen. Womöglich stehen sie aufgrund ihrer vernünftigen Finanzpolitik sogar besser da als die internationale Konkurrenz aus Barcelona oder Turin. Aber den mittelstarken und kleinen Profiklubs wird es immer schwieriger gemacht, langfristig mit “denen da oben” mitzuhalten. An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, wie stolz es einen FCA-Fan machen darf, dass der eigene Klub immer noch in der Bundesliga dabei ist. Denn beim Blick auf die letzten Jahre fällt auf, dass es Aufsteiger eigentlich überhaupt nicht leicht haben.

Seit der FC Augsburg 2011 in die Beletage aufgestiegen ist, haben sich viele Vereine daran versucht, langfristig in der 1. Liga Fuß zu fassen. Das ist auch einigen Klubs wie Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, dem SC Freiburg oder RB Leipzig (bei weitem kein klassischer Emporkömmling) gelungen. Gleichzeitig mussten sich aber viele Vereine nach spätestens zwei Spielzeiten wieder verabschieden: Nürnberg, Fürth, Braunschweig, Ingolstadt, Darmstadt, Düsseldorf, Paderborn. Die Liste ist lang. Folgt nun Union Berlin? Ginge es nach den TV-Einnahmen müsste man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, denn dort rangieren die Eisernen auf einem direkten Abstiegsplatz.

Union Berlin ist 2019 in die Bundesliga aufgestiegen – und konnte sich trotz den zweitwenigsten TV-Einnahmen vergangene Saison im Oberhaus halten. Nur der SC Paderborn kassierte weniger. Können die Köpenicker erneut den Branchengepflogenheiten trotzen? (Foto: Adam Berry/Bongarts/Getty Images)

Wie nun hoffentlich klar geworden ist, geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander.

Wie könnte man es nun aber besser machen?

Mitte Oktober wurde bekannt, dass insgesamt 14 Klubs der 1. und 2. Bundesliga auf das DFL-Präsidium zugingen, um für eine ausgewogenere Verteilung der Mediengelder ab der Saison 2021/22 zu plädieren. Neben Mainz, Bielefeld und Stuttgart soll den Vorschlag auch der FC Augsburg unterstützen und ein entsprechendes Papier unterschrieben haben. Es ist stark, dass sich der FCA hier so deutlich positioniert – und das nicht erst seit heute. Bereits im Juni meinte Präsident Klaus Hofmann im FCA-Stadionkurier: “Der Fußball muss sich entscheiden, ob er wieder ein sportlicher Wettbewerb werden will oder einfach nur noch Unterhaltungsindustrie sein möchte. Für Ersteres müssen die Parameter geändert werden.” Die entsprechenden Klubs haben nun Anstoß für ein Umdenken gegeben – nun liegt es an der DFL, sich Gedanken zu machen.

“Der Fußball muss sich entscheiden…” Klaus Hofmann sieht die derzeitigen Entwicklungen äußerst kritisch. (Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images).

Gleiches Geld für alle?

Jan Lehmann, kaufmännischer Vorstand von Mainz 05 forderte im Sommer, die Medienerlöse komplett einheitlich zu verteilen. Gleiches Geld für alle! Im Kicker (Ausgabe vom 26. Juli) stellte er unmissverständlich klar, dass Erfolge eines Klubs “in ganz großen Teilen auf dem eingesetzten Geld” beruhen. Für Lehmann ist klar: “Die Argumentation Leistungsprinzip ergibt keinen Sinn mehr, weil die Erträge in den UEFA-Wettbewerben enorm gewachsen sind.”

Man kann die Deutsche Fußball-Liga durchaus für die Verteilung der TV-Gelder kritisieren. Angesichts der millionenschweren Beihilfen des europäischen Fußballverbandes sollte die DFL allerdings nicht als alleiniger Sündenbock für das nationale Ungleichgewicht verantwortlich gemacht werden. Im Gegenteil. Die UEFA ließ die Medienerlöse in den letzten Jahren explodieren – höher, schneller, größer, weiter. Wohl auch mit dem Gedanken an eine European Super League versuchte sie, dass die Königsklasse für Topklubs der Marke FC Bayern oder Paris Saint-Germain attraktiv bleibt. Womit wir wieder beim viel zitierten Teufelskreis angelangt sind.

Eine gleiche Verteilung des TV-Gelder könnte diese Entwicklung stoppen, so Lehmann. “Man müsste die Medienerlöse der Bundesliga, national wie international, komplett gleich verteilen und der 2. Liga wieder mehr Geld zur Verfügung stellen. Auch von den Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb sollten die nicht beteiligten Vereine einen Teil erhalten. Das mag bei manchen Klubs als nicht gerecht empfunden werden, die Frage ist nur: Welche Liga wollen wir?” Die Zeit, um eine Antwort zu finden, drängt. 2021 wird die Verteilung der TV-Gelder neu geregelt.

Ein Wort: Richtungsweisend

Der FC Augsburg hat bislang sieben Punkte auf dem Konto. Das ist mehr als so mancher Fan beim erstmaligen Blick auf das Auftaktprogramm erwartet hätte. Mich eingeschlossen. An der Alten Försterei ist es immer schwierig zu bestehen und vier Europapokal-Teilnehmer besiegt man als kleiner FCA auch nicht mal eben im Vorbeigehen. Nach zwei Niederlagen gegen Leipzig und Leverkusen wartet auf die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich mit dem FSV Mainz 05 nun ein Gegner auf Augenhöhe. Auf dem Papier sind die Schwaben Favorit. Was kein Vorteil sein muss.

Augsburg fühlt sich in der Rolle des Außenseiters deutlich wohler als in der des Spielgestalters. In der Vergangenheit hatte der FCA einige Probleme, wenn er mal das Spiel machen musste. Vor allem unter Martin Schmidt mangelte es in der Offensive an kreativen Ideen. Unter Herrlich sind in den Ballbesitzphasen schon einige Verbesserungen zu erkennen. Davon, den Gegner das eigene Spiel aufzudrücken, ist Rot-Grün-Weiß aber noch weit entfernt. Das gilt insbesondere gegen schwächere Teams. Der Auftakt in Berlin wurde dank enormer Effizienz und Rafal Gikiewicz gewonnen und nicht wegen der eigenen Dominanz. Was nicht bedeutet, dass der FCA gegen Union schlecht gespielt hat. Im Gegenteil. Es waren eben andere Attribute, die das Spiel entschieden haben.

Sei´s drum wird sich so manche(r) im Augsburger Lager (zurecht) denken. Am Ende geht es um Ergebnisse. Und das ist auch am Samstag (15.30) gegen Mainz das wichtigste. Gewinnt der FC Augsburg, kann man sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Setzt es die dritte Niederlage in Folge, geht der Blick erst einmal wieder nach unten. Auch wenn die Saison noch jung ist, das Duell gegen den FSV kann getrost als richtungsweisend angesehen werden.

Das letzte Spiel gegen Mainz war umkämpft. Wird es am Samstag ähnlich intensiv? (Foto: Kai Pfaffenbach/Pool via Getty Images)

Über den Gegner

Es kriselt gewaltig in Mainz. Nachdem die Nullfünfer bereits in der vergangenen Saison gegen den Abstieg spielten, deutet derzeit vieles daraufhin hin, dass dies auch in dieser Spielzeit der Fall sein wird. Ja, es sind erst fünf Partien gespielt und der FSV hatte mit Leipzig, Leverkusen und Gladbach gewiss auch kein leichtes Auftaktprogramm. Doch die sportliche Misere von 0 Punkten und einem Torverhältnis von 4:15 ist ohnehin nur die Spitze des Eisbergs.

In der Vergangenheit bewies Mainz eindrucksvoll, was es heißt, aus wenig Etat viel Ertrag zu machen. Seit dem erneuten Aufstieg im Jahr 2009 haben sich die Rheinhessen kontinuierlich in der Bundesliga gehalten und zwischenzeitlich sogar für die Europa League qualifiziert. Davon scheint der FSV derzeit so weit entfernt, wie Tomas Koubek von der Startelf. In einer Kicker-Umfrage zur Lage in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt waren 79 Prozent der rund 23.000 Teilnehmer der Meinung, Mainz steige diese Saison ab.

Auch wenn die Formkurve leicht nach oben zeigt, der FSV Mainz 05 steckt gewaltig im Schlammassel. Nach dem Duell in Augsburg kommt es zum Krisengipfel gegen Schalke.(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Nach einer überraschend defensiven Transferperiode krachte es beim Karnevalsverein im September so richtig. Aus Solidariät mit dem degradierten Stürmer Adam Szalai boykottierten die Profis das Training. Der angezählte Coach Achim Beierlorzer schien damit endgültig den Draht zur Mannschaft verloren zu haben. Nach einer 1:4-Niederlage am 2. Spieltag gegen Stuttgart musste der Trainer gehen. Interimsweise sprang Co-Trainer Jan-Moritz Lichte ein. Wie lange der 40-Jährige die Verantwortung noch inne hat, wird die sportliche Entwicklung zeigen. Gegen Leverkusen und Gladbach war phasenweise ein Spielkonzept zu erkennen und die Niederlagen waren beide zumindest vermeidbar. Doch am Ende geht es, wie so oft im Profigeschäft, um Ergebnisse.

Die Fakten zu #FCAM05

Harmlos: Kein Bundesligaklub gab in den ersten Spielen weniger Schüsse ab als der FC Augsburg (wie Schalke 37). Gegner Mainz macht in dieser Statistik ebenfalls keine gute Figur und rangiert einen Platz davor (44).

Starker Rückhalt: Mainz-Keeper Robin Zentner hat die meisten Torschüsse der Liga gehalten (23). Knapp dahinter folgt Rafal Gikiewicz (22).

Tor-Dürre beendet?: Florian Niederlechner hat in dieser Saison noch nicht getroffen. Vorweg, das ist absolut kein Drama. In der vergangenen Rückrunde war der Stürmer ebenso lange ohne Torerfolg geblieben, knipste dann aber ausgerechnet gegen Mainz.

Unfair: Jagt da jemand den Gelb-Rekord von Jürgen Gjasula? Nach fünf Spielen hat FSV-Kapitän Danny Latza bereits vier gelbe Karten gesammelt. Kein Spieler in der Liga hat mehr.

Zweikampfstark: Daniel Caligiuri hat mit 82 Zweikämpfen diese Saison die zweit-meisten Duelle für sich entschieden. Nur Herthas Matheus Cunha (85) hat mehr gewonnen.

Caligiuri ist schon jetzt Führungsspieler in Augsburg. Der Ex-Schalker stand in allen bisherigen Pflichtspielen in der Startelf. (Foto via imago)

Die letzten Begegnungen

14.06.2020: FSV Mainz 05 – FC Augsburg 0:1

07.12.2019: FC Augsburg – FSV Mainz 05 2:1

03.02.2019: FC Augsburg – FSV Mainz 05 3:0

30.10.2018: FC Augsburg – FSV Mainz 05 3:2 n. V. (Pokal)

15.09.2018: FSV Mainz 05 – FC Augsburg 2:1

Am 31. Spieltag der vergangenen Saison durfte der FC Augsburg jubeln. Nach dem 1:0-Sieg in Mainz war der Klassenerhalt zum Greifen nah. (Foto: Pool/Kai Pfaffenbach/Pool via Getty Images)

Presseschau

Michael Gregoritsch war in der vergangenen Hinrunde an den FC Schalke 04 ausgeliehen. Beim letzten Sieg der Knappen feierte der Östereicher sein Debüt und traf direkt. Das war im Januar. Mittlerweile ist Gregoritsch wieder zurück in Augsburg – und darüber offenbar sehr froh, wie am Mittwoch in der SportBild zu lesen war.

“Nach dem letzten Jahr war es gut, in ein Umfeld zu kommen, das ruhig ist, mir Sicherheit bietet,” meinte der 26-Jährige und erklärte, von der Entlassung Martin Schmidts gewissermaßen profitiert zu haben: “Man muss so ehrlich sein: Der Trainerwechsel zu Heiko Herrlich, von dem ich viel Vertrauen bekomme, war für meine Ausgangssituation sicher gut, weil ein neuer Coach unbefangen ist.” Herrlich baut voll und ganz auf den Offensivmann. Gregoritsch stand bisher in allen Pflichtspielen in der Anfangsformation.

Zahlte das Vertrauen mit dem wichtigen 2:1 in Berlin zurück: Michael Gregoritsch ist zurück beim FCA. (Foto: Maja Hitij/Getty Images)

Was macht eigentlich Nikola Djurdjic?

Von 2014 bis 2016 stand Nikola Djurdjic beim FC Augsburg unter Vertrag. Nach einem starken Jahr in Fürth (33 Spiele, zehn Tore, zwei Vorlagen) wechselte der Serbe in die Fuggerstadt. Beim FCA war der Stürmer nie wirklich Stammspieler, weswegen ihn die Verantwortlichen zwei Mal verliehen. Zu Fortuna Düsseldorf und nach Malmö. Wieder in Augsburg angekommen hatte es Djurdjic schwer, sich gegen Alfred Finnbogason & Co. zu behaupten. Also wechselte er in seine Heimatstadt zu Partizan Belgrad.

Ein Fehler? “Als das Angebot von Partizan Belgrad kam, konnte ich nicht widerstehen, denn es war immer mein Wunsch, einmal im schwarz-weißen Trikot aufzulaufen. Stefan Reuter wollte mich damals nicht ziehen lassen und im Nachhinein habe ich leider die falsche Entscheidung getroffen”, erklärte Djurdjic vor einem Jahr im FCA-Stadionkurier. Nach einem unglücklichen Jahr war für den Stürmer auch schon wieder Schluss. Über Dänemark landete Djurdjic dann in Stockholm beim Traditionsklub Hammarby IF, wo er endlich aufblühte. 47 Torbeteiligungen (27 Treffer, 20 Assists) in 54 Spielen belegen dies eindrucksvoll. Die starke Saison wäre beinahe sogar mit der Meisterschaft gekrönt worden, doch am letzten Spieltag sicherte sich Stadtrivale Djurgadens den Titel.

Nach zwei erfolgreichen Jahren in Schweden wechselte Djurdic Anfang des Jahres nach Asien. Mit 34 Jahren lässt der einfache serbische Nationalspieler seine Karriere bei Chengdu Better City ausklingen – in der zweiten Liga Chinas.

In 17 Spielen für Rot-Grün-Weiß gelangen Nikola Djurdjic ein Tor und zwei Vorlagen. Langfristig in Augsburg Fuß fassen konnte der Serbe nicht. (Foto via Imago)

Die voraussichtliche Aufstellung

Ruben Vargas war vergangene Saison unumstrittener Stammspieler, stand in 29 seiner 33 Bundesligaeinsätze in der Startelf. Zuletzt hatte der flinke Schweizer auf dem Flügel aber das Nachsehen. Der gesetzte Daniel Caligiuri und ein wiedererstarkter André Hahn bekamen von Herrlich das Vertrauen ausgesprochen. Zweiterer agierte dabei gewohnt fleißig, ließ mitunter aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Deshalb sehen wir Vargas gegen Mainz in der Startelf.

Darüber hinaus könnte auch Michael Gregoritsch eine Pause bekommen. Fredrik Jensen drängt in die Startelf. Marco Richter scheint indes im Kader zu fehlen. Der 22-Jährige spielte am Freitag überraschend für die U23. Das defensive Mittelfeld muss sich derweil steigern, um die Startelfansprüche weiter rechtfertigen zu können. Mit Tobias Strobl steht auch hier ein mit den Hufen scharrendender Ersatzmann bereit.

Ein Fragezeichen steht derweil noch hinter dem Einsatz von Florian Niederlechner. Wie Herrlich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte, habe der Stürmer “Probleme im Bauchbereich” und sei deshalb vorsorglich zum Arzt geschickt worden. Falls Niederlechner ausfällt, stünde Fredrik Jensen bereit. Auch Alfred Finnbogason sei nach seiner Oberschenkelverletzung wieder eine Option für den Kader

Gikiewicz – Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Iago – Gruezo, Khedira – Caligiuri, Gregoritsch, Vargas – Jensen

Startelf-Comeback? Nach seiner Vorlage in Leverkusen drängt sich Ruben Vargas auf (Foto via Imago).

Tipps

Andy: 4:2 – nach unglücklichem, frühen 0:2-Rückstand zeigt der FCA seine spielerische Klasse und gewinnt verdient. Das Ergebnis ist am Ende für die Mainzer noch schmeichelhaft.

Irina: 3:1 – der FCA zeigt bei einem Gegner auf Augenhöhe, was er drauf hat und gewinnt souverän.

Andi: 2:1 – der FCA tut sich als Favorit lange schwer und Mainz ist der erwartet unangenehme Gegner. Caligiuri schießt den FCA zum Sieg und entwickelt sich immer mehr zum Spieler im Kader, auf den man am wenigsten verzichten möchte.

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