Überraschungen

Es ist mal wieder soweit. Die Bundesligasaison steht vor der Tür und ab jetzt wird es ernst. Vieles ist von Vereinsseite sicher gut geplant. Und dieser Plan wird sich dutzende Male ändern. Verletzungen, Fromhochs und -tiefs, Länderspielpausen, Corona-Erkrankungen. Viel wird davon abhängen, wie gut die Organisation auf Unwägbarkeiten reagieren kann.

Dennoch (und das ist ein großes dennoch) werde ich kurzerhand versuchen, ein paar Entwicklungen zu prognostizieren, die Überraschungen der Saison sein könnten. Positiv, wie auch negativ. Manchmal liege ich glücklicherweise daneben. André Hahn hatte ich auf diesem Wege schon abgeschrieben. Und hatte schlicht unrecht. Es ist nicht persönlich gemeint, aber manchmal schwant mir nichts Gutes. In anderen Fällen sehe ich den Triumph schon vor mir. Am Ende kommt dann doch wieder alles anders. Es bleibt Fußball, den wir genau deshalb so lieben. Viel Spaß mit den streitbaren Thesen zur Bundesligasaison 2021/22 des FC Augsburg:

Positive Überraschungen

Nummer 1: Iago bleibt fit und bricht durch

Seit 2 Jahren spielt Iago nun in Augsburg. Im ersten Jahr konnte er zusammen mit Philipp Max sein Potential aufblitzen lassen. In der letzten Saison sollte er dessen Nachfolge antreten. Verletzungen machten etwas einen Strich durch die Rechnung. Nicht mehr diese Saison. Iago greift nun so richtig an und zeigt, warum wir eine ordentliche Stange Geld für ihn bezahlt haben. Achja, ähnliches gilt für Robert Gumny, nur dass es für ihn nach der letzten Saison nicht ganz so überraschend kommt.

Nummer 2: Gregerl reaktiviert seine Abschlussstärke

Es gibt kaum einen Spieler, der in Augsburg mehr polarisiert als Michael Gregoritsch. Diese Saison ist es hopp oder topp. Ich bin ein naiver Blödmann, wie Gregerl selbst, und glaube: Gregerl startet nochmal richtig durch. Finnbo ist gerade mal wieder verletzt, Freddy Jensen kämpft leider auch immer mal wieder mit Verletzungen und so wird es auch auf Gregerl ankommen. Er wird seine Einsätze bekommen und sie nutzen. Typischerweise, mit dem linken Schlegel.

Gregerl bei einer seiner Abschlusschancen gegen Greifswald. Die Tore folgen im Laufe der Saison (Foto via Imago)

Nummer 3: Freddy Jensen wird zum Star

Freddy Jensen steht auch vor einer interessanten Weggabelung. Ewiges Talent oder Bundesligastammspieler? Ich glaube, die Zeit ist reif für letzteres. Jensen scheint fit zu sein und kann sowohl zentral als auch außen spielen. Für Weinzierl wird er zur Geheimwaffe, die allerdings nicht lange geheim bleibt. Ich glaube, es wir die Saison in der Freddy Jensen ganz endgültig in der Bundesliga zum Durchbruch gelangt.

Negative Überraschungen

Nummer 1: Weinzierl sortiert aus

Einige der Spieler, die Markus Weinzierl übernommen hat, werden für den FCA nicht mehr viel zum Einsatz kommen. Dies betrifft Sergio Cordova und Noah Sarenren Bazee. Beide werden für nicht bundesligatauglich gesehen und aussortiert. Bye, bye. Wenig überraschend trifft ein ähnliches Schicksal Tobias Strobl.

Tim Civeja war letzte Saison nah dran an regelmäßigen Einsätzen. Dieses Jahr wird das schwieriger und wird etwas enttäuschend. (Copyright: kolbert-press/Burghard Schreyer via Imago)

Nummer 2: Die Jugend kommt zu kurz

Kevin Danso und Marco Richter sind weg. Alleinig Raphael Framberger verbleibt als erfahreneres Eigengewächs. Es würde Zeit, dass junge Kerls wie Maurice Malone und Tim Civeja nachrutschen und zu ihren Chancen kommen. Der Kader ist allerdings immer noch recht groß und im Zweifel hat Markus Weinzierl immer schon eher auf erfahrenere Kräfte vertraut. Die Jungen kommen dieses Jahr zu kurz. Dies betrifft wahrscheinlich auch Neuzugang Lasse Günther.

Nummer 3: Daniel Caligiuri ist nur noch Joker

In den ersten Saisonspielen der letzten Saison war Cali noch einer der wichtigsten Spieler beim FCA nach seinem Wechsel von Schalke 04. Ein Jahr später ist er etwas abgemeldet. Auf den Außen kommt er an André Hahn und Ruben Vargas nicht vorbei und in der Mitte präferiert Markus Weinzierl andere Spielertypen. Für Cali wird es eng und er muss um seine Minuten kämpfen (außer es verletzt sich wer, was wir mal nicht hoffen).

Fazit

Die Spannung steigt und es ist kaum auszuhalten. Einige offene Punkte bleiben. Wie viele Spiele wird Finnbo verletzt ausfallen? Kann er zu alter Stärke zurückkehren? Wer darf in der Zentrale im Mittelfeld dauerhaft ran? Mit Dorsch, Maier, Moravek und Gruezo hat Weinzierl fast schon die Qual der Wahl. In der Innenverteidigung wird sich zeigen, ob Reece Oxford zu seinen Chancen kommt. Und insgesamt wird sich offensiv zeigen, ob unsere Stürmer schlicht mehr treffen. Es wird Zeit, das es losgeht. Es ist ja kaum mehr auszuhalten.

Kaderanalyse: Mittelfeld

Der FC Augsburg hat den nächsten Transfer vollzogen. Arne Maier wechselt zunächst auf Leihbasis von Hertha BSC nach Schwaben, im Gegensatz schließt sich FCA-Eigengewächs Marco Richter den Berlinern an. Der FC Augsburg kann Maier langfristig an sich binden, wenn er eine gewisse Anzahl an Einsätzen macht. Davon, dass der Achter auf ausreichend Spielzeit kommt, ist auszugehen. Wie sieht die Lage im Mittelfeld darüber hinaus aus? Der Kadercheck.

Zentrales Mittelfeld

Das zentrale Mittelfeld ist das Herzstück einer jeden Mannschaft. Umso schwerwiegender ist es, dass der FCA auf dieser Position zuletzt eher schwach besetzt war. Im Mittelfeld herrschte vor der Saison der größte Handlungsbedarf, auch weil Sechser Rani Khedira den Verein nach vier Jahren verlassen hat. Manager Stefan Reuter war also gefordert – und scheint seine Hausaufgaben mehr als ordentlich gemacht zu haben.

Dorsch und Maier – U21-Duo als Schaltzentrale

In der Zentrale scheint Neuzugang Niklas Dorsch gesetzt. Der 23-Jährige deutete im Pokal gegen Greifswald bereits an, wie sehr er dem FCA mit seiner Spielintelligenz weiterhelfen kann. Das 4:2 war mustergültig per Chipball vorbereitet. An ihm werden die Fans noch viel Freude haben.

Da hat Stefan Reuter schon einen großen Fisch an Land gezogen (Foto via imago)

Neben ihm könnte Arne Maier auflaufen. Der Olympia-Fahrer gewann vor wenigen Wochen die U21-Europameisterschaft – zusammen mit Niklas Dorsch. Das Duo bildete das zentrale Mittelfeld mit Dorsch als defensiveren Part sowie Maier als Achter und harmonierte perfekt. Beide waren ein Garant für den Titel. Hier könnte der FCA einen echten Transfercoup hingelegt haben.

Gegen Greifswald startete Jan Moravek neben Dorsch im Mittelfeld. Der Tscheche, mittlerweile seit neun Jahren im Verein, spielte eine gute Vorbereitung und genießt das Vertrauen von Markus Weinzierl. Schon zu Europa-League-Zeiten arbeiteten die beiden zusammen. Ist Moravek fit, ist er fast gegen jeden Gegner eine Option für die Startelf. Seine Ballsicherheit kann dem FCA-Spiel nur guttun.

Moravek scheint derzeit der erste Kandidat zum Durchrotieren zu sein. Carlos Gruezo ist in der Vorbereitung hingegen etwas aus dem Blickfeld geraten. Das liegt auch an seiner Corona-Infektion bei der Copa America. Vergangene Saison schien er den Sprung zum Stammspieler zu packen. Jetzt, samt neuer Konkurrenz, werden die Karten neu gemischt.

Eine weitere Optionen auf der Sechs ist Tobias Strobl. Der Routinier konnte vergangene Saison nicht in die Fußstapfen von Daniel Baier treten und laboriert derzeit an einer Sprunggelenksverletzung. Wenn der frühere Gladbacher zum Team zurückkehrt, wird es schwierig, auf Einsatzzeiten zu kommen.

Das gilt auch für Tim Civeja. Das Eigengewächs feierte vergangene Saison seine ersten Einsätze im Profibereich. Dem 19-Jährigen wird in Augsburg viel zugetraut, aber ob er diese Saison sonderlich viele Einsatzminuten sammelt, ist fraglich.

Für Tim Civeja wünschen wir uns auch einiges an Einsatzzeit (Foto via imago)

Insgesamt ist der FC Augsburg im zentralen Mittelfeld mehr als gut aufgestellt. Von den Namen brauchen sich die Schwaben hier auch nicht vor der Bundesligakonkurrenz verstecken. Sollten Spieler verletzt oder gesperrt sein, gebe es mit den Innenverteidigern Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw weitere Optionen für die Sechs. Der FCA-Kapitän bekleidete die Position bereits in Alkmaar und kann im Mittelfeld seine Spielstärke und Übersicht ideal ausspielen. Wäre Gouweleeuw nicht so wichtig für die Defensive, würden ihn die FCA-Fans bestimmt öfter weiter vorne sehen.

Rechtes Mittelfeld

Auf der rechten Außenbahn scheint Daniel Caligiuri gesetzt. Es ist zwar auch vorstellbar, dass der 33-Jährige unter Markus Weinzierl defensiver agiert, doch wir sehen ihn aktuell (noch) in der Offensive. Der Deutsch-Italiener, der sich derzeit von einer Coronainfektion erholt, will an die gute vergangene Spielzeit anknüpfen.

Gegen Greifswald spielte André Hahn auf rechts. Der gebürtige Niedersache spielte sich vergangene Saison in den Fokus, zeigte seine besten Leistungen allerdings in zentralerer Rolle. Es bleibt spannend, wie Weinzierl mit ihm plant.

Der derzeitige Topscorer (Foto: Eibner-Pressefoto via imago)

Konkurrenz erhält das Duo unter anderem von Neuzugang Lasse Günther. Der 18-Jährige, der bereits in der Jugend beim FCA kickte und nun vom FC Bayern an den Lech zurückgekehrt ist, soll allerdings behutsam an die Profis herangeführt werden. Stammspieler ist Günther nicht, eine vielversprechende Alternative jedoch allemal.

Linkes Mittelfeld

Im linken Mittelfeld deutet alles auf den im Pokal gesperrten Ruben Vargas hin. Der Schweizer EM-Fahrer hat seinen Vertrag in Augsburg erst verlängert und könnte unter Weinzierl eine tragende Rolle einnehmen. Der flinke 23-Jährige hat schon einige hervorragende Ansätze gezeigt. Sein Potential scheint allerdings noch nicht vollends ausgeschöpft. Dem FCA kann dies nur recht sein.

Konkurrenz auf links hat Vargas derzeit eher wenig. Gegen Greifswald setzte Weinzierl auf einen starken Fredrik Jensen. Wir sehen den Finnen aber eher in der Zentrale. Das offensive Mittelfeld haben wir bereits in unserem Offensiv-Check unter die Lupe genommen.

Eine positive Überraschung in dieser Saison könnte Maurice Malone sein. Das FCA-Eigengewächs ist frisch von seiner Leihe aus Wiesbaden zurückgekehrt und soll eine Chance im Profikader bekommen. Zwölf Tore und neun Vorlagen für den SV Wehen lesen sich stark. Nun muss der 20-Jährige jedoch zeigen, dass er auch in der Bundesliga mithalten kann. Die Veranlagungen dazu hat der gebürtige Augsburger.

Wir gratulieren herzlich zum ersten Pflichtspieleinsatz für die Profis! (Foto via imago)

Wie Weinzierl mit Noah Joel Sarenren Bazee plant, ist noch unklar. Der Deutsch-Nigerianer kann beide Außenbahnen bekleiden, gilt allerdings als extrem verletzungsanfällig. Bleibt der frühere Hannoveraner und Wunschtransfer von Martin Schmidt fit, kann er zu einem wichtigen Puzzleteil im Augsburger Spiel werden. Wenn auch nur als Joker.

Fazit: Der FC Augsburg ist auf den Außenbahnen im Prinzip ordentlich aufgestellt. Gerade die Startelfkandidaten versprechen einiges. In der Tiefe wird es allerdings dünn, zumal Sarenren Bazee sehr verletzungsanfällig ist und sich Günther wie auch Malone erst noch beweisen müssen. Nach dem Abgang Marco Richters könnte der FCA daher noch einmal nachjustieren. Hier gilt allerdings das Credo: Nur etwas machen, wenn es die Mannschaft wirklich weiter bringt.

Grias di, Arne!

Der FCA tut es schon wieder. Teasert uns Fans ein wenig vorab via Twitter, um dann – wie schon bei Niklas Dorsch so geschehen – einen absoluten Transferhammer zu verkünden. Dieses Mal handelt es sich um Dorschis kongenialen Mittelfeld-Partner bei der U21-EM diesen Jahres – Arne Maier. Natürlich war zuvor schon medial etwas durchgesickert. Es war bereits vor einigen Tagen die Rede von einem Spielertausch zwischen dem FCA und der Hertha. Tauschgegenstand sollte der wechselwillige Youngster Marco Richter sein. Und so kam es schlussendlich auch…. Wir sagen: Servus, Arne! Und alles Gute, Marco, in der Hauptstadt.

RÜCKBLICK: Pokalspiel

Ein kleiner Rückblick aufs Spiel gegen den Oberligisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Greifswalder waren heiß wie Frittenfett und machten dem FCA von Beginn an ziemliche Probleme. Sie waren einfach gieriger und der FCA (mal wieder) etwas verschlafen zu Spielbeginn. So nutzten die Greifswalder ihren ersten Konter zur Führung. Hier sah insbesondere Neuzugang Niklas Dorsch gar nicht gut aus, denn er spielte einen katastrophalen Fehlpass. Auch Framberger hatte (nicht nur in dieser Szene) spürbare Probleme mit seinem agilen Gegenspieler Knechtel.

Der FCA war nach dem frühen Gegentor schon etwas geschockt und agierte in der Folge etwas planlos. Der gut gestaffelte Gastgeber konnte ein ums andere Mal die schlecht ausgespielten Angriffe der Augsburger klären. Nach etwa zwanzig Minuten wurde der FCA drückender, kam zu Abschlüssen durch den heute sehr gut aufgelegten Freddy Jensen und Flo Niederlechner. Körperlich mussten unsere Mannen auch einiges einstecken, so humpelte in etwa (Ersatz-)Kapitän Finnbogason in der Halbzeit in die Kabine, weil ihn ein gegnerischer Verteidiger robust abgegrätscht hat. Leider hats den Isländer wohl wieder erwischt, wir hoffen, es ist nix schlimmes.

Kurz vor der Halbzeit verwandelte Innenverteidiger und Jeff-Ersatz Frederik Winther dann den besten Augsburger Angriff zum verdienten Ausgleich. Mit diesem Spielstand ging es sodann in die Halbzeitpause. Noch schöner war dann der Bilderbuchkonter zum 2:1 aus Augsburger Sicht. Moravek spielte einen Zuckerpass (warum ist er eigentlich so oft verletzt, er ist brilliant!) in den Lauf von Außenverteidiger Iago, der überlegt zurück ins Zentrum gibt und Flo Niederlechner nur noch einschieben muss. Eine gelungene Kombination! Wiederum Iago legte Freddy Jensen eine butterweiche Flanke direkt auf den Kopf, dieser nickte eiskalt zum 3:1 ein. Der Favorit war in Fahrt.

Aber denkste, der FCA wäre nicht der FCA, wenn man sich nicht noch selbst ein Ei legen würde. Nach einer Unordnung in der Hintermannschaft kam Greifswald zum Abschluss und unser solider Rückhalt Gikiewicz lies den Ball ins Netz trudeln. Man muss sagen, der war haltbar. Selten geprüft in der Partie war Gikie in dieser Szene nicht ganz wach. Seine Vordermänner haben aber ebenfalls sprichwörtlich gepennt. Nachdem FCA-Coach Weinzierl einige Stammspieler vom Feld nahm – im Hinblick auf den nahenden Bundesligauftakt – und frische Kräfte brachte, rotierte André Hahn ins Zentrum. Sehenswert war der Steilpass von Niklas Dorsch, den Hahn noch sehenswerter über den aufgerückten Heim-Keeper ins Netz hob. Was für ein feines Füßchen unser André doch hat.

Insgesamt muss man festhalten, dass wir in der Chancenverwertung etwas nachlegen könnten (27 Torschüsse, 15 Ecken, “nur” vier Tore) und hinten ein wenig umsichtiger agieren sollten. Gerade gegen eine Offensive wie die Hoffenheimer werden solche Angebote, wie sie der FCA gegen Greifswald phasenweise offerierte, wahrscheinlich härter bestraft. Greifswald hat vorallem in Halbzeit eins super mitgehalten, auch körperlich. Der Keeper Marczuk erwischte einen Sahnetag und wurde in Konsequenz zum “Man of the Match” gekürt. Gratulation! Und der FCA muss festhalten, dass es noch viel zu tun gibt bis zum Ligaauftakt und sich 800 Kilometer Anfahrt gelohnt haben.

Servus, Arne!

Einer, der hier helfen kann, ist sicherlich Neuzugang Arne Maier. Gestern Abend wurde der Wechsel nun final bekanntgegeben, nachdem sich die Anzeichen verdichteten. Im Gegenzug wechselt Marco Richter fix zur Hertha. Arne Maier wird erstmal ein Jahr vom FCA ausgeliehen und erhält bei uns die Nummer 10, die zuletzt Daniel Baier trug. Große Fußstapfen, in die der 22jährige hier tritt.

Geboren in Ludwigsfelde im märkischen Landkreis Teltow-Fläming – unweit der Stadtgrenze Berlins – begann Arne Meier zuerst im heimischen Ludwigsfelde das Fußballspielen. 2007, mit acht Jahren, wechselte er in den Nachwuchs der Hertha. Dort durchlief er alle Nachwuchsstationen. 2017 gab Maier sein Profidebüt für die Hertha, als er beim Auswärtssieg gegen Darmstadt 98 in der 90. Spielminute für Kalou eingewechselt wurde.

Er durfte in der Saison kein weiteres Spiel mehr für die Profis absolvieren, erhielt jedoch einen Profivertrag bei den Berlinern. Dieser wurde im darauffolgenden Jahr bis 2022 verlängert. In der Saison 17/18 kam Arne in 17 Spielen zum Einsatz, fünf Spiele absolvierte er für die zweite Mannschaft und vier für die A-Jugend. Mit letzterer wurde er deutscher A-Jugend-Meister. Für die Hertha kommt Meier auf 58 Einsätze.

Arne Maier mit Ersatzspieler-Leibchen bei der Hertha. Bei den Berlinern sah der Jungspund offensichtlich keine Einsatzchancen mehr… (Copyright: Sebastian Räppold / Matthias Koch via imago)

In der letzten Saison spielte Arne Meier auf Leihbasis für Bundesligaaufsteiger Arminia Bielefeld. Dort kam er im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und absolvierte 16 Spiele (0 Tore). Von Arminia-Coach Neuhaus zu Beginn der Saison noch verschmäht, gelang ihm unter dessen Nachfolger Kramer der Durchbruch und wurde in allen Spielen unter dessen Federführung eingesetzt. Sein Kicker-Notendurchschnitt betrug letzte Saison 4,19 – hier sehen wir noch Luft nach oben. Der 1,86 Meter große und 82 Kilogramm schwere Mittelfeldspieler kehrte zur Saison 21/22 zuerst zur Hertha zurück. Dort sah er seine Zukunft offensichtlich nicht, denn die Herthaner verpflichteten ihrerseits mit Kevin-Prince Boateng und Suat Serdar namhafte Konkurrenz. Geschäftsführer Sport der Hertha, Fredi Bobic, hierzu: “Wir haben ein großes Angebot im zentralen Mittelfeld, deswegen haben wir Arnes Wunsch nach einer Veränderung entsprochen.

Unser Glück, denn nun ist er hier und wir sagen: Herzlich Willkommen, Arne! Stefan Reuter meint hierzu: “Arne Maier ist ein junger Spieler, der alle Junioren-Nationalteams des DFB durchlaufen hat und im Sommer mit der U21-Auswahl als Kapitän den Europameistertitel feiern konnte. Wir freuen uns, dass er sich für unseren FCA entschieden hat, weil wir ihm eine Perspektive aufgezeigt haben, mit der er sich zu 100 Prozent identifizieren kann.”

Unser Neuzugang erhält die Nummer 10! Herzlich Willkommen in der Fuggerstadt.

Ausblick

Zusammen mit unserem zweiten und bereits etablierten Neuzugang Niklas Dorsch bildete Arne Maier das Defensive Mittelfeld der deutschen U21 Nationalmannschaft. Dort agierten die beiden Youngsters sehr erfolgreich und erreichten gemeinsam das Finale der U21-EM 2021, das sogar gegen starke Portugiesen mit 1:0 gewonnen wurde. Arne Maier war Kapitän der Gewinnermannschaft und absolvierte für die U21-Nationalmannschaft insgesamt 18 Partien und erzielte hier einen Treffer. Arne Maier war ebenfalls bei Olympia 2021 an Bord, kam aber mit der deutschen Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus. Er kam in allen drei Partien zum Einsatz.

Dieses dynamische Duo dürfen wir beim FCA nun wieder vereint sehen…. Rechts Dorsch, links Maier bei der diesjährigen U21-EM. (Copyright: xSzilviaxMichellerx xMatthiasxKochx via imago)

Sein derzeitiger Marktwert beläuft sich auf sieben Mio. Euro. Wenn der Mittelfeldspieler in der kommenden Saison beim FCA mindestens 25 Spiele absolviert, greift eine vereinbarte Kaufoption von rund fünf Mio. Euro, die der FCA an die Hertha überweist. Dorsch und Maier kennen sich schon, das könnte für den FCA ein immenser Vorteil sein. Auch Uduokhai, den Maier direkt hinter sich hat, kennt den Neuzugang bereits aus der U21-Nationalmannschaft.

Arne Maier möchte nun den nächsten Schritt in seiner Karriere beim FCA gehen. Wir von der Rosenau Gazette wünschen ihm allzeit gutes Gelingen!

„Ich freue mich, dass der Wechsel zum FCA geklappt hat, weil ich überzeugt bin, dass ich beim FCA eine tolle Mannschaft und ein super Umfeld vorfinde, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Ich möchte mit dem Team eine erfolgreiche Saison spielen und Verantwortung auf dem Platz übernehmen.“

Arne Maier auf der Website des FCA

Kaderanalyse: Sturm

Nach der frisch verstärkten „Beton“-Festung im Augsburger Tor wollen wir uns jetzt die Abteilung genauer ansehen, die in der 11. Bundesligasaison fürs Überwinden der gegnerischen Tormänner zuständig sein wird: den Sturm und die offensive Zentrale des FCA. Dabei gibt es ein vielversprechendes Comeback zu bejubeln. Aber auch eine lichte Stelle, die womöglich noch geflickt werden muss, um uns keine größeren Sorgen zu bereiten.

Sturmspitze: Alte Hasen und junge Hüpfer

Dass Markus Weinzierl zum Ende der letzten Saison an den Lech zurückgekehrt ist, dürfte Florian Niederlechner ganz besonders freuen. Hatte sich der gebürtige Oberbayer unter Martin Schmidt mit seinen 19 Scorerpunkten noch im Eilverfahren in unsere Herzen geschossen, verlor er unter Heiko Herrlich sogar seinen Stammplatz. Ohne anhaltenden Torerfolg und auf der Bank hatte Flo in seinem zweiten FCA-Jahr nicht mehr viel zu lachen. Der neue alte Trainer sprach ihm dagegen gleich nach seinem Amtsantritt das Vertrauen aus. Umgekehrt machte Niederlechner auch keinen Hehl daraus, dass er nun wieder positiver in die Zukunft schaut, die er auch über 2022 hinaus beim FCA sieht:

„Markus Weinzierl spielt nun einen offensiveren Fußball, das passt perfekt zu mir. Diese Saison war für den Kopf richtig schwer. Ich hoffe, dass die nächste viel besser wird und ich selbst auch wieder mehr Hütten mache als die vier in dieser Saison.“

Flo Niederlechner in der Sportbild vom 2.6.2021

Wie der 30-Jährige selbst hofft, ist definitiv auch zu erwarten, dass er in der kommenden Saison weiter aufblüht. Sofern er von Verletzungen verschont bleibt, wird er im Weinzierl‘schen 4-2-3-1-Lieblingssystem als Sturmspitze gesetzt sein. Das hatte sich schon in den letzten drei Ligaspielen abgezeichnet, in denen Flo dann auch gleich zwei Hütten zimmerte. Zwar stünde auf der 9 auch Dauerbrenner André Hahn bereit. Ihm hatte Herrlich gerade im Schlussspurt den Vortritt vor seinem Sturmkollegen gelassen. Doch unser aktueller Trainer dürfte Hahn, der mit acht eigenen Ligatreffern und fünf Assists eine bärenstarke Saison gespielt hat, künftig eher auf dem rechten Flügel einplanen. In allen bisherigen Pflicht- und Testspielen unter Weinzierl lief er dort von Beginn an auf.

Finnbo, der Zerbrechliche

Alfred Finnbogason ist ein weiterer Kandidat in der Sturmspitze – aber nur wenn, ja WENN ihm seine körperliche Verfassung nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Die letzte Saisonvorbereitung hatte der Isländer endlich einmal uneingeschränkt mitmachen können, sodass er sich berechtigte Hoffnungen auf mehr Einsätze machen durfte. Doch erneut wurde er zum Unglücksraben. 14 Mal musste er in der Saison 20/21 verletzungsbedingt aussetzen, beging nur ein Spiel über die gesamte Länge und schoss: 0 Tore. Oh Finnbo…

Für die kommende Saison wünschen wir dir vor allem körperliche Konstanz, Finnbo! (Foto: xkolbert-press/ChristianxKolbertx via imago).

Im diesjährigen Trainingslager am Walchsee in Österreich absolvierte der 32-Jährige einzelne Einheiten zur Belastungssteuerung individuell. Dafür sammelte er in den Testspielen ordentlich Einsatzminuten und sorgte, wenn schon nicht mit eigenen Treffern, mit feinen Anspielen für seine Offensivpartner für Aufsehen. Angesprochen auf seine Einzelaktionen vor den beiden FCA-Toren im Spiel gegen den aserbaidschanischen Testgegner Qarabag (2:2) entgegnet Finnbogason:

„Wie gesagt, ich fühl‘ mich sehr gut. Wir sind jetzt die zweite Woche im Training und mit jeder Einheit aufm Platz und mit jeder Woche fühlt man sich besser und stärker und kommt dann langsam in die alte Stärke.“

Finnbo im FCA TV vom 15.7.2021

Als er „alte Stärke“ sagt, muss er selbst ein bisschen grinsen. Denn im Grunde ist klar, dass er nicht instant an die Zeiten anknüpfen kann, in denen er noch der mächtige „FinnTORgason“ war. Viel eher wird wohl daran gearbeitet, ihn behutsam und mit Blick auf seinen fragilen Gesundheitszustand als einigermaßen stabiles Backup aufzubauen. Und zwar so, dass er Niederlechner im Sturm ersetzen könnte, sollte der mal verletzt oder abgekämpft vom Platz müssen. Oder mit ihm ein Sturmduo in der Doppelspitze bilden. Diese Variante hat Weinzierl z.B. in der ersten Hälfte gegen Qarabag getestet. Und war mit Niederlechners Ausgleich zum 2:2 nach gemeinsamer Vorarbeit Hahn/Finnbogason gleich von Erfolg gekrönt.

Youngsters auf dem Sprung?

Spannend wird auch die Frage, was der Trainerstab bzw. die Führungsriege mit den jungen Leihgaben vorhat, die kürzlich zum FCA zurückgekehrt sind. Mit dem 20-jährigen Maurice Malone kommt ein echter Augsburger Jung‘ zurück. Er hat in der letzten Saison beim Drittligisten Wehen Wiesbaden vor allem auf dem linken Flügel auf sich aufmerksam gemacht. Malone ist aber vielseitig einsetzbar. Er kann z.B. auch als Mittelstürmer oder hängende Spitze agieren. In seinen vier Wehener Einsätzen hinter der Spitze brachte er es auf, sage und schreibe, vier Tore und eine Vorlage. Damit hat Weinzierl ihn – neben dem linken Flügel – sicherlich auch als Alternative im Sturm auf dem Zettel.

Auch wegen seiner Schnelligkeit dürfte Maurice Malone in der kommenden Saison beim FCA eine Rolle spielen. Wo genau, kommt noch auf. (Foto via imago)

Fraglicher ist da der Verbleib des Venezolaners Sergio Córdova. Wegen der Teilnahme seines Nationalteams an der Copa América stieß er erst nach dem Trainingslager zur Mannschaftsvorbereitung. Bei der Arminia, an die er letzte Saison verliehen war, lief es für den 23-Jährigen nur halbrosig. Auch wegen einer Coronainfektion, die ihn die letzten sechs Spiele außer Gefecht setzte. Nun musste der Mittelstürmer auch beim letzten Testspiel des FCA gegen Cagliari (3:1) pausieren, angeblich wegen muskulärer Probleme. Doch weil „bislang nicht bekannt“ ist, wann er ins Training zurückkehrt, darf durchaus darüber spekuliert werden, ob er zurückkehrt. Angesichts ansehnlicher Alternativen in der Sturmspitze wäre ein Abgang Córdovas jedenfalls verschmerzbar.

Definitiv vom Tisch ist dagegen ein Wechsel des Dänen Nikolai Baden Frederiksen nach Augsburg. Der Mittelstürmer der Turiner Reserve, der letzte Saison in die Österreichischen Bundesliga an Tirol verliehen worden war, hatte mit seinen starken 22 Scorerpunkten das Interesse von so manchem Club geweckt. Eben auch das des FCA. Mittlerweile hat der 21-Jährige aber einen Drei-Jahres-Vertrag bei Vitesse Arnheim unterschrieben. Nach wie vor kein Thema dürfte schließlich auch der Einsatz von Nachwuchsspieler Seong-Hoon Cheon bei den Profis sein. Er stürmt seit 2019 für den FC Augsburg II.

Offensives Mittelfeld: Schwachstelle im System?

Von der relativ soliden Besetzung der Augsburger Sturmspitze(n) geht’s jetzt nach hinten zur hängenden Spitze und ins offensive Mittelfeld. Hier ist die Personaldecke zwar längst nicht mehr so dick wie noch zu Zeiten von Koo, Ji oder Altintop. So schlecht sieht es auf den ersten Blick aber auch nicht aus. Wenn da nicht einige gravierende Wenns und Abers wären…

Das erste Wenn ist Michael Gregoritsch in Person. Der 27-Jährige Grazer, der das gesamte zentrale Offensivspektrum beherrscht, legte mit seiner Auswahl bei der EM ein sehenswertes Turnier hin und leitete mit seinem Treffer den ersten Sieg Österreichs bei einer Europameisterschaft ein. Früher als andere Nationalspieler stieß er zum FCA-Trainingslager hinzu und machte dort einen gelösten, ausgeglichenen und hochmotivierten Eindruck. Dass er in der kommenden Saison voll angreifen will, bekräftigte der geläuterte Profi auch kürzlich:

„Wir haben ein gutes, ehrliches Gespräch geführt und sind klar der Meinung, dass wir jetzt gemeinsam Gas geben. Es gibt nichts, was im Weg steht. Wir wollen wieder nach oben, als Mannschaft und ich persönlich.“

Gregerl im Fußballeck vom 19.7.2021

Dazu passt dann auch die jüngste Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2023. Die hatte sich für Gregerl, der seit 2017 an den FCA gebunden ist, wegen einer an Einsatzzeiten geknüpften Klausel automatisch ergeben. Alles beste Voraussetzungen für einen Neustart, finde ich. Ausschlaggebend wird jetzt aber sein, ob Gregerl die eigenen Erwartungen und die des Trainers auf dem Platz erfüllen kann. Dass die höher sind als das eine mickrige Tor in der letzten Saison, versteht sich von selber. Dabei mischt Gregoritsch weniger im Kampf um die Stammplätze mit. Vielmehr wird der Trainer auf ihn weiterhin als Joker setzen, der für Flo oder Finnbo kommen oder sie in einer offensiven Ausrichtung aus dem Rückraum mit Bällen versorgen kann.

Wackelkandidaten

Wo es genau wackelt, ist bei den nächsten beiden Kandidaten unterschiedlich. Da ist einmal Eigengewächs Marco Richter, der 2017 zu den FCA-Profis gestoßen ist. Seine Lieblingsposition ist eigentlich auf den Außen. Fast genauso oft wurde er in der vergangenen Spielzeit aber auch in der Offensivzentrale eingesetzt. Ein Hinweis darauf, dass man eher dort mit dem 23-Jährigen plant, könnte das jüngste Interesse des FCA an MLS-Flügelstürmertalent Tajon Buchanan sein. (Wobei hier der SC Freiburg aktuell vorne liegen soll.) Dazu braucht es aber einen Verbleib von Richter in Augsburg. Und da wackelt es eben. Zu oft schon gab es Wechselwünsche und auch handfeste -verhandlungen. Jüngstes Beispiel ist der geplatzte Tausch zwischen Richter und Ex-Augsburger Dominik Kohr nach bzw. von Frankfurt. Die Liste ließe sich leicht noch fortsetzen. Ich will aber der Mittelfeld-Kaderanalyse, in der Marco sicher nochmal auftaucht, nicht weiter vorgreifen.

Beim finnischen EM-Fahrer Freddy Jensen, der seit drei Jahren bei uns am Lech ist, ist es eher die Gesundheit, die wackelt. In der letzten Saison kam er wegen Sprunggelenks- und Oberschenkelproblemen gerade einmal auf 13 Bundesligaeinsätze. Dass er trotzdem das Zeug dazu hat, Spiele mitzuentscheiden, zeigte er im Spiel gegen Köln (2:3). Da kam er in der zweiten Hälfte für Finnbogason rein und bediente Gumny und Vargas mustergültig bei ihren Treffern. In einer solchen Rolle, als offensive Verstärkung, die das Spiel nach vorne belebt, zugleich aber auch nach hinten absichert, sehe ich den 23-Jährigen in der kommenden Saison auch. Dass er auch selbst Tore schießen kann, hat er im Testspiel gegen Cagliari gezeigt. Da erzielte er das 2:0 nach Hahn-Vorlage.  

Huh, das 2:0 im Testspiel gegen Cagliari. Freddy, wir wollen mehr davon! (Foto: Sven Beyrich/SPP Friendly via imago)

Sollte Marco Richter (diesmal) wirklich gehen, sähe es im offensiven Mittelfeld des FCA also ziemlich dünn aus. Dass das bis zum Schließen des Transferfensters Ende August kein unrealistisches Szenario ist, zeigen die bisherigen Bemühungen der Club-Verantwortlichen. So wurde schon laut über einen Tausch Richters mit dem gleichaltrigen Lászlo Bénes nachgedacht, der letzte Saison von Gladbach ausgeliehen war und die 10er-Position bekleidete. Zudem bekundete der FCA kürzlich sein Interesse an Frankfurts zentral offensivem Mittelfeldmann Rodrigo Zalazar. Beide Offerten zerschlugen sich inzwischen aber. Bénes ist zurück bei der Borussia und Zalazar hat bei Schalke angeheuert.

Fazit

So wie sich die Transferaktivitäten im Sturm bisher gestalten, stehen die Zeichen aktuell mehr auf Kontinuität anstatt auf großer Veränderung. Flo Niederlechner hat das Vertrauen des Trainers zurück. Für sein Selbstbewusstsein und seine Durchschlagskraft ist das ganz wichtig. Im Vergleich zu unserem „Sorgenkind“ Finnbo hat er die Nase vorn. Doch sollte der (ausnahmsweise, muss man leider fast sagen) verletzungsfrei bleiben, wäre der Konkurrenzkampf zwischen den beiden erfahrenen Angreifern wieder eröffnet. Maurice Malone, zur Not aushilfsweise denkbar, oder Sergio Córdova, womöglich schon auf dem Absprung, werden damit nichts zu tun haben.

Turbulenzen könnte es dagegen noch hinter den Sturmspitzen geben. Für den Fall, dass Richters so oft schon geäußerte Wechselabsichten wirklich wahr werden. Denn dann hätte man mit Jensen ‚nur‘ eine Wechseloption fürs offensive Mittelfeld, die aber gesundheitlich wackelt. Gregerl wird je nach Besetzung der 10 wahrscheinlich weiter vorne als Joker auflaufen und muss – trotz Aufbruchsstimmung – außerdem seine Leistungsschwankungen in den Griff kriegen. Zwar könnte auch Daniel Caliguiri in der Offensivzentrale aushelfen, das aber eben nur behelfsweise. Heißt: Aufgrund all dieser Unsicherheitsfaktoren wäre es wohl nicht schlecht, wenn der FCA die kommenden Wochen noch dazu nutzt, vor allem erst einmal Klarheit in die Angelegenheit Richter zu bringen. Und dann, sollte es nötig sein, nochmal seine Fühler auf dem Transfermarkt auszustrecken.

Lassen wir uns überraschen, was hier passiert! Ich denke aber, der FCA wird für die womöglich sich lichtende Stelle in der Offensivzentrale einen passenden Flicken finden. Unser grundsolider Sturm um Flo und Co. steht derweil wie ne 1!

Kaderanalyse: Tor

Der Countdown läuft. Bis zum ersten Pflichtspiel unseres FC Augsburg sind es gerade mal noch 4 Tage. Hier geht es für unsere Jungs zum Greifswalder FC und somit an die wunderschöne Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Nur eine Woche später dürfen wir die TSG Hoffenheim in unserem Wohnzimmer zum Ligaauftakt begrüßen. Bis dahin wollen wir uns einmal unseren Kader genauer anschauen. Auf welchen Positionen hat es Veränderungen gegeben? Und sind wir für unser elftes Jahr in der ersten Bundesliga gut gerüstet? Heute werfen wir einen Blick ins Tor, wobei ich schon im Voraus verraten kann, dass ich uns hier sehr gut aufgestellt sehe.

Die Nummer 1: “Beton” Rafal Gikiewicz

Eine Saison trägt Rafal nun das FCA-Wappen auf der Brust und hat unserem Lieblingsverein aller Ehre gemacht. Was hat dieser Mann für eine hervorragende Spielzeit hinter sich? In sämtlichen Pflichtspielen stand “Beton” über die vollen 90 Minuten zwischen den Pfosten und konnte endlich die lang ersehnte Baustelle im Augsburger Tor schließen. Dies hatten sich die Augsburger Fans nach zwei wahrlich wackligen Jahren auf dieser Position auch verdient.

2020/21 bestritt der heute 33jährige Pole alle 36 Partien über die vollen 3.240 Einsatzminuten. Hierbei kassierte er 57 Gegentore, was einem Durchschnitt von 1,58 Toren pro Partie ergibt. Doch bei insgesamt 8 Einsätzen musste er nicht ein einziges Mal hinter sich greifen. Auch in der Vorbereitung zeigte Giki bereits sehr gute Leistungen, was auf eine sehr positive Saison hoffen lässt. In 4 Testspielen musste er 5 Gegentreffer hinnehmen, die ihn selbst wahrscheinlich am meisten wurmen dürften. Doch schon hier hat man seine Schnelligkeit und Präzision im Tor erneut bewundern dürfen.

Keiner fliegt so schön wie Giki! (Foto via imago)

Natürlich hat Rafal von sich selbst den Anspruch noch besser zu werden und genau das wünschen wir uns für den sympathischen Polen, der seinen Vertrag vor Kurzem vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2023 verlängert hat. Es ist das erste Mal, dass Gikiewicz überhaupt ein Arbeitspapier über die Dauer von 2 Jahren hinweg ausgedehnt hat. Denn bisher zog er immer nach 2 Spielzeiten weiter, um bei einem neuen Verein weitere Erfahrungen zu sammeln.

Ich fühle mich mit meiner Familie richtig wohl in Augsburg und im Verein, so dass der FCA immer der erste Ansprechpartner für mich war. Ich freue mich sehr auf die weitere Zeit in Augsburg, denn es ist immer noch mein großer Traum, einmal vor unseren fantastischen Fans in der ausverkauften WWK ARENA zu spielen.

Rafal Gikiewicz über seine Vertragsverlängerung

“Beton” bleibt also hier und spielt ziemlich sicher eine noch bessere Saison als die letzte. Er möchte erfolgreich Fußball spielen, wie er selbst sagt, und noch besser werden. Wir sind sehr optimistisch, dass sich sein Ziel erfüllen wird.

Die Nummer 2: Tomáš Koubek

Der gebürtige Tscheche hat keine leichte Saison hinter sich, denn er kam aufgrund der hervorragenden Leistungen unserer Nummer 1 in keinem einzigen Pflichtspiel zum Einsatz. Dennoch gibt Koubek in jedem Training Vollgas und auch Coach Markus Weinzierl erkennt seine Leistungen voll und ganz an.

A. Wir haben 2 gute Torhüter – sogar 3 – auch Tomáš Koubek. Aber Tomáš Koubek hat sich wirklich gut entwickelt.

Markus Weinzierl in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart

Im Vergleich zur Saison 2019/20 sieht man dem Tschechen seine Veränderung buchstäblich an. Nicht nur, dass er einige Kilos verloren hat, sondern in den verschiedenen Testspielen, die er im Tor des FCA bestreiten durfte, war er auch wesentlich schneller und agiler. Auch die Kommunikation mit der Hintermannschaft schien besser zu funktionieren.

Im Sommer wurde Koubek für viele überraschend in den EM-Kader Tschechiens nachnominiert, nachdem sich Nummer 1 Pavlenka verletzt hatte. Er bekam zwar keine Einsatzzeit im Tor, dennoch sah man auf zahlreichen Bildern, dass er für das Teamgefüge sehr wichtig zu sein schien. Wie auch schon bei uns in Augsburg, denn nach dem Klassenerhalt gegen Bremen, war es Koubek, der für ordentlich Stoff in flüssiger Form sorgte. Nach seiner Rückkehr zu den Augsburgern, durfte der tschechische Hüne auch gegen den französischen Erstligisten PSG eine Halbzeit ran. Hier kassierte er zwar 2 Tore, die aber eher auf Lücken in der Verteidigung zurück zu führen waren. Vor allem Jeffs glorreiches Eigentor hätte wohl kein Torhüter gehalten.

Gegen PSG durfte auch Koubek zeigen, was in ihm steckt (Foto via imago)

Auch wenn Tomáš Koubek bei vielen Fans noch immer einen schweren Stand hat, so konnte man in den letzten Monaten doch eine deutliche Verbesserung sehen. Und wenn der Trainer von seiner Leistung überzeugt ist, dann sind wir es auch. Er ist eine solide Nummer 2, der Rafal Gikiewicz im Falle eines Ausfalls sicherlich ersetzen könnte. Vielleicht nicht 1 zu 1, dennoch würde er sein Bestes geben.

Der Youngster: Daniel Klein

Nachdem der FCA Eigengewächs Benjamin Leneis an den 1. FC Magdeburg verliehen hatte, rüsteten die Verantwortlichen am 02.07.2021 noch einmal nach, indem man Daniel Klein von der TSG Hoffenheim II verpflichtete. Der Jugend-Nationaltorhüter bestritt bereits Spiele für die U15 bis zur U19 der deutschen Nationalmannschaftsauswahl.

Wie auch schon Leneis vor ihm, kann der gebürtige Heidelberger auch noch in unserer U23 aufspielen. Dies tat er im Übrigen in der letzten Partie gegen die SpVgg Unterhaching am 30.07.2021. Zwar verlor unsere “Zwote” am Ende mit 1:0, dennoch kann man Daniel hier gratulieren. Das Spiel in der Regionalliga Bayern war laut Transfermarkt sein insgesamt 100. Pflichtspiel. Über eine Einsatzzeit von 8.563 Einsatzminuten hinweg, kassierte er 146 Gegentreffer und blieb in ganzen 24 Spielen ungeschlagen.

Da hat er den Elfmeter von Maurice Malone glatt mal gehalten (Foto via imago)

Der Youngster zeigt sich sehr motiviert und über seine Leistung in dem Testspiel gegen Qarabag können wir wirklich nicht meckern. Wir werden ihn auf jeden Fall weiter auf dem Schirm haben und hoffen für ihn, dass er bei uns einen weiteren großen Schritt in seiner Karriere machen kann. Das Talent dazu hat er definitiv.

Fazit

Wie auch schon in der letzten Spielzeit sehen wir uns im Tor sehr gut aufgestellt. Mit der Verlängerung unseres “Beton” hat man auf jeden Fall an Sicherheit gewonnen. Wir sind uns sicher, dass Rafal auch diese Saison gesetzt sein und eine hervorragende Leistung zeigen wird. Hoffen wir mal, dass er viele Zettel, die an seinem Kühlschrank hängen, abreißen kann.

Mit Koubek und Klein hat man zwei gute Ersatzmänner, die gegebenenfalls auch aushelfen können, falls sich Giki verletzen sollte. Was wir natürlich nicht hoffen.

Wir wünschen den Drei eine erfolgreiche Spielzeit und so wenige Gegentreffer wie möglich!

Probezeit

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de. Seit der Veröffentlichung dort hat Jozo Stanic seinen Vertrag beim FCA verlängert und wurde für die kommende Saison zum SV Wehen Wiesbaden verliehen.

Seit Anfang Juli läuft der Trainingsbetrieb wieder beim FC Augsburg. Seitdem hat nun Markus Weinzierl die Chance, auch Spieler im Training zu begutachten, die er bisher nicht kannte. Und während der FC Augsburg bisher nur drei Neuzugänge präsentieren konnte (Niklas Dorsch von KAA Gent, Lasse Günther vom FC Bayern und Daniel Klein von der TSG Hoffenheim), sind es vor allem die zurückgekehrten Leihspieler, die im Moment einige Aufmerksamkeit des Cheftrainers in Anspruch nehmen. Während bisher nur Lukas Petkov nach Verl. Benjamin Leneis nach Magdeburg und Felix Götze erneut nach Kaiserslautern verliehen wurden, kehren eine ganze Reihe von Spielern erstmal zum FCA zurück. Dies sind namentlich: Kevin Danso, Frederik Winther, Jozo Stanic, Maurice Malone und Sergio Cordova. Es gilt jetzt zu entscheiden, mit wem der FC Augsburg selbst plant und wo vielleicht eine erneute Leihe oder sogar eine Trennung mehr Sinn macht.

Derweil die Spieler wohl auch gespannt sind, wie der neue Coach arbeitet und ob sie eine Chance bekommen. Manch Erfahrener wird sich fragen: Welche Rolle ist für mich vorgesehen und wie hoch wären meine Spielanteile wohl? Dazu kommt in jedem Fall die persönliche Komponente: wie komme ich mit dem Neuen klar?

Und so hat der neue Chef der Lizenzspielerabteilung, Christoph Janker, seine Arbeit im Moment zusammen mit Manager Stefan Reuter auf einem Berg getürmt vor sich liegen. Welche Aspekte spielen hierbei eine Rolle?

Positionen

Markus Weinzierl war an einer der wichtigsten Positionsverschiebungen der Augsburger Historie mit beteiligt. Daniel Baier war eine längere Phase in seiner Karriere offensiv im Mittelfeld unterwegs. Unter Weinzierl entwickelte er auf der 6 internationale Klasse. Auch im Augsburger Kader gibt es momentan einige Spieler, deren Postion nicht final festgelegt ist. Fangen wir in der Innenverteidigung an: sieht Weinzierl einen der Innenverteidiger eher im defensiven Mittelfeld im kommenden Jahr? Ist bei Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw final geklärt, dass die Innenverteidigung ihre stärkste Position ist? Wie sieht das bei Jozo Stanic aus, der während seiner abgelaufenen Leihe oft rechts zum Einsatz kam? Im defensiven Mittelfeld ist Bedarf (auch jetzt wo Dorsch da ist). In der Innenverteidigung gibt es ein Überangebot.

Jeff hat auch in der Vergangenheit schon auf der 6 gespielt. Kommen diese Zeiten wieder? (Foto: Passion2Press/Markus Fischer via Imago)

Spannend ist es allerdings auch in der Offensive. Wo sieht Weinzierl Marco Richter (rechts oder in der Mitte), Freddy Jensen oder Maurice Malone (links oder ganz vorne)? Welche Rolle hat er für Daniel Caliguiri vorgesehen? Viele Gedanken, die man sich machen kann. Vieles das ausprobiert gehört.

Reicht es schon?

Bei manchen der Leihspieler ist die wichtigste Frage, ob es schon reicht. Oder ob man einen erneut einen Verein findet, bei dem sich die Jungs richtig noch ein weiteres Jahr weiterentwickeln können, in dem sie auf hohem Niveau Spielpraxis sammeln können. Bei Kevin Danso wäre meine Ferndiagnose, dass er eine sinnvolle Verstärkung für die Innenverteidigung wäre, wenn wir dort einen Abgang zu verzeichnen hätten (Felix Uduokhai?). Bei Jozo Stanic, Frederik Winther und evtl. auch Sergio Cordova würde ich spontan für eine weitere Leihe plädieren.

Sergio Cordova zuletzt bei der Copa America – Wie sieht die Zukunft beim FCA aus? (Foto: MB Media via Imago)

Dazu haben wir ein paar Jungs im Kader, die über Spielpraxis auch nicht klagen würden und für die eine Leihe eventuell ein wertvoller Schritt wäre. Noah Joel Sarenren Bazee wäre hier zuallererst zu nennen.

Zeit für den Abschied?

Damit sind die diskussionswürdigen Kaderpositionen allerdings noch nicht abschließend bearbeitet. Es gibt dann doch ein paar erfahrene Kräfte, deren Rolle entweder geklärt, aber für diese wohl unzufriedenstellend ist, oder aber durch Markus Weinzierl geklärt gehört. In die erste Kategorie fällt definitiv Tomas Koubek. Die Keeper-Rekordverpflichtung wird über die Rolle als Nummer 2 hinter MVP Rafal Gikiewicz nicht hinauskommen. Wenn Koubek weg wöllte und sich ein Verein fünde, zu dem es ihn zöge, dann würde man ihm wohl keine Steine in den Weg legen. Viele Konjunktive.

Ein Abschied von Alfred Finnbogason würde mich doch überraschen, ist aber nach der letzten Saison zumindest etwas, was sich nicht ausschließen lässt (Foto via Imago)

In der zweiten Gruppe finden sich Spieler wie Tobias Strobl, Michael Gregoritsch und Alfred Finnbogason. Strobl durfte letzte Saison viel spielen, spielte aber eher schlecht. Gregoritsch durfte erst gar nicht viel ran. Und außer Verletzungspausen und verschossenen Elfmetern ist auch bei Finnbo nichts von der letzten Saison hängen geblieben. Bei allen dreien wird es spannend zu sehen, welche Rolle Markus Weinzierl für sie vorgesehen hat.

Die Abwesenden

Es zeigt sich: Die Vorbereitung ist gerade durch den Trainerwechsel dieses Jahr so spannend wie kaum jemals. Und die Spannung kommt dabei gar nicht durch die vielen anstehenden Neuzugänge. Der Kader des FC Augsburg ist momentan mal wieder groß und Unzufriedenheit ist vorprogrammiert. Bei einigen Spielern verzögert sich der Saisoneinstieg zudem oder wird auf Sicht unterbrochen. Marco Richter und Felix Uduokhai dürfen zu Olympia. Ruben Vargas, Tomas Koubek, Freddy Jensen und Michael Gregoritsch sind noch nicht aus dem Sonderurlaub nach der EM zurückgekehrt.

Als Fan des FCA heißt es, Geduld zu bewahren. Die Transferperiode geht noch lange und auf Grund der vielen Turniere in diesem Sommer verzögern sich doh einige Entscheidungen. Tröpfchenweise und eine nach dem anderen, wird es zu diesen kommen. Der FCA ist gut darin beraten, sich die notwendige Zeit zu nehmen und nichts zu überstürzen. Aber wann hätte er das auch jemals gemacht?

Augsburg angelt Dorsch – Chapeau, FCA!

Herzlich willkommen in Augsburg, Niklas Dorsch. Der FC Augsburg hat mit dem U21-Europameister seinen dritten Neuzugang für die neue Saison bekanntgegeben – und dabei einen richtig dicken Fisch an Land gezogen. Dem gesamten FCA ist zu diesem Transfer nur zu gratulieren.

Dorsch hat in Augsburg einen Vertrag bis 2026 unterschrieben und kommt aus Belgien in die Fuggerstadt. Nachdem er sich beim FC Bayern nicht durchsetzen konnte, wechselte der gebürtige Oberfranke 2018 zum FC Heidenheim. Nach zwei starken Zweitligasaisons entschied er sich im Sommer zu einem Wechsel zum belgischen Erstligisten KAA Gent. Die Dienste des Mittelfeldspielers waren dem Meister von 2015 rund 3,5 Millionen Euro wert. Wie Felix Uduokhai und Marco Richter wurde er für die Olympischen Spiele nominiert.

Dorsch löst DIE Problemstelle im Augsburger Team

Die Ablösesumme soll sich auf sieben bis acht Millionen Euro belaufen. Viel Geld für den in puncto Marktwert und TV-Erlösen immer noch als Abstiegskandidat deklarierten, “kleinen” FC Augsburg – gerade in Zeiten von Corona. Hier sei zunächst erwähnt, dass sich der FCA finanziell deutlich sattelfester durch die Krise manövrieren konnte als andere Klubs. Zudem sei an die Verpflichtung Felix Uduokhais erinnert, dessen kolportierte sieben Millionen Euro Ablöse mancher Fan als zu hoch ansah. Nach einer starken Saison des Innenverteidigers sollte allen klar sein, dass sich diese Investition gelohnt hat. Nun ist freilich nicht gesagt, dass Dorsch ähnlich stark performen wird. Es spricht jedoch eine Palette an Argumenten für einen Transfer.

Dorsch ist zentraler Mittelfeldspieler und löst damit die Baustelle im Augsburger Kader. Dass auf der Sechs beim FCA etwas passieren muss, ist spätestens seit dem Abgang Rani Khediras klar. Im Grunde genommen herrschte schon seit der – für die Rosenau Gazette immer noch unfairen – Degradierung Daniel Baiers Handlungsbedarf. Tobias Strobl konnte den langjährigen Capitano leider nicht adäquat ersetzen. Das zentrale Mittelfeld, eigentlich das Herzstück einer jeden Mannschaft, verpasste es in der abgelaufenen Bundesligasaison, das Spiel zu lenken. Die vor der Abwehr positionierte Kette wurde oft und viel zu leicht überspielt. Der defensive Zugriff fehlte ebenso wie die Ausgewogenheit zwischen Rückwärtsbewegung und Angriffsspiel.

Zweikampfstark, ballsicher, Führungsspieler – das ist Niklas Dorsch

Dorschs Stärke ist, dem Spiel Stabilität zu geben. Er ist zudem ein Spielertyp, der proaktiv Zweikämpfe sucht. In der abgelaufenen Saison kommt er auf die ligaweit vierthäufigsten erfolgreichen Tacklings. Dass sich Dorsch in jeden Zweikampf schmeißt, war zuletzt bei der U21-Europameisterschaft zu sehen. Als Stammspieler hatte er entscheidenden Anteil am Titel und bekam daraufhin viele Lobeshymnen. Sogar Vergleiche mit Bastian Schweinsteiger oder Joshua Kimmich wurden gezogen. Das liegt auch an Dorschs Auftreten auf dem Platz. Der 23-Jährige ist ein Leader und übernimmt Verantwortung. In der U21 ist zwar Mittelfeldkompagnon Arne Maier Kapitän, doch die Kommandos kommen von Dorsch. Der 1,78-Meter-Mann übernahm auf dem Rasen seit jeher Verantwortung. In der Jugend des FC Bayern trug er die Kapitänsbinde, in der U17 übrigens unter einem gewissen Heiko Herrlich. Zudem scheint der Oberfranke äußerst sympatisch und bodenständig zu sein. Das zeigen etwa seine bedachten Wechsel nach Heidenheim und Gent sowie sein Interview nach dem gewonnen EM-Titel.

Darüber hinaus punktet Dorsch außerdem mit seinen Passwerten. Eine Passquote von 88,2 ist hervorragend – erst recht, wenn man bedenkt, dass der FCA in dieser Kategorie mit durchschnittlich 78,1 Prozent einen Abstiegsplatz belegt. Um es drastisch auszudrücken, Ballsicherheit erzeugte im Augsburger Mittelfeld in der abgelaufenen Saison lediglich Jan Moravek. Er stand in fünf Partien auf dem Platz.

Mit seiner leidenschaftlichen Spielweise sollte Niklas Dorsch gut nach Augsburg passen. (Foto via imago).

Erste Liga Belgien – unter dem Radar, aber deswegen schlecht?

Der Schritt in die in der öffentlichen Wahrnehmung eher schwächere Jupiler Pro League schien für einige Beobachter etwas ungewöhnlich, zahlte sich jedoch vollends aus. Dorsch war in Gent absoluter Stammspieler und kam in 43 Spielen zum Einsatz. Dabei gelangem dem Rechtsfuß je vier Tore und Assists. Dorsch blickt auf eine persönlich starke, gleichzeitig aber auch turbulente, unbefriedigende Spielzeit zurück. Der Vorjahreszweite Gent schied sang- und klanglos aus der Europa League aus (0 Punkte, 4:15 Tore) und wurde am Ende der Saison – unter der Regie von insgesamt vier verschiedenen Trainern – nur Siebter. Dorsch zog im Interview mit Transfermarkt.de daher auch ein etwas gespaltenes Fazit. “Es war ein Wechselbad der Gefühle. Sportlich war es nicht das beste Jahr, aber für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig.”

Dorsch kam in fünf der sechs Europa-League-Spiele Gents zum Einsatz. Das krachende Aus der KAA in einer Gruppe mit Hoffenheim, Belgrad und Liberec konnte aber auch der deutsche U21-Nationalspieler nicht verhindern. (Foto via imago)

“Liga steht absolut im Fokus”

Die belgische Liga als schwach abzustempeln, zeigt nur, dass man sich nicht wirklich mit ihr auseinandersetzt. Die Division 1A hat sich in den letzten Jahren zu einer Anlaufstelle für junge Talente entwickelt. Dorsch: “Wenn man die Transfers aus der belgischen Liga heraus in den letzten Jahren betrachtet, steht sie aus meiner Sicht absolut im Fokus der großen Fußballnationen.” Gent etwa hat vor einem Jahr den kanadischen Mittelstürmer Jonathan David für 27 Millionen nach Lille transferiert – nun wurde er französischer Meister mit dem LOSC. Leverkusens Leon Bailey lernte das Fußballspielem beim KRC Genk. Die Liste der Profis, die in jüngster Vergangenheit aus der Jupiler Pro League zu europöischen Spitzenklubs gewechselt sind, ist lang. Gemein haben viele Transfers die enorme Marktsteigerung der Profis. Belgiens Erstligisten sind zwar regelmäßig in den europäischen Pokalwettbewerben vertreten, spielen im Konzert der Großen jedoch keine große Rolle. Das wissen die Klubs. Sie positionieren sich bewusst als Ausbildungsvereine und sind dahingehend mit der niederländischen Eredivisie vergleichbar. Genk etwa verpflichtete Mittelfelmann Sergej Milinković-Savić für rund 400.000 Euro. Nach einer guten Saison war der serbische Nationalspieler Lazio Rom 18 Millionen Euro wert.

Jugend forscht

Dass man mit Dorsch nun auf einen 23-Jährigen setzt statt einen Ü30-Mann ablösefrei an den Lech zu lotsen, ist nur zu begrüßen. Ja, Erfahrung ist viel Wert und es ist nach wie vor wichtig, Spieler wie Strobl im Kader zu haben. Der FC Augsburg ist aber nunmal ein Ausbildungsverein und muss auch die Zukunft im Blick haben. Die Investition in junge Talente ist die vollkommen richtige Strategie, um langfristig in der Bundesliga mithalten zu können. Spieler wie Felix Uduokhai oder Ruben Vargas zeigen den allmählichen Kurswechsel in der Augsburger Transferphilosophie, auch wenn die Mannschaft immer noch zu den ältesten in der Bundesliga zählt Den FCA-Fans muss bewusst sein, dass beide nicht mehr allzu lange in Augsburg unter Vertrag stehen werden. Was sportlich wie aus Gründen der Verbundenheit schmerzt, ist finanziell lukrativ. Beide Spieler werden den Verein mit einem Transferplus verlassen.

Pauls und Reuter als Pluspunkt

Die Installation von Timon Pauls als Kaderplaner vor zwei Jahren scheint sich allmählich auszuzahlen. Der 29-Jährige war zuvor Chefscout im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern und begleitete dort Spieler wie Alphonso Davies oder Jamal Musiala – und eben auch Niklas Dorsch. Pauls war von 2015 bis 2019 “Head of Academy Recruitment” beim FCB. Dorsch spielte bis 2018 im Münchner Nachwuchs. Dass der Mittelfeldspieler nun nach Augsburg wechselt, dürfte zwangsläufig auch am für seine kommunikativen Fähigkeiten und sein starkes Netzwerk geschätzten Kaderplaner liegen.

Lobend erwähnt werden muss hier allerdings auch Stefan Reuter. Dem Manager, der zuletzt wegen der erneuten Entlassung eines von ihm installierten Trainers wieder in die Kritik geraten war, gelang der nächste Transfer-Coup. Dabei scheint sich der langfristige Kontakt zu den Spielern auszuzahlen. Schon zu Dorschs Heidenheimer Zeiten war der FC Augsburg interessiert. Ein Wechsel kam nicht zustande, die Drähte zu Dorschs Beraterfirma blieben aber bestehen. Ähnlich agierte der FCA bei Alfred Finnbogason, den Reuter und Weinzierl schon 2013 statt erst 2016 verpflichtet hätten sowie bei Florian Niederlechner. Dorschs Management berät übrigens auch Felix Uduokhai und Tobias Strobl. Christian Nerlinger ist zudem Gründer der CN Sports GmbH. Nerlinger hat engen Kontakt zu Reuter, beide spielten zusammen bei Borussia Dortmund. Man kennt sich also. Dass Dorsch trotz anderer, nahmhafter und finanziell besser aufgestellten Interessenten nach Augsburg wechselt, ist dem Führungsduo hoch anzurechnen.

2019 lotste Reuter Pauls nach Augsburg – auch um die Kaderausrichtung jünger zu gestalten. (Foto via imago)

Unterhält man sich mit Augsburg-Fans, so löst die Verplfichtung Niklas Dorschs eine regelrechte Euphorie aus. Auch die Rosenau-Gazette ist begeistert von diesem Transfer und möchte diese Freude nicht trüben. Aber man sollte sich einerseits klar sein, dass Dorsch den Verein nach womöglich zwei guten Saisons wieder verlassen könnte und andererseits die Erwartungen an einen jungen Spieler nicht zu hoch ansetzen. Wir freuen uns dennoch sehr über diesen Wechsel und sehnen den Tag herbei, an dem Rolf Störmann Augsburgs neue Nummer 30 das erste mal in einem vollen Stadion ausruft. Herzlich willkommen bei Rot-Grün-Weiß, Niklas!

Torhüterwechsel

Am gestrigen Freitagabend wurde bekannt, was sich seit einigen Tagen bereits angedeutet hat: Der dritte Keeper des FCA, Benjamin Leneis, verlässt den FCA für ein Jahr gen Magdeburg. Dort will der Torhüter aus der eigenen Jugend endlich durchstarten auf Profiebene und fleißig Spielminuten sammeln. Vorher wurde jedoch sein Vertrag beim FCA verlängert.

Um diesen Abgang und ggf. auch den von Daniel Witetschek (Keeper der 2. Mannschaft in der Regionalliga Bayern), der zuletzt zum Bayernligisten TSV Landsberg wechselte, aufzufangen, wurde Junioren-Nationalmannschaftskeeper Daniel Klein verpflichtet. Er kommt von der TSG Hoffenheim. Zwei weitere FCA-Junioren-Torhüter verlassen den Verein, dazu im Folgenden mehr.

Maximilian Retzer zum VfR Garching

Der 18jährige Maximilian Retzer, seit 01.01.2018 beim FCA, war zuletzt Ersatz-Torhüter der U19-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest. Er hat dort allerdings kein Spiel für Rot-Grün-Weiß bestritten. In der U17 des FCA war er zuvor häufiger am Ball. Dort bestritt er in der B-Junioren Bundesliga Saison 2018/19 10 Spiele und kassierte 12 Gegentore. Nun wechselt er zum Bayernligisten VfR Garching, dort kickte er in der Jugend schon einmal. „Auf der Torwartposition sind wir sehr gut besetzt”, so der Garchinger Trainer Flicker gegenüber des Münchner Merkur.

Kevin Malone zum “Club”

Sein Teamkollege und kleiner Bruder von Profispieler Maurice Malone, Kevin Malone, verlässt den FCA ebenfalls. Der 17jährige Deutsch-Amerikaner war zuletzt Ersatzkeeper der U19 und U23 des FCA. Zuvor hütete er das Tor der U17 Bundesligamannschaft. 2018 war Kevin Malone vom FC Königsbrunn ins Augsburger Nachwuchsleistungszentrum gewechselt. Nun verlässt Malone die Heimat um beim Club Tore zu verhindern, dort verstärkt er die U19 der Nürnberger.

Daniel Witetschek zum TSV Landsberg

Daniel Witetschek war zuletzt ebenfalls Keeper der U23 Mannschaft. Dort teilte er sich die Spiele in der Regionalliga Bayern mit dem ebenfalls scheidenden Benjamin Leneis, kommt in der Corona-Saison 19/21 immerhin auf 15 Einsätze für die “Zwote”. Der 20jährige Torwart spielt seine komplette Laufbahn bereits beim FCA.

Nun trennen sich die Wege: Daniel Witetschek wechselt zur kommenden Saison zum Bayernligisten TSV 1882 Landsberg. Der sportliche Leiter der Landsberger, Jürgen Meissner, äußerte sich gegenüber dem bfv wie folgt: “Mit Daniel konnten wir unseren absoluten Wunschkandidaten verpflichten.” Der TSV Landsberg geht mit einem jungen Torwartgespann in die kommende Bayernliga-Saison, neben Daniel Witetschek (20) stehen noch Sebastian Hollenzer (22, kommt vom FC Pipinsried) und Maximilian Stahler (20) im Kader.

Benjamin Leneis zu Magdeburg

Das scheidende Torhüter-Quartett komplettiert der dritte Torhüter der FCA-Profis: Benjamin Leneis. Der mittlerweile 22jährige hat im Jahr 2018 seinen ersten Profivertrag beim FCA unterschrieben und ist seither dritter Keeper der Bundesliga-Mannschaft. Damals beteuerte Stefan Reuter, man traue Leneis den Sprung in die Bundesliga zu.

Seit 2015 war Leneis Teil des FC Augsburg, durchlief alle Stationen von der U17 bis zu den Profis. Der gebürtige Münchner mit 1,95 Metern Gardemaß war die letzten Tage bereits Gastspieler beim Drittligisten 1. FC Magdeburg und fuhr mit dem Club ins Trainingslager. Nun wurde am gestrigen Freitagabend offiziell bekannt gegeben, dass die Magdeburger Leneis für eine Saison ausleihen werden. Der zuletzt als Stammtorhüter der zweiten Mannschaft gesetzte Leneis wird dort den Konkurrenzkampf anheizen, so Magdeburger Torwarttrainer Matthias Tischer: „Benjamin ist ein gut ausgebildeter Torhüter vom FC Augsburg. Er passt gut in unsere Ausbildungsphilosophie und wird die Konkurrenzsituation im Tor beleben und annehmen.“

Leneis’ bis 2023 datierter Vertrag wird seitens des FCA bis 2024 verlängert. Stefan Reuter hierzu: „Wir wünschen Benjamin Leneis alles erdenklich Gute, vor allem, dass er viele wichtige Erfahrungen sammelt und die erhoffte Spielpraxis in Magdeburg erhält.“

Daniel Klein zum FCA

Im Gegenzug hat der FCA die Verpflichtung des deutschen Junioren Nationaltorhüters Daniel Klein bekannt gegeben. Der 20jährige gebürtige Heidelberger hat seine fußballerische Ausbildung bei der TSG 1899 Hoffenheim genossen und zuletzt bei der U23 der Hoffenheimer das Tor gehütet. In der letzten Saison in der Regionalliga Süd/Südwest kam er auf 16 Einsätze, bekam 30 Gegentore und spielte zweimal zu null. Klein erhält beim FCA einen Vertrag bis 2025. Daniel Klein ist ehemaliger deutscher U19-Nationalspieler.

„Ich freue mich über den Wechsel zum FCA, weil ich überzeugt bin, dass dies genau der richtige Schritt ist, um mich sportlich und menschlich weiterzuentwickeln. Hier kann ich auf höchstem Niveau trainieren und möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen“, so Daniel Klein auf der FCA Website. Er wird das Torhüter Trio um Rafal Gikiwiecz und Tomas Koubek ergänzen.

Stefan Reuter freut sich jedenfalls offensichtlich über den Neuzugang: „Wir freuen uns, dass wir auf der Torhüterposition in dieser Konstellation sehr gut aufgestellt sind. Wir bekommen mit Daniel Klein einen jungen Torhüter mit großem Potenzial, der die Chance hat, sich in unserem Bundesliga-Kader zu entwickeln und zu beweisen.“

Felix Schäfer trainiert bei den Profis

Der 20jährige Felix Schäfer geht wohl als neue Nummer eins der U23 des FCA in die kommende Regionalliga Saison. Er stand zuletzt beim Saisonauftakt der Profi-Mannschaft auf dem Platz. Der Torhüter ist einer von vier Nachwuchsspielern, die die Chance erhalten, sich bei den Profis im Training anzubieten. In der letzten Saison konnte er ein Spiel für die U23 absolvieren, im Jahr zuvor in der Saison 19/20 hatte er 20 Einsätze in der U19-Bundesliga zu verzeichnen.

Torhütermangel?

Trotz des externen Zugangs in Person von Daniel Klein fehlen vor allem im Nachwuchs Torhüter. In der U23 wird derzeit nur Felix Schäfer als Torhüter aufgeführt, die Regionalligamannschaft des FCA startet am 17.07. gegen den FC Bayern II in die neue Saison. Ein Backup für Schäfer wäre wahrlich noch wünschenswert.

Die U19 hat derzeit (gemäß Kaderliste von Transfermarkt.de) ebenfalls nur einen Torhüter im Kader, dieser heißt Patrick Sander und ist 18 Jahre jung. Auch hier fehlt es an Masse auf dieser Position. Die U17 führt zwei Torhüter in der Kaderliste, beide frisch 17 Jahre alt geworden (Alen Kenjar, Marcel Lubik).

Man kann hier tatsächlich froh sein, dass wir das Torhüter Problem nicht in der ersten Mannschaft haben. Jedoch könnte das vermehrte Abwandern junger Nachwuchstorhüter System haben und zu Problemen führen, so dass man in der Profimannschaft die dritte Torhüterposition nicht mehr – wie in den letzten 10 Jahren zumeist der Fall (s. Gelios, Leneis) – mit einem Nachwuchskeeper besetzen kann, sondern extern ergänzen muss. Unsere Nachwuchskeeper konnten sich derweil nie in Augsburg durchsetzen, obwohl sie durchaus Bundesliga Format haben, wie Ioannis Gelios zuletzt nachhaltig bei Holstein Kiel bewies.

Wir werden gespannt verfolgen, wie es Daniel Klein beim FCA ergehen wird und wie der Plan mit ihm aussieht. Auch werden wir Benjamin Leneis in Magdeburg beobachten. In einem der beiden Keeper könnte ggf. sogar die Augsburger Zukunft liegen.

“Newsticker”

Kaum ist Sommerpause – und die EM ist bald in vollem Gange – und es tut sich was auf dem Transfermarkt. So mischt auch der FCA diesertags gewaltig mit. Unter die vereinsseitig kommunizierten und offiziellen Bekanntmachungen mischen sich jedensfalls auch einige Gerüchte. Wir ordnen diese nachfolgend für euch ein:

Offizielle Bekanntmachungen

Offensivspieler Lasse Günther wurde zuletzt vom FC Bayern München ablösefrei verpflichtet – und wir durften in ihn einem kurzen Porträt bereits vorstellen. Diese Kurzvorstellung – mit einer Erklärung, warum Lasse der nächste Arjen Robben werden könnte – findet ihr hier. Der 18jährige Günther verstärkt den FCA jedenfalls ab Sommer auf den offensiven Außenbahnen und war wohl – Gerüchten zufolge – heiß begehrt auf dem Transfermarkt. Der FCA hat das Rennen, wie man so hört, unter anderem auch wegen der Nähe zu seinem Elternhaus gemacht, die im Münchner Umland leben. Die Schlagdistanz nach Augsburg war auch schon beim Wechsel von Flo Niederlechner ein gewaltiges Argument.

Einen Profivertrag unterschrieb vor wenigen Tagen der letzte Augsburger Bundesliga-Debütant Lukas Petkov. Der 20jährige Mittelfeldspieler durfte im letzten Saisonspiel gegen den Meister aus München seine ersten Profiminuten sammeln. Mit der Bekanntmachung des ersten Profivertrags für Petkov wurde auch die direkte Leihe an alte Bekannte öffentlich kommuniziert: Lukas wird die kommende Saison in der dritten Liga kicken – beim ostwestfälischen Club SC Verl. Der FCA hat keine guten Erinnerungen an den damaligen Regionalligisten, gegen den man in der ersten Runde des DFB-Pokals am 10.08.2019 ausschied. Die Augsburger Offiziellen erhoffen sich natürlich Spielzeit für den talentierten Offensivspieler aus den eigenen Reihen.

Lukas Petkov durfte noch gegen die Bayern sein Debüt feiern und kickt nächste Saison in Verl (Foto via Imago)

Leihspieler

An den Lech zurückerwartet werden die vier Leihrückkehrer Felix Götze, Kevin Danso, Jozo Stanic sowie Maurice Malone. Während Götze, Stanic und Malone erfolgreich in der dritten Liga Spielminuten sammeln konnten, war Eigengewächs Kevin Danso unumstrittener Stammspieler beim etablierten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Es wird sich hier noch zeigen, wer eine Rolle spielen wird beim FCA in der kommenden Saison. Maurice Malones erste Drittligasaison haben wir zuletzt einmal näher für euch beleuchtet, dies findet ihr hier. Bei Stanic erscheint eine weitere Leihe nach Zwickau möglich, auch bei Götze ist ein Verbleib beim FCK noch nicht vom Tisch. Da das Arbeitspapier des jüngsten Götze-Bruders 2022 beim FCA endet, müsste dieser erst verlängert werden, um ihn erneut zu verleihen. Laut Augsburger Allgemeine will sich Trainer Weinzierl erstmal von allen Leihrückkehrern selbst ein Bild machen, um dann um deren weiteren Verbleib final zu entscheiden.

Fest eingeplant in der FCA-Defensive hingegen dürfte der “Neuzugang” Frederik Winther sein: Der Däne wurde in den letzten Zügen der Sommertransferphase 2020 verpflichtet, jedoch umgehend an seinen Heimatclub Lyngby BK verliehen. Mit diesem Verein ist er in die zweite dänische Liga zuletzt abgestiegen. Der mittlerweile 20jährige wird die Konkurrenzsituation nun in der Innenverteidigung beim FCA verschärfen. Winther haben wir am vergangenen Freitag hier in einem Kurzporträt vorgestellt. Mit Mads Pedersen spielt ein dänischer Landsmann in der Fuggerstadt.

Konkretere Gerüchte

Gerüchte um Abgänge und Zugänge gibt es derzeit en masse – und auch der FCA befindet sich hier mittendrin, statt nur dabei. Ein permanentes Objekt der Begierde stellt Jungspund Marco Richter da. Hatte Gladbach die letzten beiden Transferphasen schon angeklopft, so versuchen sie es diesertags offensichtlich erneut. Ein Tausch mit dem bisherigen Leihspieler László Bénes steht hier im Raum. Der FCA ist scheinbar bemüht, den offensiven Mittelfeldspieler in Augsburg zu halten, obwohl er nicht so ganz überzeugen konnte in seiner ersten Leihsaison.

Mit Marco Richter würde der FCA hingegen sein Aushängeschild für den eigenen Nachwuchs verlieren. Auch er scheint aber nicht mehr unverkäuflich, wie zuletzt noch im letzten Herbst unter Heiko Herrlichs Regiment. Bei Bénes und auch bei Richter wird es sich wohl noch nicht kurzfristig entscheiden, denn Bénes spielt mit der Slowakei noch das anstehende internationale Turnier (EM) und Richter könnte noch für die deutsche Olympia-Auswahl nominiert werden. Augsburg-Coach Weinzierl über Bénes zuletzt: „Ein sehr interessanter Spieler mit einem starken linken Fuß, guten Standards und vor allem einem guten Charakter.“

Ein weiteres Gerücht hält sich diesertags hartnäckig: Der FCA soll am Clubberer Fabian Nürnberger interessiert sein. Der Spieler mit diesem markanten Namen spielt derzeit als Stammspieler im defensiven Mittelfeld beim Club aus Nürnberg. Neben dem FCA soll auch der SC Freiburg ein Auge auf den 21jährigen geworfen haben. Möglicherweise kann er den scheidenden Rani Khedira in der kommenden Saison ersetzen. Der kicker berichtet von einer möglichen Ablöse von rund zwei Mio. Euro, da der Vetrag von Nürnberger in Nürnberg noch bis 2023 läuft. Laut Ligainsider ist der gebürtige Hamburger ein durchaus polyvalenter Spieler: “Der 21-Jährige ist flexibel einsetzbar, kann sowohl im Zentrum als auch links auf der Außenbahn spielen. Für den Zweitligisten absolvierte er in der abgelaufenen Saison insgesamt 29 Ligaspiele (drei Tore, eine Vorlage).”

Loses Interesse

In den letzten Wochen gab es so einige lose Gerüchte, wie zum Beispiel den torgefährlichen Stürmer Nikolai Baden Frederiksen (21), der derzeit von Juventus Turin an den österreichischen Club WSG Tirol ausgeliehen ist. Für diese erzielte er in der abgelaufenen Saison 18 Treffer und vier Assists in 31 Spielen. (Quelle: Transfermarkt). Auf diesen Spieler sind aber – aufgrund der Torquote nicht ganz unverständlicher Weise – einige Vereine (international) aufmerksam geworden, sodass die Konkurrenz da ist und der Preis nicht so gering ausfallen könnte. Sein Vertrag bei Juve läuft noch bis 2023.

Auch der 21jährige Schwede Jens Cajuste wurde zuletzt mit dem FCA in Verbindung gebracht: Als defensiver Mittelfeldspieler scheint er ein möglicher Khedira-Erbe zu sein. Aktuell spielt er in seinem Heimatland bei dem renommierten Club FC Midtjylland. Sein Marktwert liegt bei rund 5 Mio. Euro. (Quelle: Transfermarkt). Doch der FCA ist auch hier nicht der einzige Interessent. Mit Gladbach, Monaco und Lille hat man hierbei durchaus namhafte Konkurrenz.

Ist Jens Cajuste der Khedira-Nachfolger? Für keine andere Position kursieren so viele Namen (Foto: Gonzales Photo/Dejan Obretkovic via Imago)

Ein weiterer Name in der Gerüchteküche ist Filip Ugrinic. Ein Schweizer, der wie Ruben Vargas früher beim FC Luzern kickt. Dort spielte der 22jährige zentrale Mittelfeldspieler eine klasse Saison, erzielte elf Scorerpunkte (5 Tore, 6 Assists) in 33 Spielen. (Quelle: Transfermarkt). Und er ist nicht der einzige Schweizer, der mit dem FCA in Verbindung gebracht wird. Bei Charles Pickel, der derzeit bei Grenoble unter Vertrag steht, scheint das Gerücht aber schon ein wenig erkaltet zu sein. Der 24jährige defensive Mittelfeldspieler kickt nämlich “nur” in der zweiten französischen Liga. Neben dem FCA sollen Köln, Bielefeld und Bordeaux Interesse haben.

Ob der FCA weiterhin ein konkretes Interesse am vereinslosen Ex-Glasgower Jozo Simunovic hat, ist hingegen unbekannt. Medienberichten zufolge hatten sowohl der FCA als auch der VfB Stuttgart in der letzten Transferperiode im Winter Interesse am 26jährigen Verteidiger. Der Kroate weist noch einen Marktwert von 1,50 Mio. Euro auf. (Quelle: Transfermarkt).

Sonstige News

Florian Niederlechner bekundete hingegen zuletzt seine Bereitschaft und sein Interessen, weiter für den FCA zu kicken – auch über 2021 hinaus. 2022 endet das Arbeitspapier des 30 Jahre alten Stürmers. “Ich fühle mich hier sehr wohl, das weiß jeder. Es wird sicher Gespräche geben, ich bin da sehr positiv. Ich habe in zwei Saisons 32 Scorerpunkte gesammelt und hoffe, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen können”, so zitiert ihn t-online zuletzt aus einem Sport Bild Interview von vergangener Woche.

Felix Uduokhai gab vor einigen Tagen der Plattform Transfermarkt ein Interview: Er berichtete von seinem positiven Heilungsverlauf nach OP, den Olympia-Ambitionen sowie einem möglichen Wechsel in der Sommerpause. Während der Heilungsverlauf sich derzeit wirklich positiv gestaltet, “Die Heilung ist super verlaufen, ich bin sogar deutlich weiter als der Zeitplan”, schielt der 23jährige mit einem Auge auf eine Olympia Teilnahme. Kontakt zu DFB-Coach Stefan Kuntz gab es offenbar schon diesbzüglich:

“Ich denke, die Chancen stehen gut. Ich bin absolut positiv gestimmt und habe auch wahnsinnig Bock auf dieses Turnier und Erlebnis. Man hat vermutlich nur einmal die Chance, Olympia als Spieler wahrzunehmen. Ich bin voll motiviert und gebe Gas, damit ich dabei sein kann. (…) Stefan hat sich vor der OP gemeldet und bei mir nachgefragt, was passiert ist und wie die Lage ist. Wir sind da also voll im Austausch. Ich bin selbstbewusst genug zu sagen, dass ich an Olympia teilnehmen und dort auf dem Platz stehen werde.”

Felix Uduokhai im Transfermarkt-Interview (Quelle: Transfermarkt)

Auf die Frage, ob er diesen Sommer den nächsten (logischen) Schritt bei einem anderen Club fernab des Lechs machen möchte, entgegnete Felix Uduokhai relativ offen:

“Ob das in diesem Sommer der Fall sein wird, weiß ich nicht. Das kann ich nicht beantworten. Da kommen einige Punkte zusammen, die man nicht direkt beeinflussen kann. Grundsätzlich habe ich aber meine Träume und Ziele als Spieler. Ich will eines Tages auf höchstem Niveau international spielen und mich mit den Besten messen. Wann genau der Zeitpunkt dafür sein wird, steht noch in den Sternen. Aber natürlich ist das mein Wunsch.”

Felix Uduokhai im Transfermarkt-Interview (Quelle: Transfermarkt)

EM-Schaufenster und Olympia-Bühne

Wir werden sehen, ob der FCA für den Spieler Uduokhai so etwas wie eine finanzielle Schmerzgrenze hat und ob interessierte Clubs, wie zuletzt in etwa der BVB, bereits sind, in Corona-Zeiten so viel Geld hinzulegen. Reuter hatte sich in den letzten Jahren hier auch den Ruf erarbeitet, bei Ablöseforderungen relativ stur und ein harter Verhandlungspartner zu sein. Wenn “Udu” die mögliche Olympia-Teilnahme als Chance nimmt, sich ins Rampenlicht zu spielen, ist hier nichts unmöglich.

Auch Flügelflitzer Ruben Vargas könnte mit der Schweizer Auswahl die Chance nutzen, sich via EM ins Rampenlicht zu spielen. Er steht Medienberichten zufolge beim FC Sevilla auf dem Zettel und wird vom spanischen Erstligisten beobachtet. Weitere Details zu diesem Interesse gibt es nicht.

Ausblick

Nicht zum FCA wechseln wird vermutlich indes Bayern-Campusleiter Jochen Sauer. Der 48jährige Leiter der Nachwuchsabteilung war zuletzt Wechselgerüchte nachgesagt und hierbei in einem Atemzug mit dem Interesse des FCA genannt worden. Transfermarkt schätzt dies jedoch wie folgt ein: “Ein Wechsel Sauers innerhalb der Bundesliga ist nach TM-Infos zum aktuellen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.” FCA und Sauer standen der Augsburger Allgemeine zufolge in losem Austausch. Gegenüber Magenta Sports soll Sauer jedoch zuletzt gesagt haben, dass er beim FCB verbleibe. (Quelle: Augsburger Allgemeine)

Weitere konkrete Informationen zu Zu- oder Abgängen liegen derzeit nicht vor, doch die Bundesligasaison ist erst seit wenigen Tagen vorbei, der Ligaverbleib erst seit wenigen Wochen gesichert und die internationalen Turniere stehen vor der Tür. All diese Faktoren – und zusätzlich natürlich die Corona-Pandemie – machen den Transfermarkt derzeit noch etwas unübersichtlich und schwer durchschaubar. Letztes Jahr hatte der FCA relativ früh seine Verpflichtungen getätigt (v.a. Giki, Cali und Strobl) und nochmals Ende der Transferperiode zugeschlagen. Mit Neu-Coach Weinzierl und dem in Augsburg verbleibenden Maurer (Vertrag wurde zuletzt bis 2022 verlängert) müssen die handelnden Personen einzelne Spieler erstmal einschätzen und kennenlernen, wie zum Beispiel verliehene Akteure. Dass der ein oder andere Spieler ggf. bei passender Summe gehen könnte, liegt jedoch wohl auf der Hand. Auch Zugänge werden noch benötigt, um bspw. den Abgang von Rani Khedira adäquat zu kompensieren.

Es bleibt spannend und es werden wohl noch so einige Namen auf dem Radar erscheinen, die wir dann natürlich für euch ausfindig machen und einordnen werden. Bis dahin, gut Kick und einen schönen (Transfer-)Sommer. Eine wirklich aufregende Zeit.

Winther is coming

“Winther is coming” – so titelte der FC Augsburg vergangenen Herbst auf Twitter. In Anspielung auf die gehypte Serie “Game of Thrones” kündigte der Verein am 05.10.2020 den dänischen Neuzugang Frederik Winther an. Warum man ebenjenen Spieler dann noch nicht in der Fuggerstadt sichten konnte? Dies lag daran, dass er direkt nach Vertragsunterschrift in Augsburg für die laufende Saison an seinen Heimatclub Lyngby BK verliehen wurde. Wer ist also dieser ominöse Winther und was darf man vom Neuzugang erwarten? Eine kurze Zusammenfassung und natürlich: Velkommen, Frederik!

Wer ist Frederik Winther?

Frederik Winther ist ein 20jähriger Innenverteidiger aus Gentofte, Dänemark. Am 05.10.2020 wurde der dänische U20-Nationalspieler vom FC Augsburg für fünf Jahre verpflichtet, aber umgehend wieder an seinen Heimatclub aus Lyngby verliehen. Der Kicker berichtet von einer Ablösesumme von rund einer Mio. Euro. Die sofortige Leihe zu seinem Heimatverein sollte dem jungen Defensivakteur wohl primär Spielzeit gewähren, die ihm in Augsburg in der vergangenen Saison nicht gewährleistet werden konnte. Die Verpflichtung des jungen Dänen wurde hierbei ganz stilecht (in Anlehnung an die erfolgreiche Serie Game of Thrones) auf Twitter bekannt gegeben:

Frederik Winther selbst sagte im Herbst 2020 jedenfalls zu seinem Wechsel: „Es macht mich stolz, dass der FC Augsburg mir die Chance geben wird, mich in der Bundesliga zu beweisen. Ich sehe den FCA langfristig als den Verein an, bei dem ich mich optimal entwickeln kann. Doch nun werde ich das kommende Jahr in Lyngby nutzen, um mich weiterzuentwickeln und im kommenden Jahr die sportliche Herausforderung in der Bundesliga anzutreten.” In der dänischen ersten Liga – Superligaen – stand Winther im Laufe der Saison 20/21 ganze 16 Mal im Kader von Lyngby BK, 8 Mal davon in der Startelf, vier Mal wurde er eingewechselt, vier Mal stand er gar nicht erst im Kader. Ein Tor oder ein Asssist gelangen ihm hierbei nicht. Ein Grund dafür könnte auch sein, dass Winther im letzten November zeitweilen in Quarantäne war – aufgrund einer Corona-Erkrankung.

In der anschließenden Abstiegsrunde – dies entspricht sozusagen den Playoff-Spielen um den Verbleib in der ersten Liga – kam der Augsburger Neuzugang nur in fünf Spielen zum Einsatz. Hier bevorzugt in der Innenverteidigung. Ein Spiel bestritt er als linker Verteidiger. In den restlichen fünf Ligaspielen stand er allerdings nicht im Kader. Über alle Wettbewerbe hinweg sammelte er drei gelbe Karten. Es gelang ihm am letzten Spieltag sogar ein Treffer. Ein Ehrentreffer, möchte man sagen, denn leider konnte Lyngby zum Saisonende die Klasse nicht halten. Als Tabellenelfter steigen sie zur kommenden Saison daher in die dänische 1. Division, einer Art zweite Liga in Dänemark, ab. Frederik Winther wird dies voraussichtlich nicht mehr vor Ort miterleben.

Was kann der FCA von ihm erwarten?

Denn nun wird der 1,86 Meter große Abwehrspieler zum 01.07.21 in Augsburg erwartet und soll sich dort der geballten Konkurrenz in der Defensive stellen. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter freute sich jedenfalls schon im vergangenen Oktober über das neue Gesicht beim FCA:

„Wir freuen uns, dass sich Frederik Winther trotz zahlreicher Interessenten für den FCA entschieden hat. Wir sind überzeugt, dass diese Konstellation mit einem weiteren Jahr in seinem vertrauten Umfeld eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein wird. Ab dem kommenden Sommer freuen wir uns dann auf einen sehr talentierten jungen Spieler, der das Zeug hat, sich beim FCA in der Bundesliga durchzusetzen.”

Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, zum Transfer (Quelle: Website des FCA)

Winther selbst ist national wie international (noch) ein relativ unbekannter Name. Eine Randnotiz an dieser Stelle, dass die beiden RB-Clubs Leipzig und Salzburg an ihm dran gewesen sein sollen im Sommer 2019. Und dass Winther mit 18 Jahren bereits in der dänischen ersten Liga Stammspieler war. In Augsburg trifft er hierbei auf seinen Landsmann Mads Pedersen, der bei derselben Fußball-Berateragentur unter Vertrag steht. Allerdings bleibt zu hoffen, dass Winther nicht ähnliche Anlaufschwierigkeiten wie seinen neuen Teamkollegen plagen werden. Denn dann sieht es mit einem Kaderplatz bei den Profis erstmal nicht so rosig aus.

Es wird jedenfalls nicht leicht für den jungen Dänen, soviel bleibt festzuhalten. In Augsburg warten zur neuen Saison aller Voraussicht nach der dann hoffentlich wieder genesene Felix Uduokhai, Kapitän Jeff Gouweleeuw und die beiden anderen Leih-Rückkehrer Kevin Danso sowie Jozo Stanic, die sich in der zweiten bzw. dritten Liga in Deutschland sehr gut gemacht haben. Danso und Stanic stehen vor einer Rückkehr zum FCA nach ihren Leihen. Dies wurde medial bereits vor einigen Tagen bekannt. Ob sie am Lech jedoch verbleiben, oder weiter verliehen / verkauft werden, ist derzeit (noch) offen. Reece Oxford sieht der FCA angeblich selbst eher im defensiven Mittelfeld, obwohl er zuletzt mehrfach in der Innenverteidigung brillierte. Auch er kann in der Innenverteidigung nachweislich spielen.

Frederik selbst kommt mit deutlich weniger Selbstbewusstsein als seine Konkurrenten in ein für ihn neues Land, mit einer neu zu erlernenden Sprache und komplett neuen (Vereins-)Strukturen. Bleibt wohl abzuwarten, wie schnell sich der 20jährige in der Fuggerstadt akklimatisieren kann. Mads Pedersen könnte ihm dabei (menschlich) sicherlich behilflich sein.

Frederik Winther soll uns in der kommenden Saison in der Innenverteidigung verstärken – mal sehen, ob er sich direkt etablieren kann im neuen Club, in der neuen Liga, im neuen Land. Wir drücken die Daumen. (Foto: Rene Schütze via Imago)

Auf bald, Frederik Winther!

Sportlich kommt es in erster Linie auf den neuen-alten Übungsleiter Markus Weinzierl an. Neben Uduokhai, der wie wir alle hoffen, in Augsburg verbleibt, ist Winther der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern bislang im Kader. Alle anderen oben bereits genannten Konkurrenten sind gelernte “Rechtsfüßler”. Und natürlich kommt es neben dem Gusto des Trainers auch auf die Trainingseindrücke an. Da fängt jeder Neuzugang bei null an. Auch Kevin Danso und Jozo Stanic kennt Weinzierl noch nicht oder maximal vom sehen, da diese in seiner ersten Amtszeit in der U17 und U19 des FCA gekickt haben. Einer der drei Leihrückkehrer wird vermutlich die Ersatzrolle vom scheidenden Marek Suchy einnehmen, die anderen beiden kämpfen um einen weiteren Kaderplatz, sollte den FCA keiner aus dem Trio Uduokhai – Gouweleeuw – Oxford verlassen. Oder sich gar schwer verletzen (toi toi toi, dass dies nicht passiert!).

Winther selbst hat übrigens bis dato noch keine Sommerpause: Denn am Samstag (5.6.) trifft er mit der U20-Nationalmannschaft Dänemarks auf die U20 Irlands in einem Freundschaftsspiel. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr. Am 08.06. treffen die “Jungdänen” dann auf die U20-Nachwuchsmannschaft Argentiniens. Erst dann darf Frederik vermutlich kurz “Urlaub machen”, bevor er den Umzug nach Augsburg organisieren muss. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf unseren neuen Verteidiger. Winther ist neben Lasse Günther, den wir zuletzt am Feiertag vorstellen durften, und dem in Liga 3 so erfolgreichen Maurice Malone, auch ihn haben wir zuletzt näher betrachtet, der dritte vielversprechende Neuzugang, den wir euch präsentieren durften. Civeja, Petkov und Stanic sind definitiv weitere Kandidaten für ein Spielerporträt.

Bis dahin, gut Kick und einen schönen EM-Sommer! Die RoGaz macht übrigens keine Sommerpause, um euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden zu halten. Ehrensache! Und Frederik Winther wünschen wir an dieser Stelle schon mal viel Erfolg beim baldigen Akklimatisieren in der schönsten Stadt der Welt.

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