Die Elf des Jahrzehnts – Linkes Mittelfeld

Halbzeit haben wir längst hinter uns bei unserer La Décima Top-Elf Wahl. Im Gegenteil: Es geht in die heiße Phase! Zuletzt hattet ihr den rechten Flügel mit eurem Voting besetzt. Heute werfen wir einen Blick auf die gegenüberliegende Seite. In zehn Jahren Bundesliga waren hier einige Spieler beheimatet, die uns große Freude und schöne Momente bereitet haben. Vielleicht haben wir den ein oder anderen aus der Aufzählung bereits ein wenig „vergessen“, denn die Zeit um den Aufstieg herum wird bereits immer blasser. Deshalb lasset uns diese „vergessenen“ Helden wieder hervorkramen und abstimmen, wer in unserer Topelf den linken Flügel bekleiden wird. Here we go:

Axel Bellinghausen

Einer dieser „vergessenen Helden“ ist definitiv Axel „Raucherlunge“ Bellinghausen. Der kantige Mittelfeldspieler wurde 2009 vom FCA verpflichtet – und ein Raunen ging durch die Liga. Gelang es den Augsburgern doch, den Mannschaftskapitän des Ex-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern zu verpflichten! Und dies auch noch ablösefrei.

In seiner ersten Saison 2009/2010 absolvierte er 1.174 Spielminuten für den FCA, in Spielen ausgedrückt waren dies ganze 19. Er wurde hierbei überwiegend als linker Außenverteidiger eingesetzt. Eine Partie bestritt er im linken Mittelfeld. Die beiden Relegationsspiele gegen den Club aus Nürnberg bestritt Axel über 90 Minuten, auch hier zeigte er sich polyvalent. Im Hinspiel spielte er im linken Mittelfeld, im Rückspiel sodann als Rechtsverteidiger. Leider wissen wir ja alle, wie die Relegationsspiele 2010 ausgegangen sind.

In der darauffolgenden Saison 2010/2011 war er unbestrittener Stammspieler: Er konnte 30 Einsätze verzeichnen und vier Scorer erzielten (2 Tore, 2 Vorlagen). Hierbei wird sich Axel selbst vermutlich ungerne an die rote Karte erinnern, die er im Spiel gegen Hertha BSC erhielt. In der laufenden Saison wechselte „Bello“, wie er von Fans und Mitspielern beidermaßen liebkosend genannt wurde, von der linken Verteidigung ins Mittelfeld. 11 Partien konnte er auf dieser Position absolvieren und zeigte sich dort wesentlich torgefährlicher. Bemerkenswert war hier immer sein wahnsinniger Speed auf außen sowie die zurückgelegten Kilometer. Interessant und erstaunlich hier der Fakt, dass Axel Bellinghausen lange Zeit geraucht hat.

Mit dem FCA stieg Bello in die Bundesliga auf und jeder erinnert sich an das Feierbiest, das scheinbar in ihm steckt. Oder an seine legendäre Gesangseinlage zusammen mit AEV-Legende Duanne Moeser:

In der ersten Bundesligasaison des FCA war Bello wieder im linken Mittelfeld gesetzt und spielte seine persönlich beste Spielzeit im Augsburger Dress. In 25 Spielen erzielte er neun Scorerpunkte (2 Tore und 7 Vorlagen), sah vier gelbe Karten. Zu mehr Spielen hat es wegen einer außerplanmäßigen Knie-OP inmitten der Saison nicht gereicht. Am Ende der Spielzeit hielt der gebürtige Siegburger mit dem FCA die Klasse.

Leider rief die Fortuna aus Düsseldorf, Bellos Herzensverein, beim FCA an und man ließ ihn von dannen ziehen. Ablösefrei, da sein Vertrag ausgelaufen war. Ich vermisse persönlich heute noch diesen Anti-Superstar im Fußball mit seiner kantigen Persönlichkeit, den markigen Sprüchen und einem Auftreten ohne Starallüren.

Bello war, nachdem dieser seine aktive Spielerkarriere natürlich bei der Fortuna 2017 beendete, Co-Trainer in Düsseldorf. Heute kickt der 38jährige in der Bezirksliga beim SC Unterbach. Er wohnt in der Nähe des Vereinsgeländes und ist zudem mit Trainer Andrea di Polito befreundet. Bello bestritt im Laufe seiner Karriere 427 Spiele, schoss 28 Tore und 41 Vorlagen.

Axel Bellinghausen: Unvergessen in rot-grün-weiß (Foto: imago MIS)

Caiuby

Trotz des unrühmlichen Endes des Spielers Caiuby beim FCA haben wir das Enfant Terrible des Augsburger Fußballs in diese Kategorie mitaufgenommen. Zu wichtig war der brasilianische Fußballer die Jahre zuvor im System des FCA.

Caiuby Francisco da Silva wechselte im Jahr 2014 vom FC Ingolstadt nach Augsburg. Bei den Schanzern erzielte er in 104 Einsätzen 21 Tore. Beim Bundesligisten FC Augsburg gab er direkt am ersten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim sein Debüt, als er in Spielminute 55 eingewechselt wurde. Sein erstes Bundesligator für den FCA erzielte er am 22. Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Beim FCA kam er in fünf Saisons auf glatte 100 Einsätze und erzielte hierbei 11 Treffer und 16 Vorlagen.

Besonders bemerkenswert waren die beiden Saisons 15/16 und 17/18. Dort war Caiuby mehr als gesetzt beim FCA und erzielte 10 (15/16) sowie 13 Scorer (17/18). Die meisten Spiele bestritt er als Linksaußen. Die Saison 2016/2017 verpasste er fast komplett wegen einer Knie-OP. Caiuby bestritt sechs Europa League Spiele des FCA und gab hier eine Torvorlage. Die ersten zwei Partien verpasste er aufgrund einer muskulären Verletzung. Unvergessen hier seine grandiose Kopfball-Vorlage zum entscheidenden 3:1-Siegtreffer von Raul Bobadilla gegen Partizan Belgrad am 6. Spieltag der Gruppenphase der Europa League (im Video siehe Minute 03:11):

In der Spielzeit 2018/19 kam es dann zum Eklat: In der Winterpause kehrte Caiuby aus privaten Gründen verspätet aus dem Heimaturlaub zurück. Die gesamte Vorbereitung auf die Rückrunde verpasste er hierdurch. Drei Wochen lang war er für die Augsburger nicht greifbar. Zum dritten Mal hat Caiuby seinen Urlaub ausgedehnt, zuletzt im vergangenen Sommer. Hier hat er das Sommertrainingslager gänzlich schleifen lassen.

„In Augsburg haben sie Caiuby bereits so einiges verziehen: Verspätungen zu regulären Trainingseinheiten, frisch gestochene Tattoos nur wenige Tage vor einem Bundesliga-Spieltag, einen mutmaßlichen Kopfstoß gegen einen Fan, eine Strafe wegen Schwarzfahrens in der Bahn, weil er nach einem Oktoberfest-Besuch betrunken eingeschlafen war, oder Berichte über nächtliche Partys in seiner Wohnung und laute Streits mit seinem Vermieter.“

SZ im Artikel „Wo ist Caiuby?“ vom 24.01.2019

Nachdem er aber Ende Januar in einer Augsburger Disco gesichtet worden war, wurde er darauffolgend suspendiert. Und man konnte ihm nicht mehr verzeihen. Der FCA verlieh Caiuby bis zum Saisonende in die Schweiz zu Grasshopper Club Zürich. Er kam dort neunmal zum Einsatz, ohne Tor oder Assist. Der Verein stieg am Ende der Saison aus der ersten Liga ab.

Ein Jahr Restvertrag hatte „Kai-Uwe“, wie man ihn scherzhaft im Augsburger Fanlager nannte, noch beim FCA. Dort war er aber leider aufgrund vorangegangener Aktionen nicht mehr tragbar. Erst 2021 fand der 33jährige wieder einen Club, er kehrte für die Rückrunde zu seinem ehemaligen Verein nach Ingolstadt zurück. Nach der Rückrunde verlängerten die Schanzer aber seinen Vertrag nicht, sodass Caiuby nach nur 19 Einsätzen (1 Tor) nun wieder vereinslos ist.

Ruben Vargas

Eine erfreulichere Laufbahn hat der junge Schweizer Ruben Estephan Vargas Martinez beim FCA zu verzeichnen. Der noch 22jährige (wird am 5.8. 23 Jahre alt) kam im Sommer 2019 nach Augsburg. Er verließ hierfür seinen Jugendclub Luzern und seine Schweizer Heimat.

Der flinke Linksaußen legte eine bombastische Debütsaison aufs Parkett: Bei seinem erst zweiten Bundesligaeinsatz gelang ihm sein erstes Saisontor gegen Union Berlin und lies im darauffolgenden Spiel gegen Werder Bremen seinen ersten Doppelpack folgen. Am Saisonende konnte er auf 33 Einsätze in der seiner ersten Saison zurückblicken, in welcher er neun Scorer erzielen konnte (6 Tore, 2 Assists). Eine starke Bilanz!

In der darauffolgenden Saison stand der frisch gebackene Schweizer Nationalspieler 30 Spiele für den FCA auf dem Platz und verbesserte seine Scorerzahl aus der Vorsaison: In einer für die Augsburger sicherlich nicht optimalen Saison gelangen Ruben 9 Scorer (6 Tore, 3 Vorlagen). Herausragend insbesondere die Partie gegen Hoffenheim am 27. Spieltag: Dort erzielte er das 1:0 selbst und legte das 2:0 durch Hahn vor. Der FCA gewann mit 2:1. Als „Lessons Learned“ dürfte Ruben selbst heute die Tätlichkeit gegen Gebre Selassie im wichtigen Spiel um den Klassenerhalt bezeichnen. Gegen die Bremer ließ sich Ruben am 33. Spieltag zu einem Nachtreten hinreißen, sodass er in Folge mit der roten Karte vom Platz flog.

Bei dieser in Summe guten Saison- Leistung war es auch nicht erstaunlich, dass Ruben Vargas vom Nati-Headcoach Petkovic für die EM2020, die wegen Corona erst 2021 stattfand, nominiert wurde. Bei ebenjener EM absolvierte Ruben 4 von 5 möglichen Spielen, die Schweiz war eine der Überraschungen des Turniers. Unglücklich schied man gegen Spanien im Viertelfinale aus. Hatte Ruben Vargas im Achtelfinale gegen Frankreich seinen Elfer im Elfmeterschießen noch gerade so verwandelt, versagten ihm gegen Spanien die Nerven. Er vergab leider als letzter Schweizer Schütze (vor ihm vergaben jedoch auch schon Schär und Akanji) und Spanien zog somit ins Halbfinale ein.

Doch eins bleibt hier festzuhalten: Er hat eine super Saison und EM gespielt. Wir sind trotz allem stolz auf dich, Ruben. Und können das noch eine Weile bleiben, denn Ruben hat seinen Vertrag gerade eben bis 2025 beim FCA verlängert.

Ruben Vargas nach seinem verwandelten Elfmeter (Copyright: JustPictures.ch/JustPicturesPlus via Imago)

Erik Thommy

Wären wir nun bei einem echten Augsburger Eigengewächs angelangt. Und es freut uns, dass wir auch in dieser Kategorie einen Augsburger Jugendspieler zur Auswahl stellen dürfen. Heute hat es Erik Thommy, sicherlich etwas diskutabel, in diese Wahl geschafft.

Der gebürtige Ulmer wechselte als 13jähriger in den FCA-Nachwuchs. Dort spielte er ab dem Jahr 2013 in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Am 13.07.2013 gab er gegen den SV Seligenporten sein Debüt, sein erstes Ligator erzielte er am 03.08.2013 beim 4:0-Erfolg gegen den SV Heimstetten. Am 16.02.2014 dann plötzlich das Bundesligadebüt des damals 19jährigen: In der 82. Minute wurde er im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg für Tobias Werner eingewechselt. In der Hinrunde 14/15 folgten sodann drei Kurzeinsätze. Jedoch wurde er zur Rückrunde zum 1. FC Kaiserslautern in die zweite Liga verliehen. Nach nur 10 Spielen, dafür vier für die Reservemannschaft, wurde sein Leihvertrag jedoch schon ein halbes Jahr früher als geplant beendet. Es folgte eine weitere und diesmal äußerst erfolgreiche Leihe zum SSV Jahn Regensburg in die dritte Bundesliga.

Erik Thommy wurde auf Anhieb Stammspieler und trug entscheidend bei zum Aufstieg der Regensburger in die zweite Liga. In 37 Spielen erzielte Erik 15 Scorer (8 Tore, 7 Assists). Er kam hierbei ausschließlich auf Linksaußen zum Einsatz. In der Relegation um den Aufstieg in die zweite Liga traf Regensburg auf den TSV 1860: Das Hinspiel ging 1:1 aus, Erik lieferte die Torvorlage für das einzige Regensburger Tor. Das Rückspiel endete sodann 2:0 für den Jahn, auch hier gab Thommy eine Torvorlage. Erik kehrte im Sommer zum FCA zurück.

Nach einer für ihn enttäuschenden Hinserie 2017/18 mit nur 6 Einsätzen für den FCA, trennten sich die Wege endgültig. Zuerst stand Erik kaum beim FCA im Kader und im Anschluss verletzte er sich – Diagnose: Syndesmosebandriss.

Erik Thommy wurde in der Winterpause für lau vom VfB Stuttgart verpflichtet. Dort spielte er – bis auf eine Leihsaison für Fortuna Düsseldorf – bis heute. Er erzielte in 41 Spielen für den VfB Stuttgart drei Treffer. Es werden derzeit immer mehr Gerüchte laut, dass der heute 26jährige im Sommer den VfB verlässt. Der heißeste Interessent ist wohl der Zweitligist Schalke 04.

Für die erste und zweite Mannschaft des FCA kam Erik insgesamt auf 58 Partien, er konnte hier 22 Treffer verbuchen.

Tobias Werner

Von einem Eigengewächs gehen wir nun final über zu einer FCA Legende. „Mit der Nummer 13“ – TO-BI WER-NER – wie oft haben wir das in den Heimspielen gehört. Der gebürtig aus Gera (Thüringen) stammende Werner wechselte im Jahr 2008 zum FCA. Damals konnte man ihn vom Zweitligakonkurrenten Carl-Zeiss Jena loseisen. Für den Thüringer Traditionsverein kam er auf 121 Spiele (18 Tore).

In seiner ersten Saison beim FCA wurde der schnelle Linksaußen auf Anhieb Stammspieler. 32 Einsätze konnte er damals verbuchen, hierbei erzielte er 13 Scorer (6 Tore, 7 Vorlagen). Sein erstes Tor im Augsburger Dress gelang ihm am 5. Spieltag gegen TuS Koblenz. In der darauffolgenden Saison 09/10 kam er kaum zum Einsatz, da er größtenteils aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausfiel. So konnte er am Saisonende nur auf sieben Einsätze zurückblicken (1 Tor, 1 Assist). Auch die Relegationsspiele verpasste er.

In der Aufstiegssaison entwickelte er sich zum Teilzeitspieler auf links: 21 Einsätze, hierbei beachtliche 7 Scorerpunkte (5 Tore, 2 Assits) standen am Ende zu Buche. Einer seiner wichtigsten Tore erzielte er sicherlich am 30. Spieltag gegen den „Mitaufstiegskonkurrenten“ KSC: Mit seinem 1:0 Siegtreffer sicherte er dem FCA wichtige drei Punkte für den Aufstieg. Beim Aufstiegskrimi gegen den FSV Frankfurt stand Tobi leider nicht im Kader.

In der darauffolgenden Saison war Tobi Werner zumeist Stammspieler: Insgesamt bestritt Werner zwischen 2011 und 2016 127 Bundesligapartien für rot-grün-weiß, es gelangen ihm hierbei 23 Tore und 24 Assists. Dies sicherte ihm für lange Zeit den Titel als Rekordtorschütze des FCA in der Bundesliga.

Seine erfolgreichsten beiden Saisons für den FCA waren 2013/14 und 14/15. Er kam hierbei jeweils auf 31 Einsätze und erzielte 18 Scorer (Saison 13/14) und 13 Scorer (14/15). Er trug also maßgeblich dazu bei, dass der FCA in der Saison 14/15 die beste Saison der Vereinsgeschichte spielte. In der Saison 14/15 verletzte er sich durch einen Zusammenprall schwer, zog sich einen Bruch der Augenhöhle zu. Im Spiel gegen Paderborn zog er sich eine Platzwunde zu, spielte dann mit Turban und erzielte – hart im Nehmen – sogar ein Kopfballtor. Das Spiel gegen den damaligen Aufsteiger war auch eines seiner besten: 2 Tore selbst erzielt, eines vorgelegt. 3:0 Endstand. Fortan trug er den Kosenamen: Turban-Tobi!

In der Europa League Saison 15/16 kam Tobi zu fünf Einsätzen, verpasste jedoch einen Großteil der Spiele wegen einer hartnäckigen Schambeinverletzung. Gegen Liverpool stand er in beiden Partien auf dem Platz. In der Liga reichte es noch für 13 Einsätze, hier gab er zwei Scorerpunkte. Sein letztes Spiel für den FCA bestritt der Linksaußen am 29.04.2016 gegen den 1. FC Köln.

Nach der Saison gab der FCA am 3.8.2016 bekannt, dass Tobi Werner zum Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart wechselt. Dort kam er in seiner ersten Saison auf nur sechs Einsätze, sodass der VfB reagierte und ihn für die darauffolgende Saison an den 1. FC Nürnberg verlieh. Sowohl mit dem VfB als auch mit dem Club stieg Werner jeweils in die Bundesliga auf. Zur Saison 18/19 spielte Werner für den VfB II. Angebote von 1860 und Kaiserslautern lehnte er ab, zu 1860 wollte er wegen der Rivalität zum FCA nicht wechseln und Lautern empfand er als zu weit weg von seinem Lebensmittelpunkt in Augsburg.

Für den VfB II kam er auf 16 Spiele, dann beendete er im Alter von 33 Jahren seine Profi-Karriere und stieg 2019 als Trainee beim FCA in der Geschäftsstelle ein. Im Sommer 2020 wurde er als neuer Sportdirektor seines ehemaligen Vereins FC Carl-Zeiss Jena vorgestellt, bei dem er heute noch angestellt ist. Tobi Werner spielte für den FCA 16 Mal im DFB Pokal und traf hierbei dreimal ins gegnerische Tor. Er gab zudem fünf Assists. Insgesamt kommt Tobi in acht Jahren Augsburg auf 187 Profi-Einsätze (35 Tore). Wir lieben dich noch immer, Turban-Tobi! Die Nummer 13 wurde seither nicht wieder vergeben zu Ehren von Tobi Werner.

Übrigens, ich glaube ich habe noch nie so sehr geheult, wie bei dem nachfolgenden Abschiedsvideo von Tobi Werner aus dem Jahr 2016:

Abstimmung

Und nun – ihr kennt es – seid ihr gefragt! Votet nun wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im linken Mittelfeld ist. Es ist wieder keine leichte Wahl….

Wer war der linke Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Tobi Werner (84%, 141 Votes)
  • Axel Bellnghausen (8%, 13 Votes)
  • Ruben Vargas (5%, 8 Votes)
  • Caiuby (3%, 5 Votes)
  • Erik Thommy (1%, 1 Votes)

Total Voters: 168

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Die Elf des Jahrzehnts – Rechtes Mittelfeld

La Décima – dieser Begriff steht im Augsburgerischen für 10 (!) Jahre Bundesliga in der Fuggerstadt. Was damals als kleiner Ausflug ins Ungewisse begann, hat heute höchsten An- und Zuspruch erfahren. Wir stehen von der elften Saison in der ersten Fußballbundesliga. Munter gaben sich diverse Spieler und Trainer hier am Lech die Ehre. Zeit, auf die letzten 10 Jahre zurück zu blicken und eure Favoriten auf den jeweiligen Positionen zu küren. Zuletzt stand das offensive Mittelfeld zur Wahl.

Ab heute im Fokus: Das rechte Mittelfeld. Ich sag’s euch jetzt schon: das wird wieder keine leichte Wahl (aber wann war bisher eine Abstimmung wirklich leicht?) Wir präsentieren euch im Folgenden unsere fünf Favoriten für’s rechte Mittelfeld. Und ihr dürft wiederum abstimmen, wer eure erste Wahl für die La Décima Elf ist. Los geht’s.

Einige der Kandidaten des heutigen Tages stehen immer noch beim FCA unter Vertrag (Foto: Klaus Rainer Krieger via Imago)

Alexander Esswein

Der heute 31jährige Alexander Esswein kam Anfang 2014 zum FCA, um die beiden offensiven Flügel mit seiner Energie und Dynamik zu beleben. Zuvor hatte der aus Rheinland-Pfalz stammende Esswein erfolgreich beim Glubb gekickt. Esswein rückte erstmals in den Fokus des FCA, als dieser im Jahr 2011 sein erstes Bundesligator ausgerechnet gegen die Augsburger erzielte. In der Rückrunde des Jahres 2011 sammelte Esswein in seinem Debütjahr sechs Scorerpunkte. Eine Verletzung des Innenbands beendete die Saison des jungen Offensivspielers bereits im März frühzeitig. Bei den Nürnbergern kam er nach dieser Verletzung jedoch nicht mehr so richtig in Tritt, hatte seinen Stammplatz nachhaltig verloren. Den Stammplatz erhoffte er sich sodann offensichtlich beim FCA: Am 04.01.2014 verkündeten die Augsburger die Verpflichtung Essweins, der einen Dreijahresvertrag erhielt.

In der Rückrunde 13/14 absolvierte Alexander Esswein 13 Spiele für den FCA und ihm gelang hierbei ein Assist. In der darauffolgenden Saison entwickelte er sich zum Teilzeit-Spieler. Er absolvierte 19 Partien und erzielte hierbei vier Scorerpunkte. Dies lag zum Teil auch an einer Verletzung an der Kniescheibe, die er sich zu Beginn der Saison zuzog. Wenn er beim FCA zum Einsatz kam, dann zeigt er sich durchaus polyvalent: er spielte zwar überwiegend auf Rechtsaußen, konnte aber auch als Linksaußen seine Fähigkeiten einbringen. Sein Verletzungspech blieb ihm in dieser Saison erneut treu, er verletzte sich im Winter ein weiteres Mal und verpasste acht Spiele wegen eines Muskelbündelrisses. Seine Teamkameraden qualifizierten sich in dieser Saison erstmalig für die Europa League. Grandios!

Die Saison 2015/16 war sicherlich sportlich seine erfolgreichste beim FCA. Er konnte 29 Spiele bestreiten und sechs Assists beisteuern. Er hatte in dieser Saison den Stammplatz auf Rechtsaußen sicher, erzielte unter anderem ein Tor gegen den FC Bayern und legte das wichtige 1:0 gegen Bayer Leverkusen vor. Er steuerte ebenfalls ein Tor beim 3:0 Sieg des FCA gegen Freiburg im DFB-Pokal bei. In der Europa League gelangen ihm weder Treffer noch Assists, dennoch kam er auf fünf Einsätze. Er saß im finalen Nervenkrimi gegen Partizan eine Gelbsperre ab, in beiden Partien gegen Liverpool spielte er jedoch 90 Minuten durch. Am Ende der Saison plagte ihn wieder die Verletzung der Vorsaison, der Muskelbündelriss setzte ihn fünf Spiele außer Gefecht.

Am 25.08.2016 verpflichtete ihn Hertha BSC für vier Jahre. Sportlich wurde er dort aber nicht wirklich glücklich. Nach weiteren Stationen in Stuttgart und einem zweiten Mal Berlin landete er – zu diesem Zeitpunkt drei Monate vereinslos- beim Zweitligisten SV Sandhausen. Dort spielt der ehemalige U21-Nationalspieler bis heute. In Augsburg war Alexander Esswein nicht unumstritten, viele Fans fanden ihn nicht bundesligatauglich. Allerdings war er 1 1/2 Saisons beim FCA auf dem rechten Flügel gesetzt. Seinen Speed und guten Torabschluss konnte man beispielsweise im Telekom Cup 2015 beobachten, dort erzielte er das zwischenzeitliche 1:1 zwischen dem FCA und FCB:

Marcel Ndjeng

Marcel Ndjeng Biyouha kam im Sommer 2009 zum FC Augsburg und sollte dort den offensiven, rechten Flügel bekleiden. Der Deutsch-Kameruner war zuvor für SC Paderborn, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach am Ball. Beim FCA traf er auf seinen Ex-Trainer Jos Luhukay, dem er bereits schon zu Paderborn und Gladbach gefolgt ist und bis zum Ende seiner Karriere sollte er dem Niederländer noch ein weiteres Mal nachfolgen – zur Hertha. Der heute 39jährige Mittelfeldspieler bildete eine kongeniale Flügelzange auf außen mit seinem Pendant auf der Gegenseite, Ibrahima Traore. Dieses Duo mit seinem unermüdlichen Einsatz trug im zweiten Anlauf zum Bundesliga-Aufstieg im Jahre 2011 bei.

Der gebürtige Bonner erzielte in seiner Debütsaison beim FCA in 31 Partien 15 Scorerpunkte (5 Tore, 10 Vorlagen). Gegen Arminia Bielefeld am 3. Spieltag gab er beim wichtigen 2:1 – Sieg beide Torvorlagen. Gegen Fürth erzielte er sodann seinen ersten Doppelpack für rot-grün-weiß. Seine Einsätze absolvierte er zum Großteil im rechten Mittelfeld, aushilfsweise spielte er aber auch auf links. Im DFB-Pokal spielte er fünf Mal, erzielte hierbei zwei Treffer und eine Vorlage. Im Hinspiel der Relegation half Ndjeng als Rechtsverteidiger aus. Es half alles nichts, das Spiel ging mit 1:0 verloren. Das Rückspiel stand ebenfalls unter schlechten Sternen, denn Ibrahima Traore sah in Minute 56 die rote Karte. Der FCA verlor mit 0:2. Die Tore erzielten damals die beiden Clubberer Ilkay Gündogan und Eric Choupo-Moting.

In der darauffolgenden Saison war er sportlich schon nicht mehr so unverzichtbar, erzielte in elf Spielen nur drei Assists und war den Großteil der Saison einsatzlos im Kader. Dies lag unter anderem auch an einer hartnäckigen Schambeinentzündung. Von dieser erholte er sich in der laufenden Saison nicht mehr so wirklich. Den Aufstieg im Duell gegen den FSV Frankfurt erlebte er allerdings live auf dem Feld.

In der ersten Bundesligasaison des FCA kam Marcel Ndjeng auf 19 Partien, die er zumeist auf Rechtsaußen bestritt. Hierbei kam er auf vier Scorerpunkte (1 Tor, 3 Assists). 13 Saisonspiele verpasste er allerdings aufgrund einer weiteren Verletzung. Diesmal machte ihm eine Sprunggelenksverletzung zu schaffen. Im Sommer 2012 wurde bekannt, dass Ndjengs Vertrag beim FCA nicht verlängert wird. Er wechselte daher ablösefrei zum Bundesligaabsteiger Hertha BSC Berlin. Im Sommer 2018 beendete er seine aktive Spielerkarriere. Heute ist er bei seinem Heimatverein, dem Bonner SC tätig, bei dem er die Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Senioren darstellt.

„Es gab viele erfolgreiche Jahre und unzählige schöne Momente. Aber der Aufstieg mit Augsburg war auf jeden Fall etwas Besonderes. Damit hatte damals niemand gerechnet. Schon im Jahr zuvor, in dem wir das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hatten, waren wir nah dran. An diesen Erfolgen hat man einmal mehr gesehen, was im Fußball alles möglich ist. Es war eine perfekte Zeit, die ich nicht missen möchte.“

Marcel Ndjeng im Interview auf die Frage, woran er sich am liebsten in seiner Karriere zurück erinnert

Marco Richter

Marco Richter ist ein echtes Augsburger Eigengewächs. Der Offensivspieler spielt seit seinem 14. Lebensjahr beim FCA. Der heute 23jährige wurde im Jahre 1997 im nahen Friedberg geboren. Ausgebildet wurde er in der Jugend zum Großteil beim FC Bayern München, sein Heimatverein ist der SV Ried 1951 im Landkreis Aichach-Friedberg.

Am 22.05.2015, dem 34. Spieltag, kam er bei der 1:2 Niederlage gegen den FC Ingolstadt II zu seinem Debüt im FCA-Dress. In der Saison 2015/16 hatte er schon 18 Einsätze zu verzeichnen und erzielte hierbei sieben Tore. In der A-Junioren-Bundesliga schoss er alles kurz und klein: in nur 16 Partien traf Marco satte 24 Mal ins gegnerische Tor. 2016/2017 gelang ihm sodann der Durchbruch bei der Augsburger Reserve. In 27 Punktspielen erzielte er beeindruckende 23 Treffer. Dadurch zählte er zu den drei treffsichersten Spielern der Liga. Alleine in einem Spiel, am 3. Spieltag gegen den SV Seligenporten, traf Richter sieben Mal ins gegnerische Netz. Dies erregte überregionale öffentliche Aufmerksamkeit.

Am 14.10.2017 kam Marco Richter zu seinem Profidebüt in der Bundesliga: Beim 2:2-Remis gegen die TSG Hoffenheim wurde er in der 87. Spielminute für Kevin Danso eingewechselt. Am 21. Spieltag der selben Saison erzielte er seinen ersten Profitreffer. Beim Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt gelang ihm der 3:0-Endstand. Die Frankfurter liegen Marco offenbar, denn am 14.04.2019 erzielte er gegen ebenjene Eintracht seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga.

Marco Richter ist ein echter Allrounder in der Offensive. In der Jugend und in der Reserve häufig als Stürmer oder hängende Spitze unterwegs, spielt er bei den Profis eher auf Außen. Hierbei ist er sowohl links als auch rechts außen einsetzbar. Bei den FCA Fans hat Richter als Eigengewächs eigentlich ein gutes Standing, seine Wechsel-Avancen in Richtung Köln letzten Herbst nehmen ihm aber einige im Augsburger Fanlager noch übel.

Marco Richter ist auch äußerst erfolgreich in den U-Nationalmannschaften des DFB. Er absolvierte sowohl Spiele für die U20 als auch für die U21. Zuletzt war er bei der U21-EM 2019 in Italien im Einsatz und erzielte dort drei Tore. Anfang Juli wurde Marco von Stefan Kuntz in den deutschen Kader für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Japan berufen. Wir wünschen ihm ganz viel Erfolg in Tokio und hoffen, dass sein Pass bald wieder auftaucht! 🙂

Daniel Caligiuri

Der deutsch-italienische Fußballspieler Daniel Caligiuri ist noch ganz frisch im Augsburger Trikot. Seit Sommer 2020 schnürt er seine Fußballschuhe für den FCA. Vorher hat der in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) geborene Mittelfeldspieler beim SC Freiburg, VfL Wolfsburg sowie beim FC Schalke 04 gespielt. Mit Caligiuri hat der FCA einen sehr erfahrenen Mann verpflichten können, der bereits einige Champions League Einsätze zu verbuchen hat. Heute ist Daniel 33 Jahre alt und ist seit Ende 2020 Vater eines Sohnes. Für den FCA hat „Cali“, wie er von Fans und Mitspielern genannt und gerufen wird, 33 Einsätze zu verbuchen. Hierbei gelangen ihm sechs Treffer und fünf Vorlagen. Seine Hauptposition ist Rechtsaußen. Er spielte beim FCA im Laufe der Saison jedoch auch schon Linksaußen und im offensiven Mittelfeld.

Cali hat sich insbesondere in der Hinrunde der Saison 20/21 ins Herz der FCA Fans gespielt. Mit seiner kampfbetonten und lauffreudigen Spielweise passt er sehr gut zum FC Augsburg. Direkt am 2. Spieltag absolvierte er sein bestes Spiel bis dato im FCA-Dress: Gegen den BVB führte der FCA früh mit 2:0 und besiegte den Meisterschaftsanwärter. Cali steuerte hier sowohl die entscheidende Vorlage zum 1:0 sowie das Tor zum 2:0 selbst bei. Mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Gladbach sicherte uns Cali am 21.11.20 einen Punkt. In der Rückrunde lief Daniel Caligiuri, wie viele andere FCA-Profis, seiner Form etwas hinterher und musste am 30. Spieltag eine Gelbsperre absitzen. Bis 2023 ist er noch vertraglich an den FCA gebunden, bis dahin werden wir sicherlich noch viel Freude an dem Ex-Schalker haben!

Zuletzt gab Daniel unserem Nachwuchsstürmer Maurice Malone Nachhilfe in Sachen Elfmeterschießen. Seht selbst:

André Hahn

Kommen wir nun zu einem echten Augsburger Urgestein. Einem der letzten verbliebenen FCA-Urgesteine, nach dem Abgang von Kapitän Baier. Die Glanzpunkte seiner Karriere sind eng verdrahtet mit denen des FCA. Der bald 31jährige Offensivspieler – er feiert am 13. August seinen Geburtstag – ist in Otterndorf an der Nordseeküste geboren und stammt selbst aus einer sportlichen Familie. Sein Opa war Bundestrainer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, sein Vater Handballer. Und Hahn selbst lernte in jugendlichen Jahren den Beruf des Fahrzeuglackierers.

In der A-Jugend kickte André Hahn beim FC Bremerhaven und stieg mit diesem im Jahr 2008 in die Regionalliga Nord auf. Im Anschluss daran wechselte er zum Hamburger SV, dort spielte er sieben Mal für die A-Junioren in der Bundesliga. Er kam weiterhin auch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. 2010 wechselte er für ein Halbjahr zum FC Oberneuland, bevor er zum Drittligisten TuS Koblenz transferiert wurde. Dort blieb er ebenfalls nur ein halbes Jahr. Zur Saison 2011/12 unterschrieb er bei den Kickers aus Offenbach. Hier wusste der schnelle Offensivspieler durchaus von sich zu überzeugen, sodass der FCA in der Winterpause 12/13 bei den Verantwortlichen der Offenbacher anklopfte. Eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Hahn unterzeichnete einen Vertrag bis 2016 und debütierte noch im Laufe des Januars 2013 in der Bundesliga gegen Düsseldorf. Sein erstes Bundesligator erzielte er in der Folgesaison gegen Gladbach am 27.09.2013.

Die Saison 2014/2015 war sportlich mit das Beste, was der FCA jemals zu bieten hatte. Einen großen Anteil daran hatte André Hahn. Der damals 24jährige kam in 32 Partien zum Einsatz, erzielte 12 Treffer und 9 Assists. Darunter beispielsweise je ein Doppelpack gegen Mainz am 11. Spieltag und gegen Eintracht Braunschweig am 16. Spieltag sowie gegen Stuttgart an Spieltag 20. Diese famose Leistung des überwiegend auf dem rechten Flügel eingesetzten Jungspunds blieb auch nicht unerkannt. So wurde Hahn am 28.02.2014 von Jogi Löw erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Leider wurde er am 5. März gegen Chile sodann nicht eingesetzt, jedoch stand er im vorläufigen Kader für die WM2014. Ein großer Erfolg für Hahn, ein großes Lob für den FCA. Leider schaffte er es nicht in den endgültigen Kader, aber der erste deutsche Nationalspieler des FCA seit dem großen Helmut Haller, das war er: André Hahn. Er absolvierte sein erstes und einziges Länderspiel am 13.05.14 gegen Polen – ausgerechnet in Hamburg.

Im Sommer 2015 wechselte Hahn zu Borussia Mönchengladbach und brach allen FCA-Fans das Herz. Sportlich wurde André fernab des Lechs aber nirgendwo so glücklich wie beim FCA. Mit Gladbach spielte er Champions League, brach sich dort aber auch das Schienbein und fiel lange aus. Nachdem er kaum mehr Einsatzzeiten für sich verbuchen konnte, suchte er das weite oder für ihn auch sehr nahe: Er wechselte zur Saison 17/18 zum HSV.

Dort absolvierte er sein erstes Bundesligaspiel ausgerechnet gegen den FCA. Der HSV als Krisenclub des Nordens stieg am Ende der Saison sang- und klanglos erstmalig aus der Bundesliga ab. Und Hahn sehnte sich nach Ruhe und Geborgenheit. Der FCA rief an und Hahn sagte zu. Hier absolvierte er am 28.11.2020 sein 100. Bundesligaspiel und stieg nun endgültig zur Augsburger Legende auf. Trotz Corona-Infektion spielte Hahn eine bärenstarke Saison (ganz im Gegenteil zu vielen Mitspielern) und verbuchte aller Widerstände zum Trotz in 29 Spielen 8 Tore und 5 Vorlagen. Er ist der torgefährlichste Spieler (8 Tore), der beste Scorer (13 Scorerpunkte) und zudem noch einer der lauffreudigsten Spieler der abgelaufenen Saison. Chapeau, André Hahn.

Und wir wünschen uns zum Abgesang: Der Hahn muss laufen – noch ganz lang!

Abstimmung

Nun aber genug mit den ganzen Liebesbekundungen (und ja, ich habe schon meinen Favoriten gefunden!) Votet nun nachfolgend gerne wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im rechten Mittelfeld ist:

Wer war der rechte Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • André Hahn (81%, 115 Votes)
  • Marcel Ndjeng (13%, 18 Votes)
  • Marco Richter (4%, 6 Votes)
  • Alexander Esswein (1%, 2 Votes)
  • Daniel Caligiuri (1%, 1 Votes)

Total Voters: 142

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Die Elf des Jahrzehnts – Offensives Mittelfeld

Nach den defensiven und zentralen Parts im Mittelfeld machen wir die Bühne frei für das offensive Mittelfeld. Die Spieler, die wir für das Voting ausgewählt haben, sind zwar nicht immer ‚waschechte‘ offensive Mittelfeldspieler. Sie übernahmen – je nach übertragener Rolle oder gewählter Grundformation – manchmal auch Aufgaben in der Zentrale oder im Sturm. Trotzdem finden wir, dass wir mit unserer Vorauswahl doch die Akteure erwischt haben, die in den letzten zehn Jahren am prägendsten auf der Zehner-Position waren. Und spielen jetzt an euch ab: Wer ist euer offensiver Mittelfeldspieler des Bundesligajahrzehnts?

Dong-Won Ji

Dong – Won – Jiiiiiiiiiiiii (so dröhnt’s in meinen Ohren noch wie damals in der Arena) durften wir in Augsburg gleich vier Mal begrüßen. Zum ersten Mal, als er 2013 für sechs Monate vom AFC Sunderland ausgeliehen wurde. Zum zweiten Mal genau ein Jahr später, wieder vom damaligen Premier League-Club. 2015 wurde er dann für drei Jahre fest vom BVB verpflichtet, bevor er nach einem kurzen Leih-Ausflug nach Darmstadt zur Saison 2018/19 ein viertes Mal für den FCA auflief. So stand Ji, der auf Koreanisch auch den Spitznamen „Thunfisch“ trägt, wie er einmal verriet, insgesamt fünf Jahre lang in den Diensten des FCA.

Tja, da hat Jeffrey Gouweleeuw, damals noch beim AZ Alkmaar, den abziehenden Dong-Won Ji nicht mehr am 3:1 hindern können. (Foto: DeFodi502 via imago)

Vor allem in seiner ersten Zeit schlug er im offensiven Mittelfeld ein wie eine Bombe. Trug mit fünf Toren allein in der Rückrunde 2012/13 maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Sein Doppelpack am 29. Spieltag zu Hause gegen Frankfurt (2:0) war ein ungemein wichtiger Schritt dorthin. Auch beim 4:1 gegen den AZ Alkmaar in der EL-Gruppenphase 2015 steuerte er zu Raul Bobadillas legendärem Dreierpack eine Vorlage bei. Und dieses Hammer-Tor zum 3:1 nach explosivem Antritt von links ins lange Eck. Auch wenn Ji vor allem in seiner letzten Saison u.a. wegen Verletzungspech nie mehr so ganz an seine goldenen Anfangszeiten rankam, so behalten wir den offensiven Alleskönner mit seinen 125 Spielen und 16 Toren für den FCA doch in bester Erinnerung. 

Halil Altintop

Der gebürtige Gelsenkirchener stieß zur Saison 2013/14 zu unserem FCA. Vorher hatte er zwei Jahre in der türkischen Süper Lig bei Trabzonspor verbracht, wo er auch Champions League spielte. Frühere Stationen waren u.a. Frankfurt, Schalke und Kaiserslautern (damals noch erstklassig), wo Altintop im Sturm der endgültige Durchbruch gelang und er sich mit seinen damals 23 Jahren auf Platz 3 der Torschützenliste der Bundesliga katapultierte.

Halil Altintop war immer für Gefahr im Strafraum gut, aber auch für gute Laune. (Foto via imago)

Beim FCA agierte Altintop vor allem auf der offensiven Mittelachse. Dort glänzte er in 128 Spielen nicht nur mit seinem ausgeprägten Torriecher (22 Tore), sondern auch mit seinen Qualitäten als Vorbereiter (14 Vorlagen). In den Augsburger Geschichtsbüchern verewigte sich der ehemalige türkische Nationalspieler außerdem, weil er im Auftaktspiel bei Athletic Bilbao am 17. September 2015 mit seiner 1:0-Führung das erste FCA-Tor in einem Europapokalwettbewerb erzielte. Nach vier Jahren, in denen er sich mit seiner Abgeklärtheit zur festen offensiven Größe entwickelt hatte, war dann aber Schluss:

„Ich hatte in den letzten vier Jahren eine wunderbare Zeit beim FCA. Dennoch sehe ich es nun als notwendig an, diesen Schritt zu machen und den FCA zu verlassen. Ich möchte eine neue Herausforderung annehmen, um auch jungen Nachwuchsspielern beim FCA den Weg frei zu machen.“

Halil Altintop über seinen Wechsel zu Slavia Prag (Quelle: Sport1)

Nach Beendigung seiner Spielerkarriere beim FCK traf Altintop als Individualtrainer beim VfB Stuttgart noch einmal auf Markus Weinzierl als Cheftrainer. Das ist er mittlerweile selber – als Teil eines Trainer-Duos bei der U17 des FC Bayern. Und neben Simon Jentzsch als Torwarttrainer übrigens 😊.

Ja-Cheol Koo

Mit der Leihe von Ja-Cheol Koo zur Rückrunde 2012 vom VfL Wolfsburg legte der FC Augsburg den Grundstein für die „Südkorea-Achse“, die Koo zusammen mit Innenverteidiger Hong und Offensivkraft Ji später bilden sollte. Nachdem sich Koos Dienste zuvor noch Mainz gesichert hatte, klappte der Transfer zu uns schließlich zur Europa League-Saison 2015/2016. Gerade in dieser Spielzeit zeigte Ja-Cheol, was er im offensiven Mittel drauf hatte. Ihm selbst gelangen acht Tore und für seine Mitspieler legte er vier Mal auf. Ein ganz besonders wichtiges war der 1:0-Siegtreffer gegen den Ligakonkurrenten aus Hannover, mit dem Koo den FCA vorzeitig von größeren Abstiegssorgen befreien konnte.

Ja-Cheol Koo bejubelt mit Caiuby und Alex Esswein seinen Schlenzer zum 1:0-Sieg in Hannover. (Foto: DeFodi502 via imago)

Obwohl der Südkoreaner ein ähnliches fußballerisches Profil wie sein Landsmann Ji hat (beide gelten als „in der Offensive universell einsetzbare Spieler“), gab es zwischen ihnen nie Konkurrenzkämpfe. Vielmehr ersetzten sie sich gegenseitig und harmonierten sehr gut, wenn sie gemeinsam auf dem Platz standen. Daher setzte sich Manuel Baum auch für ihren Verbleib über die Saison 2018/19 hinaus ein. Leider vergeblich. Koos Abschiedsnachricht vor seinem Wechsel nach Doha zeigt auch seine tiefe Verbundenheit zum Verein und seine so große (Spiel-)Freude und Herzlichkeit, die ich persönlich sehr gerne an ihm mochte.

„Liebe Fca Fans! Nun habe ich fast 6 Jahre für fca gespielt und war und bin heute immer dankbar und glücklich, Euch jede Woche hinter mir zu haben! Es war eine große Unterstützung im Stadion und Euer lautes Singen ein geiles Gefühl! Dafür möchte ich Euch Danke sagen und bin sehr stolz auf Euch und auch auf mich, dass ich ein fca Spieler war.“

Ausschnitt aus Ja-Cheols Abschiedsnachricht an uns Fans (Quelle: Instagram)

Michael Gregoritsch

Den gebürtigen Grazer verschlug es 2017 an den Lech, wo sich er und der scheidende Altintop die Klinke in die Hand gaben. Dessen Nachfolger sollte er werden, das offensive Spiel hinter den Spitzen machen. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte der damals 23-Jährige eine – im wahrsten Sinne – wechsel-hafte Laufbahn hinter sich. Aus Kapfenberg in Österreich holte ihn die TSG Hoffenheim 2012 zu sich in die zweite Mannschaft. Es folgten Leihen zu den Zweitligisten nach Bochum und ans Hamburger Millerntor. Beim HSV kam er 2015 am Ziel seiner Träume an, in der Bundesliga. Doch dass er dort nur (noch) als Joker zum Einsatz kam, wurmte ihn. Beim FCA wollte er, ausgestattet mit einem 5-Jahres-Vertrag, zur Stammkraft werden.

Vielleicht überwiegen die Glücks- die Frustmomente für Gregerl beim FCA bald wieder. (Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Pool via imago)

Die wurde er zuerst auch. Vor allem in seiner ersten Zeit unter Manuel Baum. Fast immer stand er da über die vollen 90 Minuten auf dem Platz, erzielte 16 Tore und fünf Vorlagen. Spätestens unter Martin Schmidt wurden Gregerls Einsätze dann aber immer kürzer, seine Unzufriedenheit stieg.

„Der Österreicher hat offenbar das Gefühl, dass Schmidt ihn zu einem Spieler machen möchte, der er nicht sein will – ein Achter beinahe, mit weitem Weg zum Tor.“

Sebastian Fischer zu Gregerls schwerem Stand beim FCA (Quelle: SZ vom 21.11.2019)

Aus seiner Unzufriedenheit machte er keinen Hehl und erklärte öffentlich, dass er nur noch „weg will“ vom FCA. Das gefiel den Verantwortlichen (und auch uns Fans) natürlich gar nicht. Prompt wurde er für ein Spiel suspendiert und nach der Winterpause 2020 nach Gelsenkirchen verliehen. Seit Mitte letzten Jahres läuft Gregoritsch wieder in Rot-Grün-Weiß auf, sucht aber immer noch nach seiner alten Form. Dass er sie nur irgendwo tief vergraben, aber nicht ganz verloren hat, zeigte er kürzlich bei der EM im Dress seiner Nationalmannschaft gegen Nordmazedonien. Da legte er mit seinem Treffer zum 2:1 den Grundstein für den ersten Sieg Österreichs bei einer Europameisterschaft und gab danach ein nicht minder bewegendes Interview, in dem er seine Tränen nicht zurückhalten konnte.

Das von Tränen gezeichnete Gregerl im Interview nach dem 3:1-Sieg Österreichs gegen Nordmazedonien bei der EM 2020.

Ich finde, da hat sich gezeigt, wie sehr es den ehrgeizigen und manchmal vielleicht auch ein bisschen selbstüberschätzten Gregoritsch selbst mitnimmt, wenn es bei ihm nicht läuft. Und WENN es wieder läuft, darüber würden wir uns in der kommenden und vorerst letzten Saison mit ihm doch alle ziemlich freuen, oder?

Piotr Trochowski

Mit dem gebürtigen Polen, der im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Hamburg umsiedelte, kam zur Saison 2015/16 ein Ex-Nationalspieler nach Augsburg. 35 Einsätze hatte Trochowski bis dahin in der Nationalelf gesammelt, wurde mit ihr Vize-Europameister 2008 und Dritter bei der WM 2010. Gelernt hatte er das Handwerk als offensiver Mittelfeldmann in der Bayernjugend, wechselte 2005 aber zum HSV, wo er –anders als in München – auf dieser Position einen Stammplatz ergattern konnte.

Doch bei Trochowski lagen Licht und Schatten stets nah beieinander. „Großartige Auftritte und schwache Leistungen wechselten sich permanent ab.“ Das war in Hamburg so, beim FC Sevilla, der dessen laufenden Vertrag fristlos kündigte, und auch bei uns in Augsburg. In seiner einzigen Bundesligasaison stand er wegen Knie- und Wadenproblemen nur sechs Mal auf dem Platz. In unsere Auswahl zum besten offensiven Mittelfeldspieler haben wir ihn wegen seiner brillanten Auftritte in der Europa League trotzdem aufgenommen. So erzielte er in Alkmaar per Traumfreistoß nicht nur den 1:0-Siegtreffer und machte damit den ersten Triumph des FCA in der Gruppenphase perfekt. In Belgrad legte er auch zum 1:1 für Hong auf und ebnete so den Weg zum historischen Einzug in die Zwischenrunde.

Leider viel zu oft musste Piotr Trochowski seinen Mitspielern von der Tribüne aus zuschauen. (Foto via imago)

Stefan Reuter zog die vereinbarte Option auf Vertragsverlängerung nach Ablauf der Saison 2015/16 bei Trochowski nicht. Und trotzdem spielt der 37-Jährige nach einer dreijährigen Fußballpause mittlerweile wieder. In der Hamburger Oberliga, beim HSV.     

Abstimmung

Jetzt aber ran an eure Computermäuse und Handytasten! Klickt nachfolgend einfach wieder auf einen der Spieler, der aus eurer Sicht die ultimative Antwort auf die Frage ist:

Wer ist für euch der offensive Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Halil Altintop (58%, 90 Votes)
  • Ja-Cheol Koo (33%, 51 Votes)
  • Michael Gregoritsch (5%, 8 Votes)
  • Dong-Won Ji (4%, 6 Votes)
  • Piotr Trochowski (1%, 1 Votes)

Total Voters: 156

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The Good, the Bad and the Funny

Am vergangenen Samstag (10.07.2021) ging für die Jungs des FCA gemeinsam mit dem kompletten Staff ins Trainingslager an den Walchsee in Österreich. Ein gutes Omen, könnte man sagen, denn in Markus Weinzierls erster Amtszeit bezog die Mannschaft das Aktivotel „Seehof“ in Kössen bereits in den Jahren 2013 bis 2015. Daraufhin legte man zwei der besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte hin. Nun könnte man meinen, dass es gerade in dieser heißen Phase der Saisonvorbereitung eher ruhiger zugehen sollte. Weit gefehlt! Wir haben wohl eine der medial aktivsten Wochen des Jahres hinter uns. Gerüchte, Vertragsverlängerungen und ein Testspiel standen neben zahlreichen Highlights unserer Medienabteilung auf dem Programm. Aus diesem Grund möchten wir euch gerne eine kleine Zusammenfassung davon geben, was in den letzten Tagen beim FCA alles passiert ist, da man bei dieser Vielzahl an Themen doch leicht den Überblick verlieren kann.

Unser Beton bleibt!

Kollektives Aufatmen ging durch die Augsburger Fangemeinschaft, als unsere Wand Rafal Gikiewicz am Dienstag, den 13.07.2021, seinen Vertrag bei den Fuggerstädtern um ein weiteres Jahr bis 2023 verlängerte. Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich war mindestens genauso sehr erleichtert wie nach der Bekanntgabe des Dorsch-Transfers in der Woche zuvor. Wochenlang hat man bereits auf diese Nachricht gewartet, denn es hätte durchaus passieren können, dass Rafal den FCA bereits in diesem Sommer verlassen hätte. Nach einer wirklich herausragenden Saison hätte er laut eigener Aussage auch andere Optionen gehabt. Doch der gebürtige Pole entschied sich dafür, in unserem schönen Schwabenländle zu bleiben.

Ich fühle mich mit meiner Familie richtig wohl in Augsburg und im Verein, sodass der FCA immer der erste Ansprechpartner für mich war. Ich freue mich sehr auf die weitere Zeit in Augsburg, denn es ist immer noch mein großer Traum, einmal vor unseren fantastischen Fans in der ausverkauften WWK Arena zu spielen.

Rafal Gikiewicz über seine Vertragsverlängerung

Laut einem Interview im Kicker ist es sogar das erste Mal, dass Giki überhaupt einen Vertrag bei einem Verein verlängert, denn bisher suchte er nach zwei Jahren immer eine neue Herausforderung. Doch dass er sich nun dafür entschieden hat, bei uns zu bleiben, lässt nicht nur eine große Erleichterung sondern auch große Sicherheit zurück.

Beton bleibt!!!

Gefühlt war Rafal in der gerade abgelaufenen Saison die große Konstante in der Augsburger Mannschaft. Seine Präsenz auf dem Platz, seine Art die Mitspieler immer wieder zu motivieren und auch seine sehr guten Leistungen im Tor können wir gar nicht genug würdigen. In allen 34 Ligaspielen stand er über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Mit 129 Paraden lag er sogar auf Rang 1 unter allen Bundesliga-Torhütern.

Nach dem Transfer von Niklas Dorsch war das die zweite große Glanztat des Stefan Reuter in diesem Sommer. Wir von der Rosenau Gazette sind überglücklich, dass Rafal sich so wohl bei uns fühlt und weiterhin bei uns bleibt. Für ihn wünschen wir uns, dass er an seine Topleistungen der letzten Saison anknüpfen kann und dass sich sein Traum, vor einem ausverkauften Stadion zu spielen, sobald wie möglich erfüllt. Und wir werden natürlich dabei sein!

Ein Österreicher will die Welt zerschießen

Am Sonntagabend stieß Michael Gregoritsch nach nur 14 Tagen Urlaub zu der Mannschaft im Trainingslager. Der Österreicher war am späten Abend des 26.06.2021 mit seinem Nationalteam im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen den späteren Meister Italien ausgeschieden. Zwar hätte ihm der FCA sicher noch länger frei gegeben, doch Gregerl hatte keine Lust alleine in Graz laufen zu gehen. Stattdessen kam er lieber an den Walchsee, um gemeinsam mit der Mannschaft zu trainieren. Etwas, was man ihm sehr hoch anrechnen muss.

Nun berichtete der Kicker am Mittwochabend, dass sich aufgrund einer gewissen Einsatzzeit der Vertrag des Österreichers automatisch bis 2023 verlängert hat. Das sah die Fangemeinde teilweise leider sehr kritisch, denn noch immer haben sie ihm seinen Fehltritt aus dem Jahre 2019 nicht verziehen, als er in einem öffentlichen Interview seinen Arbeitgeber schwer kritisierte.

Für mich ist klar, dass ich im Winter unbedingt von Augsburg weg will, damit ich die Möglichkeit habe, regelmäßig zu spielen und mich fürs Nationalteam zu empfehlen… Hauptsache weg!

Michael Gregoritsch am 14.11.2019

Das war ein Fehler, wie der Grazer mittlerweile eingesehen hat. In einem Gespräch mit dem Kicker offenbarte er, dass er „mal einen großen Scheiß gebaut habe“, der ihm immer noch nachhängt. Doch genau das möchte er jetzt wieder gut machen, indem er mit Mut, Selbstvertrauen und Power in die Vorbereitung startet und sich komplett einordnen möchte. Markus Weinzierl gibt ihm „ein unglaubliches Gefühl. Der Umgang war schon in der letzten Saison super, obwohl ich nicht viel gespielt habe. Er glaubt an mich, fordert etwas. Damit ist das für mich die beste Möglichkeit, wieder durchzustarten.“ Mit Ex-Coach Heiko Herrlich sei er auf keinen grünen Zweig gekommen.

Die letzten zwei Spielzeiten waren für Gregerl sicher nicht einfach. Nachdem er in der Saison 13 Tore schoss und damit der Bundesliga-Rekordtorschütze des FC Augsburg wurde, konnte er danach nicht mehr mit solchen Leistungen aufwarten. Das sieht er auch selbst und ist sich durchaus bewusst, dass er an sich arbeiten und mehr Gas geben muss. Auch dass er an seiner Körpersprache etwas ändern sollte, ist dem Österreicher klar.

Das erste Mal auf dem Platz im Trainingslager

Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch für Gregerl wünsche ich mir, dass er genau das schafft und seine Ziele erreicht. Jeder hat eine zweite Chance verdient und wir sollten in diesem Punkt dem Trainer und seinem Team vertrauen. Vielleicht schafft es Markus Weinzierl, Michael Gregoritsch zu alter Stärke zu verhelfen. Er selbst hat seine Fehler erkannt und ist bereit, alles für den Verein zu geben. Das sieht man auch ganz deutlich in den vielen Videos und Posts, die wir von der Medienabteilung zu sehen bekommen. Gregerl wirkt viel gelöster und motivierter, als man in den letzten beiden Jahren gesehen hat. Drücken wir ihm die Daumen, dass er sich bei uns durchbeißen kann und einige Tore für unseren FCA wandelt, damit er „die Welt zerschießen“ kann.

Noch ein Eigengewächs erobert Hessen

Am Dienstag war anscheinend der „Tag der Vertragsverlängerungen“ beim FCA. Auch unser Eigengewächs Jozo Stanić unterzeichnete ein weiteres Arbeitspapier bis 2024, bevor er an den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden verliehen wurde. Dort spielte in der letzten Saison bereits unser Offensivtalent Maurice Malone.

Auch der gebürtige Augsburger mit kroatischen Wurzeln durfte 2020/21 bereits Drittligaluft schnuppern. Vom 22.08.2020 bis 30.06.2021 war er an den FSV Zwickau ausgeliehen. Bei den Sachsen war er stets gesetzt. Zwickau setzte den gelernten Innenverteidiger gerne in der Rechtsverteidigung ein. Insgesamt sammelte Jozo hier sehr viel Spielzeit, denn er durfte in 38 Partien – 36 in der 3. Liga, 2 im Sachsenpokal – aufspielen. Hierbei traf er sogar einmal in den gegnerischen Kasten.

Viel Glück in Wiesbaden, Jozo!

Spielpraxis ist es auch jetzt, was man dem jungen Kroaten gewähren möchte. Bei uns hat er mit Robert Gumny und Raphael Framberger eine zu große Konkurrenz auf der rechten Seite. Und auch in der Innenverteidigung könnte er sich mit größter Wahrscheinlichkeit noch nicht durchsetzen.

Jozo hat durch die Spielzeit in Zwickau einen großen Schritt gemacht. Daher ist es unser gemeinsames Ziel, dass er diese Entwicklung durch die erneute Ausleihe fortsetzt, um dann seinen Traum zu verwirklichen, für seinen Heimatverein in der Bundesliga aufzulaufen.

Sportdirektor Stefan Reuter über die erneute Ausleihe von Jozo Stanić

Diese Leihe kann man nur als absolut vernünftig ansehen, denn beim FCA hätte unser Eigengewächs noch nicht die größten Chancen. Doch in der 3. Liga konnte er bereits zeigen, was in ihm steckt. Wir wünschen ihm daher viel Erfolg und hoffen, dass er gesund und vor allem auch weiterentwickelt zu uns zurück kommt.

Die Causa Danso

Mit im Trainingslager des FCA war bis Donnerstag auch Kevin Danso, der seit dem 01.07.2021 wieder zurück in der Fuggerstadt war. Im Gepäck hatte er herausragende Leistungen während seiner Leihe zu Fortuna Düsseldorf. In der Kicker-Rangliste landete er sogar auf Rang 4 aller betrachteten Innenverteidiger in der Kategorie „Herausragend“.

Kein Wunder also, dass die Fortuna ihn gerne behalten hätte. Auch Neu-Erstligist Greuther Fürth hatte seine Fühler nach dem gebürtigen Voitsberger ausgestreckt. Doch Coach Markus Weinzierl erteilte dem Ganzen eine Absage nach der anderen, da er selbst mit Danso plante.

Er ist ein Eigengewächs, das super in unsere Mannschaft passt.

Markus Weinzierl über Kevin Danso

Zudem stellte er klar, dass ein Abschied definitiv kein Thema sei, da der FCA jetzt keinen Innenverteidiger abgeben könnte. Immerhin darf man nicht vergessen, dass sein „Konkurrent“ Felix Uduokhai derzeit bei den olympischen Spielen weilt und wir alle nicht wissen, ob bei ihm nicht ein großer Verein anklopfen wird. Sollte das der Fall sein, bräuchte man den Österreicher ganz dringend selbst, denn er kennt nicht nur den Verein sondern hat auch schon selbst neben Kapitän Jeffrey Gouweleeuw in der Innenverteidigung gespielt. Und durch seine wirklich sehr guten Entwicklungsschritte könnte er Udo im Falle seines Abgangs bestimmt ersetzen.

Am Mittwoch ging jedoch ein Gerücht durch die italienischen Medien, dass auch der AC Florenz Kevin Danso gerne verpflichten würde. Die Lila-Weißen, bei denen Franck Ribéry bis zum Sommer noch gespielt haben, müssen in der Abwehr dringend etwas tun. Dabei sind sie auf Danso aufmerksam geworden. Doch so einfach wird es Stefan Reuter keinem Bieter machen. Sollten die Gerüchte stimmen, fordert unser Geschäftsführer Sport satte 8 Millionen für Kevin Danso. Das wären 3 Millionen Euro über Marktwert, denn der Vertrag des Innenverteidigers läuft auch noch bis 2024.

Am Donnerstag kam jedoch der absolute Hammer: Kevin Danso verließ das Trainingslager am Walchsee. Anscheinend gab es ein weiteres Angebot – neben einer potentiellen Leihe nach Fürth bzw. der Anfrage von Florenz. Der RC Lens, der die letzte Saison auf Rang 7 der Ligue 1 landete, möchte den gebürtigen Österreich gerne verpflichten. Und Kevin möchte gerne wechseln. Nachdem er um seine Freigabe gebeten hatte, schickten die Verantwortlichen ihn nach Hause. Wir sind uns sicher, dass da mehr vorgefallen muss. Doch allein die Aussage, dass er weder für den FCA auflaufen oder gar mit ihm trainieren möchte, hat uns doch sehr schockiert.

Ob sie da wohl schon über einen Wechsel diskutiert haben? (Foto via imago)

Natürlich kann man verstehen, dass jeder Spieler gerne Stammspieler sein möchte. Etwas, was der FCA Kevin Danso jetzt noch nicht zusichern kann, da man noch nicht weiß, was mit Felix Uduokhai passieren wird. Doch die Art und Weise, wie dieser Wechsel erzwungen werden soll, ist keinesfalls akzeptabel. Gerade von einem Eigengewächs hätte man etwas anderes erwartet. Vor allem auch, weil er durch die Verletzung Oxfords und der Olympiateilnahme Uduokhais sehr gute Chancen gehabt hätte, sich in Szene zu setzen. Wobei dazu auch zu sagen ist, dass wir alle nicht bei diesem Gespräch dabei waren.

In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen zeigte sich Geschäftsführer sichtlich schockiert über den Vorfall. Er bestätigte auch das Angebot des RC Lens, das aber nicht marktgerecht sei, weswegen man es ablehnte. Die Verantwortlichen seien sich bereits darüber einig, wie man vorgehen wolle. Ein Fall wie der von Martin Hinteregger oder Michael Gregoritsch solle sich in keinem Fall wiederholen. Dennoch wird man sich in der kommenden Woche noch einmal mit Kevin Danso und seinem Berater – Dansos Bruder Emmanuel – zusammen setzen und noch einmal über die Sache sprechen.

Wie die Causa Danso enden wird, ist noch vollkommen offen. Wir werden zu gegebener Zeit berichten.

Ein Comeback in Sicht?

Mit der Verpflichtung von Niklas Dorsch wurde eine große Baustelle im Augsburger Kader geschlossen. Doch kaum ist das eine Problem gelöst, taucht gerne mal das nächste auf. Und das scheint bei uns seit dem Abgang von Philipp Max ständig die linke Abwehrseite zu sein. Auch in diesem Jahr deuten sich bereits die ersten Probleme an. Iago ist zwar im Trainingslager mit dabei, trainiert aber individuell, da er immer noch über Knieschmerzen klagt. Der Däne Mads Pedersen ist aufgrund einer Leistenverletzung und körperlicher Defizite gar nicht erst mitgefahren.

Nun stellt sich die Frage, ob nicht auch auf dieser Position noch einmal Handlungsbedarf besteht. Trainer Markus Weinzierl sieht unseren FCA gut aufgestellt, wenn Iago und Pedersen zu einhundert Prozent fit sind. Wenn nicht, dann sollte man doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.

Der Kicker bringt hier einen alten Bekannten ins Spiel, der bei den Augsburger Fans in guter Erinnerung geblieben sein dürfte. Dieser Jemand ist kein Geringerer als Abdul Rahman Baba, der bereits in der Saison 2014/15 für die Rot-Grün-Weißen aufgelaufen ist. Trainer damals: Markus Weinzierl.

Bei uns zeigte der Ghanaer damals Topleistungen. Er wirbelte auf der linken Seite, war spiel- und zweikampfstark und brachte alles mit, was ein guter Verteidiger mitbringen muss. Doch nach seiner Augsburger Zeit wurde er wahrlich vom Pech verfolgt. So zog er sich in der Saison 2017/18 einen Kreuzbandriss samt Meniskusschaden und in der Saison 2019/20 eine weitere Knieverletzung zu. Bei seinem Arbeitgeber Chelsea kommt er daher nicht zum Zug und ist dadurch zum Leihobjekt geworden.

Genau das könnte für den FC Augsburg interessant sein – eine Leihe mit möglicher Kaufoption. Baba bringt einige Vorteile mit. Er kennt nicht nur den Verein, die Abläufe und den Trainer, sondern könnte uns theoretisch mit seinem Können auch weiterhelfen. Vorausgesetzt er bleibt fit. Er ist erst 27 Jahre alt, weswegen er voraussichtlich noch mindestens 8 Jahre Karriere vor sich hat. Zudem blieb er in der abgelaufenen Spielperiode verletzungsfrei und legte eine sehr gute Rückrunde bei PAOK Saloniki hin. Für die Griechen stand Baba 17 Mal auf dem Platz, schoss ein Tor, bereitete eines vor und verhalf ihnen zum Gewinn des griechischen Pokals.

Natürlich handelt es sich hierbei erst einmal um einen Gerücht, doch ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Wagnis aufgehen könnte. Natürlich wäre das ganze aber aufgrund der Verletzungshistorie mit einem gewissen Risiko behaftet. Geschäftsführer Sport Stefan Reuter sagte hierzu folgendes:

Baba ist ein toller Spieler, wir haben mit ihm gigantische Erfahrungen gemacht. Aber er hatte viele Verletzungen und ist gehaltsmäßig in einer anderen Liga angekommen. Ob das dann funktioniert, ist immer die Frage.

Stefan Reuter über einen möglichen Transfer von Baba

Es klingt zwar erst einmal so, als würde Reuter einen Transfer von Baba ablehnen. Doch wir alle wissen auch, dass sich unser Sportdirektor nicht gerne in die Karten schauen lässt. Zu einem Transfer äußert er sich immer erst, wenn die Tinte schon trocken ist. Wir werden uns also gedulden müssen, was die Transferphase auf der Linksverteidigerposition noch so mit sich bringen wird.

Testspiel gegen Qarabag FK

Am Donnerstagabend traf unser FCA in Kufstein auf den aserbaidschanischen Erstligisten, der in der Saison 2020/21 nur knapp die Meisterschaft verpasste. Folgende Startelf schickte Coach Markus Weinzierl ins Rennen.

Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw, Strobl, Jakob - Morávek, Dorsch - Hahn, Caligiuri - Finnbogason, Niederlechner

Um 18 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie in der Kufstein Arena an, bei der Neuzugang Niklas Dorsch sein Debüt feiern durfte. Leider fand die Mannschaft nicht so gut ins Spiel, wie man es sich gewünscht hätte. Dabei ist aber zu beachten, dass sich die Jungs erst seit zwei Wochen im Training befinden und zudem noch einige Leistungsträger wie Felix Uduokhai, Marko Richter oder Ruben Vargas fehlen.

Einige Zuschauer sahen zu Beginn ein recht ausgeglichenes Spiel, bevor Qarabag zwei Abwehrfehler eiskalt bestrafte. In der 26. Spielminute kam Patrick Andrade frei zum Abschluss und traf per Flachschuss zum 0:1. Und nur zwei Minuten später erhöhten die Aserbaidschaner sogar. Romeros abgefälschter Schuss schlug zum 0:2 im langen Eck ein. Giki war bei beiden Gegentreffern chancenlos.

Doch der FCA ließ sich nicht hängen und nahm den Kampf trotzdem weiter auf. Durch die lauthalsen Anfeuerungen von der Seitenlinie beflügelt, gaben unsere Jungs nun ordentlich Gas. Und das sollte belohnt werden. In der 36. Spielminute blockte ein aserbaidschanischer Spieler Caligiuris Freistoß mit dem Ellenbogen, woraufhin der Schiri auf Elfmeter für den FCA entschied. Kein geringerer als unser Abwehr-Jeff trat an und verwandelte mit einem platzierten Schuss ins (von ihm aus gesehen) linke untere Toreck.

Die Fuggerstädter drängten noch vor der Halbzeit auf den Ausgleich, der ihnen auch gelingen sollte. Nach zwei brandgefährlichen Chancen von Cali, flankte André Hahn nach einer tollen Kombination über Morávek und Finnbogason in den 16er. Dort stand Flo Niederlechner vollkommen frei und brauchte den Ball nur noch einnicken. Der Halbzeitstand war wie auch schon gegen den HSV 2:2.

Zu Beginn der 2. Hälfte standen fünf neue Gesichter auf dem Platz. Auch Neu-Torhüter Daniel klein durfte seinen ersten Auftritt für die Fuggerstädter feiern. Zudem kamen Robert Gumny für Frami, Maurice Malone vor Jan Morávek, Noah Sarenren Bazee für André Hahn und Michael Gregoritsch für Florian Niederlechner in die Partie.

Halbzeit 2 startete recht flott, flaute aber aufgrund mehrerer Wechsel immer wieder ab. Für den FCA durften noch Frederik Winther, Franjo Ivanović, Aaron Zehnter und Davide Dell’Erba Spielminuten sammeln. Die Augsburger Jungs standen sehr kompakt und baten Qarabag somit wenige Gelegenheiten. Doch der FCA hatte den Siegtreffer mehr als einmal auf dem Fuß. So scheiterte Gregerl in der 67. Minute am gegnerischen Keeper und auch die beiden Eigengewächse Malone und Ivanović konnten ihre Chancen in den letzten Spielminuten nicht nutzen.

Noah Sarenren Bazee sorgte in Hälfte 2 für ordentlich Dampf auf der rechten Seite (Foto: Markus Fischer via imago)

Insgesamt kann man mit dem Test aber dennoch sehr zufrieden sein. Man sah bereits deutlich die Handschrift von Markus Weinzierl an der Augsburger Spielweise. Gerade die Umschaltmomente haben mir persönlich sehr gut gefallen.

Am Mittwoch, den 21.07.2021, steht das nächste Testspiel unserer Jungs an. Es geht gegen niemand geringeren als die französische Topmannschaft Paris Saint Germain. Ob Neymar und Co auflaufen werden ist noch sehr fraglich, denn Paris hat doch sehr viele Nationalspieler in ihren Reihen. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir von Thomas Tuchels Spielweise einiges lernen und mitnehmen können. Und gegen große Mannschaften sorgt der FCA ja auch gerne mal für eine Überraschung.

Ein Gruß an die Social-Media-Abteilung

Ein großes Lob und auch ein großer Dank geht an die Verantwortlichen in der Medienabteilung des FC Augsburg. Seit Wochen denken sie sich die tollsten Dinge aus und übertreffen sich bei jedem Video beinahe selbst. Bestimmt habt ihr in der letzten Woche die Vorstellung von Niklas Dorsch gesehen oder auch die Präsentation des Spielplans am 25.06.2021. Mit diesem kleinen Filmchen im Retro Style landete der FCA im Übrigen einen viralen Hit, denn der Clip wurde über 2 Millionen Mal angeklickt.

Auch in dieser Woche werden wir gerade via Twitter und Instagram mit Posts, Bildern und Filmchen überschüttet. Sei es nun, um uns bezüglich des Trainingslagers auf dem Laufenden zu halten oder auch um den Fans kleine Einblicke in den Alltag zu geben. Besonders amüsiert haben uns bereits die Zimmer-Challenge oder auch das Quiz zwischen André Hahn und Alfred Finnbogason. Eine kleine Anmerkung hierzu: Lieber Gregerl, solltest du mal deine Karriere beenden, kannst du auch gerne Armin Assingers Job bei der „Millionenshow“ übernehmen. Du hast das wirklich toll gemacht! Auch das FIFA-Duell zwischen Gregoritsch und Dorsch war wirklich sehr sehenswert.

Hier haben wir einmal die tollsten Videos und Bilder der letzten Woche für euch heraus gesucht. Wir wünschen euch viel Spaß beim Anschauen!

Quizduell
Fifa Challenge zwischen Dorschi und Gregerl
Die Zimmer-Challenge
Weinzierl vs. Schäfer
Torwarttraining mal anders….

Liebe Social-Media-Abteilung, bitte macht weiter so! Ihr macht das wirklich spitze! Liebe Grüße von eurem RoGaz-Team

Probezeit

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de. Seit der Veröffentlichung dort hat Jozo Stanic seinen Vertrag beim FCA verlängert und wurde für die kommende Saison zum SV Wehen Wiesbaden verliehen.

Seit Anfang Juli läuft der Trainingsbetrieb wieder beim FC Augsburg. Seitdem hat nun Markus Weinzierl die Chance, auch Spieler im Training zu begutachten, die er bisher nicht kannte. Und während der FC Augsburg bisher nur drei Neuzugänge präsentieren konnte (Niklas Dorsch von KAA Gent, Lasse Günther vom FC Bayern und Daniel Klein von der TSG Hoffenheim), sind es vor allem die zurückgekehrten Leihspieler, die im Moment einige Aufmerksamkeit des Cheftrainers in Anspruch nehmen. Während bisher nur Lukas Petkov nach Verl. Benjamin Leneis nach Magdeburg und Felix Götze erneut nach Kaiserslautern verliehen wurden, kehren eine ganze Reihe von Spielern erstmal zum FCA zurück. Dies sind namentlich: Kevin Danso, Frederik Winther, Jozo Stanic, Maurice Malone und Sergio Cordova. Es gilt jetzt zu entscheiden, mit wem der FC Augsburg selbst plant und wo vielleicht eine erneute Leihe oder sogar eine Trennung mehr Sinn macht.

Derweil die Spieler wohl auch gespannt sind, wie der neue Coach arbeitet und ob sie eine Chance bekommen. Manch Erfahrener wird sich fragen: Welche Rolle ist für mich vorgesehen und wie hoch wären meine Spielanteile wohl? Dazu kommt in jedem Fall die persönliche Komponente: wie komme ich mit dem Neuen klar?

Und so hat der neue Chef der Lizenzspielerabteilung, Christoph Janker, seine Arbeit im Moment zusammen mit Manager Stefan Reuter auf einem Berg getürmt vor sich liegen. Welche Aspekte spielen hierbei eine Rolle?

Positionen

Markus Weinzierl war an einer der wichtigsten Positionsverschiebungen der Augsburger Historie mit beteiligt. Daniel Baier war eine längere Phase in seiner Karriere offensiv im Mittelfeld unterwegs. Unter Weinzierl entwickelte er auf der 6 internationale Klasse. Auch im Augsburger Kader gibt es momentan einige Spieler, deren Postion nicht final festgelegt ist. Fangen wir in der Innenverteidigung an: sieht Weinzierl einen der Innenverteidiger eher im defensiven Mittelfeld im kommenden Jahr? Ist bei Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw final geklärt, dass die Innenverteidigung ihre stärkste Position ist? Wie sieht das bei Jozo Stanic aus, der während seiner abgelaufenen Leihe oft rechts zum Einsatz kam? Im defensiven Mittelfeld ist Bedarf (auch jetzt wo Dorsch da ist). In der Innenverteidigung gibt es ein Überangebot.

Jeff hat auch in der Vergangenheit schon auf der 6 gespielt. Kommen diese Zeiten wieder? (Foto: Passion2Press/Markus Fischer via Imago)

Spannend ist es allerdings auch in der Offensive. Wo sieht Weinzierl Marco Richter (rechts oder in der Mitte), Freddy Jensen oder Maurice Malone (links oder ganz vorne)? Welche Rolle hat er für Daniel Caliguiri vorgesehen? Viele Gedanken, die man sich machen kann. Vieles das ausprobiert gehört.

Reicht es schon?

Bei manchen der Leihspieler ist die wichtigste Frage, ob es schon reicht. Oder ob man einen erneut einen Verein findet, bei dem sich die Jungs richtig noch ein weiteres Jahr weiterentwickeln können, in dem sie auf hohem Niveau Spielpraxis sammeln können. Bei Kevin Danso wäre meine Ferndiagnose, dass er eine sinnvolle Verstärkung für die Innenverteidigung wäre, wenn wir dort einen Abgang zu verzeichnen hätten (Felix Uduokhai?). Bei Jozo Stanic, Frederik Winther und evtl. auch Sergio Cordova würde ich spontan für eine weitere Leihe plädieren.

Sergio Cordova zuletzt bei der Copa America – Wie sieht die Zukunft beim FCA aus? (Foto: MB Media via Imago)

Dazu haben wir ein paar Jungs im Kader, die über Spielpraxis auch nicht klagen würden und für die eine Leihe eventuell ein wertvoller Schritt wäre. Noah Joel Sarenren Bazee wäre hier zuallererst zu nennen.

Zeit für den Abschied?

Damit sind die diskussionswürdigen Kaderpositionen allerdings noch nicht abschließend bearbeitet. Es gibt dann doch ein paar erfahrene Kräfte, deren Rolle entweder geklärt, aber für diese wohl unzufriedenstellend ist, oder aber durch Markus Weinzierl geklärt gehört. In die erste Kategorie fällt definitiv Tomas Koubek. Die Keeper-Rekordverpflichtung wird über die Rolle als Nummer 2 hinter MVP Rafal Gikiewicz nicht hinauskommen. Wenn Koubek weg wöllte und sich ein Verein fünde, zu dem es ihn zöge, dann würde man ihm wohl keine Steine in den Weg legen. Viele Konjunktive.

Ein Abschied von Alfred Finnbogason würde mich doch überraschen, ist aber nach der letzten Saison zumindest etwas, was sich nicht ausschließen lässt (Foto via Imago)

In der zweiten Gruppe finden sich Spieler wie Tobias Strobl, Michael Gregoritsch und Alfred Finnbogason. Strobl durfte letzte Saison viel spielen, spielte aber eher schlecht. Gregoritsch durfte erst gar nicht viel ran. Und außer Verletzungspausen und verschossenen Elfmetern ist auch bei Finnbo nichts von der letzten Saison hängen geblieben. Bei allen dreien wird es spannend zu sehen, welche Rolle Markus Weinzierl für sie vorgesehen hat.

Die Abwesenden

Es zeigt sich: Die Vorbereitung ist gerade durch den Trainerwechsel dieses Jahr so spannend wie kaum jemals. Und die Spannung kommt dabei gar nicht durch die vielen anstehenden Neuzugänge. Der Kader des FC Augsburg ist momentan mal wieder groß und Unzufriedenheit ist vorprogrammiert. Bei einigen Spielern verzögert sich der Saisoneinstieg zudem oder wird auf Sicht unterbrochen. Marco Richter und Felix Uduokhai dürfen zu Olympia. Ruben Vargas, Tomas Koubek, Freddy Jensen und Michael Gregoritsch sind noch nicht aus dem Sonderurlaub nach der EM zurückgekehrt.

Als Fan des FCA heißt es, Geduld zu bewahren. Die Transferperiode geht noch lange und auf Grund der vielen Turniere in diesem Sommer verzögern sich doh einige Entscheidungen. Tröpfchenweise und eine nach dem anderen, wird es zu diesen kommen. Der FCA ist gut darin beraten, sich die notwendige Zeit zu nehmen und nichts zu überstürzen. Aber wann hätte er das auch jemals gemacht?

Die Elf des Jahrzehnts – Zentrales Mittelfeld

6 Spieler habt ihr schon in die „Elf des Jahrzehnts gewählt“ – einen Torhüter, einen Linksverteidiger, einen Rechtsverteidiger, zwei Innenverteidiger und einen defensiven Mittelfeldspieler. Heute stehen die zentralen Mittelfeldspieler – also die 8er-Position – auf dem Programm. Bevor wir euch aber unsere Auswahl präsentieren, möchten wir uns ganz herzlich bei allen Lesern bedanken, die uns hierbei unterstützen und fleißig das „Vote-Knöpfchen“ drücken. Ohne euch würden wir uns wirklich sehr schwer tun, eine passende Aufstellung zu finden. Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, ist es oftmals gar nicht so einfach zu sagen, wer denn nun einen Platz in der La Décima-Elf verdient hat und wer nicht. Aber ich will nicht lange drum herum reden, sondern euch nun endlich die Spieler näherbringen, die es unserer Meinung nach verdient hätten, im zentralen Mittelfeld aufzulaufen.

Hajime Hosogai

Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen bei Urawa Reds nahm Ligakonkurrent Bayer 04 Leverkusen am 01.01.2011 den jungen Japaner unter Vertrag. Da sie seinerzeit aber keine Verwendung für Hosogai hatten, ihm aber Spielpraxis ermöglichen wollten, verliehen sie ihn schon am darauffolgenden Tag weiter – an unsern geliebten FCA. Denn wir konnten dem damals 24-Jährigen genau das bieten.

Sein Debüt gab Hajime nach einer kurzen Eingewöhnungszeit am 23. Spieltag der Saison 2010/11, als er in der 67. Minute für Michael Thurk eingewechselt wurde. Schon in diesem Spiel hat er uns voll überzeugt, denn Hosogai brachte alles mit, was ein guter Mittelfeldspieler mitbringen muss. Er war schnell, wendig, lauf-, spiel- und vor allem auch zweikampfstark. Er hatte nicht nur maßgeblichen Anteil daran, dass wir in jener Saison den direkten Aufstieg in die erste Bundesliga schafften, sondern auch, dass wir in der darauffolgenden Spielzeit die Klasse halten konnten.

Trainer Jos Luhukay setzte oft und gerne auf den jungen Asiaten. Mehr noch: Er machte ihn zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld, wo er als Lenker und Denker des Augsburger Spiels fungierte. In insgesamt 40 Partien durfte der zentrale Mittelfeldspieler für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Sieben Mal in der zweiten Liga, einmal im DFB-Pokal und ganze 32 Mal im Oberhaus. In 31 Spielen startete er hier sogar von Beginn an und kommt somit auf eine Gesamteinsatzzeit von 3.290 Spielminuten. Zudem konnte er auch 4 Scorerpunkte sammeln, indem er ein Tor auflegte und 3 selbst verwandelte.

Bei Kollegen und Fans sehr beliebt (Foto: MIS via imago)

Zu gerne hätte man Hajime Hosogai auch nach seiner Leihe, die am 30.06.2012 endete, behalten, doch sein Verein Leverkusen spielte da leider nicht mit. Stattdessen ließen sie ihn lieber auf der Bank versauern. Neutrainer Markus Weinzierl ging soweit zu behaupten, dass „wirklich jeder beim FCA sogar nach Leverkusen radeln würde“, um Hosogai zurückzuholen. Leider sollte es nicht sein.

Heute ist Hosogai 35 Jahre alt und immer noch im Profifußball aktiv. Seit 01.02.2019 steht er bei Buriram United unter Vertrag, war aber in der abgelaufenen Spielzeit an True Bangkok United ausgeliehen. Für diese bestritt er 28 Spiele und schoss dabei ein Tor.

Jan Morávek

Wir bei der Rosenau Gazette sind uns alle einig, dass der gebürtige Tscheche es eindeutig verdient hätte, in der „Elf des Jahrzehnts“ zu landen. Gerade zu Beginn seiner Augsburger Zeit war Jan Morávek kaum wegzudenken. Und auch heute noch zeigt der zentrale Mittelfeldspieler sehr gute Leistungen, wenn ihn das Pech einmal nicht verfolgt. Seine Sicherheit am Ball und auch seine teils sehr präzisen Flanken zeigen, wie erfahren der heute 31-Jährige ist. Er kam in der abgelaufenen Saison zwar nur auf 5 Einsätze, doch dort konnte er beweisen, wie wichtig er für das Team ist. Gerade in den Spielen gegen Eintracht Frankfurt, den 1. FC Köln und auch gegen Werder Bremen, bei dem man schließlich den Klassenerhalt fix machte, konnte der Mittelfeldspieler mit seinem Know-how das Spiel eindeutig zum Positiven beeinflussen.

Doch werfen wir auch bei Morávek einen Blick auf seine Historie bei uns in Augsburg. Am 01.01.2012 nahm man Jan per Leihe vom Ligakonkurrenten Schalke 04 unter Vertrag. Er kam zwar in der Rückrunde 2011/12 nur auf 3 Einsätze, dennoch war man so sehr von seiner Leistung überzeugt, dass man ihn im Sommer schließlich fest verpflichtete. Insgesamt bestritt er bereits 115 Spiele für die Fuggerstädter, in denen er zwei Tore schoss und 8 auflegte. In der Bundesliga stand er hierbei 60 Mal in der Startelf.

Seit nunmehr 9,5 Jahren ist Morávek bei unserem FCA (Foto Peter Fastl via imago)

Natürlich wollen wir euch Moráveks Verletzungspech nicht verschweigen, denn aufgrund von verschiedenen Verletzungen verpasste er seit Amtsantritt ganze 133 Spiele. In der Saison 2014/15 stand er nicht einmal in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Doch wir hoffen für den sympathischen Tschechen sehr, dass es in der kommenden Saison für ihn wieder besser läuft als zuletzt. Unter Trainer Markus Weinzierl hat er nämlich seine besten Leistungen gezeigt und kommt zudem auf die meisten Einsätze.

Jan Moráveks Vertrag in Augsburg läuft noch bis zum 30.06.2022. Es ist – Stand: jetzt – noch völlig unklar, was mit ihm in diesem Sommer passiert.

Pierre-Emile Hojbjerg

Der gebürtige Däne war zwar nur ein halbes Jahr in Form einer Leihe bei unserem FCA, bei der er uns aber vollkommen überzeugen konnte. Am 07.01.2015 holte Sportdirektor Stefan Reuter Hojbjerg vom FC Bayern München zu uns an den Lech, um die Schwächen im zentralen Mittelfeld auszugleichen und dem jungen Talent Spielpraxis zu bieten.

In 17 möglichen Partien stand der damals 19-Jährige 16 Mal im Kader. Nur einmal fehlte er aufgrund eines grippalen Infekts. 10 Mal schaffte er es sogar in die Startelf. In seinen 1.007 Einsatzminuten in der ersten Bundesliga sammelte der zentrale Mittelfeldspieler 5 Scorerpunkte. 2 Tore schoss er selbst und bereitete 3 für andere Teamkollegen vor. Das wichtigste Tor für den FC Augsburg schoss er am letzten Spieltag gegen den Tabellendritten Borussia Mönchengladbach. Nachdem man in der ersten Halbzeit noch mit 1:0 zurückgelegen hatte, traf Hojbjerg in der 72. Spielminute zum Ausgleich und läutete damit den 1:3-Auswärtssieg ein, der uns schließlich in die Europa League brachte.

In Europa kennt uns keine Sau… (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=FkpiialZu4c)

Pierre-Emile war sehr vielseitig einsetzbar. So konnte man ihn zusammen mit Daniel Baier auf der Doppelsechs, aber auch ein wenig nach vorne gezogen ranlassen. Je nachdem, welches System Markus Weinzierl für ein Spiel auserkoren hatte. In erster Linie sah unser heutiger Trainer den jungen Dänen allerdings auf der 8, wo er als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive aktiv werden durfte. In 13 von 16 Partien wurde er im zentralen Mittelfeld eingesetzt.

Gerne hätte der FC Augsburg Hojbjerg damals noch länger behalten, doch der FC Bayern lehnte dies ab. Stattdessen verliehen sie den für uns so wichtigen Mittelfeldpieler an Ligakonkurrent Schalke 04, ehe sie ihn im darauffolgenden Jahr für satte 15 Millionen Euro an den FC Southampton verkauften.

Heute ist aus Hojbjerg ein gestandener Profi geworden. Derzeit steht er bei Tottenham Hotspurs unter Vertrag, für die er in der abgelaufenen Saison 53 Spiele bestritt. Auch bei seiner Nationalmannschaft steht er regelmäßig auf dem Platz und zeigt bei der EM gerade absolute Topleistungen. Leider schied Dänemark im Halbfinale gegen England aus. Ich für meinen Teil hätte ihnen den Finaleinzug von Herzen gegönnt.

Dominik Kohr

Am 13.01.2014 wechselte der in Trier geborene Kohr in Form einer Leihe von Bayer 04 Leverkusen zu uns an den Lech. Der damals fast 20-Jährige entsprang der Leverkusener Jugend und hatte schon einige Spiele für die Jugendauswahlen der deutschen Nationalmannschaft bestritten – von der U18 bis zur U20. Der abgeschlossene Leihvertrag ging über eineinhalb Jahre bis zum 30.06.2015, doch im Anschluss konnte man Dominik Kohr zum 01.07.2015 fest verpflichten.

Insgesamt blieb der gebürtige Trierer daher 3,5 Jahre in der Fuggerstadt. In dieser Zeit bestritt der zentrale Mittelfeldspieler 102 Spiele für Rot-Grün-Weiß. Er schoss dabei 3 Tore und bereitete 9 für seine Mitspieler vor. In der Bundesliga schaffte er es 75 Mal in die Startelf. Und auch in der Europa League zählte er zur festen Kerntruppe. 7 Einsätze im Kader und 5 Mal ein Platz in der Anfangsformation stehen hierbei auf seinem Zettel.

Auch seine Quoten aus der damaligen Zeit können sich trotz seines jungen Alters wirklich sehen lassen. So erreichte er beispielsweise Platz 29 aller betrachteten Spieler, was abgefangene Bälle angeht. Im Durchschnitt waren dies 2,99 Bälle pro Partie. Noch besser war er bei Balleroberungen. Durchschnittlich 3,73 Mal pro Begegnung konnte er die Kugel an sich reißen. Nur ein einziger Spieler war in der Saison 2016/17 besser als er und das war kein geringerer als Thiago Alcántara von Bayern München. Dass er auch bei den begangenen Fouls auf Rang 2 laut Ligainsider landete, zeigt, dass er kein Risiko scheute, sich für unseren FCA einzusetzen und wirklich alles zu geben.

Gerne hätte man ihn in Augsburg behalten (Foto via imago)

Gerne hätte man den zentralen Mittelfeldspieler noch länger behalten, doch aufgrund seiner herausragenden Leistungen zog sein Ausbildungsverein Leverkusen eine vertraglich festgelegte Rückkaufoption.

Dominik hat sich in seiner Augsburger Zeit zu einem gestandenen Bundesliga-Profi entwickelt. Das Konzept, unseren Spielern bei anderen Klubs Spielpraxis zu geben und sie so auf ein anderes Niveau zu heben, ist auch in diesem Fall voll aufgegangen. Deswegen haben wir die vertraglich vereinbarte Rückkaufoption gezogen.

Sportdirektor Rudi Völler am 12.04.2017 zur Rückholaktion Kohrs

In den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 stand Kohr noch für Leverkusen auf dem Platz, bevor er zu Beginn der Saison 2019/20 schließlich zu Eintracht Frankfurt wechselte. Dort war er für eine Saison absoluter Stammspieler, der ganze 40 Partien für die Eintracht auflief. Doch 2020/21 kam er nicht mehr so zum Zug, weswegen man ihn schließlich an Mainz 05 auslieh, wo er noch bis zum 30.06.2022 spielen wird. Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch bei uns hätte ich ihn auch gerne wieder gesehen. Da war Martin Schmidt wohl schneller….

Rani Khedira

Der gebürtige Stuttgarter hat es in seiner Karriere nicht immer unbedingt leicht, denn er wird oftmals mit seinem großen Bruder und Weltmeister Sami verglichen. Wer sich jetzt fragt, warum wir Rani ins zentrale Mittelfeld und nicht auf die 6er Position setzen, dem möchten wir Folgendes erklären: Gerade zu Beginn seiner Amtszeit spielte Khedira oftmals den offensiveren Part im Mittelfeld. Er agierte aktiver nach vorne als sein jahrelanger Nebenmann Daniel Baier, dessen Position er in der Saison 2020/21 schließlich übernahm. Doch Khedira war allgemein sehr flexibel einsetzbar, denn er fungierte gerne auch mal in der Innenverteidigung.

Der Mittelfeldspieler wechselte zum 01.07.2017 ablösefrei von RB Leipzig in die Fuggerstadt. Für die roten Bullen hatte er in 3 Spielzeiten 54 Spiele absolviert. Für unsere Augsburger waren es mehr als doppelt so viele, denn der Mittelfeldspieler avancierte von Beginn an zum gesetzten Stammspieler. Insgesamt bestritt Rani 127 Partien in 10.074 Einsatzminuten für Rot-Grün-Weiß – 119 in der ersten Bundesliga und 8 im DFB-Pokal. Seine Startelfquote liegt bei herausragenden 93,7 Prozent. In 4 Spielzeiten, in denen er bei uns unter Vertrag stand, verpasste er lediglich 7 Spiele: 2 aufgrund einer Sperre und 5 Partien wegen kleineren Verletzungen. Außerdem sammelte er mit 6 Toren und 4 Vorlagen insgesamt Scorerpunkte.

Auch seine Werte zeigen, dass Khedira ein sehr solider, sicherer und vor allem auch wichtiger Spieler für den FCA war. Gerade in puncto Luft- und Zweikämpfe liegt er in den Top 50 aller betrachteten Spieler laut Ligainsider. Und er verlor auch kaum den Ball, wenn er ihn einmal hatte. Mit einem Wert von 0,33 verlorenen Bällen pro Partie legt er gemeinsam mit Jeffrey Gouweleeuw den vereinsinternen Bestwert hin. Lediglich 3 Spieler waren in der abgelaufenen Saison hier besser als unsere beiden Defensivmänner.

Rani Khedira hat sich in den letzten vier Jahren bei uns gut entwickelt, hat viele Spiele absolviert und immer alles für den FCA gegeben. Wir sind ihm sehr dankbar für seinen Einsatz und seine Verdienste für unseren FCA. In den gemeinsamen Gesprächen über die letzten Monate sind wir allerdings beiderseits zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, einen neuen Weg zu gehen. Auch das gehört im Fußball dazu. Daher wünschen wir Rani Khedira alles erdenklich Gute für seine weitere sportliche und private Zukunft.

Geschäftsführer Sport Stefan Reuter über den Abschied von Rani Khedira

Am 13.04.2021 gab der FC Augsburg offiziell bekannt, dass sich die Wege nach der Saison 2020/21 trennen würden. Es fanden mehrere Gespräche mit dem Mittelfeldspieler statt, um ihn eventuell doch zu halten, doch dieser hat für sich „festgestellt, dass für mich jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein neues Kapitel in meiner sportlichen Laufbahn aufzuschlagen.“ Aber er wird dem FCA auch über die Saison hinaus verbunden bleiben und uns fest die Daumen drücken.

Seit 01.07.2021 steht Rani Khedira bei Ligakonkurrent Union Berlin unter Vertrag. Auf diesem Weg wünscht ihm das Team der Rosenau Gazette noch einmal alles Gute für seine sportliche und auch private Zukunft.

Abstimmung

Nun habt ihr wieder die Qual der Wahl. Stimmt darüber ab, wen ihr gerne in der „La Décima-Elf“ sehen würdet. Alle 5 der oben genannten Spieler haben es sich mit ihren Leistungen, auch wenn sie noch so kurz waren, verdient, einen Platz in der Startaufstellung zu ergattern. Wer war also für euch der Beste? Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Wer war der zentrale Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Dominik Kohr (33%, 42 Votes)
  • Jan Morávek (26%, 33 Votes)
  • Rani Khedira (18%, 23 Votes)
  • Hajime Hosogai (13%, 17 Votes)
  • Pierre-Emile Hojbjerg (9%, 11 Votes)

Total Voters: 126

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Die Elf des Jahrzehnts – Defensives Mittelfeld

Auf geht’s in die nächste Runde. In den letzten Folgen unserer „La Décima“-Reihe habt ihr bereits einen Torhüter, einen Links– und einen Rechtverteidiger sowie die zwei zu besetzenden Innenverteidiger gewählt. Damit ist die Verteidigung nun abgeschlossen und wir können einen Sprung nach vorne wagen. Heute wollen wir euch unsere Auswahl im defensiven Mittelfeld präsentieren. Wirklich leicht gefallen ist uns die 6er Position nicht, denn hier gab es für uns eigentlich nur einen, der so richtig herausstach. Dennoch wollen wir der Fairness halber auch noch anderen Spielern die Chance geben, einen Platz in der „Elf des Jahrzehnts“ zu ergattern. Vielleicht seid ihr ja anderer Meinung als wir. Auf los, geht’s los und am Ende seid ihr wieder gefragt. Hier sind sie, unsere Favoriten für das defensive Mittelfeld:

Kevin Vogt

Am 11.06.2012 gab der FCA bekannt, dass man mit dem 20-jährigen Kevin Vogt zur neuen Saison einen weiteren Spieler im defensiven Mittelfeld verpflichtet. Der geborene Wittener war bis dato ein eher unbeschriebenes Blatt, der beim VfL Bochum nicht nur sämtliche Jugendabteilungen durchlaufen hatte, sondern auch sein Debüt in der ersten Bundesliga feiern durfte. Dieses dauerte aber nur 6 Minuten lang an. In der 2. Bundesliga kam er für den VfL auf insgesamt 37 Einsätze in zwei Spielzeiten, was aber mehreren Verletzungen geschuldet war.

In Augsburg unterschrieb er einen Vertrag für 3 Jahre bis 2015. Neutrainer Markus Weinzierl beschrieb Kevin Vogt damals wie folgt:

Kevin Vogt ist ein junger Spieler, der durch seine sportlichen Qualitäten, aber auch menschlich sehr gut in unser Team passt

Markus Weinzierl über den Transfer von Kevin Vogt

Vogt blieb über zwei Spielzeiten in unserem schönen Schwabenländle. Hierbei spielte er überwiegend im defensiven Mittelfeld. Insgesamt kommt er auf 61 Partien für Rot-Grün-Weiß. Aufgeteilt wie folgt: 56 Einsätze in der Bundesliga und 5 Partien im DFB-Pokal. Das bedeutet eine Einsatzzeit von 4.089 Spielminuten. Auch seine Kartenausbeute wollen wir euch nicht verschweigen, denn der Westfale kommt auf stolze 12 gelbe und eine rote Karte. Aber er wusste auch, wo das Tor steht, denn in beiden Saisons traf er jeweils einmal und legte eines für einen Teamkameraden auf.

Der Mann mit der 6 spielte auch gerne auf der 6 (Foto via imago)

Doch nach zwei Jahren war schließlich Schluss. Lange wurde bereits über einen Wechsel spekuliert, doch am 26.05.2014 kam die offizielle Bestätigung. Kevin Vogt wechselte für eine Ablösesumme von 1,8 Millionen Euro (laut Transfermarkt) zum 1. FC Köln. Er selbst sagte zu seinem Abschied:

Ich hatte zwei sehr gute und vor allem natürlich erfolgreiche Jahre beim FC Augsburg. Ich bin dem FCA sowie dem gesamten Umfeld mit den fantastischen Fans dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, mich in der Bundesliga weiterzuentwickeln.

Kevin Vogt über seinen Abgang

Auch Sportdirektor Stefan Reuter akzeptierte die Entscheidung, da „für uns auch die Rahmenbedingungen des Wechsels passen.“ Doch der defensive Mittelfeldspieler verweilte auch in Köln nicht lange, denn auch hier strebte er nach zwei Jahren einen Vereinswechsel an. Die TSG Hoffenheim nahm den heute 29-Jährigen unter Vertrag. Seit 2016 steht der Wittener für die Sinsheimer auf dem Platz. Unterbrochen wurde das ganze nur durch eine Leihe an Werder Bremen, für die er in der Saison 2019/20 17 Partien absolvierte.

Gojko Kacar

Der gebürtige Serbe kannte sich in der Bundesliga bereits bestens aus, bevor er zu unseren Fuggerstädtern wechselte. Vom 22.01.2008 bis 23.07.2010 stand er bei Hertha BSC und vom 23.07.2010 bis 19.07.2016 beim Hamburger SV unter Vertrag. Zwischendurch durfte er allerdings für ca. 4 Monate japanische Luft bei Cerezo Osaka schnuppern.

Am 19.07.2016 gab man den Transfer offiziell bekannt.

Mit Gojko Kacar haben wir einen erfahrenen Spieler für unser Team gewinnen können, der flexibel einsetzbar ist und unserem Spiel damit einige Variationsmöglichkeiten bietet.

Sportdirektor Stefan Reuter über die Verpflichtung Kacars

Und auch Kacar klang doch ziemlich überrascht, denn wie er selbst sagte, hätte er nach dem letzten Saisonspiel der Saison 2015/16 mit dem HSV in Augsburg nicht gedacht, „dass ich schon so schnell wieder in Augsburg sein würde. Doch ich freue mich auf die neue Herausforderung beim FCA, der in den letzten Jahren eine super Entwicklung genommen hat. Jetzt möchte ich meinen Teil dazu beitragen, diesen Weg ebenso erfolgreich fortzusetzen.

Zwei Spieltzeiten lief der flexibel einsetzbare Serbe für Augsburg auf. Hierbei kommt er auf insgesamt 29 Einsätze über 1.409 Spielminuten. 28 davon fanden in der ersten Bundesliga statt. Auch ein Tor und eine Torvorlage konnte er für unsere Jungs beisteuern. Natürlich hatte er auf seiner eigentlichen Position einiges an Konkurrenz, weswegen er auch mal in der Innenverteidigung eingesetzt wurde.

Gojko Kacar macht den 1:2 – Führungstreffer gegen Hannover 96 (Foto: Burghard Schreyer via imago)

Nach Ablauf seines Vertrages am 30.06.2018, zog es den damals 31-Jährigen zu Anorthosis Famagusta nach Zypern. Dort beendete er am 11.01.2019 nach nur 6 Einsätzen seine aktive Karriere, nachdem sein Vertrag seitens des Vereins aufgelöst wurde.

Daniel Brinkmann

Der in Detmold geborene Brinkmann wechselte bereits 2009 nach Augsburg und durfte mit uns das „Fußballwunder“ Aufstieg erleben. Der damals 23-jährige Mittelfeldspieler wurde in der Jugend von Paderborn ausgebildet und kam von Alemannia Aachen an den Lech. Bis dato standen 85 Zweitligapartien auf seinem Zettel.

Für unseren FC Augsburg lief Daniel in insgesamt 76 Matches auf. 15 Mal schenkte ihm Trainer Jos Luhukay auch in der ersten Bundesliga sein Vertrauen. Hier traf er auch einmal in den gegnerischen Kasten und legte zwei Tore auf. Seine Gesamtausbeute beim FCA liegt bei 16 Scorerpunkten in 4.779 Einsatzminuten.

Wie auch schon Gojko Kacar, war Daniel Brinkmann sehr flexibel einsetzbar. So spielte er nicht nur im defensiven Mittelfeld, sondern wich auch das eine oder andere Mal ins rechte, zentrale oder sogar offensive Mittelfeld aus. Doch leider verpasste er aufgrund von Adduktorenbeschwerden die letzten 6 Saisonspiele der Spielzeit 2011/12, sodass er das letzte Mal am 28.02.2012 für die Fuggerstädter auf dem Platz stand. Trotzdem hat sich der Detmolder seinen Platz in diesem Ranking durchaus verdient, denn auch er trägt großen Anteil daran, dass wir überhaupt ins Oberhaus aufgestiegen sind.

Als Stammspieler in Liga 2 trug er maßgeblichen Anteil am Aufstieg ins Oberhaus (Foto: Claus Bergmann via imago)

Doch obwohl sich mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga Brinkmanns Vertrag bis zum 30.06.2013 verlängert hat, kam dieser mit Wechselwunsch auf den Verein zu. Dies gewährte man ihm und ließ ihn zum damaligen Zweitligisten Energie Cottbus ziehen.

Ich hatte drei sehr schöne Jahre beim FC Augsburg und bedanke mich bei allen Verantwortlichen, Trainern, Mitarbeitern und Fans für diese Zeit. Ich habe mich in Augsburg sehr wohl gefühlt, suche jetzt aber eine neue sportliche Herausforderung.

Brinkmanns Erklärung zu seinem Wechsel

Nach der Station Augsburg, findet man neben Cottbus auch noch Arminia Bielefeld und den SC Wiedenbrück auf Brinkmanns Vita. Nach seinem Karriereende am 06.01.2020 ist er heute genau dort als Trainer tätig. Die Nordrhein-Westfalen spielen in der Regionalliga West und erreichten in der Saison 2020/21 einen soliden 10. Tabellenplatz.

Andrew Sinkala

Zu Beginn der Saison 2008/09 verpflichtete der FC Augsburg den gebürtigen Sambier, der mit dem FC Bayern München und dem 1. FC Köln bereits Bundesligaerfahrung gesammelt hatte. Auch einige Titel hatte er im Gepäck. So wurde er mit Bayern im Jahr 2000 Deutscher Meister und Deutscher Pokalsieger und mit den Domstädtern Zweitligameister der Saison 2004/05. Dazu sei aber gesagt, dass Sinkala bereits vor seiner Verpflichtung bei unserem FC Augsburg mittrainierte, um sich fit zu halten. Denn eine starke Lungenentzündung und beginnende Tuberkulose hätten seiner Profikarriere beinahe ein vorzeitiges Ende beschert.

Der damalige Sportdirektor Andreas Rettig war von Sinkalas Können derart überzeugt, dass er ihm kurzerhand einen Vertrag anbot.

Andrew Sinkala hat uns bei den Trainingseinheiten sowie den Testspielen überzeugt. Wir wissen um sein großes Potenzial und freuen uns, dass wir kurzfristig Einigung erzielen konnten.

Andreas Rettig über die Verpflichtung des defensiven Mittelfeldspielers

Und Rettig sollte Recht behalten, denn gerade in der zweiten Liga entwickelte sich Andrew zum Stammspieler. Sein Einjahresvertrag wurde recht schnell bis 2011 und schließlich um ein weiteres Jahr bis Juni 2012 verlängert.

Andreas Rettig hat ihm zurecht das Vertrauen geschenkt (Foto: Christian Schroedter via imago)

Für Rot-Grün-Weiß lief der Sambier insgesamt 80 Mal auf. Seine Einsatzzeit liegt bei stolzen 6.042 Minuten, in denen er 3 Tore erzielte und 5 Torvorlagen beisteuerte. Unter Trainer Jos Luhukay durfte er zudem auch im Oberhaus ran. Hier kommt er auf 12 Einsätze und eine Vorlage. Auch Sinkala war recht flexibel einsetzbar. Überwiegend stand er zwar auf der 6, doch man konnte ihn auch sehr gut in der Innenverteidigung sowie im zentralen Mittelfeld einsetzen.

Doch am Ende der Saison 2011/12 war schließlich auch für Sinkala die Zeit des Abschieds gekommen. Der FCA verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht, da die Position des defensiven Mittelfeldspielers einfach eine zu große Konkurrenz aufwies. Nach seiner Zeit in der Fuggerstadt, spielte Sinkala noch für Viktoria Köln und SG Worringen, ehe er seine aktive Karriere zum 01.07.2015 beendete. Heute ist Andrew Sinkala als Co-Trainer der U19 bei FC Hennef 05 tätig.

Daniel Baier

Und last but not least, the one and only Daniel Baier. Was will man viel über unseren ehemaligen Capitano schreiben, was wir nicht alle längst schon wissen? Für mich war Baier ein herausragender Spieler, der sich voll und ganz mit den Tugenden des FC Augsburg identifizierte. Ich denke, ich spreche im Namen vieler Fans, wenn ich sage, dass ich immer noch ein klein wenig traurig über die Vertragsauflösung bin. Denn wie man in der abgelaufenen Saison gesehen hat, hat uns Dani im defensiven Mittelfeld mehr als nur gefehlt.

Aber auch hier ein kleiner Blick auf die Daten: Bereits in der Saison 2008/09 spielte Daniel Baier im Trikot des FC Augsburg. Hier war er aber nur vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, bevor man ihn am 31.01.2010 schließlich fest verpflichten konnte. Und das war für uns Fans im Nachhinein betrachtet wirklich ein Segen. Daniel Baier hat die mit Abstand meisten Spiele für die Fuggerstädter getätigt. Liga- und wettbewerbsübergreifend kommt der gebürtige Kölner auf unfassbare 355 Pflichtspieleinsätze. Hierbei schoss er 8 Tore, legte 25 auf und sammelte insgesamt 67 Karten. Sieht man nur auf die letzten 10 Jahre, dann kommt man auf folgende Einsatzzeiten:

  • 1. Bundesliga: 274 Einsätze, 23.917 Einsatzminuten, 6 Tore, 18 Torvorlagen
  • DFB-Pokal: 19 Partien, 1.643 Spielminuten
  • Europa League: 6 Einsätze, 643 Spielminuten

Daniel Baier war eine Bank, egal auf welcher Position er auflief. Am meisten setzte man natürlich auf der 6 auf ihn, aber Baier war so flexibel wie kein anderer. So durfte er auch mal im zentralen, im rechten, im linken und im offensiven Mittelfeld und sowohl auch mal als hängende Spitze ran. In unserer letzten Spielzeit bei uns landete auf Platz 4 aller betrachteten Spieler, was abgefangene Bälle angeht. Und nur 11 Spieler in der Liga verloren weniger oft den Ball als er.

Video anlässlich des 300. Pflichtspiels von Kapitän Daniel Baier

Ich könnte nun ewig so weiter machen und Baiers Vorzüge aufzählen, doch dann säßen wir wahrscheinlich an Weihnachten noch hier. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Daniel Baier ein mehr als wichtiger Spieler für den Verein und besonders für das Team war. Er hat immer vollen Einsatz gezeigt, auch wenn er ab und an mal den Mund sehr weit aufmachte.

Heute ist Daniel Baier ab und an als Experte im Fußball unterwegs. Er könnte sich aber eine weitere Zusammenarbeit mit dem FC Augsburg durchaus vorstellen, denn genau dies war nach Karriereende immer sein Ziel. Dies verriet er im interaktiven Quizduell #KÖNIGFUSSBALL auf Sky Sport bzw. Instagram.

Klar, war immer mein Gedanke, nach meiner aktiven Karriere auch mal wieder zurück zu kommen. Von daher kann ich mir das schon nochmal vorstellen.

Daniel Baier auf die Frage, ob er sich noch einmal vorstellen könne, für den FC Augsburg zu arbeiten

Abstimmung

So, ihr Lieben, und nun seid ihr erneut gefragt. Wir haben euch unsere Favoriten für eine Position im defensiven Mittelfeld genannt. In der nächsten Folge werden wir uns mit dem zentralen Mittelfeld näher beschäftigen. Doch bis dahin sind wir schon sehr gespannt, wen ihr in der „Elf des Jahrzehnts“ seht. Stimmt nun darüber ab. 🙂

Wer war der defensive Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Daniel Baier (98%, 175 Votes)
  • Daniel Brinkmann (1%, 2 Votes)
  • Andrew Sinkala (1%, 1 Votes)
  • Kevin Vogt (0%, 0 Votes)
  • Gojko Kacar (0%, 0 Votes)

Total Voters: 178

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Augsburg angelt Dorsch – Chapeau, FCA!

Herzlich willkommen in Augsburg, Niklas Dorsch. Der FC Augsburg hat mit dem U21-Europameister seinen dritten Neuzugang für die neue Saison bekanntgegeben – und dabei einen richtig dicken Fisch an Land gezogen. Dem gesamten FCA ist zu diesem Transfer nur zu gratulieren.

Dorsch hat in Augsburg einen Vertrag bis 2026 unterschrieben und kommt aus Belgien in die Fuggerstadt. Nachdem er sich beim FC Bayern nicht durchsetzen konnte, wechselte der gebürtige Oberfranke 2018 zum FC Heidenheim. Nach zwei starken Zweitligasaisons entschied er sich im Sommer zu einem Wechsel zum belgischen Erstligisten KAA Gent. Die Dienste des Mittelfeldspielers waren dem Meister von 2015 rund 3,5 Millionen Euro wert. Wie Felix Uduokhai und Marco Richter wurde er für die Olympischen Spiele nominiert.

Dorsch löst DIE Problemstelle im Augsburger Team

Die Ablösesumme soll sich auf sieben bis acht Millionen Euro belaufen. Viel Geld für den in puncto Marktwert und TV-Erlösen immer noch als Abstiegskandidat deklarierten, „kleinen“ FC Augsburg – gerade in Zeiten von Corona. Hier sei zunächst erwähnt, dass sich der FCA finanziell deutlich sattelfester durch die Krise manövrieren konnte als andere Klubs. Zudem sei an die Verpflichtung Felix Uduokhais erinnert, dessen kolportierte sieben Millionen Euro Ablöse mancher Fan als zu hoch ansah. Nach einer starken Saison des Innenverteidigers sollte allen klar sein, dass sich diese Investition gelohnt hat. Nun ist freilich nicht gesagt, dass Dorsch ähnlich stark performen wird. Es spricht jedoch eine Palette an Argumenten für einen Transfer.

Dorsch ist zentraler Mittelfeldspieler und löst damit die Baustelle im Augsburger Kader. Dass auf der Sechs beim FCA etwas passieren muss, ist spätestens seit dem Abgang Rani Khediras klar. Im Grunde genommen herrschte schon seit der – für die Rosenau Gazette immer noch unfairen – Degradierung Daniel Baiers Handlungsbedarf. Tobias Strobl konnte den langjährigen Capitano leider nicht adäquat ersetzen. Das zentrale Mittelfeld, eigentlich das Herzstück einer jeden Mannschaft, verpasste es in der abgelaufenen Bundesligasaison, das Spiel zu lenken. Die vor der Abwehr positionierte Kette wurde oft und viel zu leicht überspielt. Der defensive Zugriff fehlte ebenso wie die Ausgewogenheit zwischen Rückwärtsbewegung und Angriffsspiel.

Zweikampfstark, ballsicher, Führungsspieler – das ist Niklas Dorsch

Dorschs Stärke ist, dem Spiel Stabilität zu geben. Er ist zudem ein Spielertyp, der proaktiv Zweikämpfe sucht. In der abgelaufenen Saison kommt er auf die ligaweit vierthäufigsten erfolgreichen Tacklings. Dass sich Dorsch in jeden Zweikampf schmeißt, war zuletzt bei der U21-Europameisterschaft zu sehen. Als Stammspieler hatte er entscheidenden Anteil am Titel und bekam daraufhin viele Lobeshymnen. Sogar Vergleiche mit Bastian Schweinsteiger oder Joshua Kimmich wurden gezogen. Das liegt auch an Dorschs Auftreten auf dem Platz. Der 23-Jährige ist ein Leader und übernimmt Verantwortung. In der U21 ist zwar Mittelfeldkompagnon Arne Maier Kapitän, doch die Kommandos kommen von Dorsch. Der 1,78-Meter-Mann übernahm auf dem Rasen seit jeher Verantwortung. In der Jugend des FC Bayern trug er die Kapitänsbinde, in der U17 übrigens unter einem gewissen Heiko Herrlich. Zudem scheint der Oberfranke äußerst sympatisch und bodenständig zu sein. Das zeigen etwa seine bedachten Wechsel nach Heidenheim und Gent sowie sein Interview nach dem gewonnen EM-Titel.

Darüber hinaus punktet Dorsch außerdem mit seinen Passwerten. Eine Passquote von 88,2 ist hervorragend – erst recht, wenn man bedenkt, dass der FCA in dieser Kategorie mit durchschnittlich 78,1 Prozent einen Abstiegsplatz belegt. Um es drastisch auszudrücken, Ballsicherheit erzeugte im Augsburger Mittelfeld in der abgelaufenen Saison lediglich Jan Moravek. Er stand in fünf Partien auf dem Platz.

Mit seiner leidenschaftlichen Spielweise sollte Niklas Dorsch gut nach Augsburg passen. (Foto via imago).

Erste Liga Belgien – unter dem Radar, aber deswegen schlecht?

Der Schritt in die in der öffentlichen Wahrnehmung eher schwächere Jupiler Pro League schien für einige Beobachter etwas ungewöhnlich, zahlte sich jedoch vollends aus. Dorsch war in Gent absoluter Stammspieler und kam in 43 Spielen zum Einsatz. Dabei gelangem dem Rechtsfuß je vier Tore und Assists. Dorsch blickt auf eine persönlich starke, gleichzeitig aber auch turbulente, unbefriedigende Spielzeit zurück. Der Vorjahreszweite Gent schied sang- und klanglos aus der Europa League aus (0 Punkte, 4:15 Tore) und wurde am Ende der Saison – unter der Regie von insgesamt vier verschiedenen Trainern – nur Siebter. Dorsch zog im Interview mit Transfermarkt.de daher auch ein etwas gespaltenes Fazit. „Es war ein Wechselbad der Gefühle. Sportlich war es nicht das beste Jahr, aber für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig.“

Dorsch kam in fünf der sechs Europa-League-Spiele Gents zum Einsatz. Das krachende Aus der KAA in einer Gruppe mit Hoffenheim, Belgrad und Liberec konnte aber auch der deutsche U21-Nationalspieler nicht verhindern. (Foto via imago)

„Liga steht absolut im Fokus“

Die belgische Liga als schwach abzustempeln, zeigt nur, dass man sich nicht wirklich mit ihr auseinandersetzt. Die Division 1A hat sich in den letzten Jahren zu einer Anlaufstelle für junge Talente entwickelt. Dorsch: „Wenn man die Transfers aus der belgischen Liga heraus in den letzten Jahren betrachtet, steht sie aus meiner Sicht absolut im Fokus der großen Fußballnationen.“ Gent etwa hat vor einem Jahr den kanadischen Mittelstürmer Jonathan David für 27 Millionen nach Lille transferiert – nun wurde er französischer Meister mit dem LOSC. Leverkusens Leon Bailey lernte das Fußballspielem beim KRC Genk. Die Liste der Profis, die in jüngster Vergangenheit aus der Jupiler Pro League zu europöischen Spitzenklubs gewechselt sind, ist lang. Gemein haben viele Transfers die enorme Marktsteigerung der Profis. Belgiens Erstligisten sind zwar regelmäßig in den europäischen Pokalwettbewerben vertreten, spielen im Konzert der Großen jedoch keine große Rolle. Das wissen die Klubs. Sie positionieren sich bewusst als Ausbildungsvereine und sind dahingehend mit der niederländischen Eredivisie vergleichbar. Genk etwa verpflichtete Mittelfelmann Sergej Milinković-Savić für rund 400.000 Euro. Nach einer guten Saison war der serbische Nationalspieler Lazio Rom 18 Millionen Euro wert.

Jugend forscht

Dass man mit Dorsch nun auf einen 23-Jährigen setzt statt einen Ü30-Mann ablösefrei an den Lech zu lotsen, ist nur zu begrüßen. Ja, Erfahrung ist viel Wert und es ist nach wie vor wichtig, Spieler wie Strobl im Kader zu haben. Der FC Augsburg ist aber nunmal ein Ausbildungsverein und muss auch die Zukunft im Blick haben. Die Investition in junge Talente ist die vollkommen richtige Strategie, um langfristig in der Bundesliga mithalten zu können. Spieler wie Felix Uduokhai oder Ruben Vargas zeigen den allmählichen Kurswechsel in der Augsburger Transferphilosophie, auch wenn die Mannschaft immer noch zu den ältesten in der Bundesliga zählt Den FCA-Fans muss bewusst sein, dass beide nicht mehr allzu lange in Augsburg unter Vertrag stehen werden. Was sportlich wie aus Gründen der Verbundenheit schmerzt, ist finanziell lukrativ. Beide Spieler werden den Verein mit einem Transferplus verlassen.

Pauls und Reuter als Pluspunkt

Die Installation von Timon Pauls als Kaderplaner vor zwei Jahren scheint sich allmählich auszuzahlen. Der 29-Jährige war zuvor Chefscout im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern und begleitete dort Spieler wie Alphonso Davies oder Jamal Musiala – und eben auch Niklas Dorsch. Pauls war von 2015 bis 2019 „Head of Academy Recruitment“ beim FCB. Dorsch spielte bis 2018 im Münchner Nachwuchs. Dass der Mittelfeldspieler nun nach Augsburg wechselt, dürfte zwangsläufig auch am für seine kommunikativen Fähigkeiten und sein starkes Netzwerk geschätzten Kaderplaner liegen.

Lobend erwähnt werden muss hier allerdings auch Stefan Reuter. Dem Manager, der zuletzt wegen der erneuten Entlassung eines von ihm installierten Trainers wieder in die Kritik geraten war, gelang der nächste Transfer-Coup. Dabei scheint sich der langfristige Kontakt zu den Spielern auszuzahlen. Schon zu Dorschs Heidenheimer Zeiten war der FC Augsburg interessiert. Ein Wechsel kam nicht zustande, die Drähte zu Dorschs Beraterfirma blieben aber bestehen. Ähnlich agierte der FCA bei Alfred Finnbogason, den Reuter und Weinzierl schon 2013 statt erst 2016 verpflichtet hätten sowie bei Florian Niederlechner. Dorschs Management berät übrigens auch Felix Uduokhai und Tobias Strobl. Christian Nerlinger ist zudem Gründer der CN Sports GmbH. Nerlinger hat engen Kontakt zu Reuter, beide spielten zusammen bei Borussia Dortmund. Man kennt sich also. Dass Dorsch trotz anderer, nahmhafter und finanziell besser aufgestellten Interessenten nach Augsburg wechselt, ist dem Führungsduo hoch anzurechnen.

2019 lotste Reuter Pauls nach Augsburg – auch um die Kaderausrichtung jünger zu gestalten. (Foto via imago)

Unterhält man sich mit Augsburg-Fans, so löst die Verplfichtung Niklas Dorschs eine regelrechte Euphorie aus. Auch die Rosenau-Gazette ist begeistert von diesem Transfer und möchte diese Freude nicht trüben. Aber man sollte sich einerseits klar sein, dass Dorsch den Verein nach womöglich zwei guten Saisons wieder verlassen könnte und andererseits die Erwartungen an einen jungen Spieler nicht zu hoch ansetzen. Wir freuen uns dennoch sehr über diesen Wechsel und sehnen den Tag herbei, an dem Rolf Störmann Augsburgs neue Nummer 30 das erste mal in einem vollen Stadion ausruft. Herzlich willkommen bei Rot-Grün-Weiß, Niklas!

Elf des Jahrzehnts – Innenverteidiger

Auf geht’s in die nächste Runde. In den letzten Episoden unserer Wahl-Reihe habt ihr bereits einen Torhüter sowie einen Links– und Rechtsverteidiger für unsere Dekadenelf gewählt. Diese Aufstellung werden wir euch im Übrigen in einem eigenen Artikel ganz am Ende präsentieren. Doch heute stehen erst einmal die Innenverteidiger auf dem Programm. Da man immer zwei davon braucht, dürft ihr in diesem Artikel auch zwei Mal abstimmen. Wir haben die Innenpositionen nämlich positionsgetreu in rechter und linker Innenverteidiger aufgeteilt. Schauen wir uns mal an, welche Spieler es unserer Meinung nach verdient hätten, in der Top Elf zu landen. Hierzu sei gesagt, dass uns auch hier die Auswahl extrem schwer gefallen ist.

Jan-Ingwer Callsen-Bracker (RIV)

Wenn jemand ein Augsburger Urgestein ist, dann ist es wohl der gebürtige Schleswiger. Jan-Ingwer kam bereits in der Aufstiegssaison 2010/11 zu unserem FC Augsburg und ist heute als Aufsichtsratsmitglied immer noch ein Teil der FCA-Familie. Am 01.01.2011 nahm man den vielseitig einsetzbaren Innenverteidiger unter Vertrag und er blieb bis zu seinem Karriereende am 01.07.2019. 8,5 stolze Jahre, die lediglich von einer kurzen Leihe zum 1. FC Kaiserslautern unterbrochen wurden, um ihn nach seiner schweren Verletzung wieder aufzubauen und ihn wieder ans Spielgeschehen heranzuführen. Über zwei Jahre lang war Jan-Ingwer schließlich nicht auf dem Platz gestanden.

Auch „die Wampe von Giesing“ kam an Jan-Ingwer nicht vorbei. (Foto via imago)

Trotz einer Ausfallzeit von 647 Tagen und somit 63 verpassten Spielen kommt der sympathische Holsteiner immer noch auf 150 Spiele für Rot-Grün-Weiß. 122 davon waren Partien in der ersten Bundesliga, 9 im Pokal und 4 in der Europa League. Jan-Ingwer war auch immer für das eine oder andere Tor gut, denn er traf insgesamt 13 Mal in den gegnerischen Kasten. Zudem war er sehr flexibel einsetzbar, denn er trat nicht nur als Innenverteidiger, sondern auch gerne mal im defensiven Mittelfeld auf.

Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch ich fand Callsen-Bracker bis zu seiner Verletzung eine absolute Bank. Man konnte sich stets auf ihn verlassen und er stand hinten wie ein Fels in der Brandung. Von daher tat es mir für ihn sehr leid, dass ein schweres Foul, das nicht einmal mit Rot bestraft wurde, ihn aus seinem Beruf und seiner Leidenschaft riss.

Gibril Sankoh (RIV)

Bereits zu Beginn der Saison 2010/11 verpflichtete man den damals 27 Jahre alten Innenverteidiger aus Sierra Leone. Er kam vom niederländischen Erstligisten FC Groningen zu uns an den Lech und verhalf uns durch seine standhaften Leistungen zum Aufstieg in die erste Bundesliga. In Liga 2 war er stets gesetzt und stand dort in insgesamt 31 Ligapartien auf dem Platz.

Auch im Oberhaus setzte der damalige Trainer Jos Luhukhay gerne auf Sankoh. Unter ihm durfte er 20 Mal in der Bundesliga und 2 Mal im DFB-Pokal ran. Doch mit der Verpflichtung von Ragnar Klavan im Sommer 2012 hatte Sankoh es sehr schwer, sich durchzubeißen. So kam der Innenverteidiger unter Markus Weinzierl auf gerade einmal 12 Einsätze, in denen er aber trotzdem immer volle Leistung zeigte.

Keine Chance, Müller! (Foto: Eibner via imago)

So war es leider kein Wunder, dass Sankoh schließlich bereits im Winter seinen Abgang im Sommer ankündigte. Neu-Sportdirektor Stefan Reuter handelte daraufhin sofort und ließ Gibril Sankoh noch im Winter nach China zu HN Jianye ziehen.

Uwe Möhrle (RIV)

Zwar hat der gebürtige Überlinger nur 9 Partien in der ersten Liga für unseren FC Augsburg bestreiten dürfen, dennoch sind wir der Meinung, dass er so viel für unseren Verein geleistet hat, dass er hier mit aufgeführt werden muss. Er war es, der unsere Jungs im allerersten Spiel im Oberhaus gegen den SC Freiburg als Kapitän auf das Feld führte. Und allein das setzt doch einen kleinen Meilenstein in der Augsburger Historie.

In seiner gesamten Zeit bei uns war Uwe Möhrle mit seiner sympathischen Art ein Publikumsliebling durch und durch. Im Ganzen betrachtet kommt der Innenverteidiger auf 144 Spiele, 8 Tore und 4 Torvorlagen für die Fuggerstädter. Alles in allem würde ich sagen, dass er ein durchweg solider Spieler war, der sich über 3,5 Jahre hinweg sehr für unseren Verein einsetzte.

Am 01.01.2012 wechselte er jedoch zu Energie Cottbus. Seine Entscheidung begründete er folgendermaßen:

Dieser Schritt ist nicht leicht für meine Familie und mich, weil wir uns beim FCA und in Augsburg sehr wohl fühlen. Gerne hätte ich auch in der Rückrunde weiter mitgeholfen, das Ziel vom Klassenerhalt in der ersten Bundesliga zu erreichen. Doch mit Blick auf die begrenzte Zeit, die einem als Profifußballer bleibt, haben wir uns für die langfristige berufliche Absicherung entschieden

Uwe Möhrle über seine Entscheidung nach Cottbus zu wechseln
Publikumsliebling und Kapitän… (Foto via imago)

Im Oktober 2016 hätte man den sympathischen Innenverteidiger gerne in der Nachwuchsabteilung eingebunden, damit er dort seine Erfahrungen als Trainer sammeln kann. Obwohl die Verhandlungen in der Zwischenzeit weit fortgeschritten waren, zog der FC Augsburg am Ende gegen den VfL Wolfsburg den Kürzeren.

Jeffrey Gouweleeuw (RIV)

Wenn in dieser Auflistung jemand auftauchen muss, dann ist es natürlich unser Abwehr-Jeff und heutiger Capitano. Seit dem 09.01.2016 steht der Niederländer bei unserem FCA unter Vertrag. Auf ihn wurde man unter anderem in der Europa League aufmerksam, als man gegen seinen heutigen Ex-Klub AZ Alkmaar gespielt hat.

Jeff ist nicht nur flexibel einsetzbar, da er auch im defensiven Mittelfeld auflaufen kann, sondern er zeigt auch immer vollen Einsatz. Das sieht man vor allem auch an der Ausbeute seiner Karten. In der gerade abgelaufenen Spielzeit kassierte er 10 Gelbe. Doch das zeigt nur, dass er ein Kämpfer ist, der alles riskiert, um ein Gegentor zu verhindern. Das tat er bisher in 141 Partien über 12.184 Spielminuten hinweg. Seine Startelfquote liegt bei herausragenden 94 %. Wenn er spielt, dann nahezu über die komplette Partie hinweg. Sein Wert liegt bei 93 % Anteil an Spielminuten pro Partie. In seiner bisherigen Einsatzzeit schaffte es unser Kapitän 3 Tore zu schießen und 6 aufzulegen.

Die Kugel lässt sich unser „Abwehr-Jeff“ nicht so schnell wegnehmen. (Foto: Peter Fastl via imago)

Werfen wir auch mal einen Blick auf die Saison 2020/21. Von 36 möglichen Spielen lief der Innenverteidiger in 34 Partien auf. Am 15. Spieltag fehlte er gelbgesperrt gegen den VfB Stuttgart und die Partie gegen Frankfurt verpasste er angeschlagen aufgrund eines Zusammenpralls im Spiel gegen Bielefeld. In allen Einsätzen kommt er auf eine durchschnittliche Passquote von 78,6 %. Bei den geklärten Bällen liegt er mit 4,38 auf Rang 12 im Vergleich zu allen betrachteten Spielern der Bundesliga. Noch besser ist er nur bei Ballverlusten. Vereinsintern verliert Jeff am wenigsten die Kugel. Nämlich nur 0,33 Mal im Durchschnitt pro Spiel. Nur zwei Spieler der Bundesliga unterbieten laut Ligainsider diesen Wert.

Noch ist unser Kapitän vertraglich bis 2024 an uns gebunden und wir wünschen uns für ihn, dass er noch recht lange bei uns bleibt. Vielleicht wird auch er zu einem Augsburger Urgestein?!

Ragnar Klavan (LIV)

Am 02.07.2012 nahm man den gebürtigen Esten, der zum damaligen Zeitpunkt für AZ Alkmaar spielte, für eine Ablösesumme von 250.000 Euro unter Vertrag. Von Beginn an war er unter Trainer Markus Weinzierl als Stammspieler gesetzt und Ragnar zeigte in jeder einzelnen Partie, dass dies vollkommen zurecht der Fall ist.

Insgesamt stand Klavan in 140 Spielen für Rot-Grün-Weiß über 12.354 Spielminuten auf dem Platz. Davon waren 6 Partien in der Europa League, was für ihn sicher ein Highlight gewesen sein muss, da es gegen seinen Ex-Klub ging. 9 Mal durfte er außerdem im DFB-Pokal und 125 Mal in der Bundesliga auflaufen. Das sind für den Innenverteidiger die meisten Einsätze, die er bei einem Verein bisher leisten durfte. Insgesamt lässt sich über den sympathischen Esten sagen, dass er ein großes Spielverständnis hatte. So einfach kam kein Stürmer an ihm vorbei. Und auch Scorerpunkte sammelte er ein paar. 5 Stück, um genau zu sein, denn er schoss selbst 4 Mal ins gegnerische Tor und legte eines auf.

Er gab auch mal lautstark Anweisungen. (Foto via imago)

Doch im Juli 2016 ließ man Ragnar schließlich schweren Herzens ziehen. Als der FC Liverpool ein Angebot über 5 Millionen Euro machte, stimmte der Verein letztendlich zu. Nach Markus Weinzierl war das der zweite schmerzhafte Abschied jenes Sommers, den wir FCA-Fans verkraften mussten. Doch für Ragnar Klavan erfüllte sich in diesem Moment ein Kindheitstraum, denn er wurde der erste Feldspieler aus Estland in der englischen Topliga.

Wir wussten seit Jahren von Ragnars Traum, als erster Este in der Premier League zu spielen. Als nun die Chance kam, in einem Klub wie dem FC Liverpool zu spielen, haben wir gemeinsam an einer Lösung gearbeitet.

Stefan Reuter über den Abgang von Ragnar Klavan

Jeong-Ho Hong (LIV)

Mit Südkoreanern kann der FC Augsburg anscheinend ganz gut, wie nicht nur Don-Won Ji und Ja-Cheol Koo eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, sondern auch Jeong-Ho Hong. Den gelernten Innenverteidiger verpflichtete man am letzten Tag der Sommertransferperiode zur Saison 2013/14.

Der in Jeju City geborene Hong war in der Defensive sehr flexibel einsetzbar. Er konnte nicht nur in der Innenverteidigung, sondern auch im defensiven Mittelfeld oder auf der Rechtsverteidigerposition spielen. In den 3 Spielzeiten, während denen er bei uns verpflichtet war, kommt Hong auf insgesamt 61 Einsätze. 51 Mal spielte er dabei in der Innenverteidigung. Zwei Mal durfte er in der Europa League, 3 Mal im DFB-Pokal und 56 Mal in der Bundesliga ran. Der ehemalige Nationalspieler Südkoreas schoss dabei 3 Tore und legte eines für einen Mitspieler auf. Markus Weinzierl sah Hongs Stärken damals vor allem in seiner Schnelligkeit und dem ausgezeichneten Kopfballspiel.

Mit seiner Schnelligkeit lief er einigen Stürmern den Ball ab (Foto via imago)

Doch leider war die Konkurrenz mit Callsen-Bracker, Ragnar Klavan und ab Januar 2016 Jeffrey Gouwelleuw so groß, dass sich Hong nicht ganz so durchbeißen konnte. Und so wechselte er im Juli 2016 zu dem chinesischen Verein Jiangsu Suning.

Martin Hinteregger (LIV)

Am 31.08.2016 tätigte der FCA den bis dato teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte. Für 10,5 Millionen Euro verpflichtete man den gebürtigen Österreicher Martin Hinteregger von RB Salzburg, der die recht dünn besetzte Innenverteidigung unterstützen sollte. Hintis Werte waren sehr vielversprechend, denn in 212 Partien für die Salzburger kam er auf 12 Tore, 10 Torvorlagen und auf eine Punkteausbeute pro Spiel von 2,04 Punkten.

Und auch bei uns stellte Hinteregger sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Seine Stärken lagen vor allem im Bereich Zweikampf, Luftkämpfe, Blocken sowie der Ballklärung. In seiner letzten vollständigen Spielzeit bei uns (2017/18) lag seine Zweikampfquote bei starken 60,1% und seine Luftkampfquote bei 54,5%. Durchschnittlich konnte er 4,1 Bälle pro Partie klären und 1,88 abfangen. Noch stärker war er bei geblockten Bällen, denn dort schaffte er es mit 1,08 geblockten Bällen pro Spiel auf Rang 18 von allen betrachteten Spielern.

Insgesamt stand Martin 83 Mal für unsere Fuggerstädter auf dem Spielfeld – 79 Mal in der Liga und 4 Mal im Pokal. Er stand jedoch nicht nur wie ein Fels in der Brandung in der Abwehr, sondern er ging bei Standards auch gerne mal mit nach vorne. Dadurch schaffte er auch 5 Tore für den FCA. Außerdem war er immer ein Kumpeltyp, der sich lieber mit den anderen zusammensetzte, um einen Kasten Bier zu trinken, anstatt ständig nur am Handy zu hängen, wie es heutzutage leider viel zu oft der Fall ist.

„Geh’n mir zwoa nachhad no auf a Holbe?“ (Foto xFotostandx/xWagnerx via imago

Die Trennung lief allerdings nicht gerade rosig ab. Im Januar 2019 verlieh man den Österreicher zu Eintracht Frankfurt, da dieser mit seiner öffentlichen Aussage „Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen“ die Integrität von Trainer Manuel Baum in Frage gestellt hatte. Im Sommer kam Martin Hinteregger zwar noch einmal zurück und durfte unter Martin Schmidt sogar noch ein Testspiel bestreiten, doch schließlich einigte man sich mit der Eintracht auf eine Ablösesumme und ließ ihn ziehen.

Felix Uduokhai (LIV)

Natürlich haben wir uns Felix in den letzten Wochen schon öfter angeschaut. Zum Beispiel bei den wichtigsten, aber auch bei den meistverbesserten Spielern der Saison 2020/21. Doch da er es geschafft hat, sich in den fast zwei Jahren beim FCA so hervorragend zu entwickeln, hätte auch er unserer Meinung nach einen Platz in der Elf des Jahrzehnts verdient.

Udo kam am 28.08.2019 in Form einer Leihe vom VfL Wolfsburg in unser wunderschönes Augsburg, bevor man ihn 2020 schließlich fest verpflichtete. Von Beginn an gab er immer alles und avancierte nicht nur zum Stammspieler, sondern ist mittlerweile fast schon unersetzbar geworden. Immerhin vertrat er nicht umsonst Jeffrey Gouweleeuw als Kapitän, als dieser nicht auflaufen konnte.

Stand jetzt hat der Innenverteidiger schon 57 Partien für unseren FC Augsburg bestritten. Auch ein Tor steht in seiner Vita. Dieses schoss er gegen keinen Geringeren als Borussia Dortmund am 2. Spieltag der abgelaufenen Saison. Mit einem wunderschönen Kopfball nach einem Standard leitete er den 2:0-Erfolg unserer Mannschaft ein.

Werfen wir auch noch bei Felix einen kurzen Blick auf seine Daten. Durchschnittlich steht der gebürtige Annaberg-Buchholzer in 85% der Spiele in der Startelf und kommt gleichzeitig auf etwa 85 Spielminuten pro Partie. Besonders stark war Udo in der abgelaufenen Saison in puncto Zweikampf (63,9% – Rang 11 laut Ligainsider), Tackling (57,1% – Rang 6) und geklärte Bälle (5,05 – Rang 6). Auch in Sachen geblockte Bälle gehört Felix zu den Top 20 der Liga. Dort kommt er mit 1,03 Blocks pro Partie auf Rang 16.

Felix wollen wir auch in der kommenden Saison noch mit der Zirbelnuss auf der Brust sehen (Foto: via imago)

Uduokhais Vertrag bei uns läuft noch bis 30.06.2024. Wir hoffen, dass er zumindest noch ein Jahr bei uns bleibt, auch wenn Gerüchte anderes behaupten. Ich persönlich wünsche Felix, dass er sich schnell von seiner Verletzung erholt und mit der U21 mit zu Olympia reisen kann. Und auch, dass Hansi Flick, wenn er „Die Mannschaft“ übernimmt, ihm eine Chance gibt, sich bei den Großen zu beweisen. Bis dahin trägt Felix aber hoffentlich immer noch das rot-grün-weiße Trikot mit der Zirbelnuss auf der Brust.

Abstimmung

So, und nun seid ihr wieder an der Reihe. Dieses Mal gibt es, wie oben schon erwähnt, zwei Abstimmungen. Ihr dürft sowohl einen rechten als auch einen linken Innenverteidiger in die Elf des Jahrzehnts wählen. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Die Auswahl ist uns bei diesen Positionen selbst nicht leicht gefallen, da es so viele Innenverteidiger gab, die diese Ehre verdient gehabt hätten.

Wer war der rechte Innenverteidiger des Jahrzehnts

  • Jeffrey Gouweleeuw (47%, 66 Votes)
  • Jan-Ingwer Callsen-Bracker (42%, 59 Votes)
  • Uwe Möhrle (8%, 11 Votes)
  • Gibril Sankoh (3%, 4 Votes)

Total Voters: 140

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Wer war der linke Innenverteidiger des Jahrzehnts?

  • Ragnar Klavan (83%, 113 Votes)
  • Felix Uduokhai (8%, 11 Votes)
  • Martin Hinteregger (7%, 10 Votes)
  • Jeong-Ho Hong (1%, 2 Votes)

Total Voters: 136

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Torhüterwechsel

Am gestrigen Freitagabend wurde bekannt, was sich seit einigen Tagen bereits angedeutet hat: Der dritte Keeper des FCA, Benjamin Leneis, verlässt den FCA für ein Jahr gen Magdeburg. Dort will der Torhüter aus der eigenen Jugend endlich durchstarten auf Profiebene und fleißig Spielminuten sammeln. Vorher wurde jedoch sein Vertrag beim FCA verlängert.

Um diesen Abgang und ggf. auch den von Daniel Witetschek (Keeper der 2. Mannschaft in der Regionalliga Bayern), der zuletzt zum Bayernligisten TSV Landsberg wechselte, aufzufangen, wurde Junioren-Nationalmannschaftskeeper Daniel Klein verpflichtet. Er kommt von der TSG Hoffenheim. Zwei weitere FCA-Junioren-Torhüter verlassen den Verein, dazu im Folgenden mehr.

Maximilian Retzer zum VfR Garching

Der 18jährige Maximilian Retzer, seit 01.01.2018 beim FCA, war zuletzt Ersatz-Torhüter der U19-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest. Er hat dort allerdings kein Spiel für Rot-Grün-Weiß bestritten. In der U17 des FCA war er zuvor häufiger am Ball. Dort bestritt er in der B-Junioren Bundesliga Saison 2018/19 10 Spiele und kassierte 12 Gegentore. Nun wechselt er zum Bayernligisten VfR Garching, dort kickte er in der Jugend schon einmal. „Auf der Torwartposition sind wir sehr gut besetzt“, so der Garchinger Trainer Flicker gegenüber des Münchner Merkur.

Kevin Malone zum „Club“

Sein Teamkollege und kleiner Bruder von Profispieler Maurice Malone, Kevin Malone, verlässt den FCA ebenfalls. Der 17jährige Deutsch-Amerikaner war zuletzt Ersatzkeeper der U19 und U23 des FCA. Zuvor hütete er das Tor der U17 Bundesligamannschaft. 2018 war Kevin Malone vom FC Königsbrunn ins Augsburger Nachwuchsleistungszentrum gewechselt. Nun verlässt Malone die Heimat um beim Club Tore zu verhindern, dort verstärkt er die U19 der Nürnberger.

Daniel Witetschek zum TSV Landsberg

Daniel Witetschek war zuletzt ebenfalls Keeper der U23 Mannschaft. Dort teilte er sich die Spiele in der Regionalliga Bayern mit dem ebenfalls scheidenden Benjamin Leneis, kommt in der Corona-Saison 19/21 immerhin auf 15 Einsätze für die „Zwote“. Der 20jährige Torwart spielt seine komplette Laufbahn bereits beim FCA.

Nun trennen sich die Wege: Daniel Witetschek wechselt zur kommenden Saison zum Bayernligisten TSV 1882 Landsberg. Der sportliche Leiter der Landsberger, Jürgen Meissner, äußerte sich gegenüber dem bfv wie folgt: „Mit Daniel konnten wir unseren absoluten Wunschkandidaten verpflichten.“ Der TSV Landsberg geht mit einem jungen Torwartgespann in die kommende Bayernliga-Saison, neben Daniel Witetschek (20) stehen noch Sebastian Hollenzer (22, kommt vom FC Pipinsried) und Maximilian Stahler (20) im Kader.

Benjamin Leneis zu Magdeburg

Das scheidende Torhüter-Quartett komplettiert der dritte Torhüter der FCA-Profis: Benjamin Leneis. Der mittlerweile 22jährige hat im Jahr 2018 seinen ersten Profivertrag beim FCA unterschrieben und ist seither dritter Keeper der Bundesliga-Mannschaft. Damals beteuerte Stefan Reuter, man traue Leneis den Sprung in die Bundesliga zu.

Seit 2015 war Leneis Teil des FC Augsburg, durchlief alle Stationen von der U17 bis zu den Profis. Der gebürtige Münchner mit 1,95 Metern Gardemaß war die letzten Tage bereits Gastspieler beim Drittligisten 1. FC Magdeburg und fuhr mit dem Club ins Trainingslager. Nun wurde am gestrigen Freitagabend offiziell bekannt gegeben, dass die Magdeburger Leneis für eine Saison ausleihen werden. Der zuletzt als Stammtorhüter der zweiten Mannschaft gesetzte Leneis wird dort den Konkurrenzkampf anheizen, so Magdeburger Torwarttrainer Matthias Tischer: „Benjamin ist ein gut ausgebildeter Torhüter vom FC Augsburg. Er passt gut in unsere Ausbildungsphilosophie und wird die Konkurrenzsituation im Tor beleben und annehmen.“

Leneis‘ bis 2023 datierter Vertrag wird seitens des FCA bis 2024 verlängert. Stefan Reuter hierzu: „Wir wünschen Benjamin Leneis alles erdenklich Gute, vor allem, dass er viele wichtige Erfahrungen sammelt und die erhoffte Spielpraxis in Magdeburg erhält.“

Daniel Klein zum FCA

Im Gegenzug hat der FCA die Verpflichtung des deutschen Junioren Nationaltorhüters Daniel Klein bekannt gegeben. Der 20jährige gebürtige Heidelberger hat seine fußballerische Ausbildung bei der TSG 1899 Hoffenheim genossen und zuletzt bei der U23 der Hoffenheimer das Tor gehütet. In der letzten Saison in der Regionalliga Süd/Südwest kam er auf 16 Einsätze, bekam 30 Gegentore und spielte zweimal zu null. Klein erhält beim FCA einen Vertrag bis 2025. Daniel Klein ist ehemaliger deutscher U19-Nationalspieler.

„Ich freue mich über den Wechsel zum FCA, weil ich überzeugt bin, dass dies genau der richtige Schritt ist, um mich sportlich und menschlich weiterzuentwickeln. Hier kann ich auf höchstem Niveau trainieren und möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen“, so Daniel Klein auf der FCA Website. Er wird das Torhüter Trio um Rafal Gikiwiecz und Tomas Koubek ergänzen.

Stefan Reuter freut sich jedenfalls offensichtlich über den Neuzugang: „Wir freuen uns, dass wir auf der Torhüterposition in dieser Konstellation sehr gut aufgestellt sind. Wir bekommen mit Daniel Klein einen jungen Torhüter mit großem Potenzial, der die Chance hat, sich in unserem Bundesliga-Kader zu entwickeln und zu beweisen.“

Felix Schäfer trainiert bei den Profis

Der 20jährige Felix Schäfer geht wohl als neue Nummer eins der U23 des FCA in die kommende Regionalliga Saison. Er stand zuletzt beim Saisonauftakt der Profi-Mannschaft auf dem Platz. Der Torhüter ist einer von vier Nachwuchsspielern, die die Chance erhalten, sich bei den Profis im Training anzubieten. In der letzten Saison konnte er ein Spiel für die U23 absolvieren, im Jahr zuvor in der Saison 19/20 hatte er 20 Einsätze in der U19-Bundesliga zu verzeichnen.

Torhütermangel?

Trotz des externen Zugangs in Person von Daniel Klein fehlen vor allem im Nachwuchs Torhüter. In der U23 wird derzeit nur Felix Schäfer als Torhüter aufgeführt, die Regionalligamannschaft des FCA startet am 17.07. gegen den FC Bayern II in die neue Saison. Ein Backup für Schäfer wäre wahrlich noch wünschenswert.

Die U19 hat derzeit (gemäß Kaderliste von Transfermarkt.de) ebenfalls nur einen Torhüter im Kader, dieser heißt Patrick Sander und ist 18 Jahre jung. Auch hier fehlt es an Masse auf dieser Position. Die U17 führt zwei Torhüter in der Kaderliste, beide frisch 17 Jahre alt geworden (Alen Kenjar, Marcel Lubik).

Man kann hier tatsächlich froh sein, dass wir das Torhüter Problem nicht in der ersten Mannschaft haben. Jedoch könnte das vermehrte Abwandern junger Nachwuchstorhüter System haben und zu Problemen führen, so dass man in der Profimannschaft die dritte Torhüterposition nicht mehr – wie in den letzten 10 Jahren zumeist der Fall (s. Gelios, Leneis) – mit einem Nachwuchskeeper besetzen kann, sondern extern ergänzen muss. Unsere Nachwuchskeeper konnten sich derweil nie in Augsburg durchsetzen, obwohl sie durchaus Bundesliga Format haben, wie Ioannis Gelios zuletzt nachhaltig bei Holstein Kiel bewies.

Wir werden gespannt verfolgen, wie es Daniel Klein beim FCA ergehen wird und wie der Plan mit ihm aussieht. Auch werden wir Benjamin Leneis in Magdeburg beobachten. In einem der beiden Keeper könnte ggf. sogar die Augsburger Zukunft liegen.

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