Die Elf des Jahrzehnts – Rechtsverteidiger

Torhüter und Linksverteidiger – auf diesen Positionen habt ihr (hoffentlich) schon fleißig über eure Favoriten für die Elf des letzten Bundesliga-Jahrzehnts abgestimmt. Wir schwenken in der Abwehrreihe jetzt scharf nach rechts und präsentieren euch unsere Vorauswahl in der Rechtsverteidigung. Dabei ging es uns nicht immer um Höchstleistungen, sondern auch um Herz und Haltung. Aber seht selbst! Und gebt eure Stimme ab – für euren Rechtsverteidiger des Jahrzehnts.

Dominik Reinhardt

Schon der Vater von Dominik Reinhardt, Alois, war Profifußballer. Bei Leverkusen, Nürnberg, den Münchner Bayern und bei der A-Nationalmannschaft. So zog es auch den Sohn über die Jugend von Bayer(n) 1999 zum Club. Dort wurde er nicht nur eine Zeit lang vom Vater trainiert, sondern feierte im Mai 2003 auch sein Erstligadebüt. Gegen Leverkusen. Seine Geburtsstadt, seinen Erstverein. In den Folgejahren etablierte er sich beim FCN zur absoluten Stammkraft auf der rechten Abwehrseite.

2009, als Reinhardt nurmehr Ersatzmann war, schlug die Stunde unseres (damals noch zweitklassigen) FCA. Zur Verstärkung der Abwehr um Uwe Möhrle und Co. schnappte man sich den Rechtsverteidiger leihweise für ein Jahr, das mit dem DFB-Pokal-Halbfinale und der Relegation in die Vereinsgeschichte eingehen sollte. Mit seinen 37 Einsätzen, fast alle über 90 Minuten, hatte Reinhardt entscheidenden Anteil daran. Umso bitterer, dass er im Relegationsrückspiel gegen seinen Ex-Verein wegen einer Knieverletzung nach nicht einmal zehn Minuten vom Feld musste… 

Dominik Reinhardt, wie er über die rechte Außenbahn düst. (Foto: Claus Bergmann via imago)

Zwar hatte sich der FCA Reinhardts Dienste schon zuvor fest gesichert. Aber das in der Relegation ramponierte Knie beeinträchtigte ihn in der Folge so stark, dass er in der Aufstiegssaison 2010/11 kaum zum Zug kam. Auch in den Erstligajahren musste der sympathische Rechtsverteidiger immer wieder verletzungsbedingte Rückschläge hinnehmen, bis sein Profivertrag 2015 nach nur 21 Erstligaeinsätzen für den FCA nicht mehr verlängert wurde. Doch er kickte einfach für die Augsburger Reserve weiter, die er bis 2017 als spielender Co-Trainer und bis 2018 sogar als Cheftrainer betreute.

Auch nach seinem Rücktritt hält der heute 36-Jährige unserem FCA als Co- und Techniktrainer der U16 weiter die Treue. Zudem verstärkt er das Kreisligateam seiner Wahlheimat, den SV Thierhaupten, im Landkreis Augsburg als Spieler. Ganz ohne Allüren sagt er: „Fußball ist Fußball! Egal, ob Bundesliga oder Kreisliga. Es soll Spaß machen“. Und genau wegen dieser Haltung und seiner mittlerweile fast 12-jährigen FCA-Verbundenheit hat Dominik Reinhardt unserer Meinung nach einen Platz in unserer Auswahl mehr als verdient.

Johnny Schmid

Mit so vielen Jahren beim FC Augsburg kann Jonathan „Johnny“ Schmid nicht dienen. Dafür aber mit mindestens einem bärenstarken. Der gebürtige Straßburger kam im August 2016 nach einer Saison bei der TSG Hoffenheim zu uns an den Lech. Zuvor hatte er die Jugendmannschaften des SC Freiburg bis in die höchste Spielklasse durchlaufen und sich dort zum Publikumsliebling und „Fußballgott“ aufgeschwungen.

Nach Augsburg kam der flexibel einsetzbare Schmid für 5,3 Mio eigentlich als Mann fürs rechte (offensive) Mittelfeld. Wegen kürzerer Verletzungspausen und weil er vor allem auf Rechtsaußen öfter der Konkurrenz weichen musste, kam er erst nicht immer zum Einsatz. Doch spätestens mit dem Ruck auf die Rechtsverteidigerposition, die nach einer Verletzung von Raphael Framberger und der Suspendierung von Daniel Opare 2018 vakant geworden war, spielte sich der Sohn einer Französin und eines Österreichers mit seiner kämpferischen und taktisch klugen Spielweise als Stammspieler auch in unsere Herzen.    

Ganz besonders im Gedächtnis geblieben sind uns natürlich Johnnys Zauber-Freistöße. Zum Genießen gibt’s hier gleich drei:

Johnny Schmids Zauber-Freistöße 2018/19 (Quelle: youtube.com)

So kam er in seinen drei Saisons für den FCA insgesamt auf 81 Einsätze, 10 Torvorlagen und 4 Tore. Bevor es ihn zur Saison 2019/20 vorzeitig wieder zurück zu seinem Jugendverein nach Freiburg zog. Wie bei all seinen Wechseln spielte für den heute 30-Jährigen seine Familie, die nach wie vor im Elsass lebt, eine wichtige Rolle:

„Mein Sohn kommt in den nächsten Monaten in die Schule. Daher haben wir uns als Familie entschlossen, uns wieder Richtung Heimat zu orientieren.“

Johnny Schmid über seine Rückkehr zum SCF (AZ vom 31.5.2019)

Dagegen gibt es natürlich rein gar nichts einzuwenden und macht Familienmensch Johnny nochmal eine Nummer sympathischer.

Paul Verhaegh

Zu Paul Verhaegh, unserem niederländischen Bollwerk auf der rechten Abwehrseite und langjährigen Kapitän, muss man eigentlich nicht viel schreiben. Allein seine insgesamt 207 Einsätze für den FCA, davon 156 in sechs Jahren Oberhaus, sprechen für sich. Damit kommt Verhaegh auf die viertmeisten Einsätze, die ein Spieler für Rot-Grün-Weiß je absolviert hat. Seine Qualitäten als sicherer Elfmeterschütze sind unbestritten. Von seinen insgesamt 19 Bundesligatreffern erzielte er allein 17 vom Punkt. Nur zwei gingen daneben, u.a. gegen Manuel Neuer, sodass der Niederländer hier die Vereinsstatistik anführt.

Der hat (mal wieder) gesessen! Der Kapitän nach verwandeltem Strafstoß on fire. (Foto: imago)

Konstanz, Führungsstärke und Ballsicherheit sind Stärken, die das Spiel des langjährigen Rechtsverteidigers ebenfalls auszeichneten. Spielverlagerung.de kommt noch auf weitere, oft weniger beachtete Eigenschaften, die „Berserker-Paule“, wie sie ihn nannten, zu einem ihrer Lieblinge machten. „Verhaegh ist vor allem ein sehr moderner Aufbauspieler, von denen es in dieser Form auf dem Außenverteidiger-Position tatsächlich nur wenige gibt.“ Neben seiner Aufbaustärke rechnen sie ihm auch seine Durchschlagskraft in der Offensive, seine diagonalen Züge in den Halbraum und seine wohldosierten, technisch herausragenden Hereingaben hoch an. Da kann man nur uneingeschränkt zustimmen.

Umso schmerzlicher für uns Fans war da natürlich sein Abschied nach Wolfsburg 2017:

„Ich hatte in Augsburg sieben wunderschöne Jahre vom ersten bis zum letzten Tag. Jetzt war die Chance da, für zwei Jahre nach Wolfsburg zu wechseln. Es war keine einfache Entscheidung, weil ich mir hier einiges aufgebaut habe. Augsburg bleibt für mich immer ein spezieller Ort.“

Paul Verhaegh am Tag seines Abschieds (Kicker vom 6.8.2017)

Auch den heute 37-Jährigen dürfte es nicht weniger geschmerzt haben, dass es die Corona-Pandemie war, die ihm letztes Jahr quasi unfreiwillig das Karriereende beschert hatte. Nach zwei Jahren VW-Stadt war er 2019 zu Twente Enschede in sein Heimatland zurückgekehrt, um dort noch eine Weile weiterzuspielen. Doch nach anfänglichem Verletzungspech und dem coronabedingten Abbruch der Erendivisie ließ Verhaegh seinen Vertrag Ende Juni 2020 schließlich ohne großes Aufsehen auslaufen. Seitdem ist er als Co-Trainer in der 2. Niederländischen Liga tätig, beim FC Den Bosch in der Nähe seines Geburtsorts.

Raphael Framberger

Unser „Frambo“ ist ein waschechter Augschburger Jung‘, 1995 geboren im Josefinum. 2004 kam er zur Jugend des FCA und durchlief ab da alle Nachwuchsmannschaften, bis er 2013 zum Profikader stieß. Zuvor vielfach bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga im Einsatz, feierte Framberger sein Bundesligadebüt am 28.1.2017 in Wolfsburg.

Damals musste er kurzfristig für den grippekranken Verhaegh einspringen und durfte gleich von Beginn an ran. Erst lief es gar nicht gut für den damals 21-Jährigen. Nach dessen Foul und fälliger Freistoßflanke stand es schon nach vier Minuten 0:1. Doch Frami bügelte seinen Fehler später wieder aus, indem er Dominik Kohr mit einer Traumflanke zum 2:1-Siegtreffer bediente. Völlig zurecht wurde der Debütant schließlich auch zum Man of the Match gekürt:

Frami – Man of the Match bei seinem Bundesliga-Debüt am 28.1.2017 (Foto: Twitter)

Weitere drei Torvorlagen (alle 2020) in bisher 58 BL-Einsätzen sollten folgen und unterstreichen, welch wertvolle Impulse Framberger auch fürs Augsburger Offensivspiel setzen kann. In Sachen Schnelligkeit macht „Speedy Frami“ ohnehin niemand was vor. In dieser Saison landete er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 34.48 km/h auf Platz drei der schnellsten Augsburger.

Doch womit Frami in seinen mittlerweile fast 17 Jahren beim FCA am meisten zu kämpfen hatte, sind seine vielen und schweren Verletzungen. 2013: OP am Sprunggelenk. 2015: OP am rechten Außenmeniskus. 2016: Kreuzbandriss im linken Knie. 2017: Meniskusverletzung. 2018: komplizierte Bänderverletzung. 2019: wieder Kreuzbandriss, wieder im linken Knie. Und Anfang dieses Jahres schließlich noch ein Muskelfaserriss, der ihn fast zwei Monate außer Gefecht setzte. Die Liste füllt locker mehrere (Fußballer-)Leben, dabei ist der gebürtige Augsburger erst 25.

Trotzdem kämpfte er sich immer wieder zurück. Durch unzählige Rehas, zurück ins Team und auf den Platz. Er hat unseren allergrößten Respekt und endlich viele verletzungsfreie Monate und Jahre verdient!

„Ich war geschockt, als ich von der Diagnose erfahren habe, dass das Kreuzband erneut gerissen ist. […] [Aber] ich kenne das weitere Vorgehen mit Operation und anschließender Reha ja bereits. Ich werde den Kopf hochnehmen und mich auch durch diese Phase zurückkämpfen.“

Kämpfernatur Frami über seinen zweiten Kreuzbandriss (Transfermarkt vom 23.1.2019)

Die Qual der Wahl

Bei diesen vier Jungs will ich es auch belassen. Denn ich bin der Meinung, dass alle, die sonst noch in Frage kommen, irgendwie auf der gleichen Stufe stehen. Und daher will/kann ich niemanden davon besonders herausgreifen. Da wären z.B. Nachwuchstalent Simon Asta, der ebenfalls dauerverletzungsgeplagte Ronny Philp, der schon erwähnte Daniel Opare, den Österreicher Georg Teigl, die Legende Stephan Lichtsteiner, Leihgabe Tin Jedvaj oder der Neuzugang Robert Gumny. Sie alle hatten über kürzer oder länger, als Stamm- oder Ersatzkraft, für die erste oder zweite Mannschaft oder mit mehr oder weniger durchschlagendem Erfolg auf der Rechtsverteidigerposition Anteil an den letzten 10 Jahren Bundesliga.

Abstimmung

Jetzt aber wieder zurück zu den vier Nominierten: Wählt aus ihnen euren Favoriten und gebt ihm eure Stimme. Ihr habt eine Woche lang Zeit. Also:

Wer ist für euch der Rechtsverteidiger des Jahrzehnts?

  • Paul Verhaegh (89%, 114 Votes)
  • Raphael Framberger (5%, 6 Votes)
  • Johnny Schmid (4%, 5 Votes)
  • Dominik Reinhardt (2%, 3 Votes)

Total Voters: 128

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Die Elf des Jahrzehnts – Linksverteidiger

Mit dem erneuten Klassenerhalt, hat unser FC Augsburg nun auch das zehnte Bundesligajahr mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen. Dies haben wir uns zum Anlass genommen, um zusammen mit euch die Elf dieses ereignisreichen Jahrzehnts zu wählen. In der letzten Episode haben wir uns eingehend mit den Torhütern beschäftigt. Heute stehen die Linksverteidiger auf dem Programm. Auch hier haben wir 5 Spieler vorab für euch ausgewählt, die es unserer Meinung nach verdient hätten, in der Formation der letzten Dekade zu stehen. Aufgepasst, es geht los und am Ende dürft ihr euch wieder entscheiden. 😉

Marcel de Jong

Schon in der Aufstiegssaison 2010/11 holte man de Jong zu uns an den Lech. Davor war der gebürtige Kanadier, der mit PSV Eindhoven 2003 B-Jugend-Meister wurde, 4 Jahre lang bei Roda JC Kerkade.

In der 2. Bundesliga war Marcel bei uns mehr oder weniger gesetzt, doch mit der Verpflichtung von Matthias Ostrzolek wurden seine Einsätze leider weniger. Dies ist aber auch einer schweren Verletzung geschuldet, die er sich im Februar 2012 zuzog und aufgrund derer er 109 Tage ausfiel. Auch in der Saison 2013/14 verpasste er aufgrund eines Zehenbruchs 7 Spiele.

Insgesamt kommt Marcel de Jong auf 73 Spiele für unseren FCA. Davon lief er 41 Partien im Oberhaus auf. Hierbei traf er sogar zwei Mal in den gegnerischen Kasten und legte eines auf. Im DFB-Pokal bestritt der Kanadier in seinen 4,5 Jahren bei uns 5 Spiele, in denen er auf eine Torvorlage kommt.

Die Trennung von Marcel lief leider nicht so ab, wie man sich das normalerweise wünscht. Nachdem er seinen Vertrag im Sommer 2014 erst verlängert hatte, kam er in der Hinrunde nicht über einen Einsatz hinaus. Aus diesem Grund beschäftigte er sich in der Öffentlichkeit mit einem Wechsel. Daraufhin wurde er von Markus Weinzierl erst einmal aussortiert, bevor man den Vertrag schließlich im gegenseitigem Einvernehmen am 28.01.2015 auflöste.

Trotzdem wird er immer einen maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 1. Bundesliga haben, weshalb er auch in dieser Auflistung erscheint. Und noch immer denkt der Kanadier gerne an seine Zeit in Augsburg zurück, wie er in einem Interview mit dem FC Augsburg selbst bekannt gab. Zu seinem Karriereende im März 2021 würdigte der Verein dies mit einem Video.

Zum Karriereende von Marcel gab es ein Video vom FCA (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pi8ulZHOf9A)

Matthias Ostrzolek

Am 01.01.2012 rüstete der FC Augsburg ein weiteres Mal auf der Linksverteidiger-Position nach. Mit Matthias Ostrzolek verpflichtete man ein damals 21-jähriges Talent, das der Bochumer Jugend entsprang. Anfangs war er von Trainer Jos Luhukay sicher nur als Backup gedacht, doch mit der Verletzung von Marcel de Jong änderte sich dies und Ostrzolek durfte gleich in seiner ersten Saison 12 Mal im Oberhaus für Rot-Grün-Weiß auflaufen.

Auch Neutrainer Markus Weinzierl setzte eher auf den Youngster als auf de Jong. So kommt er in den zweieinhalb Jahren, in denen er bei uns unter Vertrag stand, auf 70 Erstligapartien und 4 DFB-Pokalspiele. Dabei legte er insgesamt 11 Tore auf, schoss selbst aber keines. Trotzdem war auf Ostrzolek immer Verlass und seine Rückarbeit konnte sich wirklich sehen lassen. Seine Punkteausbeute pro Spiel ist gerade in seiner letzten Saison bei uns nicht zu verachten. Stand Ostrzolek auf dem Platz, dann konnte der FCA im Durchschnitt 1,58 Punkte einfahren.

Vom Backup zum Stammspieler (Foto via imago)

Alles in allem lässt sich also sagen, dass Ostrzolek, der heute bei Hannover 96 unter Vertrag steht, eine tolle Entwicklung an den Tag gelegt hat. Wie jeder Spieler es sich wohl wünscht, schaffte er es schnell, sich vom Ersatzmann zum Stammspieler hoch zu arbeiten. Kein Wunder also, dass schon vor Vertragsende ein Traditionsverein bei uns anklopfte, um uns unseren jungen Linksverteidiger abzuluchsen. Schweren Herzens ließ man Matthias Ostrzolek am Ende zum HSV ziehen. Der Gewinn, den man mit seiner Ablöse erzielte, konnte diesen Abgang aber nicht wirklich besser machen.

Abdul Rahman Baba

Nach dem Abgang von Matthias Ostrzolek, war für unseren FC Augsburg schnell klar, dass man auf der Linksverteidiger-Position noch einmal nachrüsten müsste, obwohl man mit Marcel de Jong einen guten Spieler im Kader hatte. Trotzdem packte Stefan Reuter die Gelegenheit beim Schopf und verpflichtete am 12.08.2014 den damals gerade erst 20 gewordenen Abdul Rahman Baba. Der junge Ghanaer galt als eines der vielversprechendsten Talente der Liga. Laut eigener Aussage hat sich Baba dem FCA angeschlossen, da man sich hier sehr gut weiter entwickeln und ein besserer Spieler werden könne. Er wollte diese Chance nutzen, um sich in der Bundesliga durchzusetzen.

Mit Baba erzielte man die höchste Ablösesumme der Vereinsgeschichte. (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=uQjg4gpBUFk)

Und das tat er auf eine beeindruckende Art und Weise. Von Beginn an bekam er das Vertrauen von Markus Weinzierl, der ihn in nahezu jeder Partie als gesetzt erachtete.

Er hat vom ersten Tag an einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind von ihm und seinen sportlichen Qualitäten uneingeschränkt überzeugt.

Markus Weinzierl über Abdul Rahman Baba

Baba war zwar in der Abwehr zuhause, doch er hatte sowohl defensive als auch offensive Stärken. Er scheute absolut kein Risiko, wenn er versuchte, einen Konter einzuleiten. Hinten half er stets, den Laden zusammen zu halten und verteidigte abgeklärt auf dem Flügel. Seine Zweikampfquote war mit 65,5 Prozent für einen Außenverteidiger wirklich top. Insgesamt stand Linksverteidiger in 32 Spielen über 2.789 Minuten für unseren FCA auf dem Platz. Dabei legte er 5 Tore auf und verhalf uns mit seinen hervorragenden Leistungen zum Einzug in die Europa League.

Leider blieben seine Leistungen auch vielen Topclubs nicht verborgen und so war es kein Wunder, dass Baba uns nach gerade einmal einem Jahr schon wieder verließ. Dem Angebot des FC Chelsea (Höhe laut Transfermarkt: 26 Mio. €) hatte Stefan Reuter einfach nichts entgegen zu setzen. Doch ob dieser Abgang für Baba so gut war, ist mehr als fraglich. Aufgrund mehrerer schwerer Verletzungen ist er heutzutage zum Leihobjekt avanciert, was ich persönlich für ihn sehr schade finde.

Philipp Max

Am 04.08.2015 verpflichteten die Verantwortlichen mit Philipp Max eine jungen Linksverteidiger, der in seinem Lebenslauf mit Schalke und Bayern bereits einige Topclubs stehen hatte. Natürlich spielte Max dort in den jeweiligen Jugendmannschaften, doch das bedeutet gleichzeitig, dass er dort eine sehr gute Ausbildung genossen hatte.

Auch bei uns entwickelte sich Philipp sehr schnell zum Stammspieler. Bereits in seiner ersten Saison bei unserm FCA stand er 26 Mal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal und 4 Mal in der Europa League auf dem Platz. Wie auch schon Baba hat Philipp Max defensiv wie offensiv absolute Stärken bewiesen. Mit seiner Spritzigkeit auf dem Flügel, schaffte er es in insgesamt 156 Partien für den FCA zum Topvorbereiter zu werden. Ganze 29 Tore legte er seinen Mitspielern auf. Selbst traf er 15 Mal in den gegnerischen Kasten.

Doch Max war nicht nur „Assist-King“. Als solcher wurde er im Jahr 2017 in einer Liste des Guardians betitelt, in der zehn Spieler aus den 5 europäischen Top-Ligen vorgestellt wurden, die im Vergleich zum Vorjahr den größten Leistungssprung gemacht haben. Mit auf jenem Ranking standen im Übrigen Namen wie Ciro Immobile, Nabil Fekir und Simone Zaza. Wenn ich an Philipp Max denke, dann fallen mir auch sofort seine präzisen Flanken, Pässe und gefährlich vors Tor geschossenen Ecken ein. Zudem war der gebürtige Viersener ein Spieler, der in jedem Spiel mit die meisten Kilometer herunter gerissen hat.

„Flankengott“ und „Assist-King“ (Foto: Christian Kolbert via imago)

Leider war im letzten Jahr die Zeit des Abschieds gekommen. Immer wieder hatte es Gerüchte über einen potentiellen Abgang gegeben, doch 2020 musste man Max schließlich zu PSV Eindhoven ziehen lassen. Auch dort ist er auf der linken Seite gesetzt und erbringt genauso Topleistungen wie auch schon bei uns.

Konstantinos Stafylidis

Nach dem doch schmerzhaften Abgang von Abdul Rahman Baba, verpflichtete Sportdirektor Stefan Reuter nicht nur Philipp Max, sondern auch den damals erst 21.-jährigen Griechen. Die Linksverteidiger-Position war im Jahr 2015 nämlich vollkommen blank, da man Marcel de Jong im Winter freigestellt hatte. Somit war ein Handeln Reuters unumgänglich.

Fast 4 Jahre stand Stafy bei uns unter Vertrag. Hierbei kommt er auf insgesamt 61 Einsätze über 4.559 Spielminuten. Seine stärkste Saison bei uns spielte er 2016/17, in der er 27 Mal in der Bundesliga und 2 Mal im Pokal auflief. 4 Tore und eine Torvorbereitung stehen hier zu Buche. Insgesamt erzielte Stafylidis für den FCA 5 Tore und legte 3 Tore auf. Auch seine Quoten können sich definitiv sehen lassen. So kommt der sympathische Grieche in der Saison 2018/19 auf eine Passquote von 77,8 Prozent und auf eine Zweikampfquote von 55,8 Prozent. Ich persönlich mochte ja auch seine präzisen Freistöße, die gerne auch mal sehr gefährlich wurden. Ich höre heute noch, wie die Kugel in der 88 Spielminute die Latte des gegnerischen Kasten an der Anfield Road streift.

Griechisches Temperament beim FC Augsburg (Foto via imago)

Mit Philipp Max hatte Stafy jedoch leider sehr starke Konkurrenz auf der Linksverteidiger-Position, weswegen man ihn in der Rückrunde 2017/18 auch an Stoke City verlieh. Allerdings reichte es dort nicht für mehr als 5 Einsätze, da er sich einen Rippenbruch zuzog und für ganze 154 Tage pausieren musste. Da er aber auch in der Folgesaison nicht über 14 Partien hinaus kam, beschloss er seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und sich der TSG Hoffenheim anzuschließen.

Es ist schade, dass sich Kosta gegen eine Vertragsverlängerung in Augsburg und für einen Wechsel entschieden hat. Mit dem Gesamtpaket in Hoffenheim sieht Kosta für sich eine bessere Perspektive. Das müssen wir respektieren.

Stefan Reuter über den Abgang von Kosta

Doch auch hier hat er es sehr schwer sich durchzusetzen. In mittlerweile 2 Jahren kommt er auf gerade einmal 7 Einsätze für die TSG. In der gerade abgelaufenen Spielzeit stand er sogar nicht ein einziges Mal auf dem Platz, da er seit September dauerverletzt ist (Schulter- und Schienbeinverletzung).

Zusammenfassend lässt sich bei Stafy sagen, dass er bei uns seine wohl erfolgreichste Zeit im Profifußball erleben durfte, denn Stand jetzt hat er bei uns die meisten Einsätze zu verbuchen und Scorerpunkte gesammelt.

Abstimmung

Und jetzt seid ihr wieder gefragt. Welchen der oben genannten Linksverteidiger seht ihr in der Elf des Jahrzehnts? Ich bin mir zwar schon relativ sicher, wie das Ergebnis ausfallen wird, dennoch freuen wir uns sehr darüber, wenn so viele Leser wie möglich mitmachen.

Wer war der Linksverteidiger des Jahrzehnts

  • Philipp Max (88%, 105 Votes)
  • Abdul Rahman Baba (6%, 7 Votes)
  • Marcel de Jong (3%, 4 Votes)
  • Konstantinos Stafylidis (2%, 2 Votes)
  • Matthias Ostrzolek (1%, 1 Votes)

Total Voters: 119

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„Atmosphäre hat mich in den Bann gezogen!“

Wir befinden uns mitten in der Sommerpause, es ist brütend heiß draußen und auf dem Transfermarkt tut sich seitens des FCA derzeit noch nicht allzu viel. Die FCA-Spieler weilen im Urlaub, posten munter sommerliche Bilder und die Europameisterschaft ist derweil in vollem Gange. Zeit, mal wieder einen Blick auf eine Sparte zu werfen, die noch nicht so viel mediale Aufmerksamkeit erfährt, wie der Profifußball. Aber die es eigentlich auch verdient hätte.

Die Rede ist natürlich von eSport. Hier mischt seit noch nicht allzu langer Zeit auch der FCA mit. Ganz vorne dabei: Die Brüder Bederke. Letztes Jahr wurde der kleinere „Bederke-Bruder“ Yannic sensationell und überraschend deutscher E-Sport-Champion und gab der Rosenau-Gazette im Anschluss ein Interview, in dem er unter anderem über seinen jüngsten Erfolg sprach. Sein Bruder Philipp ist hierbei stets an seiner Seite – als Coach, Mentor und als kongenialer „eSport-Partner“. Lest im nachfolgenden Interview selbst, wie die letzte VBL-Saison verlaufen ist und wie Philipp Bederke eigentlich zum FCA kam.

„Leider hat uns etwas das Glück gefehlt“

Rosenau Gazette: Hi Philipp! Erstmal ein großes Dankeschön für deine Bereitschaft, uns so kurz nach der Saison ein Interview zu geben. Hand auf’s Herz: Wie zufrieden bist du mit der Virtual Bundesliga Saison deines eSport-Teams des FCA und natürlich speziell mit deiner eigenen Perfomance?

Philipp Bederke: Hallo Irina, an sich können wir als FCA eSports Team durchaus mit der Saison zufrieden sein. Als Team wurden wir 3. und auch im Einzelfinale waren wir dann mit 3 Spielern (Yannic, Lukas und Christoph) vertreten. Ich denke, wenn uns das vor der Saison einer vorhergesagt hätte, hätten wir uns als Team sicher nicht beschwert.

Klar ist aber auch, dass wir als Titelverteidiger gerne eine weitere Trophäe für den FCA erspielt hätten. Leider hat uns aber in einigen entscheidenden Momenten etwas das Glück gefehlt. Mit meiner eigenen Leistung bin ich, im Großen und Ganzen, auch zufrieden. Ich war in der gesamten Saison eigentlich nur im Doppel, zusammen mit Yannic, aktiv. Da konnten wir einige Punkte sammeln, am Ende bildeten wir sogar das beste Duo der Saison in der VBL.

Die beiden Bederkes in Aktion!

„Wir hatten den deutschen Meister in unseren Reihen“


Rosenau Gazette: Das klingt schon stark, was ihr da wieder geleistet habt! Dein kleiner Bruder Yannic ist im vorigen Jahr relativ überraschend deutscher eSport-Champion geworden. Mit welchen Erwartungen seid ihr da eigentlich in die zurückliegende Saison gegangen?

Philipp Bederke: Wir standen als FCA schon etwas anders im Fokus als im Vorjahr. Das war aber zu erwarten, schließlich hatten wir auch den deutschen Meister in unseren Reihen. Als Team hat uns das aber eher weniger beeinflusst, unsere Erwartungshaltung hat sich dadurch nicht grundsätzlich verändert. Wir wollten als Team definitiv eine bessere Saison spielen als in 2019/2020 als wir nur 16. geworden sind. Das ist uns mit Platz 3 in jedem Fall gelungen.

Rosenau Gazette: Definitiv! In welcher Rolle bist du denn überwiegend im Team unterwegs? Wie man so liest und hört, bist du nebenbei Coach deines Bruders und selbst noch eSportler beim FCA.

Philipp Bederke: Meine Rolle hat sich innerhalb der letzten 3 Jahre schon etwas verändert. In der abgelaufenen Saison war ich nur noch im Doppel im Einsatz. Mein Hauptaugenmerk lag eher darauf, neben Yannic eine gute Figur abzugeben. Das ist mir, denke ich, ganz gut gelungen, wenn man sich unsere Punkteausbeute am Ende anschaut.

„Sport ist sehr wichtig!“

Rosenau Gazette: Wie lange siehst du dich überhaupt noch in diesem „Business“ und wie lange ist man durchschnittlich eSportler, gerade alterstechnisch gesehen?

Philipp Bederke: Das ist eine gute Frage. Ich sag mal so: als Spieler befinde ich mich wohl schon im Herbst meiner Karriere, als Coach aber vielleicht erst am Anfang. Mit meinen aktuell 31 Jahren gehöre ich aber definitiv zu den ganz erfahrenen Spielern in der VBL, älter ist, glaube ich, keiner in der abgelaufenen Saison gewesen.

Eine Prognose wann man zu alt ist, kann man noch nicht abgeben, weil der eSport in FIFA eher noch in den Kinderschuhen steckt. Klar ist aber auch, dass mit dem Alter auch irgendwann die Reaktionszeit etc. nachlässt und dann zwangsläufig nicht mehr die gleichen Leistungen wie mit 16 oder 17 erbracht werden können.

Rosenau Gazette: Ganz schön krass zu hören, dass man mit jungen 31 Lenzen irgendwo (sportlich) zum alten Eisen gehört! Aber ihr habt ja alle noch ein zweites Standbein, da ihr beim FCA alle keine hauptberuflichen eSportler seid. Was machst du denn hauptberuflich und wieviel Zeit verbringst du so mit „zocken“?

Philipp Bederke: Ich habe nach meinem Abitur 2009 ein duales Studium zum Diplom Finanzwirt begonnen und dieses 2013 abgeschlossen. Seit 2013 arbeite ich jetzt in der bayerischen Finanzverwaltung. Diese „Doppelbelastung“ ist nicht immer einfach, daher bin ich sehr froh, dass es bei meiner Arbeitsstelle Gleitzeit gibt. Ansonsten wäre es mir nicht möglich neben meinem Hauptberuf auch noch für den FCA als eSportler aktiv zu sein.

Mein Zeitaufwand für „zocken“ ist unterschiedlich. Die Saison startet im Herbst, da verbringe ich dann meistens viel Zeit damit das neue Spiel zu „lernen“. In der Regel nehme ich mir dafür dann 1-2 Wochen Urlaub, da es sonst neben der Arbeit einfach kaum möglich ist intensiver zu spielen. Im Laufe der Saison nimmt der Zeitaufwand dann stetig ab bzw. verlagert sich mehr aufs Wochenende. Wichtig ist, dass man nicht nur vor dem Monitor sitzt, sondern auch einen Ausgleich hat, vor allem Sport ist sehr wichtig.

„Hat mich einige Lebensjahre gekostet“

Rosenau Gazette: Du bist auch ein glühender FCA-Fan. Wie bist du eigentlich Fan des Clubs geworden und wann war das in etwa?

Philipp Bederke: Das ist auch schon ein paar Jahre her, in der Saison 2009/2010 war das. Ich habe in Kaufbeuren an der dortigen Fachhochschule studiert. Zu meinem Glück waren in meinem Lehrsaal einige Augsburger. An einem kalten Montagabend sind wir dann mal nach Augsburg gefahren und haben uns das Spiel gegen den VfL Bochum angesehen. In der 2. Liga war es ja noch relativ einfach auch am Spieltag Stehplätze zu bekommen. Auch wenn das Spiel damals verloren ging hat mich die Atmosphäre dann in den Bann gezogen und ab diesem Spiel war es dann um mich geschehen! Wahrscheinlich hat mich diese Entscheidung schon einige Nerven und Lebensjahre gekostet, dennoch habe ich es nicht bereut.


Rosenau Gazette: Verrätst du uns noch, wer dein Lieblingsspieler beim FCA ist?

Philipp Bederke: Das ist eine schwere Frage. Ich möchte da jetzt eigentlich keinen einzelnen Spieler nennen, da alle wichtig für den FCA sind. In der abgelaufenen Saison war es aber Rafał Gikiewicz. Ich „mag“ seine Art, wie er sich mit dem FCA identifiziert, den FCA lebt und das dann auch entsprechend rüber bringt.“Das letzte Wort hat dann meine Frau!“

Rosenau Gazette: Bist du über deine Leidenschaft für den FC Augsburg auch zum eSport gestoßen? Wie kamst du als eSportler konkret zum FCA?

Philipp Bederke: Das war der gleiche Weg wie bei Yannic, Lukas und Christoph auch. Ich habe mich 2018 für die Playoffs der deutschen Einzelmeisterschaft in FIFA mit dem FCA qualifiziert. Fürs Finale hat es 2018 zwar nicht gereicht, aber ab diesem Zeitpunkt bestand dann der Kontakt mit den Verantwortlichen des FCA. Ende 2018, als der FCA dann entschieden hat offiziell in den eSport mit der Teilnahme an der VBL einzusteigen, wurde der Kontakt nochmal intensiviert und so wurde ich dann zu einem eSportler des FCA!

Rosenau Gazette: Euer „Werdegang“ ist schon eine coole Geschichte! Sag uns doch bitte, wie es für dich in der kommenden Saison weitergeht. Sehen wir dich auch weiterhin im FCA-Dress?

Philipp Bederke: Ich kann mit Sicherheit sagen, dass man mich nicht in einem anderen Trikot sehen wird. Alles Weitere hängt auch von ein paar anderen Faktoren ab. Die Rahmenbedingungen, speziell die Vorgaben der DFL, müssen weiterhin mit meinem Hauptberuf vereinbar sein. Und das letzte Wort hat dann noch meine Frau!

Kennen nur ein Dress: Das des FC Augsburg natürlich! (rechts Yannic, links Philipp Bederke)

„Üben, üben, üben“

Rosenau Gazette: Was ist für die Profis des FCA in der kommenden Saison drin? Und was für euch eSportler – ist das Finale wieder das ausgegebene Ziel?

Philipp Bederke: Ich würde mir in der Bundesliga eine etwas entspanntere Saison wünschen. Als Fan musste man, gerade am Ende der Saison, und im „Finale“ gegen Bremen doch sehr leiden. Meine Nerven würden sich über einen früheren Klassenerhalt und eine sorgenfreie Saison sehr freuen. Und wenn irgendwann mal wieder eine Saison in Europa dabei rauskommen würde, würde ich mich auch nicht beschweren.

Im eSports Bereich ist es schwierig jetzt schon eine Prognose abzugeben. Hier spielt immer eine Rolle wie das neue FIFA ist und wie es den einzelnen Spielern liegt. Darüber können wir uns dann vielleicht im September/Oktober nochmal unterhalten!


Rosenau Gazette: Dein Tipp noch, wie man e-Sportler wird? Was braucht man für persönliche Eigenschaften dazu?

Philipp Bederke: Üben, üben, üben. Man braucht Durchhaltevermögen und darf auch bei Niederlagen nicht aufgeben, getreu dem Motto „Win or Learn“. Aus Niederlagen lernt man immer am meisten, aber man muss sich damit auch kritisch auseinandersetzen und seine Fehler analysieren. Und hier ist es bei einem Computerspiel immer leichter den Fehler beim Spiel zu suchen als bei einem selber.

Hier findet Ihr Philipp und die eSportler des FCA:

Rosenau Gazette: Liest du selbst auch die Rosenau Gazette? Beziehungsweise: Nimmst du uns als „Fanblog“ wahr? Wir haben ja auch schon das ein oder andere Mal über die eSportler des FCA geschrieben 😊  

Philipp Bederke: Ja, natürlich verfolge ich Eure Seiten und lese Eure Artikel!

Die Gefühlslagen eines eSportlers am Beispiel des Philipp Bederke 🙂


Rosenau Gazette: Das freut uns natürlich zu hören. Bist du denn auch selbst auf Social Media aktiv – und wo sollten dir unsere Leser*Innen unbedingt folgen?

Philipp Bederke: Man findet mich sowohl auf Twitter als auch auf Instagram unter @Phlip1089. Alles rund um die VBL findet man auf den eSports Kanälen des FCA!


Vielen Dank Philipp für das Interview und weiterhin viel Erfolg der gesamten eSport-Mannschaft des FCA!




Neues aus Europa

Es ist das erste und wahrscheinlich auch für lange Zeit einzige Mal, dass man mit dieser Überschrift zu einem großen Turnier einen Text beginnen kann. Trotz Corona hat die UEFA nicht darauf verzichtet, die Euro 2020 (was ein Wahnsinn, noch nicht einmal die Jahreszahl anzupassen) in vielen Städten über den Kontinent verteilt spielen zu lassen. Es ist Sommerpause, ich habe einen Hang die Nationalmannschaft besser zu finden, als ich sollte (eine typische Fußballfanangewohnheit) und schaue doch ab und an mir Spiele des Turniers an. Dabei kamen mir ein paar Gedanken, die ich gerne festhalten will.

Beste Wünsche für die eigenen Spieler

Drei Spieler, die für nächste Saison vertraglich momentan beim FCA gebunden sind, spielen bei diesem Turnier mit. Die größte Rolle für seine Mannschaft hat dabei wahrscheinlich Michael Gregoritsch. Nach Einwechslung und Treffer in Spiel 1 durfte er in Spiel 2 von Beginn an ran, bevor er in Spiel 3 von außen verfolgte, wie die österreichische Mannschaft ins Achtelfinale des Turniers einzog. Wie wäre es mit einem entscheidendem Treffer in einem K.O.-Spiel? Freddy Jensen und Ruben Vargas wurden beide in Spiel 2 eingewechselt, nachdem es in der ersten Partie nicht zum Debüt gelangt hatte. Ich bin dabei immer hin und her gerissen. Einerseits würde ich die Jungs am liebsten in Watte packen, damit sie sich bei der Nationalmannschaft nicht verletzen. Andererseits wünsche ich Ihnen nur die besten Erfolgsmomente und Erfahrungen.

Gregerl freut sich über seinen Treffer (auch wenn er gezwungen wurde ein Trikot zu tragen, dass überhaupt nicht zu Hose und Stutzen passt)(Foto: GEPA pictures/ Christian Walgram via Imago)

Gregerl ist zudem eine der spannendsten Personalien in diesem Sommer. Gregerls letzte Saison war eine große Enttäuschung. Herrlich und Gregerl passte nicht so richtig. Gregerl in Topform und mit Selbstvertrauen wäre ein Gewinn fürs Team. Einen ordentlichen Transfererlös würde er jetzt im Sommer wohl nicht einbringen. Evtl. würde er trotzdem gerne eine neue Perspektive bei einem anderen Club suchen. Markus Weinzierl kann auch mit Spielern, um die man sich aktiv kümmern mudd. Caiuby und Raul Bobadilla spielten teilweise übermenschlich. Wenn Weinzierl Gregerl mal nicht auf die rechte Spur zurückführen könnte?

Die Gesamtgemengelage

Dieses große Turnier fühlt sich trotz allem komisch an. Das liegt nun nicht nur an der Zuschauerbegrenzung in vielen Stadien. Das liegt auch daran, dass es keine öffentlichen Events und Public Viewing gibt. Martin Hinteregger hat das vor Turnierbeginn so ausgedrückt:

„Dass das ein großes Turnier ist, ist schwer vorstellbar, aber vielleicht kommt mit dem Anpfiff das Feeling, wenn zumindest ein paar Zuschauer im Stadion sind“

Martin Hinteregger

Auch bei mir lief das ähnlich. Als dann erstmal der Fernseher lief, war die EM-Stimmung dann schon etwas gefunden. Naja, zumindest dann wenn das Spiel denn regulär übertragen wurde. Ein Teil der Spiele ist ja bei Magenta TV gelandet. Und die Server hielten natürlich nicht. Es sollte irgendwo möglich sein, einen EM-Pass zu kaufen und alle Spiele sehen zu können. Mit diesen vielen Quellen verliert doch jeder den Überblick und der Spaß geht verloren. Mit diesen vielen Übertragungspartnern macht sich die UEFA das Produkt langfristig kaputt. Unverständlich, wo man doch eigentlich nur aufs Geld schaut.

Spieler als Helden

Wie mit den Spielern indes umgegangen wird, ist weiterhin überaus kritikwürdig. Während Christian Eriksen Herz still stand, hielten die Kameras der Zentralregie voll drauf und es waren die dänischen Spieler, die eine Sichtbarriere um ihren Mannschaftskameraden bildeten. Es waren auch die Mannschaftskameraden, die am schnellsten zur Stelle waren und Eriksen das Leben retteten.

Simon Kjaer, Thomas Delaney, Andreas Christensen und Jonas Wind bangen um das Leben ihres Teamkameraden Christian Eriksen und schaffen selbst Privatsphäre für diesen. Kurz danach musste es weitergehen, denn verbindliche Regelungen für solche Fälle gibt es weiterhin nicht (Foto: Ritzau/Scanpix Liselotte Sabroex via Imago)

Die UEFA hatte schon kurz darauf ein Ultimatum für diese Spieler: entweder spielt ihr heute zu Ende oder morgen um 12 Uhr mittags. Ernst jetzt? Aber ja. Und obwohl medizinische Zwischenfälle immer mal wieder vorkommen im Rahmen von Wettbewerbspartien gibt es keine Regelung wie dann verfahren wird. Kein „ab dieser Schwere brechen wir ab und nachgeholt wird nach mindestens X Tag (en) Pause und dem Angebot psychologischer Betreuung“. Derweil zum Beispiel mögliche Werbeaktivitäten von Spielern genau geregelt sind, gibt es für den Fall eines medizinischen Notfalls kein Protokoll (genau wie Spieler nach Kopfverletzungen weiterhin keinem Protokoll unterliegen und geschützt werden).

Spieler finden ihre Vorbildrolle

Spannend ist sehr wohl zu beobachten, wie manch Spieler seine Vorbildrolle findet. Christiano Ronaldo, der Colaflaschen zur Seite stellt und sagt: „Trinkt Wasser“ (und wer Ronaldo sagt, sollte ich bitte auch die Folge 004 FRÜF zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn anhören). Paul Pogba, der die Flasche Heineken entfernt. Auch hierfür wird es jetzt schleunigst eine Regelung geben, die den Spielern das verbietet. Manchmal ist man eben schnell im Regeln. Die UEFA sieht die Spieler noch lange nicht als Partner auf Augenhöhe. Obwohl es weiterhin die Spieler sind, die ihre Knochen hinhalten und die Arbeit auf dem Platz machen. Ohne Spieler keine Spiele. Man fragt sich, wie lange, sie das überhaupt noch mitmachen, dass ein Verband sich auf ihre Kosten die Taschen vollmacht und das Geld irgendwo in der Intransparenz versickert. Dass es noch keine Spielerberater gibt, die Spieler dagegen aufgebracht haben.

Und so kommt es nun, dass ich zwar die UEFA und ihre Haltung in vielen Dingen für schwierig halte, die fortschreitende Kommerzialisierung kritisiere und dennoch mit diesen Spielern fiebere. Mit den Kimmichs und Goretzkas, die es da gibt und die positiv vorangehen in dieser Welt. Mal schauen, wie lange ich das durchhalte und wie sich meine Laune entwickelt. Zumindest momentan bin ich zuversichtlich, dass ich am Mittwoch wieder mit Spannung dabei bin, wenn es gegen die Ungarn geht. Auch, weil man sich bei manchen Spielen etwas mehr wünscht, dass man gewinnt. Und, dass die Arena in München in Regenbogenfarben leuchtet.

Die Elf des Jahrzehnts – Torhüter

Zehn Jahre Oberhaus voll mit den unterschiedlichsten Erinnerungen liegen hinter uns. Gerade eben haben wir mit der Wahl des Rookies der Saison, den Rückblick auf die zehnte Bundesligasaison des FCA abgeschlossen, und können Robert Gumny zu dieser Ehre gratulieren.

Ab jetzt wollen wir uns in der Sommerpause etwas Zeit nehmen und im Gesamten auf die „Decima“, die ersten zehn zusammenhängenden Jahre in der Bundesliga zurückblicken. Was haben wir mit unseren Jungs gelitten oder uns mit ihnen gefreut, wenn sie uns wieder mal das eine oder andere Erfolgserlebnis geschenkt haben? Wie groß war die Freude, als wir am Ende der Saison 2014/15 den Einzug in die Europa League feiern durften? All diese Emotionen haben wir uns zum Anlass genommen, um zum Jubiläum gemeinsam mit euch die „Elf des Jahrzehnts“ zu wählen. In den kommenden Wochen werden wir euch nach und nach auf jeder Position mehrere Kandidaten vorstellen, die es unserer Meinung nach verdient hätten, in die Top-Elf zu kommen. Als System haben wir hierbei ein 4-2-3-1 gewählt, da dieses bei unserem FC Augsburg am meisten praktiziert wurde. Heute möchten wir euch unsere Auswahl der Top-Torhüter präsentieren.

Simon Jentzsch

Wer kennt ihn nicht, den 1,96 m großen Hühnen, der von 2009 bis 2013 bei uns zwischen den Pfosten stand? Meines Erachtens hat Simon Jentzsch einen maßgeblichen Anteil daran, dass wir in Augsburg das Aufstiegswunder erleben durften, denn seine Leistungen waren durch die Bank weg sehr gut. Er war für das Team immer ein sehr großer Rückhalt und führte die Mannschaft auch als Kapitän auf den Platz.

Der Hüne von Augsburg (Foto: DeFodi via imago)

Insgesamt machte der gebürtige Düsseldorfer für unseren FCA 111 Spiele – 33 davon in der ersten Bundesliga. Gerade in unserer ersten Saison im Oberhaus war Jentzsch als Nummer 1 gesetzt. In 28 Partien bekam er hierbei 41 Gegentore, was einen Schnitt von 1,46 Gegentoren pro Partie ergibt. Das ist im Vergleich zu manch anderen Torhütern ein sehr guter Wert. Sämtliche Leistungen unserer Torhüter haben wir uns in unserer Transferserie ja schon einmal genauer angesehen. 7 Mal hielt Jentzsch seinen Kasten sogar komplett sauber und trug auch damit dazu bei, dass wir am 33. Spieltag der Saison 2011/12 nach einem 0:0 gegen den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach über den sicheren Klassenerhalt jubeln durften.

In der Saison 2012/13 durfte er nur noch 5 Mal für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Dies ist aber auch einer Fingerverletzung geschuldet, die ihn ab September 2012 immer wieder quälte. Das war auch mit ein Grund, warum er seine aktive Karriere nach insgesamt 514 Spielen beendete.

Alexander Manninger

Die Vita des gebürtigen Österreichers ist wirklich beeindruckend. Internationale Topkaräter wie der FC Arsenal, Juventus Turin und der AC Florenz reihen sich dort wie eine Kette aneinander. Und auch für uns war Manninger ein solcher Schatz, als man den damals 35-Jährigen im November 2012 verpflichtete. Die Kritiker schimpften natürlich sofort ob des doch schon fortgeschrittenen Alters, aber Alex belehrte sie alle eines Besseren.

Nicht umsonst wurde Manninger gerne als „The Wall“ bezeichnet. Auch bei uns waren seine Leistungen sehr gut. In insgesamt 38 Partien stand der gebürtige Österreicher bei uns im Tor. Dabei kassierte er 59 Gegentore, was somit einen Durchschnitt von 1,55 Toren pro Spiel bedeutet. Was Alex zu einer FCA-Legende macht, ist sein gehaltener Elfmeter gegen Greuther Fürth im Jahr 2013. Das beflügelte die Mannschaft so sehr, dass wir den Absteiger mit 3:1 besiegten und somit die Klasse zum zweiten Mal in Folge halten konnten.

Manninger – The Wall (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=QNqXWMngbpE)

Mit der Verpflichtung von Marwin Hitz bekam Manninger zwar nur noch wenige Einsatzzeiten, dennoch zeigte er immer Verständnis und vor allem auch Leistung, wenn er dann doch einmal ran musste. Im Juli 2016 lockte ihn jedoch eine neue Herausforderung in Form eines Angebots des FC Liverpool in die Premier League. Doch aufgrund seiner Paraden und Präsenz auf dem Platz wird Alexander Manninger für mich persönlich immer einer der besten Torhüter bleiben, die bei unserem FC Augsburg zwischen den Pfosten standen.

Marwin Hitz

Zu Beginn der Saison 2013/14 konnte Sportdirektor Stefan Reuter Marwin Hitz ablösefrei vom VfL Wolfsburg zu uns nach Augsburg locken. Für die Wölfe durfte er in 5 Jahren Einsatzzeit lediglich 19 Spiele machen.

Bei unserem FCA arbeitete er sich nach und nach zum Stammtorhüter nach oben. Bestritt er in der Saison 2013/14 noch 19 Liga- und eine Pokalpartie, war er in den Spielzeiten 15/16, 16/17 und 17/18 gar nicht mehr aus unserem Tor wegzudenken. Insgesamt stand Marwin Hitz 157 Mal für die Fuggerstädter im Kasten: 141 Mal in der Bundesliga, 8 Mal im DFB-Pokal und 8 Mal in der Europa League.

Wenn ich an Marwin Hitz denke, dann kommt mir sofort in den Sinn, was für ein unglaublicher Teamplayer er war und wie gut er mit seiner Hintermannschaft zusammenarbeitete. Gefühlt gab es da niemals großartige Unsicherheiten, was auch die Anzahl der Gegentore zeigt. In allen Begegnungen kommt der gebürtige Schweizer auf 212 Gegentore, was einen Schnitt von 1,35 Toren pro Spiel bedeutet. Ganze 47 Mal blieb sein Kasten dabei sogar komplett sauber. Auf 4 Jahre gerechnet, heißt das, dass er in durchschnittlich 11,75 Spielen pro Saison kein Tor kassierte. Das sind 34,6 Prozent einer Bundesligasaison.

Was uns Augsburgern wohl immer in Erinnerung bleiben wird, ist nicht nur der geschundene Elfmeterpunkt des 1. FC Köln sondern auch Marwins legendäres Tor gegen Bayer Leverkusen im Februar 2015. Sein Ausgleichstreffer zum 2:2 wurde damals im Übrigen auch zum Tor des Monats gewählt.

Auch ein Torhüter kann treffen (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=XUPPy1ZGuzA)

Nach 4 Jahren hieß es allerdings leider „Adieu Marwin“, denn Hitz verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und ging stattdessen zu Ligakonkurrent Borussia Dortmund.

Andreas Luthe

Der nächste Kandidat, den das Team der RoGaz ausgewählt hat, ist Andreas Luthe. Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch ich persönlich mochte ihn immer sehr gerne und hätte mir für ihn gewünscht, dass er sich bei uns zu Hitz‘ Nachfolger mausern kann. Doch es sollte leider nicht sein und das, obwohl Luthe mit seiner fast schon ruhigen Art im Tor immer sehr sicher und souverän wirkte.

Am 01.07.2016 kam der in Velbert geborene Luthe vom VfL Bochum in unser schönes Schwabenländle, wo er erst mal nur als Nummer 2 hinter Stammtorhüter Markwin Hitz fungierte. Mit dessen Abgang dachten eigentlich viele, dass nun Luthes Zeit bei uns gekommen sei, der vorher in 4 Bundesligapartien bereits sein Können unter Beweis stellte.

Leider begann dann bei unserem FC Augsburg das „Torhüterkarusell“. Immer schien Andi derjenige zu sein, der das Nachsehen hatte. Erst setzte man ihm in der Saison 2018/19 Fabian Giefer vor die Nase, den man aber nach nur 4 Spielen aussortierte. Luthe spielte die Vorrunde ordentlich zu Ende, doch dann lieh man Gregor Kobel von der TSG Hoffenheim aus. Und wieder musste der Westfale zurück auf die Bank. Im Sommer kam mit Tomasz Koubek ein weiterer Torhüter zu unserem FCA. Andreas Luthe war wieder mal nur der Ersatzmann, der aber nach dem 25. Spieltag übernahm und uns somit zum Klassenerhalt 2019/20 verhalf.

Auch von uns gibt’s ein „Daumen hoch“ für Andi (Foto: Bernd Feil via imago)

Dabei sehen Luthes Werte wirklich sehr ordentlich aus. In 31 Partien, in denen er zwischen den Pfosten stand, kassierte er 42 Gegentore. Mit einem Durchschnitt von 1,36 Gegentoren pro Spiel liegt er somit nur ganz knapp hinter Marwin Hitz. In 7 Spielen bekam er sogar gar keinen Gegentreffer. Vergleicht man das beispielsweise mal mit den Werten von Koubek (2,12) oder Kobel (2,44) dann kann man sich schon fragen, warum Andreas Luthe nicht mehr Vertrauen der Verantwortlichen bekam.

Am 03.08.2020 wurde am Ende bekannt, dass Andreas Luthe um die Auflösung seines bis 2022 datierten Vertrags gebeten habe, nachdem man erneut nicht auf ihn setzte. Der FCA gewährte ihm diese Bitte und ließ ihn somit ablösefrei zu Union Berlin ziehen, wo er nun endlich Stammtorhüter sein darf.

Rafal Gikiewicz

Die Stimmen in den sozialen Netzwerken waren teilweise ganz schön kritisch, als man am 29.06.2020 bekannt gab, dass man mit Rafal Gikiewicz von Union Berlin nun schon die zweite Saison in Folge einen neuen Torhüter verpflichtete. Viele Fans hätten gerne Andreas Luthe bei uns im Tor gesehen und das, obwohl Gikiewicz bei den Eisernen zwei tolle Spielzeiten hingelegt hatte. Ihm hatten es der Club aus der Hauptstadt nämlich auch zu verdanken, dass sie das erste Mal in der Vereinsgeschichte ins Oberhaus einziehen durften.

Recht schnell jedoch strafte der gebürtige Pole all seine Kritiker Lügen, denn bei uns mutierte Gikie von Beginn an zum wichtigsten Spieler. In jeder einzelnen Partie zeigte unser „Beton“ volle Leistung und Einsatzkraft. Ich bin eindeutig davon überzeugt, dass es ohne Rafal noch viel knapper geworden wäre, als es am Ende ohnehin wurde. Nicht umsonst habt ihr ihn zu unserem „wichtigsten Spieler der Saison 2020/21“ gewählt.

Was ich an unserer Nummer eins sehr schätze, sind seine Emotionen und seine Ehrlichkeit. Er sagt, wenn ihm etwas nicht passt, führt seine Hintermannschaft aus vollem Halse und gibt auch mal sehr denkwürdige Interviews.

In allen Partien dieser Saison, fehlte unsere Mauer nicht eine einzige Minute. Er bestritt alle 34 Ligaspiele und beide Pokalpartien über die vollen 90 Minuten. Hierbei spielte Gikie 8 Mal zu Null und bekam alles in allem 57 Gegentore. Doch ohne seine Präsenz und seine motivierenden Art hätte es bestimmt schlechter für uns ausgesehen. Laut bundesliga.de ist unser Torhüter außerdem erneut auf Platz 2 von allen betrachteten Keepern in dieser Spielzeit. Insgesamt 132 Torschüsse konnte der Pole halten. Und auch beim Kicker bekommt er nach Manuel Neuer und Stefan Ortega die drittbeste Durchschnittsnote (2,85).

„An mir kommst du nicht vorbei“ – Gikie, der Beton (Foto: Martin Hangen via imago)

Wir von der Rosenau Gazette sind uns daher einig, dass die Verantwortlichen alles dafür tun sollten, um den 2022 auslaufenden Vertrag mit unserem Torhüter schon in diesem Jahr vorab zu verlängern. Ich denke, ich spreche für viele, wenn ich sage, dass man Gikie unbedingt noch über mehrere Jahre bei uns im schönen Augsburg zwischen den Pfosten sehen möchte.

Abstimmung

Und nun seid ihr gefragt. Welcher der oben genannten Torhüter war für euch der Beste und hat daher einen Platz in unserer „Elf des Jahrzehnts“ verdient? Ich persönlich könnte mich nicht so leicht entscheiden, daher sind wir schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Wer war der Torhüter des Jahrzehnts

  • Marwin Hitz (57%, 67 Votes)
  • Rafal Gikiewicz (18%, 21 Votes)
  • Alexander Manninger (13%, 15 Votes)
  • Simon Jentzsch (12%, 14 Votes)
  • Andreas Luthe (1%, 1 Votes)

Total Voters: 118

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Welcher Spieler war 20/21 der „Rookie“ der Saison?

Auch nach dieser turbulenten Spielzeit kürt das Team der Rosenau Gazette die Spieler der Saison in drei Kategorien. Ihr durftet und dürft hierbei entscheiden, welcher Spieler euch in der Saison 2020/21 am meisten überzeugt hat. Nachdem wir schon den wichtigsten Spieler der abgelaufenen Saison zur Wahl gestellt haben und ihr hier überraschend-unüberraschend Keeper „Giki“ (und zwar mit großem Abstand!) vorne saht, folgte eine Woche später der Spieler mit der größten Weiterentwicklung. Hier wurde ganz knapp Reece Oxford gekürt .

Wir gratulieren den beiden Siegern in der jeweiligen Kategorie recht herzlich zum Titel!

Last but not least erfolgt dann heute die Wahl des Rookies der Saison. Zur Abstimmung stehen vier Newcomer im FCA-Dress. Wählt nun also im nachfolgenden den Spieler, der sich eurer Ansicht nach den Titel „Rookie der Saison“ am meisten verdient hat. Ein Rookie ist per Definition ein (unerfahrener) Neuling in einem Sportteam. Ihr entscheidet zwischen den aufgelisteten vier Akteuren, wer sich mit diesem schmucken Titel künftig rühmen darf.

Robert Gumny

Der 23jährige polnische Nationalspieler wechselte im vergangenen September für rund 2 Mio. Euro Ablöse von Lech Posen zum FCA und unterschrieb einen langfristigen Vertrag bis 2025. Wurde er zu Beginn als Backup für das verletzungsanfällige Augsburger Eigengewächs Raphael Framberger geholt, entwickelte er sich im Laufe der Saison zum Stammspieler.

Während er zuerst aufgrund der teilweise langwierigen Verletzungen von Iago und Pedersen als Linksverteidiger aushalf, startete er nach Rückkehr von Pedersen als Stamm-Rechtsverteidiger durch und kam in seiner „Rookie-Saison“ auf satte 24 Einsätze, in welchen ihm ein Tor und eine Vorlage gelang. Er sah in der zurückliegenden Saison vier gelbe Karten und lieferte in der vergangenen Spielzeit den viertschnellsten Sprint aller FCA-Spieler: In der Partie gegen den VfB Stuttgart verzeichnete er seinen Top Speed der Saison mit 33,74 km/h.

Robert Gumny zählt zu den schnellsten FCA-Profis und hat in seiner Premierensaison in Augsburg schon ordentlich für Furore gesorgt. (Foto via Imago)

Tim Civeja

Der 19jährige Tim Civeja gilt als großer Augsburger Hoffnungsträger. Das FCA-Eigengewächs ist überwiegend im zentralen Mittelfeld zuhause und wusste die vergangenen Jahre im FCA-Nachwuchs zu überzeugen. Hier galt und gilt er (zurecht) auch als Rohdiamant, dem man dem Sprung in den Profikader durchaus zutraut. Seit geraumer Zeit trainiert der talentierte gebürtige Dachauer schon hauptsächlich mit den Profis mit. In der zurückliegenden Saison kam Civeja – nach seinem Debüt am 16.01.2021 gegen Werder Bremen – zu drei Kurzeinsätzen, in denen er 31 Spielminuten sammelte. Der Youngster hatte übrigens gar nicht mit seinem Profidebüt gerechnet:

„Ich habe von der Bank plötzlich meinen Namen gehört (…) Ich konnte es erst gar nicht glauben und habe noch einmal nachgefragt.“

Tim Civeja auf der FCA Website

Dass die Spielanteile nur so gering ausfielen, lag sicherlich auch an einer hartnäckigen Schambein-Verletzung, die ihn die komplette Rückrunde über plagte. Wenn Civeja spielte, wusste er in der Bundesliga durchaus zu überzeugen. Wir hoffen alle, dass Tim in der kommenden Saison verletzungsfrei bleibt und die Sommer-Vorbereitung nutzen kann, um sich weiterzuentwickeln. Denn er ist definitiv ein heißer Kandidat für die (mittel- bis langfristige) Nachfolge des scheidenden Rani Khedira im defensiven Mittelfeld des FCA.  

Tim Civeja hat definitiv großes Potenzial, das er hin und wieder schon andeuten konnte im Augsburger Dress. The best is yet to come! (Foto: Matthias Koch via Imago)

László Bénes

Einer, der nur eine Rückrunde beim FCA bis dato verbracht hat, ist László Bénes. Der 23jährige slowakische Nationalspieler, der derzeit für sein Heimatland die Europameisterschaft bestreitet, wurde für ein halbes Jahr von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen. In der vergangenen Rückrunde bestritt der Mittelfeldspieler 12 Partien, es gelangen ihm hierbei ein Tor und zwei Assists. Zudem sah er drei gelbe Karten. Mit einem Kicker-Notendurchschnitt von 4,17 und einem verlorenen Stammplatz, den er zu Beginn der Rückrunde noch inne hatte, kann er aber nicht ganz zufrieden gewesen sein. Im Interview mit seinem Stammclub Borussia Mönchengladbach sagte er zuletzt auf die Frage, wie es ihm beim FCA erging, folgendes:

„Es war eine sehr positive Zeit für mich. Mein Ziel war, so viele Einsätze wie möglich zu bekommen und das habe ich geschafft. Ich habe zwölf Bundesligaspiele absolviert, davon die meisten von Beginn an, das war im Hinblick auf die Europameisterschaft sehr wichtig für mich. Das war auch einer der Gründe, wieso ich mich im vergangenen Winter zu diesem Schritt entschieden hatte.“

Bénes im Interview vom 10.06.21

Bénes wird in der Kategorie „Rookie“ geführt, da er bisher kaum in der Bundesliga zum Zuge kam und nur rund 50 Bundesligapartien auf dem Buckel hat. Zudem ist er mit seinen 23 Jahren noch vergleichsweise jung. Der FCA bemüht sich übrigens, wenn man aktuellen Medienberichten Glauben schenken darf, derzeit weiterhin intensiv um den zentralen Mittelfeldspieler. Bis dato ist jedoch noch keine Einigung erzielt und Bénes kehrt zum Trainingsauftakt erstmal wieder nach Gladbach zurück.

Bénes ist ein Spieler, der in einer einzigen Halbserie schon Eindruck schinden konnte beim FCA. Werden wir ihn wohl wiedersehen in der Fuggerstadt in der kommenden Saison? (Foto: Christian Kolbert / kolbert-press via Imago)

Lukas Petkov

Unser letzter Newcomer ist erfreulicherweise wieder ein Eigengewächs, das in der zurückliegenden Spielzeit sein Profidebüt feiern durfte. Der 20jährige offensive Mittelfeldspieler Lukas Petkov spielt seit 2008 für den FCA Nachwuchs, zuletzt bestritt er für die Regionalliga-Mannschaft des FCA 23 Saisonspiele und erzielte hier 9 Scorerpunkte (5 Tore, 4 Assists).

Der gebürtige Friedberger wurde am letzten Spieltag gegen den Rekordmeister in der Allianz Arena in den Schlussminuten eingewechselt und kam so zu seinem Profidebüt. Zuletzt wurde bekannt, dass Petkov – um weitere Erfahrungen im Profifußball zu sammeln – für eine Saison an den Drittligisten SC Verl verliehen wird. Vorher unterschrieb der Youngster aber noch einen Profivertrag, der ihn bis 2024 an den FCA bindet:

„Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich in München die Möglichkeit bekommen habe, mein Debüt in der Bundesliga zu geben. Es ist mein großes Ziel, viele weitere Bundesliga-Spiele für den FCA zu machen. Über die Leihe nach Verl bekomme ich bereits in der kommenden Saison die Chance, regelmäßig im Profibereich auf dem Spielfeld zu stehen, weshalb ich mich freue, dass dieser Wechsel geklappt hat.“

Lukas Petkov in der FCA Pressemitteilung vom 01.06.2021

Lukas Petkov unterschrieb zuletzt seinen ersten Profivertrag beim FCA. Nun spielt er in der kommenden Spielzeit in Liga drei – beim SC Verl. Wir haben ihn weiterhin im Blick. (Foto: Via Imago)

Doppelter Frankenberger

Der 34jährige Alexander Frankenberger wird ab kommender Saison nur noch U19-Trainer sein und seine Doppelfunktion beim FCA-Nachwuchs aufgeben. Zugleich wurde der Vertrag des seit 2015 beim FCA tätigen Fußballlehrers verlängert. Neben der Trainertätigkeit war der Münchener zuletzt noch Chef der Nachwuchsabteilung. Diese Stelle soll gemäß des FCA (vorerst) nicht nachbesetzt werden.

„Ich hatte zuletzt zwei spannende Aufgaben, die jede für sich alleine sehr zeitintensiv ist und höchste Verantwortung für die Ausbildung unserer Talente trägt.“

Alexander Frankenberger – Zitat des Kicker vom 04.06.2021

Abstimmung

So, nun liegt der Ball sprichwörtlich bei euch! Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr darüber entscheiden, welcher der genannten Spieler zum „Rookie der Saison“ gekürt wird. Alexander Frankenberger steht allerdings nicht zur Wahl! Bitte stimmt nachfolgend für euren Favoriten ab:

Wer war der beste Rookie der Saison 2020/21

  • Robert Gumny (84%, 41 Votes)
  • Tim Civeja (14%, 7 Votes)
  • László Bénes (2%, 1 Votes)
  • Lukas Petkov (0%, 0 Votes)

Total Voters: 49

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Visionen

Dies ist der dritte und letzte Teil einer Beitragsreihe, über die Entwicklung des FCA abseits des Platzes und die Wünsche und Visionen, die der Autor hiermit aus persönlicher Sicht verbindet. Im ersten Teil wurde gezeigt, wie die organisierte Fanszene den Verein in 2020 überflügelte. Im zweiten Teil wurde die These aufgestellt, dass der FCA 2021 zum coolsten Club der Republik werden könnte. Im nun nachfolgenden Beitrag wird gezeigt, was ein Fußballclub aus dieser Stellung heraus bewirken könnte.

Der coolste Club der Republik. Und zwar nicht nur durch die rosaroten Gläser der Brille der FCA Fans selbst. Sondern als unisono Feststellung aller Fußballfans des Landes. Vorbild oder „Role Model“ wie man heute so schön sagt. Aber nicht zum Selbstzweck, sondern immer mit der Vision etwas zu bewirken. Die Stadt und unsere Gesellschaft zu verbessern. Einen Beitrag zu leisten. Wenn wir dann wirklich am Gipfel sind, als coolster Club des Landes, dann geht es erst richtig los. Wer jetzt schon denk, was will der denn schon wieder, der sollte hier besser aufhören zu lesen. Jetzt kommen nämlich die Visionen. Dabei geht es um lose Ideen, die als Gedankenanstoß dienen sollen. Perfekt und vollkommen ausgegoren ist dabei noch nichts. Wenn sich ein paar fähige Leute an Konzepte setzen würden, dann könnte darauf vielleicht aufgebaut werden. Los geht’s.

Infrastruktur für Obdachlose

Gerade in diesen Zeiten ist es besonders hart für Obdachlose. Die Gesellschaft ist hauptsächlich mit der Corona-Pandemie beschäftigt, derweil der Wohnungsmarkt nicht besser geworden ist und sich die soziale Situation von vielen nur noch verschlimmert hat. Derweil steht auf dem Lechfeld ein Stadion, dessen Waschbecken und Toiletten schon lange nicht mehr genutzt wurden im Zuschauerbereich und es gibt doch viele windgeschützte und überdachte Bereiche, die mit Abstand genutzt werden könnten. Dazu hat es das Fanzelt und die Gaststätte, die man als Kantine verwenden könnte. Der coolste Club des Landes sollte sich für die Obdachlosen der Region etwas einfallen lassen. Programme à la „Kick Off für Menschen in Not“ zusammen mit Beratungseinrichtungen und sozialer Betreuung, um diesen Menschen die Chance zu geben, sich eine Perspektive zu schaffen.

Platz ist da in der leeren Arena. Den könnte man doch auch sinnvoll nutzen. (Foto: PICTURE POINT / Roger Petzsche / Pool via Imago)

Achtsamer Umgang mit Ressourcen

Fußballclubs tragen ihren Teil zur Wegwerfgesellschaft bei. Wer wissen will, wie das ausschaut, muss nur nach einem Spieltag mal an der Arena vorbeifahren und den Wust der Einmalplastikbecher begutachten. Ätzend. Dazu kommt, dass es jedes Jahr neue Trikots gibt, neue Fanartikelkollektionen und es für den Verein scheinbar vorteilhaft ist, wenn immer mehr und mehr gekauft wird. Dabei werden gerade Textilien oft unter schwierigen Bedingungen produziert, die keine Rücksicht auf Menschen oder Umwelt nehmen. Hier gelte es als coolster Club des Landes auszubrechen. Warum jedes Jahr immer eine komplett neue Trikotkollektion? Immerhin wurde das dritte Trikot schon wiederverwendet. Ein neues Trikot pro Saison würde doch schon reichen. Dafür etwas besonderes und lokal produziert. Mit manomama gibt es in Augsburg schön länger ein Unternehmen, dass die Tradition der Textilstadt aufrecht erhält. Arbeitsplätze schafft. Da muss doch was möglich sein?

Den Fußball zurück in die Stadt bringen

Bolzplätze braucht die Welt. Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche auspowern können. Diese Orte verschwinden immer mehr und weichen teuren Neubauwohnungen. Platz ist rar und steht sicher nicht für zusätzliche Flächen für Fußballplätze zur Verfügung, auch wenn immer dichter besiedelt wird. Ich wünsche mir vom coolsten Club der Welt eine Bolzplatzinitiative. Eine Zusammenarbeit der Stadt und Initiativen/Vereinen um in Augsburg und Umland mindestens 20 neue Orte zu schaffen, an denen Kids kicken können. Frei und ohne Mitglied in einem Verein zu sein.

So schön, wie diese Statue ist. Kinder auf einem Fußballfeld in der Stadt spielen zu sehen, wird sie nie in den Schatten stellen können. Auch weil es für Helmut Haller – wie für viele andere – so anfing. (Foto via Imago)

Fußball ist ein global verbindendes Element, gerade auch in Zeiten der EM. Er ist dabei allerdings nie neutral oder reiner Selbstzweck. Und schon lange kann es nicht mehr nur um „höher, schneller, weiter“ gehen. Die UBT hat in letzter Zeit oft vorgemacht, wie es geht. Es wird Zeit für den FCA zu erkennen, dass in einer klaren Haltung und groß gedachten Aktionen eine riesige Chance liegt. Identifikationspotential für viele Menschen, die im Moment nur viele Marketingaktionen und die Bestandswahrung des Kommerzes sehen. Und dabei vom Verhalten der großen Fußballverbände abgeschreckt werden. Wenn der FCA mehr Verantwortung übernehmen würde, wären auch die Menschen wieder mehr für den Verein da. Nicht nur am Samstag.

Was ein Team!

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, heißt es in Forrest Gump. Ich würde ja eher behaupten, dass das Leben wie eine Tüte Colorado Gummibärchen ist. Und ich mag keine Lakritze.

Vor mehr als 5 Jahren fing dieses Abenteuer hier an und ich spendierte dem FC Augsburg einen Blog, weil ich es schändlich fand, dass ein Club der in der Europa League spielt, keinen regelmäßig aktiven Blogger hat. Weit weg war meine Aktivität von dem, was bei den großen Clubs (zum Beispiel miasanrot.de oder schwatzgelb.de) passiert. Vor jeder Saison habe ich mich wieder gefragt: Macht das noch Sinn? Soll ich weitermachen? Gerade wenn der FC Augsburg sich mal wieder entschlossen hatte, erst etwas zu manchen Themen zu kommunizieren, wenn es dingfest etwas zu verkünden gab (gar nicht) oder die Mannschaft lausigen Fußball spielte, galt es die Motivation fürs Schreiben zu suchen.

Zwischenzeitlich war ich dann mal nicht mehr ganz auf mich alleine gestellt. Die Unterstützung war dann aber doch nicht von Dauer. Das Gerüst nicht stabil und die Beitragsdichte schwankte erheblich, manchmal auch für eine Weile gegen null. Es war, wie es war.

Ein Dank ans Team

In sehr eigener Sache möchte ich mich daher heute bedanken. Bedanken bei dieser großartigen Crew, die sich hier mittlerweile eingefunden hat, um über den FCA und die Entwicklungen im Umfeld zu schreiben. Wir sind momentan zu sechst. Irina, Andi, Markus, Franzi und Birgit sind neben mir aktiv und schreiben die längsten und besten Texte zum FCA, die es frei im Web verfügbar gibt. Alle arbeiten ohne Bezahlung und nur aus Spaß an der Sache an diesem Projekt mit, dass mir immer noch eine Herzensangelegenheit ist. Wir alle schreiben neben Job, Familie und anderen Interessen in unseren Leben und ich bin sehr dankbar dafür, dass sich weitere Menschen für diese RoGaz begeistern können.

Wer ist die coolste Crew im ganzen Land? Die Kandidaten für Platz seht ihr auf dem Foto (Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Pool via Imago)

Darüber hinaus haben sich rund um Weihnachten viele Fans bereit erklärt, ihre Geschichte aufzuschreiben, warum sie „Immer noch Original 1907“ sind. Gerade in Zeiten der Pandemie war dies eine sehr schöne Erfahrung, sich an den gemeinsamen Erinnerungen zu erfreuen.

Frauen, die Frauen repräsentieren

Der geneigten Leserin ist es vielleicht aufgefallen: Das Team des Blogs hat eine Frauenquote von 50%. Und während der FCA immer noch sucht, nach geeigneten Kandidatinnen für seine Entscheidungsgremien, hat sich dies bei uns ergeben, in dem Frauen mit Frauen netzwerken. Zeigt mir einen anderen Bundesliga-Blog, der das hinbekommen hat!

Und so stellt sich vor der neuen Saison gar nicht die Frage, ob es hier weiter geht. Das Fundament ist so solide, dass der Blog mittlerweile auch ohne mich überleben würde. Und es freut mich. Dies schafft auch die Möglichkeit, technisch zu verbessern oder das ein oder andere Randthema in Angriff zu nehmen. So haben wir die Möglichkeit einen Newsletter zu abonnieren, der einem immer freitags die Beiträge der Woche ins E-Mail-Postfach spült. Wir verzichten hier auf nervige Pop Ups und hoffen, dass ihr den Weg in der Seitenleiste findet, sollte das für euch interessant sein.

Leser und Leserinnen

Was uns dabei natürlich auch nicht verborgen blieb: es schauen immer mehr Menschen auf der Seite vorbei oder lesen uns bei OneFootball. Auch hierüber freuen wir uns, denn das ist Antrieb und Motivation. Es freut uns, wenn die Kollegen bei „Feuer und Flamme“ über uns reden. Es freut uns, wenn wir von FCA-Fans in der Breite gelesen werden.

Insgesamt war so die letzte Saison die beste, die es für diesen Blog jemals gab. Unsere Wünsche fürs kommende Jahr: Wir würden gerne wieder vermehrt über guten Fußball schreiben. FCA, jetzt bist mal wieder Du dran.

Und darüber hinaus freuen wir uns über Feedback, Kommentare und Verbesserungsvorschläge als auch Themenwünsche. Wer Lust hat, selbst einen Beitrag oder mehrere zu schreiben, darf sich gerne melden (kontakt@rosenau-gazette.de). Fußball ist etwas, dass Menschen zusammenbringen soll. Wir wollen weiterhin unseren Teil dazu beitragen. Seid ihr dabei?

Der Markus und die Jugend

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Offensichtliche Erleichterung. Auch darüber, in der letzten Woche nicht wie der FC aus Köln in der Relegation zittern zu müssen. Nach einer sehr desillusionierenden Saison unter Heiko Herrlich Hoffnung zu haben, dass sich etwas verbessert. Etwas ist vor allem das Sportliche. Mit Markus Weinzierl ist der Trainer zurück, unter dem der FC Augsburg am konstantesten guten Fußball zeigen konnte. Weinzierl kennt das Augsburger Umfeld und die beteiligten Akteure. Aber auch unter Weinzierl war nicht alles Gold, was glänzte.

Unpopuläre Entscheidungen werden bleiben

Gerade im letzten Sommer haben wir auch darüber gesprochen, wie manche Entscheidungen in Bezug auf verdiente Spieler wie Daniel Baier, auch zu Kritik geführt hatten. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Beispielhaft möchte ich an eine der schlimmsten Personalentscheidungen aus der ersten Weinzierl-Amtszeit erinnern. Der Spieler, der heute nur noch als „die Wampe von Giesing“ bekannt ist, hatte noch am letzten Spieltag gegen Gladbach getroffen und den FCA endgültig nach Europa befördert. In einer Zeit als der Titel „der Augsburger Neuer-Killer“ keine Übertreibung war, fand sich in der Folgespielzeit noch nicht mal mehr ein Platz im Kader (!) für die Europa League. Das Ende der Zeit von Sascha Mölders beim FCA war eingeläutet und die Entscheidung hat mich damals ähnlich getroffen, wie die Vorgänge im letzten Sommer.

(Sascha: Es braucht farblich Motive, die man als Augsburg Fan auch tragen kann. Dein Umsatz würde sich schlagartig verbessern. Details können wir gerne bei einem Kaltgetränk diskutieren).

Was kann die Jugend mittlerweile

Der Umgang mit Sascha Mölders war umso verwunderlicher, weil Markus Weinzierl immer sehr gut mit erfahrenen Spielern konnte. Dies war grundsätzlich während seiner ersten Amtszeit nie ein Kritikpunkt. Der lag damals eher in der Integration von Jugendspielern aus dem eigenen Nachwuchs. Weinzierl hatte das damals – anders als seine Nachfolger später – am Entwicklungsstand der Jugendspieler festgemacht. Während Weinzierl noch feststellte, dass die Spieler (u.a. Raphael Framberger und Ioannis Gelios) mindestens 2-3 Schritte von der Bundesligamannschaft weg wären, während seine Nachfolger Dirk Schuster und Manuel Baum die gleichen Spieler recht schnell ins Bundesligawasser warfen.

Maurice Malone kommt mit viel Rückenwind von seiner Leihe zurück (Foto via Imago)

Ein Vorteil für Weinzierl wird sein, dass die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums in der Zwischenzeit weiter professionalisiert wurde. Der FC Augsburg ist auch nach Ansicht von Experten im Umfeld anderer Vereine auf dem Weg in der Region hinter dem FC Bayern die Nummer 2 im Jugendbereich zu werden. Spieler wie Kevin Danso spielen Stamm in der zweiten Liga. Jozo Stanic und Maurice Malone sammeln schon viel Erfahrung in der dritten Liga. Insgesamt lässt sich so schnell feststellen, dass der Nachwuchsbereich und die Jungprofis weiter sind, als noch während Weinzierls erster Amtszeit.

Es braucht die Überzeugung

Das gilt zumindest in der Breite. In der Spitze hatte der FC Augsburg schon unter Weinzierl Talente, die weit genug für die Bundesliga waren. Zu nennen ist hier zuallererst Erik Thommy. Thommy wurde einige Mal verliehen, um Spielpraxis zu sammeln und durfte dann in Augsburg in die Bundesligamannschaft reinschnuppern. Seine Perspektive sah er dann trotzdem nicht mehr hier sondern beim VfB Stuttgart. Seine Leistungen waren dann durchaus durch Formschwankungen geprägt, wobei Erik Thommy fit und in Form einer der aufregenderen Offensivspieler in der Liga ist.

Erik Thommy fehlte am Ende die Überzeugung an eine Entwicklung in Augsburg. Zuletzt gewann er mit dem VfB gegen seinen alten Verein (Foto via Imago)

Der fehlende Glaube an die Perspektive in Augsburg hat dabei aus meiner Sicht zwei Komponenten. Einerseits wurde mit Christoph Janker jemand installiert, der als Bindeglied zwischen Jugend- und Profibereich fungiert und den Kontakt auch zu Leihspielern hält. Hier hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Andererseits braucht es dennoch einen Trainer, der hier die nötige Überzeugung und das Vertrauen vermittelt, die Geduld für Jugendspieler mitzubringen. Dies hat Weinzierl bisher nicht unter Beweis gestellt.

Episode oder langfristige Lösung?

Dies führt am Ende dazu, dass sich bei Markus Weinzierl die Frage stellt, ob er mit Blick auf die langfristige Vision des FC Augsburg der richtige Trainer ist. Klaus Hofmann hatte betont, wie wichtig es ihm ist, dass sich in der Zukunft eine Reihe von Augsburger Eigengewächsen in der Startelf des FCA wiederfindet. Der Nachwuchsbereich ist soweit auf einem guten Weg, um immer wieder Kandidaten hervorzubringen. Nun braucht es einen Trainer, der an die Jungs glaubt und ihnen bei diesem Schritt hilft.

Derweil es natürlich ein verdammtes Luxusproblem ist, sich hierüber vor der elften Saison in der Bundesliga Gedanken zu machen. Michael Ströll hatte unlängst kommuniziert, dass aus wirtschaftlichen Gründen kein Spieler verkauft werden müsse (und Felix Uduokhai somit bei einem Abgang mindestens 20 Mio. EUR kosten sollte). Dazu traut wohl das gesamte Umfeld Weinzierl zu, den FCA sportlich wieder hinzubekommen. Der Fußballromantiker in mir träumt nun davon, dass wir mit Markus Weinzierl unseren Christian Streich gefunden haben. Und da wird einer der entscheidenden Punkte bei der Integration der Jugendspieler liegen. Es bleibt zu hoffen, dass Markus an den richtigen Stellen während seiner freien Zeit hospitiert hat. Ich deute das Petkov-Debüt am letzten Spieltag zumindest schon mal so.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

Auch in diesem Jahr kürt das Team der Rosenau Gazette die Spieler der Saison. Ihr dürft dabei wählen, welcher Spieler euch dabei am meisten überzeugt hat. In der nächste Woche steht die Wahl des Newcomers des Jahres an. Doch heute geht es um die Wahl der Spieler, die sich eurer Meinung nach im Vergleich zur Vorsaison am meisten verbessert haben. Die Auswahl jener Spieler ist uns auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen, denn gefühlt hat das ganze Team abgebaut. Dennoch haben sich einige Jungs tatsächlich gemacht und fünf von ihnen möchten wir euch heute vorstellen. Hier sind die Spieler, die sich in unseren Augen am meisten weiterentwickelt haben.

Reece Oxford

Der junge Engländer, der in der Saison 2018/19 zuerst per Leihe und 2019/20 schließlich ganz zu uns wechselte, hatte keinen leichten Start bei unserem FCA. Gerne wird er in den sozialen Netzwerken zum „Opfer“ gemacht und angefeindet, wenn er einen Fehler gemacht hat. Dabei vergessen viele seiner Kritiker gerne, dass Oxford noch recht jung ist und noch mitten in seiner Entwicklungsphase steckt.

Und genau in dieser hat er in der kürzlich abgelaufenen Spielzeit einen gewaltigen Sprung gemacht. Stand Reece in der Saison 2019/20 nur zwei Mal in der Startelf, schaffte er es in diesem Jahr ganze 14 Mal. Zudem durfte er während der Sperr- bzw. Verletzungsunterbrechungen die beiden Stammkräfte Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw vertreten und machte dieses mehr als nur ordentlich. Natürlich hat er sich auch den einen oder anderen Patzer geleistet. Doch seien wir mal ehrlich: Fehler sind menschlich und gehören zum Leben dazu. Sie sorgen dafür, dass ein Spieler daraus lernt und bringen ihn in seiner Entwicklung weiter.

Da läuft der glatt mal dem Alaba den Ball ab… (Foto: Martin Hangen via Imago)

Auch Oxfords Werte und Quoten haben sich allesamt verbessert. Seine Passquote beispielsweise ist von 65,6 Prozent auf 82,1 Prozent gestiegen. Ganze 5,41 Bälle konnte er während einer Partie durchschnittlich klären, was eine Steigerung von über 3 Bällen pro Spiel ausmacht. Das klingt jetzt nicht nach viel, doch Oxford liegt hierbei auf Rang 3 von allen betrachteten Spielern laut Ligainsider. Doch das kann er noch besser. Im Blocken macht ihm nämlich kein einziger Gegner etwas vor. Hier liegt Reece nämlich auf Platz 1 mit im Durchschnitt 1,57 geblockten Bällen pro Spiel. Im Vorjahr holte übrigens auch ein Augsburger diese Art der Krone und diesen sehen wir uns jetzt genauer an, denn auch er hat es in unsere Auswahl geschafft.

Felix Uduokhai

In der letzten Saison war Felix vom VfL Wolfsburg an uns ausgeliehen, doch schnell war den Verantwortlichen klar, dass man den Innenverteidiger unbedingt halten müsse. Gesagt – getan. Stolze 7 Millionen Euro Ablösesumme zahlte der FCA für Udo und dieser ließ uns nicht eine Sekunde lang an ihm zweifeln.

Auch in dieser Spielperiode legte Felix noch einmal ordentlich zu. In sämtlichen Partien, die er in dieser Saison für uns bestritt – 31 an der Zahl – stand der gebürtige Annaberg-Buchholzer in der Startelf. Das sind ganze zehn Mal mehr als noch letztes Jahr. Dass Felix in der Abwehr eine absolute Bank ist, darüber lässt sich wohl kaum streiten. Nicht nur, dass er hervorragend im Zweikampf ist (Rang 11 laut Ligainsider), sondern auch im Bereich Tackling und Ballklärungen liegt er in den Top 10 (jeweils Platz 6). Außerdem ist Udo sehr kopfballstark, wie das wichtige Tor gegen Borussia Dortmund am 2. Spieltag beweist, denn damit leitete er unseren Heimsieg gegen die Schwarz-Gelben ein.

Sein – und unser – Highlight dürfte aber die Berufung in die Nationalmannschaft gewesen sein. Er durfte zwar sein Debüt im A-Team leider noch nicht feiern, doch wir sind uns sicher, dass das früher oder später kommen wird. Wir alle können nur hoffen, dass er uns auch in der nächsten Spielzeit noch erhalten bleibt, denn Felix gehört definitiv zu unseren wichtigsten Spielern.

Bärenstarke Leistung über die ganze Saison hinweg (Foto via Imago)

André Hahn

Zu diesen zählt aber auch unser Topscorer André Hahn. Wohl kaum einer hätte damit gerechnet, dass er nach der doch recht schwachen Saison 2019/20 derart einschlagen und an seine erste Verpflichtungszeit bei uns anknüpfen würde. Gerade einmal sechszehn Einsätze hatte er in der Vorsaison zu verbuchen – neun davon von Beginn an. Das war aber auch einer Sehnenreizung geschuldet, die ihn von Mai bis Juni außer Gefecht setzte und aufgrund derer er fünf Spiele verpasste.

Trotzdem sah das in dieser Saison ganz anders aus. Trotz Coronavirusinfektion stand Hahn in 30 Partien über 2.090 Minuten auf dem Platz. Insgesamt sammelte er 17 Scorerpunkte, indem er 9 Tore schoss und 8 auflegte. Auch bei den Schüssen aufs Tor konnte André seinen Wert in etwa verdoppeln. Schoss er in der letzten Spielzeit noch durchschnittlich 0,59 Mal aufs Tor, so lag er in dieser Saison bei 1,22 Schüssen pro Partie.

Doppelt hält besser – Wir geben das Herz gerne zurück! (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Mit 1.859 intensiven Läufen liegt Hahn vereinsintern auf Rang 2 hinter Daniel Caligiuri. „Der Hahn muss laufen“ ist daher nicht nur so ein Spruch, sondern er tut es tatsächlich. Insgesamt waren es nämlich 279,2 km in dieser Saison. Mehr liefen bei uns nur Daniel Caligiuri, Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai, die aber mehr Spiele als Hahn bestritten haben. Auch bei den Sprints (671) liegt André auf Platz 2.

Für uns war der gebürtige Otterndorfer einer der wichtigsten Spieler in der Augsburger Mannschaft und wie man sehen konnte, hat er sich im Vergleich zur Vorsaison prächtig entwickeln können. Das darf er gerne nächstes Jahr noch einmal machen.

Mads Pedersen

Diese Wahl mag einige unserer Leser vielleicht überraschen, doch wenn man die abgelaufene Saison mit der Spielzeit 2019/20 vergleicht, dann taucht der gebürtige Däne hier absolut zurecht auf.

Für unseren FCA stand der 24-Jährige in dieser Saison 15 Mal auf dem Platz. Ganze 9 Mal reichte es sogar für die Startelf, als er Iago in dessen Verletzungspause vertreten durfte. Das sind insgesamt ganze 12 Einsätze mehr als 2019/20. Dort durfte er gerade einmal 162 Spielminuten in drei Partien für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Als man ihn am 30.01.2020 nach Zürich verlieh, hatte man große Hoffnung, dass er dort Praxis sammeln dürfte. Leider entpuppte sich das als absolute Fehlanzeige, denn Pedersen durfte nur zweimal für den FC Zürich ran.

Hätte man ihn geblitzt, wäre der Schein wohl weg gewesen! (Foto: Markus Fischer via Imago)

Wirft man einen Blick auf die Werte und Quoten, dann könnten diese im Vergleich zu einem Uduokhai zwar besser sein, aber verglichen mit der Vorsaison hat Mads eine starke Steigerung hingelegt. So konnte er im Bereich Zweikampf seine Quote von 30,8 auf 49,2 Prozent steigern. Und auch beim Tackling legte er von 25,0 Prozent auf 45,9 Prozent ordentlich zu.

Zudem ist Mads Pedersen mit Abstand unser schnellster Spieler. Beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt wurde er mit 34,63 km/h nicht nur der schnellste Läufer der Partie, sondern knackte damit auch die vereinsinterne Bestmarke der Saison.

Carlos Gruezo

Auch bei dem gebürtigen Ecuadorianer werden sich manche Leute fragen, wie wir gerade auf ihn kommen, denn wie auch schon Reece Oxford steht auch Gruezo gerne mal im Zentrum der Diskussionen. Doch alleine wenn man sich die Zahl seiner Einsätze anschaut, ist ein Auftauchen bei den am meisten weiterentwickelten Spielern durchaus gegeben.

Noch in der Vorsaison kam Carlos gerade einmal zu 12 Einsätzen. Die Konkurrenz um Rani Khedira und Kapitän Daniel Baier war einfach zu groß. Hinzu kam, dass der heute 26-Jährige aufgrund einer Sprunggelenksverletzung und dadurch entstandenem Trainingsrückstand ganze 138 Tage ausfiel und 15 Spiele verpasste. Doch in der gerade abgelaufenen Saison 2020/21 konnte er sich endlich durchbeißen. Von 36 möglichen Spielen bestritt er 30 über 2.161 Einsatzminuten. 24 Mal lief er sogar von Beginn an auf. Auch bei seiner Nationalmannschaft stand er 3 Mal auf dem Platz.

Nach schwerer Verletzung wieder ran gekämpft (Foto: Peter Schatz via Imago)

Auch seine Werte sind voll und ganz im Soll. Seine Passquote liegt durchschnittlich bei 79,5 Prozent und ist damit um 8,5 Prozent besser als die von Positionskonkurrent Rani Khedira. Mit 1,27 Balleroberungen pro Partie liegt er auf Rang 42 von 247 betrachteten Spielern. Auffallend ist auch, dass Carlos Gruezo mit 0,45 Ballverlusten pro Spiel doch einen sehr guten Wert aufweist. Hier teilt er sich vereinsintern Platz 2 mit Felix Uduokhai. Besser als die beiden ist nur unser Abwehr-Jeff mit einem Wert von 0,33.

Abstimmung

So, nun ist es an euch… Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr darüber abstimmen, welcher der oben genannten Spieler in der gerade abgelaufenen Saison die größte Entwicklung an den Tag gelegt hat. Wir sind schon ganz gespannt auf das Ergebnis.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

  • Reece Oxford (37%, 25 Votes)
  • Felix Uduokhai (36%, 24 Votes)
  • André Hahn (21%, 14 Votes)
  • Mads Pedersen (4%, 3 Votes)
  • Carlos Gruezo (1%, 1 Votes)

Total Voters: 67

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