Fanpower!

Täglich grüßt das Murmeltier… Oder anders ausgedrückt: Jede Saison das gleiche – unser FC Augsburg steckte bis kurz vor zwölf mitten im Abstiegskampf. Und das obwohl wir zwischenzeitlich den Abstand auf den Relegationsplatz auf komfortable 9 Punkte hatten ausbauen können. Doch Unruhe und Unsicherheit im Team, Differenzen mit dem ehemaligen Trainer und teilweise wirklich unterirdische Leistungen sorgten dafür, dass wir wieder mittendrin statt nur dabei waren. Alle Fans mussten wirklich Nerven wie Drahtseile haben. Sämtliche Anhänger unseres FCA wären so gerne im Stadion gewesen, um unsere Jungs anzufeuern und nach vorne zu brüllen.

Doch da das aufgrund der Coronapandemie immer noch nicht möglich ist, habe ich mir zusammen mit einigen anderen Fans etwas ausgedacht. Wir haben es sogar geschafft, einige Fanclubs – zum Beispiel die Moosdeifl und die Bella Augusta – mit ins Boot zu holen. So eine Fanaktion kann in der Mannschaft schon etwas auslösen, wie man bereits beim Spiel gegen Mainz sehen konnte, wie ihr hier bei der Rosenau Gazette nachlesen könnt.

Das große Zittern

Wenn uns die desolate erste Halbzeit gegen den 1. FC Köln eins gezeigt hat, dann dass wir Fans an allen Ecken und Enden fehlen. Die Trainersituation mal außer Acht gelassen. Blutleer, kraftlos, einer Arbeitsverweigerung gleich – das alles sind Ausdrücke, die mehr als einmal in den sozialen Netzwerken gefallen sind. Und leider muss ich ehrlicherweise zugeben, dass das auf diesen Auftritt zutrifft. Ich selbst saß in der Halbzeit fassungslos vor dem Fernseher und war den Tränen nahe. Das war nicht der FCA, den ich so sehr zu lieben gelernt habe. Und nicht nur mir ging es so, sondern dem kompletten Team unseres Blogs.

Dennoch bin ich mir sicher, dass wenn Fans im Stadion gewesen wären, wir in diesem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel einen anderen Auftritt unserer Mannschaft gesehen hätten. Es ist nur eine Vermutung, aber der Support von der UBT und auch von sämtlichen Rängen hat unsere Jungs schon mehr als einmal beflügelt.

Doch leider ist diese Saison allgemein für unseren FC Augsburg nicht gerade einfach. In nur einem einzigen Spiel durften 6000 Anhänger die Mannschaft live im Stadion anfeuern. Natürlich ergeht es allen anderen Teams ebenso, doch gerade kleine Vereine wie Freiburg, Mainz oder eben auch unser FC Augsburg leben von ihren Anhängern. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir die Jungs so gut es geht unterstützen, auch wenn wir gerade leider nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung haben. Aber genau diese gilt es zu nutzen, auch wenn es Arbeit, Geld, Kraft und Schweiß kostet. Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich nehme das für meinen Herzensverein sehr gerne in Kauf.

Die Idee und das Ziel

Das Ziel einer solchen Aktion ist natürlich vollkommen klar: Man will die Jungs anfeuern, pushen und zeigen, dass man in jeder Situation hinter ihnen steht. Wir sind ihr zwölfter Mann auf dem Platz und mit den Herzen immer bei ihnen. Gerade in dieser schweren Phase der Saison, wo wir erneut um den Klassenerhalt kämpfen und zittern mussten, war es wichtiger denn je, dem Team zu zeigen, dass wir Fans sie nicht vergessen oder gar fallen gelassen haben. Sie sollten sehen, dass sie diesen Kampf nicht alleine führen müssen, sondern dass wir das ganze GEMEINSAM durchstehen. Man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Auch wenn das einige Kritiker anders sehen, wenn man den Posts in den sozialen Netzwerken Glauben schenken darf.

Zurück zu unseren Projekten, denn dieses Mal waren es sogar mehrere gleichzeitig. Die Idee entstand auch dieses Mal bei einer Diskussion in einer Facebookgruppe. Schon vor dem Spiel gegen Köln regte ein Mitglied dort eine Unterhaltung an, in der man gemeinsam nach Möglichkeiten suchte, das Team zu unterstützen.

Ich war natürlich gerne bereit, den Kontakt zur Fanbetreuung herzustellen, da ich seit meinem Fanvideo recht guten Kontakt zu Markus Wiesmeier pflege. Ich schrieb ihn an und er rief mich noch am selben Nachmittag zurück. Fast eine Stunde lang besprachen wir die diversen Möglichkeiten, die aber aufgrund der Coronaauflagen leider nicht gerade zahlreich ausfielen. Laut Hygienekonzept der DFL dürfen sich nämlich am Spieltag selbst keine Leute, die nicht einen nachweisbaren Grund haben, auf dem Stadiongelände aufhalten. Dazu zählen zum Beispiel Angestellte des FCA, Sicherheitsleute oder Journalisten.

Natürlich hätten wir es sämtlichen Fans schon vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln gerne ermöglicht unseren FCA in persona zu unterstützen. So auf die Schnelle hatten wir dazu aber leider keine Chance. Eine größere Aktion muss unweigerlich mit der Polizei und der Stadt abgesprochen werden. Deswegen einigten wir uns am Ende auf eine Plakataktion am Trainingsgelände. Da wir aber leider nur einen Tag Zeit gehabt hätten, beschlossen wir, das ganze auf den nächsten Spieltag gegen den VfB Stuttgart zu verschieben. Der Plan: Beim Abschlusstraining sollten einige Plakate und Spruchbänder aufgehängt werden, um unsere Jungs zu motivieren.

Projekt für das Spiel gegen den VfB

Es konnte also losgehen. Und da es sich auch hierbei um ein Gemeinschaftsprojekt handelte, möchte ich mich in erster Linie bei allen bedanken, die mir hierbei geholfen und das Team somit unterstützt haben. Zum Beispiel bei Michaela Brieschenk, mit der ich mich auch schon bei der Videoaktion ausgetauscht habe und die mir auch hierbei mit Rat und Tat zur Seite stand. Ein großes Dankeschön auch an Tobias Wagner, der ein Spruchband für die Unterstützung der Mannschaft gesprüht hat und beim Bremenspiel mit seiner ruhigen Art dafür sorgte, dass ich nicht vollkommen ausflippte. Danke auch an alle Fanclubs und Fans, die bei beiden Projekten mitgemacht haben. Und natürlich auch vielen Dank an Markus, der es in Absprache mit dem Verein möglich gemacht hat, dass wir auch in diesen schweren Zeiten unserem Verein unterstützen konnten.

Unsere Aktion beim Abschlusstraining fand in der WWK-Arena statt, obwohl es eigentlich zuerst auf dem Trainingsgelände geplant war. Doch da das Training ins Stadion verlegt wurde, hängten Markus und seine Helfer die Plakate und Bänder kurzerhand dorthin. Insgesamt waren es 4 große Spruchbänder, vor denen unsere Jungs trainierten.

Quelle: Markus Wiesmeier
Quelle: FC Augsburg

Gleichzeitig organisierte die Fanbetreuung in Zusammenarbeit mit dem Fanclub „Fanfahrt Supporters“ eine weitere Aktion. Hierbei ließ man motivierende Sprüche über den Monitor über dem Familienblock einfliegen. Mehrfach las man „Kämpfen und Siegen“ oder „Wir stehen hinter euch“. Und genau das war ja unser Ziel: Wir wollten unserem Herzensverein zeigen, dass wir immer hinter ihnen stehen und dass sie auch in Coronazeiten auf uns zählen können.

Quelle: FC Augsburg

Unsere Aktion machte nicht nur die regionale Presse auf sich aufmerksam. Gleich zweimal wurde unser Coach Markus Weinzierl in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bremen darauf angesprochen. Unter anderem von einem Journalisten vom Münchner Merkur. Unser neuer alter Coach erläuterte daraufhin, wie wichtig es für das Team sei, zu wissen, dass ganz Augsburg hinter ihnen steht.

Wir merken links und rechts, dass ganz Augsburg uns positiv gegenüber steht und uns die Daumen drückt. Ich persönlich merke das in allen Dingen, die ich vor der Quarantäne irgendwo miterlebt habe. Das merken wir und bekommen wir natürlich auch zugespielt und da freuen wir uns drüber. Alle Unterstützung, die wir jetzt brauchen und alle Daumen, die gedrückt sind, die helfen uns. Und es sind die Kleinigkeiten, wo wir uns festhalten, wo wir uns aufrichten, die uns gut tun.

Markus Weinzierl in der PK vor dem Spiel gegen Bremen

Vollgas gegen Werder Bremen

Die Aktion, die wir für das Spiel gegen Bremen planten, sollte daher natürlich um einiges größer werden, denn dieses war ein klassisches Endspiel. Der Matchball lag bei uns und wir brauchten ihn nur noch zu verwandeln. Die Unterstützung der Fans war daher unerlässlich.

Ich selbst plante zusammen mit Markus von der Fanbetreuung in Zusammenarbeit mit den Fanclubs eine weitere Plakataktion im Stadion. Auch ein Artikel in der Augsburger Allgemeinen rief dazu auf, uns dabei zu unterstützen. Die Abgabe sollte bis Freitagmittag geschehen, damit die Fanbetreuung unsere Werke am Nachmittag anbringen konnte. Hierfür brauchten sie in etwa sieben Stunden.

Quelle: Markus Wiesmeier
Quelle: Markus Wiesmeier

Insgesamt zierten am Ende ca. 35 Spruchbänder und Plakate unsere wunderschöne WWK-Arena. Mir wurden sogar Spruchbänder aus Nordhessen und auch aus Mühlheim an der Ruhr zugeschickt, die ich zusammen mit meinen drei Spruchbändern abgab. Auf meinen Werken, die ich aus insgesamt 20 Metern Vliestapete fertigte, schrieb ich folgendes:

  • Treu an eurer Seite
  • Ihr seid unser Stolz
  • We believe in you, Reece!
Quelle: Markus Wiesmeier

Gerade die persönliche Widmung an Reece Oxford war mir besonders wichtig. Auch wenn er gegen Stuttgart zwei Mal nicht gerade gut aussah, so weiß ich doch, dass er ein riesiges Talent ist. Sein Start bei unserem FC Augsburg war bestimmt nicht so, wie er es sich vorgestellt hat. Mehr als einmal patzte er in spielentscheidenden Situationen und zog damit den Unmut einiger Anhänger auf sich. Aber gerade in dieser Spielperiode hat der Junge eine wahnsinnige Entwicklung vorgenommen. Laut Ligainsider liegt der geborene Engländer mit durchschnittlich 1,61 geblockten Bällen pro Partie sogar auf Platz 1 von allen betrachteten Spielern der Saison 2020/21. Doch das nur so am Rande bemerkt.

Neben den Spruchbändern fertigte ich zudem noch ein ca. zehn Meter hohes FCA-Trikot aus Folie an, auf das ich eine große 12 klebte, das natürlich im Namen aller Fans den bildlichen zwölften Mann signalisieren sollte.

Quelle: Markus Wiesmeier
Quelle: Markus Wiesmeier

Auch hier ein riesiges Dankeschön an alle Fanclubs und Fans, die dabei mitgewirkt haben. Ohne euren Support hätten wir das so nicht auf die Reihe bekommen.

Quelle: Markus Wiesmeier

Schwenkt eure Fahnen für den FCA

Das sollte natürlich noch nicht alles sein, denn wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, wurde in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, sich vor dem Stadion zu versammeln, um den Mannschaftsbus in einem großen Spalier zu empfangen. Dabei sollte man sich selbstverständlich an die Vorgaben – Abstand und das Tragen einer Maske – halten, was zum Großteil auch wirklich gemacht wurde.

Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, selbst auch an die WWK-Arena zu fahren. Mit mir dabei waren zwei meiner Kinder sowie meine gleichgesinnten Freunde Tobi, Sandra, Sammy und Heike. Und was uns dort im ersten Moment erwartete, war der absolute Wahnsinn. Bestimmt habt ihr die Bilder bereits im Fernsehen gesehen oder ward vielleicht sogar selbst vor Ort. Ich kann jedoch nur für mich selbst sprechen, wenn ich sage, dass ich absolut geflasht war. Etwa 800 bis 1000 Leute waren gekommen, um den Bus des FC Augsburg zu empfangen. Die Stimmung war gigantisch und man sang bereits im Vorfeld lauthals Lieder, die auch immer auf der Ulrich-Biesinger Tribüne ertönen.

Quelle: FC Augsburg

Der Bus kam um kurz nach 14:00 Uhr am Gelände um die WWK – Arena an. Auf die Spieler unseres FC Augsburg wartete ein riesiges Fahnenmeer und sämtliche Fans zeigten ihre Leidenschaft und Liebe zu diesem wunderbaren Verein. Falls sich übrigens jemand fragen sollte, ob die Spieler von dieser Aktion gewusst haben, dann kann ich diese Frage mit einem eindeutigen Nein beantworten. Dies bestätigte Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll beim wöchentlichen Podcast „Feuer und Flamme“.

Die Spieler wussten es nicht. Wir haben die Spieler damit nicht konfrontiert vor dem Spiel. Wir wussten, dass sich da Fans zusammen tun – zum Teil unorganisierte, aber auch Fanclubs – die unterstützen wollen. Da war unser Fanbeauftragter Markus Wiesmeier ein Stück weit mit im Boot, also informiert, dass welche kommen wollen. Aber ich hab ehrlich gesagt nicht mit so vielen Leuten gerechnet. Ich war einfach nur überwältigt.

Michael Ströll im Podcast „Feuer und Flamme“ am 17.05.2021
Quelle: Birgit Kaiser

Rot, Grün, Weiß sind uns’re Farben

Viele Fans fuhren nach dem Busempfang nach Hause, um dort vor dem Fernseher das Spiel zu verfolgen. Doch etwa 100 hartgesottene Fans zogen weiter vors Stadion, um dort von außen das Team so gut es ging zu unterstützen. Über die komplette Partie hinweg schrien wir lauthals die bekannten FCA-Lieder . Von „Rot, Grün, Weiß sind uns’re Farben“, über „Oleee, Ole, Ola – nur der FCA“ bis hin zu „Zwischen Lech und Wertachstrand“ war wirklich alles vertreten. Wir ließen es uns auch nicht nehmen, den Schiri nach Ruben Vargas‘ roter Karte als „Schieber“ zu bezeichnen. So etwas gehört zu einem spanenden Fußballspiel mit dazu. Die Partie verfolgten wir nämlich während des Supports über unsere Handys und Tablets. Und so war es kein Wunder, dass die Emotionen immer weiter hoch kochten.

Quelle: Birgit Kaiser

Aber an einen Mann wären selbst tausend Fans niemals heran gekommen und das ist „der Mann mit der Tonne“. Das war im Übrigen einer von Greenkeeper Arndt Valberts Rasenhelfern. Der hatte kurzerhand eine von den Mülltonnen, die normalerweise im Stadionumlauf stehen, zur Trommel umfunktioniert und damit unseren FC Augsburg in jeder einzelnen Situation mit allen Kräften angefeuert. Er war es auch, der uns das 1:0 signalisiert hat, kurz bevor die Torhymne los ging, sodass wir vor der Arena in frenetischen Jubel ausbrechen konnten. Für mich persönlich der Mann des Tages!

Nachdem unser FCA den Sack in der 90. Minute schließlich zumachte, konnten wir kaum noch an uns halten. Die Stimmung erreichte ihren absoluten Höhepunkt. Lauthals trällerten wir „Wir wollen die Mannschaft sehen“ und die kam dann tatsächlich auf den Balkon bei der VIP-Tribüne, um noch mit uns Fans zu feiern.

Quelle: Birgit Kaiser
Quelle: Birgit Kaiser
Quelle: Birgit Kaiser

Eine kleine Information noch am Rande: Nach drei ziemlich stummen Tagen, ist meine Stimme nun endlich wieder zu mir zurück gekehrt. Diese wollte nämlich kurzerhand lieber bei der WWK-Arena bleiben. Doch meine Heiserkeit zeigt nur eines: Ich habe – wie alle anderen Fans auch – Vollgas gegeben. Seht selbst…

Quelle: Birgit Kaiser

Hallerluja

Nach Abpfiff hörte man gefühlt 50.000 Steine, die sämtlichen Anwesenden vom Herzen vielen. Ein kollektives Aufatmen ging durch die Gruppe und wir konnten es im ersten Moment alle gar nicht fassen. Ich selbst konnte nur mühsam die Tränen zurückhalten. Wir haben es erneut geschafft, die Klasse zu halten, haben einige Experten Lügen gestraft und gehen nun zusammen mit Markus Weinzierl in unser elftes Jahr im Oberhaus. Natürlich muss die Saison und eventuell sogar die letzten Jahre analysiert und aufgearbeitet werden, bevor man schließlich einige Hebel ansetzt und diverse Stellschrauben, neu justiert.

Was ich damit sagen will, ist, dass man im Sommer wohl einiges von unserem FC Augsburg hören wird. Denn wie Stefan Reuter bereits angedeutet hat, wird in der Sommerpause wohl einiges auf dem Transfermarkt passieren. Was genau das sein wird, werden wir zu gegebener Zeit sehen. Doch wir von der Rosenau Gazette haben da auch schon mal den einen oder anderen Blick darauf geworfen.

Aber um nun zum Schluss noch eines zu sagen: Wenn man gegen Werder Bremen eines gesehen hat, dann dass wir Fans für unser Team wirklich wichtig sind. Natürlich haben sie die Leistung auf dem Platz selbst erbracht, aber ich bin ganz bei Markus Weinzierl, der bei Blickpunkt Sport im Bayerischen Rundfunk folgendes sagte:

Das hat uns schon nochmal geholfen gestern und auch nochmal gepusht, dass wir die Fans da gesehen haben und dass viele da waren bei der Einfahrt eben ins Stadion. Das hat die Spieler schon berührt. Natürlich ist es so, dass wir ohne Fans gespielt haben, aber trotzdem immer alles gegeben haben und gewusst haben, dass ganz Augsburg hinter uns steht. Und das war nochmal vor dem Spiel ein tolles Zeichen.

Markus Weinzierl bei Blickpunkt Sport

Herzlichen Glückwunsch vom Team der Rosenau Gazette

Liebe Spieler, liebes Team, liebe Verantwortlichen,

es ist mir eine Ehre, euch im Namen aller Redakteure unseres Teams zum Klassenerhalt zu gratulieren. Wir sind alle überglücklich, dass ihr es mit eurer Leidenschaft, eurem Willen und eurem Zusammenhalt auf dem Platz geschafft habt, uns ins elfte Jahr in der Fußballbundesliga zu führen. Unendlich groß war unsere Erleichterung, denn in jeder einzelnen Sekunde einer Partie leiden wir mit euch mit. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir Teil des tollsten Fußballvereins der Welt sein und über euch schreiben zu dürfen, was uns sehr großen Spaß und vor allem auch eine riesige Freude bereitet. Danke für euren Einsatz, auf dass wir auch noch in der kommenden Saison aus dem Oberhaus über euch berichten können!

Rot -Grün-Weiße Grüße von eurem RoGaz-Team

Datenbrille: Dani, du fehlst

Eigentlich war Teil 3 unserer kleinen Daten-Serie in Zusammenarbeit mit Createfootball schon früher geplant. Aber dann ging es nach dem bitteren 2:3 gegen Köln (31. Spieltag) beim FCA plötzlich hoch her: Trainerwechsel, verlorenes Schlüsselspiel in Stuttgart (32. Spieltag; 2:1) und damit mitten reingeschlittert in den Abstiegskampf, der am Samstag zu Hause gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten SV Werder Bremen (33. Spieltag; 2:0) in einem nervenaufreibenden Fight endgültig vom Tisch war. Da hieß es auch für die Rosenau Gazette: Business as usual is erstmal nich. Der Verein gibt manchmal einfach die Themen vor.

Trotz alledem kann ein kleiner datenbasierter Kadercheck auch jetzt noch zeigen, an welchen Stellen im Mannschaftsgefüge es in dieser so merkwürdigen Saison mehr oder weniger gelaufen ist. Und auch ein wenig erklären helfen, warum der FC Augsburg sich gerade in den letzten, prä-weinzierlschen Spielen so unglaublich schwer getan hat. Eine Frage, die uns dabei auch umgetrieben hat, ist, ob Carlos Gruezo und Tobias Strobl im Mittelfeld den Weggang unseres Capitanos Daniel Baier kompensieren konnten. Was sagen die Daten dazu?

Teil 3 von 3, unser „Daten-Finale“, jetzt also nach dem großen (gottseidank geglückten!) FCA-Saison-Finale.

Offensive: ausbleibende Torgefahr

Dauerbaustelle war in dieser Saison sicherlich die Offensive. Wer die Spiele unserer Jungs in den letzten Monaten verfolgt hat, für den oder die ist das nichts sonderlich Neues. Aber einige Mannschaftsdaten belegen die Probleme im Offensivspiel und die dadurch ausbleibende Torgefahr nochmal ganz eindrücklich.

Der FCA erzielte bisher* die viertwenigsten Tor pro Spiel. Nur die (immer noch) abstiegsgefährdeten Köln und Bielefeld sowie Schalke, seit dem 30. Spieltag erster feststehender Absteiger, schnitten noch schlechter ab. Zudem kamen pro 90 Minuten nur 2.78 Schüsse aufs Tor. Zum Vergleich: In der Saison 19/20, die bis auf die letzten neun Spieltage unter Trainer Martin Schmidt absolviert wurde, waren es noch 3.69. In der Saison 18/19, in der Manuel Baum bis auf die letzten sechs Spiele auf der Trainerbank gesessen hatte, sogar 4.38 Torschüsse.

Personifizierte Torflaute: Flo Niederlechner

Diese Tor- und Torschussflaute verkörperte Flo Niederlechner wie keine andere Offensivkraft in dieser Saison. Bei 24 Einsätzen kam er auf magere 3 Tore. Seine Chancenverwertung ist im Vergleich zur letzten Saison drastisch abgefallen (von 30% auf 17%).

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass er unter Herrlich nicht so oft die Chance bekommen hat, sich zu beweisen. Unter Vorgänger Schmidt stand der Mittelstürmer in allen Spielen (25) in der Startelf und durfte fast immer die vollen 90 Minuten durchspielen. Unter Herrlich (40 Spiele) durfte Niederlechner dagegen nur 24-mal von Beginn ran, wurde oft aus- oder erst eingewechselt (18- bzw. 9-mal) und stand 3-mal – ohne Verletzungsgrund – gar nicht im Kader. Im Rückblick sagte er dazu: „Das war keine leichte Zeit für mich in den letzten Wochen, ich hab‘s auch nullkommanull verstanden“.

Dani Baier hat sich beim FCA vor allem durch seine vorwärts gerichteten Pässe fast unersetzlich gemacht. Flo Niederlechner durch seine Buden. (Foto via Imago)

Defensive: innen hui, außen pfui

Die Abwehr zählte in dieser Spielzeit zu den stabileren Mannschaftsteilen. Vor allem die Innenverteidigung spielte eine solide Saison. Zwar ließ man mit 12.42 Schüssen pro Spiel die drittmeisten aller Bundesliga-Teams zu, steht aber mit 1.41 Gegentoren pro Spiel im oberen Liga-Mittelfeld (Platz 8).

Umso schmerzlicher ist da die Sehnenverletzung und -OP von Felix Udoukhai, die ihn jetzt für das Saisonfinale und auch die EM außer Gefecht gesetzt hat. Wie gut er und Abwehr-Jeff Gouweleeuw aufeinander abgestimmt waren, sah man z.B. auch gegen Stuttgart. Denn genau diese Abstimmung zwischen Gouweleeuw und Reece Oxford als Udo-Ersatz war da eben mehrmals nicht geglückt. So hatte der Gegner bei seinen zwei Treffern viel zu leichtes Spiel.

Ausbleibender Support fürs Angriffsspiel

Anders sieht es in der Außenverteidigung aus. Createfootball hat uns hier detaillierte Daten zu Rechtsverteidiger Raphael Framberger, Robert Gumny (rechts/links) und Linksverteidiger Iago im Vergleich zu 46 anderen Außenverteidigern in der Liga zur Verfügung gestellt. Mit einer sehr schwachen Zweikampfführung sticht hier unser Frambo auf der rechten Seite heraus (nur 57.14% erfolgreiche Defensivzweikämpfe und damit ligaweit Platz 41 von 49). Gumny dagegen schneidet hier hervorragend ab (68.49%; Platz 2), auch Iago hat einen überdurchschnittlichen Wert bzw. Rang bei erfolgreichen Defensivzweikämpfen (63.16%; Platz 14). Bei den Luftduellen machen alle drei keine sonderlich gute Figur (Iago: Platz 24, Gumny: Platz 34, Frami: Platz 38).

Das Problem in der Augsburger Außenverteidigung war aber nicht zwingend das Defensivverhalten, sondern die Unterstützung für die Offensive. Das unterstreichen vor allem zwei Werte. In puncto Passgenauigkeit tut sich erneut unser Augsburger Eigengewächs negativ hervor (mit 62.75% angekommener Pässe besetzt Frami den wenig ruhmreichen letzten Platz in der Liga). Und auch Iago (Platz 36) und Gumny (Platz 30) haben sich in diesem Punkt nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Bei Frami lief es besser bei Flanken (39.13% angekommene machen Platz 13). Dagegen nimmt hier der Pole mit nur 7.14% (!) pro Spiel den letzten Platz ein. Zum Vergleich: Herthas Peter Pekarik steht hier mit 62.5% erfolgreichen Flanken pro Spiel ganz oben auf dem Treppchen.

Mittelfeld: Schaltung ausbaufähig

Eine Frage, die die RoGaz beim Daten-Kadercheck vor allem mit Blick aufs defensive Mittelfeld beschäftigt hat, war auch: Wie haben sich Tobias Strobl und Carlos Gruezo auf dieser Position in der Nachfolge von Daniel Baier geschlagen? Unser Mittelfeldchef war nach Ankunft Herrlichs in Augsburg im März 2020 bekanntlich mehr und mehr auf die Ersatzbank verbannt worden. Bis sein Vertrag – nach noch zuvor erfolgter Verlängerung – schließlich vorzeitig aufgelöst wurde. Carlos Gruezo, zur Saison 19/20 zum FCA gekommen, hatte Baier bereits so manches Mal auf der Doppelsechs (neben Rani Khedira) ersetzt. Tobias Strobl war dann zur Saison 20/21 – und als möglicher Baier-Nachfolger – neu verpflichtet worden.        

Im statistischen Vergleich zwischen den dreien zeigt sich zunächst das. Alle haben in etwa gleich viele Pässe pro Spiel empfangen (Spanne reicht hier von 18.77 bis 21.97). Bieten sich als Anspielstation im Zentrum also gleichermaßen an. Dasselbe gilt für Zweikämpfe: Strobl, Gruezo und Baier haben hier erneut ziemlich ähnliche Werte (Spanne: 7.69 bis 8.10).

Worin Baier seine Nachfolger allerdings eindeutig aussticht, ist zum einen sein überragendes Abwehrverhalten. Noch in seiner letzten Saison eroberte der 36-Jährige pro Spiel 11.02 Bälle (Strobl: 8.10, Gruezo: 7.78), fing 6.11 Bälle ab (Strobl: 5.01, Gruezo: 4.06) und gestaltete 1.41 Luftduelle erfolgreich (Strobl: 1.05, Gruezo: 0.48). Dani rackerte also, was das Zeug hielt.

Bei Tobias Strobl und Carlos Gruezo, die als Nachfolger unseres Capitanos ins Team rückten bzw. aufgebaut wurden, ist die Vorwärtsschaltung noch ein wenig gehemmt. (Foto: Tim Rehbein/RHR-FOTO/Pool)

Vorwärts mit dem Capitano

Zum anderen lassen sich Baiers Vorzüge aber vor allem in den vorwärts gerichteten Pässen ausdrücken. Mit 14.7 solcher Pässe pro Spiel (Strobl: 12; Gruezo: 9.6) brachte sich der Capitano viel mehr in das Spiel nach vorne ein. Zwar haben seine Nachfolger die leicht bessere Passquote (Strobl: 83.7%; Gruezo: 82.2%; Baier: 79.6%). Aber ihr Spiel war dabei viel eher auf Sicherheits- als auf Risikopässe ausgelegt, die Baier aus seinem Schaltzentrum vor der Abwehr auf die Außen und in die Spitze verteilte.

Kombiniert man jetzt die fehlenden Impulse aus dem Mittelfeld in die Offensive mit den teils schwachen Pass- und Flankenwerten der Außenverteidigung, lässt sich die Torflaute in dieser Saison – auch ganz unabhängig vom glücklosen Niederlechner – vielleicht ein wenig erklären. Ungefähr so: Kein Baier, der die Bälle auf die Außenbahnen oder nach vorne schiebt, plus wenige und unpräzise Pässe in die Gefahrenzone macht eben: ausbleibende Torgefahr.

Durch die Datenbrille haben wir gesehen, dass es an mindestens drei Stellen im Kader in dieser Saison mehr oder weniger große Baustellen gegeben hat. Torflaute in der Offensive, wenig Mithilfe für den Angriff aus der Außenverteidigung und ein kaum aufbauendes defensives Mittelfeld (im doppelten Sinn) wie noch zu Zeiten von Dani Baier. Sie alle hängen – wie in einem Zirkel – miteinander zusammen und haben ihren Teil dazu beigetragen, dass sich der FCA plötzlich in einem Abstiegsszenario wiedergefunden hat, das „die Tabelle bis zuletzt verschwiegen hat“.

„Bauarbeiter“ Weinzierl

Rückkehrer Markus Weinzierl hat sich dieser offenen, durch die Daten sehr ersichtlichen Baustellen jetzt angenommen. Gleich im ersten Spiel gegen seinen früheren Verein VfB Stuttgart zitierte er Flo Niederlechner wieder in die Startelf, der es seinem Trainer auch prompt mit dem zeitweiligen 1:1-Ausgleich dankte. Im Showdown gegen Bremen warf sich Niederlechner nur so in die Zweikämpfe, wobei der wichtigste dann auch in der Ampel-Karte gegen die Bremer resultierte (was für eine Erlösung!). Und auch ganz allgemein sprach Weinzierl dem FCA-Torjäger Nr. 1 der letzten Saison sein Vertrauen aus.

Auch auf die Baustelle Außenverteidigung begab sich Weinzierl sofort. Gegen die Schwaben hatte es sich vor allem Iago – ganz anders als noch im Spiel gegen Köln – in der gegnerischen Hälfte regelrecht gemütlich gemacht. Das zeigen die beiden Heatmaps. Dort machte er 75% seiner ohnehin starken 93% Pässe und flankte auch doppelt so oft wie noch in Köln. Wenn da mal die Baustelle nicht ein gehöriges Stück vorangekommen ist!

Die helle Stelle links vor dem gegnerischen Sechzehner war Iagos Lieblingsplatz gegen Stuttgart. Quelle: Whoscored.com
Gegen Köln hielt sich Iage vor allem in der eigenen Hälfte vor der Grundlinie auf. Quelle: Whoscored.com

Und im (defensiven) Mittelfeld ließ Weinzierl anstatt Strobl neben Rani Khedira, den es nach der Saison bekanntlich zu den Eisernen nach Berlin zieht, nun schon zweimal Routinier Jan Morávek auflaufen. Der 31-jährige Tscheche hatte unter Herrlich zuletzt ersatzweise gegen Frankfurt gespielt, da die beiden Stammspieler für das Match gegen Köln geschont werden sollten. Allerdings hatte sich schon da gezeigt, wie wertvoll Morávek besonders bei der Ballverteilung aus dem (etwas offensiveren) Zentrum nach vorne ist. Und damit vielleicht die Baier’sche Lücke im Schaltkreis besser schließen kann als so manch anderer Spieler…

Bedenkt man jetzt, wie schnell „Bauarbeiter“ Weinzierl mit dem vorhandenen Kader-„Material“ mit ein paar „Umbauten“ passable Ergebnisse erzielen konnte (trotz 1:2 gegen Stuttgart frischer Zug nach vorn; Kampf pur beim 2:0 gegen Bremen), lässt sich jetzt vielleicht auch eine andere Frage besser beantworten. Sie ist in den letzten Wochen unter uns Fans heiß diskutiert worden. Vor allem, als noch Heiko Herrlich die Trainerbank drückte. Nämlich, ob im Augsburger Kader mehr Potential steckt, er es aber (womöglich aus taktischen Gründen) nicht entfalten „darf“. Oder, ob der aktuelle Kader einfach nicht mehr entfalten „kann“, er schlichtweg zu schwach ist. Max vom Rasenfunk hatte dazu eine ziemlich eindeutige Haltung:

Bei denen geht NICHTS, aber auch wirklich NICHTS spielerisch zusammen. Und es KANN nicht sein, dass diese Mannschaft das nicht kann. Sondern diese Mannschaft SOLL halt so spielen, das IS auch ok, aber ich finds megaSCHEIßE.“

Max in der Schlusskonferenz vom 5.4.2021 zum Spiel des FCA gegen die TSG Hoffenheim

Ich finde, angesichts der kürzlich geleisteten Sofort-Arbeiten von Weinzierl kann man Max da durchaus zustimmen. Der Kader kann offenbar mehr, wenn er denn darf. Zudem bin ich zuversichtlich, dass der Trainer Ideen hat, wie er die Lücke schließen kann, die Dani Baier – nun auch datenbasiert bestätigt – offensichtlich im Mittelfeld hinterlassen hat. Spannend wird z.B. auch, wie mit dem Abgang von Khedira umgegangen wird. Das soll hier aber nicht mehr Thema sein. Um Transferangelegenheiten kümmert sich die Rosenau Gazette bald an anderer Stelle. Word!

Danke für den Datensupport

Mit diesem Text geht nun also auch die kleine Daten-Serie zu Ende, die in Kooperation mit den Jungs von Createfootball entstanden ist. Dadurch haben wir Gelegenheit bekommen, zu erfahren, was man sich unter dem (im Fußball nach wie vor noch nicht ganz geläufigen) Beruf des „Datenscouts“ vorstellen kann (Teil 1). Zudem haben wir den 2:1-Sieg des „FC Effizienz“ gegen die TSG aus Hoffenheim datenbasiert besprochen (Teil 2). Und zum Schluss haben wir jetzt eben einzelne Mannschaftsteile durch die Datenbrille inspiziert und dabei festgestellt, dass Dani fehlt (Teil 3). Markus Weinzierl aber schon gute Ideen zum Lückenfüllen gezeigt hat. Danke für euren Support, Mats und Quirin!

Heja!

* Die Saisonwerte stammen vom 26. April, d.h. sie geben den Stand nach 31 Spieltagen wider. So können sie auch für eine vorläufige „Bilanz“ unter Heiko Herrlich stehen, der ja genau nach diesem 31. Spieltag von seinem Trainerposten beim FCA entbunden wurde. Zwar sind die Vergleichswerte aus den Vorsaisons auf der Basis von 34 Spielen zustande gekommen, sodass die Berechnungsgrundlage um 3 Spiele größer ist als bei den Werten für die laufende Saison. Trotzdem lassen sich gerade bei weit auseinanderliegenden Werten – trotz ihrer nicht ganz exakten Vergleichbarkeit – interessante Tendenzen aufzeigen.  

La Décima +1

Schluss! Aus! Vorbei! Der Abstiegsk(r)ampf hat ein Ende. Gegen Werder Bremen konnte der FCA am gestrigen Samstag dank der Tore von Rani Khedira (1. Saisontreffer!) und Daniel Caligiuri mit 2:0 gewinnen. Daher darf der FCA nun ein elftes Jahr im deutschen Oberhaus verbringen. Was für ein Match, was für ein Krimi. Herzkasper inklusive.

Rückblick aufs Spiel – Halbzeit 1

Markus Weinzierl – unser aller Hoffnungsschimmer und Erfolgsgarant – vertraute hierbei exakt auf die gleiche Truppe wie gegen den VfB Stuttgart. Das heißt, die Innenverteidigung bildeten wieder der nach dem Stuttgart-Spiel vielgescholtene Reece Oxford sowie Kapitän Jeff Gouweleeuw. Hier war im Vorfeld aber lange unklar, ob Markus Weinzierl Oxford nicht eventuell gegen den erfahrenen Marek Suchy tauschen würde. Aufgrund der Agilität und Schnelligkeit der Bremer Angreifer wählte Markus Weinzierl vermutlich aber den ebenfalls mit ausreichend Speed gesegneten Reece Oxford, um von Beginn an zu starten. Auch die Bremer tauschten lediglich den angeschlagenen Veljkovic gegen den blitzgenesenen Routinier und Innenverteidiger Ömer Toprak. Sonst beließ es Coach Kohfeldt bei der selben Elf, die Leverkusen am vergangenen Spieltag ein Remis abringen konnte.

In den ersten Minuten des Spiels lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Die erste hitzige Situation der Partie war für den FCA besonders prekär: Flügelspieler Ruben Vargas und Gegenspieler Gebre Selassie waren in ein Laufduell gegangen, Selassie kreuzte den Laufweg von Vargas, der daraufhin ins Straucheln geriet. Da brannten beim Schweizer Jungspund offensichtlich die Sicherungen durch: Er riss sich erst aus der Umklammerung los und versuchte sodann, nach Selassie zu treten, erwischte ihn jedoch nicht.

Dies wertete Schiedsrichter Schröder als Versuch der Tätlichkeit und zeigte dem 22jährigen die rote Karte. Daraufhin reklamierten die Augsburger, hatten augenscheinlichen Diskussionsbedarf. Schröder sah sich dann die Szene selbst am Monitor abseits des Platzes an, war sich jedoch relativ früh sicher und blieb bei seiner ursprünglichen Entscheidung. Leider eine sehr dumme Aktion vom sonst eher zurückhaltenden Offensivspieler. Für Vargas bedeutet dies nun das frühe Ende der Partie und das vorzeitige Saisonende.

„Platzverweis! Gebre Selassie hat Vargas‘ Weg gekreuzt – und der Augsburger daraufhin ausgetreten. Auch wenn er Gebre Selassie nicht getroffen hat: Da hat Schröder keine andere Wahl, als Vargas vom Feld zu schicken.“

Liveticker des Kicker

Natürlich spielte die Überzahl-Situation eher den Bremern in die Karten, die fortan mit einem Mann mehr auf dem Platz standen. Dadurch ergaben sich einige Räume, die die Bremer aber nicht in letzter Konsequenz nutzen konnten. In der zwanzigsten Minute dann die erste große Chance des Spiels, Sargent kam aus knapp sieben Metern frei zum Abschluss. Keeper Gikiewicz war bereits geschlagen. Reece Oxford konnte den Ball vor dem Einschlag retten und verhinderte somit den Rückstand.

Vier weitere Torchancen von Bremen sollten alsbald folgen (23′ Füllkrug, 28′ – Sargent, 30′ – Groß, 34′ – Moisander). Nach 35 Spielminuten hatte sich das Blatt zugunsten der Gäste gewendet: 5:1 Torschüsse für den SV Werder und 61 Prozent Ballbesitz sprachen eine deutliche Sprache. Dem FCA tat die Unterzahl bis dato gar nicht gut. Man fand schlichtweg keine Lösung gegen heranstürmende Bremer, die aber fahrlässig mit den eigenen Chancen umgingen. Rückblickend auf die Partie VfB- FCA kann ich nur sagen: I feel you, Werder!

In Minute 38 wurde es dann auf einmal wieder hektisch: Davie Selke, Stürmer des SV Werder, ging offenkundig mit dem Oberarm zum Ball und klärte damit zur Ecke. Hand oder nicht Hand – das war hier die Frage!? Die Augsburger Spieler forderten jedenfalls einen Elfmeter. Schiedsrichter Schröder winkte jedoch sofort ab, da im Vorfeld der Szene eine Abseitsstellung eines Augsburger Spielers vorlag. Bis zur Halbzeitpause ergaben sich dann nur noch zwei gelbe Karten: Jeweils eine für die Gäste (42′ – Groß) sowie für den FCA. Keeper Gikiewicz (45′) sah wegen Zeitspiels die gelbe Karte.

Mit einem für den FCA bis dato eher glücklichen 0:0 ging es in die Halbzeitpause – Zeit, durch zu schnaufen. Und darauf zu hoffen, dass Markus Weinzierl den richtigen Ton und die richtigen Worte finden würde, um die Jungs zu pushen.

Rückblick aufs Spiel – Halbzeit 2

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Und keine vier Minuten später dann der zweite Platzverweis des Spiels. Diesmal für den SV Werder: Christian Groß sah die zweite gelbe Karte nach Foul an Niederlechner und durfte – wie zuvor schon Ruben Vargas auf Augsburger Seite – frühzeitig duschen gehen. Für die restlichen 40 Spielminuten hieß es dann also 10 gegen 10.

Bremen tätigte daraufhin zwei (positionsgetreue) Wechsel. Angreifer Rashica für den glücklosen Selke sowie Defensivspezialist Friedl für Toprak. Und prompt fiel das 1:0 für den FCA: Ausgerechnet der scheidende Rani Khedira – er verlässt den FCA ablösefrei im Sommer und wechselt zu Union Berlin – besorgte mit einer schönen Einzelaktion den Führungstreffer. Erster Saisontreffer in seinem letzten Heimspiel in der WWK-Arena – und was für ein wichtiger:

„Augsburg geht in Führung! Nach einer Ecke bekommt Werder den Ball nicht weg, Khedira schließt aus sieben Metern flach ab und trifft mithilfe des Innenpfostens – 1:0!“

Liveticker des Kicker

Das stellte zu diesem Zeitpunkt den Spielverlauf etwas auf den Kopf! Der FCA fand auch kurz nach der Halbzeit kaum Möglichkeiten in der Offensive. Eine der wenigen Szenen beendete Marco Richter mit einer möglichen Schwalbe, für die er den gelben Karton kassierte. Die gelbe Karte finde ich an dieser Stelle ein wenig „ungerecht“, da definitiv ein gegnerischer Kontakt am Knöchel des jungen Angreifers vorlag. Ob man jedoch so verzögerte hinfallen muss wie der FCA-Nachwuchsstürmer? Das ist zumindest fraglich und hat wohl den Schiedsrichter dazu bewogen, dies als Schwalbe zu werten. In der 71. Spielminute war dann aber sowieso Feierabend für den gebürtigen Friedberger, Caligiuri kam für ihn in die Partie. Ebenso kam Mittelfeldspieler Bénes für den lauffreudigen Moravek auf den Platz.

In der 72. Spielminute die größte Torchance des Spiels für die Bremer: Bittencourt setzte einen Schuss aus rund 25 Metern an den Innenpfosten – der Ball sprang aber wieder aufs Feld und nicht ins Tor. Gaaaanz großes Durchschnaufen im Augsburger Fanlager. Weinzierl reagierte – das 1:0 stand auf ganz wackeligen Beinen. Finnbogason ersetzte sodann den nimmermüden und viel ackernden Florian Niederlechner, der im Spiel stolze 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen konnte. Chapeau, damit war er zweikampfstärkster Augsburger auf dem Platz.

Auch Bremen wechselte nochmals, brachte den agilen Osako für Bittencourt. Der FCA kam danach zu zwei Abschlusschancen durch Iago, doch sein Schuss war zu harmlos. André Hahns Nachschuss wurde dann von einem Bremer Bein geblockt. Der eingewechselte Augsburger Leihspieler Bénes versuchte es aus rund 16 Metern per Distanzschuss, Pavlenka hatte diesen Ball jedoch sicher. In der 89. Minute stand dann wieder das Schiedsrichtergespann im Mittelpunkt, wieder Diskussionen, wieder Zittern:

„Elfmeter für Augsburg! Rashica bringt Hahn im Strafraum zu Fall – Schiedsrichter Schröder zeigt ohne Umschweife auf den Punkt.“

Liveticker des Kicker

Ein – wie ich meine – relativ eindeutiger Elfmeter, da Rashica Hahn am Bein trifft und keine Chance auf den Ball hat. Daniel Caligiuri hieß nun der antretende Schütze aus Sicht des FCA, nachdem der etatmäßige Elfmeterschütze – namens Alfred Finnbogason – zuletzt zweimal vom Punkt aus vergab. Und der erfahrene Caliguiri netzte eiskalt ein. Keine Chance für den gegnerischen Torhüter! 2:0 – der FC Augsburg ist durch. Die Ersatzspieler, das Trainerteam und die diversen Funktionäre feierten – ebenso wie die lärmenden und feiernden Fans vor der Arena. Zu dieser Aktion wird in der kommenden Woche @birgit noch näheres berichten.

Hahn und Moisander kassierten in der Nachspielzeit beide noch die gelbe Karte, weil sie am Mittelkreis aneinander gerieten. Es war ein kampfbetontes, nervenaufreibendes Spiel. Dann wechselte Weinzierl Gregoritsch für Hahn ein, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Sehr clever. Rashica kam in der 94. Spielminute noch zu einem Abschluss, dann war die Partie vorbei und die Dämme brachen. Die elfte Saison in der ersten Fußballbundesliga und Augsburg ist dabei.

„Das war’s! Der FC Augsburg schlägt den SV Werder Bremen mit 2:0 und tütet damit den Klassenerhalt ein. Für die Hanseaten hingegen hat sich die Lage zugespitzt: Werder geht als Tabellen-16. in den 34. Spieltag.“

Liveticker des Kicker

La Décima +1

Unsere Wünsche wurden erhört. Der FCA hat die Nerven halbwegs bewahrt und ging gegen den SV Werder als Sieger vom Platz. Das sah lange Zeit allerdings nicht so aus. Und dann kam Rani Khedira. Als letztes Geschenk – für seine vier Jahre in der Fuggerstadt – netzte er zum 1:0 ein. Und leitete somit den Sieg ein, gab dem schlingernden Team damit Hoffnung. Hoffnung auf den Klassenerhalt aus eigener Kraft. Denn sind wir mal ehrlich – die Hoffnung war auf ein sehr geringes Level gesunken, als Ruben Vargas sich die rote Karte auf bittere Art und Weise abholte.

Was ich mir für Ruben Vargas erhoffe? Das man ihn nicht zum Sündenbock macht, wie einst Reece Oxford. Beide Burschen sind noch jung, zum Teil noch unerfahren und ungestüm. Passiert, sollte aber eine Art „Lessons Learned“ für den Schweizer sein. Ein zweites Mal wird er sich sicherlich nicht zu so einer versuchten Tätlichkeit hinreißen lassen. Da können wir nur von Glück sprechen- und oh ja, wir hatten Glück – dass der FCA diese Partie nicht verloren hat. Sonst wäre Ruben Vargas heute vielleicht der Buhmann der Nation. Beziehungsweise im Augsburger Umkreis. Gott sei Dank ist dies so nicht eingetreten, denn sein Team hat – auch für ihn in Unterzahl – alles gegeben. Und gewonnen.

Fortuna war uns diesmal etwas wohlgesonnener als sonst. Wenn’s blöd läuft, dann macht der Bittencourt seinen Distanzschuss in der 72. Minute rein und dann stehts 1:1. Dann geht das Zittern in die nächste Runde. Wer weiß, ob das Momentum dann nicht zu unserer Ungunsten gekippt wäre. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Der FCA hat seine Chancen, im Gegensatz zum VfB-Spiel, genutzt. Der SV Werder hingegen ging fahrlässig mit seinen Torannäherungen um. Und somit feiern die Augsburger den Klassenerhalt und Bremen bibbert weiter um den Klassenerhalt.

Was bleibt ist Erleichterung

Imponiert haben mir heute insbesondere zwei Mannen: Flo Niederlechner, der sinnbildlich für die Mannschaft gerackert hat und die Mannschaft nach vorne getrieben hat. Und unser Ruhepol Rafal Gikiewicz, der wie die ganze Saison schon ein ruhiger und solider Rückhalt war. Insgesamt aber war die ganze Mannschaft heute – klammern wir Ruben Vargas einmal aus – fokussiert und konzentriert zu Werke gegangen. Weinzierls Matchplan ging – trotz über 30 Minuten Unterzahl – größtenteils auf. Endlich nahmen wir die Zweikämpfe an – die Stats besagen, wir gewannen 57% der Zweikämpfe gegen die Bremer. Man möchte gar nicht mehr zurückdenken, wie diese Spiele unter Heiko Herrlich verliefen. Und was gewesen wäre, wenn der Trainerwechsel nicht erfolgt wäre.

Der scheidende Rani Khedira hat dem FCA sein Abschiedsgeschenk gemacht. Und was für ein wichtiges! (Foto: Bernd Feil/M.i.S/Pool via Imago)

Wir haben vorne sicherlich nicht so schön und ansehnlich gespielt wie gegen den VfB Stuttgart – dies lässt sich auch mit den deutlich wenigeren Torchancen (13) und der relativ niedrigen Passquote (58%) – statistisch belegen. Jedoch haben wir gekämpft und den Gegner überwiegend neutralisiert. Den Bremern gewissermaßen den Ball überlassen, die damit nicht viel anzufangen wussten – 68% Ballbesitz der Bremer über das gesamte Spiel gesehen sprechen eine deutliche Sprache. Das Gesehene war in Grundzügen wieder die Mentalität, die uns Augsburger jahrelang auszeichnete. Ich will hierbei zwar nicht sagen, dass alles glorreich war, denn zum Beispiel haben wir die Konter teilweise zu schlampig ausgespielt und den Ball zu schnell wieder verloren. Aber endlich waren wieder Tugenden auf dem Platz zu sehen, die es im Abstiegskampf braucht! Mentalität, Wille, Einsatz. Und wir wurden dafür belohnt.

Und es war so besonders, weil wir gerade das 10jährige Bundesligajubiläum hinter uns haben. Der kleine FCA! Es wäre grausam gewesen, jetzt – genau jetzt – abzusteigen. Und auf diese Art und Weise, fast heimlich, so ganz ohne Fans. Wobei die Fans diesem Spieltag einen besonderen Flair durch ihr Engagement und ihre liebevoll geplante Aktion verleihen konnten. Das Spalier Stehen vor der Arena – unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen – als der Mannschaftsbus einfuhr und das Skandieren, hat sicherlich mächtig Eindruck auf das Team gemacht. Chapeau und Danke für eure Mühen!

Ich freue mich jetzt einfach auf eine elfte Saison Bundesliga im beschaulichen Gallien. Äh, Pardon, Augsburg. Jetzt kann das Planen für eine weitere Spielzeit losgehen. Und es muss einiges intern auf den Prüfstand gestellt werden. Denn trotz des Klassenerhalts auf den letzten Drücker ist längst nicht alles gut. Es muss einiges aufgearbeitet werden, was diese Saison aus Augsburger Sicht zur – und nicht nur wegen Corona – quälendsten aller Zeiten gemacht hat.

Wir Fans können uns hingegen nächstes Wochenende entspannt zurücklehnen, mit den Bayern eine gemeinsame Party feiern, in einem Spiel in dem es um nichts mehr geht, als um Robert Lewandowskis Torrekord. Und können uns freuen, dass es eine 11. Saison für uns Augsburger gibt, während in Bremen und Köln gerade die Lichter ausgehen. Wie schnell sowas gehen kann, haben wir nun gesehen und das sollte uns eine Lehre sein. Vielleicht wird die nächste Saison etwas entspannter, ohne Herzkasper und einen Showdown? Das wäre für meine Gesundheit wirklich wichtig. Für eure vielleicht auch?

In diesem Sinne: Ein Leben lang – nur der FCA!

„Do or Die“

Heute zählt es, heute Nachmittag findet – nach der unglücklichen Niederlage gegen Stuttgart – das Endspiel gegen Werder Bremen in der WWK-Arena statt. Markus Weinzierl titulierte in der Abschluss-PK dieses Spiel als Matchball: Wer diese Partie für sich entscheidet, darf vermutlich den Klassenerhalt feiern. „Do or Die“ – so sagt man im Eishockey. Und dies alles geht ganz ohne Fans von statten, die trotz dessen einige Aktionen abseits der Arena geplant haben, um der Mannschaft trotz Abstands- und Hygieneregeln ganz nah zu sein!

Qurantäne-Trainingslager

Personell kann der FCA aus dem Vollen schöpfen, nur Felix Uduokhai fällt bekanntlich für die restlichen Partien aus. Im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Bremen-Spiel am Vatertag berichtete Markus Weinzierl, dass Freddy Jensen als einziger Akteur mit kleinen Beschwerden zu kämpfen hat. Bei ihm ist derzeit noch unklar, ob es für den Spieltagskader reicht.

Der Rest ist fit und im Training. Die Mannschaft hat hierbei am 12.05. das Trainingslager im Teamquartier Hotel Schempp (4 Sterne) in Bobingen bezogen. Dieses „Quarantäne-Trainingslager“ erfolgt aufgrund der Anweisung der DFL, um die Durchführung der letzten beiden Spieltage zu gewährleisten. Zuletzt hatte der FC Schalke 04 zwei Corona-Fälle in der Spielerschaft zu beklagen.

Markus Weinzierl hat nun seine Mannen 24 Stunden am Tag im Blick:

„Natürlich können wir uns jetzt gezielt vorbereiten, ich habe die Mannschaft 24 Stunden am Tag um mich herum, das hat Vorteile. Das nehme ich als Trainer jetzt sehr gerne an.“

Markus Weinzierl im Rahmen der PK vor dem Bremen-Spiel am 13.05.21 (Quelle: YouTube Kanal FCA)

Das Spiel Hertha gegen Schalke haben die Spieler gemeinschaftlich angesehen. Weiterhin werden Freizeitaktivitäten in der Arena veranstaltet, so Weinzierl in der PK. Die Fans hatten zuletzt einige Banner auf dem Trainingsgelände angebracht, dies „tut uns gut“, sagte Weinzierl. Man nehme diese Aktionen wahr und diese helfen unheimlich. Man hoffe aber trotz allem, dass man die Fans bald wieder im Stadion begrüßen dürfe, denn mit 30.000 Fans im Rücken vor Ort – „wie damals gegen Fürth“ – wäre dies ein größerer Faktor im Abstiegskampf als vor dem TV.

Der Gegner: Werder Bremen

Werder Bremen hat sich ebenfalls am 12.05.2021 in ein Quarantäne-Trainingslager begeben, residiert bis zur Abreise nach Augsburg im Bremer Parkhotel. Personell kann Werder Bremen – bis auf den angeschlagenen Milos Veljkovic, hinter dessen Einsatz noch ein Fragezeichen steht – wieder auf Abwehrchef Ömer Toprak setzen:

 „Jetzt ist nichts mehr zu sehen und sein eigenes Gefühl ist auch gut. (…) Ich werde in den nächsten 48 Stunden mit ihm besprechen, ob er ein Startelf-Kandidat ist, wofür es reicht. Ömer ist bereit, da an die Grenze zu gehen.“

Werder-Coach Kohfeldt vor dem Augsburg-Spiel (Quelle: Deichstube)

Nachdem die Bremer im letzten Jahr schon den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten, stehen sie in diesem Jahr wieder mitten im Abstiegskampf. Hierbei mussten die Werderaner letzte Saison nachsitzen und zwei Relegationsspiele gegen Heidenheim bestreiten. Die Bremer erzitterten sich nach einem 0:0 im Hinspiel ein 2:2 im Rückspiel, aufgrund der Auswärtstorregel verblieb der SV Werder in der Bundesliga. Ein erneutes Nachsitzen in der Relegation möchten die Bremer hingegen tunlichst vermeiden, so sagte der Manager Frank Baumann zuletzt: „Ich hoffe, dass wir uns schon vor der Relegation retten können.“

Der Bremer „Noch-Coach“ Kohfeldt hingegen setzt auf die Erfahrung dieser beiden Partien, um im „Nervenspiel“ gegen den FCA zu bestehen:

„Wir wissen, wie wir es damals bestanden haben (…) Aber es gibt keine Garantie.“

Kohfeldt zum Augsburg Spiel (Quelle: RTL)

Nicht zur Verfügung steht den Bremern Eren Dinkci, der im Spiel gegen Bayer Leverkusen zuletzt die rote Karte wegen rohen Spiels gesehen hatte. Der 19jährige Stürmer wurde vom Sportgericht des DFB deswegen für drei Spiele gesperrt. Sollten die Bremer nicht in der Relegation landen, wäre die Saison für den Angreifer schon heute beendet.

Unser Gegner: Taktik und Aufstellung

Der SV Werder kann diesertags durchaus selbstbewusst auftreten, ist man doch zuletzt nur knapp im DFB-Pokal-Halbfinale den roten Bullen aus Leipzig unterlegen. Am vergangenen 32. Spieltag haben die Grün-Weißen Bayer 04 Leverkusen ein Remis abringen können. Die Formkurve zuvor sah hingegen eher mau aus, in der Rückrundentabelle steht man insgesamt auf Platz 17 mit 13 erkämpften Punkten. Aus den letzten zehn Spielen holten die Bremer – bei einem Sieg, einem Remis sowie 8 Niederlagen – ganze vier Punkte. Der FCA kommt im gleichen Zeitraum auf 3 Siege, 1 Remis und 6 Niederlagen, hierrunter fällt jedoch auch der Sieg im Testspiel gegen Heidenheim.

Die Bremer spielten gegen Leverkusen in einer Art 4-1-3-2 – Formation, mit einem nominellen defensiven Mittelfeldspieler und zwei Spitzen (Füllkrug, Selke). Insbesondere die beiden Angreifer sind generell immer für einen Treffer gut, beide zusammen erzielten in dieser Saison 8 Treffer. Die drei nominellen Angreifer des FCA, Alfred Finnbogason, Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner, kommen im selbigen Zeitraum auf ganze fünf Treffer.

Im Tor der Bremer steht der notenbeste Bremer – namens Jiri Pavlenka. Der Tscheche kommt auf einen Kicker-Notendurchschnitt von 3,14. (Quelle: Kicker) Die Innenverteidigung bilden voraussichtlich der blitzgenesene Ömer Torprak und Kapitän Niklas Moisander, da Milos Veljkovic auszufallen droht. Links und rechts lauten sodann die beiden Außenverteidiger Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson. Der einzige Sechser im System heißt Christian Groß, das restliche Mittelfeld bilden Sargent, Bittencourt und Maxi Eggestein. Das Angriffsduo dürfte wieder Selke – Füllkrug lauten.

Pavlenka (GK) - Augustinsson, Toprak, Moisander (C), Selassie - Groß - Bittencourt, Sargent, M. Eggestein - Füllkrug, Selke

Bremen kann – abhängig des Spielstands – mit Ergänzungsspielern wie Osako, Möhwald und Rashica nachlegen. Insbesondere der flinke Rashica ist ein richtig starker Bundesligaspieler, der in dieser Saison auf 7 Scorerpunkte kommt.

Florian Kohfeldt, um den es selbst heiße Debatten zuletzt gab im Bremer Umfeld, zeigte sich auf der PK vor dem Spiel positiv:

„Wir müssen nicht auf andere Mannschaften schauen, weil wir es aus eigener Kraft schaffen können. Das soll auch nach Samstag noch so sein. (…) In den letzten beiden Spielen haben wir eine deutliche Leistungssteigerung gesehen und das gibt der Mannschaft ein gewisses Vertrauen. Das stimmt mich für Samstag optimistisch.“

Trainer Florian Kohfeldt in der PK vor dem FCA-Spiel (Quelle: Twitter-Account SV Werder Bremen)

Markus Weinzierl schätzte den Gegner in der Pressekonferenz vor dem Spiel übrigens als guten Gegner mit aufsteigender Form ein, der dem FCA alles abverlangen wird.

Trainerdiskussion um Florian Kohfeldt

Zuletzt – vor der „Länderspielpause“ – gab es in Bremen Diskussionen über Coach Florian Kohfeldt. Der 38jährige ist seit Oktober 2017 als Coach bei den Bremern und bot nach der 1:3 Niederlagen gegen Union quasi selbst seinen Rücktritt an. Frank Baumann und Co. entschieden sich letztendlich dagegen, trotz mutmaßlicher Gegenstimmen im Verein:

„Der Aufsichtsrat war in die Diskussion involviert, jedes Aufsichtsrats-Mitglied hat seine Meinung eingebracht. Ich verhehle nicht, dass es den einen oder anderen gab, der sich für einen Wechsel ausgesprochen hat.“

Aussagen von Werder-Manager Frank Baumann (Quelle: Deichstube)

Es wurde sich auch mit anderen Alternativen zu Kohfeldt beschäftigt. Insbesondere der Name des (legendären) Ex-Trainers Schaaf hielt sich lang und hartnäckig. Baumann wollte sich hierzu aber nicht äußern, sagte nur so viel: „Ich kann bestätigen, dass wir uns mit Alternativen beschäftigt haben.“ An Kohfeldt hielt man auch aus dem Grunde fest, weil er letztes Jahr in ähnlicher Situation den Abstieg noch verhindern konnte. So Frank Baumann:

„Da hilft der Rückblick in die vergangene Saison, als die Leistungen teilweise noch schlechter waren und die Lage noch gefährlicher und wir mir Florian den Turnaround geschafft haben. (…) Es ging uns um die größte Wahrscheinlichkeit, mit wem wir die Klasse halten können. Das war unser Anker.“

Aussagen von Werder-Manager Frank Baumann (Quelle: Deichstube)

Die Spieler sollen hierbei geschlossen hinter ihrem Coach gestanden haben, wollten die entscheidenden Spieler mit ihm angehen und sprachen sich so gegen einen Trainerwechsel aus. Während also (fast) alle direkten Konkurrenten den Trainer in der heißen Saisonphase noch wechselten, halten die Bremer an Coach Kohfeldt fest – und dies trotz sieben Bundesliga-Niederlagen in Folge. Dies ist übrigens ein Vereins-Negativ-Rekord.

Blick auf den FCA

Markus Weinzierl fieberte bereits am Vatertag dem Spiel entgegen, sagte im Laufe der PK, es kribbele schon bei ihm. So ganz lässt dieses Spiel in Augsburger Gefilden wohl keinen kalt. Hierbei kommt es auch entscheidend auf den Kopf an: „Der Kopf ist immer wichtig“, so Markus Weinzierl. Auch der Augsburger Coach sieht diese Partie als Matchball an und der FCA habe nun Aufschlag. Zuversichtlich seien die Augsburger Mannen, da sie noch alles in der eigenen Hand haben.

Rückblickend auf die Partie gegen Stuttgart sagte Markus Weinzierl weiterhin, dass er in Summe mit der Mannschaftsleistung zufrieden war. Mindestens die gleiche Leistung wie gegen Stuttgart fordert er auch gegen Bremen. Jedoch gilt es, die gezeigten Schwächen – hier insbesondere das Defensivverhalten vor den beiden Gegentoren sowie die Abschlussschwäche – abzustellen. Insbesondere Reece Oxford, den der Coach als „in 1-2 Szenen unglücklich“ bezeichnete, steht unter Beobachtung.

Eine weitere Option wäre hier der Tscheche und Routinier Marek Suchy, den Weinzierl als sehr erfahrenen und ruhigen Verteidiger bezeichnete. Weinzierl räumte bei Suchy jedoch Schwächen in der Geschwindigkeit ein, zudem sei Suchy nicht so kopfballstark wie Oxford. Generell sind die beiden zwei unterschiedliche Spielertypen, so Weinzierl weiterhin. Es wird sich – gerade im Hinblick auf die Bremer – vor dem Spiel entscheiden, was es gegen die Mannen des SV Werder benötige. Die Abgeklärtheit von Suchy vs. den Speed von Reece Oxford? „Es ist eine offene Geschichte“, so Markus Weinzierl.

Die Aufstellung des FCA könnte daher folgendermaßen aussehen gegen den SV Werder Bremen – nach dem Motto „never change a winning team“:

Gikiewicz (GK) - Iago, Gouweleeuw (C), Oxford, Gumny - Khedira, Moravek - Vargas, Richter, Hahn - Niederlechner 

Hierbei sind insbesondere die Positionen von Oxford und Khedira diskutabel, Ersatz stünde in Suchy, Strobl und Gruezo für die beiden Positionen bereit. Weiterhin mussten Moravek und Vargas gegen den VfB früh raus – konditionelle Gründe hatte dies wohl. Jensen und Benes hatten ebenfalls einen guten Ersatz abgegeben, während Jensen aber angeschlagen zu sein scheint, überzeugte Benes nicht restlos. Moravek wäre mir da lieber, um ehrlich zu sein.

Weitere Optionen sind Caliguiri, der offensiv eigentlich jede Position spielen kann und Finnbogason, der aber zuletzt angeschlagen und dann außer Form war. Heimlich würde ich mir ja mal einen Einsatz von dem schnellen Noah Sarenren Bazee erhoffen, allerdings setzte weder Herrlich noch zuletzt Weinzierl auf den gebürtigen Niedersachsen. Eine Einwechselung von Bazee wäre mir aber deutlich lieber als die von Gregerl, denn dieser wirkt von Zeit zu Zeit wie ein Fremdkörper auf dem Platz.

Was wichtig wird

Konzentration. Die ist nun besonders wichtig! Erstmal schaut der FCA gemäß Weinzierl nur auf sich, auf das Spiel der Augsburger gegen Werder Bremen. Erst dann wandert der Blick auch auf die Konkurrenten. Denn wenn der FCA gewinne, könnten die anderen tun was sie wollen, schloss Weinzierl in der PK. Hierbei zeigte er sich sehr entspannt, denn er vertraue der Mannschaft absolut.

„Ich bin überzeugt, dass meine Mannschaft zu 100% am Wochenende auf dem Platz steht.“

Markus Weinzierl im Rahmen der PK vor dem Bremen-Spiel am 13.05.21 (Quelle: YouTube Kanal FCA)

Wichtig ist es – dies bestätigt auch Markus Weinzierl – den vor uns liegenden Matchball nun vollends zu verwandeln. Hatte man gegen Stuttgart den Matchball Nummer eins noch verpasst – sonst wären wir heute in einer deutlich komfortableren Position und Situation – muss der gegen Bremen nun aber wirklich sitzen. Außer man möchte nachsitzen oder gar direkt absteigen. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Bremen kann man den Klassenerhalt aus eigener Kraft eintüten – und mit etwas Fortune ergeben sich noch weitere, für den FCA positive, Ergebnisse der restlichen Konkurrenz.

Was droht, wenn man den Sieg wieder verpasst und die Konkurrenz eben nicht schläft oder patzt? Dann droht ein Endspiel gegen den frühzeitigen deutschen Meister. Am 34. Spieltag darf der FCA Partygast der Bayern in der Allianz Arena sein. Und diese Aufgabe, trotz der bereits feststehenden Meisterschaft, ist wohl um einiges größer und härter als die gegen Werder.

Hat Markus Weinzierl den richtigen Matchplan für unseren Matchball? Auf den kommt es heute an. (Foto via Imago)

Die Schwächen, die Weinzierl gegen Stuttgart ausgemacht hat, zeigen sich insbesondere in der Chancenverwertung. Weinzierl verwies hier auf die Statistik – die „expected goals (xG)“, zu deutsch in etwa: zu erwartende Tore. Der FCA hatte hier wertetechnisch die Nase vorn, jedoch verwandelten die bayerischen Schwaben nur eine Chance. Der VfB – trotz geringerem xG -Wert – hingegen ganze zwei. Das heißt in Konsequenz, der FCA muss vorne auch konsequenter agieren und hinsichtlich der Chancen effizienter sein.

Auch im Defensivbereich zeigten sich Schwächen: Die Zweikampfquote des FCA war deutlich schlechter als die des VfB. Und für den VfB geht es in der Saison nur noch um die goldene Ananas, beim FCA geht’s hingegen noch ums nackte Überleben – sprich: den Nicht-Abstieg. Gerade bei den Gegentoren hat man gut gesehen, wie einige Spieler dem Zweikampf entweder aus dem Weg gegangen sind oder diesen verloren haben. Daran gilt es zu feilen. Markus Weinzierl versprach zuletzt, dass das diese Woche gefestigt werden solle. Die knapp bemessene Zeit und die Belastungssteuerung zum Saisonfinale grenzen die Möglichkeiten hier aber stark ein.

Fakten, wie diese, machen dem FCA Mut: Insgesamt ist Werder Bremen sowas wie der Lieblingsgegner in der Bundesliga. Nur gegen Mainz (10) gewann der FCA im Oberhaus mehr Ligaspiele als gegen Bremen (9). Gegen keinen anderen Bundesligisten schossen die Augsburger so viele Tore, wie gegen Bremen (33). Andere Statistiken hingegen, wie die letzten fünf Begegnungen, sprechen mehr für Werder Bremen. (Quelle: OneFootball)

Fazit

„Wir müssen siegen, Leute, das ist klar.“ Das ist nicht nur ein Ausschnitt aus dem Augsburger-Fan-Liedgut. Sondern die aktuelle Realität. Der Ernst der Lage dürfte mittlerweile jedermann und jederfrau bekannt sein. Am Samstag zählt es, es gibt keine Ausreden und so mancher Fan wird sprichwörtlich dem Herzkasper nahe sein. Zumindest wird es mir so gehen.

Wer in dieser – vermutlich hart umkämpften – Partie mit 1:0 in Führung geht, hat psychologisch einen ganz großen Vorteil. So sieht dies auch Markus Weinzierl. Das Ziel muss daher sein, ab der ersten Sekunde, ab Anpfiff hochkonzentriert und fokussiert auf dem Platz zu stehen. Sekundenschlaf darf man sich jetzt nicht mehr leisten, wie zuletzt gegen VfB und Eintracht Frankfurt gesehen. Und man muss konzentriert bis Schlusspfiff agieren. Markus Weinzierl hatte am gestrigen Freitag eine Botschaft an die Fans gerichtet und zeigt sich entschlossen: „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam unser Ziel Klassenerhalt erreichen werden.“

Markus Weinzierl – dieser Mann macht Mut. Gegen Stuttgart stand ein völlig anderer FCA auf dem Platz. Lebendig und mutig. Couragiert und engagiert. So möchte ich den FCA auch gegen Bremen sehen. Der Gegner wird uns das Leben vermutlich sehr schwer machen, denn für diese geht es ebenfalls um alles. Der Abstiegskampf ist brutal, brutal schwer und brutal hart. Er übt Druck aus auf alle Beteiligten. Der Druck ist nach der Niederlage gegen Stuttgart gewachsen, verwandelt man jetzt den Matchball, wird der Druck weniger. Verliert man, hat man den ultimativen Druck, denn dann benötigt man Punkte und spielt gegen den deutschen Rekordmeister. Diesen Druck möchte ich nicht haben.

Daher hoffe ich auf unsere Jungs. Kämpft, beißt und stellt die Bremer unter „Begleitschutz“ auf dem Platz. Sprich: Lasst sie nicht aus den Augen. Spielt genauso mutig und freudig nach vorne wie gegen den VfB, doch bitte tut uns allen den Gefallen: Macht die Buden vorne (früh) rein, wer weiß, wieviele Chancen ihr bekommt. Wir Fans stehen jedenfalls hinter euch. Wir wollen ein elftes Jahr erste Liga. Und wenn ihr scheitert, scheitern wir gemeinsam. Denn wie heißt es in einem Augsburger Fangesang:

„Auch wenn du mal verlieren sollst, dann stehen wir hier voller Stolz, denn Träume können zu Ende gehen, doch unsre Liebe nie. Oh FCA so wunderbar, du siegst für uns, das ist doch klar. Drum feiern wir dich, Tag und Jahr, denn du machst Träume wahr.“

Augsburger Liedgut/Fangesang (Quelle: FCA Forum)

Tipps der Redaktion

  • Franzi: Ich tippe auf einen ekligen 1:0-Heimsieg.
  • Birgit: Der FCA gewinnt mit 2:1!
  • Andi: Mein Tipp: ein 2:0 für den FCA.
  • Andy: Werder findet keine Mittel und wir schließen vor dem gegnerischen Tor konzentriert ab. Mir bleibt nichts anderes übrig, ich bin „All In“. Wir versohlen Werder den Arsch und schicken die Bremer mit einem 3:1 zurück in den Norden und in die zweite Liga. Let’s GO!!!
  • Irina: Ich bin unentschlossen. Die Hoffnung überwiegt, ich tippe auf ein 2:1 für unseren FCA!

Erfolgschaffen

Eine klar erkennbare Aufbruchstimmung – es machte Spaß das Spiel zu sehen. Und wenn es auch nicht zum Ergebnis gereicht hat, die Mannschaft hat bis zuletzt darum gekämpft.

Nicht die Frage, was bisher war, sondern entscheidend wie es jetzt ist. Es war Bewegung am Ball, und Chancen wurden immer wieder auch heraus gespielt. Darauf aufbauend, noch etwas mehr Abstimmung und Treffsicherheit, und auf ins nächste Endspiel.

Es sollte eigentlich eine andere Saison als zuletzt für die Bremer werden. Und nach dem 24. Spieltag stand Werder mit 30 Punkten, elf vor dem Relegationsplatz, auf Platz 12 der Liga. Doch nach mittlerweile sieben Liganiederlagen in Folge war das 0 : 0 gegen Leverkusen der erste Punktgewinn seitdem.

Werder vollzog im Gegensatz zu den anderen im Abstiegskampf involvierten Teams keinen Trainerwechsel, und vertraut in den letzten Spieltagen weiterhin auf Florian Kohfeldt, mit dem im letzten Jahr auch über den Umweg Relegation der Klassenverbleib gesichert wurde.

Abstiegskampf, -endspiel oder im Nachgang manchmal auch als -krimi bezeichnet – nur einige Begrifflichkeiten, die die Dramaturgie vor den entscheidenden Spielen erhöhen. Dabei geht es zunächst hier auch nur um ein Spiel, in dem aus Augsburger Sicht der Ausgang der Saison entscheidend beeinflusst werden kann.

Nichts anderes scheint in diesen Tagen in Fußball-Augsburg von Interesse. Weder der Ausgang des Pokalfinale noch die Rücktritte beim DFB – was zählt ist der Klassenerhalt.

Keine Statistiken oder Vergleiche, es ist ein Spiel, in dem es um sehr viel geht, und die Mannschaft zeigen kann, das sie dieser Aufgabe gewachsen ist – mit der Möglichkeit den Klassenerhalt bereits sicher erreichen zu können.

Entscheidende Spiele in den Bundesligen zum Ende der Saison gegen Fürth, in Hoffenheim oder länger zurück gegen Jena – geglückte Beispiele und doch auch Geschichte – was zählt, ist der Vergleich am Samstag.

Nach Abschluss der Nachholbegegnungen stehen sich in den Parallelspielen Hertha gegen Köln und Bielefeld gegen Hoffenheim gegenüber – und es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten. Der FCA hat alles selbst in der Hand und braucht dabei nicht zu rechnen.

Auf welche Eigenschaften es im Abstiegskampf und in den entscheidenden Spielen ankommt lässt sich wohl unterschiedlich benennen, wesentlich aber scheint immer sich eigener Stärken bewusst zu sein, und vom eigenen Erfolg überzeugt. Dies von Anfang an auf dem Platz zu zeigen ist der erste Schritt auf dem Weg zur Umsetzung.

Es bedarf keiner zusätzlicher Motivationsanreize – alle Beteiligten wissen um was es geht. Die Trennung und wieder Verknüpfung von Leistungs- und Erfolgsmomenten, das Hervorheben gelungener und positiver Situationen. Verschiedene Möglichkeiten der Vorbereitung auf entscheidende Spiele.

Die Analyse und Vorbereitung, das Herausarbeiten von Stärken und Schwächen beim Gegner, sowie das Erstellen einer eigenen Strategie. Vorstellung eines Matchplans, unter Berücksichtigung möglicher Verschiebungen.

An einem entscheidenden Ligaspieltag dazu die Berücksichtigung anderer Ereignisse und anderer Szenarien. Und bei allem der Versuch, eine Form der Normalität zu bewahren.

Viele Aspekte mit und um das Spiel, die das Sportliche erweitern, und dazu beitragen in jeder Weise bestmöglich gewappnet zu sein. In dieser Situation individuell und als Team zu bestehen, und von Beginn an entsprechend zu überzeugen, kann eine weitere positive Dynamik entstehen lassen.

Vor leeren Rängen, und doch nicht nur gefühlt unterstützt von ganz vielen, das positive Ergebnis vor Augen. Den Schwung aus dem letzten Auftritt mitnehmend, die Leistungskurve im entscheidenden Momenten nach oben bewegen, als Mannschaft überzeugend auftreten und erfolgreich sein – Augsburg steht zusammen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Servus David

„Servus“ is a very useful word in Augsburg. It can either mean „hello“ or „goodbye“. And as we do not know if you – David Blitzer – have ever been to Augsburg or speak a bit of German this is my first advice for you: Coming or leaving, „servus“ is mostly the right choice. So let’s start with a „Servus“ to you now that we know that you are joining us in cheering on our beloved FC Augsburg.

Now some basic information about football in Germany (that you call soccer). You might be a nice guy overall, nevertheless we are quite sceptic concerning investors in our football clubs. The majority of our clubs is still owned by the associations and their members. FC Augsburg is an anomaly in that field as over 99 percent of the shares were sold over twenty years ago in order to avoid bankrupcy. In the meantime, nobody undertook serious efforts to get those shares back to the association owning the remaining 0.6 percent.

May our Captain explain the German rules to you? (Foto via Imago)

Still, according the statues of the German Football League, FC Augsburg is controlled by the members of the association owning the remaining 0.6 percent of shares. And in Augsburg we mostly believe that this is the right thing. I am not aware of how transparent this was to you when you signed the relevant contracts. We see it as an advantage to be a group of many striving for the same goals and values and are happy to have you on board.

And of course, we want our club to flourish.We are aware that in the Bundesliga, success is highly dependant on the economic circumstances of each club. The money that bought your shares with does not better the situation of FC Augsburg a bit until you decide to increase the capital of the club and make it possbile to invest even further in the infrastructure and the team. This year would be a great year to make a push for some short-term improvements. Due to the Covid situation some clubs will struggle in the Bundesliga. A recent study showed that about 1/3 of the clubs could be facing economic turmoil. Talent will be available cheaper during this summer transfer period and you would get more value for each of your precious bucks.

Not a lot of fun right now on the pitch. Wann join these guys watching? (Foto via Imago)

But be aware, even if you recognized that we are not playing the best football in the moment (and you might even have regretted putting your money in this club), we wouldn’t want your money and know-how at all costs. Our colours and their order (red-green-white) and the tradition and values of this club are not for sale. We would never change the name of our club or what it represents. You can join us in supporting our cause or leave us be.

And even when you meet some „Grantler“ in the city of Augsburg, be assured that we can party like champions when we reach the European cup competition (even if this seems like a bit of a stretch right now). In case of a Bundesliga championship, which hopefully is closer now with you on board, we would also very much enjoy the festive headline „Flitzer Blitzer“. Klaus Hofmann will for sure explain what you gotta do when the time comes. Nobody would want to argue his competencies regarding over the top fan behaviour.

David, now is the time to stand together. Bring it! (Foto via Imago)

Well, David, we learnt that a big part of shares in the company owning our football club was sold to you. This club, FC Augsburg, is an important part of our lives. We have been at the brink of relegation quite a few times (better google the concept sooner rather than later). I tried not to lose my humour about the sale of the club and be open minded on who is joining us in our mission.

Klaus Hofmann introduced you as a partner. It is hard to form a partnership without knowing each other. I myself and many others would really appreciate if you would take the time to introduce yourself somehow and answer a few questions. You could always join the fans supporting the team before the important match against Bremen and paint a few banners with them. The guys would love to teach you a few songs as well. And perhaps you might enjoy not only being an investor but would like to become a friend. At least some of us believe in the best of football, bringing together people with the most diverse backgrounds and having a great time together. Call us romantic, when we would follow this club whereever it takes us (and hopefully not the second division). You coming?

Ambivalent

Eine Nacht drüber schlafen – das sagt man im deutschen Sprech oft salopp und hofft gleichzeitig, dass die Welt am nächsten Morgen ganz anders aussieht. Nach dem VfB-Spiel am Freitagabend konnte ich das nicht behaupten. Trotz einer Nacht drüber schlafen. Die verpasste Chance gegen ein schlagbares Stuttgart, die sieht auch heute noch genauso unglücklich aus wie Freitagabend und Samstagnachmittag. Das Spiel liegt mir auch jetzt noch schwer im Magen. Und das alles trotz der phasenweise auftretenden Hochgefühle, als die Mannschaft gegen den VfB all das zeigte, was sie zuvor vermissen ließ . Und man ganz genau sehen konnte, wozu das Team spielerisch in der Lage ist, wenn der richtige Trainer an der Seitenlinie steht… Hmpf. Ganz ambivalente Gefühle, die derzeit tief in mir vorherrschen.

Euphorie

Dabei war doch die Euphorie vor dem Spiel, insbesondere wegen der medial-gefeierten Weinzierl-Rückkehr, in Augsburger Gefilden sehr groß. Und eine solche Euphorie haben wir lange nicht mehr gefühlt oder gespürt. Sondern nur eine riesige Last, die den Namen Heiko Herrlich trug. Nach dessen Freistellung ging gefühlt ein gewaltiger Ruck durch die Fuggerstadt. Als eine Art Omen könnte man das letzte Spiel Weinzierls in der Bundesliga erachten – damals noch als als Trainer beim VfB Stuttgart. Am 20. April 2019 setzte es für die Stuttgarter eine krachende 6:0-Niederlage in Augsburg, die die Entlassung des gebürtigen Niederbayers besiegelte.

Der Matchball lag also bereit für den FCA, der Optimismus im Fanlager war riesig. Auch am Spieltag selbst waren sehr viele Anhänger:innen dementsprechend aufgeregt, nervös und doch irgendwie positiv gestimmt. „Wir schaffen das“, so der allgemeine Tenor. Markus Weinzierl – in diesem Mann ruhten so viele Hoffnungen und Sehnsüchte. Ein gewisser Druck vor dem Spiel war vorhanden.

Startformation

Der Blick auf die Startelf am Spieltag war durchaus angenehm. Ausschließlich der verletzungsbedingte Ausfall von Felix Uduokhai trübte hier ein wenig das Bild. Die Innenverteidigung trotz dessen durchaus solide aufgestellt, auf Kapitän Jeff ist immer Verlass und auch der junge Reece Oxford blüht immer mehr auf beim FCA. Zeit, ins kalte Wasser zu springen und Felix Uduohkai gebührend zu vertreten. Rani Khedira und – überraschend-unüberraschend – Jan Moravek bildeten das defensive Mittelfeld.

Markus Weinzierl prophezeite in der Pressekonferenz vorab schon den Einsatz einiger seiner „alten Spieler“, die er schon aus erster Amtszeit kennt. Einer davon ist André Hahn, der diesmal aber auf dem rechten Flügel startete. Links wie gehabt der agile Ruben Vargas, hinter ihm verteidigte Iago. Robert Gumny durfte von Beginn an ran, nach seinem Tor gegen Köln wohl verdientermaßen. Vorne im Offensivzentrum starteten Marco Richter und der von Markus Weinzierl hochgelobte Florian Niederlechner.

Realtaktisch gestaltete sich dies als eine Art 4-1-4-1, mit einem etwas defensiveren Sechser Rani Khedira und einem offensiveren Part, den Jan Moravek bekleidete:

Startformation des FCA (Quelle: Kicker)

Markus Weinzierl gab sich optimistisch vor dem Spiel und appellierte an den Kampfgeist seiner Männer, machte aber auch deutlich, dass das Spiel gegen die Stuttgarter kein Selbstläufer wird:

„Es wird kein einfaches Spiel werden, weswegen wir am Freitag definitiv unsere beste Leistung brauchen, um die Partie für uns zu entscheiden. Es gilt, einen Fight abzuliefern, und wir wissen, dass wir auswärts punkten können. (…) Jeder muss sich der Situation bewusst sein und am Freitag alles geben. Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen. (…) Der VfB spielt eine gute Saison mit vielen guten jungen Spielern. Sie sind in letzter Zeit gewachsen und haben sich gut entwickelt. Stuttgart prägt eine gute Spielkultur mit Schnelligkeit in der vordersten Reihe.“

Trainer Markus Weinzierl vor dem Spiel

Spielgeschehen

Beim VfB meldete sich vor der Partie Keeper Gregor Kobel verletzt ab, ihn vertrat am Freitagabend Fabian Bredlow zwischen den Pfosten. Der angeschlagene Neu-Nationalspieler Deutschlands – Borna Sosa – meldete sich hingegen frühzeitig fit und startete direkt von Beginn an.

Die ersten zehn Minuten der Partie hatten es in sich – sowohl der VfB (3′ – Massimo, Didavi) als auch der FCA (2′ – Vargas, 7′ – Richter) erspielten sich Chancen. Die beiden Keeper waren von Beginn an gefordert. Der FCA drückte die Stuttgarter in Folge ein wenig in die Defensive, jedoch waren es die anderen Schwaben, die in Führung gehen konnten: Philipp Förster, einer der wichtigsten Mannen des VfB, erzielte das 1:0. Die Hausherren spielten einen blitzsauberen Angriff und gingen somit in Führung. Roberto Massimo gab die Kugel aus dem Halbfeld in Richtung Strafraum des FCA, im Sechzehner legte Kalajdzic mit der Hacke auf Förster ab, dessen Schuss wurde noch von einem Augsburger abgefälscht und schlug daher unhaltbar für Gikiewicz im Tor ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung der Stuttgarter unerwartet und auch unverdient, da bis dato der FCA die besseren Chancen hatte.

Die Offensive des VfB war an diesem Tag gut gelaunt und stellte die FCA Abwehr vor schwierige Aufgaben (Foto via Imago)

Der Gegentreffer hatte den Augsburger Matchplan geringfügig ins Wanken gebracht. Ein früher Rückstand war nicht eingeplant gewesen. Nichtsdestotrotz erarbeitete der FCA sich in Folge weitere Chancen, wie zum Beispiel einen Weitschuss von Khedira, den Torhüter Bredlow klasse zur Ecke klären konnte. Die Riesenchance zum Ausgleich hatte allerdings Marco Richter: Nachdem Vargas einen langen Ball aus dem Halbfeld super annehmen und weiterverarbeiten konnte, schloss der zentral freistehende Richter aus rund zwölf Metern direkt ab. Jedoch gestaltete sich der Schuss leider zu schwach. Kein Problem für den souveränen Ersatzkeeper des VfB.

Nach 30 gespielten Minuten wendete sich sodann etwas das Spiel und der VfB wurde dominanter, jedoch ohne sich zwingende Torchancen zu erspielen. Die Mittelfeldspieler Didavi und Klement kamen zum Abschluss, jedoch waren diese Schüsse recht harmlos. Kurz vor der Halbzeitpause drehte der FCA nochmals auf, kam zu Chancen durch Ruben Vargas (37′ – Bredlow klärte super!) und Richter (42′ und 45′ – auch hier klärt der Keeper des VfB stark). Der Kicker titelte zum Halbzeitpfiff:

„Pause in Stuttgart, mit einer schmeichelhaften Führung für den VfB geht es in die Kabinen. Die Augsburger zeigen im ersten Spiel von Weinzierl eine gute Leistung. Die Gäste hatten ein klares Chancenplus, ließen aber zu viel liegen.“

Liveticker des Kicker

Der FC Augsburg kam personell unverändert aus der Kabine. Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel waren relativ unspektakulär, es ereigneten sich kaum nennenswerte Strafraumszenen. Dennoch war der FCA wieder das aktivere Team und wurde in Minute 59 prompt dafür belohnt – mit dem Ausgleich zum 1:1:

„Nach einem Konter gleichen die Gäste aus! Iago flankt von links nach innen und findet am zweiten Posten Richter. Dessen Kopfball prallt vom Rücken von Kempf zu Niederlechner, der aus kurzer Distanz per Kopf vollendet.“

Liveticker des Kicker

Kurz darauf wechselte der FCA das erste Mal – der lauffreudige Jan Moravek und der aktive Ruben Vargas gingen runter. Bei beiden war es vermutlich mehr ein konditionsbedingter Wechsel, bis dato ist nichts über eine Verletzung bekannt. Es kamen Freddy Jensen und Caligiuri ins Spiel. Dies machte sich auch im Spiel bemerkbar, der FCA drückte weiter auf’s Tor der Stuttgarter. Jedoch kam es wie in Halbzeit eins: als der FCA aufdrehte, machte der VfB das Tor. Torjäger Kalajdzic legte intial ab auf Churlinov, der ungehindert nach innen flanken durfte. Dort war wiederum der Goalgetter der Schwaben positioniert, der sich gegen Gouweleeuw und Oxford durchsetzen konnte und aus fünf Metern per Kopf einnickte. Hier war ganz klar die fehlende Abstimmung der beiden Innenverteidiger zu bemerken. Die Zuordnung war quasi nicht vorhanden.

Beide Mannschaften ließen nicht nach, sowohl der VfB spielte nun noch einmal auf, als auch der FCA, der sich mit allen Kräften gegen die Niederlage stemmte. Aber beide Teams kamen nicht mehr wirklich gefährlich vor den Kasten der anderen Mannschaft. So pfiff Manuel Gräfe nach 90.+5 Minuten die Partie ab.

„Doch jetzt ist Schluss, Stuttgart gewinnt mit 2:1 gegen Augsburg. Die Gastgeber waren sehr effizient. Augsburg zeigte eine gute Leistung, ließ offensiv aber zu viel liegen und steht nun mit leeren Händen da.“

Liveticker des Kicker

Was das nun für den FCA bedeutet

Jeder FCA-Fan war vermutlich mehr als enttäuscht von dem Ergebnis. Zurecht. Oder wie es Twitter-User @leandro1907_ zusammenfasst:

Das bedeutet, wie FCA-Fan Leandro schon richtig schreibt, einen zweiten und dieses Mal endgültigen Matchball gegen Werder Bremen. Dieser steht unweigerlich unter dem Motto: Verlieren verboten! Werder Bremen hat am gestrigen Samstag den Leverkusenern ein Unentschieden abgetrotzt und liegt daher tabellarisch nur noch zwei magere Pünktchen hinter dem FCA. Heute Nachmittag spielen noch Mainz, Köln, Hertha und Arminia, die beiden letztgenannten gar gegeneinander. Wir müssen auf deren Gegner hoffen und auf hohe Niederlagen der Konkurrenten. Und wir müssen selbst liefern am kommenden Samstag gegen die Bremer.

Unsere statistischen Werte gegen Stuttgart sehen dabei gar nicht so verkehrt aus: Kurz zusammengefasst sind wir knapp fünf Kilometer mehr gelaufen als der Gegner, hatten 10 Ecken mehr als Stuttgart (Eckenverhältnis 12:2 für den FCA) und auch fünf Torabschlüsse mehr zu verzeichnen. Was auffällt: Die Passquote ist deutlich geringer als die des Gegners, auch die Zweikampfquote spricht in diesem Fall gegen den FCA.

Statistische Spieldaten VfB-FCA (Quelle: Kicker)

Hier gilt es anzusetzen: Trotz quantitativ mehr Torabschlüssen als der Gegner (21 zu 16), hat der Gegner es geschafft, 2 Tore zu erzielen und wir nur eines. In einem Endspiel um den Klassenerhalt, zumindest für eine Mannschaft war es dies, sollte die Zweikampfquote besser sein als die des Gegners. Darauf wird es unter anderem auch gegen Bremen ankommen. Giftigkeit und das „Eklig spielen“, das Weinzierl in seiner Antritts-PK forderte, waren noch nicht ganz zu sehen.

Weiterhin ist es wichtig, die Passquote sukzessive zu erhöhen, denn gerade im letzten Drittel des Spielfelds war der FCA oft noch etwas zu schlampig im Abspiel. Fahrlässig war auch der Umgang mit den erspielten Torchancen. Jan Moravek initiierte überragend Angriff um Angriff, doch die Abschlüsse von Richter und Co. waren entweder zu überhastet (oft sah man den besser positionierten Nebenmann nicht) oder zu harmlos (Schüsse gingen meilenweit über das Tor).

Blicken wir hier einmal auf die Leistung der einzelnen Spieler. Viele haben in Reece Oxford schon den Schuldigen ausgemacht, da er bei beiden Gegentoren unglücklich agiert hat. Auch seine Nebenleute im Defensivverbund, Jeff und Rani Khedira, ließen sich von Unsicherheiten anstecken und waren an den Gegentoren maßgeblich beteiligt. Nicht nur hinten gab es Fehler und Unsicherheiten, die uns womöglich den Sieg respektive das Remis gekostet haben. Vorne konnten wir diese Fehler nicht mehr wett machen, weil das Tor ganz lapidar gesprochen „nicht getroffen wurde“.

Reece Oxford hatte die undankbare und schwere Aufgabe, den verletzten Uduokhai zu vertreten. (Foto via Imago)

Statistiken von whoscored zufolge waren die besten FCA-Spieler auf dem Platz gestern Florian Niederlechner, gefolgt von seinen Offensivkollegen Ruben Vargas und Marco Richter. Iago und Jan Moravek waren aus dem Defensivverbund die besten Akteure der Augsburger. Insgesamt ist hier auch ersichtlich, dass der FCA zwar nominell nachlegen konnte mit Spielern wie Benes, Caligiuri und Jensen – die genannten Spieler jedoch alle keinen Unterschied mehr machen konnten in dieser Partie. Vielleicht hat hier der Ausfall von Alfred Finnbogason mehr geschmerzt, als man auf den ersten Blick vermuten konnte. Auch Carlos Gruezo und Felix Uduohkai wurden schmerzlich vermisst. Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw haben dieselbe (eher niedrige) Punktzahl erhalten, Rani Khedira und André Hahn fallen „notentechnisch“ deutlich ab.

Stats von whoscored zum Spiel VfB-FCA (Quelle: Whoscored)

Sorgen und Hoffnungen

Spielerisch war dies – im Vergleich zu den letzten Partien unter Heiko Herrlich und Iraklis Metaxas – eine deutliche Steigerung. Gefühlt war die Motivation hoch wie nie, es wurde sauber gepresst und endlich wieder zielstrebig gekontert. Man hat Vargas, Richter und Co. den Spielwitz sichtlich angemerkt. Auch wenn das 1:1 in seiner Entstehung eher Marke Zufall war, gab es einige schöne Spielzüge und Kombinationen, die an beste Augsburger Zeiten erinnerten. Generell haben sich die Augsburger Mannen mehr Chancen erspielt als in vielen Spielen zuvor, die kreativen Momente waren in Vielzahl vorhanden. Hiervon bitte mehr!

Auf der anderen Seite steht hingegen eine mangelnde Chancenverwertung, die man schon als fahrlässig bezeichnen kann. Gerade im Abstiegskampf, gegen generell bessere Gegner (zu diesen zähle ich den VfB Stuttgart in dieser Saison), muss man die gebotenen Chancen einfach nutzen. Keiner erwartet von einem Sorgenkind und Abstiegskandidaten wie dem FCA, dass man den VfB an die Wand spielt oder aus dem Stadion schießt. Aber neben dem Quäntchen Glück, das dem VfB Stuttgart ein wenig mehr hold war als dem FCA, braucht es einfach Zielgenauigkeit und Kaltschnäuzigkeit im Strafraum. Die Stuttgarter haben es uns vorgemacht: Den Gegner das Spiel machen lassen, auf Fehler lauern, zielstrebig und schnörkellos nach vorne spielen – final eiskalt abschließen. Das war gestern wirklich ganz großes Kino vom VfB und hatte Lernpotenzial für den FCA.

Nicht falsch verstehen, den VfB Stuttgart fand ich spielerisch schlechter als erwartet. Darum wurmt mich die Niederlage auch so. Aber sie haben aus ihren Mitteln das bestmögliche rausgeholt und das finde ich wiederum richtig gut. Mit den Kräften wirtschaften, gerade wenn man Verletzte zu beklagen hat. Und dann das Maximale aus einem Spiel wie diesem rausholen.

Markus Weinzierl hat wichtige Impulse geben können, dies hat man gegen den VfB deutlich sehen können. (Foto via Imago)

Dennoch war abzusehen, dass Markus Weinzierl nicht ad hoc alles und sofort verbessern kann. Zu lange wurde mit dem Trainerwechsel gewartet, folgerichtig wurde in letzter Sekunde der Wechsel dann doch vollzogen. Keine zwei Wochen hatte Markus Weinzierl, um dem Team seine Werte zu vermitteln und den herrlichen Trümmerhaufen wieder aufzubauen. An sich hatte Markus Weinzierl schon bei all seinen Trainerstationen Startschwierigkeiten, holte bei keinem Bundesligaverein in den ersten drei Spielen einen Sieg. Wichtig wäre jedoch jetzt ein Sieg gegen Werder Bremen – oder der Abstieg in die zweite Liga droht mehr denn je.

Worte zum Sonntag

Werder Bremen – der Name versprach einst Königsklasse und Offensivfußball. Große Namen wie Micoud, Klose, Diego, Klasnic, Ailton, Mertesacker und Özil gaben sich unter anderem die Ehre im Werderdress. Diese glamourösen Zeiten sind aber längst vorbei. Seit längerem schon herrscht tiefste Tristesse in Bremer Gefilden, geprägt von permanenter Abstiegsangst. Letzte Saison konnten die Werderaner nur ganz knapp im Nachsitzen den Kopf aus der Schlinge ziehen. Wird ihnen dies diese Saison wieder gelingen? Oder wird der FCA den nächsten Hanseaten in die Zweitklassigkeit schießen und somit wieder ein Nordderby ermöglichen? Wir werden es (bald) sehen.

Zu hoffen bleibt nur, dass wir die Woche nun nutzen können, um weiter an den bekannten Baustellen zu arbeiten. Ein Lichtblick wäre definitiv die Rückkehr von Sturmtank Finnbogason, da dieser sowohl Erfahrung im Abstiegskampf mitbringt als auch den nötigen Torriecher. Auch wenn ihm dieser in der aktuellen Saison etwas abhanden gekommen ist und er mehr verletzt war als fit. Er ist aber definitiv einer, der voran geht, der anpeitscht, wenn die Köpfe mal hängen. Ganz wichtig ist dies bei einem Rückstand. Dann muss ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft gehen, es müssen die entscheidenden Leistungsträger voran gehen und die Mannschaft nach vorne treiben. Denn eines ist in dieser Situation verboten: Aufgeben!

Die Fans glauben weiterhin an euch, soviel lässt sich sagen. Fans, wie auch ich, leiden derzeit – vor den TV verbannt – mit. So viel Distanz zu den Spielern, aber dennoch so nah am Spielgeschehen. Das Herz blutet bei den hängenden Köpfen der Spieler, bei heimlich verdrückten Tränen wie bei Reece Oxford nach dem Spiel. Man möchte ihn bzw. sie alle in den Arm nehmen (das ist natürlich derzeit nicht erlaubt) und sagen: „Alles wird gut“ und „Ihr schafft das“. Man möchte gar nix „böses‘ sagen, viel mehr das gesehene gute (und wir haben gutes gesehen, oh ja!) loben. Und hoffen, dass sie am kommenden Samstag wieder Herzblut zeigen. Für sich selbst, den Verein und für die Fans den letzten Meter gehen.

Denn wir alle wollen das elfte Jahr Bundesliga. Ich schreibe diese Zeilen am 08.05.2021 und blicke sentimental zehn Jahre zurück – auf den 08.05.2011. Ich schaue mir das Video zum Aufstieg in die erste Bundesliga an und habe feuchte Augen, erlebe den Moment der Erlösung nochmal. Stephan Hain, Fußballgott. Am Samstag möchte ich schreien: Marco Richter, Fußballgott! Schieß‘ uns zum Klassenerhalt. Das wäre so schön. Für Augsburg, für die Region und alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten.

Einen schönen Muttertag an alle Mütter, alle Familien und alle einsamen Herzen da draußen.

Matchball

Der erste Matchball um den direkten Klassenerhalt steht heute Abend an, wenn im Schwabenderby der FCA beim VfB Stuttgart zu Gast ist. Hierbei rückt insbesondere Neu-Coach Markus Weinzierl (unfreiwillig) in den Mittelpunkt des Geschehens, da dieser eine lebhafte sportliche Vergangenheit bei beiden Clubs hat. Insbesondere die unrühmliche 6:0-Niederlage der Stuttgarter gegen den FCA im Jahr 2019 erhitzt noch heute Fan-Gemüter auf VfB Seiten und erfreut insbesondere die FCA-Fans unter uns.

Matchball: es geht um viel und die Anspannung ist hoch (Foto: Peter Schatz / Pool via Imago)

Um die besondere sportliche Brisanz der Partie einzuordnen und auch die Rückkehr von Weinzierl in die Bundesliga zu thematisieren, konnte RoGaz-Autorin Irina im Vorfeld die beiden VfB Fans Steffen (Twitter: @Bruddelei) und Benjamin (@VfBenito) sowie die FCA-Anhänger Leandro (@leandro1907_) und Chris (FCA_Chris1907) für einen virtuellen Austausch gewinnen.

Ein kleiner Tipp noch am Rande: Steffen führt selbst einen Blog und einen Podcast unter dem Namen Bruddelei. Schaut/lest doch mal rein!

Schwabenwechsel

Zu Beginn erst einmal die Frage an die beiden FCA Fans, was sie denn vom ablösefreien Abgang des gebürtigen Stuttgarters Rani Khedira halten. Es wurde zuletzt offiziell vom FCA bekannt gegeben, dass Rani beim FCA nicht verlängert, sondern sich im Sommer Union Berlin anschließen wird:

Leandro wird vor allem Rani Khedira als Mensch vermissen: „Sportlich ist dies sicherlich verschmerzbar. Rani ist nicht unersetzlich beim FCA. Menschlich finde ich es dennoch sehr schade, da Rani ein sympathischer Spieler ist. Ich hoffe aber auf einen guten Nachfolger im FCA-Dress.“ Chris ergänzt noch, dass der FCA in Rani einen sehr mannschaftsdienlichen Spieler verliert, der sich immer den Augsburger Zielen untergeordnet hat. Dafür sind wir alle dankbar und möchten uns für vier erfolgreiche Jahre zusammen bedanken. Viel Erfolg in der Hauptstadt!

Wenn wir schon von Schwaben sprechen, dann darf der gebürtige Ulmer Erik Thommy – als ehemaliges Augsburger Eigengewächs – nicht fehlen. Derzeit steht er (noch) beim VfB Stuttgart unter Vertrag. Allerdings weist derzeit vieles auf eine Trennung im Sommer hin, so sagt VfB-Anhänger Steffen, dass Erik Thommy seit jeher einen schweren Stand bei den Stuttgartern hat. Zuletzt hatte er nach einer auskurierten Ellbogenverletzung Schwierigkeiten, in den Kader zu rücken. Dies liegt möglicherweise an dem überragenden Flügelspieler Borna Sosa als direkten Konkurrenten auf der Position: „Sosa ist derzeit einer der besten Linksaußen der Liga“, so Steffen. Für den VfB wäre der Ausfall von Sosa also eine deutliche Schwächung, Benjamin meint hierzu: „Seine grandiosen Flanken würden uns fehlen. Einen richtigen Ersatz für Borna haben wir bis dato nicht.“

Immerhin droht Sosa für die Partie gegen den FCA auszufallen. Erik Thommy wäre vermutlich erster Ersatz für den agilen Kroaten. Es könnte demnach ein Wiedersehen mit seinem Heimatverein geben!

Ein dritter (Augsburger) Bekannter steht derzeit im Tor des VfB Stuttgart – und ist dort sportlich nicht mehr wegzudenken. Der Schweizer Keeper Gregor Kobel stand in der Rückrunde der Saison 2018/19 im Tor des FCA, man kennt sich also. Auch hier gibt es möglicherweise ein Wiedersehen mit einem alten, gern gesehenen Bekannten. Um den sich weiterhin hartnäckig Wechselgerüchte ranken – unter anderem ist wohl der BVB am 23jährigen dran. Steffen schiebt dem Wechsel auf jeden Fall einen deutlichen Riegel vor, „er darf nicht gehen!“ Für Kobel könnte der VfB möglicherweise an seine Schmerzgrenze gehen. Der BVB müsste also, genauso wie alle anderen Interessenten, tief in die eigene Tasche greifen.

Zurück am Lech -„Pech“ beim VfB

Markus Weinzierl wird – wie eingangs schon angemerkt – am Freitagabend im Mittelpunkt stehen. Zumindest vor Anpfiff. Der neue-alte FCA-Trainer stand in seiner Laufbahn als Trainer schon an beiden Seitenrändern. Für die Augsburger ist es nun die zweite Amtszeit Weinzierls – die meisten Fans bejubeln dies auf den Social Media Kanälen.

Auch Leandro sieht die Rückkehr von Weinzierl positiv: „Ich bin richtig glücklich über die Rückkehr von Markus Weinzierl. Er kennt die Strukturen, das Umfeld und einige Spieler noch aus seiner ersten Amtszeit hier am Lech. Es ist wohl kaum Einarbeitung nötig und wenn man die erste PK von ihm gesehen hat, merkt man die Identifikation mit dem FCA deutlich!“

Auf die Frage hin, ob der Wechsel gegebenenfalls nicht sogar schon zu spät gewesen ist und ob Weinzierl wirklich zum FCA passt, entgegnet der Wahl-Österreicher Chris: „Die Ergebnisse haben einfach zuletzt nicht mehr gestimmt! Der Wechsel – von Heiko Herrlich zu Markus Weinzierl – war an sich nun ein notwendiger und wichtiger Schritt, aber meiner Meinung nach schon etwas zu spät. Markus Weinzierl passt aber als Niederbayer sehr gut zum FC Augsburg als Verein, er ist ein super Kerl und ein ebenso guter Trainer!“

In Stuttgart hingegen hat man den heute 46jährigen Coach gar nicht gut in Erinnerung: „Weinzierl ist – wenn man auf die Ergebnisse zu Beginn schaut – nicht gut in seine Amtszeit beim VfB gestartet. Davon hat er sich nie richtig erholt. Insgesamt war dies aber vom VfB Stuttgart generell keine gute Saison. Ich habe keine positiven Erinnerungen an Weinzierl“, meint Benjamin rückblickend. Steffen stimmt Benjamin hier unumwunden zu, ergänzt weiterhin noch, dass Markus Weinzierl mit einer sehr weltmännischen Art im Ländle aufgetaucht ist, da er zuvor bei ManCity hospitiert hatte. „Er hat sich ein wenig selbst überschätzt. Ich habe Markus immer – ehrlich gesagt – für ein wenig zu soft für den Profifußball gehalten.“

Weinzierl und der FCA – das passt. Auch aus VfB-Sicht, so sagt Steffen beispielsweise: „Weinzierl braucht als Trainer offensichtlich ein ideales Umfeld und das hatte er damals in seiner erfolgreichen Zeit beim FC Augsburg. Da waren aber auch eher umgängliche Typen dabei, so zumindest meine Wahrnehmung als Außenstehender, keine schwierigen Charaktere. Das hat einfach sehr gut funktioniert.“

Beim VfB hingegen habe er nie eine richtige Handschrift seitens des Trainers gesehen, Formationen wurden häufig gewechselt, Spieler positionsfremd eingesetzt. Alles in allem war die damalige 6:0 – Klatsche gegen den FCA, die in der Entlassung Weinzierls mündete, der unrühmliche Höhepunkt einer eher unglücklichen Liaison. Steffen wäre aber trotz allem nicht abgeneigt, mit der Privatperson Markus Weinzierl ein Bierchen oder zwei zu trinken, denn ein netter Typ sei er allemal.

Markus‘ Auftrag

Was Weinzierl in den nächsten drei Spielen noch bewirken kann, das steht (noch) in den Sternen. Spielerisch wird er wohl keine großen Veränderungen vornehmen können, aufgrund der Kürze der Zeit, meint Leandro. „Aber in diese blutleere Truppe ein wenig Leben reinbringen, das kann er“, weiß der 18jährige Augsburger. Sowohl Chris, als auch Leandro (und auch die Autorin des Beitrags) erhoffen sich die Rückkehr der berühmt-berüchtigten „Augsburg DNA“. Oder wie es Twitter-User @Urbster zuletzt kompakt in einem Post ausdrückte:

Weinzierl selbst kündigte indes bereits an, auf altbewährte Kräfte und ihm aus erster Amtszeit noch bekannte Spieler zu setzen, wie beispielsweise André Hahn, Jan Moravek oder Alfred Finnbogason. „Mit den Spielern, die ich noch kenne, verbinde ich viele positive Erlebnisse“, sagte Markus Weinzierl zuletzt gegenüber der Augsburger Allgemeinen.

Chris wünscht sich von Markus Weinzierl, dass er den Klassenerhalt – mit bewährten Kräften – gegen den VfB Stuttgart bereits eintütet. „Danach könnten wir Perspektivspieler, wie Civeja, Berisha und Cheon, eine Chance geben, Bundesligaluft zu schnuppern“. Er habe die Hoffnung, dass Markus Weinzierl als moderner Trainer längerfristig am Lech bleibt, trotz des in Anführungszeichen „nur“ einjährigen Arbeitspapiers. „Der FCA braucht nach Herrlich eine Art Kur. Die Länderspielpause kam genau richtig, das Team konnte sich nun über knapp zwei Wochen hinweg finden, der Trainer noch kurzfristig was einstudieren“, resümiert er.

Der Gegner

Am Freitagabend stehen sich zwei Teams gegenüber, deren Gemütslage derzeit nicht unterschiedlicher sein könnten. Während der FCA in der Selbstfindungsphase steckt und derzeit nicht gerade auf einer Erfolgswelle surft, strotzt Stuttgart mit genugtuendem Blick auf die Tabelle vor Selbstbewusstsein. Der VfB Stuttgart ist wieder wer! Trotz aller internen Machtkämpfe hat die Mannschaft immer abgeliefert. Nicht nur in Augsburg nimmt man dies anerkennend wahr.

„Der VfB Stuttgart hat ein geiles Team, ich mag vor allem Wataru Endo, den würde ich sofort zum FCA holen“, sagt Leandro, während Chris sich insbesondere vom jungen Torjäger Sasa Kalajdzic beeindruckt zeigt. So ein Knipser fehlt dem FCA in dieser Saison. Ein Spieler, auf den der FCA – neben den bereits genannten – besonders achten sollte, ist laut VfB-Fan Steffen der offensive Mittelfeldspieler Philipp Förster: „Förster ist ein sehr guter Box-to-Box-Spieler, zudem einer der lauffreudigsten Spieler der Liga.“

Förster ist einer der Spieler, auf den der FCA im Spiel besonders achten sollte (Foto: A2 Bildagentur/Peter Hartenfelser via Imago)

Wie die Aufstellung des VfB gegen den FCA aussehen könnte, beantwortet Stuttgart-Anhänger Benjamin:

Kobel - Mavropanos, Anton, Kempf - Castro (C), Endo - Sosa, Förster, Massimo, Klimowicz  - Kalajdzcic 

Hinter Keeper Kobel steht derzeit noch ein Fragezeichen. Ausfallen werden laut PK des VfB sicher Kapitän Castro, Kaminski, Mangala und Gonzalez. Wünschen würde sich Benjamin, dass das Nachwuchsjuwel Mohamed Sankoh ein paar Spielminuten erhält. Denn für den VfB geht es tabellarisch nicht mehr um allzu viel. Der erst 17jährige Stürmer kam vor der Saison von Stoke nach Schwaben und gilt als vielversprechendes Talent.

Benjamin und Steffen sind sich einig: „Der Blick auf die Tabelle ist richtig entspannt.“ Steffen hofft, dass man in den letzten drei Spielen den Lernprozess weiter vorantreiben kann, tabellarisch erhofft er sich indes nicht mehr viel. „Mir macht nicht mal eine Klatsche was aus, um ehrlich zu sein. Es geht um die spielerische Weiterentwicklung, um den Lernprozess des Teams“. Mit Blick auf den FCA glauben beide an den direkten Klassenerhalt. Benjamin prognostiziert, „es wird Bremen und Hertha neben S04 erwischen, der FCA hält die Klasse.“

Begehrter Udo

Die Hiobsbotschaft gab es dann schon ein paar Tage vor dem Spiel: Felix Uduokhai fällt für die letzten drei Saisonspiele verletzt aus, benötigt sogar eine OP. Ausgerechnet ebenjener Uduokhai, der innerhalb der letzten Saison beim FCA sogar zum Nationalspieler gereift ist. Das ist bitter! Wir wünschen Felix gute Besserung an dieser Stelle. Leandro beantwortete via Twitterpost dann auch gleich die Frage, wer ihn ersetzen darf – Spoiler: Es ist NICHT Marek Suchy.

Insbesondere Felix Uduokhai hat’s unseren beiden VfB Stuttgart Anhängern angetan. Wenn sie einen Augsburger nach Stuttgart lotsen dürften, würde die Wahl der beiden wohl auf „Udo“ fallen. „Er ist ein fairer Sportsmann und ein richtig guter Abwehrspieler“, so Benjamin. Steffen ergänzt: „Er ist ein wirklich sympathischer Typ, den würde ich mit Kusshand nehmen. Meine Nummer zwei vom FCA wäre dann noch Ruben Vargas.“

Felix fällt die restlichen Saisonspiele aus – bittere Nachricht für den FCA. Er wird uns sehr fehlen!

„Hässliches Unentschieden“

So ganz klar ist die taktische Ausrichtung des FCA gegen den VfB noch nicht. Markus Weinzierl lässt sich verständlicherweise nicht in die Karten blicken, möchte nicht preisgeben, auf wen er setzt. Es wird – wie bereits vermutet – eine Mischung aus altbewährten und altbekannten Kräften sein. Die Aufstellung des FCA könnte also wie folgt aussehen:

Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw, Oxford, Gumny - Moravek, Gruezo - Vargas, Richter, Hahn - Niederlechner

Aufpassen müssen insbesondere Jeff, Framberger, Gruezo, Strobl und Gumny. Jeff geht mit neun, Framberger, Strobl, Gruezo und Gumny mit je vier gelben Karten in die Partie gegen die „anderen Schwaben“. Bei einer weiteren Karte müssten diese also in der so wichtigen Partie gegen den direkten Konkurrenten aus Bremen pausieren. Alfred Finnbogasons Einsatz ist nach wie vor fraglich. Laut Markus Weinzierls Aussagen in der PK vor dem Spiel wird man alles versuchen, um den verletzungsanfälligen Isländer bis Freitagabend fit zu kriegen. Ein Startelfkandidat ist der somit aber eher weniger.

Zuletzt wurde natürlich nach den Tipps zum Spiel gefragt. Und hier gingen die Meinungen teilweise auseinander: Während Benjamin sich weit aus dem Fenster lehnt und ein souveränes „4:2 für den VfB“ prognostiziert, tippt Steffen auf ein „hässliches 0:0“. Auch Leandro tippt auf ein Remis – ein „hässliches 1:1“. Chris schließt sich an und setzt auf ein Unentschieden, jedoch auf ein torreiches. Sein Tipp lautet 3:3 – erstauntes Schweigen und die verdatterte Nachfrage von Leandro „wer soll denn die Tore beim FCA schießen?“ waren die Folge. Die Antwort darauf ist bis heute noch nicht gefunden. Möglicherweise wird sie nie ans Licht kommen.

Matchball!

RoGaz Autorin Irina – auch bekannt als Miss 2:1 – bildet den Schlusspunkt: Ich tippe ganz standesgemäß und sehr mutig auf einen 2:1 Erfolg für den FCA. Warum? „Weil ich ganz arg an den Impuls des Trainerwechsels glaube. Und weil ich denke, dass dies Kräfte in der Mannschaft freigesetzt hat.“

Matchball Nummer 1 liegt bereit – möge das bessere Team gewinnen. In diesem Fall hoffe ich, dass der Bessere der FCA ist. Auf gehts Augsburg, kämpfen & siegen.

Danke zum Schluss noch an Steffen, Benjamin, Leandro und Chris für das Interview! Gut Kick!

Jungs, auf euch kommt es an

In diesen Tagen hat sich die Stimmung in Augsburg direkt gedreht. Heiko Herrlich wurde entlassen. Markus Weinzierl ist zurück. Sonnengebräunt, gut gelaunt und mit einigen präzisen Aussagen zu dem, was sich auf dem Platz ändern muss. Der FCA kann den Klassenerhalt immer noch aus eigener Kraft schaffen. Jetzt wird es Zeit, den Hebel umzulegen und wieder zu punkten.

Einige Dinge kann Markus Weinzierl zu diesem Zeitpunkt während der Saison allerdings nicht mehr beeinflussen. Neue Spieler gibt es keine. Auch die Struktur der Mannschaft und ihre Hierarchie wird er kurzfristig nicht komplett ändern können. Im Prinzip bedeutet das, dass – abseits des ein oder anderen personellen Wechsels – die Mannschaft, die im Köln-Spiel in der ersten Halbzeit wie Fallobst wirkte, es nun richten muss. Zumindest leise Zweifel und Sorgen bleiben dadurch doch.

Der Krater, der mal Verteidigung hieß

Die defensive Stabilität ist etwas, dass wir in Augsburg seit langem hochhalten. Grundsätzlich hinten gut stehen, um dann vorne gezielt zuzuschlagen. Das dann mal individuelle Fehler passieren, ist nur menschlich. Was es hierfür braucht, ist mannschaftlich geschlossenes Verhalten. Und das auch mal jemand das Heft des Handelns in die Hand nimmt.

Dabei blieb es allerdings ja nicht. Beim zweiten Gegentor wurde die Hereingabe von links nicht geblockt. Dann bekamen die Spieler am ersten Pfosten keinen Zugriff auf die Situation (und Jeff schaut in aller Gelassenheit zu). Der Ball hätte überhaupt nicht bei Florian Kainz landen sollen, wo dann Strobl nicht blocken und auch Framberger nicht mehr eingreifen kann. Beide waren deutlich zu weit weg vom Geschehen und reagierten zu langsam. Es ist eine dieser Situationen, in der man jeden Tritt gegen eine Sitzschale nachvollziehen kann.

Einflussmöglichkeiten eines Trainers

Und in diesen Situationen auf dem Feld, ist jeder Trainer machtlos. Das kann rein grundsätzlich kein Verhalten in einem Spiel sein, dass man von Bundesliga-Kickern erwartet. Und es gab quasi keine Unbeteiligten. Carlos Gruezo ließ vor dem 0:3 die Hereingabe in aller Seelenruhe zu, während in der Mitte Tobias Strobl erneut zu spät kam.

Eine weitere Hereingabe, die nicht verhindert wurde. Ein weiteres Gegentor. (Foto: Marcel Engelbrecht/firo Sportphoto/pool via Imago)

Tobias Strobl hat in seinen 42 Einsatzminuten keinen einzigen Zweikampf geführt. Bei Raphael Framberger waren es derer 5 und für Carlos Gruezo auch nur 12 bei deutlich längerer Spielzeit. Derweil andere Spieler zwar Zweikämpfe führten, aber verloren. Jeffrey Gouweleeuw derer 62%. Man könnte die Liste weiter fortführen. Genau 3 abgefangene Bälle und 7 klärende Aktionen sprechen doch im Gesamtbild eine sehr deutliche Sprache. Die Mannschaft ist schlicht in sich zusammengebrochen in dieser vermaledeiten Halbzeit.

Dieses Verhalten ist nichts, was ein Jugendtrainer oder Heiko Herrlich den Spielern vermittelt hätte. Das war einfach unterirdisch. Und wenn sich da in den Köpfen nichts tut, dann sieht es düster aus. Sehr düster.

Ich will Wiedergutmachung

Ja, die zweite Halbzeit war dann besser. Ja, 2 Tore haben wir noch geschossen. Aber es war dann ganz ehrlich auch kein Druck mehr da. Was willst Du in der Situation noch verlieren?

Ich fordere Wiedergutmachung während der letzten drei Spiele. Ich will von der Mannschaft die Basics sehen. Dass sie dem Druck standen halten und konzentriert auftreten kann. In die Zweikämpfe findet. Reaktionsschnell und aggressiv. Von Minute 1 bis zum Abpfiff. Und dann werden wir schon sehen, ob wir auf diesem Weg eher etwas holen. Ich sehe die Verantwortung hierfür allerdings nicht hauptsächlich beim Trainer.

Es gibt menschliche Grundtugenden wie Pünktlichkeit, respektvolles Verhalten und ein gewisses Set an Manieren, dass man grundsätzlich erwarten kann. Konzentration, ein gewisser Fokus auf den eigenen Aufgaben und gewisse Grundtugenden im Zweikampfverhalten wären defensiv das Äquivalent auf dem Platz. Fußballerisch fehlten diese in der ersten Halbzeit gegen Köln und kein Trainer und auch keine anderen Ausreden entschuldigen dies.

Über Motivation

Am Ende wird dann vielleicht doch wieder der Trainereffekt hervorgehoben werden. Manchmal fragt man sich schon, welche Motivation Menschen antreibt. Warum manchmal Menschen so wenig leistungsbereit ihrem Job nachgehen, wie die Mannschaft in der ersten Hälfte gegen Köln. Muss es immer der Trainer sein, der für Motivation sorgt? Wir sind doch nicht im Kindergarten.

Auf der ersten Ebene ist jeder einzelne für seine Leistungen verantwortlich, egal wie die Umstände aussehen. Liebe Mannschaft des FCA, welche Ausreden will jeder einzelne von euch anbringen? Wo war die Selbstverantwortung?

Auf einer zweiten Ebene kommt es dann auch auf die Gruppe in der Kabine an. Wer geht voran und treibt an? Wer ist eher ein Mitläufer? Für was hat es einen Kapitän und andere Führungsspieler? Wo waren die und wie haben sie sich verhalten? Jede(r) kann hier ihre eigenen Schlüsse ziehen.

Die Qualität des Kaders

Wie oft ich mittlerweile gelesen habe, dass mit diesem Kader mehr drin sein müsste. Dass die Qualität so hoch sei. Rein vom Talent und den individuellen Fähigkeiten her mag das auch stimmen. Aber das ist nun bei weitem nicht alles.

Wer in dieser Mannschaft schaut denn auch, dass es eine funktionierende Gruppe gibt? Sorgt dafür, dass neue Spieler integriert und junge Spieler verantwortlich eingebunden werden? Gerade deshalb hat man ja im Sommer auch erfahrene Kräfte dazu geholt. Was nun in der Kabine vorgeht, ist uns allen nicht bekannt.

Da können die Fußballschuhe noch so hübsch sein, wenn den Spielern grundsätzliche Qualitäten abgehen. (Foto: Peter Schatz / Pool via Imago)

Qualitäten eines Fußballers sind aber auch: die Drecksarbeit erledigen, einem Mitspieler zur Hilfe zu kommen, wachrütteln, abspielen, wenn ein anderer besser steht, die Kollegen in die Verantwortung nehmen und nicht nur auf sich selbst schauen. Nach der ersten Halbzeit gegen Köln, scheint es mir an Qualität in dieser Mannschaft zu mangeln. Ich lasse mich aber – entsprechend meiner vorherigen Ausführungen – gerne überzeugen, dass es sich hierbei um ein kurzfristiges Zerrbild handelt.

Jeder einzelne hat Verantwortung

Insgesamt richtet sich der Fokus nun natürlicherweise wieder auf den Trainer. Derweil jedem im Umfeld des FC Augsburg klar sein sollte, dass er/sie einen Teil der Verantwortung trägt. Gerade die Spieler, die auf dem Platz stehen. Das dieses Trikot in diesen Farben eine Verantwortung darstellt. Rot-grün-weiß ist zumindest für uns auf den Rängen nicht nur ein Label. Es wird nie nur eine Marke sein.

Eine weitere Darbietung wie die erste Hälfte gegen Köln wäre schlicht nicht akzeptabel. Mal ehrlich, es heißt ja auch nicht #Augsburgfälltauseinander sondern #Augsburghältzusammen. Gegen Stuttgart und in den weiteren restlichen Partien kommt es nun darauf an, dass die Elf auf dem Platz miteinander und füreinander Fußball spielen. Geschlossen und für das gemeinsame Ziel. Dafür kann sich ein jeder fragen, ob er diesem Ziel in letzter Zeit alles untergeordnet hat.

Impulse

Nach dem 31. Spieltag steht der FCA mit 33 Punkten auf Platz 13 der Tabelle. Aus den letzten vier Spielen gegen Schalke, Bielefeld, Frankfurt und Köln wurde nur 1 Punkt erreicht – nach 42 Spielen endete die Amtszeit von Heiko Herrlich als Trainer des FCA.

Die sechste Neubesetzung des Trainerpostens in der Bundesligazeit entspricht der der ersten. Mit Markus Weinzierl und Rainer Maurer als Co-Trainer geht es in die letzten drei Spiele. Bei 154 Spielen auf der Trainerbank erreichte Weinzierl durchschnittlich 1,3 Punkte pro Spiel mit dem FCA – ein Wert, mit dem jetzt auch die für den Klassenerhalt voraussichtlich erforderlichen Punkte gelingen sollten.

Dies in den Spiele in Stuttgart, gegen Bremen und in München – bei denen jeweils ganz unterschiedliche Voraussetzungen bestehen. Stuttgart, als Wiederaufsteiger, und einer guten Saison, mittlerweile im Niemandsland der Tabelle, München, als dann vermutlich bereits feststehender Deutscher Meister, am letzten Spieltag – und Werder in einem direkten Vergleich gegen den Abstieg.

Wie auch immer sich die Spielweise oder das Auftreten des FCA in dieser Saison beschreiben lässt spielt aktuell keine Rolle mehr. Reset. Es sind noch drei Spiele, in denen der FCA eine, in ganz unterschiedlichen Formen, ungewöhnliche Spielzeit zu einem versöhnlichen Ende bringen kann.

Neue Ideen, Umstellungen, taktische oder spielerische Umsetzungen – drei Spiele, von denen mindestens eins gewonnen werden sollte.

Der Trainerwechsel zu diesem Zeitpunkt ist mehr als ein Signal, und für alle Beteiligten die Chance, von vorne zu beginnen. Nichts was war zählt. Nicht die schönen Erinnerungen an vergangene, große Bundesligaauftritte oder erreichte Erfolge.

Für Mannschaft und Trainer geht es darum den Schalter wieder umzulegen, und mit Einsatz und Plan zu zeigen, das Augsburg auch weiterhin erstklassig ist.

Eine sehr konstante Saison spielt der VfB, in der lediglich die Gesamtzahl der Gegentore etwas auffällt. Demgegenüber stehen aber die siebtmeisten geschossenen Tore, und mit Saša Kalajdžić und Silas Wamangituka zwei Stürmer unter den treffsichersten acht der Liga.

Nach der frühzeitigen Sicherung des Klassenerhalts, und zuletzt vier Niederlagen gegen besser positionierte Teams, liegt das Augenmerk perspektivisch auch schon auf den Planungen für die kommende Spielzeit.

Durch die noch ausstehenden zwei Nachholspiele, und die anstehenden Direktvergleiche immer noch einige Unübersichtlichkeiten beim Blick auf die Tabelle. Nach der bisher hervorragenden Rückrunde von Mainz sind es aktuell wohl noch fünf Mannschaften, die um die drei Plätze, die zum direkten Klassenerhalt berechtigen, spielen.

Sportlich zumindest verspricht der Abstiegskampf Spannung, auch wenn die entscheidenden Spiele der Saison auch dieses Jahr wieder ohne Zuschauer im Stadion stattfinden müssen.

Gefühlt jeder gegen jeden – Tohuwabohu beim DFB. Verschiedene Aussagen können nicht mehr oder sollten doch ernst genommen werden. Die Rückschlüsse über das Binnenklima, und die immer im Raum stehende Frage, wie sich Millionen von Mitgliedern und Sporttreibenden beim größten Fachsportverband der Welt, nicht nur in den Zeiten der Pandemie, vertreten und wertgeschätzt fühlen, stehen dabei immer im Raum.

Zwei Tage vorverlegt, und vor den Auftritten der Konkurrenten das Spiel des FCA in Stuttgart. Schon werden wieder die Vergleiche zu den letzten Auftritten, und mit dem neuen Trainer hervorgeholt. Es ist aber ein anderes Spiel, in dem, zumindest aus Augsburger Sicht die Spannung im Vorfeld überwiegt.

Der Kader bietet verschiedene Optionen, umso interessanter auch mit welcher Grundausrichtung die Mannschaft antritt. In keinem Fall verlieren, man rechne sich etwas aus, das Spiel soll gewonnen werden – die üblichen Formulierungen im Vorfeld.

Zunächst geht es darum als Mannschaft defensiv kompakt zu verteidigen, und darauf aufbauend Offensivaktionen zu generieren. Die Grundlagen bleiben die gleichen – hinzu kommt die Hoffnung, nicht nur in der Umsetzung, sondern auch andere Impulse, und eine Mannschaft , die über 90 + x Minuten zeigt, was sie kann.

Positiv und überzeugt, mit neuem Schwung ist alles möglich und sollte gelingen. Auch ohne Anwesenheitsmöglichkeit im Stadion hält Augsburg in dieser Phase zusammen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

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