Mehr Demut

Der FC Augsburg besiegt den FC Bayern. Rot-Grün-Weiß kann stolz auf sich sein. © as

„Das ist etwas Besonderes und mit das Highlight im Jahr”, sagte Markus Weinzierl vor dem Heimspiel des FC Augsburg gegen den FC Bayern. FCA-Präsident Klaus Hofmann betont unterdessen gerne, wie beeindruckend es aus Augsburger Sicht sei, jede Saison zwei Mal gegen den Rekordmeister spielen zu dürfen. Auch Manager Stefan Reuter stellt die Wichtigkeit der Erstligazugehörigkeit allzu gerne in den Vordergrund. “Jedes Jahr länger in der 1. Liga macht uns stabiler und gibt uns mehr Kraft.” Nur wohlklingende Worte, um vielleicht auch die sportliche Erwartungshaltung herunterzuschrauben? Keineswegs. Jeder FCA-Fan sollte tatsächlich dankbar sein, dass der eigene Verein seit nunmehr elf Jahren ununterbrochen gegen den FC Bayern spielt. Das habe ich persönlich erst am Wochenende gemerkt.

Nie mehr 2. Liga: das können nur wenige Teams von sich behaupten

Ich war am Freitagabend im Stadion. Was für ein Spiel! Viele Beobachter fühlten sich im Nachgang der Partie zurückerinnert an die wahre DNA des FC Augsburg. Leidenschaft und Kampfgeist statt spielerischer Finesse. Effizientes Umschaltspiel statt minutenlangem Ballbesitzgeschiebe. Der Auftritt der Schwaben kaschiert die bisher überwiegend mauen Auftritte dieser Saison zwar, macht gleichzeitig allerdings auch Mut. Mut, dass es auch diesmal mit dem Klassenerhalt klappt. Zwar würde auch ich mir wünschen, dass der Blick nach zuletzt eher schwachen Spielzeiten mal wieder in obere Tabellengefilden geht. Man sollte allerdings verstehen, dass die Erstligazugehörigkeit keine Selbstverständlichkeit ist. Seit dem Aufstieg 2011 ist der FC Augsburg ununterbrochen im Oberhaus vertreten. Nur sechs weitere Klubs sind noch nie aus der Bundesliga abgestiegen (Bayern, Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim, Leipzig und Union Berlin).

Nach dem Freitagabendspiel ging es für mich nach Norddeutschland zu Teams, die gerne mit dem FCA tauschen würden. Ich war bei den Spielen Hamburger SV gegen Jahn Regensburg (4:1) und Werder Bremen gegen Schalke 04 (1:1) im Stadion. Viel Tradition, aber eben auch Liga zwei statt Beletage.

Zu Gast im Weserstadion. Bremen und Schalke liegen aktuell ebenso wenig auf einem Aufstiegsplatz wie der HSV. © as

Abstieg in Liga zwei – und dann?

Hamburg, Bremen und Schalke gehören zu den Aufstiegsfavoriten. Dass alle drei in die Bundesliga zurückkehren, gilt jedoch zumindest als fraglich. Dass Vereine nach dem Abstieg direkt wieder in die Bundesliga aufsteigen, ist ein nahezu utopisches Wunschdenken. Das zeigt der Blick auf die aktuellen Teams im Unterhaus. 13 der 18 Klubs spielten bereits in der Bundesliga. Am längsten wartet Dynamo Dresden auf die Rückkehr.

Verein(Letzter) Abstieg in die 2. Bundesliga
Werder Bremen2021
Schalke 042021
SC Paderborn2020
Fortuna Düsseldorf2020
1. FC Nürnberg2019
Hannover 962019
Hamburger SV2018
FC Ingolstadt2017
SV Darmstadt 982017
FC St. Pauli2011
Karlsruher SC2009
FC Hansa Rostock2008
Dynamo Dresden1995

Wir wollen so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga zurück. So oder so ähnlich äußerten sich in der Vergangenheit nahezu alle Absteiger. Bremen und Schalke etwa, die jüngsten Betroffenen. Aber auch der HSV, der seit nunmehr vier Jahren gegen Sandhausen und Aue statt Bayern und Dortmund spielt. Für dieses Trio ist der Druck in puncto Wiederaufstieg gewiss am größten. Sie werden schlicht in der Bundesliga erwartet. Aber auch Klubs wie Hannover, Düsseldorf oder Nürnberg wollen wieder zurück. Einfach ist das jedoch nicht. Die aktuellen Aufsteiger Fürth und Bochum mussten acht beziehungsweise elf Jahre warten.

FCA kontert Seinsch-Prognose

“Mir kommen immer die Worte von Walther Seinsch in den Kopf”, sagte Reuter nach dem Klassenerhalt 2020 und zitierte aus einem Gespräch mit dem früheren Präsidenten. “Er sagte mir: Herr Reuter, so groß ist der Druck nicht. Wir werden in den nächsten fünf Jahren definitiv zweimal absteigen. Das ist gar nicht zu verhindern, wenn man sich die Budgets in der Liga anschaut.” Der FCA konnte es verhindern. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Klassenerhalt auch in Zukunft gelingt. Die Bundesliga gibt es nicht im Dauer-Abo. Erst recht nicht für kleine Vereine wie dem FC Augsburg.

Sollte Rot-Grün-Weiß in die 2. Bundesliga absteigen, stünde der Verein gewiss nicht vor dem sportlichen Ruin. Aus dem Corona-Jahr ging der FCA finanziell deutlich gefestigter als andere Klubs hervor. Trotz Einbußen habe der FCA weiterhin ein positives Eigenkapital von 53 Millionen Euro, sagte Hofmann auf der Mitgliederversammlung. “Unsere Eigenkapitalbasis hat nicht nachgegeben. Außer Bayern und Freiburg kann das kein anderer Verein behaupten.”

Darf der FC Augsburg auch in Zukunft in der Bundesliga jubeln? © Sebastian Widmann/Getty Images)

Die Bundesliga ist noch immer etwas Besonderes

Zudem gelten nach unserem Kenntnisstand nahezu alle Verträge auch für die 2. Bundesliga. Viele, gerade junge Spieler würden den Verein im Abstiegsfall zwar verlassen. Ein Ausverkauf zum Spottpreis ist jedoch nicht zu erwarten.

Dennoch wäre ein Abstieg freilich ein Rückschritt. In der 2. Liga gibt es viele Teams mit Aufstiegsambitionen. Mit der unmittelbaren Bundesligarückkehr kann Augsburg daher nicht planen. Nun wollen wir keine Schreckensszenarien verbreiten. Noch spielt der FC Augsburg schließlich in Liga eins. Die Mannschaft hat die Qualität, auch in der nächsten Saison zu den besten 18 Teams in Deutschland zu gehören. Das würde bedeuten, dass auch in Zukunft regelmäßige Spiele gegen den FC Bayern auf dem Programm stehen. Das ist in der Tat noch immer etwas Besonderes. Es lohnt sich, sich die Bedeutung der Erstligazugehörigkeit immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Andere Klubs wären froh, wenn sie an der Stelle des FCA wären – und in der Bundesliga spielen würden.

#FCADSC: Sechs-Punkte-Spiel voraus!

Nach der Länderspielpause ist (mal wieder) vor dem Bundesligaspieltag. In der noch jungen Spielzeit war das nun schon die zweite Länderspielpausen-bedingte Unterbrechung. Sowohl der FCA als auch der kommende Gegner Arminia Bielefeld nutzten diese (Zwangs-)Pause zu einem Testspiel unter der Woche.

Überhaupt, die Arminia aus Bielefeld ist tabellarisch mit vier Punkten – und somit nur einem Punkt weniger – noch hinter dem FCA zu finden. Dies könnte sich gegebenenfalls am kommenden Sonntag ändern. Verhindern möchten das die bayerischen Schwaben, in dem sie auf der gezeigten Leistung gegen den BVB aufbauen. Doch personelle Fragezeichen machen eine Vorbereitung auf das so wichtige Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn sehr schwer.

Um euch dennoch auf das Spiel einzustimmen, haben wir auf Twitter nach Arminia-Fans gesucht, die uns ein wenig von ihrem Herzensverein erzählen. Auch ein FCA-Fan gibt sich die Ehre, um einen Hauch Augschburgerisches in die Spieltagsvorschau zu bringen. Lest nachfolgend nun selbst:

Unser Gegner

Erst einmal möchten wir unseren kommenden Gegner kurz vorstellen: DSC Arminia Bielefeld (vollständig: Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld e.V.) ist ein Sportverein aus dem nordrhein-westfälischen Bielefeld. Der Verein hat bis dato etwas mehr als 14.000 Mitglieder und ist somit der größte Verein in Ostwestfalen-Lippe. Interessanter Fakt: Der Name Arminia leitet sich von dem Cheruskerfürsten Arminius ab.

Seit der Saison 20/21 spielt die Arminia wieder in der 1. Bundesliga, nach zuvor vier Jahren zweiter Liga. Die Bielefelder gelten als Fahrstuhlmannschaft, sind sie doch zusammen mit dem 1. FC Nürnberg Rekordaufsteiger in die Bundesliga mit insgesamt acht Aufstiegen. Die Arminia trägt ihre Heimspiele in der Schüco Arena aus, die liebevoll auch “Alm” genannt wird und für 26.515 Personen Platz bietet. (Quelle: TM)

Cheftrainer ist seit März diesen Jahres der gebürtige Memminger Frank Kramer, der zuvor schon Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf trainierte. Der (regionale) Nachbar (und derzeitige Zweitligist) SC Paderborn ist einer der größten Rivalen der Arminia, der größte Rivale – so munkelt man zumindest – ist jedoch der SC Preußen Münster. Auch zu Bochum und Osnabrück gibt es nicht gerade freundschaftliche Beziehungen.

Fanfreundschaften existieren hingegen zum HSV und zu Hannover 96. Den HSV und die Arminia verbindet u.a. die gemeinsamen Vereinsfarben – dies ist Grundlage für den Schlachtruf  „Schwarz-Weiß-Blau, Arminia und der HSV“.

Die “Alm” in Bielefeld – ein wahres Schmuckstück! (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Unsere Interviewgäste

Doch nun zu unseren Interviewgästen: Eva-Lotta (Twitter @eva_bohle), 23, ist seit ihrem fünften Lebensjahr Arminia Fan – und ist Co-Host des englischsprachigen Zweitliga Podcasts “The 2. Bundesliga Podcast”. Tim (@1905_tim), gebürtiger Bielefelder, wohnt seit 2018 der Arbeit wegen in München und hält seither im Süden die Arminia-Flagge hoch. FCA-Fan Vincent (@VK_FCA1907), 22, ist beruflich Kirchenmalermeister und betreibt den “MLS Podcast” auf meinsportpodcast. Alle drei haben sich am vergangenen Montag virtuell den Fragen der RoGaz Autorin Irina (@missfoxx91) gestellt.

Was die beiden Arminia-Fans vom FCA halten? Eva-Lotta möchte es nicht als Neid bezeichnen, sieht den FCA aber als Vorbild für die Arminia, die ein wenig als “Fahrstuhlmannschaft” gilt.

Auch Tim schlägt hier in eine ähnliche Kerbe, erachtet die beiden Clubs sogar als vergleichbar. Der FCA ist ein wenig die graue Maus der Liga – dieses Image pflegte auch die Arminia sehr lange. Vincent beantwortet aus Augsburger Sicht, dass man die Bielefelder aufgrund ihrer langen Tradition respektiert und er die Arminia – von den Rahmenbedingungen und dem Umfeld her – als klaren Erstligisten erachtet.

Autorin Irina möchte hier noch ergänzen, dass die lange Bundesligazugehörigkeit und Tradition die Arminia definitiv auszeichnet. Zudem steht in Bielefeld die sagenumwobene “Alm”, ein Stadion, das oft dem Tollhaus gleicht. Hier eine Kneipe nach dem Spiel – rund ums Stadion – zu finden, ist nicht schwer. Das ins Stadtgebiet integrierte Stadion zeichnet die Schüco-Arena aus und ermöglicht eine rege Kneipenszene in der näheren Umgebung.

Transfers, Taktik, Träume

Warum tun sich beide Mannschaften in der Liga (noch) so schwer? Die Arminia rangiert derzeit mit nur einem Punkt weniger als der FCA auf Rang 16. Bei den Bielefeldern und den Augsburgern zeigen sich hier definitiv Parallelen. Beide Teams erzielten in Summe bisher zu wenig Tore – drei Saisontore an der Zahl. Das Umschaltspiel beider Teams ist definitiv noch ausbaufähig, die Torerfolge fehlen – so könnte man die Probleme kurz zusammenfassen. Halbes Leid ist geteiltes Leid?

Eva-Lotta ist jedoch der Meinung, dass die Arminia sich mehr Chancen als noch in der Vorsaison erarbeitet und das sei grundsätzlich positiv zu sehen. Die Bielefelder haben eine neue und relativ junge Mannschaft, die sich noch finden muss. Oft mangelt es hierbei an der Konstanz. Tim führt noch an, dass die Spielkontrolle und der Zugriff auf das Spiel von Zeit zu Zeit fehlen. Auch die defensive Stabilität wird derzeit noch gesucht. Beide Fans der Arminia sind sich jedoch einig: Es braucht einfach nur ein Erfolgserlebnis und dann platzt der Knoten ganz bestimmt.

Dieses Erfolgserlebnis möchte Augsburg-Fan Vincent nicht gegen den FCA sehen. Auch er sieht beim FCA das große Problem des Toreschießens. Mit Ausfall der beiden nominellen Spitzen Niederlechner und Finnbogason mangelt es derzeit an Alternativen. Andi Zeqiri ist noch jung, zeigt gute Ansätze, aber ob er schon komplett in Florian Niederlechners Fußstapfen treten kann? Zumindest fraglich.

Sergio Cordova gilt immer noch als vielversprechendes Talent, aus dem Talentalter wächst er jedoch so langsam raus. Auch er zeigt ordentliche Ansätze, konnte das Jahr abseits des Lechs bei der Arminia nicht nutzen, um den nächsten Schritt in der Entwicklung zu nehmen. Zudem war er in der Länderspielpause für Venezuela (wenn auch nur kurz) im Einsatz und dürfte dementsprechend auch ein wenig strapazierter sein.

An Sergio Cordova erinnern sich die beiden Arminen-Fans nicht so gut, denn er ist bei Arminia sportlich nicht wirklich heimisch geworden letzte Saison. Ob der junge Venezolaner beim FCA nochmal richtig zündet? (Foto via Lars Baron/Getty Images)

Beide Mannschaften sind nicht gerade bekannt dafür, das Spiel an sich zu reißen und zu dominieren. Es wird spannend sein, zu sehen, wer die Spielkontrolle übernimmt. Der FCA als gastgebender Verein müsste diese Rolle eigentlich annehmen, zeigt in der laufenden Saison aber ziemliche Probleme, kultiviert das Spiel aufzuziehen. Vincent wünscht sich am Sonntagabend eine Doppelspitze, auch wenn ihm dies zumindest fraglich erscheint aufgrund der zahlreichen offensiven Verletzungsausfälle.

Gesetzt für ihn in Abwesenheit von Flo Niederlechner ist Andi Zeqiri, den er im Kommen sieht. Neben ihm könnte zum Beispiel Freddy Jensen starten, den Vincent persönlich als Spieler sehr schätzt. Gegen Arminia als direkten Konkurrenten müssen bestenfalls drei Punkte her, resümiert er.

Die Arminia hat unter der Woche ein Testspiel gegen Almelo bestritten und dort mit einer Dreierkette agiert – Eva sieht dies jedoch nicht als System der Wahl gegen den FCA. Eher schon in Vorbereitung auf das nachfolgende schwere Spiel gegen den BVB. Generell sei es aber schwer, eine Startelfprognose gegen den FCA abzugeben, da die Arminia kadertechnisch einfach sehr gut besetzt ist.

Das 4-2-3-1, das man gegen Leverkusen aufbot, wird’s laut Tim auch nicht. Eher ein 4-4-2 mit Raute. Arminias Dauerbrenner heißt Fabian Klos. Der heute 33 Jahre alte Angreifer spielt seit zehn Jahren für die Arminia und hat auch in dieser Saison schon zwei Scorerpunkte erzielen können. Bielefelds Keeper Ortega war mit einer der besten Keeper in der vergangenen Saison und verblieb (überraschend-unüberraschend) in Ostwestfalen. Ein toller Rückhalt, der nahtlos an die starke Vorsaison anknüpft (Kicker-Notendurchschnitt aktuell: 2,79).

Andi Zeqiri feierte sein erstes Bundesligator im Spiel gegen Borussia Dortmund. (Foto via Lars Baron/Getty Images)

“Spielerwünsche”

Welchen FCA-Spieler man gerne in Bielefeld sehen würde? Die Antwort der beiden ist eindeutig: Maier und Dorsch. Arne Maier hat letztes Jahr sogar bei der Arminia verbracht, doch die Hertha wollte ihn nicht noch länger dort parken. So hat der FCA bekanntermaßen am Ende der Transferperiode noch zugeschlagen, um den “Tauschdeal” mit Marco Richter zu finalisieren. Insgesamt sind Eva und Tim jedoch sehr zufrieden mit der Kaderzusammenstellung, denn die Balance ist ausgewogen und auch die doppelte Besetzung einzelner Position ist gelungen.

Vincent war sich auf der anderen Seite gar nicht so sicher, welchen Spieler der Arminia er gerne am Lech sehen würde. Die Wahl fiel nach intensiver Überlegung auf den österreichischen Mittelfeldspieler Patrick Wimmer. Ebenjenen Wimmer nannten die beiden Arminia Fans, als die Frage nach dem gefährlichsten DSC-Spieler derzeit gestellt wurde.

Patrick Wimmer ist vermutlich der Shootingstar der Arminia in der aktuellen Saison. Auf diesen jungen Spieler muss der FCA definitiv Obacht geben. (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Arminia-Damen und Sightseeing

Stolz ist man bei der Arminia auch insbesondere auf seine Fußballdamen, die in der Regionalliga West spielen. In den Jahren zuvor gab es zeitliche Abschnitte, in denen die Damen höherklassiger spielten als die Herren. In der Regionalliga West rangieren die Arminia Damen derzeit auf dem achten Tabellenplatz mit acht Punkten aus sechs Spielen. Das junge Team, rund um wichtige Eckpfeiler wie Sandra Hausberger, Giustina Ronzetti, Grit Bender und Lisa Lösch muss sich erst noch finden. Der langjährige (Erfolgs-)Trainer Markus Wuckel wurde erst im Frühjahr aufgrund fehlender sportlicher Entwicklung freigestellt. Eine sehr schwere Entscheidung, da Markus Wuckel sinnbildlich für den steilen Aufstieg der Arminia Damen in den letzten Jahren stand (obwohl der Abstieg zuletzt eher ein Tiefschlag war). Die RoGaz wünscht viel Erfolg bei der Mission Wiederaufstieg!

Was – neben der Leistung der beiden Senioren-Teams – aber weit mehr als nur erstklassig ist, sind die Arminia- Fans aller Couleur!

Arminia Fans sind absolut erstligareif! Man sieht sich dann beim Rückspiel in Bielefeld. Und hoffentlich noch lange zusammen in Liga eins. (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Zum Rückspiel hofft man in Bielefeld auf viele Auswärtsfans. Empfehlenswert bei einer geplanten Sightseeing Tour ist insbesondere die Sparrenburg, von der aus man eine grandiose Aussicht über die Stadt und darüber hinaus hat. Auch die Altstadt kann man getrost empfehlen, um einen langen Fußballtag in Bielefeld ausklingen zu lassen. Vom Stadion aus ist es nicht weit Richtung Stadtmitte, da findet sich definitiv immer eine Kneipe oder eine illustre Bar. Vom Bahnhof Bielefeld kann man übrigens sehr gut zu Fuß zum Stadion laufen und auch dort passiert man “im Vorbeigehen” ziemlich viele Kneipen! Wir sagen dann mal: Prost!

Warum beide Vereine in der Liga bleiben

Die Arminia hält die Liga, so die beiden Fanvertretenden, weil sie Kampfgeist, Mentalität und Comeback-Qualitäten vereint. Das Team gibt sich nicht auf, so gesehen beim letzten Spiel vor der Länderspielpause gegen Bayern 04 Leverkusen, weiß Tim. Zudem brauche man immer auch eine gewisse Portion Glück, so Eva, um zwei bis drei Teams hinter sich lassen zu können. Bessere Karten als in der Vorsaison habe man allemal. Ein (Geheim-)Tipp von Eva: Hertha BSC Berlin könnte das neue Bremen der ersten Liga werden.

Vincent glaubt an den FCA und an Trainer Markus Weinzierl. Unter Weinzierl sind fußballerisch bessere Ansätze zu sehen als unter Vorgänger Heiko Herrlich. Aktuell kriegt man die PS, die man definitiv intus hat, nur nicht auf auf das Spielfeld. Junge Spieler wie Gumny, Zeqiri und insbesondere der zuletzt herausragende Oxford kommen so langsam ins Rollen und zeigen, dass sie nach und nach Verantwortung übernehmen können. Darauf kann man aufbauen. Er persönlich wünscht sich eine Saison ohne Abstiegsgespenst und mit Weinzierl am Seitenrand. Am Ende steht 2022 aber der Klassenerhalt, dessen ist er sich sicher.

Einen kleinen Kritikpunkt kann sich der 22jährige jedoch nicht verkneifen: Die Transferpolitik der Arminia beneidet er, wie eingangs schon angedeutet. Krüger, Wimmer, Hack sind alles Spieler, die auch dem FCA gut zu Gesicht gestanden hätten.

Voraussichtliche Aufstellungen

Serra und Krüger sollen laut Kicker mögliche Startelf-Kandidaten bei der Arminia sein. Schöpfs Zustand nach Länderspielreise bleibt abzuwarten, für ihn könnte Kunze in die erste Elf rutschen. Auf Bryan Lasme sollte der FCA aufpassen, dieser Mann ist unfassbar schnell. Er hat mit 36,08 km/h einen der schnellsten Läufe der Saison absolviert.

Die Gäste könnten daher mit folgender Aufstellung beginnen:

Ortega - Brunner, Pieper, Nilsson, Czyborra - Prietl, Kunze - Hack, Wimmer, Okugawa - Klos

Beim FCA fallen Niederlechner und Uduokhai definitiv aus. Bei Finnbogason, Maier, Moravek und Iago bleiben noch Fragezeichen. Gruezo und Cordova kommen erst kurz vor dem Spiel von ihrer Länderspielreise zurück. Der FCA könnte daher mit folgender Startelf dagegenhalten und einen Heimsieg einfahren – es bleibt abzuwarten, ob Markus Weinzierl sein überzeugendes Team vom BVB-Spiel großartig umbaut. Möglicherweise wird der Coach auch zur Vierer-Abwehrkette zurückkehren, dies ist sicherlich auch abhängig davon, welche Spieler ihm schlussendlich zur Verfügung stehen:

Gikiewicz - Oxford, Gouweleeuw, Gumny - Pedersen, Strobl, Dorsch, Caligiuri - Maier - Zeqiri, Hahn 

Anstoß der Partie in der WWK-Arena ist um 17:30 Uhr. Die Live-Übertragung übernimmt DAZN.

Tipps fürs Spiel

  • Tim wird am Sonntagabend den kurzen Weg von München nach Augsburg in Kauf nehmen, um bei diesem “6-Punkte-Spiel” in der WWK-Arena zugegen zu sein. Er tippt optimistisch auf einen 2:1 – Auswärtssieg für seine Arminia. Natürlich möchte er vor Ort einen Auswärtssieg feiern.
  • Eva-Lotta lehnt sich sogar ein wenig weiter aus dem Fenster und wagt die Prognose eines gegentorlosen 2:0-Sieges. Wäre für die Arminia jedenfalls sehr wichtig!
  • Vincent hält mit einem 1:0 für den FCA dagegen. Der Schütze des goldenen Tores könnte Andi Zeqiri sein.
  • Und Irina tippt abschließend auf ein leistungsgerechtes 1:1 – Remis. Denn schließlich ist Irina gebürtige Augsburgerin, die aber seit 2014 in Ostwestfalen – also in der näheren Bielefelder Umgebung – lebt. Mit dem 1:1 sind auch meine Arbeitskolleg*innen zufrieden, hoffe ich. 🙂

Auf ein gutes und faires Spiel und eine entspannte Restsaison für beide Clubs. Danke an Eva-Lotta, Tim und Vincent für das angenehme Interview und allen viel Spaß beim Spiel!

Puppngschwätz: Auf und ab

Es war eine relativ ruhige Woche aus Sicht des FC Augsburg. Abgerundet wird diese Woche von dem wenig glorreichen Sonntagabend-Spiel im Breisgau gegen den SC Freiburg. Dies war zeitgleich die letzte Partie im altehrwürdigen Dreisamstadion. Warum der FCA einen Schritt nach vorne macht, aber dann wieder zwei Schritte zurück und warum Flo Niederlechner unter die Polizisten gegangen ist, lest ihr im Nachfolgenden.

Niederlechner unterstützt Verkehrspolizei

Zu Wochenbeginn postete der FCA ein seltsam anmutendes Bild: Flo Niederlechner – umgeben von lauter Grundschülern und Polizisten – kontrollierte stilecht mit Kelle passierende Autos in Haunstetten. Grund ist eine Kontrollaktion der Augsburger Verkehrspolizei zur Einhaltung des Tempolimits. Dies unternahm er gemeinsam mit Viertklässlern einer Haunstetter Grundschule. Autofahrer, die hierbei mit zu hohem Tempo in der 30er Zone erwischt wurden, mussten in eine Zitronenscheibe beißen. Familienvater Niederlechner weiß: “Mit 40, 50 kann man nicht mehr so leicht bremsen wie mit 25. Es ist wichtig, dass man die Autofahrer da sensibilisiert.” Sein Fazit war jedoch, dass sich die meisten vorbildlich verhalten haben und auch die Kinder hatten ihren Spaß.

U23 geht in Illertissen baden

Nach fünf Spielen ohne eigene Niederlage musste sich die U23 vergangenen Freitag dem FV Illertissen mit 0:4 (0:2) ergeben. Zurück im Kader war hierbei Dominic “Dodo” Schmidt, der sich zuletzt von einer Gehirnerschütterung erholen musste. Personelle Verstärkung aus den Reihen der Profis – zuletzt wirkten oftmals Tim Civeja, Lasse Günther oder Noah Sarenren Bazee mit – gab es diesmal keine.

Im Vorfeld der Partie hatte es gemäß Augsburger Allgemeine eine Nachfrage seitens des FCA gegeben, das Spiel zu verlegen, da in den Reihen der “Zwoten” zuvor ein Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Illertisser lehnten dies ab, mit der Begründung, dass sie selbst alle Amateure (keine Profis) sind und englische Wochen daher mit Extra-Aufwänden verbunden wären – beispielsweise müssten sich die berufstätigen Spieler hierfür frei nehmen. Illtertissens Sportvorstand Bachthaler wurde hierbei folgendermaßen zitiert: “Für mich sind das Gesundheitsamt und der Verband entscheidend. Nur weil ein Spieler fehlt, können wir kein Spiel verlegen.”

Das Spiel an sich war eine klare Angelegenheit, Trainer Josef Steinberger erachtete die Niederlage als verdient. In der Anfangsphase war der FCA II die spielbestimmende Mannschaft, die besseren Chancen hatte jedoch der FVI. Mit einem 0:2 ging man in die Halbzeitpause. Dominic Schmidt musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn spielte in Halbzeit zwei Adrien Koudelka.

Eine Serie reißt

Illertissen setzte wiederum da fort, wo sie Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatten: Sie kamen ein uns andere Mal vor das Augsburger Gehäuse, aber erst in der 72. Minute konnte der Gast einen Konter zum 0:3 aus Augsburger Sicht vollenden. Nur wenige Minuten später erzielte Max Zeller den 0:4 Endstand (78. Minute). Der FCA konnte seine anschließenden Chancen in Form von mehreren Eckbällen nicht nutzen und so blieb es beim 0:4 – die Serie der Augsburger Reserve riss somit an diesem Abend.

Am kommenden Dienstagabend gehts schon weiter aus Sicht des FCA: Der aktuelle Tabellenführer SpVgg Bayreuth ist zu Gast. Jedoch scheint es bis dato noch unklar zu sein, ob die Partie überhaupt stattfindet wegen des Covid-19-Falles innerhalb der Mannschaft der Augsburger. Alle weiteren Tests seien aber negativ gewesen.

Abschied des Dreisamstadions

Eine Ära geht zu Ende: Der FCA hatte die Ehre, das letzte Heimspiel in der langen Geschichte des Freiburger Dreisamstadions zu bestreiten. Der SC wird demnächst aus dem altehrwürdigen Stadion ausziehen, um Mitte Oktober (zum 8. Spieltag) im modernen Europa-Park-Stadion eine neue (sportliche) Heimat zu finden. Die zweite Mannschaft der Freiburger wird dem Dreisamstadion aber voraussichtlich erhalten bleiben und seine Drittligaspiele dort austragen.

Der FCA ging mit Rückenwind in die Partie, konnte man doch zuletzt den ersten Dreier der Saison einfahren und gegen Gladbach punkten. Trainer Markus Weinzierl brachte mit Niederlechner und Pedersen (anstelle von Zeqiri und Iago) zwei neue Kräfte. Während Iago weiterhin an einer Schulterverletzung laboriert, nahm Zeqiri vorerst auf der Bank Platz. Uduokhai, Finnbogason und Moravek fehlten weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen, Strobl kehrte hingegen in den Kader zurück.

Servus, machs gut, Dreisamstadion! (Foto via Imago)

Früher Rückstand des FCA

Von Beginn an agierte der SC Freiburg forsch und lies dem FCA wenig Raum zur Entfaltung. Direkt in der zweiten Minute prüfte Höfler den Augsburger Keeper mit einem Kopfball. In Minute sechs dann der frühe Rückstand aus Augsburger Sicht: Einen Torschuss von Günter konnte Gikiewicz noch zur Seite klären, doch beim Nachschuss vom ideal postierten Kübler war er machtlos. Bei diesem frühen Gegentor war insbesondere ersichtlich, dass die Abseitsfalle des FCA nicht geklappt hat, denn Gumny hob etwas dilettantisch das Abseits auf.

Insgesamt war der FCA in Halbzeit eins offensiv kaum präsent – offensive Momente waren Mangelware. Freiburg übernahm nach der Führung die Spielkontrolle und zog sein Spiel über die Außen auf, was den FCA vor immense Probleme stellte. Nach 45 Minuten hatten beide Außenverteidiger eine Zweikampfquote von null Prozent (!). Das gesamte Team hatte in Halbzeit eins eine Zweikampfquote von rund 30 Prozent vorzuweisen. Beste Zweikämpfer waren zu diesem Zeitpunkt die beiden Innenverteidiger Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw mit 100% gewonnener Zweikämpfe.

An Reece Oxford lags an diesem Tag nicht, ganz im Gegenteil (Foto: xBEAUTIFULxSPORTS G.xHubbsx)

In Minute 25 dann das 2:0 durch Höler: Hier war insbesondere deutlich, wie ein Spiel aufgezogen werden kann, wenn man einen präsenten zentralen Mittelfeldspieler auf dem Platz hat. Der Ex-Bremer Eggestein, in der Sommerpause für fünf Mio. Euro Ablöse von der Weser an die Dreisam gewechselt, setzte stark seinen Vordermann Höler in Szene, der Gikiewicz überlupfen konnte. Ein Treffer zur Unzeit – kam der FCA doch gerade etwas besser in diese Partie.

Halbzeitpause dringend benötigt

Der FCA benötigte diese Halbzeitpause dringend, eine Klatsche drohte und das gegen einen vermeintlichen “Mitkonkurrenten”. Dieser Mitkonkurrent zeigte sich in allen Belangen stärker und vor dem Tor auch effizienter. Sie hatten über das gesamte Spiel rund 60 Prozent Ballbesitz, liefen den entscheidenden Kilometer mehr als der FCA, hatten eine bessere Pass- und Zweikampfquote. Trainer Streich wusste seine Mannen exzellent einzustellen auf den Gegner FCA.

Die Halbzeit des Schreckens komplett machte dann ein Handelfmeter pro Freiburg: Framberger setzte im Strafraum zur Grätsche an, der Ball touchierte den leicht ausgestreckten Arm – Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) entschied postwendend auf Elfmeter. Vincenzo Grifo verwandelte souverän – und erzielte den 999. Treffer der SC-Geschichte im Dreisamstadion. Die letzte Szene der ersten Halbzeit gehörte dann dem FCA: Niederlechner, ärmster Spieler auf dem Platz, setzte sich gut durch, schloss dann aus spitzem Winkel ab und bekam den Ball sogar noch aufs Tor – SC-Keeper Flekken hielt jedoch seinen Kasten sauber.

Gern gesehene Gäste

Weinzierl, Streichs Pendant auf der Gegenseite, reagierte personell und brachte Gruezo für den überforderten Framberger und Zeqiri für den blassen Hahn. Man hätte hier aber gut und gerne ein paar Spieler mehr noch auswechseln können. Bis auf Gikiewicz, dem der ein oder andere Abschlag misslang sowie das Innenverteidigerduo Jeff/Ox hätte man quasi jeden vom Platz nehmen können. Der FCA kam dennoch besser in die Partie als noch in der Halbzeit zuvor und in Person von Vargas zum Abschluss: Nach einem feinen Dribbling setzte der Schweizer seinen Torschuss aber deutlich drüber. Danach spielte 20 Minuten fast nur der SC Freiburg: Zuerst schoss Jeong knapp vorbei, danach hatte Grifo zweimal die Chance, jedoch kratzte Pedersen den Nachschuss von der Linie und zuletzt setzte Günter wiederum einen Schuss knapp neben den Pfosten.

Weinzierl wechselte in der 72. Minute Jensen für Niederlechner und Maier für Dorsch ein. Gikiewicz musste sodann zweimal eingreifen: Beim ersten Schuss von Demirovic bekam der Keeper den Ball schmerzhaft ins Gesicht, konnte jedoch weiterspielen. Beim zweiten Angriff der Freiburger konnte er den Ball klären, bevor ein Freiburger an das Spielgerät kam. Vargas wagte in Minute 84 dann nochmal einen Distanzschuss, verzog jedoch.

Zum Spielende ersetzte Cordova dann noch Vargas, erstgenannter foulte direkt mit seiner ersten Aktion Schlotterbeck und danach wurde pünktlich ohne Nachspielzeit die Partie beendet. Der FCA konnte jedoch erfolgreich das 1000. Bundesligator im Dreisamstadion der Freiburger verhindern – immerhin! Sonst gab es wenig bis gar nix erfolgreiches zu vermelden.

Ein Schritt vor, zwei zurück

“Ohne Nachspielzeit endet das letzte Spiel im Dreisamstadion. Freiburg verabschiedet es mit einem souveränen 3:0 gegen Augsburger, die einfach eine klasse schwächer waren. In der zweiten Hälfte investierte der Sportclub nicht mehr so viel wie in Durchgang eins und fuhr den Sieg ohne große Probleme ein.”

Liveticker des Kicker zur Partie SCF-FCA

Nun zum Fazit. Das Spiel war mal wieder ein Rückschritt. Ein Rückschritt zur Performance des FCA gegen Gladbach. Natürlich ist Gladbach Gladbach und nicht Freiburg, aber dennoch erklärt dies nicht, warum Einstellungen und Abläufe – die noch gegen Gladbach exzellent saßen – wie weggeblasen schienen. Ein Schritt vor, zwei zurück – die Marschroute des FCA?

Rafal Gikiewicz brachte es nach dem Spiel wieder mal auf den Punkt:

“Es war wieder ein Scheiß-Spiel. Wir müssen wieder eine Reaktion zeigen. Warum müssen wir immer nach drei Gegentoren eine Reaktion zeigen? Wir müssen ab der ersten Minute Fußball spielen.”

Torhüter Rafal Gikiewicz nach dem Freiburg Spiel (Quelle: DAZN)

Die Spieldaten untermauerten die Aussage von Rafal Gikiewicz: 18:9 Torschüsse aus Sicht der Freiburger, 6:3 Ecken, 61:39 Prozent Ballbesitz, 59:41 Prozent Zweikampfquote sowie 82:71 Prozent Passquote. Auch die Laufleistung der Freiburger war besser als die des FCA: 109,32 zu 107,79 km. Wieder wurde augenscheinlich, dass man zu Spielbeginn noch gepennt hat (was Giki monierte) und der vielgelobte Defensivverbund lies sich heute zu oft “herspielen” von patenten Freiburgern.

Schlecht, schlechter, Zweikampfquote

Exemplarisch für das schlechte Abwehrverhalten – insbesondere auf den Flügeln, auf denen wir praktisch jedes Mal überlaufen wurden – stehen die suboptimalen Zweikampfquoten von Gumny (20%) und Pedersen (33%). Der früh ausgewechselte André Hahn war komplett neben der Spur (Zweikampfquote zur Halbzeit 0 Prozent) und auch Caligiuri trat kaum in Erscheinung, hatte zum Spielende immerhin 50% Zweikampf- sowie 87% Passquote und war mit 10,61 zurückgelegten Kilometern laufstärkster Augsburger. Aber offensiv gelang ihm kaum etwas.

Ruben Vargas war stets bemüht und suchte mehrmals den Torabschluss. (Foto: xBEAUTIFULxSPORTS G.xHubbsx)

Florian Niederlechner hingegen war der ärmste Mann auf dem Platz, hing dauerhaft in der Luft und erarbeitete sich seine Chancen (die wenigen, die er hatte) selbst. Ruben Vargas und Florian Niederlechner war anzumerken, dass sie etwas reißen wollten offensiv und trauten sich was zu. Natürlich schwer, wenn kein Pass ordentlich an den Mann gebracht wird von den eigenen Mitspielern.

Die beste Passquote hatte Reece Oxford mit starken 88 Prozent, gefolgt von Caligiuri mit 87 Prozent. Im defensiven Mittelfeld hatte Dorsch nur eine Zweikampfquote von 33 Prozent aufzuweisen – zu wenig eigentlich für diese Position. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gruezo kommt immerhin auf 50 Prozent. Beide definitiv noch ausbaufähig, so viel steht fest. Und das war in Anführungszeichen “nur” der SC Freiburg. Wie sieht das dann erst gegen die Bayern aus oder gegen RB Leipzig?

Was nu’?

Wir haben nun viele Daten und Fakten gesehen. Wir haben auch alle das Spiel gesehen – ob vor Ort (Danke für euer Engagement, der FCA hat’s euch heute nicht gedankt) oder am TV gesehen. Und waren wohl alle ziemlich ernüchtert. Auch in dieser Saison gehts nur um das nackte Überleben, um den Abstiegskampf und die berühmten drei anderen hinter sich zu lassen in der Endtabelle. Nach sechs Spieltagen konnte man nur zwei eigene Tore erzielen, kassierte aber jedoch elf gegnerische – das erscheint nicht nur auf den ersten Blick zu viel (Gegentore) und zu wenig (eigene Tore). Ist das der oft zitierte Augsburger Anspruch in der elften Bundesligasaison?

Markus Weinzierl sagte nach dem Spiel: „Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, waren zu passiv, waren laufschwach und sind dadurch überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die zweite Halbzeit war durch die Umstellung etwas besser, aber da war es zu spät. In den vorherigen Spielen waren wir kompakt und aggressiv, heute überhaupt nicht. Weil Freiburg es mit seinem Positionsspiel auch richtig gut gemacht hat, war es ein verdienter Sieg. In Dortmund gilt es, sich wieder von der anderen Seite zu zeigen.“ (Quelle: FCA) Stefan Reuter wurde ebenfalls deutlich gegenüber dem Kicker: „Die erste Halbzeit war sicher das Schwächste, was ich bisher von unserer Mannschaft gesehen habe. Wir müssen an die Grenzen gehen. Was Sprints angeht, das war nicht unser Gesicht. Das hatte mit dem Spiel vom FC Augsburg gar nichts zu tun.“ Erkannt hat man diese Missstände in Augsburg jedenfalls schon. Nur, war das ggf. nicht schon in den letzten Wochen spür- und greifbar, etwas verzerrt wegen dem Sieg gegen Gladbach?

Reuter sagt “Sorry”

Hatte man sich auf den letzten Drücker noch mit einem Spieler wie Ritsu Doan beschäftigt, weiß man spätestens seit dem Freiburgspiel, wieso nochmal. Weil wir keinen Spielgestalter haben, der das Heft des Handelns in die eigene Hand nimmt. So beispielsweise beim 0:2 der Freiburger in Person von M. Eggestein gesehen. Der für “läppische” fünf Millionen Euro Ablöse ein echtes Schnäppchen war – der FCA hatte Bedarf auf der Position, war aber wohl nicht an Eggestein dran. Obwohl unser Gazetten-Andy ihn durchaus gerne am Lech gesehen hätte (“Ist auch im Vergleich zu Arne Meier einfach deutlich weiter”). Zurecht, muss man nach der Partie sagen.

Was bleibt, ist Frustration. Weil irgendwie immer ein Schritt nach vorne gewagt wird (Sieg gegen Gladbach, tolle Abwehrleistung) und dann zwei zurück (miserable Leistung im Defensivverbund, mögliche Klatsche gegen Freiburg drohte lange Zeit). Denn man muss konsterniert feststellen, dass uns Freiburg hätte abschießen können, wenn sie nicht nach 45 Minuten auf Energiesparmodus gedrosselt hätten.

Offensive dringend gesucht

Und der FCA? War (wieder mal) harmlos hoch zehn in der Offensive. Und mir fällt echt keiner ein, der hier für lichte Momente sorgen könnte, wenn nicht die, die eh schon auf dem Platz standen. Die nächsten zwei Partien führen uns erst auswärts nach Dortmund (heilige Maria, ich bin jetzt schon ganz nervös!) und anschließend kommt Bielefeld nach Augsburg. Der SC Freiburg hat uns die Grenzen am Sonntag jedenfalls aufgezeigt. Gerade gegen die Arminia muss es dann was zählbares geben, denn dies ist definitiv ein Mitkonkurrent. Der DSC steht derzeit mit vier Punkten (vier Remis, zwei Niederlagen) und einer Tordifferenz von -3 (3:6 Tore) auf dem Relegationsplatz. Der FCA steht auf Platz 15 mit fünf Punkten und der zweitschlechtesten Tordifferenz der Liga (-9, 2:11 Tore, mit Bochum). Nur Schlusslicht Fürth ist schlechter.

So oder so, den handelnden Personen sollte schleunigst was einfallen – noch läuten die Alarmglocken nicht, aber es gibt definitiv Warnsignale. Ignoriert sie nicht! Denn selbst Stefan Reuter bemängelte publikumswirksam im Kicker, der FCA “sei ins Spiel gegangen wie bei einem Sommerkick. Das hat dazu geführt, dass Freiburg die Räume hatte, um uns deutlich zu schlagen. Das war extrem schlecht von uns. Sorry für die Leistung.” Nehmen wir die Entschuldigung an?

Transferperiodencheck

Seit gestern Abend ist nun das Sommer-Transferfenster geschlossen und die meisten Clubs haben nochmals personell aufgestockt. So auch der FCA: Der Schweizer Mittelstürmer Andi Zeqiri wurde am Montag als Neuzugang präsentiert. Am “Deadline Day” schlug der FCA – trotz anderslautender Gerüchte – nicht mehr zu. Auch, weil ein Transfer in letzter Sekunde platzte. Aufgrund des versiebten Saisonauftaktes wurde dennoch mit der Verpflichtung eines Stürmers personell reagiert.

Nach einer kuriosen Vorsaison, die mit dem knappen Nicht-Abstieg durch den “Retter” Markus Weinzierl endete, folgte dann die ernste Aufarbeitung. Diese schonungslose Analyse förderte unter anderem einige Problemstellen zu Tage, die es neu- oder nach zu besetzen galt. Ein probates Mittel hier, externe Neuzugänge an Bord zu holen, um Lücken zu schließen. Um freie Ressourcen zu schaffen, müssen auch Spieler (temporär oder permanent) abgegeben werden. Die Zusammenfassung eines turbulenten Sommers aus FCA-Sicht:

Abgänge – die “Profis”

Ein schwerwiegender Abgang für den FCA ist definitiv Rani Khedira. Er war zuletzt Teil des Mannschaftsrats, hat sich in Augsburg zum Bundesligaspieler gemausert. Dies blieb der Konkurrenz nicht verborgen und Khedira schloss sich bekanntlichermaßen ablösefrei Union Berlin an. Und riss damit eine neuerliche Problemstelle im Augsburger Kadergerüst auf, nachdem Daniel Baier in der Saison zuvor schon nicht adäquat ersetzt werden konnte. Khediras Wechsel zu kompensieren wird sportlich und menschlich jedenfalls nicht leicht werden, so viel steht fest. Zu solide und umsichtig agierte der gebürtige Stuttgarter in der Augsburger Schaltzentrale die letzten Jahre. Nie vergessen werden wir das wichtige 1:0 durch Rani Khedira am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison gegen Werder Bremen, das uns alle in einen kollektiven Freudentaumel versetzt hat und zeitgleich den Klassenerhalt bedeutete.

Mit Marco Richter wechselte eine Augsburger Identifikationsfigur in die deutsche Hauptstadt, um sich sportlich weiterzuentwickeln. Dies ist einerseits traurig, weil die Augsburger Fans natürlich gerne einen gebürtigen Augsburger in der Stammelf sehen möchten. Diese “Local Heroes” gehen dem FCA allerdings so langsam aus. Mit Framberger spielt derzeit nur noch ein gebürtiger Augsburger bei den Profis und dies zuletzt nur als Teilzeitkraft. Oft wirkte es bei Richter so, als wäre diese Erwartungshaltung eine Bürde, die der gebürtige Friedberger mit sich trug. Und die er gefühlt nie ablegen konnte. Unmut zog der flinke Flügelspieler weiterhin auf sich, weil er oft aus zweiter Reihe (teilweise zu überhastet) abschloss und dabei leider den ein oder anderen besser postierten Nebenmann übersah. Das Tor traf er bei diesen Versuchen äußerst selten.

Trotzdem verehren wir Marco Richter alle sehr, so wie RoGaz-Gründer Andy, der ihm einen virtuellen Liebesbrief widmete. Wir wünschen ihm viel Erfolg und man kann wohl sagen, dass er abseits der Heimat den nächsten Entwicklungssprung packen kann, nachdem er beim FCA lange stagnierte. Mach einfach den Kopf aus Marco und zieh dein Ding durch.

Weitere Abgänge, wie die von Leihrückkehrer Kevin Danso oder Ersatzmann Marek Suchy, fallen höchstens quantitativ ins Gewicht. Und sind nur zum Teil nachbesetzt worden. Gerade Marek Suchy merkte man an, dass der Bundesligafussball oft zu schnell für ihn war. Kevin Danso hat sich beim FCA nicht mehr in der Lage gesehen, für den Verein Fußball zu spielen. Ein unrühmliches Ende einer eigentlichen Success Story. In ihm hatten wir eigentlich alle einen künftigen Leader in der Augsburger Defensive gesehen.

Marek Suchy war ein solider Ersatzmann und verstärkte den FCA in der Breite. Sein Abgang schmerzt daher nicht ganz so sehr, wie die von Khedira und Richter. (Foto:  kolbert-press Christian Kolbert)

Abgänge – die “Nachwuchshoffnungen”

Der FCA hat einigen Jungspunden aus dem Nachwuchs per Leihe die Möglichkeit gegeben, Spielpraxis zu sammeln und Profiluft fernab des Lechs zu schnuppern. So wurden die folgenden Spieler seit Anbeginn der Transferperiode an Clubs aus der zweiten, dritten und vierten Liga verliehen:

  • Lukas Petkov (20): Konnte am letzten Spieltag gegen den FC Bayern sein Bundesligadebüt feiern, wurde dann Anfang Juli zum Drittligisten SC Verl (NRW) verliehen.
  • Benjamin Leneis (22): Der Keeper absolvierte zu Beginn der Vorbereitung erst ein Probetraining bei den Magdeburgern und wurde dann für eine Saison zum Drittligisten verliehen. Leider zog sich der 1.95 Meter große Schlussmann vor kurzem einen Innenbandriss zu, Rückkehr unbekannt.
  • Felix Götze (24): Der defensive Mittelfeldspieler wurde auf eigenen Wunsch hin erneut zum 1. FC Kaiserslautern in die dritte Liga verliehen. Auch Felix Götze erwischte es vor kurzem knüppeldick: Er zog sich in einem Ligaspiel eine Kopfverletzung zu und musste sogar ins Krankenhaus. Den beiden Verletzten auch weiterhin gute Besserung!
  • Jozo Stanic (22): Kam beim FCA nicht zum Zuge und wurde zum Drittligisten Wehen-Wiesbaden verliehen. Dort konnte in der Vorsaison Maurice Malone brillieren.
  • Maurice Malone (21): Apropos, Maurice Malone verlies den FCA auf den letzten Drücker für eine weitere Leihsaison. Er wird in der aktuellen Saison für den Zweitligisten Heidenheim auflaufen.
  • Seong-Hoon Cheon (20): Der Südkoreaner wurde am “Deadline Day” noch in die Regionalliga Südwest zum FC Homburg verliehen. Der Stürmer soll hier insbesondere Spielpraxis sammeln.

Die beiden Augsburger Eigengewächse Tim Civeja und Dominic Schmidt hingegen wurden nicht verliehen. Während der Mann mit der tollen Haarpracht dieses Jahr das Abitur ablegen will, hat sich “Dodo” Schmidt in der Saisonvorbereitung mangels Innenverteidiger ins Rampenlicht gespielt. Beide sind nahe dran am Team. Gerade bei Tim Civeja muss man sicher auch darauf achten, wie er nach seiner langwierigen Verletzung wieder in Tritt kommt. Dominic Schmidt hingegen spielt eigentlich bei der U23 des FCA in der Regionalliga Bayern eine gewichtige Rolle.

Zugänge – Die “U21 – EM-Helden”

Kommen wir nun zu den neuen Spielern in der Fuggerstadt, die die Abgänge kompensieren sollen: Zum einen ist hier sicher der Königstransfer in Person des U21-Europameisters Niklas Dorsch zu nennen. Der Transfer des 23jährigen Mittelfeldspielers zog sich in die Länge wie Kaugummi – sehr zum Leidwesen vieler FCA-Fans. Jedoch wurde der Dorsch an Land gezogen und ganz Fußballdeutschland beneidete uns um diesen tollen Fang. Gegen Greifswald versprühte der gebürtige Franke leichte Baier-Vibes, als er akkurate Außenristpässe an den Mann brachte. Jedoch leistete er sich auch eklatante Fehlpässe. Kurzum, gebt dem jungen Mann Zeit, denn er hat bisher – trotz aller Vorschusslorbeeren – kaum Bundesligaluft geschnuppert.

Sein kongenialer U21-Nebenmann Arne Maier konnte via Tauschdeal mit der Hertha eingetütet werden. Tauschobjekt seitens der Augsburger war hierbei Marco Richter. Maier wechselt erstmal per Leihe für ein Jahr an den Lech und fiel die letzten zwei Partien direkt aus. Noch ist es zu früh, den beiden defensiven Mittelfeldspielern eine glorreiche Zukunft zu prognostizieren. Im Hier und Jetzt ist hier noch ganz viel Abstimmungsarbeit nötig und die Erfahrung in der Bundesliga wird mit jeder gespielten Minute anwachsen. Seitens des FCA sieht man in den beiden aber wohl ggf. die künftige Augsburger Schaltzentrale, die seit den beiden Abgängen von Stammhalter Baier und Thronfolger Khedira qualitativ unterbesetzt ist. Weder Gruezo noch Strobl konnten dies Lücken füllen und der, der es am ehesten kann, ist dauernd verletzt. Die Rede ist hier natürlich von Jan Moravek.

Zugänge – die “No-Names”

Nachdem der FCA in den ersten drei Saisonspielen nur ein Tor selbst erzielen konnte, war man quasi zum Handeln auf dieser Position gezwungen! In Andi Zeqiri (22) fand man einen Spieler mit einem Profil, das es so in Augsburg derzeit noch nicht gibt. Ein schneller Stoßstürmer, pressingstark, guter Torabschluss – allerdings wenig erfahren. Zuletzt in England bei Brighton & Hove Albion unter Vertrag und nun für ein Jahr zum FCA transferiert. Er ist Schweizer Nationalspieler und kennt daher seinen Landsmann Ruben Vargas bereits, mit dem er auch in dieser Länderspielpause im Einsatz ist für die “Nati”. Markus Weinzierl klang aber zuletzt im Interview der Augsburger Allgemeinen so, als würde er in Zeqiri nicht sofort den benötigten Knipser sehen. Zeqiri sei aber defintiv weiter vom Entwicklugsstand als bspw. Maurice Malone.

Andi Zeqiri ist Schweizer Nationalspieler und somit Teamkollege von Ruben Vargas (Foto: xJustPictures.ch VedranxGalijasx)

Andi Zeqiri ist also nicht der Spieler, der sofortige Tore en masse verspricht. Man kann wohl auch bezweifeln, dass dieser Spielertyp für ein angemessenes Entgelt am Ende der Transferperiode noch zu bekommen war. Ein Zeqiri ist eher ein vielversprechendes Talent, das den nächsten Schritt machen will und muss. Parallelen zu Landsmann Vargas sind durchaus vorhanden. Es wird spannend sein, wie Weinzierl und Co. mit ihm planen. Flo Niederlechner ist sein Herausforderer, sein Torknoten ist gegen Leverkusen geplatzt. Finnbogason kehrte gerade von seiner Verletzung zurück und stand im Kader. Cordova ist seit kurzem wieder im Mannschaftstraining. Und alle drei sind andere Spielertypen als Zeqiri. Dies könnt ihr im unten beigefügten Video gerne selbst bestaunen.

Hier an dieser Stelle möchten wir Andi Zeqiri noch herzlich in Augsburg begrüßen!

Herzlich Willkommen, Andi. Gute Skills scheint er zu haben. Wir hoffen, wir werden sie auch in Augsburg besser früher als später bestaunen dürfen.

Zwei Ergänzungsspieler kamen im Sommer zum FCA: Mit Lasse Günther konnte man einen ehemaligen Augsburger zurück an den Lech lotsen und dem FC Bayern ein Schnippchen schlagen. Gilt der 18jährige doch als absolutes Juwel innerhalb seines Jahrganges! Beheimatet ist der Jungspund auf Rechtsaußen, dort kann er seine Schnelligkeit optimal einbringen. Ein Mann für die Zukunft – gerade ob der Tatsache, dass die beiden Platzhirsche Hahn und Caligiuri schon über 30 Jahre alt sind. Ein Zukunftsspieler ist sicherlich auch Daniel Klein, U-Nationalspieler Deutschlands und bei der TSG Hoffenheim ausgebildet. Der Keeper konnte sich bereits in Testspielen und bei der U23 beweisen und man kann sagen, der hat was auf dem Kasten! 🙂

Daniel Klein kam von der TSG Hoffenheim zum FCA. In der U23 konnte er sein Können schon unter Beweis stellen. Gehört ihm die Zukunft beim FCA? (Foto via imago)

Prognose 1 – “Augsburger Schaltzentrale”

Nur zwei Leistungsträger verließen den Club (Khedira und mit Abstrichen Richter) – und diese Positionen wurden nachbesetzt. Ob dies qualitativ gelungen ist, lässt sich jetzt noch schwer abschätzen. Mit Dorsch und Maier hat man jedenfalls zwei “Nachwuchstalente” für sich gewinnen können, die (fast) in der ganzen Bundesliga und auch darüber hinaus begehrt waren. Nur müssen sich diese natürlich einspielen und in der Liga endgültig Fuß fassen. Maier hat bei Arminia Bielefeld letzte Saison schon andeuten können, welch Gewinn er für eine Mannschaft sein kann. Dorsch muss dies noch nachweisen, in Gent hatte er letzte Saison einen schweren Stand aufgrund vieler Trainerwechsel in einem eher unruhigen Umfeld.

Fazit: Zusammen könnten diese beiden die nächsten Jahre das defensive Mittelfeld des FCA bilden und in die Fußstapfen von Baier und Khedira treten.

Prognose 2 – “Wer dirigiert hier?”

Marco Richters Abgang wird wohl eher im Kollektiv aufgefangen werden müssen – hier hätten viele Augsburger Anhänger sicher gerne Maurice Malone gesehen. Leider wurde dieser von den Verantwortlichen als noch zu leichtgewichtig empfunden. Mein Blick wird nun auch häufiger gen Heidenheim wandern. Mit dem Augsburger Evergreen Hahn, dem Schweizer Wirbelwind Vargas und dem Corona-Genesenen Caligiuri hat man jedenfalls (noch für diese Saison) die beiden Flügel qualitativ ausreichend besetzt. Dahinter lauern Freddy Jensen und Noah Sarenren Bazee. Die Außenseiterrolle nimmt Lasse Günther ein, der zuletzt einige Male bei der U23 in der Startformation stand und hier gute Ansätze zeigte.

Im offensiven Mittelfeld hat man bisher noch keine richtige Lösung gefunden, Freddy Jensen galt hier lange als Kronprinz. Hinkt den Erwartungen bislang jedoch hinterher. Gregoritsch kann diese Position ebenfalls spielen, wirkt auf dem Platz – abhängig der Tagesform – sehr häufig wie ein Fremdkörper. Hier hätte ein externer Zugang ggf. gut getan. Im Sturm wird es zunächst auf einen Zweikampf hinauslaufen – zwischen Niederlechner und Zeqiri. Außer Weinzierl stellt das System um, sodass beide Stürmer Platz haben. Finnbogason kann also in Ruhe fit werden nach erneuter Verletzung. Cordova hätte man eigentlich abgeben können oder zumindest verleihen. Ein Schritt zurück in die zweite Liga, so wie bei Maurice Malone geschehen, wäre bestimmt sinnvoll gewesen. Arminia Bielefeld in der letzten Saison war möglicherweise zu früh ein Regal zu hoch gegriffen.

In der Offensive war zuletzt der Japaner Ritsu Doan beim FCA im Gespräch. Leider hat sich in den letzten Stunden des “Deadline Days” der Wechsel zerschlagen, der FCA war jedenfalls laut Medienberichten nah dran an einer Verpflichtung. Aus unserer Warte kann hier nur gesagt werden: Das ist sehr schade. Der wuselige Flügelspieler hat letzte Saison bei Aufsteiger Bielefeld brilliert und wäre eine absolute Bereicherung für die Offensive gewesen – böse Zungen behaupten, er wäre ein Upgrade für den abgewanderten Richter gewesen.

Fazit: Der Dirigent des Augsburger Offensivfußballs wird weiterhin dringend gesucht.

Ritsu Doan war das Objekt der Begierde am Deadline Day – leider kam es zu keiner Einigung. Der Japaner hat letzte Saison bei der Arminia für Furore gesorgt und wird wohl in der laufenden Saison nur Ergänzungsspieler bei seinem Club PSV Eindhoven sein. (Foto via imago)

Prognose 3 – “Eher schlank, als breit “

In der Innenverteidigung und im Sturm bestand tatsächlich der dringendste Handlungsbedarf. Jeffrey Gouweleeuw verletzte sich im Testspiel gegen Cagliari Ende Juli schwer an den Adduktoren, kam gegen Hoffenheim mehr schlecht als recht zurück und fällt seither auf unbestimmte Zeit aus. Danso hat sich mit ein wenig Drama nach Frankreich verabschieden können und Leihrückkehrer Winther machte seine Sache gegen Greifswald im DFB Pokal ausgezeichnet. Braucht allerdings noch Zeit. Der Langzeitverletzte Reece Oxford kehrte triumphal gegen Frankfurt auf den Platz zurück und war unser Man of the Match! Seither heißt das IV-Duo Uduokhai und Oxford. Mit dem Ausfall von Moravek, der wohl auch einige Zeit lang nicht zur Verfügung stehen wird und dem weiterhin verletzten Strobl, sieht es auch im Defensiven/Zentralen Mittelfeld nicht allzu rosig aus.

Einer, dem diese Rolle liegen sollte, ist eigentlich Carlos Gruezo. Der Ecuadorianer konnte aber auch gegen Leverkusen den verletzten Moravek nicht ersetzen und zeichnete sich primär durch viele unnötige Ballverluste aus. Zudem wird er wegen einer Nominierung für seine Nationalmannschaft sicher gegen Union Berlin fehlen. Dies kritisierte Reuter zuletzt übrigens medial. Mit der zerschlagenen Verpflichtung von Kevin Vogt hat man hier die Chance verpasst, die personelle Lage etwas entspannen zu können. Gerade Ex-Augsburger Vogt hat sich bereits nachhaltig in der Liga bewiesen und kennt den FCA aus der Vergangenheit. Die Erfahrung und Klasse des heute 29jährigen hätte der Defensive sicher gut zu Gesicht gestanden. Zudem kann der Innenverteidiger auch auf der “Sechs” spielen, dies hat er zum Beispiel beim FCA anno dazumal recht erfolgreich getan.

Fazit: Der Kader in diesem Mannschaftsteil eher schlank, als breit.

Chance – Vertragslose Spieler

Spieler könnte der FCA dennoch verpflichten, wenn diese vertrags- und vereinslos sind. Hierfür gilt die Regel, dass bis Ende des Wintertransferfensters noch vereinslose Spieler unter Vertrag genommen werden dürfen. Hier gibt es einige interessante Namen, die für den FCA ggf. noch interessant wären, um sich in der Breite noch kurzfristig zu verstärken. Vorbehaltlich, die Spieler ziehen hier mit. Ich liste nachfolgend einmal die interessanten Spieler auf unseren “Problempositionen” auf, wohlwissend, dass die Spieler noch oder maximal kurzfristig weiterhelfen (gerade auch aufgrund des teilweise hohen Alters):

  • Neven Subotic (32, Innenverteidiger): Der Ex-Dortmunder ist derzeit vereinslos, in der Bundesliga war er vor einiger Zeit zuletzt für Union am Ball. Könnte den FCA kurzfristig in der Innenverteidigung verstärken, hier plagt den FCA derzeit Spielermangel und die Backups sind tendenziell alle eher unerfahren (Winther, Schmidt, mit Abstrichen auch Oxford) oder keine gelernten Innenverteidiger (Strobl, mit Abstrichen auch hier Oxford).
  • Sebastian Langkamp (33, Innenverteidiger): Der Ex-Augsburger ist ebenfalls vertragslos und auf der Suche nach einem neuen Verein. Die Begründung ist dieselbe wie bei Neven Subotic. Der Vorteil bei Langkamp wäre hier zusätzlich, dass er das Augsburger Umfeld von früher noch kennen sollte. In der Bundesliga war Langkamp zuletzt in der Saison 2019/2020 für Werder Bremen am Ball.
  • Shkodran Mustafi (29, Innenverteidiger): Auch der Weltmeister von 2014 ist derzeit vereinslos. Zuletzt war der Innenverteidiger, der auch auf der Rechtverteidiger-Position spielen kann, bei Schalke 04 im Einsatz. Lange Zeit kickte der ehemalige deutsche Nationalspieler höchst erfolgreich in der Premier League für den FC Arsenal. Diese Glanzzeiten sind längst vorbei, aber Mustafi ist erst 29 junge Jahre alt und könnte sicher noch 2-3 Jahre durchschnittlichen Bundesligafußball spielen. Warum dann nicht beim FCA als Backup?
  • Jack Wilshere (29, Zentrales Mittelfeld): Der ehemalige englische Nationalspieler ist erneut vertragslos. Seine Karrierehöhepunkte hatte er bei Arsenal, Bournemouth und West Ham. Hierbei generierte er über 70 Mio. Euro an Ablösen. Der aus der Arsenal Jugend stammende Mittelfeldspieler kann sowohl defensiv als auch offensiv agieren. Ggf. könnte es hier mit dem Gehaltswunsch von Jack Wilshere eng werden, ohne genau zu wissen, was dieser zuletzt bei seinem letzten Club Bournemouth verdient hat. Gute Stats hat er für einen Mittelfeldspieler jedenfalls: In 182 Premier League Spielen war er an 29 Toren direkt beteiligt, in der Champions League lief er 22 Mal auf und erzielte je vier Tore und Assists.
  • Max Meyer (25, offensives Mittelfeld): So jung, so talentiert und trotzdem vereinslos – das trifft auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler voll zu. 2018/19 noch mit einem Marktwert von 18 Mio. Euro ausgestattet, verzockte sich der Offensivspieler mit seinem Wechsel zu Crystal Palace. Statt großer Karriere ging es seither eher bergab für ihn. Bei seinem Jugendclub Schalke 04 ist er seit seinem Abschied alles andere als beliebt. In der Bundesliga kommt er insgesamt auf 156 Einsätze (17 Tore, 16 Vorlagen). Zuletzt war Meyer beim 1. FC Köln im Einsatz. Bei den Geißböcken kommt er in der Rückrunde 20/21 auf vier Startelfeinsätze und acht Einwechslungen. Für einen neuen Vertrag konnte er sich nicht empfehlen. Könnte Markus Weinzierl den “kopferten” Max wieder hinbiegen?
  • Gonzalo Castro (34, Zentrales Mittelfeld): Der Ex-Stuttgarter kann auch im offensiven oder rechten Mittelfeld sowie in der rechten Verteidigung spielen, ist nun aber auch schon 34 Jahre alt. In seiner Blütezeit spielte der Deutsch-Spanier bei Leverkusen und Dortmund, kommt auf stolze 409 Bundesligapartien. Hierbei erzielte er 37 Tore und 79 Assists. Für eine Saison wäre er durchaus eine Möglichkeit für den FCA – aufgrund seiner Polyvalenz und der massigen Erfahrung. In der letzten Saison absolvierte er beim VfB in der Bundesliga 26 Partien (4 Tore, 2 Assists). Ich sag dann mal: Why not? Mach uns den Trochowski, Gonzalo!
  • Daniel Sturridge (32, Sturm): Der ehemalige englische Nationalspieler ist schon seit Frühjahr 2020 vereinslos. Zuletzt war er für Trabzonspor in der Türkei am Ball, hierfür verlies er 2019 den FC Liverpool. Einige englische Topclubs zieren seine Vita, sein Marktwert lag 2018 noch bei 20 Mio. Euro. In der Premier League kommt er auf 218 Partien. 77 Tore und 29 Assists klingen beeindruckend. Ob er wohl fit und einsatzbereit wäre aufgrund mangelnder Spielpraxis? Erfahren genug ist er jedenfalls. Treffsicher nachweislich auch. Und die Bundesliga fehlt noch in seiner Vita. Übrigens hat er heute Geburtstag, ebenso wie Mads Pedersen (Happy Birthday!) und ist damit auf den Tag genau sieben Monate jünger als Alfred Finnbogason. Obendrein etwas weniger verletzungsanfällig als dieser. Happy Birthday, Daniel. Stefan Reuter, übernehmen Sie, der Mann hat ein Geburtstagsgeschenk verdient!

Weitere bekannte Spieler, wie Marko Marin, Ribéry, Maicon und Falcao, sind derzeit auf der Suche nach einem Verein. Dürften jedoch aufgrund ihres Renommees gehaltstechnisch in einer anderen Liga spielen oder schlichtweg schon zu alt sein. Einige Ex-Augsburger sind ebenfalls vereinslos – darunter Caiuby, Marcel Heller, Shawn Parker, Fabian Giefer und Ibrahima Traore.

Marin und Traore sind eher Flügelspieler – und hier sehen wir uns in Augsburg für diese Saison noch ordentlich besetzt. Sonst hätte man auch auf diese beiden noch ein Auge werfen können. Ich möchte dem FCA keineswegs unbedingt einen vertragslosen Spieler ans Herz legen, schlussfolgere jedoch, dass der ein oder andere temporär weiterhelfen könnte. Spieler wie Subotic oder Castro kennen die Liga, kennen das Business und wären sicherlich schnell startklar. Ob dies jedoch die auch die Ansicht unserer Verantwortlichen ist, bleibt abzuwarten. Der Verlust durch solch ein Geschäft ist jedenfalls gering.

Schlussworte

Sicher hätten wir gerne noch den ein oder anderen qualitativ hochwertigen Neuzugang am Lech gesehen. Doch leider sollte es nicht mehr sein. In der Innenverteidigung und im offensiven Mittelfeld wäre noch eine Planstelle zu besetzen gewesen – auch, wegen dem derzeitigen Verletzungshochstand. Man hatte am “Deadline Day” laaaange das Gefühl gehabt: Da passiert heute noch was beim FCA! Das Social Media Team hat dies auch noch mächtig angeteasert. Doch passiert ist zum Leidwesen der Fans eben gar nix. Das hatten wir dann so nicht unbedingt erwartet.

Rufe nach dem japanischen Nationalspieler Doan wurden – nach Hochkochen der Gerüchte – zwischenzeitlich in den Foren so laut, dass diese sicherlich auch in Japan ankamen. Umso trauriger natürlich dann die finale Absage. Hierzu zähle ich auch das Scheitern des Deals mit Vogt. Wobei natürlich auch allgemein gilt, dass – neben dem Spieler – auch der abgebende Verein mitspielen und die Rahmenbedingungen für beide Parteien passen müssen. Spekulieren könnte man hier jetzt über das späte Interesse, die fehlenden Plan B’s – oder hätte man die Spieler nur aufgenommen, um die Kaderbreite zu verstärken? Bei beiden Aspekten bin ich mir hier relativ unsicher.

Trotz einiger Abstellungen zu den Nationalteams kann der FCA die Länderspielpause für sich nutzen und einige Abläufe auf den Prüfstand stellen. Ein Test gegen Heidenheim ist hier für den heutigen 1.9. (18 Uhr) anberaumt. Die große Aussagekraft wird dieses Freundschaftsspiel jedoch nicht haben, sondern es gilt hier primär, einige Dinge ohne Druck und Pflichtspielambiente auszuprobieren.

Wir sind gespannt, wie sich die Empörkömmlinge und Neuankömmlinge weiterhin in der Fuggerstadt schlagen und wünschen allen eine rasche Akklimatisierung.

Immer wieder Saisonstart

Ernüchtert. Frustriert. Und a bisserl schlecht gelaunt. So oder so ähnlich könnte man meine Gemütslage derzeit beschreiben – und das schon zu Saisonstart.

Warum? Der FCA hat gestern eine empfindliche Niederlage gegen schlagbare Hoffenheimer erlitten. Empfindlich daher, weil sie uns direkt am ersten Spieltag ans Tabellenende (Hallo, rote Laterne!) befördert hat. Und weil man gegen einen Gegner auf Augenhöhe sprichwörtlich baden gegangen ist.

Für meinen Geschmack mit zu wenig Gegenwehr. Markus Weinzierl und die Horror-Bilanz zu Saisonstart – da war doch was!

Saisonstart verpasst

Man muss dem FCA zu Gute halten, dass sie die ersten 60 Minuten gar nicht so schlecht agiert haben, wie es eine 0:4 Niederlage aus Sicht der Augsburger vermuten lässt. Es gab starke Momente, man erinnere sich an den Schlenzer von Vargas. Oder die Torannäherung von Moravek. Überhaupt, wie gut war Moravek gestern wieder? Lenker in der Offensive, Zerstörer in der Defensive. Man merkt erst wie gut Moravek wirklich war, wenn man näher betrachtet, dass nach dessen Auswechslung der FCA einen Bruch im Spiel erfuhr. Dies ereignete sich um die 60. Spielminute herum. Moravek ist offensichtlich konditionell leider (noch) nicht so auf der Höhe, dass er dieses Tempo 90 Minuten gehen kann.

Kämpferisch und läuferisch war das Spiel über 90 Minuten relativ intensiv geführt – von beiden Seiten. In der ersten Halbzeit hatten wir eine etwas niedrige Passquote von rund 70 Prozent. Zudem wenig Ballbesitz, die Prozentzahl erinnert ein wenig an Herrliche Zeiten (Achtung, ausgelutschter Wortwitz!).

Das war aber auch nicht das einzige, was an diese Zeiten, die wir alle lieber verdrängen möchten, erinnert. Die zweite Halbzeit hatten wir keine wirkliche Torchance, das ist ein trauriger Fakt. Und die Wechsel, die man nicht im Detail nachvollziehen kann, erinnern ebenfalls an bereits unrühmliche Zeiten. Moravek raus, Maier rein – der nach knapp fünf Tagen in Augsburg noch nicht akklimatisiert sein kann. Das bewies er auch im Spiel. Hahn raus und der gerade wieder genesene Caligiuri rein. Gregoritsch für Jensen- auch hier ging der Plan nicht auf.

Dennoch war der Weinzierlsche Fußball in Ansätzen bemerkbar: Wir gingen von Spielbeginn an munter drauf, waren griffig, erarbeiteten Chancen. Jedoch, und hier kommen wir zum großen Aaaaber, waren die Torchancen zumeist nicht zwingend. Es waren einfach keine Großchancen. Es gab diese lichten Momente, aber sie waren zu wenig, um ein Spiel für sich zu entscheiden.

Auch die Zweikampfquote war ausbaufähig. Gegen ein dezimiertes Hoffenheim – die ein eklatanter Spielermangel quält – die auch zuletzt im Pokal 120 Minuten gegen den Drittligisten Viktoria Köln bestreiten mussten, war deutlich mehr drin.

Defensive erst hui, dann pfui

Hinten in der Defensive gab der Kapitän sein Comeback. Bis ins zweite Spieldrittel möchte man sagen, es war ein erfolgreiches. Die eigentlich eingespielte Truppe in der Defensive – konkret: Iago, Uduokhai, Gouweleeuw, Gumny – hatte zuerst alles im Griff, um dann in der zweiten Halbzeit endgültig zusammen zu brechen. Beim ersten Gegentreffer vermochte man noch zu sagen: Das war ein individueller Fehler. Jedoch stand auch dort schon die Viererkette schlecht.

Keeper Gikiewicz war dann nur das Ende einer langen Fehlerkette, in die sich auch Hoffnungsträger Dorsch einreihen durfte. “The Wall” Gikiewicz fasste auch gestern beim Ball folgenschwer daneben – fast analog zum Greifswald-Spiel und dem 3:2 -Anschlusstreffer. Wieder Gikiewicz, der von seinen Vorderleuten beim 0:3 mutterseelenallein gelassen wurde, dann noch schlecht getimed aus dem Tor eilte – leichtes Spiel für die TSG. Die TSG durfte hier munter Doppelpässe spielen und der FCA sah zu. Die Gegenwehr der Augsburger war spätestens nach dem zweiten Gegentreffer – so zumindest der Eindruck vor dem TV – eingestellt worden.

Was wiederum auffiel: Unsere Außenverteidiger kamen vorne kaum zur Geltung und standen hinten ein ums andere mal – seien wir ehrlich – schlecht. Alleine Gumny stand mehrfach zu weit von seinem Gegenspieler weg. Auch Iago lies sein Gegenüber des Öfteren ungehindert flanken. So geschehen unter anderem beim ersten Gegentreffer. Der Hoffenheimer Außenspieler Kramaric gab beispielsweise drei Assists, ihn konnte man zu keiner Zeit aus dem Spiel nehmen. Das ist dann einfach der Unterschied in so einem Spiel, das eigentlich auf Augenhöhe lange Zeit stattfand.

Dorsch und Maier verloren jeweils bei einem Gegentreffer zu einfach die Kugel. Dorsch, der neue Heilsbringer in Augsburg, hat noch Schwierigkeiten im Passspiel. Agierte teilweise zu riskant. Sein U21-Nebenmnan Arne Maier ist gerade erst beim FCA angekommen, das kann man ihm zu Gute halten. Vielleicht waren die dreißig Spielminuten auch einfach zu viel, eine Eingespieltheit mit Teamkollegen kann hier noch nicht vorhanden sein.

Offensive gesucht

Generell war das Offensivspiel des FCA geprägt von vielen Fehlpässen – so spielt man die überfallartigen Konter, die Weinzierl gerne sehen möchte, nicht sauber aus. Der einzige, dem im Ansatz gestern offensiv was gelungen ist, ist EM-Rückkehrer Ruben Vargas, der unlängst seinen Vertrag in Augsburg verlängerte. Gut so, möchte man sagen! Ruben Vargas traute sich auch einfach mal was – man merkt hier jetzt auch die Abstinenz von Richter- und tut etwas unvorhergesehenes. Dieser Spielwitz tut gut und tut Not!

Auch André Hahn kämpft und müht sich, sucht immer wieder den Zug zum Tor. Hat aber meist keine Anspielstation und schlägt dann die Flanke, die keinen Abnehmer findet. Denn auch gestern war Flo Niederlechner absolut blass. Als Caligiuri dann in die Partie kam, ging in der Offensive gar nix mehr. Hoffenheim war dem 5:0 näher als wir dem Anschlusstreffer, so ehrlich muss man sein. Diese Momente in der Offensive waren oft zu sehr geprägt vom Zufall. Das konnte nicht gut gehen. Und wenn man vorne keins macht, fängt man sich die Dinger hinten dann. Gestern waren es leider ein paar Gegentore zu viel.

Wem traut man beim FCA diese genialen Momente zu? Außer Vargas fällt da nur noch André Hahn ein, der einen tollen Steilpass mittels genialen Lupfer zum 4:2 gegen Greifswald verwandelte. Finnbogason? Erneut verletzt. Richter? Mittlerweile bei der Hertha. Gregerl? Sucht nach seiner Form, die er am liebsten im österreichischen Leiberl zeigt. Bazee? Im Dauertief oder Dauer-Krankenstand, sucht es euch aus. Niederlechner? Mehr im Abseits als sonst wo. Malone und Günther gehört wohl die Zukunft, aber standen nicht mal im Kader. Von ihnen kann man offensichtlich nicht die benötigten sofortige Verstärkung erwarten. Leihrückkehrer Cordova fällt obendrein noch verletzt aus.

Es gilt jetzt – gerade in der Offensive – ein wenig mehr Sauberkeit in die Ballaktionen zu bringen, die Passquote positiver zu gestalten sowie den Abschluss verstärkt zu suchen. Man vermisst da ja fast schon ein wenig die oft gescholtenen Ego-Abschlüsse von Marco Richter. Offensive Highlights – zu selten gestern gesehen!

Greifswald, einen Oberligisten, konnte man eine Halbzeit herspielen – dieser Gegner ist aber sicherlich nicht der Maßstab eines Bundesligisten. Eine weitere Offensivoption – die ggf. polyvalent einsetzbar ist – wäre hier vielleicht wünschenswert. Wen kann Reuter hier noch aus dem Hut zaubern, der die nötige Klasse hat und für wen wir das nötige Geld in der Kasse haben? Die Kasse sollte nach den Abgängen von Danso und Richter nicht gerade leer sein. Und auf den Zufall sollten wir uns hier nicht (wieder) verlassen. Dazu steht sportlich zu viel auf dem Spiel. Eine weitere Saison Zittern und Zaudern wollte man in Augsburg auch tunlichst vermeiden.

Die rote Laterne

Auf die nicht so glorreiche Schiedsrichterleistung und Hoffenheimer Unsportlichkeiten auf sowie neben dem Platz gehen wir an dieser Stelle nicht ein. Denn das würde den falschen Fokus setzen.

Wir müssen an uns selbst arbeiten, denn die Eintracht – auch wenn sie gestern gegen Dortmund kein Land sahen und aus dem DFB Pokal schon raus sind – ist keine Laufkundschaft. Ganz im Gegenteil. Hier sehe ich durchaus Parallelen aus spielerischer Sicht zu dem gestrigen Gegner Hoffenheim. Auch die sind ein durchaus “ekliger Gegner”. Beide Truppen zeigen das, was Weinzierl von unseren Mannen möchte. Eine eklige Spielweise, unangenehm sein. Umschalten und die einfachen Tore machen. Im Zweikampf dem Gegner “wehtun”, dessen Spiel unterbinden und sie nicht zum Zug kommen lassen. Alles gestern vom FCA maximal in Ansätzen nur gesehen.

Geben wir Maier, Dorsch und Co. noch ein paar Tage, um sich einzuspielen. Vielleicht bekommen wir sogar noch externen Zuwachs, wer weiß. Nicht alles ist schlecht, auch wenn einem bei einem soliden 0:4 die Argumente und Positivbeispiele ausgehen. Hand aufs Herz: Heute und vielleicht auch noch morgen ist bei mir nix rosarot und die Niederlage ist absolut ärgerlich, unnötig und beängstigend. Vorallem in der Höhe. Beängstigend, weil nun schon ab dem ersten Spieltag das Abstiegsgespenst in Augsburg herumgeht.

Lasst uns aber alle ein wenig runterkommen, die Gemüter abkühlen und am Montag startet eine neue Trainingswoche. Wir Fans haben im Stadion unser Bestes gegeben, eine tolle Kulisse war das! Jetzt müssen die Profis nachziehen. Und es muss einiges intensiv trainiert werden, so viel ist klar!

All das, was uns gegen Hoffenheim gefühlt noch fehlte. Wir haben noch ein wenig Zeit, denn dies war erst das erste Spiel der Saison. Der Saisonstart war holprig und wenig glorreich. Die Euphorie, die Augsburg zuletzt durchzog, ist jetzt dahin. Die ganzen Luftblasen wurden schon am ersten Spieltag auf relativ brutale Art und Weise zerstört.

Viele weitere Chancen werden folgen. Zu viel Zeit sollte man sich wiederum nicht lassen, Mechanismen müssen schleunigst geschaffen werden. Transfers, die Not tun, sollten zeitnah erfolgen. Keine Paniktransfers, sondern sinnvolle Verstärkungen. Man kann nicht drauf hoffen, dass die beiden Aufsteiger die ganze Saison hinter uns bleiben werden. Sonst hängt uns die Konkurrenz bald ab und die rote Laterne wird zum Dauerzustand. Und keiner in Augsburg möchte, dass Didi Hamann am Ende der Saison doch Recht behält.

Dennoch: Es ist nicht alles schlecht. Und Weinzierls Horrorbilanz bezieht sich nur auf den Saisonauftakt! Das macht doch Mut? Ich persönlich hab lieber eine Niederlage oder zwei unter Weinzierl zu Saisonbeginn, als den besten Saisonstart aller Zeiten verbunden mit einer Zitterpartie zum Saisonende unter Herrlich.

Kaderanalyse: Abwehr

Nachdem wir bereits in den letzten Tagen die anderen drei Mannschaftsteile unter die Lupe genommen haben, widmen wir uns im letzten Teil der Abwehr. Die Reihenfolge der präsentierten Mannschaftsteile hat hierbei keinerlei Bedeutung. Nachdem es zuletzt jedoch in der Abwehr noch einen Abgang gegeben hat und noch ein paar Namen im Netz kursieren, hatten wir mit dem Kadercheck der Abwehr noch ein wenig gewartet. Kurz vor dem Bundesligaauftakt am nahenden Samstag nun also unsere Einschätzung der Defensive:

Linksverteidiger

Hier konkurrieren sich die zwei Teilzeitkräfte der Vorsaison: Iago und Mads Pedersen. Beide sind (noch) nicht der ersehnte Thronfolger von Philipp Max, der im vergangenen Sommer auf links eine große Baustelle hinterlassen hat. Dies liegt mitunter auch an den Verletzungen, die sich beide nominellen Linksverteidiger zugezogen hatten. Zuletzt fehlten sie sogar zeitgleich….

Der wieder genesene Iago hat gegen Greifswald den Vorzug erhalten, kommt – ebenso wie Pedersen – aus einer längerwierigen Verletzung und war noch nicht allzu lang im Mannschaftstraining. In den Testspielen hatte Markus Weinzierl mangels Masse sogar Kilian Jakob aus der U23 des FCA reaktiviert, der durchaus zu überzeugen wusste. Jakob, der im Jahr 2018 im Trikot des FCA in der Bundesliga debütiert hat, kehrte zuletzt erst von einer Leihe zurück. Auch Robert Gumny kann diese Position aushilfsweise bekleiden, wird jedoch eher auf rechts gebraucht – hierzu später mehr.

Unsere Einschätzung: Rückkehrer Iago hat derzeit leicht die Nase vorne, im Pokalspiel gegen Greifswald hat er mit zwei Vorlagen glänzen können. Jedoch ist der Vorsprung derzeit nur marginal und sollte der verletzungsanfällige Iago ausfallen oder nicht überzeugen, steht ein ebenbürtiger Vertreter in Pedersen bereit. Beide sind schnell und offensiv für Aktionen gut, jedoch können beide in der (defensiven) Rückwärtsbewegung noch zulegen. Auf der Position benötigen wir definitiv aber keine externe Verstärkung mehr.

Rechtsverteidigung

Der eben erwähnte Robert Gumny duelliert sich auf der Rechtverteidiger-Position mit Eigengewächs Raphael Framberger. Der 25jährige gebürtige Augsburger durfte gegen Greifswald starten, wusste jedoch nicht unbedingt zu überzeugen. Vielmehr hatte er immense Schwierigkeiten mit seinem wuseligen Gegenspieler Lukas Knechtel. Gut zu sehen war dies beim überraschenden Gegentor in der zweiten Spielminute. In der Vorwärtsbewegung kann “Frami” auf ordentlich Speed zurückgreifen, harmoniert gut mit dem vor ihm positionierten André Hahn.

Robert Gumny hat sich jedoch in Framis Abwesenheit zu einem Stammplatz-Anwärter gemausert. Ein enges Rennen, welches wohl zugunsten des Spielers entschieden wird, der das System von Weinzierl besser verinnerlicht hat. Daniel Caligiuri kann auf dieser Position als Notnagel fungieren, hat diese Rolle bei seinem Ex-Club Schalke 04 ab und an bekleidet. Hier sprechen wir aber von einem echten Notnagel, denn Daniel Caligiuri ist offensiv eingeplant und ist aufgrund seines Alters auch nicht mehr der spritzigste.

Unser Frami hier mit “Reserve-Leible” im Duell mit Neuzugang Arne Maier (links). (Foto via imago)

Zuletzt hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass der FCA am MLS-Spieler Tajon Buchanan dran ist. Der Kanadier erinnert in Ansätzen an Bayern-Juwel Davies – kann rechts offensiv sowie defensiv auflaufen. Diese Polyvalenz machen ihn sehr wertvoll und dies haben einige europäische Clubs erkannt. Der 22jährige scheint die MLS nun verlassen zu wollen, der SC Freiburg und Club Brügge werden derzeit als heißeste Kandidaten für einen Wechsel genannt. Der FCA scheint hier mittlerweile aus dem Rennen zu sein. Sein Marktwert beträgt derzeit vier Mio. Euro (Quelle: Transfermarkt). Zuletzt wusste er beim Gold Cup mit der kanadischen Nationalmannschaft zu überzeugen. Er hat es in die Elf des Turniers geschafft, gewann zudem die Trophäe des besten Jugendspielers. So ein Spieler zieht natürlich alle Blicke auf sich.

Unsere Prognose: Gumny und Framberger liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Framberger ist eminent verletzungsanfällig, hat sich nach wie vor noch nicht vollends in der Bundesliga akklimatisiert. Gumny wirkt hier unbekümmerter und spritziger, ist aber noch jung – ihm gehört aber definitiv die Zukunft. Nach dem Greifswald-Spiel würde es nicht wundern, wenn Coach Weinzierl einen Wechsel auf der Rechtsverteidiger-Position vornimmt.

Aber ob er die Abwehrformation kurzfristig nochmals ändern möchte? Wir werden es wohl erst am kommenden Samstag final sehen. Ein externer Neuzugang scheint hier nicht ausgeschlossen, aufgrund des verletzungsanfälligen Framis scheint dies ggf. sogar notwendig zu sein. In Buchanan hätte man einen polyvalenten Shootingstar an der Angel, jedoch scheint der FCA hier bereits aus dem Rennen zu sein. Tendenz: Es bleibt bei der alten Besetzung.

Innenverteidigung

Hier sind die Möglichkeiten des FCA derzeit sehr begrenzt. Jeffrey Gouweleeuw war zuletzt indisponiert aufgrund von Adduktorenproblemen. Gegen Greifswald in der ersten Runde des DFB-Pokals hat ihn Frederik Winther adäquat ersetzt. Kehrt Kapitän Jeff gegen Hoffenheim fit zurück, ist er gesetzt und verdrängt den jungen Dänen wieder auf die Bank. Dieser hat jedoch in Ansätzen gezeigt, dass er ein solider Backup sein und auch als Torschütze in Erscheinung treten kann.

Sein Nebenmann ist – wie schon in der letzten Saison – der neue dritte Kapitän des FCA. Felix Uduokhai hat trotz der Strapazen seiner Olympia-Teilnahme einen Stammplatz sicher. Der FCA kann sich wirklich glücklich schätzen, dass der ambitionierte Innenverteidiger den Verein nicht verlassen will, sondern weiß, was er am Verein hat. Ganz im Gegensatz zu seinem ehemaligen Konkurrenten auf dieser Position: Kevin Danso verlies nach einem öffentlichen Hin und Her den Verein gen Frankreich. Der Erstligist RC Lens überweist gem. dem Kicker 5,5 Mio. Euro. Mögliche Bonuszahlungen noch nicht einberechnet.

Falls die etablierten Stammkräfte einmal ausfallen sollten, steht neben Winther noch Reece Oxford bereit. Der junge Engländer ist wieder zurück, trainiert noch individuell. Für den Ligastart ist er wohl noch keine Option, jedoch ist eine Rückkehr in den Spieltagskader im Laufe des August realistisch. Zuletzt seien an dieser Stelle zwei “Notnagel” genannt: Tobias Strobl, derzeit ebenfalls im Krankenstand weilend, durfte in der Vorbereitung einmal in der Innenverteidigung ran (in Abwesenheit von Uduokhai). Dies ist jedoch nicht seine Paradeposition und sollte nur in absoluter Notlage in Frage kommen.

Weiterhin rückte ein gewisser Dominic Schmidt aus der U23 des FCA in den Blickpunkt und machte in den Testspielen eine gute Figur. Im letzten Test gegen Cagliari musste Schmidt früh für den verletzten Kapitän ran und spielte seine Rolle ganz abgeklärt. Ihn behalten wir einmal im Hinterkopf, denn sollten die Optionen weiter rar werden, kommt er ggf. wieder ins Spiel. Externe Zugänge sind hier nicht ausgeschlossen, zuletzt wurde medial von einem Interesse des FCA am Bremer Innenverteidiger Marco Friedl bekannt. Dieser weist einen Marktwert von 7,5 Mio. Euro auf (Quelle: Transfermarkt).

Dominic Schmidt war den meisten FCA Fans vor dem Cagliari Testspiel kein Begriff – nun kennen wir den Mann mit der stylischen Frisur alle. Er könnte bei Personalengpässen die Überraschung der Saison sein…?! (Foto via imago)

Unsere Prognose: Jeff scheint wieder auf dem Platz zu weilen, daher gehen wir derzeit von dem altbewährten Duo Gouweleeuw und Uduokhai aus. Dahinter wird die Luft jedoch ziemlich dünn. Winther hat sich als ernsthafte Option erwiesen, Schmidt wäre des weiteren noch ein Notnagel. Oxford und Strobl sind angeschlagen bzw. trainieren individuell. Ein externer Neuzugang scheint hier nicht ausgeschlossen, hier müssen jedoch die Modalitäten passen.

Fazit

Die berühmte Viererkette lautet zu Ligastart also

Iago - Uduokhai - Gouweleeuw - Gumny

Externe Neuzugänge scheinen nicht ausgeschlossen, da die Personaldecke in der Defensive aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle und des Abgangs von Kevin Danso extrem dünn ist. Auch hier hoffen wir, wenn ein Zugang nötig erscheint, auf die entsprechende Qualität des Spielers. Zudem auf die persönliche Eignung, denn noch ein unzufriedener Spieler mit Neigung, seine Gedanken publik zu machen, kann sich der FCA nicht leisten. Hier wäre entweder ein entspannter sowie erfahrener Backup wie Suchy oder Lichtsteiner wünschenswert. Alternativ wäre sicher auch ein formbares Talent wie Buchanan, der durchaus polyvalent ist, erstrebenswert. Bis Transferschluss wird es in der Abwehr definitiv spannend – Ende derzeit noch unbekannt!

Grias di, Arne!

Der FCA tut es schon wieder. Teasert uns Fans ein wenig vorab via Twitter, um dann – wie schon bei Niklas Dorsch so geschehen – einen absoluten Transferhammer zu verkünden. Dieses Mal handelt es sich um Dorschis kongenialen Mittelfeld-Partner bei der U21-EM diesen Jahres – Arne Maier. Natürlich war zuvor schon medial etwas durchgesickert. Es war bereits vor einigen Tagen die Rede von einem Spielertausch zwischen dem FCA und der Hertha. Tauschgegenstand sollte der wechselwillige Youngster Marco Richter sein. Und so kam es schlussendlich auch…. Wir sagen: Servus, Arne! Und alles Gute, Marco, in der Hauptstadt.

RÜCKBLICK: Pokalspiel

Ein kleiner Rückblick aufs Spiel gegen den Oberligisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Greifswalder waren heiß wie Frittenfett und machten dem FCA von Beginn an ziemliche Probleme. Sie waren einfach gieriger und der FCA (mal wieder) etwas verschlafen zu Spielbeginn. So nutzten die Greifswalder ihren ersten Konter zur Führung. Hier sah insbesondere Neuzugang Niklas Dorsch gar nicht gut aus, denn er spielte einen katastrophalen Fehlpass. Auch Framberger hatte (nicht nur in dieser Szene) spürbare Probleme mit seinem agilen Gegenspieler Knechtel.

Der FCA war nach dem frühen Gegentor schon etwas geschockt und agierte in der Folge etwas planlos. Der gut gestaffelte Gastgeber konnte ein ums andere Mal die schlecht ausgespielten Angriffe der Augsburger klären. Nach etwa zwanzig Minuten wurde der FCA drückender, kam zu Abschlüssen durch den heute sehr gut aufgelegten Freddy Jensen und Flo Niederlechner. Körperlich mussten unsere Mannen auch einiges einstecken, so humpelte in etwa (Ersatz-)Kapitän Finnbogason in der Halbzeit in die Kabine, weil ihn ein gegnerischer Verteidiger robust abgegrätscht hat. Leider hats den Isländer wohl wieder erwischt, wir hoffen, es ist nix schlimmes.

Kurz vor der Halbzeit verwandelte Innenverteidiger und Jeff-Ersatz Frederik Winther dann den besten Augsburger Angriff zum verdienten Ausgleich. Mit diesem Spielstand ging es sodann in die Halbzeitpause. Noch schöner war dann der Bilderbuchkonter zum 2:1 aus Augsburger Sicht. Moravek spielte einen Zuckerpass (warum ist er eigentlich so oft verletzt, er ist brilliant!) in den Lauf von Außenverteidiger Iago, der überlegt zurück ins Zentrum gibt und Flo Niederlechner nur noch einschieben muss. Eine gelungene Kombination! Wiederum Iago legte Freddy Jensen eine butterweiche Flanke direkt auf den Kopf, dieser nickte eiskalt zum 3:1 ein. Der Favorit war in Fahrt.

Aber denkste, der FCA wäre nicht der FCA, wenn man sich nicht noch selbst ein Ei legen würde. Nach einer Unordnung in der Hintermannschaft kam Greifswald zum Abschluss und unser solider Rückhalt Gikiewicz lies den Ball ins Netz trudeln. Man muss sagen, der war haltbar. Selten geprüft in der Partie war Gikie in dieser Szene nicht ganz wach. Seine Vordermänner haben aber ebenfalls sprichwörtlich gepennt. Nachdem FCA-Coach Weinzierl einige Stammspieler vom Feld nahm – im Hinblick auf den nahenden Bundesligauftakt – und frische Kräfte brachte, rotierte André Hahn ins Zentrum. Sehenswert war der Steilpass von Niklas Dorsch, den Hahn noch sehenswerter über den aufgerückten Heim-Keeper ins Netz hob. Was für ein feines Füßchen unser André doch hat.

Insgesamt muss man festhalten, dass wir in der Chancenverwertung etwas nachlegen könnten (27 Torschüsse, 15 Ecken, “nur” vier Tore) und hinten ein wenig umsichtiger agieren sollten. Gerade gegen eine Offensive wie die Hoffenheimer werden solche Angebote, wie sie der FCA gegen Greifswald phasenweise offerierte, wahrscheinlich härter bestraft. Greifswald hat vorallem in Halbzeit eins super mitgehalten, auch körperlich. Der Keeper Marczuk erwischte einen Sahnetag und wurde in Konsequenz zum “Man of the Match” gekürt. Gratulation! Und der FCA muss festhalten, dass es noch viel zu tun gibt bis zum Ligaauftakt und sich 800 Kilometer Anfahrt gelohnt haben.

Servus, Arne!

Einer, der hier helfen kann, ist sicherlich Neuzugang Arne Maier. Gestern Abend wurde der Wechsel nun final bekanntgegeben, nachdem sich die Anzeichen verdichteten. Im Gegenzug wechselt Marco Richter fix zur Hertha. Arne Maier wird erstmal ein Jahr vom FCA ausgeliehen und erhält bei uns die Nummer 10, die zuletzt Daniel Baier trug. Große Fußstapfen, in die der 22jährige hier tritt.

Geboren in Ludwigsfelde im märkischen Landkreis Teltow-Fläming – unweit der Stadtgrenze Berlins – begann Arne Meier zuerst im heimischen Ludwigsfelde das Fußballspielen. 2007, mit acht Jahren, wechselte er in den Nachwuchs der Hertha. Dort durchlief er alle Nachwuchsstationen. 2017 gab Maier sein Profidebüt für die Hertha, als er beim Auswärtssieg gegen Darmstadt 98 in der 90. Spielminute für Kalou eingewechselt wurde.

Er durfte in der Saison kein weiteres Spiel mehr für die Profis absolvieren, erhielt jedoch einen Profivertrag bei den Berlinern. Dieser wurde im darauffolgenden Jahr bis 2022 verlängert. In der Saison 17/18 kam Arne in 17 Spielen zum Einsatz, fünf Spiele absolvierte er für die zweite Mannschaft und vier für die A-Jugend. Mit letzterer wurde er deutscher A-Jugend-Meister. Für die Hertha kommt Meier auf 58 Einsätze.

Arne Maier mit Ersatzspieler-Leibchen bei der Hertha. Bei den Berlinern sah der Jungspund offensichtlich keine Einsatzchancen mehr… (Copyright: Sebastian Räppold / Matthias Koch via imago)

In der letzten Saison spielte Arne Meier auf Leihbasis für Bundesligaaufsteiger Arminia Bielefeld. Dort kam er im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und absolvierte 16 Spiele (0 Tore). Von Arminia-Coach Neuhaus zu Beginn der Saison noch verschmäht, gelang ihm unter dessen Nachfolger Kramer der Durchbruch und wurde in allen Spielen unter dessen Federführung eingesetzt. Sein Kicker-Notendurchschnitt betrug letzte Saison 4,19 – hier sehen wir noch Luft nach oben. Der 1,86 Meter große und 82 Kilogramm schwere Mittelfeldspieler kehrte zur Saison 21/22 zuerst zur Hertha zurück. Dort sah er seine Zukunft offensichtlich nicht, denn die Herthaner verpflichteten ihrerseits mit Kevin-Prince Boateng und Suat Serdar namhafte Konkurrenz. Geschäftsführer Sport der Hertha, Fredi Bobic, hierzu: “Wir haben ein großes Angebot im zentralen Mittelfeld, deswegen haben wir Arnes Wunsch nach einer Veränderung entsprochen.

Unser Glück, denn nun ist er hier und wir sagen: Herzlich Willkommen, Arne! Stefan Reuter meint hierzu: “Arne Maier ist ein junger Spieler, der alle Junioren-Nationalteams des DFB durchlaufen hat und im Sommer mit der U21-Auswahl als Kapitän den Europameistertitel feiern konnte. Wir freuen uns, dass er sich für unseren FCA entschieden hat, weil wir ihm eine Perspektive aufgezeigt haben, mit der er sich zu 100 Prozent identifizieren kann.”

Unser Neuzugang erhält die Nummer 10! Herzlich Willkommen in der Fuggerstadt.

Ausblick

Zusammen mit unserem zweiten und bereits etablierten Neuzugang Niklas Dorsch bildete Arne Maier das Defensive Mittelfeld der deutschen U21 Nationalmannschaft. Dort agierten die beiden Youngsters sehr erfolgreich und erreichten gemeinsam das Finale der U21-EM 2021, das sogar gegen starke Portugiesen mit 1:0 gewonnen wurde. Arne Maier war Kapitän der Gewinnermannschaft und absolvierte für die U21-Nationalmannschaft insgesamt 18 Partien und erzielte hier einen Treffer. Arne Maier war ebenfalls bei Olympia 2021 an Bord, kam aber mit der deutschen Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus. Er kam in allen drei Partien zum Einsatz.

Dieses dynamische Duo dürfen wir beim FCA nun wieder vereint sehen…. Rechts Dorsch, links Maier bei der diesjährigen U21-EM. (Copyright: xSzilviaxMichellerx xMatthiasxKochx via imago)

Sein derzeitiger Marktwert beläuft sich auf sieben Mio. Euro. Wenn der Mittelfeldspieler in der kommenden Saison beim FCA mindestens 25 Spiele absolviert, greift eine vereinbarte Kaufoption von rund fünf Mio. Euro, die der FCA an die Hertha überweist. Dorsch und Maier kennen sich schon, das könnte für den FCA ein immenser Vorteil sein. Auch Uduokhai, den Maier direkt hinter sich hat, kennt den Neuzugang bereits aus der U21-Nationalmannschaft.

Arne Maier möchte nun den nächsten Schritt in seiner Karriere beim FCA gehen. Wir von der Rosenau Gazette wünschen ihm allzeit gutes Gelingen!

„Ich freue mich, dass der Wechsel zum FCA geklappt hat, weil ich überzeugt bin, dass ich beim FCA eine tolle Mannschaft und ein super Umfeld vorfinde, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Ich möchte mit dem Team eine erfolgreiche Saison spielen und Verantwortung auf dem Platz übernehmen.“

Arne Maier auf der Website des FCA

Die Elf des Jahrzehnts – Linkes Mittelfeld

Halbzeit haben wir längst hinter uns bei unserer La Décima Top-Elf Wahl. Im Gegenteil: Es geht in die heiße Phase! Zuletzt hattet ihr den rechten Flügel mit eurem Voting besetzt. Heute werfen wir einen Blick auf die gegenüberliegende Seite. In zehn Jahren Bundesliga waren hier einige Spieler beheimatet, die uns große Freude und schöne Momente bereitet haben. Vielleicht haben wir den ein oder anderen aus der Aufzählung bereits ein wenig “vergessen”, denn die Zeit um den Aufstieg herum wird bereits immer blasser. Deshalb lasset uns diese “vergessenen” Helden wieder hervorkramen und abstimmen, wer in unserer Topelf den linken Flügel bekleiden wird. Here we go:

Axel Bellinghausen

Einer dieser “vergessenen Helden” ist definitiv Axel “Raucherlunge” Bellinghausen. Der kantige Mittelfeldspieler wurde 2009 vom FCA verpflichtet – und ein Raunen ging durch die Liga. Gelang es den Augsburgern doch, den Mannschaftskapitän des Ex-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern zu verpflichten! Und dies auch noch ablösefrei.

In seiner ersten Saison 2009/2010 absolvierte er 1.174 Spielminuten für den FCA, in Spielen ausgedrückt waren dies ganze 19. Er wurde hierbei überwiegend als linker Außenverteidiger eingesetzt. Eine Partie bestritt er im linken Mittelfeld. Die beiden Relegationsspiele gegen den Club aus Nürnberg bestritt Axel über 90 Minuten, auch hier zeigte er sich polyvalent. Im Hinspiel spielte er im linken Mittelfeld, im Rückspiel sodann als Rechtsverteidiger. Leider wissen wir ja alle, wie die Relegationsspiele 2010 ausgegangen sind.

In der darauffolgenden Saison 2010/2011 war er unbestrittener Stammspieler: Er konnte 30 Einsätze verzeichnen und vier Scorer erzielten (2 Tore, 2 Vorlagen). Hierbei wird sich Axel selbst vermutlich ungerne an die rote Karte erinnern, die er im Spiel gegen Hertha BSC erhielt. In der laufenden Saison wechselte “Bello”, wie er von Fans und Mitspielern beidermaßen liebkosend genannt wurde, von der linken Verteidigung ins Mittelfeld. 11 Partien konnte er auf dieser Position absolvieren und zeigte sich dort wesentlich torgefährlicher. Bemerkenswert war hier immer sein wahnsinniger Speed auf außen sowie die zurückgelegten Kilometer. Interessant und erstaunlich hier der Fakt, dass Axel Bellinghausen lange Zeit geraucht hat.

Mit dem FCA stieg Bello in die Bundesliga auf und jeder erinnert sich an das Feierbiest, das scheinbar in ihm steckt. Oder an seine legendäre Gesangseinlage zusammen mit AEV-Legende Duanne Moeser:

In der ersten Bundesligasaison des FCA war Bello wieder im linken Mittelfeld gesetzt und spielte seine persönlich beste Spielzeit im Augsburger Dress. In 25 Spielen erzielte er neun Scorerpunkte (2 Tore und 7 Vorlagen), sah vier gelbe Karten. Zu mehr Spielen hat es wegen einer außerplanmäßigen Knie-OP inmitten der Saison nicht gereicht. Am Ende der Spielzeit hielt der gebürtige Siegburger mit dem FCA die Klasse.

Leider rief die Fortuna aus Düsseldorf, Bellos Herzensverein, beim FCA an und man ließ ihn von dannen ziehen. Ablösefrei, da sein Vertrag ausgelaufen war. Ich vermisse persönlich heute noch diesen Anti-Superstar im Fußball mit seiner kantigen Persönlichkeit, den markigen Sprüchen und einem Auftreten ohne Starallüren.

Bello war, nachdem dieser seine aktive Spielerkarriere natürlich bei der Fortuna 2017 beendete, Co-Trainer in Düsseldorf. Heute kickt der 38jährige in der Bezirksliga beim SC Unterbach. Er wohnt in der Nähe des Vereinsgeländes und ist zudem mit Trainer Andrea di Polito befreundet. Bello bestritt im Laufe seiner Karriere 427 Spiele, schoss 28 Tore und 41 Vorlagen.

Axel Bellinghausen: Unvergessen in rot-grün-weiß (Foto: imago MIS)

Caiuby

Trotz des unrühmlichen Endes des Spielers Caiuby beim FCA haben wir das Enfant Terrible des Augsburger Fußballs in diese Kategorie mitaufgenommen. Zu wichtig war der brasilianische Fußballer die Jahre zuvor im System des FCA.

Caiuby Francisco da Silva wechselte im Jahr 2014 vom FC Ingolstadt nach Augsburg. Bei den Schanzern erzielte er in 104 Einsätzen 21 Tore. Beim Bundesligisten FC Augsburg gab er direkt am ersten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim sein Debüt, als er in Spielminute 55 eingewechselt wurde. Sein erstes Bundesligator für den FCA erzielte er am 22. Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Beim FCA kam er in fünf Saisons auf glatte 100 Einsätze und erzielte hierbei 11 Treffer und 16 Vorlagen.

Besonders bemerkenswert waren die beiden Saisons 15/16 und 17/18. Dort war Caiuby mehr als gesetzt beim FCA und erzielte 10 (15/16) sowie 13 Scorer (17/18). Die meisten Spiele bestritt er als Linksaußen. Die Saison 2016/2017 verpasste er fast komplett wegen einer Knie-OP. Caiuby bestritt sechs Europa League Spiele des FCA und gab hier eine Torvorlage. Die ersten zwei Partien verpasste er aufgrund einer muskulären Verletzung. Unvergessen hier seine grandiose Kopfball-Vorlage zum entscheidenden 3:1-Siegtreffer von Raul Bobadilla gegen Partizan Belgrad am 6. Spieltag der Gruppenphase der Europa League (im Video siehe Minute 03:11):

In der Spielzeit 2018/19 kam es dann zum Eklat: In der Winterpause kehrte Caiuby aus privaten Gründen verspätet aus dem Heimaturlaub zurück. Die gesamte Vorbereitung auf die Rückrunde verpasste er hierdurch. Drei Wochen lang war er für die Augsburger nicht greifbar. Zum dritten Mal hat Caiuby seinen Urlaub ausgedehnt, zuletzt im vergangenen Sommer. Hier hat er das Sommertrainingslager gänzlich schleifen lassen.

“In Augsburg haben sie Caiuby bereits so einiges verziehen: Verspätungen zu regulären Trainingseinheiten, frisch gestochene Tattoos nur wenige Tage vor einem Bundesliga-Spieltag, einen mutmaßlichen Kopfstoß gegen einen Fan, eine Strafe wegen Schwarzfahrens in der Bahn, weil er nach einem Oktoberfest-Besuch betrunken eingeschlafen war, oder Berichte über nächtliche Partys in seiner Wohnung und laute Streits mit seinem Vermieter.”

SZ im Artikel “Wo ist Caiuby?” vom 24.01.2019

Nachdem er aber Ende Januar in einer Augsburger Disco gesichtet worden war, wurde er darauffolgend suspendiert. Und man konnte ihm nicht mehr verzeihen. Der FCA verlieh Caiuby bis zum Saisonende in die Schweiz zu Grasshopper Club Zürich. Er kam dort neunmal zum Einsatz, ohne Tor oder Assist. Der Verein stieg am Ende der Saison aus der ersten Liga ab.

Ein Jahr Restvertrag hatte “Kai-Uwe”, wie man ihn scherzhaft im Augsburger Fanlager nannte, noch beim FCA. Dort war er aber leider aufgrund vorangegangener Aktionen nicht mehr tragbar. Erst 2021 fand der 33jährige wieder einen Club, er kehrte für die Rückrunde zu seinem ehemaligen Verein nach Ingolstadt zurück. Nach der Rückrunde verlängerten die Schanzer aber seinen Vertrag nicht, sodass Caiuby nach nur 19 Einsätzen (1 Tor) nun wieder vereinslos ist.

Ruben Vargas

Eine erfreulichere Laufbahn hat der junge Schweizer Ruben Estephan Vargas Martinez beim FCA zu verzeichnen. Der noch 22jährige (wird am 5.8. 23 Jahre alt) kam im Sommer 2019 nach Augsburg. Er verließ hierfür seinen Jugendclub Luzern und seine Schweizer Heimat.

Der flinke Linksaußen legte eine bombastische Debütsaison aufs Parkett: Bei seinem erst zweiten Bundesligaeinsatz gelang ihm sein erstes Saisontor gegen Union Berlin und lies im darauffolgenden Spiel gegen Werder Bremen seinen ersten Doppelpack folgen. Am Saisonende konnte er auf 33 Einsätze in der seiner ersten Saison zurückblicken, in welcher er neun Scorer erzielen konnte (6 Tore, 2 Assists). Eine starke Bilanz!

In der darauffolgenden Saison stand der frisch gebackene Schweizer Nationalspieler 30 Spiele für den FCA auf dem Platz und verbesserte seine Scorerzahl aus der Vorsaison: In einer für die Augsburger sicherlich nicht optimalen Saison gelangen Ruben 9 Scorer (6 Tore, 3 Vorlagen). Herausragend insbesondere die Partie gegen Hoffenheim am 27. Spieltag: Dort erzielte er das 1:0 selbst und legte das 2:0 durch Hahn vor. Der FCA gewann mit 2:1. Als “Lessons Learned” dürfte Ruben selbst heute die Tätlichkeit gegen Gebre Selassie im wichtigen Spiel um den Klassenerhalt bezeichnen. Gegen die Bremer ließ sich Ruben am 33. Spieltag zu einem Nachtreten hinreißen, sodass er in Folge mit der roten Karte vom Platz flog.

Bei dieser in Summe guten Saison- Leistung war es auch nicht erstaunlich, dass Ruben Vargas vom Nati-Headcoach Petkovic für die EM2020, die wegen Corona erst 2021 stattfand, nominiert wurde. Bei ebenjener EM absolvierte Ruben 4 von 5 möglichen Spielen, die Schweiz war eine der Überraschungen des Turniers. Unglücklich schied man gegen Spanien im Viertelfinale aus. Hatte Ruben Vargas im Achtelfinale gegen Frankreich seinen Elfer im Elfmeterschießen noch gerade so verwandelt, versagten ihm gegen Spanien die Nerven. Er vergab leider als letzter Schweizer Schütze (vor ihm vergaben jedoch auch schon Schär und Akanji) und Spanien zog somit ins Halbfinale ein.

Doch eins bleibt hier festzuhalten: Er hat eine super Saison und EM gespielt. Wir sind trotz allem stolz auf dich, Ruben. Und können das noch eine Weile bleiben, denn Ruben hat seinen Vertrag gerade eben bis 2025 beim FCA verlängert.

Ruben Vargas nach seinem verwandelten Elfmeter (Copyright: JustPictures.ch/JustPicturesPlus via Imago)

Erik Thommy

Wären wir nun bei einem echten Augsburger Eigengewächs angelangt. Und es freut uns, dass wir auch in dieser Kategorie einen Augsburger Jugendspieler zur Auswahl stellen dürfen. Heute hat es Erik Thommy, sicherlich etwas diskutabel, in diese Wahl geschafft.

Der gebürtige Ulmer wechselte als 13jähriger in den FCA-Nachwuchs. Dort spielte er ab dem Jahr 2013 in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Am 13.07.2013 gab er gegen den SV Seligenporten sein Debüt, sein erstes Ligator erzielte er am 03.08.2013 beim 4:0-Erfolg gegen den SV Heimstetten. Am 16.02.2014 dann plötzlich das Bundesligadebüt des damals 19jährigen: In der 82. Minute wurde er im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg für Tobias Werner eingewechselt. In der Hinrunde 14/15 folgten sodann drei Kurzeinsätze. Jedoch wurde er zur Rückrunde zum 1. FC Kaiserslautern in die zweite Liga verliehen. Nach nur 10 Spielen, dafür vier für die Reservemannschaft, wurde sein Leihvertrag jedoch schon ein halbes Jahr früher als geplant beendet. Es folgte eine weitere und diesmal äußerst erfolgreiche Leihe zum SSV Jahn Regensburg in die dritte Bundesliga.

Erik Thommy wurde auf Anhieb Stammspieler und trug entscheidend bei zum Aufstieg der Regensburger in die zweite Liga. In 37 Spielen erzielte Erik 15 Scorer (8 Tore, 7 Assists). Er kam hierbei ausschließlich auf Linksaußen zum Einsatz. In der Relegation um den Aufstieg in die zweite Liga traf Regensburg auf den TSV 1860: Das Hinspiel ging 1:1 aus, Erik lieferte die Torvorlage für das einzige Regensburger Tor. Das Rückspiel endete sodann 2:0 für den Jahn, auch hier gab Thommy eine Torvorlage. Erik kehrte im Sommer zum FCA zurück.

Nach einer für ihn enttäuschenden Hinserie 2017/18 mit nur 6 Einsätzen für den FCA, trennten sich die Wege endgültig. Zuerst stand Erik kaum beim FCA im Kader und im Anschluss verletzte er sich – Diagnose: Syndesmosebandriss.

Erik Thommy wurde in der Winterpause für lau vom VfB Stuttgart verpflichtet. Dort spielte er – bis auf eine Leihsaison für Fortuna Düsseldorf – bis heute. Er erzielte in 41 Spielen für den VfB Stuttgart drei Treffer. Es werden derzeit immer mehr Gerüchte laut, dass der heute 26jährige im Sommer den VfB verlässt. Der heißeste Interessent ist wohl der Zweitligist Schalke 04.

Für die erste und zweite Mannschaft des FCA kam Erik insgesamt auf 58 Partien, er konnte hier 22 Treffer verbuchen.

Tobias Werner

Von einem Eigengewächs gehen wir nun final über zu einer FCA Legende. “Mit der Nummer 13” – TO-BI WER-NER – wie oft haben wir das in den Heimspielen gehört. Der gebürtig aus Gera (Thüringen) stammende Werner wechselte im Jahr 2008 zum FCA. Damals konnte man ihn vom Zweitligakonkurrenten Carl-Zeiss Jena loseisen. Für den Thüringer Traditionsverein kam er auf 121 Spiele (18 Tore).

In seiner ersten Saison beim FCA wurde der schnelle Linksaußen auf Anhieb Stammspieler. 32 Einsätze konnte er damals verbuchen, hierbei erzielte er 13 Scorer (6 Tore, 7 Vorlagen). Sein erstes Tor im Augsburger Dress gelang ihm am 5. Spieltag gegen TuS Koblenz. In der darauffolgenden Saison 09/10 kam er kaum zum Einsatz, da er größtenteils aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausfiel. So konnte er am Saisonende nur auf sieben Einsätze zurückblicken (1 Tor, 1 Assist). Auch die Relegationsspiele verpasste er.

In der Aufstiegssaison entwickelte er sich zum Teilzeitspieler auf links: 21 Einsätze, hierbei beachtliche 7 Scorerpunkte (5 Tore, 2 Assits) standen am Ende zu Buche. Einer seiner wichtigsten Tore erzielte er sicherlich am 30. Spieltag gegen den “Mitaufstiegskonkurrenten” KSC: Mit seinem 1:0 Siegtreffer sicherte er dem FCA wichtige drei Punkte für den Aufstieg. Beim Aufstiegskrimi gegen den FSV Frankfurt stand Tobi leider nicht im Kader.

In der darauffolgenden Saison war Tobi Werner zumeist Stammspieler: Insgesamt bestritt Werner zwischen 2011 und 2016 127 Bundesligapartien für rot-grün-weiß, es gelangen ihm hierbei 23 Tore und 24 Assists. Dies sicherte ihm für lange Zeit den Titel als Rekordtorschütze des FCA in der Bundesliga.

Seine erfolgreichsten beiden Saisons für den FCA waren 2013/14 und 14/15. Er kam hierbei jeweils auf 31 Einsätze und erzielte 18 Scorer (Saison 13/14) und 13 Scorer (14/15). Er trug also maßgeblich dazu bei, dass der FCA in der Saison 14/15 die beste Saison der Vereinsgeschichte spielte. In der Saison 14/15 verletzte er sich durch einen Zusammenprall schwer, zog sich einen Bruch der Augenhöhle zu. Im Spiel gegen Paderborn zog er sich eine Platzwunde zu, spielte dann mit Turban und erzielte – hart im Nehmen – sogar ein Kopfballtor. Das Spiel gegen den damaligen Aufsteiger war auch eines seiner besten: 2 Tore selbst erzielt, eines vorgelegt. 3:0 Endstand. Fortan trug er den Kosenamen: Turban-Tobi!

In der Europa League Saison 15/16 kam Tobi zu fünf Einsätzen, verpasste jedoch einen Großteil der Spiele wegen einer hartnäckigen Schambeinverletzung. Gegen Liverpool stand er in beiden Partien auf dem Platz. In der Liga reichte es noch für 13 Einsätze, hier gab er zwei Scorerpunkte. Sein letztes Spiel für den FCA bestritt der Linksaußen am 29.04.2016 gegen den 1. FC Köln.

Nach der Saison gab der FCA am 3.8.2016 bekannt, dass Tobi Werner zum Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart wechselt. Dort kam er in seiner ersten Saison auf nur sechs Einsätze, sodass der VfB reagierte und ihn für die darauffolgende Saison an den 1. FC Nürnberg verlieh. Sowohl mit dem VfB als auch mit dem Club stieg Werner jeweils in die Bundesliga auf. Zur Saison 18/19 spielte Werner für den VfB II. Angebote von 1860 und Kaiserslautern lehnte er ab, zu 1860 wollte er wegen der Rivalität zum FCA nicht wechseln und Lautern empfand er als zu weit weg von seinem Lebensmittelpunkt in Augsburg.

Für den VfB II kam er auf 16 Spiele, dann beendete er im Alter von 33 Jahren seine Profi-Karriere und stieg 2019 als Trainee beim FCA in der Geschäftsstelle ein. Im Sommer 2020 wurde er als neuer Sportdirektor seines ehemaligen Vereins FC Carl-Zeiss Jena vorgestellt, bei dem er heute noch angestellt ist. Tobi Werner spielte für den FCA 16 Mal im DFB Pokal und traf hierbei dreimal ins gegnerische Tor. Er gab zudem fünf Assists. Insgesamt kommt Tobi in acht Jahren Augsburg auf 187 Profi-Einsätze (35 Tore). Wir lieben dich noch immer, Turban-Tobi! Die Nummer 13 wurde seither nicht wieder vergeben zu Ehren von Tobi Werner.

Übrigens, ich glaube ich habe noch nie so sehr geheult, wie bei dem nachfolgenden Abschiedsvideo von Tobi Werner aus dem Jahr 2016:

Abstimmung

Und nun – ihr kennt es – seid ihr gefragt! Votet nun wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im linken Mittelfeld ist. Es ist wieder keine leichte Wahl….

Wer war der linke Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Tobi Werner (84%, 141 Votes)
  • Axel Bellnghausen (8%, 13 Votes)
  • Ruben Vargas (5%, 8 Votes)
  • Caiuby (3%, 5 Votes)
  • Erik Thommy (1%, 1 Votes)

Total Voters: 168

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Die Elf des Jahrzehnts – Rechtes Mittelfeld

La Décima – dieser Begriff steht im Augsburgerischen für 10 (!) Jahre Bundesliga in der Fuggerstadt. Was damals als kleiner Ausflug ins Ungewisse begann, hat heute höchsten An- und Zuspruch erfahren. Wir stehen von der elften Saison in der ersten Fußballbundesliga. Munter gaben sich diverse Spieler und Trainer hier am Lech die Ehre. Zeit, auf die letzten 10 Jahre zurück zu blicken und eure Favoriten auf den jeweiligen Positionen zu küren. Zuletzt stand das offensive Mittelfeld zur Wahl.

Ab heute im Fokus: Das rechte Mittelfeld. Ich sag’s euch jetzt schon: das wird wieder keine leichte Wahl (aber wann war bisher eine Abstimmung wirklich leicht?) Wir präsentieren euch im Folgenden unsere fünf Favoriten für’s rechte Mittelfeld. Und ihr dürft wiederum abstimmen, wer eure erste Wahl für die La Décima Elf ist. Los geht’s.

Einige der Kandidaten des heutigen Tages stehen immer noch beim FCA unter Vertrag (Foto: Klaus Rainer Krieger via Imago)

Alexander Esswein

Der heute 31jährige Alexander Esswein kam Anfang 2014 zum FCA, um die beiden offensiven Flügel mit seiner Energie und Dynamik zu beleben. Zuvor hatte der aus Rheinland-Pfalz stammende Esswein erfolgreich beim Glubb gekickt. Esswein rückte erstmals in den Fokus des FCA, als dieser im Jahr 2011 sein erstes Bundesligator ausgerechnet gegen die Augsburger erzielte. In der Rückrunde des Jahres 2011 sammelte Esswein in seinem Debütjahr sechs Scorerpunkte. Eine Verletzung des Innenbands beendete die Saison des jungen Offensivspielers bereits im März frühzeitig. Bei den Nürnbergern kam er nach dieser Verletzung jedoch nicht mehr so richtig in Tritt, hatte seinen Stammplatz nachhaltig verloren. Den Stammplatz erhoffte er sich sodann offensichtlich beim FCA: Am 04.01.2014 verkündeten die Augsburger die Verpflichtung Essweins, der einen Dreijahresvertrag erhielt.

In der Rückrunde 13/14 absolvierte Alexander Esswein 13 Spiele für den FCA und ihm gelang hierbei ein Assist. In der darauffolgenden Saison entwickelte er sich zum Teilzeit-Spieler. Er absolvierte 19 Partien und erzielte hierbei vier Scorerpunkte. Dies lag zum Teil auch an einer Verletzung an der Kniescheibe, die er sich zu Beginn der Saison zuzog. Wenn er beim FCA zum Einsatz kam, dann zeigt er sich durchaus polyvalent: er spielte zwar überwiegend auf Rechtsaußen, konnte aber auch als Linksaußen seine Fähigkeiten einbringen. Sein Verletzungspech blieb ihm in dieser Saison erneut treu, er verletzte sich im Winter ein weiteres Mal und verpasste acht Spiele wegen eines Muskelbündelrisses. Seine Teamkameraden qualifizierten sich in dieser Saison erstmalig für die Europa League. Grandios!

Die Saison 2015/16 war sicherlich sportlich seine erfolgreichste beim FCA. Er konnte 29 Spiele bestreiten und sechs Assists beisteuern. Er hatte in dieser Saison den Stammplatz auf Rechtsaußen sicher, erzielte unter anderem ein Tor gegen den FC Bayern und legte das wichtige 1:0 gegen Bayer Leverkusen vor. Er steuerte ebenfalls ein Tor beim 3:0 Sieg des FCA gegen Freiburg im DFB-Pokal bei. In der Europa League gelangen ihm weder Treffer noch Assists, dennoch kam er auf fünf Einsätze. Er saß im finalen Nervenkrimi gegen Partizan eine Gelbsperre ab, in beiden Partien gegen Liverpool spielte er jedoch 90 Minuten durch. Am Ende der Saison plagte ihn wieder die Verletzung der Vorsaison, der Muskelbündelriss setzte ihn fünf Spiele außer Gefecht.

Am 25.08.2016 verpflichtete ihn Hertha BSC für vier Jahre. Sportlich wurde er dort aber nicht wirklich glücklich. Nach weiteren Stationen in Stuttgart und einem zweiten Mal Berlin landete er – zu diesem Zeitpunkt drei Monate vereinslos- beim Zweitligisten SV Sandhausen. Dort spielt der ehemalige U21-Nationalspieler bis heute. In Augsburg war Alexander Esswein nicht unumstritten, viele Fans fanden ihn nicht bundesligatauglich. Allerdings war er 1 1/2 Saisons beim FCA auf dem rechten Flügel gesetzt. Seinen Speed und guten Torabschluss konnte man beispielsweise im Telekom Cup 2015 beobachten, dort erzielte er das zwischenzeitliche 1:1 zwischen dem FCA und FCB:

Marcel Ndjeng

Marcel Ndjeng Biyouha kam im Sommer 2009 zum FC Augsburg und sollte dort den offensiven, rechten Flügel bekleiden. Der Deutsch-Kameruner war zuvor für SC Paderborn, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach am Ball. Beim FCA traf er auf seinen Ex-Trainer Jos Luhukay, dem er bereits schon zu Paderborn und Gladbach gefolgt ist und bis zum Ende seiner Karriere sollte er dem Niederländer noch ein weiteres Mal nachfolgen – zur Hertha. Der heute 39jährige Mittelfeldspieler bildete eine kongeniale Flügelzange auf außen mit seinem Pendant auf der Gegenseite, Ibrahima Traore. Dieses Duo mit seinem unermüdlichen Einsatz trug im zweiten Anlauf zum Bundesliga-Aufstieg im Jahre 2011 bei.

Der gebürtige Bonner erzielte in seiner Debütsaison beim FCA in 31 Partien 15 Scorerpunkte (5 Tore, 10 Vorlagen). Gegen Arminia Bielefeld am 3. Spieltag gab er beim wichtigen 2:1 – Sieg beide Torvorlagen. Gegen Fürth erzielte er sodann seinen ersten Doppelpack für rot-grün-weiß. Seine Einsätze absolvierte er zum Großteil im rechten Mittelfeld, aushilfsweise spielte er aber auch auf links. Im DFB-Pokal spielte er fünf Mal, erzielte hierbei zwei Treffer und eine Vorlage. Im Hinspiel der Relegation half Ndjeng als Rechtsverteidiger aus. Es half alles nichts, das Spiel ging mit 1:0 verloren. Das Rückspiel stand ebenfalls unter schlechten Sternen, denn Ibrahima Traore sah in Minute 56 die rote Karte. Der FCA verlor mit 0:2. Die Tore erzielten damals die beiden Clubberer Ilkay Gündogan und Eric Choupo-Moting.

In der darauffolgenden Saison war er sportlich schon nicht mehr so unverzichtbar, erzielte in elf Spielen nur drei Assists und war den Großteil der Saison einsatzlos im Kader. Dies lag unter anderem auch an einer hartnäckigen Schambeinentzündung. Von dieser erholte er sich in der laufenden Saison nicht mehr so wirklich. Den Aufstieg im Duell gegen den FSV Frankfurt erlebte er allerdings live auf dem Feld.

In der ersten Bundesligasaison des FCA kam Marcel Ndjeng auf 19 Partien, die er zumeist auf Rechtsaußen bestritt. Hierbei kam er auf vier Scorerpunkte (1 Tor, 3 Assists). 13 Saisonspiele verpasste er allerdings aufgrund einer weiteren Verletzung. Diesmal machte ihm eine Sprunggelenksverletzung zu schaffen. Im Sommer 2012 wurde bekannt, dass Ndjengs Vertrag beim FCA nicht verlängert wird. Er wechselte daher ablösefrei zum Bundesligaabsteiger Hertha BSC Berlin. Im Sommer 2018 beendete er seine aktive Spielerkarriere. Heute ist er bei seinem Heimatverein, dem Bonner SC tätig, bei dem er die Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Senioren darstellt.

“Es gab viele erfolgreiche Jahre und unzählige schöne Momente. Aber der Aufstieg mit Augsburg war auf jeden Fall etwas Besonderes. Damit hatte damals niemand gerechnet. Schon im Jahr zuvor, in dem wir das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hatten, waren wir nah dran. An diesen Erfolgen hat man einmal mehr gesehen, was im Fußball alles möglich ist. Es war eine perfekte Zeit, die ich nicht missen möchte.”

Marcel Ndjeng im Interview auf die Frage, woran er sich am liebsten in seiner Karriere zurück erinnert

Marco Richter

Marco Richter ist ein echtes Augsburger Eigengewächs. Der Offensivspieler spielt seit seinem 14. Lebensjahr beim FCA. Der heute 23jährige wurde im Jahre 1997 im nahen Friedberg geboren. Ausgebildet wurde er in der Jugend zum Großteil beim FC Bayern München, sein Heimatverein ist der SV Ried 1951 im Landkreis Aichach-Friedberg.

Am 22.05.2015, dem 34. Spieltag, kam er bei der 1:2 Niederlage gegen den FC Ingolstadt II zu seinem Debüt im FCA-Dress. In der Saison 2015/16 hatte er schon 18 Einsätze zu verzeichnen und erzielte hierbei sieben Tore. In der A-Junioren-Bundesliga schoss er alles kurz und klein: in nur 16 Partien traf Marco satte 24 Mal ins gegnerische Tor. 2016/2017 gelang ihm sodann der Durchbruch bei der Augsburger Reserve. In 27 Punktspielen erzielte er beeindruckende 23 Treffer. Dadurch zählte er zu den drei treffsichersten Spielern der Liga. Alleine in einem Spiel, am 3. Spieltag gegen den SV Seligenporten, traf Richter sieben Mal ins gegnerische Netz. Dies erregte überregionale öffentliche Aufmerksamkeit.

Am 14.10.2017 kam Marco Richter zu seinem Profidebüt in der Bundesliga: Beim 2:2-Remis gegen die TSG Hoffenheim wurde er in der 87. Spielminute für Kevin Danso eingewechselt. Am 21. Spieltag der selben Saison erzielte er seinen ersten Profitreffer. Beim Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt gelang ihm der 3:0-Endstand. Die Frankfurter liegen Marco offenbar, denn am 14.04.2019 erzielte er gegen ebenjene Eintracht seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga.

Marco Richter ist ein echter Allrounder in der Offensive. In der Jugend und in der Reserve häufig als Stürmer oder hängende Spitze unterwegs, spielt er bei den Profis eher auf Außen. Hierbei ist er sowohl links als auch rechts außen einsetzbar. Bei den FCA Fans hat Richter als Eigengewächs eigentlich ein gutes Standing, seine Wechsel-Avancen in Richtung Köln letzten Herbst nehmen ihm aber einige im Augsburger Fanlager noch übel.

Marco Richter ist auch äußerst erfolgreich in den U-Nationalmannschaften des DFB. Er absolvierte sowohl Spiele für die U20 als auch für die U21. Zuletzt war er bei der U21-EM 2019 in Italien im Einsatz und erzielte dort drei Tore. Anfang Juli wurde Marco von Stefan Kuntz in den deutschen Kader für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Japan berufen. Wir wünschen ihm ganz viel Erfolg in Tokio und hoffen, dass sein Pass bald wieder auftaucht! 🙂

Daniel Caligiuri

Der deutsch-italienische Fußballspieler Daniel Caligiuri ist noch ganz frisch im Augsburger Trikot. Seit Sommer 2020 schnürt er seine Fußballschuhe für den FCA. Vorher hat der in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) geborene Mittelfeldspieler beim SC Freiburg, VfL Wolfsburg sowie beim FC Schalke 04 gespielt. Mit Caligiuri hat der FCA einen sehr erfahrenen Mann verpflichten können, der bereits einige Champions League Einsätze zu verbuchen hat. Heute ist Daniel 33 Jahre alt und ist seit Ende 2020 Vater eines Sohnes. Für den FCA hat “Cali”, wie er von Fans und Mitspielern genannt und gerufen wird, 33 Einsätze zu verbuchen. Hierbei gelangen ihm sechs Treffer und fünf Vorlagen. Seine Hauptposition ist Rechtsaußen. Er spielte beim FCA im Laufe der Saison jedoch auch schon Linksaußen und im offensiven Mittelfeld.

Cali hat sich insbesondere in der Hinrunde der Saison 20/21 ins Herz der FCA Fans gespielt. Mit seiner kampfbetonten und lauffreudigen Spielweise passt er sehr gut zum FC Augsburg. Direkt am 2. Spieltag absolvierte er sein bestes Spiel bis dato im FCA-Dress: Gegen den BVB führte der FCA früh mit 2:0 und besiegte den Meisterschaftsanwärter. Cali steuerte hier sowohl die entscheidende Vorlage zum 1:0 sowie das Tor zum 2:0 selbst bei. Mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Gladbach sicherte uns Cali am 21.11.20 einen Punkt. In der Rückrunde lief Daniel Caligiuri, wie viele andere FCA-Profis, seiner Form etwas hinterher und musste am 30. Spieltag eine Gelbsperre absitzen. Bis 2023 ist er noch vertraglich an den FCA gebunden, bis dahin werden wir sicherlich noch viel Freude an dem Ex-Schalker haben!

Zuletzt gab Daniel unserem Nachwuchsstürmer Maurice Malone Nachhilfe in Sachen Elfmeterschießen. Seht selbst:

André Hahn

Kommen wir nun zu einem echten Augsburger Urgestein. Einem der letzten verbliebenen FCA-Urgesteine, nach dem Abgang von Kapitän Baier. Die Glanzpunkte seiner Karriere sind eng verdrahtet mit denen des FCA. Der bald 31jährige Offensivspieler – er feiert am 13. August seinen Geburtstag – ist in Otterndorf an der Nordseeküste geboren und stammt selbst aus einer sportlichen Familie. Sein Opa war Bundestrainer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, sein Vater Handballer. Und Hahn selbst lernte in jugendlichen Jahren den Beruf des Fahrzeuglackierers.

In der A-Jugend kickte André Hahn beim FC Bremerhaven und stieg mit diesem im Jahr 2008 in die Regionalliga Nord auf. Im Anschluss daran wechselte er zum Hamburger SV, dort spielte er sieben Mal für die A-Junioren in der Bundesliga. Er kam weiterhin auch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. 2010 wechselte er für ein Halbjahr zum FC Oberneuland, bevor er zum Drittligisten TuS Koblenz transferiert wurde. Dort blieb er ebenfalls nur ein halbes Jahr. Zur Saison 2011/12 unterschrieb er bei den Kickers aus Offenbach. Hier wusste der schnelle Offensivspieler durchaus von sich zu überzeugen, sodass der FCA in der Winterpause 12/13 bei den Verantwortlichen der Offenbacher anklopfte. Eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Hahn unterzeichnete einen Vertrag bis 2016 und debütierte noch im Laufe des Januars 2013 in der Bundesliga gegen Düsseldorf. Sein erstes Bundesligator erzielte er in der Folgesaison gegen Gladbach am 27.09.2013.

Die Saison 2014/2015 war sportlich mit das Beste, was der FCA jemals zu bieten hatte. Einen großen Anteil daran hatte André Hahn. Der damals 24jährige kam in 32 Partien zum Einsatz, erzielte 12 Treffer und 9 Assists. Darunter beispielsweise je ein Doppelpack gegen Mainz am 11. Spieltag und gegen Eintracht Braunschweig am 16. Spieltag sowie gegen Stuttgart an Spieltag 20. Diese famose Leistung des überwiegend auf dem rechten Flügel eingesetzten Jungspunds blieb auch nicht unerkannt. So wurde Hahn am 28.02.2014 von Jogi Löw erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Leider wurde er am 5. März gegen Chile sodann nicht eingesetzt, jedoch stand er im vorläufigen Kader für die WM2014. Ein großer Erfolg für Hahn, ein großes Lob für den FCA. Leider schaffte er es nicht in den endgültigen Kader, aber der erste deutsche Nationalspieler des FCA seit dem großen Helmut Haller, das war er: André Hahn. Er absolvierte sein erstes und einziges Länderspiel am 13.05.14 gegen Polen – ausgerechnet in Hamburg.

Im Sommer 2015 wechselte Hahn zu Borussia Mönchengladbach und brach allen FCA-Fans das Herz. Sportlich wurde André fernab des Lechs aber nirgendwo so glücklich wie beim FCA. Mit Gladbach spielte er Champions League, brach sich dort aber auch das Schienbein und fiel lange aus. Nachdem er kaum mehr Einsatzzeiten für sich verbuchen konnte, suchte er das weite oder für ihn auch sehr nahe: Er wechselte zur Saison 17/18 zum HSV.

Dort absolvierte er sein erstes Bundesligaspiel ausgerechnet gegen den FCA. Der HSV als Krisenclub des Nordens stieg am Ende der Saison sang- und klanglos erstmalig aus der Bundesliga ab. Und Hahn sehnte sich nach Ruhe und Geborgenheit. Der FCA rief an und Hahn sagte zu. Hier absolvierte er am 28.11.2020 sein 100. Bundesligaspiel und stieg nun endgültig zur Augsburger Legende auf. Trotz Corona-Infektion spielte Hahn eine bärenstarke Saison (ganz im Gegenteil zu vielen Mitspielern) und verbuchte aller Widerstände zum Trotz in 29 Spielen 8 Tore und 5 Vorlagen. Er ist der torgefährlichste Spieler (8 Tore), der beste Scorer (13 Scorerpunkte) und zudem noch einer der lauffreudigsten Spieler der abgelaufenen Saison. Chapeau, André Hahn.

Und wir wünschen uns zum Abgesang: Der Hahn muss laufen – noch ganz lang!

Abstimmung

Nun aber genug mit den ganzen Liebesbekundungen (und ja, ich habe schon meinen Favoriten gefunden!) Votet nun nachfolgend gerne wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im rechten Mittelfeld ist:

Wer war der rechte Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • André Hahn (81%, 115 Votes)
  • Marcel Ndjeng (13%, 18 Votes)
  • Marco Richter (4%, 6 Votes)
  • Alexander Esswein (1%, 2 Votes)
  • Daniel Caligiuri (1%, 1 Votes)

Total Voters: 142

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Welcher Spieler war 20/21 der „Rookie“ der Saison?

Auch nach dieser turbulenten Spielzeit kürt das Team der Rosenau Gazette die Spieler der Saison in drei Kategorien. Ihr durftet und dürft hierbei entscheiden, welcher Spieler euch in der Saison 2020/21 am meisten überzeugt hat. Nachdem wir schon den wichtigsten Spieler der abgelaufenen Saison zur Wahl gestellt haben und ihr hier überraschend-unüberraschend Keeper “Giki” (und zwar mit großem Abstand!) vorne saht, folgte eine Woche später der Spieler mit der größten Weiterentwicklung. Hier wurde ganz knapp Reece Oxford gekürt .

Wir gratulieren den beiden Siegern in der jeweiligen Kategorie recht herzlich zum Titel!

Last but not least erfolgt dann heute die Wahl des Rookies der Saison. Zur Abstimmung stehen vier Newcomer im FCA-Dress. Wählt nun also im nachfolgenden den Spieler, der sich eurer Ansicht nach den Titel „Rookie der Saison“ am meisten verdient hat. Ein Rookie ist per Definition ein (unerfahrener) Neuling in einem Sportteam. Ihr entscheidet zwischen den aufgelisteten vier Akteuren, wer sich mit diesem schmucken Titel künftig rühmen darf.

Robert Gumny

Der 23jährige polnische Nationalspieler wechselte im vergangenen September für rund 2 Mio. Euro Ablöse von Lech Posen zum FCA und unterschrieb einen langfristigen Vertrag bis 2025. Wurde er zu Beginn als Backup für das verletzungsanfällige Augsburger Eigengewächs Raphael Framberger geholt, entwickelte er sich im Laufe der Saison zum Stammspieler.

Während er zuerst aufgrund der teilweise langwierigen Verletzungen von Iago und Pedersen als Linksverteidiger aushalf, startete er nach Rückkehr von Pedersen als Stamm-Rechtsverteidiger durch und kam in seiner „Rookie-Saison“ auf satte 24 Einsätze, in welchen ihm ein Tor und eine Vorlage gelang. Er sah in der zurückliegenden Saison vier gelbe Karten und lieferte in der vergangenen Spielzeit den viertschnellsten Sprint aller FCA-Spieler: In der Partie gegen den VfB Stuttgart verzeichnete er seinen Top Speed der Saison mit 33,74 km/h.

Robert Gumny zählt zu den schnellsten FCA-Profis und hat in seiner Premierensaison in Augsburg schon ordentlich für Furore gesorgt. (Foto via Imago)

Tim Civeja

Der 19jährige Tim Civeja gilt als großer Augsburger Hoffnungsträger. Das FCA-Eigengewächs ist überwiegend im zentralen Mittelfeld zuhause und wusste die vergangenen Jahre im FCA-Nachwuchs zu überzeugen. Hier galt und gilt er (zurecht) auch als Rohdiamant, dem man dem Sprung in den Profikader durchaus zutraut. Seit geraumer Zeit trainiert der talentierte gebürtige Dachauer schon hauptsächlich mit den Profis mit. In der zurückliegenden Saison kam Civeja – nach seinem Debüt am 16.01.2021 gegen Werder Bremen – zu drei Kurzeinsätzen, in denen er 31 Spielminuten sammelte. Der Youngster hatte übrigens gar nicht mit seinem Profidebüt gerechnet:

„Ich habe von der Bank plötzlich meinen Namen gehört (…) Ich konnte es erst gar nicht glauben und habe noch einmal nachgefragt.“

Tim Civeja auf der FCA Website

Dass die Spielanteile nur so gering ausfielen, lag sicherlich auch an einer hartnäckigen Schambein-Verletzung, die ihn die komplette Rückrunde über plagte. Wenn Civeja spielte, wusste er in der Bundesliga durchaus zu überzeugen. Wir hoffen alle, dass Tim in der kommenden Saison verletzungsfrei bleibt und die Sommer-Vorbereitung nutzen kann, um sich weiterzuentwickeln. Denn er ist definitiv ein heißer Kandidat für die (mittel- bis langfristige) Nachfolge des scheidenden Rani Khedira im defensiven Mittelfeld des FCA.  

Tim Civeja hat definitiv großes Potenzial, das er hin und wieder schon andeuten konnte im Augsburger Dress. The best is yet to come! (Foto: Matthias Koch via Imago)

László Bénes

Einer, der nur eine Rückrunde beim FCA bis dato verbracht hat, ist László Bénes. Der 23jährige slowakische Nationalspieler, der derzeit für sein Heimatland die Europameisterschaft bestreitet, wurde für ein halbes Jahr von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen. In der vergangenen Rückrunde bestritt der Mittelfeldspieler 12 Partien, es gelangen ihm hierbei ein Tor und zwei Assists. Zudem sah er drei gelbe Karten. Mit einem Kicker-Notendurchschnitt von 4,17 und einem verlorenen Stammplatz, den er zu Beginn der Rückrunde noch inne hatte, kann er aber nicht ganz zufrieden gewesen sein. Im Interview mit seinem Stammclub Borussia Mönchengladbach sagte er zuletzt auf die Frage, wie es ihm beim FCA erging, folgendes:

“Es war eine sehr positive Zeit für mich. Mein Ziel war, so viele Einsätze wie möglich zu bekommen und das habe ich geschafft. Ich habe zwölf Bundesligaspiele absolviert, davon die meisten von Beginn an, das war im Hinblick auf die Europameisterschaft sehr wichtig für mich. Das war auch einer der Gründe, wieso ich mich im vergangenen Winter zu diesem Schritt entschieden hatte.”

Bénes im Interview vom 10.06.21

Bénes wird in der Kategorie „Rookie“ geführt, da er bisher kaum in der Bundesliga zum Zuge kam und nur rund 50 Bundesligapartien auf dem Buckel hat. Zudem ist er mit seinen 23 Jahren noch vergleichsweise jung. Der FCA bemüht sich übrigens, wenn man aktuellen Medienberichten Glauben schenken darf, derzeit weiterhin intensiv um den zentralen Mittelfeldspieler. Bis dato ist jedoch noch keine Einigung erzielt und Bénes kehrt zum Trainingsauftakt erstmal wieder nach Gladbach zurück.

Bénes ist ein Spieler, der in einer einzigen Halbserie schon Eindruck schinden konnte beim FCA. Werden wir ihn wohl wiedersehen in der Fuggerstadt in der kommenden Saison? (Foto: Christian Kolbert / kolbert-press via Imago)

Lukas Petkov

Unser letzter Newcomer ist erfreulicherweise wieder ein Eigengewächs, das in der zurückliegenden Spielzeit sein Profidebüt feiern durfte. Der 20jährige offensive Mittelfeldspieler Lukas Petkov spielt seit 2008 für den FCA Nachwuchs, zuletzt bestritt er für die Regionalliga-Mannschaft des FCA 23 Saisonspiele und erzielte hier 9 Scorerpunkte (5 Tore, 4 Assists).

Der gebürtige Friedberger wurde am letzten Spieltag gegen den Rekordmeister in der Allianz Arena in den Schlussminuten eingewechselt und kam so zu seinem Profidebüt. Zuletzt wurde bekannt, dass Petkov – um weitere Erfahrungen im Profifußball zu sammeln – für eine Saison an den Drittligisten SC Verl verliehen wird. Vorher unterschrieb der Youngster aber noch einen Profivertrag, der ihn bis 2024 an den FCA bindet:

“Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich in München die Möglichkeit bekommen habe, mein Debüt in der Bundesliga zu geben. Es ist mein großes Ziel, viele weitere Bundesliga-Spiele für den FCA zu machen. Über die Leihe nach Verl bekomme ich bereits in der kommenden Saison die Chance, regelmäßig im Profibereich auf dem Spielfeld zu stehen, weshalb ich mich freue, dass dieser Wechsel geklappt hat.”

Lukas Petkov in der FCA Pressemitteilung vom 01.06.2021

Lukas Petkov unterschrieb zuletzt seinen ersten Profivertrag beim FCA. Nun spielt er in der kommenden Spielzeit in Liga drei – beim SC Verl. Wir haben ihn weiterhin im Blick. (Foto: Via Imago)

Doppelter Frankenberger

Der 34jährige Alexander Frankenberger wird ab kommender Saison nur noch U19-Trainer sein und seine Doppelfunktion beim FCA-Nachwuchs aufgeben. Zugleich wurde der Vertrag des seit 2015 beim FCA tätigen Fußballlehrers verlängert. Neben der Trainertätigkeit war der Münchener zuletzt noch Chef der Nachwuchsabteilung. Diese Stelle soll gemäß des FCA (vorerst) nicht nachbesetzt werden.

“Ich hatte zuletzt zwei spannende Aufgaben, die jede für sich alleine sehr zeitintensiv ist und höchste Verantwortung für die Ausbildung unserer Talente trägt.”

Alexander Frankenberger – Zitat des Kicker vom 04.06.2021

Abstimmung

So, nun liegt der Ball sprichwörtlich bei euch! Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr darüber entscheiden, welcher der genannten Spieler zum “Rookie der Saison” gekürt wird. Alexander Frankenberger steht allerdings nicht zur Wahl! Bitte stimmt nachfolgend für euren Favoriten ab:

Wer war der beste Rookie der Saison 2020/21

  • Robert Gumny (84%, 41 Votes)
  • Tim Civeja (14%, 7 Votes)
  • László Bénes (2%, 1 Votes)
  • Lukas Petkov (0%, 0 Votes)

Total Voters: 49

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