Zusammenhalten

Zuletzt gegen Bochum nicht von allem überzeugt, war es das Daniel-Baier-Abschiedsspiel, das daran erinnerte wie weit Augsburger Teams schon gekommen sind. So gesehen irgendwie doch der richtige Zeitpunkt für das erste Abschiedsspiel eines ehemaligen FCA-Spielers im neuen Stadion.

Florian Niederlechner, Michael Thurk, Edmond Kapllani, Nando Rafael, Dominik Reinhardt, Raul Bobadilla, Kees Kwakman und Daniel Baier, mit der möglicherweise höchsten Torquote/ Spielminute seit der Jugendzeit, waren einige der Torschützen.

Es waren noch viele andere ehemalige Wegefährten dabei, die in der jüngeren Vereinsgeschichte, hier seit 2008, für den FCA spielten. Eine kleine Zeitreise, namentlich verbunden mit besonderen Spielen und Erinnerungen: DFB-Pokalhalbfinale, Aufstieg in die Bundesliga, Klassenerhalt, Europapokal mit Qualifikation, klassenerhaltende Auftritte und viele individuell unterschiedlich wahrgenommene Momente.

Auch wenn die Bundesliga aktuell weit weg war an diesem Samstag, Gedanken über die mittlerweile schon mehr als zwölf Jahre Erstklassigkeit, Etablierung und verschiedener Formen von Konstanz. Das Spiel war mehr als eine willkommene Abwechslung, um sich auch wieder einmal möglicher Chancen des FCA bewusst zu werden.

Die Satirezeitschrift Titanic befindet sich in Schieflage und Hansi Flick trainiert nicht mehr die Nationalmannschaft. Beim Auftritt gegen Frankreich betreuten Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner das Team – und dieses gewinnt nach fünf sieglosen Spielen prompt.

Dazu teilt der größte Einzelsportverband der Welt für ihn wesentliche Entscheidungen während der letzten Minuten eines Basketballspiels mit, indem die DBB-Auswahl fast sensationell Weltmeister werden kann, und dann auch wird. Zumindest die Grundmuster von Satire scheinen weiter intakt.

Sehr wahr dagegen, dass Stefan Reuter beim FCA in den Hintergrund rückt. Der bisherige Geschäftsführer Sport soll weiterhin eine beratende Funktion beim Verein einnehmen.

Einiges, das mit Reuter verbunden ist. Er ist mitverantwortlich für mehr als ein Jahrzehnt Bundesligafußball in Augsburg. Nicht nur in den ersten Jahren bis zur Europa-League-Teilnahme steht er als Person für Kontinuität beim FCA. Dies sollte durchaus auch weiterhin als eigener Wert betrachtet werden. Nicht zwingend das Fest-, aber das Zusammenhalten – gemeinsamer Erfolg auch durch positive Beharrlichkeit.

Nach drei Spielen noch zu früh um den Start der Mannschaft in die neue Runde einzuschätzen. Nach dem unterhaltsamen Auftakt gegen Mönchengladbach, und dem respektablen in München, zuletzt ein eher unglücklich verlaufenes Spiel gegen Bochum. Am kommenden Samstag nun der Auftritt bei RB Leipzig.

Konrad Laimer, Dominik Szoboszlai, zu Liverpool, Josko Gvardiol, zu Manchester United, und Christopher Nkunku, zu Chelsea, haben die Sachsen verlassen. Neu dazugekommen sind u. a. Christoph Baumgartner aus Hoffenheim, Xavi Simons, auf Leihbasis von Paris und Lois Openda aus Lens.

Das Saisonziel der Leipziger ist zumindest wie in den letzten fünf Jahren unter die ersten vier zu kommen. Nach der Niederlage zum Saisonauftakt in Leverkusen gewannen die Leipziger gegen Stuttgart und bei Angstgegner Union Berlin.

Von den bisher 14 Bundesligavergleichen konnte der FCA, bei fünf Unentschieden, erst einen gewinnen, auswärts gelang bisher nur ein Remis.

Eines der Spiele, bei denen die Mannschaft nur gewinnen kann. Und genau darin mag auch die Chance liegen. Mit einer wieder als Mannschaft in allen Bereichen überzeugenden Leistung daran anknüpfen, was schon einige FCA-Teams ausgenacht hat, und noch mehr Teil einer entsprechenden DNA sein sollte. Zusammenhalten ist unser Spiel!

Nur der FCA!

Es ist angerichtet

Endlich ist er da. Der Rechtsverteidiger, den wir Fans uns seit Monaten, wenn nicht Jahren, sehnlichst gewünscht haben. Oder seit eben feststeht, dass Robert Gumny, der vor nunmehr drei Jahren zum FC Augsburg gestoßen ist, der Verantwortung auf der rechten Abwehrseite leider nicht gewachsen ist.

Die Wahl der FCA-Verantwortlichen ist auf Kevin Mbabu gefallen, 28 Jahre alt, (früherer) Schweizer Nationalspieler, ausgeliehen vom FC Fulham bis zum Saisonende. Als 17-Jähriger wechselte Mbabu erstmals auf die Insel zur B-Auswahl von Newcastle United. Bevor es ihn über verschiedene Leihstationen zu den BSC Young Boys in die Schweiz und von 2019 bis 2022 zum VfL Wolfsburg in die Bundesliga verschlug. An diese Zeit dürfte sich der oder die eine oder andere noch erinnern. Mbabu bestritt für die Wölfe 82 Pflichtspiele, bevor er ins hintere Glied rutschte und vorzeitig wieder nach England wechselte. Beim Fulham kam er jedoch genauso wenig zum Einsatz, weshalb er die abgelaufene Rückrunde als Leihspieler bei seinem Jugendverein Servette FC verbrachte.

Kleiner Wandervogel?

Mbabu hat also schon reichlich Erfahrung in unterschiedlichen europäischen Ligen gesammelt, kennt seine neuen Teamkollegen Ruben Vargas von der Nati, Elvis Rexhbecaj aus der VW-Stadt. Auch an seinen Landsmann Gerardo Seoane, aktuell Trainer in Gladbach, dürfte Mbabu gute Erinnerungen haben. Unter ihm wurde er mit Bern zum zweiten Mal Schweizer Meister und spielte sogar Champions League. Trotzdem konnte sich der Sohn einer Kongolesin und eines Franzosen bei seinen Vereinen – mit Ausnahme der YB vielleicht – nie so ganz etablieren, zog gegen Konkurrenz oft den Kürzeren und wegen nicht erfüllter Erwartungen auf beiden Seiten dann weiter zum nächsten Club.

Drei Jahre lang streifte sich Kevin Mbabu in der Bundesliga das Trikot des VfL Wolfsburg über. (Photo by Ronny Hartmann/Getty Images)

Hallerluja – ein Rechtsverteidiger!

In Augsburg ist dieser Aspekt allerdings zweitrangig, da der gelernte Rechtsverteidiger in dieser einen Saison für den FCA außer Konkurrenz spielt. Wenn nicht Gumny eine plötzliche Leistungsexplosion hinlegt (was sehr unwahrscheinlich ist) oder Arne Engels weiterhin positionsfremd eingesetzt wird (was ich nicht hoffe). Auch, dass der pfeilschnelle Mann u.a. sein Defensivverhalten oder seine Ausdauer ausbauen könnte, halte ich erst einmal für verschmerzbar.

Denn was in erster Linie zählt, ist doch: Hallerluja! Wir haben einen Rechtsverteidiger! Der mit dieser Position vertraut und außerdem heiß auf Spielpraxis ist, um sich (wieder) für seinen Stammverein zu empfehlen. Der FCA könnte nach Saisonende mit Fulham auch erneut Gespräche führen, diesmal über eine feste Verpflichtung, die mit 3-4 Mio. € allemal im Budget läge. Aber das ist natürlich Zukunftsmusik. Jetzt muss Mbabu erst einmal engagiert seinen neuen Job machen.

Noch ein Außenverteidiger?

Das Gleiche gilt für Japhet Tanganga, 24-jähriger Engländer von den Tottenham Hotspurs, der nun ebenfalls für ein Jahr leihweise zum FCA kommt. Zusätzlich wurde eine Kaufoption von angeblich 5,5 Mio. € vereinbart und u.a. an die absolvierten Einsätze geknüpft. Für Tanganga ist Augsburg die erste fußballerische Auslandserfahrung. Denn seit er zehn Jahre alte ist, hat er für keinen anderen Club gespielt als für die Spurs. Für sie gab er mit 20 auch sein Premier League-Debüt. Unter José Mourinho gegen den FC Liverpool.

Der portugiesische Trainer war es auch, der damit begann, den jungen Innenverteidiger auf die für ihn bis dahin unbekannte rechte Außenverteidigerposition zu stellen. Doch egal, auf welcher Position Tanganga auflief – Mourinho hielt immer große Stücke auf seinen Nachwuchsspieler. Zwar sah er bei ihm noch Verbesserungsbedarf, z.B. bei seinen Flanken oder beim Timing im Angriffsspiel, aber eben auch seine Stärken, wie eine sichere Ballbehandlung und dass Tanganga kaum Fehler unterlaufen:

„As you know he is not a giant, he needs to improve, his crossing needs to improve, the timings to arrive in attacking positions. […] But he is comfortable with the ball, he doesn’t make many mistakes, he is solid, reads the game well and is a player we can trust.“

José Mourinho über Japhet Tanganga in The Mirror vom 03. August 2021

Daneben zählen zu Tangangas Stärken auch aggressives Gegenpressing, gerade bei technisch hochklassigen Spielern, und die Fähigkeit, gefährliche Bälle abzufangen und zu entschärfen. Ein ausführliches, sehr interessantes Spielerprofil findet ihr hier.

Japhet Tanganga zeichnet sich u.a. durch seine Ballsicherheit aus. (Photo by Trevor Collens/AFP via Getty Images)

Verletzungsgeplagt?

Nach dem geglückten Debüt 2020 musste Tanganga aber erst einmal eine Reihe von Verletzungen wegstecken. Betroffen war der Rücken, der Oberschenkel, die Schulter. Zwei Jahre später lange Zeit das Knie. Das führte dazu, dass der Verteidiger oft pausieren musste, in mehr als dreieinhalb Jahren Premier League lediglich auf 27 Einsätze kommt. Immer wieder stand deshalb zur Debatte, ihn für mehr Spielpraxis z.B. in die Süper Lig oder in die Serie A zu verleihen. Dieses Jahr sollen u.a. auch Frankfurt oder Leverkusen an Tanganga dran gewesen sein.

Geklappt hat eine Leihe jetzt aber erstmals zum FCA. Wofür sich Michael Ströll, der die Verhandlungen führte, durchaus auf die Schulter klopfen darf. Spurs-Clubchef Daniel Levy gilt schließlich als härtester Verhandlungspartner im Weltfußball. Die Kaufoption, die an Einsätze geknüpft ist, dürfte u.a. auch vereinbart worden sein, um Tangangas Gesundheit auf den Prüfstand zu stellen und sich seine Dienste nur zu sichern, wenn sie hält. Im Testspiel gegen Fürth konnte der Neuling wegen einem Schlag, den er vor ein paar Wochen aufs Knie bekommen hatte, jedenfalls noch nicht mitmachen.

Mehrere Optionen in der Defensive

Ich schätze aber ohnehin, dass Tanganga in einer Viererkette zunächst einmal als Backup für Patric Pfeiffer in der rechten Innenverteidigung eingeplant ist, um dort mit Maxi Bauer zu konkurrieren. In einer Dreierkette könnte er aber auch etatmäßig als rechter IV eingesetzt werden. Oder, wie unter Mourinho einstudiert, in der rechten Außenverteidigung, wenn dort akuter Personalmangel herrscht. Enrico Maaßen hat in der Defensive mit Tanganga also mehrere Optionen zur Verfügung. Als Trainer, der auf Flexibilität bei Positionen und Rollenverteilungen setzt, dürfte ihm das Profil des Engländers sehr entgegenkommen.

Mit Mbabu und Tanganga wurden kurz vor Ende der Transferphase tatsächlich – ich konnte es kaum glauben – die dringendsten Kaderbaustellen bearbeitet. Auf mich als Außenstehende wirkt es so, als hätten die Verantwortlichen dabei einen wirklich guten Job gemacht. Neben Ströll ist hier auch unser neuer Sportdirektor Marinko Jurendic zu nennen. Sie beide haben dafür gesorgt, dass zusammen mit den bisherigen Zugängen personell nun alles angerichtet ist. Für eine Saison, in der wir Fans uns nicht bis zum letzten Spieltag vor dem Abstieg fürchten müssen. Für mich ist spätestens jetzt unser Trainer am Zug, um dieses Ziel nach der Länderspielpause zusammen mit dem Team in die Tat umzusetzen.

Spurensuche

Der Saisonauftakt in Unterhaching hat nun auch mich etwas konsterniert zurückgelassen, genau wie die Gegentore gegen Gladbach und die Taktik und das Ergebnis gegen Bochum. Einerseits hat der FCA keine gute Endphase der zurückliegenden Saison gespielt. Gerade im letzten Spiel der Saison gegen Borussia Mönchengladbach hat man schlicht keine gute Leistung abgeliefert. Im Sommer kommunizierte der FCA fleißig, dass man detailliert Fehler analysiert habe. Enno Maaßen teilte bei uns im Interview mit, dass man sich auch im mentalen Bereich verbessern wolle. Im Nachgang zur Partie gegen Unterhaching stellte er nach einigen guten Spielen in der Saisonvorbereitung fest, dass “Verhaltensweisen sich ändern, wenn Ergebnisdruck dabei ist”. Mit der mentalen Entwicklung des Teams scheint es dabei nicht allzu weit her zu sein. Für mich war der Moment gekommen, um mich mit einer Expertin zu dem Thema auszutauschen. Julia Donauer, die im Fußballbereich als Mentalcoach arbeitet, hat mir geduldig meine Fragen beantwortet. Meine Erkenntnisse dieser Spurensuche sind Folgende:

Einflussfaktoren

Ergebnisse im Fußball hängen nicht nur von der mentalen Einstellung eines Teams oder der einzelnen Spieler ab. “Grundsätzlich unterscheiden wir in der Analyse drei Gruppen von Faktoren: den Körper, das Umfeld und den Kopf. Wenn man ein Resultat wie das gegen Unterhaching sieht, dann ist es im ersten Schritt erst einmal wichtig, nicht voreilig Schlüsse zu ziehen, dass es unbedingt am Kopf, also auch im mentalen Bereich, gelegen haben muss. Jede saubere Analyse basiert darauf, dass man alle drei Einflussfaktoren überprüft.” erklärt mir Julia Donauer hierzu.

Wir können grundsätzlich ja sowieso nur von außen urteilen. Wenn die Spieler alle fit waren und im Umfeld sauber und störungsfrei gearbeitet wurde, dann lag es also vielleicht am Kopf. Andere Gründe fallen mir für die Partie gegen Haching nicht ein.

Spielvorbereitung

Gerade mit Blick auf den Saisonabschluss in Gladbach und das Pokalspiel, kommt die Frage auf, ob im Vorlauf zu den Partien alles korrekt gelaufen ist. Unterhaching ist weiterhin ungeschlagen und in einer enormen Performing-Phase. Von außen mag man sich fragen, ob man den Gegner ernst genug genommen hat. Drittligist klingt erstmal schwach. Haching war mit Sicherheit kein schwacher Gegner zum Saisonauftakt. „Haching hat zum Saisonende und in der Saisonvorbereitung stark gearbeitet und war dadurch mit viel Selbstvertrauen ausgestattet. Selbstvertrauen kommt unter anderem auch durch Erfolge. Das war mit Sicherheit ein Punkt, wo Haching gegenüber dem FCA im Vorfeld einen Vorteil hatte.“ erklärt Julia Donauer. Es kommt eben nicht immer auf die reine Qualität an.

Erfolgserlebnisse führen zu Selbstvertrauen, zumindest wenn die Latte nichts dagegen hat. (Photo by Jan Hetfleisch/Getty Images)

Ein ähnliches Muster ergibt sich für den Saisonabschluss. Gladbach war schon durch. Hatte man hier gedacht, es würde eine leichte Partie? Was man sich auch fragen darf: Was wurde hier vor dem Spiel konkret besprochen? “Es ist wichtig, Spielern einzelne Handlungspläne an die Hand zu geben. Wie reagieren wir auf verschiedene Spielverläufe wie zum Beispiel auf einen Rückstand? Solche Themen sollten in der Spielvorbereitung eine wichtige Rolle einnehmen.” erklärt mir Julia Donauer aus der ihr geläufigen Praxis. Die Vorbereitung griff bei beiden Spielen dann ins Leere. Mit den Rückständen konnte nicht gut umgegangen werden. Reaktion auf Spielverläufe und situationsbedingtes Handeln scheint grundsätzlich beim FCA ein Thema zu sein, wie nun auch die Gegentore gegen Bochum zeigen. Beim ersten war man vielleicht mit dem Kopf schon in der Pause, beim zweiten folgte auf die Führung direkt ein individueller Blackout.

Hoffnungsschimmer gibt es allerdings. “Es ist ja gut, dass die Partie gegen Gladbach am ersten Spieltag nun gleich gezeigt hat, dass es auch besser geht. Da liegt sicherlich nicht alle im Argen. Niklas Dorsch hat im Interview ja auch klar kommuniziert, dass sie sich auch darauf vorbereitet hatten, in Rückstand zu geraten.” zeigt Julia Donauer auf, dass beim FCA auch positive Aspekte zu erkennen sind. Warum es nicht immer klappt, liegt vielleicht auch am nächsten Punkt.

Mannschaftstruktur

Im Fußball hat es eine interessante Mannschaftsgröße. Der Kader umfasst ca. 30 Spieler. Das ist die Hälfte des Kaders eines NFL Football Teams oder aber der doppelte Kader einer Basketball-Mannschaft. In großen Kaderstrukturen und gerade im Football gibt es eine klare Hackordnung, die auch darüber differenziert, dass Spieler eine genaue Funktion haben (man nehme nur den Quarterback oder den Punter als prominente Beispiele). Gerade über diese klare Aufgabenteilung und Hierarchie wird sichergestellt, dass die Spieler ihre Aufgaben kennen und ihre Rolle ausfüllen können.

Durch die Demontage von Jeffrey Gouweleeuw als Kapitän des Teams hat Enno Maaßen deutlich gemacht, dass er mit der Struktur in der Vergangenheit nicht zufrieden war. Ermedin Demirovic führt das Team seit dieser Situation als Kapitän aufs Feld. Dorsch und Rexhbecaj sind die Stellvertreter. Gerade wenn es schwierig läuft, hofft man darauf, dass Führungsspieler einer Mannschaft halt geben können. Gegen Unterhaching hat sich Enno Maaßen in der zweiten Halbzeit gedacht, es geht auch ohne und hat Dorsch und Demirovic in der 61. Minute ausgewechselt. Die Wende kam dann nicht mehr. “Ich muss mich auch immer fragen, was ich gemacht habe, damit meine Führungsspieler ihre Rolle ausüben können. Wissen sie, dass sie das Vertrauen des Trainers haben? Habe ich vermehrt die Kommunikation zu ihnen gesucht?” erklärt Julia Donauer mir hierzu. Daniel Baier hat nicht unlängst bei uns im Interview erklärt, dass Markus Weinzierl der beste Trainer seiner Karriere war, weil er ihm fortwährend Vertrauen geschenkt hat. Auch wenn er mal Murks gekickt hat.

Wer geht in schwierigen Situationen voran? (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Auch hier hat sich öffentlich gezeigt, dass das Thema beim FCA präsent ist. Felix Uduokhai sagte hierzu nach der Begegnung gegen die Bayern: „Du brauchst in der Mannschaft Typen, die auf dem Platz reden, die auch Verantwortung übernehmen, wenn es nicht läuft.“ Inwiefern er hierfür der Richtige ist, eine solche Rolle einzunehmen, nachdem er erst vor kurzem seine Zukunft noch woanders gesehen hatte und seinen Vertrag nur um 1 Jahr verlängerte, sei an dieser Stelle dahingestellt.

Abschließend

Als Außenstehender würde ich es äußerst spannend finden, wie sich der FCA mental entwickelt. Ob hier konstante Verbesserungen festzustellen sind. Als Fan habe ich erstmal Angst vor dem nächsten Katastrophen-Auftritt oder auch nur dem nächsten Wackler. Immer wieder steht sich die Mannschaft – vollkommen unfreiwillig – selbst im Weg. Klar will das Team gewinnen. Niederlagen und Misserfolge hängen allen Beteiligten lange nach und das Selbstvertrauen mag sich nicht einstellen. Wichtig ist es in dieser Phase, dass der Support von außen bleibt. „Positive Bestärkung von Fans und aus dem Umfeld hilft den Spielern die Extra-Meile zu gehen“, bestätigt Julia Donauer.

Enno Maaßen hat im Sommer klar angesprochen, dass er seiner Mannschaft einen Killerinstinkt einimpfen will. Wenn sich dieser einstellt (und gegen Bochum war er mit Sicherheit noch nicht da), dann braucht man sich um den Support auch keine Gedanken mehr zu machen. Bis dahin wäre es sehr spannend, wenn man etwas konkreter erfahren könnte, wie im mentalen Bereich gearbeitet wird. Welche Maßnahmen ergriffen wurden, um in der Spielvorbereitung, der mentalen Arbeit allgemein und der Installation einer funktionierenden Mannschaftsstruktur Verbesserungen zu erreichen. Das Thema wird uns sicherlich auch weiterhin beschäftigen. Vielleicht ja demnächst dann mit mehr Positivbeispielen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Sand im Getriebe

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne “Einwurf aus der Rosenau Gazette” bei presse-augsburg.de. 

Nach einem 2:2 gegen den VfL Bochum geht es auch schon in die erste Länderspielpause der Saison. Nach 3 Spielen hat der FCA 2 Punkte auf dem Konto. Allerdings hat man auch die schwierige Partie gegen Bayern München hinter sich gebracht. Hatte man in der letzten Saison Glück und es gelang früh gegen Leverkusen der erste Saisonsieg, so blieb dies in diesem Jahr verwehrt und man muss weiter warten. Dabei ist das Gefühl momentan kein Gutes. Es gibt allerdings Faktoren die Hoffnung machen.

Statistiken

Florian Eisele von der Augsburger Allgemeinen hatte es auf X einmal ausgerechnet. Enno Maaßen hat nach 40 Spielen nur einen Punkteschnitt von 0,91 Punkten pro Spiel geschafft. Das ist die bisher schlechteste Bilanz aller Bundesliga-Trainer des FCA jemals, wenn es denn nun enden würde. Maaßen kam als Neuling in die Bundesliga und dieser Blick zurück ist im Hinblick auf die zukünftigen Erfolgsaussichten des Trainers wenig hilfreich. Den Negativ-Rekord in dieser Statistik hält Markus Weinzierl mit seiner ersten Hinrunde. Der FCA kennt also den Vorteil ganz genau, den man sich erarbeiten kann, wenn man am richtigen Trainer festhält.

Auch bzgl. der Kernstatistiken in einzelnen Spielen sollte man sich nicht allzu sehr verunsichern lassen. Gegen Bochum kam der FCA auf 59% Passquote, 37% Ballbesitz und 45% gewonnene Zweikämpfe. Gruselig. Enno Maaßen hatte uns intensiven Fußball versprochen. Gegen Bochum war es das nur selten. Gegen Gladbach und die Bayern sah es da schon viel besser aus. Jeweils über 80% Passquote, gegen Gladbach mit 55% gewonnenen Zweikämpfen und 56% Ballbesitz. Das sollten die Orientierungspunkte in der Analyse sein.

Defensive Stabilität

Das große Manko bleibt die Defensive. 9 Gegentore in 3 Spielen sind abstiegsverdächtig. Aber hier gilt vor allem: die defensive Besetzung, die wir bisher gesehen haben, werden wir – wenn alles nach Plan läuft – nicht mehr sehen. Patric Pfeiffer war 3 Partien gesperrt. Kevin Mbabu und Japhet Tanganga kamen gerade erst am letzten Tag der Transferperiode zur Mannschaft. Enno Maaßen hat gerade für seine rechte Abwehrseite erst jetzt Spieler zur Verfügung, die die Qualität für die erste Liga haben sollten.

Es ist in diesem Fall auch nicht dem Trainer anzukreiden, dass der Kader erst so spät vervollständigt wurde. Die Lücke auf der rechten defensiven Seite war nun schon seit einer Weile bekannt und die sportliche Führung vermochte sich schlicht nicht früher zu schließen. Sind wir froh, dass es jetzt am Ende der Transferperiode doch noch geklappt hat.

In den entscheidenden Momenten einen Schritt zu spät. (Photo by Jan Hetfleisch/Getty Images)

Mental

Über allem schwebt der Kopf. Das Team agiert immer wieder fahrig und lässt sich aus der Spur werfen. Sei es noch in der letzten Saison in Bochum oder Gladbach, wo man unter Druck nicht liefern konnte. Sei es im Pokal gegen Haching oder unkonzentriert in der Defensive und mit Slapstickpotential nun in allen Spielen. Enno Maaßen wollte seiner Mannschaft einen Killerinstinkt verordnen. Killerinstinkt war das gegen Bochum nun mal gar nicht. Der FCA hat nun in den ersten beiden Heimspielen schon wieder Führungen aus der Hand gegeben. Wer hat hier noch ein Déjà-Vu?

Killerinstinkt erfordert Mut. Dieser Mut ging dem Trainer vollends ab, als er gegen Bochum mit Mauertaktik agierte. Hohe Befreiungsschläge und tiefes Pressing: dafür hätten wir Enno Maaßen nicht verpflichten müssen, der uns ein Ballbesitzkonzept versprach, als er den Job antrat. Und Intensität. Mit der Herangehensweise im Duell gegen einen direkten Konkurrenten hat er diese Prinzipien mit Füßen getreten. Und damit dem Gegner mehr geholfen als dem eigenen Team. Mutlos setzt er sich somit der Kritik aus und zwar zurecht.

Kontinuität

Es ist überaus vorteilhaft, dass gerade jetzt die erste Länderspielpause im Gange ist. Es war nicht alles schlecht. Beljo und Demirovic harmonierten gegen Bochum schön. Beljo hat das Quäntchen Unberechenbarkeit, das es offensiv immer mal wieder braucht. 7 Tore in 9 Spielen ist positiv und müsste regelmäßig für mehr Punkte reichen. Das Team muss allerdings nach den letzten Neuzugängen endlich zusammenwachsen und zu sich finden.

Was es aber in jedem Fall braucht ist eine positive und mutige Herangehensweise der sportlichen Führung. Wir brauchen nach 3 Spielen nicht über den Trainer zu diskutieren. Ansonsten hätte die Saisonanalyse schon zu einem anderen Ergebnis kommen müssen. Nun heißt es, dass alle Beteiligten alles dafür tun, dass die Mannschaft in den kommenden Spielen ihr volles Potential ausschöpft und durch den Mut auf dem Platz auch die Fans mitnimmt. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.

Transfermodi

Auch wenn in der ersten Halbzeit etwas Pech dabei war zeigten sich die Unterschiede zwischen den beiden Teams. Zu verschieden sind auch die Erwartungshaltungen. Unwesentlich ob in der ersten Habzeit mehr möglich gewesen wäre. Einschließlich des Tors von Dion Beljo war es ein ordentlicher Auftritt der Mannschaft in München.

Nach dem 13. Platz in der Saison 2021/22 schaffte der VfL auch in der Vorsaison den direkten Klassenerhalt. Dieser gelang durch sieben Punkte an den letzten drei Spieltagen, darunter die Heimsiege gegen Augsburg und Leverkusen.

Bei den an 24 Spieltagen der letzten Saison unter den letzten Drei der Tabelle stehenden Bochumern dürfte auch der Klassenerhalt das Ziel sein. Dazu wurde die Defensive mit Loosli Noah, von GC Zürich, Bernardo, aus Salzburg, und Felix Passlack, aus Dortmund, verstärkt. Dazu wurde Kevin Schlotterbeck erneut ausgeliehen.

Für die Offensive wurden Lukas Daschner. von St. Pauli, und Moritz-Broni Kwarteng, aus Magdeburg, die jeweils treffsichersten Spieler ihrer Vereine in der letzten Saison, verpflichtet. Zuletzt kam nun noch Gonçalo Paciência, von Celta Vigo, dazu. 

Die Bilanz gegen Bochum ist aus Augsburger Sicht negativ. Konnte in den vorherigen fünf Ligavergleichen jeweils die Auswärtsmannschaft gewinnen, verlor der FCA zuletzt an der Castroper Straße.

Zwei Spieltage sind vorüber, und nach dem Ausscheiden im Pokal das Gefühl, das es langsam vorangeht. Das Auftreten, mehr noch die Einstellung gegen Mönchengladbach, das Spiel in München und das anstehende Heimspiel.

Zugleich aber noch das offene Transferfenster. Welche Spieler werden last minute noch den Verein verlassen, mehr noch, wer kann für ein Engagement gewonnen werden.

Vermeintliche schwächer besetzte Positionen, unterschiedlich wahrgenommene Bedarfe, fast jeder kann dabei zum Fußball-Manager werden. Was wohl die richtige Kadergröße sein könnte – gefühlt, mit oder ohne wechselseitiger Leihspieler, ist diese über die Jahre immer mehr gewachsen.

Und wäre ein, möglichst international, gleicher Transferzeitraum nicht von Vorteil – im Idealfall mit Schließung vor dem ersten Spieltag? Die Anzahl direkt und indirekt betroffener Vereine erhöht sich nicht nur durch am Markt auftretende neue Geldgeber.

Für nur am Fußballsport Interessierte sind die Kettenprozesse sowie die Anzahl möglicher Begünstigter schon vorher längst zu komplex geworden.

Welche Spieler werden noch zum FCA kommen? Fast stündlich immer neue Meldungen, dazu ganz unterschiedliche Vertragsvorstellungen und Leihen, mit oder ohne Kaufoptionen. Ein wenig fast alles vergleichbar mit anderen Warenhandel- und Termingeschäften.

Neu beim FCA sind Kevin Mbabu und Japhet Tanganga, beide auf Leihbasis.

Auch könnten möglicherweise noch weitere Spieler den Verein verlassen. Am sogenannten Deadline Day blieb es bis zuletzt spannend.

Den Verein Richtung Bielefeld verlassen hat Sarenren Bazee. Nicht mehr dabei auch Mergim Berisha. Er traf in 23 Bundesligaspielen neunmal für den FCA und erzielte dabei auch die Siegtreffer in den Heimspielen gegen München, Mönchengladbach und Leverkusen. Der zweimalige Nationalspieler läuft ab diesem Wochenende für Hoffenheim auf.

Egal, ob Spieler, die sofort helfen können oder mit Perspektive – es braucht seine Zeit bis neue integriert sind. Das wesentliche dabei ein bleibendes intaktes Mannschaftsgefüge sowie die behutsame Weiterentwicklung des Teams.

Auch wenn einzelne Spieler den Unterschied ausmachen können, ist es immer das gesamte Team, das eine erfolgreiche Saison spielt.

Die Erwartungen an Spielsystem und Auftreten der Mannschaft sind gar nicht so visionär. Eine sichtbare spielerische Entwicklung und das Erkennen in jedem Spiel größtmöglichen Einsatz und Willenskraft zu zeigen.

Da auswärts die vermeintlichen schwerere Gegner warten, könnte ein gelungener Saisonauftakt auch über die Heimspiele erreicht werden: Demnächst Mainz und Darmstadt, geht es am Samstag gegen den VfL darum wieder als Mannschaft zu überzeugen und erfolgreich zu sein. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Der Ritt in den Sonnenuntergang

3 Jahre nach seinem Karriereende ist es für Daniel Baier endlich soweit: sein Abschiedsspiel findet statt. Anfang September wird eine Auswahl von Kickern der Aufstiegsmannschaft von 2011 gegen ein Team der Europapokalsaison 2015/16 antreten. Baier hatte während der Corona-Pandemie seine Karriere beendet, nachdem ihm von sportliche Seite eröffnet wurde, dass der FCA nicht weiter mit ihm plant. Für eine ganze Generation von Fans war ein FCA ohne Baier gar nicht vorstellbar. Baier der ab 2008 für den FCA (mit einem halben Jahr Pause) in 355 Pflichtspielen auflief, war die größte Konstante, die der Verein auf der Spielerseite seit dem Aufstieg in die zweite Liga hatte. Aber nicht nur das, Baier war in den Jahren 2013 bis 2016 einer der besten defensiven Mittelfeldspieler in der Bundesliga. Er hatte internationale Klasse und führte den FCA nach Europa.

Im Vorlauf zu seinem Abschiedsspiel nahm sich der ehemalige Kapitän Zeit für ein längeres Gespräch, um unterschiedliche Stationen seiner Karriere mit mir Revue passieren zu lassen. Für mich ist es ein wahr gewordener Traum. Dass Baier mir Rede und Antwort steht und ich für den Blog festhalten darf, wie er die Entwicklung des FCA über die Jahre gesehen hat ist außergewöhnlich. Hat doch gerade die von ihm getragene sportliche Entwicklung die Gründung dieses Blogs erst inspiriert. Lest selbst mein größtes Fanboy-Interview bisher:

Andy: Servus Dani, kannst Du dich erinnern, wann Du in deiner Profilaufbahn das erste Mal auf den FCA gestoßen bist?

Dani Baier (DB10): Hm, das müsste in der zweiten Liga mit 1860 gewesen sein. Da haben wir in der Allianz Arena verloren und Leo Haas müsste ein Tor geschossen haben. An das Rückspiel kann ich mich allerdings nicht erinnern.

Andy: Das hätte ich aus deiner Sicht auch schnell ausgeblendet. An das nächste Mal Allianz-Arena mit dem FCA kannst Du dich aber bestimmt erinnern.

DB10: Auf jeden Fall. Das war während meiner Leihe von Wolfsburg. Ich habe sogar das entscheidende 1:0 gemacht. Das war ein geiles Tor, mit Zidane-Pirouette und Chip und hat dazu das Spiel entschieden.

Nicht jeder hat Daniel Baier immer gerne zugehört. Für mich war es ein absolutes Highlight. (Photo credit should read CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Andy: Wie bist Du denn überhaupt in Augsburg gelandet, nachdem Du ja in 2007 für 3 Jahre in Wolfsburg unterschrieben hattest?

DB10: Meine Debütsaison in Wolfsburg war okay. Ich kam von 1860 aus der zweiten Liga und habe meine Spiele bekommen. Im Vorlauf zur Saison 2008/09 hat der VfL Wolfsburg dann weiter Spieler verpflichtet und ich bin mehr und mehr ins Hintertreffen geraten. Felix Magath wollte mich lange nicht wechseln lassen. Kurz vor Ende der Transferperiode, und nachdem andere Clubs schon abgeblitzt waren, nahm dann Andi Rettig Kontakt auf. Ich habe mich ad-hoc mit ihm und Holger Fach in Frankfurt getroffen. Felix Magath ließ mich kurzfristig doch ziehen und ich packte meine Frau und meine 3 Wochen alte Tochter ins Auto und los ging es.

Andy: Wie hast Du deine Leihe in Erinnerung?

DB10: Ich habe das recht pragmatisch gesehen. Ich wollte spielen und mich zeigen. Augsburg war in der Nähe der Schwiegereltern. Der FCA spielte mit mir eine durchwachsene Saison in der zweiten Liga und ich konnte helfen, dass es nicht zum Abstieg kam. Ich habe damals aber noch keine langfristige Zukunft in Augsburg gesehen.

Andy: Weil es ja nach der Leihe erst wieder zurück nach Wolfsburg ging.

DB10: Ja. Ich hatte zwar Interesse in Augsburg zu bleiben. Aber der VfL Wolfsburg war in meiner Abwesenheit Meister geworden und spielte unter dem neuen Trainer Armin Veh Champions League. Und ich sollte mich in der Vorbereitung dort zeigen. Das lief auch gut. Ich durfte im Pokal ran und hatte Hoffnungen mich in Wolfsburg durchsetzen zu können. Wolfsburg war damals schon auf einem ganz anderen Niveau und es war mir den Versuch wert. Ich kam dann in der Hinrunde genau einmal in der Bundesliga zum Einsatz und dann bin ich eben im Winter nach Augsburg zurückgekommen.

Andy: Und da lief es sportlich erstmal sehr gut und ihr konntet in die Relegation für die erste Liga einziehen. Gegen Nürnberg klappte es dann allerdings nicht. Kam dir das damals wie eine einmalige verpasste Chance vor?

DB10: Nein. Einerseits war Nürnberg die bessere Mannschaft und setzte sich über zwei Spiele auch einfach verdient durch. Andererseits war der Einzug in die Relegation schon ein sehr gutes Resultat für uns. Die Saison vorher lief ja noch deutlich wackeliger. So haben wir uns mehr über das Erreichte gefreut als der Chance hinterhergeweint.

Andy: Im Jahr danach kam dann der Aufstieg. Wie hast Du das in Erinnerung?

DB10: Da waren wir dann von Anfang an oben mit dabei. Klar, die Hertha hat sich abgesetzt und es war dann ein Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz zwischen Bochum und uns, indem wir uns am Ende durchgesetzt haben. Damit haben wir auch einfach Historisches geschaffen. Andere Clubs sind ja schon öfters aufgestiegen. Für den FC Augsburg war es durch uns das erste Mal.

Andy: Ihr wirktet immer wie ein besonders verschworenes Team. Wie kam das?

DB10: Wir haben gemeinsam Geschichten erlebt. Relegation, Aufstieg, 1. Klassenerhalt, der Klassenerhalt nach der 9-Punkte Hinrunde. Diese ganzen Erlebnisse haben uns zusammengeschweißt.

Andy: Den zweiten Klassenerhalt habt ihr dann ja schon unter Markus Weinzierl gefeiert. Welche Rolle hat er für deine Karriere gespielt, auch weil er dich auf deine Parade-Position in der Doppel-Sechs gestellt hat, auf der Du dann einer der besten Spieler in der Bundesliga warst?

DB10: Markus Weinzierl war in meiner Karriere mein bester Trainer. Ich habe ja in der Jugend immer zentral im Mittelfeld gespielt und damals gab es auch noch kein so nuanciertes taktisches Gefimmel. Ich habe mich auch selbst immer als zentralen Mittelfeldspieler gesehen, weil mir für die Außenpositionen einfach die letzte Schnelligkeit gefehlt hat. Markus Weinzierl hat mir auf dieser zentralen Position das absolute Vertrauen gegeben, und ich habe es ihm zurückgezahlt. Dabei gab es nie Diskussionen, auch wenn ich mal Murks gespielt habe.

Da soll es wieder hin gehen. Daniel Baier hat jeden sportlichen Höhepunkt des FCA selbst miterlebt. (Photo credit should read CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Andy: In den deutschlandweiten Fachmedien wurdest Du vor der WM 2014 auf Grund deiner Leistungen mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Wie hast Du das wahrgenommen?

DB10: Das habe ich sehr wohl wahrgenommen, auch weil mich Freunde und Kollegen darauf angesprochen haben. Es gab damals noch ein Trainingslager der Nationalmannschaft, bei dem experimentiert werden sollte und da war etwas meine Hoffnung, das ich nominiert werde. Auf einmal tauchte da auch beim Training ein Kamerateam auf, dass keiner zuordnen konnte und ich dachte, die sind wegen der Nominierung da, weil die explizit mich filmten. Am Ende waren sie wegen dem Augsburger Sportpreis da, denn ich gewann. Das war dann nach der ausgebliebenen Nominierung nur ein schwacher Trost.

Andy: Dafür ging es dann mit dem FCA durch Europa. Wie war das?

DB10: Wie das war? Einfach nur geil. Wie viele Leute mit nach Bilbao kamen oder auch zu den anderen Auswärtsspielen. Die Stimmung in der Stadt. Und dann hatten wir ja auch noch die Möglichkeit in Belgrad weiterzukommen, obwohl wir schon auch wussten, das es vor Ort hitzig zugehen kann. Wir gerieten dann in Rückstand, haben die Partie aber gedreht. Das war der Wahnsinn.

Andy: Wie bitter war es dann die Partien gegen Liverpool verletzungsbedingt zu verpassen?

DB10: Ganz bitter. Ich hatte mich im Training am Sprunggelenk verletzt und hatte versucht am Wochenende noch zu spielen. Das war eigentlich schon Wahnsinn. Erst danach bin ich dann zum MRT und es war recht schnell klar, dass es nicht reichen würde. Ich habe wirklich alles versucht und den Heilungsverlauf auch nicht verbessert, sondern eher noch verlängert. Ich hatte mit dem Sprunggelenk dann noch länger Probleme.

Andy: Danach gingen dann die Jahre ins Land und Du warst immer einer der verfügbarsten Spieler. In einer Saison hast Du sogar 34 Spiele über 90 Minuten gemacht. In anderen Jahren warst Du nah dran. Lange warst Du Mr. FC Augsburg. 2020 dann erst die Vertragsverlängerung im Januar und dann die Auflösung im Juni. Das wirkte dann zum Abschied nicht mehr ganz harmonisch. Wie siehst Du das aus heutiger Perspektive?

DB10: Sportlich war klar, dass die Entscheidung irgendwann so kommen würde. Das konnte ich akzeptieren. Ich hatte viele sehr gute Jahre und es war klar, dass es nicht ewig weitergeht. Ich habe damals vor allem die Art und Weise der Kommunikation kritisiert. Darüber haben wir mittlerweile gesprochen und das Thema ist für mich erledigt. Deswegen findet jetzt auch das Abschiedsspiel statt.

Andy: Ein Abschiedsspiel, das sich ein Spieler mit deiner Vita verdient hat, nachdem der Abschluss in der Corona-Pandemie nicht standesgemäß war. Danke für deine Zeit und viel Spaß bei deinem Auftritt in der Arena.

Gilbert, Estephan, Bernd – So heißen die FCA-Profis mit zweitem Namen

Der FC Augsburg bastelt am Kader für die Saison 2023/24. Das Grundgerüst der Mannschaft steht, es könnte noch zu einem neuen Rechtsverteidiger sowie einigen Abgängen kommen. Stand 15. August hat der FCA 33 Spieler im Profikader. Die Namen von ihnen sind eingefleischten Fans hinlänglich bekannt, doch kennt ihr auch die Zweitnamen der Profis? Ein Einblick in die Geburtsurkunden der Rot-Grün-Weißen.

  • Finn Gilbert Dahmen
  • Ohis Felix Uduokhai
  • Reece Joel Oxford
  • Frederik Franck Winther
  • Iago Amaral Borduchi
  • Mads Giersing Valentin Pedersen
  • Niklas Bernd Dorsch
  • Hans Fredrik Jensen
  • Ruben Estephan Vargas Martinez
  • Noah Joel Sarenren Bazee
  • Dion Drena Beljo

Bundesligageschichten

409 Bundesligaspiele bisher, in denen der FCA durchschnittlich 1,2 Tore pro Spiel erzielte – am ersten Spieltag noch geringer, im Medium bisher nur 0,66 Tore. Keine zehn Spiele in der Liga, in denen der FCA vier oder mehr Tore geschossen hat. Und wann hat der FCA zuletzt einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt?

Ein Fußballspiel, in dem fast alles vorkam, dass das Stadionerlebnis noch weiter erhöht. Nicht unbedingt der Tag für Fragen zu Abwehrverhalten oder VAR – es machte einfach wieder Spaß, die Mannschaft spielen zu sehen.

Wie sich das Spiel einordnen lässt, welche Schlüsse für die nächsten Auftritte sich daraus ergeben sollten, alles wird sich zeigen: Ein guter Saisonauftakt, in dem die Mannschaft Moral gezeigt, und viel Neugierde auf die neue Saison erweckt hat.

Ganz am Schluss reichte es dann doch wieder für München, zur wievielten Meisterschaft in Folge auch immer. Und möglicherweise wird sich daran auch weiter nichts ändern – was irgendwie aber auch egal ist. Die Liga war zuletzt wieder bis zum Ende spannend, und dies ist dann auch schon wieder etwas mehr. Wer sonst noch Deutscher Meister werden könnte – gemach – am zweiten Spieltag gibt es zumindest theoretisch noch alle Möglichkeiten.

Verschiedene, auch namhafte, Abgänge bei den Münchenern zur neuen Saison. Unter den Neuzugängen Innenverteidiger Kim Min-jae, vom italienischen Meister SSC Neapel, und Harry Kane von Tottenham für eine neue Liga-Einkaufsrekordsumme.

Allein der Gedanke an die Summen lässt auch einen Teil der Bundesligaentwicklung, im Kontext auch des internationalen Fußballmarkts, erkennen.

Durfte die Ablösesumme in der ersten Bundesligasaison nicht mehr als 100.000 DM betragen, verschoben sich die Relationen hier mit der Zeit: Roger Van Gool kam 1976 vom FC Brügge zum 1. FC Köln und war der erste Millioneneinkauf der Bundesliga.

Durch die Folgen des Bosman-Urteils 1995 ergaben sich weitere Marktentwicklungen.

Heiko Herrlich wechselte 1995, mit der zu dieser Zeit höchsten innerdeutschen Ablösesumme von 11,5 Mio. DM und einigem Durcheinander von Mönchengladbach nach Dortmund, Emile Mpenza zur Saison 2000 für 17 Mio. DM von Standard Lüttich zu Schalke 04.

Die Verpflichtung von Tomáš Rosický war Borussia Dortmund ab der Winterpause 2000/01 14,5 Mio. Euro Wert, und Julian Draxler, der 2015 von Schalke kam, Wolfsburg 43 Mio. Euro.

2019 verpflichtete Bayern München für 80 Mio. Euro Lucas Hernández, der mittlerweile nach Paris wechselte.

Geringer dagegen die Summen beim FCA in den Zeiten vor Pepi, Hinteregger oder Koubek. Nicht wenige Spieler, die dann beim zum FCA zu Leistungsträgern wurden, tauchen in den Transferwertlisten erst sehr viel weiter hinten auf.

Egal, ob ein Spieler 100 Mio. Euro Wert sein könnte oder nicht, allein die Entwicklung trägt längst Züge der Entfremdung.

Seit 60 Jahren gibt es die erste Bundesliga. 57 Mannschaft haben bisher in dieser gespielt. Zehn, die aktuell nicht dort vertreten, auch nur eine Saison, wie beispielsweise Fortuna Köln, Blau-Weiß 90 Berlin oder der SSV Ulm.

Auch andere nicht mehr in den oberen Ligen vertretene Vereine wie Borussia Neunkirchen, TeBe Berlin, Homburg, Wattenscheid 09, die Stuttgarter Kickers oder der KFC Uerdingen, die mehrere Spielzeiten erstklassig waren.

2011 kam der FCA als 51, Verein dazu, und hat seitdem 409 Bundesligaspiele bestritten: 466 Punkte reichen für den 28. Platz in der ewigen Tabelle der Liga. Es wird sich zeigen, ob eine Mannschaft in dieser Saison überholen wird, der FCA wird aber an Hansa Rostock vorbeigehen, und hat bei einer weiteren Bundesligasaison gute Chancen Uerdingen einzuholen.

Interessanter für die Entwicklung des FCA ist der Blick auf die ewige Tabelle seit dem Bundesligaaufstieg 2011: In dieser „30er-Wertung“ reicht es zu Platz 11 vor einigen großen Namen und ehemaligen Deutschen Meistern.

Am Sonntagabend nun in Fröttmaning. Auch im 410 Auftritt der Vereinsgeschichte in dieser Liga geht es für den FCA wieder um Punkte. Stabiler in der Defensive, und mit der Willenskraft des letzten Spieltags, kann die Mannschaft auch in diesem Spiel überzeugen – dies macht eben auch einen Teil des Reizes der Liga aus. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Gedanken zum Spieltag: Hangover

Nach der Pokalniederlage gegen Unterhaching ist gerade einmal der erste Spieltag in der Liga gespielt und ich fühle mich nervlich schon durch 3 Monate Abstiegskampf geprügelt. Aber das Lachen ist mir immerhin noch nicht ganz vergangen. Bevor es am Sonntag gegen die Bayern geht, muss ich einmal meine Gedanken sortieren. Was bleibt vom Spiel gegen Borussia Mönchengladbach?

Das Loch, das Abwehr heißt

Oh mein Gott, ist das einfach, gegen den FCA Tore zu schießen. Wir kassieren direkt am ersten Spieltag mal wieder ein Gegentor nach Standard. Wir haben im Spielaufbau teilweise zu einfache Ballverluste, die zu Gegentoren führen. Und unsere Abwehr ist durch einfache Sequenzen sehr leicht auszuhebeln, gerade auch weil wir Spieler positionsfremd einsetzen. Zum vierten Gegentor kommen wir später. Alleine die ersten drei Gegentore jagen mir weiterhin den Angstschweiß den Rücken hinunter. Warum können wir weiterhin keine Standards verteidigen? Und was soll das mit so manchem Ballverlust? Warum spielt rechts hinten kein Rechtsverteidiger?

Die ersten beiden Themen kennen wir schon länger. Die Unkonzentriertheiten in der Abwehr sowieso. Defensive Stabilität war in Augsburg immer ein sehr hoch geschätztes Gut. Können wir bitte die einfachen Fehler und Themen abstellen? Hatte Enno Maaßen nicht in der PK vor dem Spiel angekündigt, dass die Basics im Vordergrund zu stehen haben. Die Leistung gegen den Ball und in der Verteidigung hinterlässt mich teilweise ratlos.

Sich wehren

Und durch diese Abwehrleistung kam es dazu, dass Gladbach 3:1 bei uns zu Hause führte. Dennoch hat die Mannschaft nicht hilflos aufgesteckt. Kompliment. Gerade nach der Pleite in Unterhaching und nach dem Saisonabschluss war dies nicht zu vermuten. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt die Hände schon gen Himmel geworfen und fast mit dem Schicksal abgeschlossen. Ich rechne es dem Team hoch an, dass es sich in dieser Situation aufgerappelt und weitergemacht hat. Dann macht Bauer nach einer sehenswerten Kombination das 2:3 und Michel versenkt souverän einen Elfmeter. Wichtig.

In der zweiten Hälfte hat man dann zwar auch den ein oder anderen Lapsus eingebaut, aber trotzdem das Kommando übernommen. Gladbach war an sich ausgeschaltet. Vargas macht nach einer Traumkombination und das Ganze hätte in einer perfekten Geschichte am ersten Spieltag enden können. Die Mannschaft hat nach deutlichem Rückstand das Ihrige getan.

Vargas Dynamik im Offensivspiel war ein positives Merkmal (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Der Schiedsrichter

Ich habe schon letzte Saison in zwei Teilen mich über die Schiedsrichter in der Bundesliga ausgelassen, deren nachgelassene Qualität augenscheinlich war. Daniel Schlager bekommt am Ende vom kicker die Note 4,5 und damit noch zu gut weg, weil er die wichtigen Entscheidungen verbockt. Beim Elfer für den FCA sieht er wohl initial den zweiten Kontakt nicht und korrigiert seine Entscheidung. Glück für den FCA. Den muss man nicht unbedingt geben, aber herzlichen Dank an den Gladbacher, dass er den Fuß nochmal hoch nimmt.

Der Elfmeter dann für Gladbach ist aber ein Witz. Direkt nach Abpfiff war die einhellige Meinung in der Liga, dass wir hier alle niemals einen Elfer sehen wollen. Wenn dieser Kontakt ein Elfmeter ist, und das mit VAR bestehen bleibt, dann macht es halt keinen Spaß. Diesmal traf es uns, das nächste Mal haben wir vielleicht wieder Glück. Ätzend ist es alle-mal. Das Team hätte sich mit diesem Verlauf den Sieg verdient gehabt.

Ausblick

Ein Punkt ist besser als kein Punkt, aber 3 Punkte wären es halt gewesen. Hätte, hätte Fahrradkette. Jetzt geht es gegen die Bayern und dann in die erste Länderspielpause (bzw. zum Daniel Baier Abschiedsspiel). Immerhin stehen wir so jetzt schon nicht mehr mit leeren Händen da. Die Mannschaft hat sich nach dem Spiel gegen Unterhaching zumindest nach den ersten größeren Patzern gesteigert. Kernfrage: Kann sie diese verdammten Patzer nun abstellen?

Dazu: auch andere Teams werden sich überlegen, wie sie Arne Engels rechts hinten isolieren wollen. Es bleibt eine Schwachstelle, selbst wenn Robert Gumny jetzt dann nicht mehr gesperrt ist. Engels sollte in jedem Fall spielen, aber offensiver. Seinen Teil zur Vorbereitung des 4:3 kann ich mir noch 100x anschauen. Offensiv lief da einiges sehr gut zusammen. Kannst Dir halt bei der ganzen defensiven Schlamperei nichts von kaufen. Aber bei der gezeigten Moral, steigt doch gleich wieder der Glaube an das Team und der Schock von Haching wird nicht zum Dauer-Trauma. Hoffen wir, dass es so bleibt, wenn es am Sonntag wieder auswärts gen München geht.

Neues Spiel und Glück

Es bleibt dabei: Der FCA scheint keine Pokalmannschaft zu sein. Mit der sechsten Erstrundenniederlage der neueren Pokalgeschichte, im temperaturbedingten Hexenkessel von Unterhaching, folgt wieder ein frühes Ausscheiden im Wettbewerb.

Die Mannschaft kann sich nun wieder auf die Liga konzentrieren, beginnend mit dem neuerlichen Aufeinandertreffen mit Borussia Mönchengladbach.

Und auch wenn der Pflichtspielstart missglückte – am Samstag beginnt die 13. Bundesligasaison in Folge für den FCA. Der Verein sieht sich in vielerlei Hinsicht im Wandel – gut, wenn sich dies auch in einer positiven sportlichen Entwicklung niederschlägt. In der Vorbereitung ließen sich erste Ansätze erkennen.

Wie könnte die Saison laufen, wo könnte der FCA am Ende der Saison stehen. Mit anderer Sichtweise als der TV-Experte geht es zunächst immer gegen den Abstieg. Darüber hinaus aber auch immer die verbundene Vorstellung, dass es gelingen könnte, zusammen mit den Neuverpflichtungen, eine Mannschaft zu entwickeln, die perspektivisch mehr Potential zeigt und deren Auftritte mehr Begeisterung hervorrufen.

Letzte Spielzeit war dies in Teilen der Vorrunde und bei einzelnen Spielen unter Enno Maaßen, vergleichend zu den Darbietungen unter den Vorgängern, der Fall – es machte wieder Spaß die Mannschaft spielen zu sehen. Dabei sollten aber eben auch die Punkte geholt werden, um dann am Schluss nichts mehr mit dem Abstieg tun haben zu müssen. Und dies wäre auch schon im der vergangenen Saison möglich gewesen. Aber, eben auch: Neue Saison – neues Glück.

Neuer Spielführer ist Ermedin Demirović, der auf Jeffrey Gouweleeuw und einige für den FC Augsburg bedeutsame Namen in dieser Rolle folgt.

Demnächst dann auch das Abschiedsspiel von Daniel Baier, dem ehemaligen Capitano. Das erste offizielle Abschiedsspiel eines ehemaligen FCA-Spielers nach Karriereende seit Mai 1980. Statt Weltauswahlsspielern kommen diesmal zumindest in und um den Ferein genauso angesagte Akteure wie beispielsweise Paul Verhaegh, Tobi Werner, Halil Altintop und Raúl Bobadilla.
Allesamt Spieler, die mit FCA-Bundesligageschichte geschrieben und in der Euroleague gespielt haben.

Vor dem Finale der Frauen-Weltmeisterschaft und den nächsten Auftritten eines deutschen Herren-Nationalteams nun der Start in die Bundesligasaison 2023/24.

In den bisherigen Bundesligaspielzeiten tat sich der FCA mit dem Auftaktmatch meist sehr schwer. Neun Niederlagen stehen bei einem Remis zwei Siege gegenüber – beide wurde auswärts erzielt. Das Unentschieden war am ersten Bundesligaspieltag überhaupt gegen Freiburg.

Ausgeglichen die Bilanz an einem zweiten Spieltag: Drei Siege, sechs Unentschieden und drei Niederlagen. Darunter auch das 2:0 gehen Dortmund 2020 oder die Beendigung des Leverkusen-Fluchs im vergangenen Jahr.
2017 und 2018 kam es zu Aufeinandertreffen mit den Gladbachern, die zuhause jeweils unentschieden endeten.

Die Bilanz gegen den VfL ist bei jeweils acht Siegen und Unentschieden in 26 Aufeinandertreffen negativ – zuhause allerdings mit sechs Siegen und fünf Unentschieden bei zwei Niederlagen positiv.

Wohin geht der Weg der Mönchengladbacher nach zwei zehnten Plätzen in dieser Saison? Mit Gerado Seoane, der seine zweite Trainerstation in der Bundesliga angetreten hat, gelang der Borussia ein standesgemäßer Auftritt im DFB-Pokal bei Bersenbrück.

Auf namhafte Abgänge in der Mannschaft folgen u. a. Tomáš Čvančara, von Sparta Prag, Franck Honorat, von Stade Brest, Robin Hack aus Bielefeld und Fabio Chiarodia von Werder.

Erste Einschätzungen sind spätestens nach dem fünften Spieltag möglich, wenn die Gladbacher ihre drei Heimspiele gegen Leverkusen, München und Leipzig absolviert haben.

Samstagnachmittag, 15:30 – nur das zählt. Nicht mehr der letzte Saisonspieltag, nicht der Pokalauftritt. Mit einem couragierten und gelungenen Spiel starten – die Mannschaft kann es zeigen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

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