Folge 23: #Grantlerinnengschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

BÄÄÄÄÄM OIDA! Mitten in die Augschburger Lädschn und das Fanherz! Die mehr als unnötige Niederlage des FC Augsburg gestern in Stuttgart hat uns drei Mädels ganz schön weh getan. Da mussten sogar Frustbier und Schokolade ran, um uns irgendwie wieder aufbauen zu können.

Da wir noch immer sehr emotional sind, bekommt ihr uns in dieser Folge auf eine etwas andere Art zu hören. Denn wir verzichten heute auf die klassische Analyse und haben uns stattdessen vorgenommen, über drei große Themen zu diskutieren. (Und – wie es sich für bayerische Schwäbinnen und Augsburgerinnen eben gehört – hier und da auch mal bissle zu granteln.)

Als Erstes sprechen wir in der Diskussion das Spielgeschehen an und picken uns die Ereignisse heraus, die wir als Highlights (oder auch Tiefpunkte) der Partie erachtet haben. Die insgesamt fünf Tore dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Aber auch den Lattenschuss von André Hahn oder dass die Legio in der Mercedes Benz-Arena gesichtet wurde, fanden wir erwähnenswert.

Dann knöpfen wir uns die individuellen Spielerleistungen vor. Dabei sind uns Rafal Gikiewicz oder Ruben Vargas leicht negativ aufgefallen, unsere Innenverteidigung, André Hahn oder Michael Gregoritisch dagegen leicht positiv. Allerdings ließ sich die bittere Niederlage Einzelspielern nicht richtig zuordnen, sondern ist vielmehr Ergebnis einer ungenügenden Mannschaftsleistung. Oder haben etwa die Wechsel in der zweiten Halbzeit den Ausschlag gegeben? Wie sinnvoll waren sie? Und wenn man nun bedenkt, wer dafür verantwortlich ist, ist ja vielleicht doch ein Schuldiger gefunden?

So einfach ist es nicht. Das stellen wir in unserem dritten Teil fest, in dem es zuerst einmal um Taktik, System und Aufstellung geht. Wie ist die 5er-Kette im Vergleich zur 4er-Kette zu bewerten? Warum kriegen wir unsere Stürmer nicht in Szene gesetzt? Dabei scheuen wir uns auch nicht davor, auch die große T- und SD-Frage zu stellen. Wobei es – wie schon gesagt – auf diese Frage aus unserer Sicht keine einfache und vor allem sofort praktikable Antwort geben kann.

Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Schiedsrichterleistung, die Konkurrenz und die anstehende Länderspielpause. Aber grantig sind wir drei Puppn auch jetzt noch, denn als FCA-Fan hat man es in diesen Tagen wirklich nicht leicht…

Die Grantlerinnen-Episode hört ihr unter folgenden Links:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/592578334/20032022-grantlergschwaetz

Anchor: https://anchor.fm/irina-mira/episodes/20-03-2022—Grantlerinnengschwtz-e1g05qo

Spotify: https://open.spotify.com/episode/3kpmnvnaiYuBKsfJv8m1yU?si=m8VYvsz7TDqevi1_vZ72wQ&utm_source=whatsapp

Fußballdeutungen

Nach dem kurzfristig abgesagten Spiel gegen Mainz liegt der letzte Auftritt des FCA nun schon etwas länger zurück. Und doch bleibt in Erinnerung: Der FCA kann Abstiegskampf. Über 90 Minuten zeigte die Mannschaft in Bielefeld alles, was erforderlich ist, um in den entscheidenden Spielen zu bestehen. Dazu der Torschuss von Daniel Caligiuri, und eine Abwehr, die wenig Möglichkeiten für die Bielefelder erlaubte. Mit Ausnahme der Verletzung von Felix Uduokhai ein gelungener Auftritt.

Welche Eigenschaften spielen eine Rolle, was könnten die ausschlaggebenden Aspekte sein, die den Unterschied im Abstiegskampf ausmachen. Grundvoraussetzung ist der gemeinsame, mannschaftliche Wille alle anstehenden Aufgaben zu meistern. Dies beinhaltet auch sich von möglichen zwischenzeitlichen Ausrutschern oder Tiefschlägen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Auch dies hat der FCA in den jeweiligen entscheidenden Phasen in der Bundesligazeit immer wieder erkennen lassen.

Es sind noch neun Spiele, darunter noch fünf Heimauftritte, der FCA hat alle Möglichkeiten das Ziel aus eigener Kraft zu erreichen.

Mit dem Aufwind der letzten beiden Spiele, Laufbereitschaft, Einsatzwille und Robustheit, wieder die eigene Mentalität weiter entwickeln, an Selbstbewusstsein gewinnen, und eben diese Emotionen auf den Platz bringen – dies alles macht den Unterschied, und erklärt mit, warum der FCA seit elf Jahren am Stück erstklassig spielt.

Platz 14, drei Punkte und ein zusätzliches Spiel auf Platz 16, sowie die direkten Vergleiche gegen die aktuell auf den letzten drei Plätzen positionierten Mannschaften. Ob Mönchengladbach, Wolfsburg oder Bochum noch abrutschen, oder wer noch gegen wen spielt – der FCA hat alles selbst in der Hand.

Nach ungeplanter Pause, und sich dessen bewusst, nun die nächste Gelegenheit in Stuttgart zu überzeugen.

Bis zum letzten Spieltag hatte der VfB in der vergangenen Saison die Chance sich für die Conference League zu qualifizieren, und erreichte mit 45 Punkten den 9. Tabellenplatz. Mitbedingt durch eine hohe Anzahl verletzungsbedingter Ausfälle, auch von Schlüsselspielern, konnte der VfB in dieser Saison nicht mehr an diese Leistung anknüpfen, und stand nach der Vorrunde mit 17 Punkten auf dem Relegationsplatz.

Vor allem aber die Art und Weise wie der VfB vor zwei Wochen das Spiel gegen Mönchengladbach nach 0 : 2 – Rückstand noch drehte, sowie der Ausgleich in der letzten Minute bei Union, die entscheidenden Tore jeweils durch Saša Kalajdžić auf Vorlage von Borna Sosa, machen den Stuttgartern für den Rest der Saison Hoffnung.

Zuletzt auch wieder anlassbezogen Erinnerungen an den Fußball von früher, und die Vorstellung, das damals vieles anders gewesen sein könnte. Verbunden mit den 90er-Jahren beim DFB aber auch eine stark fortschreitende Kommerzialisierung des Sports.

Von Mitte der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre als Spieler, und von 1993 bis 2012 als Trainer, kehrt Felix Magath nun in die Bundesliga zurück, und soll die Hertha vor dem Abstieg bewahren.

Länger zurückliegend die Bundesligazeit des kürzlich verstorbenen Jürgen Grabowski. Er spielte 15 Jahre lang bis 1980 für die Eintracht, war an entscheidenden Toren bei den Weltmeisterschaften 1970 und 1974 beteiligt, galt als einer der komplettesten Spieler seiner Zeit, und blieb nicht nur in Frankfurt als Persönlichkeit in Erinnerung.

Corona, Ukraine – welche Rolle hat der Fußball aktuell auf der Agenda? Wieder voller werdende bis ausverkaufte Stadien – was darf, und was kann Fußball?

Einerseits gibt es momentan wichtigeres als den Ausgang von Fußballspielen, andererseits aber auch Möglichkeiten zu zeigen, das Sport in verschiedener Form auch verbindet.

Weder geht es um die Deutungshoheit, noch um die Zuordnung von Ereignissen – es geht um die Solidarität mit Menschen in unterschiedlichen und hoffnungslosen Situationen. Und ohne große Verbandsregelungen und -beschlüsse – es geht darum Menschen konkret zu helfen. Dazu tragen alle Aktionen von Vereinen, Spielern, Fangruppierungen und Kurven bei.

Am Samstag nun das achtzehnte Bundesligaspiel gegen den VfB, in dem der FCA nicht nur die Möglichkeit hat, den Abstand zu vergrößern, sondern weiter als Mannschaft im Abstiegskampf zu überzeugen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Abgesagt


Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Eigentlich hätte der FC Augsburg an diesem Wochenende gegen Mainz 05 spielen sollen. Nach dem Punkt zu Hause gegen Dortmund und dem Auswärtssieg gegen Bielefeld war die Truppe von Markus Weinzierl zuletzt gut in Form. Mainz steht allerdings wohl infolge positiver Corona-Befunde nicht die nach der DFL-Spielordnung notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung. Über die Neuansetzung soll zeitnah entschieden werden.

Mainz, wie es singt und lacht?

Die Mainzer waren in Wochen vor dem jetzigen Corona-Massenausbruch eher lax mit der pandemischen Lage umgegangen. Allen voran Sportvorstand Christian Heidel warb schon Anfang Februar vor dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim beim Pay-TV-Sender Sky, vor dem erneuten Virus-Ausbruch im Mainzer Kader, offensiv dafür wieder Normalität einkehren zu lassen: „Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo wir versuchen, Normalität walten zu lassen. Das betrifft auch den Fußball. (…) Wir müssen es jetzt – so wie es in anderen europäischen Ländern auch der Fall ist – wieder laufen lassen“. Er fügte in diesem Zusammenhang vielsagend hinzu: „Deutschland ist ein bisschen bekannt dafür, dass wir sehr, sehr viel Panikmache walten lassen. Ich genieße eine Atmosphäre wie in Spanien, wie locker man dort damit umgeht. Am Dienstag ist dort die Pandemie beendet“. Ein finaler Satz in dem Interview war: „Es wird sich hier und da jemand anstecken, das werden wir nicht verhindern können. Aber wir müssen mit dieser Pandemie leben“.

Auf der anderen Seite steht der FC Augsburg, der mitten im Abstiegskampf steckt, und dem eine Verlegung des Spiels nun gar nicht in den Kram passt. Sportlich ist man gut drauf. Wirtschaftlich entstehen Kosten wohl in sechsstelliger Höhe. Das man in Augsburg nach den vorhergegangenen Aussagen des Mainzer Verantwortlichen Heidel zumindest mit der Stirn gerunzelt hat, als der Club die Auswärtspartie nach der Partie gegen Dortmund nun auch verlegen wollte, verwundert daher nicht.

Normalität wollen und einfordern und ein paar Wochen später Spielverlagerungen beantragen. Christian Heidel ist beim Thema Corona zwischenzeitlich falsch abgebogen. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Die Gesundheit der Spieler

Und als nun Heidel die Entscheidung der DFL im Sinne „der Gesundheit der Spieler“ lobte, kommt mir als Mainzer Außenstehenden schon ein wenig die Zornesröte ins Gesicht geschossen. Als erstes wäre es wohl viel mehr im Sinne der Spieler gewesen, ein Hygienekonzept zu implementieren, dass eine solche Masseninfektion (zufällig genau nach Karneval) verhindert hätte. Markus Weinzierl hatte auf der Spieltags-Pressekonferenz noch darauf hingewiesen, dass es hierzu keine einheitlichen Standard der DFL gibt. Dies entlässt jedoch nicht jeden einzelnen Club aus der Verantwortung selbst ein Konzept zu implementieren, dass seine Arbeitnehmer bestmöglich schützt. In Mainz sehe ich es als sehr zweifelhaft an, dass dies dort der Fall war.

Dazu stellt sich schon die Frage der Willkür. Wo waren denn alle die Verfechter eines fairen Wettbewerbs und der Spieler-Gesundheit, als der FC Bayern mit Rumpftruppe gegen Gladbach verlor? Oder als Hertha BSC stark ersatzgeschwächt eine Reihe von Spielen absolvieren musste und nun arg in Abstiegsnöten steckt? Omnikron hält die Republik seit Monaten in Atem. Es wäre längst notwendig gewesen, wie in anderen Sportarten auch, mehr Spielverlegungen im Sinne der Spielergesundheit und für einen fairen Wettbewerb vorzunehmen. So bleibt die Entscheidung im Sinne von Mainz 05 nur ein Ausreißer in einer Kette von Vorgängen in denen sich bisher immer den wirtschaftlichen Notwendigkeiten gebeugt wurde.

Die richtige Entscheidung

Und nichtsdestotrotz, bei allem Unverständnis gegenüber den scheinheiligen Mainzer Aussagen und der sonstigen Handlungsweisen der DFL, bleibt es eine korrekte Entscheidung, die Partie gegen Mainz 05 zu verschieben. Der Gesundheit der Spieler gehört längst eine höhere Bedeutung zugeordnet (u.a. auch beim Thema Kopfverletzungen). Willkürlich erscheint das Ganze auch nur, weil das Handlungsmuster der DFL bisher ein Falsches war.

Markus Weinzierl hat auf der Spieltagspressekonferenz vor dem Mainz-Spiel betont, dass vor der Saison klar war, dass man sich auf eine Lotterie einlasse. Dies war im Fußball schon häufig so. Mit dem VAR wollte man dies ein wenig eliminieren. Sprechen wir lieber nicht darüber, wie hier der aktuelle Stand ist. Verletzungen und die Gesundheit der Spieler als auch weitere äußere Umstände konnten schon früher Saisons ruinieren oder entscheidenden Einfluss auf den Saisonverlauf nehmen. Was er mit seiner Aussage hoffentlich meinte: wir sind psychologisch darauf vorbereitet, dass unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten. Wenn Mainz 05 dann – wann auch immer – in Augsburg antritt, werden wir vorbereitet sein.

Eine souveräne Reaktion hätte anders ausgesehen, bei allem Ärger den man bzgl. der Mainzer Kommunikation verspüren kann. (Photo by Thomas Lohnes/Getty Images)

Fehlende Souveränität

Nach vielen Kappeleien mit den Mainzern in der Vergangenheit und einer Scheiß-Partie in der Hinrunde ist mal wieder Wiedergutmachung angesagt. Davor ist es allerdings unablässig, dass der FCA in seiner Außendarstellung souveräner auftritt. Nach all dem oben stehenden haben es die Verantwortlichen trotz allem geschafft, dass der FCA als Buhmann da steht. Das ist nun schon auch eine Leistung in der Geschichte. Mainz war nun am Ende der Ritter der Sympathie im Kampf für die Gesundheit seiner Spieler und den fairen Wettbewerb und die Augsburger gaben die knallharten Vertreter ihrer wirtschaftlichen Interessen und der negativen Seite des Fußballs.

Derweil ist dem Liebhaber des gepflegten Rasensports schon seit Jahrzehnten klar, dass es am Ende weniger darauf ankommt, wer Recht hat oder bekommt, sondern, was das Richtige ist. Und es ist schlichtweg richtig, dass die Liga sich darauf fokussieren sollte, einen fairen Wettbewerb mit gesunden Spielern sicherzustellen. Das dies nun auch mal dazu führt, dass der Einzelfall für den FCA nachteilig ist, touché. Es sollte uns in Augsburg alle dazu bewegen, zusammenzustehen, die freie Woche zur Regeneration zu nutzen, und in den anstehenden Spielen alle gemeinsam Gas zu geben. Und aus eigener Kraft die Klasse zu halten.

Abgegrätscht

1:0 hat der FCA am Freitag in Bielefeld gewonnen. Offensiv hielt sich das Feuerwerk erneut sehr in Grenzen. Dafür konnte Bielefeld noch weniger Akzente setzen als unsere Augsburger und so geht der Sieg in einer umkämpften Partie dann wohl in Ordnung. Zweimal nacheinander gepunktet. Eine Seltenheit. Aber auch taktisch mit funktionierenden Matchplänen. Als Augsburger reibt man sich verwundert die Augen. Hat die Mannschaft ihr Gleichgewicht gefunden?

3er vs 4er Kette

Die offensichtlichste Änderung war in diesen beiden Partien die von Markus Weinzierl verordnete Systemumstellung hin zur 3er Kette. In den Anfangsformationen der Spiele fanden sich so dann sowohl Oxford, Gouweleeuw als auch Uduokhai wieder. Gegen Bielefeld musste Uduokhai verletzt raus und für ihn kam Winther. Das System blieb. Und mit ihm die defensive Stabilität.

Daniel Caligiuri war sich für kein Tackling zu schade und ist auf der rechten Schiene momentan die Optimalbesetzung (Photo by Martin Rose/Getty Images)

Zwei Spiele lang keine einfachen Fehler in der Abwehr, die direkt zu Gegentoren führten. Basierend auf dieser defensiven Stabilität versetzt sich die Mannschaft in die Lage zu punkten. Auch deshalb, weil hierdurch die Schwächen auf den defensiven Außen kaschiert werden. Mit Daniel Caligiuri hat man einen guten rechten Schienenspieler und auch Iago oder Mads Pedersen fühlen sich offensiver deutlich wohler. Die Systemfrage scheint vorerst geklärt.

Pressing vs. zu große Offenheit

Markus Weinzierl hat immer wieder verkündet, dass dem System keine zu hohe Bedeutung zuzumessen ist. Aus meiner Sicht scheint auch den Pressingabläufen mehr Gewicht als dem System selbst zuzukommen. Gegen Bielefeld wurde genau hier in der Halbzeit nachjustiert und ab Halbzeit 2 etwas aggressiver gepresst. Das wichtigste dabei bleibt, dass die Pressingabläufe so gut funktionieren, dass sie nicht einfach überspielt werden können und in ihrem Rücken keine großen Lücken entstehen.

Gregerls wichtigste Rolle momentan: den Druck auf den Gegner immer hochhalten. Es gelingt sehr oft. (Photo by Martin Rose/Getty Images)

Hier scheint die Mannschaft Fortschritte zu machen. Gerade die Pressingabläufe sind ein Erfolgsgarant. Die Offensivspieler wissen, dass die Körner im Zweifel nicht für 90 Minuten reichen müssen und geben im Anlaufen des Gegners alles. Auch Bielefeld wurde in ungewollte länge Bälle gezwungen, konnte sich kaum hieraus befreien und gewann dann auch wenig zweite Bälle. Da macht es dann für den Gegner wenig Spaß. Und nicht nur, weil man verliert.

Zweikampfführung

Die schlechten und ungewollten Spieleröffnungen erlauben es der Mannschaft dann, gut in die Zweikämpfe zu kommen und Bälle zu erobern. Das Spiel des Gegners wird berechenbarer. Bälle werden antizipiert und abgefangen. Im Zweifel wird der Gegner auch mal gelegt. Gerade gegen Bielefeld hat der FCA keine Gefangenen gemacht. 5 gelbe Karten standen am Ende zu Buche. Beschweren durfte man sich diesmal über keine davon. Die Partie war für Bielefeld sichtlich unangenehm zu spielen. Der FCA hat es Ihnen so schwer gemacht, wie es sich für eine Augsburger Mannschaft gehört. Diese Bissigkeite und Aggressivität, die schon oft als einer der Augsburger Grundwerte bezeichnet wurde, ist zurück. Ich habe es geliebt.

Mads Pedersen beim Tackling. Ich liebe es. (Photo by Martin Rose/Getty Images)

Torgefährlichkeit

Alleine vom Spiel mit dem Ball in Richtung gegnerisches Tor war dann am Ende – mal wieder – nicht viel zu sehen. Der FCA ist weiterhin nicht in der Lage einen Gegner herzuspielen und eine Vielzahl von Chancen selbst zu kreieren. Selbst gegen Arminia Bielefeld. Das Team von Markus Weinzierl hat nun aber hierfür eine Lösung gefunden, die auch schon gegen Union Berlin funktioniert hat. Durch die Pressingabläufe und die aggressive Zweikampfführung, werden die Bälle höher – heißt näher zum gegnerischen Tor – erobert. Gegen Bielefeld war es Iagos Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie der das Tor einleitete. Dadurch werden die Wege kürzer und man kann den Gegner überrumpeln. Bei der Qualität unserer Abschlussspieler, diesmal in Person von Daniel Caliguiri, der immer noch einen feinen Ball Richtung Tor auf Lager hat, kommen wir dann doch ab und zu zum Torerfolg. Und das reicht dann diesmal zum Sieg.

Geht es so weiter?

Und damit scheint der FCA nun eine Formel gefunden zu haben, die mit dem vorhandenen Spielermaterial, zu erfolgreichen Ergebnissen führen kann. Trotzdem stellt sich vor der Partie gegen Mainz 05 – so sie denn in Anbetracht der Mainzer Corona-Infektionen stattfindet – erneut die Systemfrage. Traut Markus Weinzierl Frederik Winther die Rolle des 3. Innenverteidigers zu? Gerade nun da die Mannschaft im Gleichgewicht angekommen scheint, wird durch die Personalsituation die Frage aufgeworfen, ob man in dieser Formation weiterhin antreten kann. Ich würde mir wünschen, dass wir bei diesem System bleiben. Sollen sich doch die direkten Gegner im Abstiegskampf überlegen müssen, wie sie dieses Bollwerk knacken. Sich die Zähne ausbeißen. Ihr frustriertes Gemeckere auf dem Platz ist Musik in meinen Ohren. Und die gesammelten Punkte geben die nötige Zuversicht für den Abstiegskampf. Den Kampf hat die Mannschaft sichtbar angenommen. Dafür bin ich heute dankbar.

Leidenschaften

Der FCA kann Abstiegskampf. Ein Punkt gegen den Tabellenzweiten bedeutet gleichzeitig das Verlassen des Relegationsplatzes. Mit dem gewonnenen Selbstvertrauen geht es nun in die nächsten Partien, beginnend mit dem Auftritt in Bielefeld am Freitagabend.

Auch der restliche Spieltag verlief im Sinne des FCA: Stuttgart verliert in Hoffenheim, Berlin in Freiburg, Bielefeld in Leverkusen und Bochum gegen Leipzig. Auch die Punkteteilung zwischen Mönchengladbach und Wolfsburg könnte sich noch als nützlich erweisen.

An diesem Spieltag kann der FCA sich aus eigener Kraft in der Tabelle verbessern.

Es waren auch die Umstellungen am letzten Spieltag, die den FCA an Sicherheit gewinnen ließen. Mit etwas Konstanz beim Auftritt auf fremden Platz könnte der nächste Schritt einer immer noch möglichen Entwicklung erfolgen.

Das Ziel ist der Klassenerhalt, dieser lässt sich aber, neben einer einsatzorientierten Spielweise, auch mit spielerischen Mitteln erreichen. Dazu eine Ausrichtung, die über die gesamte Spielzeit anhält.

Es ist erst das achte Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Während der FCA in den beiden Zweitligaspielzeiten 2009/ 10 und 2010/ 11 alle Vergleiche gewonnen hat, gab es in der Bundesliga bisher zwei Unentschieden in Augsburg und einen 1 : 0-Sieg, durch das Tor von Gouweleeuw, in der vergangenen Spielzeit.

Vielleicht klappt es ja mit der Fortführung der Auswärtsbilanz, und dem Beginn einer Serie, die gegen Mainz und in Stuttgart fortgeführt wird.

Seit einem Jahr ist Frank Kramer nun Trainer bei der Arminia. Nach dem 23. Spieltag der vergangenen Saison standen die Ostwestfalen mit einem Spiel weniger mit 18 Punkten auf Platz 16. Ein Jahr später ist es Platz 14 mit 25 Punkten.

Nach acht Spieltagen stand Bielefeld mit fünf Punkten auf dem 17. Platz. Nach einem Zwischenhoch und dem Sieg in Leipzig waren es zum Ende der Vorrunde dann 16 Punkte. Zwei Siege und drei Unentschieden aus den bisherigen sieben Rückrundenspielen sorgten für die im Vergleich zur Vorsaison bessere Bilanz. Dazu noch eine verbesserte Tordifferenz, mit deutlich weniger Gegentreffer.

Noch nicht entschieden ist, wo der Aufstiegstorhüter Stefan Ortega, der außer in den drei Jahren bei 1860, immer in Bielefeld spielte, in der kommenden Saison zwischen den Pfosten stehen wird – wohl möglich als Nummer zwei hinter Manuel Neuer in München

Was macht den FCA aus, was ist seine Identität? Hierauf mag es ganz unterschiedliche Antworten geben, und der Verein versucht, unterstützt durch eine Mitgliederbefragung, diese weiter zu entwickeln.

Interessant auch sich anhand der Fragen die Entwicklung des Vereins in den letzten 22 Jahren, und darüber hinaus, zu verdeutlichen. Die Erfolge zu Beginn der 70er-Jahre, kurzzeitige Fahrstuhlmannschaft, und 21 Jahre Dritt- bzw. zwei Jahre Viertklassigkeit.

Daneben die Bilder aus dem vollen und leeren Rosenaustadion, und seit 13 Jahren aus dem neuen Stadion.

Was sind die Erwartungen an einen Fußballverein über den Sport hinaus? Lassen sich diese überhaupt isoliert betrachten, oder macht die Verbindung, einschließlich der Integration aller Ideen und des Engagements der Mitgliedschaft, die DNA eines Vereins aus? Viele Fragen, die immer wieder auch neu beantwortet und gelebt werden müssen.

Noch immer zu früh die Saison umfassend zu beurteilen, geht es zunächst darum die nötigen Punkte zu erreichen. Es sind unterschiedliche Eigenschaften, die im Abstiegskampf den Ausschlag geben können.

Neben der mannschaftlichen Geschlossenheit und dem entsprechenden Einsatz können dies eben auch mehr spielerische Elemente sein. Mit einer derartigen Entwicklung, verbunden mit einem Erfolgserlebnis, ließe sich auch beruhigter auf die nächsten anstehenden Aufgaben blicken. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Folge 19: #Moralgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

Manch einer mag uns – Irina und Birgit – sicher als verrückt bezeichnen, weil wir uns gleich nach der heutigen Partie gegen den BVB zusammen gesetzt und eine neue Folge aufgenommen haben. Aber was muss, das muss. Und für euch Hörer*innen könnte das ziemlich interessant werden, denn wir beide sind sicher hochemotional.

Neben der klassischen Spielanalyse versuchen wir uns auch an der Vergabe von Spielernoten und bewerten die Leistung von Schiedsrichter Deniz Aytekin, den wir beide als einen der besten Referees erachten. Auch ein Blick auf die Konkurrenz in unserer Kategorie „Lage der Liga“ darf natürlich wie immer nicht fehlen. In unserer Kategorie „Fangschwätz“ begrüßen wir heute unseren lieben Andy – live direkt auf dem Heimweg nach dem Stadionbesuch. Vielen Dank an dieser Stelle.

Am Ende der Episode haben wir auch noch eine kleine Überraschung für euch. Welche das ist, das erfahrt ihr in unserer Podcastfolge #Moralgschwätz. Nur so viel: Wir Mädels vom „Puppngschwätz“ haben einen Grund zu feiern und das würden wir gerne mit euch teilen.

Unsere neue Episode hört ihr hier:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/591402595/27022022-moralgschwaetz

Anchor: https://anchor.fm/irina-mira/episodes/27-02-2022—Moralgschwtz-e1f07ud

Spotify: https://open.spotify.com/episode/4V74AO9VQYMNhNGpg8KIYi?si=F8AZiC7CTOK20kgD9-037Q&utm_source=whatsapp

Folge 18: #Hummelgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

In der heutigen Episode kommen wir – Irina und Birgit – um das schreckliche Thema „Krieg in der Ukraine“ leider nicht ganz drum herum. Immerhin hat dieser Schrecken doch einige weite Kreise gezogen, die auch den Fußball betreffen. Über diese möchten wir euch an dieser Stelle informieren.

Doch im Fokus steht natürlich die Partie gegen Borussia Dortmund, die am Sonntag um 17:30 Uhr in der ausverkauften WWK Arena angepfiffen wird. Dabei liefern wir euch die aktuellen Infos aus der Pressekonferenz mit Markus Weinzierl. In dieser Woche fanden auch einige Interviews und Livestreams mit einigen Spielers unseres FCA statt. Hier haben wir natürlich auch einen genauen Blick darauf geworfen.

Freuen dürft ihr euch nicht nur über unsere Einschätzung des Spiels und unsere Tipps, sondern wir haben auch einen waschechten Dortmunder gefragt, wie seine Meinung zur anstehenden Begegnung aussieht. Zudem haben wir in unserer neuen Kategorie „Promigschwätz“ Marwin Hitz und Gregor Kobel genauer unter die Lupe genommen. Und wenn ihr wissen wollt, was die Konkurrenz an diesem Spieltag erwartet, dann seid gespannt auf „Die Lage der Liga“.

Vielen Dank vorab fürs Reinhören. Unseren Podcast findet ihr bei:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/591365473/25022022-hummelgschwaetz

Anchor: https://anchor.fm/irina-mira/episodes/25-02-2022—Hummelgschwtz-e1eto3t

Spotify: https://open.spotify.com/episode/16pEL8VwPe1ppuz0XnhUbV?si=qDxfhN41Q2G_YHFSIwJnxQ&utm_source=whatsapp

Zusammenstehen

Obwohl bei jedem Spieler der Wille zu erkennen war hat es gegen Freiburg nicht gereicht. Vor allem in der zweiten Halbzeit gelang es kaum Chancen zu erspielen, und kurz vor Schluss kam beim letzten Abschluss auch kein Glück dazu.

Mit Ausnahme des Abschneidens der Hertha waren auch die anderen Ergebnisse am letzten Spieltag nicht zwingend von Vorteil, wenngleich beim Aufeinandertreffen von zwei Konkurrenten im Abstiegskampf ein Unentschieden vermutlich noch das akzeptabelste Ergebnis ist.

Im Vordergrund sollten aber auch die eigenen Leistungen und die eigene Punkteausbeute stehen. Aktuell steht der FCA mit 22 Punkten auf Platz 16. Wie war die vergleichbare Situation in der bisherigen Bundesligazeit zu diesem Saisonzeitpunkt?

In den ersten beiden Spielzeiten stand der FCA jeweils zum gleichen Zeitpunkt, und mit geringer Punktzahl, auf dem 16. Platz. In der Saison 2011/ 12 folgte im Anschluss eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage und neun Punkten.

In der dritten und vierten, sowie in der Saison 2017/ 18 stand der FCA an diesem Spieltag besser in der Tabelle. Am 23. Spieltag der Saison 2018/ 19 hat der FCA 5 : 1 beim SC Freiburg verloren, und stand mit 18 Punkten, zwei vor dem VfB, auf Platz 16 der Tabelle.

Am 24. Spieltag war der damalige Tabellenführer, Borussia Dortmund, zu Gast. Mit bedingungslosem Einsatz, Kampfgeist und Zusammenhalt überzeugte der FCA an diesem Spieltag. Die Tore von Ji, insbesondere das zweite, trugen dazu bei weiter an die Mannschaft zu glauben, die die Spiele vorher in Bremen, gegen München, und eben in Freiburg verloren hatte.

Bei zwei Unentschieden konnte der FCA bereits zweimal zuhause gegen Dortmund gewinnen. Der zweite Erfolg war am 2. Spieltag der vergangenen Saison, als der FCA zwei Ligaspiele in Folge gewann.

Die Bilanz an einem 24. Spieltag ist ausgeglichen, wenn auch zuhause etwas besser. In der Saison 2014/ 15 gewann der FCA durch einen Schuss von Dominik Kohr 1 : 0 gegen Wolfsburg.

Und so sehr die Erinnerung an die bisherige Bundesligazeit an lange vorhandene Grundtugenden der Mannschaft verweist, besteht die Sorge, das diese im Moment so noch nicht zum Vorschein kommen.

Eine Achterbahnfahrt war die Saison bisher für den BVB. Immer wenn die Chance bestand in der Tabelle aufzurücken kam etwas dazwischen. Mit sechs Punkten Rückstand, auf Platz 2 stehend, ist die Meisterschaft zwar noch nicht entscheiden, aber das erste Ziel der Dortmunder ist es nun den aktuellen Platz, momentan mit größerem Abstand nach hinten, zu halten.

Im Achtelfinale des DFB-Pokals das Aus bei St. Pauli, und in der Euro League reichte es diese Woche auch nicht zum Weiterkommen in Glasgow. Möglicherweise steht am Ende der Saison die Qualifikation für die Champions League als Ergebnis.

Mehr Auswahl hat Erling Haaland, der sich seinen nächsten Arbeitgeber aussuchen kann, und dessen Entscheidung bevorstehen zu scheint.

Es sind noch elf Spieltage, und eigentlich ausreichend Möglichkeiten für den FCA zum Punkten, und zumindest nicht weiter in der Tabelle abzurutschen. Entscheidend neben dem regelmäßigen Abrufen der vorhandenen individuellen Qualitäten ist aber das Auftreten als Team von der ersten bis zur letzten Minute.

Und es ist aktuell nicht der richtige Moment um über die Entwicklung oder die Qualitäten verschiedener Mannschaftsbereiche zu sprechen; jeder Spieler hat seine Befähigung bereits nachgewiesen.

Neben einer höheren Abschlussstärke ließe sich mit mehr defensiver Stabilität auch die Tordifferenz, als möglicherweise noch wichtiger Faktor, verbessern. Entscheidend aber das Ineinandergreifen der verschiedenen Bereiche – der FCA muss als Mannschaft auftreten und überzeugen.

Und wenn es auch in diesen Tagen wichtigeres als Fußball geben mag, gilt es auch im Heimspiel am Sonntag gegen den BVB zusammenzustehen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Folge 17: #Alternativgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

Unsere heutige Folge steht voll und ganz unter dem Eindruck der 1:2-Heimniederlage, die der FCA gestern gegen Freiburg hat einstecken müssen. Sie trägt den Titel „Alternativgschwätz“, weil gestern in der WWK-Arena doch so einiges anders gelaufen ist als sonst. Zum Beispiel auf der Trainerbank, im Fanblock und sogar über die Stadionlautsprecher. Birgit, die gestern im Stadion war, wird uns dazu ein bisschen was erzählen.

Markus Weinzierl, der mit dem Coronavirus infiziert ist, hat seine Vertreter an der Seitenlinie auflaufen lassen. Auch wenn diesmal sogar wieder 15.000 Zuschauer*innen ins Stadion durften, ist die Stimmung noch nicht wieder die alte. Der Funke springt oft nicht über. Das liegt auch daran, dass die Augsburger Ultra-Szene nach wie vor nicht organisiert auftritt, selbst wenn Mitglieder in der WWK-Arena sein sollten. Und sogar „auf den Ohren“ gabs Veränderungen, denn auch Stadionsprecher Rolf Störmann hat das Virus erwischt…

Aber natürlich werden wir uns auch über Dinge unterhalten, bei denen sich (leider) nicht viel geändert hat. Dazu sezieren wir die beiden Halbzeiten von #FCASCF und stoßen auf (so verflucht bekannte) Probleme wie Abwehr- und Abschlusschwäche. Auch die Stimmen zum Spiel haben wir uns ganz genau angehört und sind davon alles andere als begeistert. Umso begeisterter sind wir, dass wir im #Fangschwätz wieder eine Gästin begrüßen dürfen: Silvana Kleer. Zuletzt soll es trotz allem auch wieder Spielernoten geben. Natürlich muss angesichts der Enge im Tabellenkeller auch die Lage der Liga begutachtet werden. Und was hat eigentlich Heiko Herrlich mit alledem zu tun?

Wenn ihr das wissen wollt, hört gerne rein in die aktuelle Folge! Wir freuen uns wie immer sehr über eure Streams. Klickt einfach auf den jeweiligen Anbieter:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/591251540/20022022-alternativgschwaetz

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Macht den Karren wieder flott

Markus Weinzierl stand für den FC Augsburg am Samstag gegen Freiburg, bei der (vielleicht vermeidbaren) 1:2 Heimniederlage nicht am Seitenrand. Corona hatte ihn erwischt und er ist weiterhin in Quarantäne. Es ist müßig zu diskutieren, ob es etwas geändert hatte. Was sicher ist: schon nach den Partien gegen Leverkusen und Gladbach war er in die Kritik geraten. An vielen Stellen wird sich gefragt, wo denn die sportliche Entwicklung geblieben ist. Der FC Augsburg ist weiterhin das Maß an fehlender Konstanz. In diesem Zusammenhang ist das Team unschlagbar. Natürlich fällt dies auch auf den Trainer zurück. Wer aber trägt hierfür neben ihm die Verantwortung?

Keiner übernimmt Verantwortung

Teaminterne Prozesse im Fußball sind eine komplizierte Angelegenheit. Versuche ich selber kurz vor Ende des Spiels den Lucky Punch zu landen oder spiele ich lieber nochmal ab? Oft ist beim Fußball die Teamleistung mehr als nur die Summe aller Einzelleistungen. Spieler müssen sich für das Wohl des Teams hinten an stellen. Das Team muss Vorrang haben. Dafür muss jeder Verantwortung für das Team übernehmen und das persönliche Vorankommen vielleicht auch hinten anstellen.

Der Trainer und sein Team sind in diesem Zusammenhang das regulierende Kollektiv. Sie müssen glaubhaft das langfristige Wohl des Teams im Auge haben und auch schwierige Entscheidungen z.B. bzgl. Startelfnominierungen treffen. Und das Team bestehend aus vielen Einzelspielern muss diesen Entscheidungen Folge leisten. Nun sieht das beim FCA schon seit längerem nicht nach einem eingespielten Team aus. Nach individuellen Fehlern fehlt das gegenseitige Aufbauen. Es fehlen die Antreiber. Es fehlt, das Spieler auch nach außen sichtbar Verantwortung übernehmen. Es wird noch nicht einmal benannt, wer im Mannschaftsrat ist. Selbst im Trainerteam wird die Verantwortung weggeschoben. Reiner Maurer sagte in der Pressekonferenz vor dem Spiel: „Ich fühle mich genau so verantwortlich, wie wenn der Markus dabei ist.“ War er halt nur nicht. Kollektives Wegducken.

Die lahme Ente

Dieser Prozess endet allerdings nicht beim Trainerteam oder Markus Weinzierl. Unter der Woche gab es eine Medienrunde mit Stefan Reuter. Im Gegensatz zur Pressekonferenz nicht öffentlich. Dazu kommt, dass Stefan Reuter sich zur Zukunft von Markus Weinzierl nicht abschließend äußern will. Weggeduckt hat er sich zuletzt bei Tom Scharnagl bei a.tv. Wo ist das Problem mag sich der ein oder andere fragen? Das Problem ist Markus Weinzierls vertragliche Situation. Sein Vertrag läuft zum Saisonende hin aus und wurde bisher nicht verlängert.

Und am Ende war wieder der Trainer verantwortlich für die fehlende sportliche Entwicklung? (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

In den USA nennt man das eine „lame duck„, übersetzt eine lahme Ente. Damit ist gemeint, dass in diesem Fall der Trainer keine Durchsetzungskraft mehr hat, weil ihm die Rückendeckung fehlt. Die Spieler glauben vielleicht selbst nicht mehr an einen Verbleib des Trainers. Entsprechend folgen sie den Vorgaben und Weisungen vielleicht nicht mehr zu 100%. Bewusst oder unterbewusst spielt dann schon keine Rolle mehr. Es gibt eine Ausrede. Wegducken wurde hiermit legitimiert.

Handelt jetzt, zefix!

Das kann so nicht bleiben. Die Verantwortlichen beim FC Augsburg, Stefan Reuter und Klaus Hofmann in allervorderster Front, müssen sich schleunigst klar werden, was sie von den Leistungen von Markus Weinzierl halten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Vertragsverlängerung an Markus Weinzierl scheitern würde. Und wenn, dann wäre das auch ein klares Zeichen. Weinzierls Optionen in der Bundesliga werden auf Sicht äußerst begrenzt sein. Er lebt mittlerweile nur noch von seinen längst vergangenen Augsburger Lorbeeren.

Wenn man von der Arbeit von Markus Weinzierl überzeugt ist, dann ist es Zeit den Vertrag schleunigst zu verlängern und dies sofort zu kommunizieren. Wenn die Überzeugung fehlt, dann ist es jetzt Zeit „Servus“ zu sagen. Laut und deutlich. Und mit Überzeugung und Stärke in das letzte Drittel der Saison einzubiegen. Wo liegt hier das Problem?

Die Alternativen

Für mich ist das Problem recht deutlich. Sollte man sich von Markus Weinzierl trennen, dann braucht es eine Alternative. Und um den passenden Trainerkandidaten bestimmen zu können, braucht es ein Anforderungsprofil und bestehende Kontakte. Nach Weinzierls erstem Abgang hatte man sich für Dirk Schuster entschieden, weil er aus wenig viel gemacht hatte in Darmstadt und dort auch die „Augsburger Tugenden“ auf dem Platz sichtbar machte. Danach übergab man an Manuel Baum, um die eigene Jugend besser zu integrieren und sich sportlich zu entwickeln. Und seitdem ist keine klare Strategie bei den Trainerverpflichtungen mehr erkennbar. Martin Schmidt war spielerisch auf Umschaltspiel begrenzt und die Mannschaft zerfiel regelmäßig. Zu Heiko Herrlich habe ich damals schon viel geschrieben und lasse das an der Stelle lieber. Ich habe selten eine weniger überzeugende Führungspersönlichkeit erlebt. Reuter, Hofmann und Co. haben in den letzten Jahren eine Trainerfahrkarte nach der anderen geschossen. Alte Bekannte, die dem FC Augsburg jetzt vielleicht auf dieser Position helfen könnten, sind ihnen vielleicht ausgegangen. Deshalb war ja schon im letzten Jahr Markus Weinzierl der letzte Rettungsanker.

Spoiler Alert: Wahrscheinlich wird man Klaus Hofmann in den kommenden Wochen wieder mehr öffentlich wahrnehmen. Es ist der übliche Prozess. (Photo by Stefan Puchner – Pool/Getty Images)

Und was will die Führungsspitze in Augsburg denn von einem Trainer? Defensive Stabilität und Augsburger Tugenden? Ausgeprägtes Ballbesitzspiel mit in Ruhe vorgetragenen Angriffen und hoher Torquote? Alles getragen von mindestens 5 Eigengewächsen? Alles zusammen? Zwischen den Wünschen und Ansprüchen und der Realität scheint eine kleine Lücke zu klaffen. Die fehlende Fokussierung auf Kernaspekte führte in den letzten Jahren zur Beliebigkeit. Wir sind zur grauen Maus verkommen. Negativ in diesem Sinne: die Teams kommen gerne nach Augsburg, weil es nicht mehr ganz so ungemütlich ist, gegen uns zu spielen.

Was es jetzt braucht

Der FC Augsburg muss sich endlich klar werden, was er sportlich will. Eindruck in den USA schinden und eine Marke aufbauen, oder sportliche Lücken für den Klassenerhalt stopfen? Ach, die Transferphase ist schon vorbei. Wie schade. (Ich zügle den Sarkasmus gleich wieder). Trotzdem ist es noch nicht zu spät. Auch in dieser Phase der Saison hat der Club noch alles selbst in der Hand. Sobald er denn weiß, was er will. Klarheit diesbezüglich sollte schnellstens geschaffen werden.

Auf Basis dieser Analysen sind schon jetzt die Kernpositionen im Club zu besetzen. Angefangen beim Trainer und seinem Trainerteam. Und mit vollster Überzeugung und breiter Brust muss der FCA dann das letzte Drittel der Saison angehen. Alle in die Pflicht nehmen. Zusammenhalten. Dann habe ich zumindest viel Hoffnung, dass die Leistungen des Teams konstanter werden und wir die Klasse halten. Ab nächster Saison wird es dann vielleicht etwas besser.

(Alternativszenario – die realistische Variante)

Wir dümpeln weiter so vor uns hin. Gegen Dortmund wehren wir uns vor eigenem Publikum und verlieren knapp genau wie gegen Bielefeld auswärts. Ach, vielleicht holen wir sogar 1 oder 2 Punkte. Das Management und auch Klaus Hofmann werden in den nächsten Wochen – wie vor dem Abgang von Heiko Herrlich – medial präsenter werden. Es wird – erneut – die fehlende sportliche Entwicklung kritisiert werden. Klaus Hofmann wird fluchend ins Kameralicht rücken auf den Tribünen der Republik. Am Ende wird man Markus Weinzierl freistellen und versuchen dem Team einen neuen Impuls zu geben, um die Klasse zu halten. Die Konkurrenz ist dieses Jahr deutlich stärker und so reicht es vielleicht ausnahmsweise nicht oder wir müssen in die Relegation. Die Verantwortlichen werden sagen, dass ja klar war, dass es uns irgendwann erwischen hatte müssen. An diesem Punkt, sollten wir an diesen Zeitpunkt in der Saison zurückdenken. Noch ist es vermeidbar. Und die Verantwortung hört längst nicht beim Trainer auf.

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