Folge 18: #Hummelgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

In der heutigen Episode kommen wir – Irina und Birgit – um das schreckliche Thema “Krieg in der Ukraine” leider nicht ganz drum herum. Immerhin hat dieser Schrecken doch einige weite Kreise gezogen, die auch den Fußball betreffen. Über diese möchten wir euch an dieser Stelle informieren.

Doch im Fokus steht natürlich die Partie gegen Borussia Dortmund, die am Sonntag um 17:30 Uhr in der ausverkauften WWK Arena angepfiffen wird. Dabei liefern wir euch die aktuellen Infos aus der Pressekonferenz mit Markus Weinzierl. In dieser Woche fanden auch einige Interviews und Livestreams mit einigen Spielers unseres FCA statt. Hier haben wir natürlich auch einen genauen Blick darauf geworfen.

Freuen dürft ihr euch nicht nur über unsere Einschätzung des Spiels und unsere Tipps, sondern wir haben auch einen waschechten Dortmunder gefragt, wie seine Meinung zur anstehenden Begegnung aussieht. Zudem haben wir in unserer neuen Kategorie “Promigschwätz” Marwin Hitz und Gregor Kobel genauer unter die Lupe genommen. Und wenn ihr wissen wollt, was die Konkurrenz an diesem Spieltag erwartet, dann seid gespannt auf “Die Lage der Liga”.

Vielen Dank vorab fürs Reinhören. Unseren Podcast findet ihr bei:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/591365473/25022022-hummelgschwaetz

Anchor: https://anchor.fm/irina-mira/episodes/25-02-2022—Hummelgschwtz-e1eto3t

Spotify: https://open.spotify.com/episode/16pEL8VwPe1ppuz0XnhUbV?si=qDxfhN41Q2G_YHFSIwJnxQ&utm_source=whatsapp

Torhüter, immer wieder Torhüter

Ach, wie wäre ich froh, wenn ich diesen Artikel nicht schreiben müsste. Dieses Thema nervt mich wirklich an. In der Zeit seiner Erstklassigkeit hatte der FC Augsburg bisher genau eine Phase, in der auf der Position des Torhüters Konstanz bestand. Nachdem Marwin Hitz sich den Stammplatz im Tor in der Saison 2013/14 sicherte, war er er bis zu seinem Abschied nach Dortmund in 2018 zumeist ein Top-Rückhalt. Internationale Klasse brachte der zurückhaltende Schweizer oft auf den Platz und gab der Mannschaft mit seinem Spiel von hinten heraus die nötige Sicherheit. Seit dem Sommer 2018 ist nun etwas der Wurm drin. Es ist zumindest in einem gewissen Rahmen ein hausgemachtes Problem.

Die Entscheidung um die Nachfolge von Hitz

Der erste entscheidende Moment in dieser Saga ereignete sich, als zur Saison 2018/19 die Frage anstand, wer Marwin Hitz als Nummer 1 im Tor des FCA ablösen sollte. Hitz fiel im Saisonendspurt aus und Andreas Luthe, der zwei Jahre zuvor gekommen war um die Rolle des erfahrenen Backups von Alex Manninger zu übernehmen, sprang ein und hielt sehr gut. In der Saisonvorbereitung lieferte er sich unter Trainer Manuel Baum ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Fabian Giefer.

Hier in Mainz hätte Fabian Giefer Punkte festhalten können. Ich durfte live im Stadion beobachten, wie er sie durch die Finger gleiten ließ. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

Baum entschied sich mit Giefer für den falschen Mann, denn Giefer patzte einige Male und Baum wechselte den Keeper im Laufe der Vorrunde. Luthe durfte ins Tor und sich beweisen und machte seine Sache solide. Damit hätte man das Thema nun zumindest für diese Saison abschließen können.

Der Kobel-Irrweg

Wo der FCA sonst eigentlich eher dafür steht Ruhe zu bewahren, läuft bei den Torhütern alles anders. Im Winter 2019 holte man entsprechend Gregor Kobel per Leihe aus Hoffenheim. Für ein halbes Jahr. Ohne Kaufoption. Kobel hatte sehr gute, aber auch desaströse Momente. Sein Potential war klar erkennbar, seine Schwächen allerdings auch. Er durfte nichtsdestotrotz in der Rückrunde konstant spielen.

Gregor Kobel in Aktion. Und dann auch schon wieder weg. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

Im Nachgang zur Saison war der FCA bemüht, Kobel langfristig zu verpflichten. Kobel entschied sich allerdings für eine Verlängerung seines Vertrags in Hoffenheim und eine Leihe in die zweite Liga zum VfB Stuttgart. Spätestens in diesem Moment wurde klar, dass sich der FCA verzockt hatte. Die Leihe von Gregor Kobel und die Geduld mit dem Spieler war ohne Option auf eine dauerhafte, langfristige Verpflichtung schlicht ein Fehler. Aber zumindest kein besonders teurer.

Die teure Fehlverpflichtung von Tomas Koubek

Teuer wurde es dann erst im vergangenen Sommer. Kobel hatte sich gegen den FCA entschieden und die Torhüter-Optionen waren begrenzt. Die ganze Welt hatte mitbekommen, dass sich der FCA auf dieser Position verstärken wollte und rief entsprechende Preise auf. Der FCA nahm schlussendlich Tomas Koubek unter Vertrag. Die Ablösesumme bewegte sich wohl im Bereich um 7,5 Millionen EUR. Happig.

Ich war auswärts in Gladbach dabei als Tomas Koubek eine Slapstick-Einlage hinlegte. Überzeugend ist anders. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Koubek hatte in Rennes in der abgelaufenen Saison keine Bäume ausgerissen, war allerdings im Jahr davor bärenstark gewesen. Der FCA spekulierte darauf, dass er in Augsburg zu seiner früheren Form zurückfinden wurde. Und wurde enttäuscht. Koubek konnte die hohen Erwartungen in ihn nicht erfüllen und schon Martin Schmidt sah sich gezwungen im Tor erneut zu wechseln. Erneut war die Zeit von Andreas Luthe gekommen.

Luthe, mehr als nur ein Musterprofi und sicherer Rückhalt

Andi Luthe ist in all den Jahren mit den Situationen immer professionell umgegangen. Er ist mehr als nur ein Musterprofi. In Augsburg hat er sein ehrenamtliches Engagement mit insafehands e.V. weitergeführt und immer wieder mit klugen Aussagen zu komplexen Themen geglänzt.

In der Corona-Phase der Saison war Andi Luthe ein verlässlicher Rückhalt fürs Team. Ob er das weiter sein darf? (Photo by MARTIN MEISSNER/POOL/AFP via Getty Images)

Nachdem Martin Schmidt im Tor wechselte und Heiko Herrlich auf der Trainerbank übernahm, spielte Luthe die Saison nun als Nummer 1 zu Ende. Auf dem Platz hat er Top-Leistungen abgerufen und uns im Abstiegskampf den ein oder anderen Punkt gerettet. Man sollte glauben, dass er sich nach all den Jahren die Chance verdient hätte, in die neue Saison als Nummer 1 zu gehen. Ob er diese Chance auch bekommt? Wir werden es sehen.

Der Unruheherd Rafal Gikiewicz

Für die Saison 2020/21 standen bisher mit Andreas Luthe, Tomas Koubek, Fabian Giefer und Benjamin Leneis vier Torhüter unter Vertrag. Mehr als drei braucht es eigentlich nicht. Nun hat noch vor dem letzten Bundesligaspiel gegen Leipzig Rafal Gikiewicz seinen Wechsel nach Augsburg in den sozialen Medien bestätigt. Gestern kam die offizielle Bestätigung vom FCA. Torhüter Nummer 5. Gikiewicz kommt zwar ablösefrei, aber der FC Augsburg bezahlt anscheinend deutlich mehr Gehalt als Union Berlin.

Nicht nur auf dem Platz laut. Seiner Verpflichtung ging eine kleine Welle auf den sozialen Medien voraus, während die Saison noch lief. Kein guter Einstand für Rafal Gikiewicz. (Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

Denn eigentlich wollte Gikiewicz in Berlin bleiben. Er sieht sich selbst als den “König von Köpenick”. Zwei Jahre hat er bei Union gespielt und schon tätigt er solche Aussagen. Der Post in den sozialen Medien kurz vor Saisonende und auch die Auseinandersetzung mit Union jetzt kurz danach zeugen nicht von allergrößter Professionalität. Zudem ist er mit 32 Jahren nun auch nicht die langfristige Lösung auf der Position. Für Unruhe sorgte der Wechsel allemal, bevor Gikiewicz überhaupt in Augsburg angekommen ist.

In Ruhe auf die neue Saison vorbereiten?

Ablösefrei einen 32jährigen Keeper mit der Klasse für die erste Liga dazuholen. Klingt erstmal nach einer prima Idee. Ist es aber vielleicht doch nicht, wenn man etwas tiefer blickt. Auf der Torhüterposition muss sich noch etwas tun. Fünf Keeper sind deutlich zu viele und mindestens einer der Spieler, der über einen gültigen Vertrag in Augsburg verfügt, muss den Verein wohl oder übel verlassen. Soweit so gut. Wer will die übrigen Keeper allerdings übernehmen? Gerade für Koubek und Giefer werden die Interessenten jetzt nicht Schlange stehen.

Die große Frage ist zudem, wer in der nächsten Saison im Kasten steht. Luthe hätte sich aus meiner Sicht eine faire Chance verdient, die Nummer 1 zu bleiben. Gikiewicz müsste erstmal auf die Bank. Wenn das mal nicht zu mehr Unruhe führen würde. Im Zweifel wird sich Luthe erneut mit der Reservistenrolle begnügen müssen. Wie wertvoll wäre es, wenn er dennoch in Augsburg bliebe? Sehr! Die Mannschaft ist auf Führungsspieler mit seiner Persönlichkeit angewiesen. Wenn wir in der Sommerpause nun Gikiewicz gegen Luthe tauschen, dann ist das zumindest für mich nicht nachvollziehbar. Aber was weiß ich schon.

Wer bringt uns in der Rückrunde auf die Gewinnerstraße?

Taktik, Fitness, Einstellung – alles schön und gut. Am Ende stehen 11 Männer auf dem Platz, um ein Fußballspiel zu gewinnen. Und von diesen müssten in der Rückrunde einige deutlich mehr spielentscheidende Momente liefern, damit am Ende mehr Punkte resultieren. An einem kühlen Wintertag fragt man sich da schon, wer von den Spielern sich in der Rückrunde so steigern können soll. Robert Götz von der Augsburger Allgemeinen zog seine eigenen Schlüsse, nachdem er die Mannschaft nach Alicante begleitet hatte.

/An dieser Stelle eine klare Empfehlung Roberts Beiträge auf der Seite der AZ zu lesen. Er hat viele relevante Gespräche u.a. mit Manuel Baum, André Hahn und Stefan Reuter geführt, die interessante Einblicke bieten./

Aber zurück zum Thema. Nachdem ich auch gerne etwas spekuliere, hier meine Tipps je Positionsgruppe, wer sich beim FCA in der Rückrunde hervortun wird:

Tor

Gregor Kobel wurde nicht zum Spaß von der TSG Hoffenheim bis zum Saisonende ausgeliehen. Er durfte im Testspiel gegen Antwerpen 60 Minuten ran und wird meiner Meinung nach als neue Nummer 1 des FC Augsburg in die Rückrunde gehen. Robert Götz glaubt, dass Andreas Luthe wechselt und Fabian Giefer wieder ins Tor rückt. Gegen Fabian Giefer im Tor würde ich wetten. Als bisher einziger Neuzugang wird aus meiner Sicht Gregor Kobel direkt die Chance bekommen, uns einige Punkte festzuhalten. Ich bin hoffnungsfroh und erwarte große Dinge.

Abwehr

Die Abwehr hatte eine feste Stammbesetzung in der Hinrunde – zumindest auf drei von vier Positionen. Philipp Max war links hinten gesetzt, genau wie in der Mitte Jeffrey Gouweleeuw und Martin Hinteregger. Nur rechts gab es immer mal wieder Wechsel, wenn Johnny Schmid und Raphael Framberger sich gegenseitig ablösten. Das könnte mit Beginn der Rückrunde dann auch vorbei sein. Raphael Framberger ist der Rechtsverteidiger, der mit seiner Dynamik einen deutlicheren Einfluss aufs Spiel nehmen kann. Johnny Schmid muss evtl. in der Mitte aushelfen. Frambo erobert sich hoffentlich die Stammposition und feiert endgültig seinen Durchbruch in der ersten Liga. Joker in der Abwehr wird evtl. Kevin Danso. Nachdem Jeffrey Gouweleeuw momentan angeschlagen ist, bekommt Kevin wohl zu Beginn der Rückrunde die Chance von Anfang an. Kann er sich festspielen? Ich sehe dauerhaft Gouweleeuw/Hinteregger vorn, aber wer weiß.

Mittelfeld

Daniel Baier und Rani Khedira sind – wenn fit – genauso gesetzt, wie Michael Gregoritsch in der Abwesenheit von Ja-Cheol Koo, der noch bei den Asienmeisterschaften weilt. Nur auf den Außenbahnen gibt es quasi keine festen Größen mehr. Caiuby hat das gesamte Trainingslager durch Aufenthalt in Brasilien verpasst, während André Hahn nach seiner Rückkehr im Sommer noch nicht richtig in Tritt kam. Auch Fredrik Jensen ist verletzungsbedingt noch nicht wirklich in Augsburg angekommen. An dieser Stelle werde ich meine Prognose wiederholen, dich ich schon vor der Saison äußerte. Marco Richter wird eine außerordentliche Rolle spielen und alle Möglichkeiten haben, so richtig durchzustarten. Ich gebe zu, ich bin ein Fanboy, und erwarte Torgefahr, Vorlagen und Tore. Wenn ein Trikot diese Saison, dann ein Richter-Trikot. LIT IT UP, Marco.

Sturm

Eigentlich brauchen wir nur einen Stürmer, der fit ist und Tore schießt. Alfred Finnbogason sieht momentan so fit aus wie lange nicht. Allerdings fällt er häufig verletzt aus. Julian Schieber ist mal wieder verletzt und die Hoffnung auf Dong-Won Ji auch nach seiner Rückkehr von den Asienmeisterschaften beschränkt. Da bleibt am Ende nur noch ein Spieler übrig, in den ich mine Sturmhoffnung packe: Sergio Córdova. Er schien am Ende der Hinrunde so richtig in Schwung zu kommen. Ich hätte ihn da schon gerne länger gesehen. Die Rückrunde ist prädestiniert für ihn, um so richtig durchzustarten, auch wenn er schon wieder angeschlagen ist. Ansonsten könnte es beim nächsten Finnbogason Ausfall schon wieder problematisch werden.

Insgesamt haben wir in unserem Kader einen ganzen Haufen Spieler, die ihre volles Potential noch lange nicht ausgeschöpft haben. Wenn nur 1-2 der oben genannten in der Rückrunde richtig zulegen, dann ist schon viel gewonnen. Ich freue mich langsam aber sicher darauf, dass es wieder losgeht, um mit unseren Jungs mitzufiebern. Mit wem fiebert ihr ganz besonders in der Rückrunde?

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