Das Spiel gegen Bochum war nun sportlich nicht besonders ungewöhnlich. Oft sind wir diese Saison schon in Rückstand geraten, oft haben wir uns wieder versucht heran zu kämpfen, oft hat es nicht gereicht. Was derweil erneut irritiert hat, war die Leere im Stadion. Während Rolf Störmann zwar als Stadionsprecher vor Ort tätig war und auch das Ordnungspersonal erneut auf Mülltrommeln betätigte, ist dies nicht der Fußball, den ich liebe. Auf Grund der Coronapandemie und den damit zusammenhängenden politischen Vorgaben hatte das Stadion an diesem Spieltag zumindest in Augsburg leer zu bleiben. Was ein Scheiß!
Und entsprechend soll es heute seit längerem mal wieder nicht ums Sportliche gehen. Fußball ist ein Stadionsport. Er wird von den Akteuren auf dem Rasen für die Fans auf den Rängen gespielt. Die Interaktion zwischen Publikum und Spielgeschehen ist ein essentieller Bestandteil dieses kulturellen Erlebnisses. Auch nach vielen Monaten der Pandemie bleibt dies so. Auch wenn der professionelle Fußball vieles dafür tut, sich seine eigenen Grundlagen zu zerstören. Auch in Augsburg.
Faninteressen öffentlich nicht repräsentiert
Denn wenn in diesen Tagen davon gesprochen wird, dass mal wieder Spiele ohne Zuschauer stattfinden müssen, dann wird vor allem über die wirtschaftlichen Folgen für die Clubs gesprochen. Darüber dass millionenschwere Unternehmen mit ihren hochbezahlten Angestellten eventuell erneut über Gehaltsverzichte sprechen müssen. Den nächsten Transfer im zweistelligen Millionenbereich nicht tätigen können. Die Folgen auf die Strukturen der Fanszenen wird ausgeblendet und taucht selten bis gar nicht auf.
Im Zweifel für den TV Zuschauer. So ist leider mittlerweile das Prozedere. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Fußball ist Heimat. Der gemeinsame Stadionbesuch ein gemeinschaftliches, soziales Erlebnis. Der Fußball schafft Erfahrungen, die den Zusammenhalt von Menschen fördern. In sozialen Strukturen, die gelitten haben in den letzten Monaten. Die aber auch – zumindest in Augsburg und initiiert vom UBT e.V. – vorbildhaft Betroffenen der Pandemie geholfen haben und weiterhin helfen. Fußball ist eben deutlich mehr, als das was auf dem Rasen passiert.
Der Support ist nicht selbstverständlich
Der Support von den Rängen wird dabei oftmals immer noch als selbstverständlich gesehen. Er soll immer, positiv und ohne eigene Ansprüche anzumelden, da sein. Und ansonsten die Klappe halten. Gerade in Augsburg hat so mancher Verantwortlicher vielleicht während des Stuttgart-Spiels eine volle Ulrich Biesinger Tribüne nicht so ganz zu schätzen gewusst. Diverse Spruchbänder wurden gehisst („JHV ist wie JVA… nur mit weniger Freiraum“, „Hofmann & Ströll: Ihr Heuchler!“, „Alles gut hier, keine Probleme? 50+1 gilt, Mitsprache garantiert, die FCA-Familie hält zusammen?“) und nahmen Bezug auf den Ausgang der Jahreshauptversammlung (JHV), bei der die Fanvertreter es nicht geschafft hatten, in den Aufsichtsrat des FC Augsburg e.V. gewählt zu werden.
Im Vergleich zum FC Bayern, und den Protesten über die Sponsoringverträgen mit Katar, ist es beim FC Augsburg immer noch ruhig. Die Ereignisse beim großen Nachbarn sollten allerdings zu denken geben. Der Graben zwischen Fans und ihren Interessen und Vereinen und dem System Profifußball wird immer größer und hatte schon vor der Pandemie dazu geführt, dass die Stadionauslastung insgesamt in der Bundesliga langsam nach unten ging. Die Einbeziehung von ausländischen Investoren hinter dem Rücken der Mitglieder und die Kommunikation in diesem Zusammenhang hat neben anderen Punkten auch in Augsburg einen Anteil daran.
Mitbestimmung hat ihre Berechtigung
Die Mitbestimmung der Fans ist dabei nicht nur ein nettes Gimmick. Sie ist über die Mitgliederbeteiligung und das 50+1 Konzept fest im deutschen Fußball verankert. Wenn man sich die Umsetzung des 50+1 Konzepts beim FCA anschaut, dann ist recht klar, dass wir über eine Feigenblattkonstruktion sprechen. Klaus Hofmann als Präsident und Investorenführer ist der alleinige Umsetzer der Vereinsinteressen. Im Aufsichtsrat der KGaA findet man keinen einzigen Vereinsvertreter.
Insofern ist die Anmahnung der Mitbestimmung von Fanseite legitim. Das man dabei auf Spruchbänder setzt, ist üblich und gehört zur Fankultur mit dazu. Prinzipiell sollte sich jeder freuen, wenn in Stadien Spruchbänder zu sehen sind (so lange sie sich im verfassungsrechtlichen Rahmen bewegen, #FCKNZS). Zu lange war dies schon nicht mehr der Fall. Zu viele wichtige Themen werden gerade von diesen Gruppen immer wieder in den Fokus gerückt (gerade momentan in Bezug auf die WM in Katar).
Diversität als ein Wert
An den Spruchbändern kam nun allerdings im Nachgang zum Spiel gegen Stuttgart auch Kritik auf. Unter dem Mantel, dass diese öffentliche Kritik durch die Fangruppen dem Verein schaden würde. Dies teile ich nicht. Die Pluralität von Meinungen wird dem Verein viel mehr nutzen. Der Club könnte sich proaktiv als eine Organisation positionieren, die eine solche Pluralität schätzt. Dies könnte ein wichtiger Teil unserer Identität sein, wie dies bei Union Berlin oder in St. Pauli der Fall ist. Dazu gehört allerdings auch, dass man ab und zu mal eine unliebsame Meinung aushalten muss und sich von dieser vielleicht auch zum Nachdenken anregen lassen darf.
Der Bundesligaball hat mehr Farben als die Gremienbesetzung beim FC Augsburg (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Kritisch sei an dieser Stelle dann auch erneut angemerkt, dass es mit der Diversität beim FC Augsburg dann auch noch nicht weit her ist. Keine der Gruppen hatte es zur Aufsichtsratswahl geschafft eine weibliche Kandidatin zu präsentieren (obwohl es fürwahr genügend sehr geeignete Kandidatinnen gäbe). Auch andere Bevölkerungsgruppen und wesentliche Teile des Fanspektrums des FCA sind in den Gremien bisher unterrepräsentiert. Weiterhin sei vermerkt, dass die Mitbestimmung nicht beim Aufsichtsrat des e.V. enden sollte. Mitgliedervertreter im Aufsichtsrat der KGaA wären aus meiner Sicht schon längst überfällig.
Das gemeinsame Interesse
Bei aller Streiterei über den Weg haben wir aber doch alle ein gemeinsames Interesse: unseren FCA. Und der ist dann auch gemeint, wenn es in der Überschrift heißt „Einer für alle, alle für Einen“. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist dies vielleicht auch ein Impuls, um Hände auszustrecken und Schritte aufeinanderzuzugehen. In Augsburg wissen die meisten, dass wir ohne Investoren und die rettende Hand gerade von Walther Seinsch nie dort wären, wo wir jetzt sind. Es geht dann grundsätzlich auch meist nicht um eine Generalkritik sondern Verbesserungen in einzelnen Punkten. Der gemeinsame Weg in den letzten 15 Jahren bleibt eindrucksvoll.
Das „Anfield auf dem Lechfeld“ ist allerdings kein Investorenwerk. Aus den größten Nächten unseres FCA werden mir vor allem die Choreografien und Gesänge in teils leeren Stadien z.B. nach Spielende in Liverpool in Erinnerung bleiben. Wer neben den Leistungen durch den FCA selbst, den Einfluss der Arbeit der Fanorganisationen und auch der Ultras klein reden und marginalisieren will, spielt aus meiner Sicht dann auch mit dem Feuer. Nicht so sehr, weil alles abbrennt, sondern, weil der Funke in Zukunft vielleicht nicht mehr überspringen mag. Weil gute Leute aufgeben, sich nicht gesehen fühlen, dem Projekt FCA den Rücken kehren. Die Zündkerze mag ein kleiner Teil des Autos sein. Aber ohne sie, geht es nicht.
Letzten Sonntag, pünktlich zum ersten Advent, ist unsere vorweihnachtliche Reihe „Was ich mir vom FC Augsburg zu Weihnachten wünsche“ gestartet. Feierlich eingeläutet hat sie Birgit. Heute, am zweiten Advent, mache ich mit meinem Wunschzettel das zweite Türchen auf. An den nächsten beiden Adventssonntagen und an Weihnachten sind dann noch die weiteren Mitglieder der Rosenau Gazette an der Reihe. Damit und mit dem von Irina und Birgit ausgeheckten FCA-Rätsel-Adventskalender auf Facebook wollen wir euch die Adventszeit versüßen.
Los geht’s bei mir erstmal mit ein paar sportlichen Wünschen, wobei die sich vor allem auf ein starkes Für- und Miteinander im Team beziehen. Und auf zwei Spieler, die ich – wenn’s nach mir ginge – gar nicht mehr hergeben würde. Am Ende wird’s dann doch noch ziemlich persönlich und ich will ein paar Herzenswünsche loswerden. Is’ ja schließlich bald Weihnachten 😊.
Für- und Miteinander im Team weiter stärken
Letzten Sonntag hat sich Birgit vor allem acht kleine Dinge vom FCA gewünscht, deren Anfangsbuchstaben miteinander kombiniert „ZUSAMMEN“ ergeben. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass mir die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen sind. Ganz unabhängig vom Text meiner Kollegin. Denn das Für- und Miteinander im Team, gegenseitigen Einsatz und Zusammenhalt hat man beim FCA vor einiger Zeit ja eher mit der Lupe suchen müssen. Stattdessen gab es immer wieder Kommunikationsschwierigkeiten, auch wenn man versucht hat, diese möglichst aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Allerdings ist das, was auf dem Spielfeld passiert, immer öffentlich. Und da lassen sich Ungereimtheiten, Missverständnisse und Spannungen nur ganz schlecht verstecken.
Alle für den verletzten Tobi Strobl – wirklich ein starkes Zeichen! (Quelle: @FCAugsburg Twitter)
Umgekehrt sieht man aber auch sofort, wenn sich daran etwas verändert hat. Begonnen hat das Ende Oktober bei der knappen 5:4-Niederlage im Pokal in Bochum. Da wurde vor allem beim Elfmeterschießen Zusammenhalt par excellence demonstriert. Ihren vorläufigen Höhepunkt fand die neue Harmonie beim sensationellen Sieg der Augsburger gegen die Bayern: Da wurde gefightet, was das Zeug hielt (Hahn, Zeqiri, Gouwelleuw). Einzelne Fehler verziehen, die sonst zu internen Mosereien geführt hatten, z.B. der fehlgeleitete Brustklatscher von Gumny in der 50. Minute. Und sich auch bei geglückten Aktionen, z.B. der sicher abgewehrte Ball von Omar Richards durch Jeff in der 5. Minute, auffällig oft angefeuert und abgeklatscht. So sieht es aus, wenn man sich gegenseitig Mut macht!
Dass die Mannschaft geschlossen mit Trikots des verletzten Tobias Strobl aufs Feld kam, war – zusätzlich zu den völlig überraschenden drei Punkten – nur das Sahnehäubchen. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie sich Tobi daheim auf der Couch gefühlt hat, als er das gesehen hat. Ich selbst musste fast heulen.
Bitte bitte, Stefan!
Da wären wir schon bei meinen nächsten, jetzt personellen Wünschen, die im Grunde aber nur unser Sportdirektor erfüllen kann. Also, lieber Stefan, falls du das hier liest: Bitte sei mein/unser Christkind! *grins*
Arne Maier, der im Sommer von Hertha BSC Berlin ausgeliehen wurde, ist mittlerweile beim FCA angekommen. Seit er sich von den Strapazen rund um Olympia und diversen Blessuren erholt hat, sammelt der 22-Jährige im zentralen Mittelfeld eine Einsatzminute nach der anderen. Gerade bei Flanken, Ecken oder Freistößen hat er kürzlich immer wieder von sich reden gemacht und wurde so auch schon zwei Mal zum Vorlagengeber. Maiers Ecke gegen den VfB Stuttgart, die „AirOx“ mit dem Kopf zum 1:1 verwandelte, ist uns allen noch bestens im Gedächtnis.
Sollte er bis Ende Juni 2022 auf 25 Startelfeinsätze kommen, greift eine vertraglich festgelegte Kaufpflicht über 5 Millionen Euro. Im Moment liegt er bei neun Einsätzen von Beginn an bei 13 Pflichtspieleinsätzen für den FCA. Aber selbst wenn Maier am Ende der Spielzeit nicht auf diese Zahl kommen sollte und der Automatismus nicht greift, würde ich mir neue Vertragsverhandlungen und einen Verbleib unbedingt wünschen. Übrigens sieht es so aus, als fände er das selbst auch gar nicht so übel:
„Ich fühle mich pudelwohl. Die Mannschaft ist super, der Trainerstab ist super.“
Arne Maier am 3.12.2021 über den FCA gegenüber dem Kicker (Quelle: fussballtransfers.de)
Ein weiterer Kandidat, den ich gerne noch länger beim FCA sehen wollen würde, ist unser neuer Mann im Sturm, Andi Zeqiri. Dadurch, dass der 22-Jährige (erst) Ende August vom Premier League-Club Brighton & Hove Albion für ein Jahr ausgeliehen wurde, hatte er die ersten drei Ligapartien noch verpasst. Doch gleich am vierten Spieltag wurde er erstmals einwechselt und fand seither immer besser ins Augsburger Spiel. In seinen bisher zwölf Spielen stand er neun Mal von Anfang an auf dem Platz und sammelte dabei schon vier Scorerpunkte. Zwei Tore, davon eines gegen Dortmund (übrigens nach Vorlage Maier) und eines gegen Mainz. Und zwei Assists, einer für Finnbogason zum 4:1 gegen Stuttgart und einer für Pedersen zum Knaller-1:0 gegen die Bayern.
Neben vollem Einsatz auch volle Lautstärke bei Andi Zeqiri. (Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)
Schon Zeqiris Vorlage für unseren „Mini“ Mads zeigt, warum der Schweizer meiner Meinung nach noch viel wertvoller ist als „nur“ durch seine Tore. Da behielt er nämlich vorzüglich das Auge für den heransprintenden Pedersen und gab den erkämpften Ball zurück, anstatt es gegen Neuer selbst zu probieren. Auch beim 2:0 war Zeqiri im Grunde die Schlüsselfigur. Im Mittelfeld luchste er Marcel Sabitzer die Kugel ab, um sie anschließend an Iago weiterzuleiten. (Und der schließlich auf Torschütze Hahn.) Kurz: Ich wünsche mir, dass Zeqiri auch über den Juni 2022 hinaus bei uns bleibt. Weil er auch hervorragend gegen den Ball mitarbeitet und damit ein immens großer Zugewinn für die Mannschaft ist.
Herzenswünsche
Natürlich gäb’s sportlich noch viel mehr zu wünschen. Zum Beispiel auch eine schnelle und vor allem dauerhafte Genesung der mittlerweile so vielen Verletzten. (Gute Besserung an dieser Stelle an Tobi Strobl, Alfred Finnbogason, Reece Oxford, Felix Uduokhai, Jeff Gouwelleuw und neuerdings jetzt auch Andi Zeqiri und Raphael Framberger!) Auf einen Wunschzettel passen aber ja nie ALLE Wünsche. Drum will ich’s sportlich einfach mal dabei belassen und jetzt zu dem kommen, was ich mir sonst noch im Zusammenhang mit dem FC Augsburg wünsche. Und was soll ich sagen. Das sind echte Herzenswünsche.
Ich musste lange überlegen, wann ich zum letzten Mal im Stadion war. Fast erschrocken bin ich, als ich festgestellt habe, dass das jetzt fast drei (!) Jahre her ist. Am Vorweihnachtstag gegen Wolfsburg war das damals, ein schneegnerisches, hundsgemeines 2:3. In der Zwischenzeit hat es mich oft zu meinem Lokalverein in die Regionalliga gezogen. Ich mag die Atmosphäre auch im Amateurfußball. Außerdem brauche ich da mit dem Radl nicht mal fünf Minuten ins Stadion. Ausflüge zum FCA sind da aufwändiger für mich. Trotzdem geht mir ohne sie – neben dem Spiel natürlich – noch so einiges mehr ab. Das habe ich vor allem jetzt in der Pandemie gemerkt.
Alte Freunde aus der FCA-Familie…
Ganz besonders fehlt mir das Treffen mit alten Augsburger Freunden. Aus der engeren und weiteren FCA-Familie. Vor dem Spiel noch gemütlich zusammensitzen, das eine oder andere Bierchen schlürfen, bevor’s dann mit der Straba (damals war’s noch die 3er) in die Arena geht. Ankommen, Plätze (und meistens auch weitere Nervennahrung) einnehmen, gemeinsam hoffen und bangen. All das eben. *seufz* Vor ein paar Wochen wär’s dann endlich wieder soweit gewesen. Doch dann hat mir eine Erkältung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ausnahmsweise ganz ohne Corona, ganz lapidar.
Ideale Bedingungen: die güldene Sonne, ein Kaltgetränk und hier mein alter Kumpel Korbi. (Foto: by Franzi)
Darum wünsche ich mir dieses Jahr vom Christkind, dass das bald und endlich wieder klappt. Und auch nicht nur für mich, sondern für alle, denen es jetzt schon fehlt. (Gerade am Freitag wurden ja wieder Geisterspiele beschlossen.) Wenn es die Infektionszahlen wieder zulassen und es so für alle sicherer ist, freu ich mich schon wie wild drauf! Und dann ist mir bestimmt auch kein „Aufwand“ zu groß.
…und neue
Ziemlich genau ein Jahr ist es jetzt auch her, dass ich Teil der Rosenau Gazette bin. Zuerst hatte ich Andy kontaktiert, um mit ihm ein Interview zum Blog zu führen (für meine damals geplante Doktorarbeit). Ein paar Wochen später folgte die Anfrage, ob ich nicht mitmachen möchte. Erst war ich mir unsicher, aber Andy und die anderen Rogaz-Mitglieder Irina und Andi haben mich toll in ihr Team aufgenommen und tatkräftig unterstützt. Im Frühjahr stieß dann noch Birgit hinzu.
Seitdem wurden viele Spiele gespielt, Blogartikel getippt und Unmengen an FCA-Nachrichten ausgetauscht. Der Chatverlauf in unserer Whatsapp-Gruppe ist voll davon. (Schließlich müssen all die Ereignisse ja auch ausführlich besprochen werden.) Gesprochen haben wir auch schon öfters am Telefon oder über Video-Call. Nur eines hat noch nicht geklappt: ein persönliches Treffen der Rogaz-Bande. Dass sich das möglichst bald ändert, wünsche ich mir als Letztes. Ich kann’s jetzt schon kaum erwarten, bis die Bedingungen wieder stimmen, wir zusammen z.B. in den Elfer gehen und auf uns, unsere Leser/innen und die gesamte FCA-Familie anstoßen können. Darauf schon jetzt ein vorweihnachtliches, rot-grün-weißes Prost!
Spiele werden zusammen verloren und zusammen gewonnen. Und am vergangenen Samstag war der Ausgleich zum 1 : 1 in der 97. Spielminuten durch Michael Gregoritsch mehr als nur ein moralischer Sieg.
Nicht nur das der Aufwärtstrend der letzten Spiele anhält, die Mannschaft zeigt in allem wieder die Eigenschaften, die mit dafür gesorgt haben, dass der FCA das elfte Jahr erstklassig ist – dies ausfallbedingt auch mit neuer Innenverteidigung.
Und wenn der FCA erst 12 Tore in dieser Saison geschossen hat, diese verteilen sich auf acht Schützen. Alles auch Merkmale, die ein Team ausmachen, das zusammenpasst und bis zuletzt an sich glaubt.
Nach fünf Spieltagen auf Platz 17, dabei das 0:7 in München, der Saisonverlauf des VfL schien vorgezeichnet. Acht Spieltage weiter scheinen die Bochumer mittlerweile in der Liga angekommen.
In dieser Zeit erhielt Manuel Riemann, nach Notenbewertung aller Liga-Torhüter aktuell führend, nur sieben Gegentreffer. Mit 16 Punkten ist der VfL mittlerweile nach Heimsiegen gegen Hoffenheim und Freiburg, mit dem Tor, fast von der Mittellinie, von Milos Pantovic auf Platz 13 der Tabelle angekommen.
Nach dem Pokalsieg im Elfmeterschießen gegen den FCA trifft der VfL in der 3. Runde des DFB-Pokals im Januar auf Mainz.
Anteilsweise Belegung oder Geisterspiele – viele Sichtweisen und Regelungen, die sich mit dem Geschehen in, und um Fußballstadien befassen. Auch wenn sich die Vereine im Rahmen der Möglichkeiten und entwickelter Konzepte um die Umsetzung gegebener und wieder wechselnder Vorgaben von Freiluftveranstaltungen bemühen, scheinen die tatsächlichen Entscheidungen an anderer Stelle getroffen.
So schwer es scheint die getroffenen Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung auf Sportveranstaltungen zu übertragen, wirkt es umso logischer dies bundeseinheitlich zu verordnen.
Keine Statistik wert wie viele Trainer nach Spielen gegen den FCA entlassen wurden, die Frage nach den meisten Spielen auf der Trainerbank.
In der Auflistung der meisten Spiele als Trainer führt Otto Rehhagel mit 832 Spielen vor Jupp Heynckes, 662, und Erich Ribbeck, 569. Weitere Namen mit mehr als 500 Einsätzen sind in dieser Statistik Thomas Schaaf, Udo Lattek und Friedhelm Funkel. Länger an einem Stück im Amt als die Bremer Trainer Rehhagel und Schaaf war bei einem Bundesligaverein nur Volker Finke in Freiburg.
Interessant auch der Blick auf die aktuellen Trainer der Liga. Nach Christian Streich hat Markus Weinzierl die zweitgrößte Anzahl an Spielen in der Bundesliga gecoacht.
Was macht Anfang Dezember den FCA aus. Die Mannschaft lässt zunehmend wieder den FCA-Spirit erkennen, und tritt von der ersten bis zur allerletzten Minute als eine Einheit auf. Dies zeigte sich am letzten Spieltag exemplarisch auch an zwei Situationen: Einmal als Robert Gumny, zunächst auf dem Spielfeld, und dann auf dem Weg in die Kabine von Mit- und Ersatzspielern wieder aufgerichtet wurde. Und zum anderen am kollektiven und kolossalen Torjubel nach dem Ausgleich.
Nun ließe sich gut die Aufstellung und der gesamte Kader detaillierter besprechen, aber entscheidend ist das Team insgesamt. Der FCA spielte in Berlin mit einer wieder neu zusammengestellten Abwehrreihe. Ein eingewechselter Stürmer trifft nach einem Jahr wieder entscheidend. Weitere gelungene Aktionen im Aufbau, gemeinschaftliches Engagement und Einsatz – zusammengefasst eine geschlossene Teamleistung.
Nach den Siegen von Stuttgart, Bochum und Frankfurt am letzten Spieltag waren die Punkte aus den letzten beiden Spielen auch wichtig um den Anschluss in der Tabelle zu halten. Unter Berücksichtigung der Vergleiche am Wochenende behält dieser Aspekt auch weiter an Bedeutung.
Zehn Punkte aus den letzten vier Heimspielen, Augsburg knüpft auch hier wieder an alte Stärken an. Mit einem Erfolgserlebnis am kommenden Samstag kann der FCA nicht nur nach Punkten mit einem Kontrahenten im Abstiegskampf gleichziehen, sondern auch eine spannende Entwicklung erfolgreich weiterführen. Gutes Spiel!
Es ist mittlerweile Dezember, der letzte Monat dieses kuriosen Jahres 2021. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür, shoppen bei geltenden Abstandsregeln vor Ort ist irgendwie unattraktiv und viele führen dies nun online durch. Potenzielle Weihnachtsgeschenke sind dieses Jahr schon zum Teil gar nicht mehr verfügbar.
Zudem rätselt jede*r Jahr ein, Jahr aus, was man seinen Liebsten nun schenken könnte. Wer kennt diesen inneren Struggle nicht? Hier daher die besten Geschenktipps für Freunde, Lebensgefährten und Kinder. Have fun beim Lesen und Stöbern!
(*Achja, wir kriegen für diese Tipps nix, werden nicht gesponsert und die Weiterleitungen sind auch keine Affliate-Links*)
Für den Freundeskreis
Um euren Freundinnen und Freunden eine kleine FCA-Überraschung zukommen zu lassen und hierbei auch zielsicher einen Treffer zu landen, sind im Nachfolgenden drei „Einkaufstipps“ aufgelistet.
Zu aller erst die Buchempfehlung Nummer eins, wenn’s um das Thema FCA geht. Die Rosenau Gazette erachtete dieses Werk sogar als Pflichtlektüre, wenn man ein eingefleischter Augsburg-Anhänger/eine eingefleischte Augsburg-Anhängerin ist. Für 14,99 Euro erhaltet ihr auf 256 Buchseiten echte Augsburger Weisheiten und viele Informationen, die ihr vielleicht noch nicht kanntet.
Hier eine kurze Buchbeschreibung:
Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass der FCA seit jeher die Treue seiner Fans gerne auf die Probe stellt. Immer in dem festen Wissen, dass die Jagd nun mal schöner ist als der Fang, hat der Augsburger Klub nämlich satte hundert Jahre verstreichen lassen, bis das Licht der Bundesliga-Sonne endlich über der Stadt am Lech aufging. So viel Leidensfähigkeit ist selten und das zu allem Übel auch noch im übermächtigen Schatten der Dusel-Bayern, die gnadenlos alles an sich reißen, was im Freistaat eine Fahne tragen kann. Die Augsburger Väter und Söhne – nicht zu vergessen die Mütter und Töchter – haben also reichlich Herzblut, Tränen und unterklassiges Bier vergossen und fahren nun endlich die Ernte ganzer Generationen ein. Das Schöne daran: Wir haben den Boden, auf dem wir bleiben, quasi selbst verlegt, und die langen, langen Jahre des ausbleibenden Erfolgs haben die Fans zusammengeschweißt wie seinerzeit der Wein die Römer und das Geld die Fugger. Die vielen denkwürdigen Episoden mit allerlei schillernden Protagonisten – von Helmut Haller bis Ernst Middendorp – sind hierbei keine aufpolierten Marketinganekdoten, sondern tatsächlich noch mündliche Überlieferung. EINIGE GRÜNDE Weil man sich in Augsburg drei Vereinsfarben leistet. Weil der FCA das erste Derby in der Allianz Arena gewann. Weil Nottingham Forest über den Umweg Augsburg den Landesmeisterpokal gewann. (…) Weil Augsburg einen Feiertag mehr hat als Restdeutschland. Weil die SGL Arena die deutsche Anfield Road ist. Weil beim FCA sogar Kevin Kurányi beim Probetraining durchfiel. Weil Waldi Hartmann in Augsburg eine Kneipe hatte. Weil der FCA auf der ewigen Bundesligatabelle immer höher klettert.
Eine weitere Kaufempfehlung ist – vorausgesetzt ihr kennt die Kleidergröße von euren Bekannten – ein FCA-Hoodie. Die Hoodies mit FCA-Branding empfinden wir als zeitlose Klassiker, die in keinem Augsburger Kleiderschrank fehlen dürfen. Folgende zwei Hoodies haben es mit ihrem schlichten Stil besonders angetan:
Hoodie „Fußballclub Augsburg“ in Schwarz (z.B. hier erhältlich)
Hoodie mit FCA-Logo und Streifen in Grün (z.B. hier erhältlich)
Aktuell finden sich einige Stücke zu stark reduzierten Preisen – da könnt ihr als Schwaben sogar noch richtig sparen. Spässle, aber günstiger ist doch immer besser. Oder? 🙂
FCA Tasseoder Augsburg Tasse (z.B. hier oder hier erhältlich)
Tassen sind wichtig, denn hiermit nimmt man den lebensnotwendigen Kaffee zum Frühstück zu sich, der vielen den Weg in den Tag ebnet. Oder eben allen Teetrinkern die Kehle wärmt, wenn’s draußen stürmt und schneit. Auch cool. Noch cooler ist es allerdings, wenn die Tasse auch designtechnisch ansprechend ist. Hier sind bei Produktrecherchen zwei Tassen ins Auge gestochen. Die eine ist eher für FCA-Fans, die ihre Liebe gerne offensichtlich zur Schau stellen, denn es prangt markant das Logo auf der Tasse. Die zweite Empfehlung bezieht sich auch auf Personen, die sich als Augsburger/Augsburgerinnen fühlen und dies mit der Tasse unterstreichen wollen. Beide Tassen haben absoluten Kultfaktor und dürfen in keinem „FCA-Haushalt“ fehlen!
Für den/die Liebste(n)
Für eure Schätze – eure/n Partner/in – haben wir noch drei ganz persönliche Empfehlungen, um diesen eine Freude zu machen. Wir garantieren: Mit diesen Items wird es euch und euren Liebsten garantiert warm (werden)! 😉
Nicht jedermanns Sache, aber doch so süß und mittlerweile auch kultig: Der Ugly Christmas Sweater des FCA. Uns hat’s ja insbesondere der kleine Schneemann auf dem Pullover angetan, den ihr für rund 50 Euro über den FCA-Fanshop bekommt. Bequem, kuschlig und sehr stylisch – geht’s denn noch besser? Dorschi und Jeff fühlen sich jedenfalls sichtlich wohl in diesen trendy Teilen:
All we want for Christmas…is this year's holiday sweater 🤩
Eine Bommelmütze im Winter? Keine schlechte Idee. Wenn’s kalt und windig ist, wird diese garantiert Schutz bieten und wärmen. Warum dann nicht im auffälligen Weihnachtsdesign und FCA-Logo? Wenn ihr in Augsburger Gefilden unterwegs seid, sind euch große Augenblicke (Achtung, Wortwitz!) sicher. Eine beispielhafte Bommelmütze kriegt ihr für rund 20 Euro über den FCA Fanshop.
Diese schöne Reisetasche begleitet dich garantiert überallhin und bietet eine Menge Platz für die wichtigen Dinge, wenn es (mal wieder, irgendwann) auf Reisen geht. Ich persönlich reise vor Weihnachten zu meiner Familie nach Augsburg und eine geräumige Tasche ist daher Pflicht. Und dazu noch so eine stylische! Ich werde mir diese Tasche von meinen Liebsten wünschen – ob mir dieser Wunsch wohl erfüllt wird? Ihr könnt diesen Weekender, der euch sicher auch in den nächsten Urlaub begleitet, für ca. 40 Euro über den Fanshop erwerben.
Für den Nachwuchs
Für den Nachwuchs ist natürlich auch gesorgt, denn es ist nie zu früh, den Weg zum Herzensclub früh und nachhaltig zu ebnen (kleiner Scherz!). Für eure Kleinsten daher folgende Vorschläge, was unter den Weihnachtsbaum passt und das Herz der Kleinen erfreut:
Mit dem FCA-Rucksack zum Sport oder zur Schule? Coole Sache! Diesen Rucksack pfleglich zu behandeln, fällt einem dann sicherlich leichter. Zudem geht man garantiert viiiiiel lieber in die Schule, ich schwöre! Um also einen glanzvollen Auftritt hinzulegen, empfiehlt sich ein stylischer Rückenbegleiter. Für 20-30 € finden sich hier ein paar Varianten im FCA-Fanshop. Die beiden Favoriten sind verlinkt.
Ein Trikot ist immer eine gute Idee! Entweder lässt man sich den eigenen (Spitz-)Namen aufdrucken oder den des Lieblingsspielers. Das kommt beim Nachwuchs sicher super an. Das aktuelle Leibchen der Augsburger in rot-grün-gestreift ist vor allem in der Vorweihnachtszeit stilsicher und kann auch beim alljährlichen Weihnachtsessen im Kreise der Familie ohne Fehl und Tadel getragen werden.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Trikot von Ruben Vargas? (Foto via Sebastian Widmann/Getty Images)
Zuletzt sei hier noch eine Cap erwähnt, die im Winter zwar nicht die Ohren wärmen kann, aber den Kopf sicherlich. Und zudem immer cool aussieht. Der FCA hat hier seine Kollektion zuletzt deutlich aufgebessert, sodass die Auswahl mittlerweile schwerfällt. Der originelle Favorit, der ca. 30 Euro im Fanshop kostet, ist auch hier verlinkt. Hier gefällt vor allem die dezenten Zirbelnussaufdrucke in Verbindung mit der schönen Farbe.
… immer noch nichts dabei?
Wenn hier noch nicht der heiße Tipp dabei war, sollen abschließend noch ein paar universelle Tipps folgen. Zum Beispiel ein Gutschein für den FCA-Fanshop oder eine Eintrittskarte zum FCA-Spiel. Gerade letztgenanntes sorgt für den „Erlebnisfaktor“ und für die Zeit zu zweit. Eine FCA-Mitgliedschaft, die dann wiederum in den Augsburger Nachwuchs fließt, ist auch immer eine gute Idee. Zudem kriegt man dann im Shop Prozente und kann bei Ticketverkäufen früher zuschlagen. Eine feine Sache!
Aber Weihnachten muss nicht gleich „schenken“ oder „konsumieren“ bedeuten. Man kann sich auch einfach schon „beschenkt“ fühlen, wenn man die letzten zwei Jahre gesund und lebendig überstanden hat. Und noch guter Dinge ist. Auch die familiäre Atmosphäre in der Weihnachtszeit ist für mich beispielsweise schon Geschenk genug, da braucht es darüber hinaus nichts materielles.
Solltet ihr dennoch (auch) karitative Zwecke unterstützen wollen, könntet ihr überlegen, bei der großen Weihnachtswunsch-Aktion des FCA in Kooperation mit der WWK-Kinderstiftung und spiel+freizeit mitzumachen (hier gelangt ihr zu weiteren Infos). Denn was ist schon schöner als strahlende Kinderaugen verbunden mit dem Gefühl, gutes getan zu haben?
Anstelle von individuellen Geschenken haben Fans bei den digitalen Weihnachtswünschen wieder die Möglichkeit, den Kindern, die über die Tafel Augsburg registriert sind, durch einen Gutschein einen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Hier können Gutscheine im Wert von 30 Euro erworben werden, die die beschenkten Kinder für den Kauf von Spielwaren, Schulbedarf und Sportartikeln beim regionalen Spielwarengeschäft „Spiel + Freizeit“ einlösen können. Der FCA hat sichergestellt, dass die Gutscheine ausschließlich für Kinderwünsche eingelöst werden können.
Egal, für was ihr euch entscheidet oder ob ihr es lieber sein lässt, wir wünschen euch alle eine tolle, besinnliche und vor allem gesunde Vorweihnachtszeit. Mit hoffentlich ganz vielen Punkten vom FCA, damit wir einen schönen Tabellenanblick zum Weihnachtsfest genießen dürfen. Für viele, die es mit dem FCA halten, wäre dies wohl schon Geschenk genug.
Von draus vom Schwabenländle komm ich her und ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr… Oder wohl eher bald. Ja, Weihnachten steht schon wieder vor der Tür und ich kann kaum glauben, dass das Jahresende naht. Wo ist die Zeit nur hin? Es war ein Jahr voller Aufs und Abs und gerade was unseren FCA betraf, mussten wir Fans schon das eine oder andere dicke Fell an den Tag legen. Doch Weihnachten bedeutet auch, dass sich das Team der Rosenau Gazette gerne etwas Besonderes ausdenkt. In diesem Jahr ist es nicht nur eine Adventskalender-Aktion, die ihr ab dem 01.12.2021 auf unserer Facebook-Seite findet, sondern auch eine kleine Serie mit dem Titel „Was ich mir vom FC Augsburg zu Weihnachten wünsche“. Und genau dazu möchte ich jetzt den Anfang machen.
Klassenerhalt und Punkte? Muss nicht sein…
Natürlich könnte ich es mir jetzt einfach machen und sagen, die Fuggerstädter mögen uns doch allen im neuen Jahr viele Punkte und den vorzeitigen Klassenerhalt unter den Christbaum legen. Das ist natürlich das, was sich jeder FCA-Fan – mich eingeschlossen – zu Weihnachten wünschen würde. Wir wollen mit unserem Herzensverein jubeln, lachen und vor Freude weinen, wenn es heißt „Auf geht’s in 12. Jahr Bundesliga“. Dies wäre natürlich schon eine kleine Sensation, denn gefühlt jeder Experte auf diesem Planeten hat uns beim Aufstieg im Jahr 2011 einen recht zügigen Abstieg voraus gesagt. So auch Ex-Präsident Walther Seinsch.
Mir kommen immer die Worte von Walther Seinsch in den Kopf, der mir sagte: ‚Herr Reuter, so groß ist der Druck nicht. Wir werden in den nächsten fünf Jahren definitiv zweimal absteigen. Das ist gar nicht zu verhindern, wenn man sich die Budgets in der Liga anschaut.‘
Wie wir alle wissen, strafen wir eben jene Experten Jahr um Jahr Lügen. Doch wenn ich ehrlich bin, dann ist der Klassenerhalt gar nicht mein allergrößter Wunsch. Natürlich würde ein Abstieg weh tun, aber ich würde den FCA auch in jeder anderen Liga verfolgen und ins Stadion gehen. Sei es jetzt 2., 3. oder Regionalliga. Mein Herz gehört den Augsburgern und nichts und niemand kann mich davon abbringen.
8 kleine Dinge
Was ist es also dann, was ich gerne unter dem Baum sehen würde? Einen neuen Spieler vielleicht, der uns mit 15 Toren in der Rückrunde beglückt? Natürlich wäre das toll, aber es sind bekanntlich die kleinen Dinge im Leben, die einen glücklich machen. Sachen wie Liebe, Freundschaft, Gesundheit und Glück. Dinge, die nichts kosten. Und genau so etwas wünsche ich mir von unseren Jungs.
Z – Zusammenhalt auf und neben dem Platz
Sprich, gemeinsam durch die größten Unwetter zu ziehen, ohne dabei jemandem im Regen stehen zu lassen. Alleine kann ein einzelner Spieler zwar stark sein, doch nur als Team ist man unschlagbar.
U – Das Unmögliche möglich machen.
Einer meiner größten Wünsche ist es, dass die Jungs in jeder einzelnen Sekunde zeigen, dass sie niemals aufgeben und selbst die größten Gegner schlagen können, wenn sie nur an sich glauben. Beispiele hierfür gibt es zahlreiche. Als sicher geglaubter Absteiger schaffte man es, am Ende der Saison 2014/15 in die Europa League einzuziehen. Oder als Marwin Hitz bei einer fast schon besiegelten Niederlage gegen Leverkusen bei einer Ecke mit nach vorne ging und in der 94. Minute den Ausgleich schoss. Und auch die „großen“ Gegner Bayern und Dortmund haben die Jungs schon in ihre Schranken gewiesen. Warum also nicht auch im Jahr 2022?
S – Spirit!
Kampfgeist… Eine unserer stärksten Tugenden, die in den letzten beiden Jahren leider etwas verloren gegangen ist. Der FCA war als ekliger Gegner bekannt, der genau da hin ging, wo es weh tut. Kein Gegner spielte gerne gegen die Augsburger Jungs, da eben jener Spirit die anderen Mannschaften gerne zur Verzweiflung brachte. Genau diesen Willen und diese Kraft wünsche ich mir erneut zu sehen.
A – Die Augsburger Tugenden wieder zum Leben erwecken
Wie eben schon erwähnt, sind die Tugenden, die uns immer ausgemacht haben, leider in den letzten schwierigen Jahren etwas verloren gegangen. Doch wenn jemand diese lebt und sie in den Jungs erneut entfachen kann, dann ist es unser Coach Markus Weinzierl. Die Ansätze zu einem kämpferischen Fußball konnte man bereits in einigen Partien in der Hinrunde sehen. Beispielsweise gegen Dortmund, als man auch nach dem 2:1 nicht aufgab und noch versuchte, den Ausgleichstreffer zu machen. Wille, Kampfgeist, Mut und eine Familie zu sein, das machte den FC Augsburg immer aus und genau das will ich wieder sehen. Vor allem konstant über die vollen 90 Minuten und nicht erst, wenn man wieder mal in der ersten Viertelstunde einen Gegentreffer kassiert hat. Wenn das zu Weihnachten unter meinem Christbaum liegen würde, dann würde ich mich freuen wie ein kleines Kind.
M – Mut
Dass die Augsburger Jungs mutig und giftig aufspielen können, wissen wir. Allerdings haben sie das in den letzten Monaten, wenn nicht gar Jahren, doch ziemlich vermissen lassen. Wie oft hat man sich hinten rein gestellt und versucht, so lange wie möglich die Null zu halten? Zu oft, denn diese defensive Spielweise passt eigentlich so gar nicht zu unseren Eigenschaften. Selbst Florian Niederlechner hat das nach der Partie gegen SC Freiburg kritisiert. „So kannst du in der Bundesliga nicht spielen“, sagte er nach Abpfiff. Also wird es Zeit, das zu ändern, würde ich sagen. Zeigt, was in euch steckt und werdet zu dem, was euch immer ausgemacht hat!
M – Motivation
Dieses „Geschenk“ geht Hand in Hand mit Mut, Willen und dem Kampfgeist, den ich mir bereits gewünscht habe. Ein jeder wünscht sich, dass die Mannschaft zeigt, dass sie richtig Bock hat. Bock darauf zu gewinnen, Bock darauf Punkte einzufahren und Bock darauf den Gegner zu ärgern. Natürlich wird keine Partie ein Kinderspiel, denn die Gegner spielen ja auch noch mit. Doch wie sagte bereits Aristoteles? „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Wichtig ist nicht, ob andere – Presse und Experten – an unsere Jungs glauben, sondern dass sie es selbst tun. Sie müssen an sich glauben, dass sie es schaffen, auch das eine oder andere „Wunder“ zu vollbringen und genau das über 90 Minuten zeigen.
E – eine Einheit sein
Michael Jordan ist wohl eine der berühmtesten Basketballlegenden. Ja, ich weiß, beim FC Augsburg geht es um Fußball, aber Jordans bekanntes Zitat lässt sich sehr gut auch hierauf übertragen.
„Talent gewinnt Spiele, aber Teamwork und Intelligenz gewinnt Meisterschaften“.
Gut, es dürfte relativ schwer werden, den FC Bayern in den nächsten Jahren vom Thron zu stoßen. Doch worauf ich eigentlich hinaus möchte, ist, dass Teamwork in einem Mannschaftssport wie Fußball unabdinglich ist. Man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Man kann auch als kleines Team das Unmögliche erreichen, wenn man zusammen hält und einer für den anderen kämpft. Und genau das wünsche ich mir von unserem FCA zu Weihnachten. Ich möchte, dass sie auf dem Platz zeigen, dass sie zusammen stark sind und das in jeder einzelnen Sekunde.
N – Niemals aufgeben!
Im Fußball gibt es wie im normalen Leben auch den einen oder anderen Rückschlag. Da reißt man sich über weite Strecken einer Partie den A**** auf, nur um am Ende doch mit leeren Händen nach Hause zu gehen. So gesehen im Spiel gegen Wolfsburg, wo zumindest der Ausgleich noch mehr als verdient gewesen wäre. Genau in solchen Augenblicken ist es wichtig, sich nicht hängen zu lassen, sondern weiter zu machen, weiter zu kämpfen, den Kopf oben zu halten. Die stärksten Menschen sind nicht die, die immer gewinnen, sondern die, die niemals aufgeben, auch wenn sie verloren haben. Sei es jetzt ein Spiel oder eine ganze Serie von Niederlagen… Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen!
Ein Team, eine Einheit – ZUSAMMEN! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
ZUSAMMEN
Was ich mir also von unserem FCA zu Weihnachten wünsche, ist ein großes ZUSAMMEN. Zusammenhalt, Zusammenarbeit, Zusammengehörigkeit… Sowohl innerhalb des Teams als auch mit den Fans, die immer hinter dem Verein stehen werden. Einer für alle und alle für einen, denn nur gemeinsam ist man wirklich stark! Und wie sagte Markus Krapf, ehemaliger Geschäftsführer des FC Augsburg, in der Dokumentation „15 Jahre Profifußball – unser Weg nach oben“ so schön?
„Und deswegen glaube ich, dass das F in FCA tatsächlich schon für Familie steht.“
Wenn der FC Augsburg es schaffen würde, mir dieses Geschenk unter meinen Baum zu legen, dann wäre ich der glücklichste Mensch der Fußballwelt. Und dann bin ich mir auch sicher, dass wir im Sommer auch über das 12. Jahr in der Bundesliga jubeln dürfen, auch wenn das für mich tatsächlich nur nebensächlich ist. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die wirklich zählen, denn nur mit ihnen kann man auch die großen Ziele auch erreichen.
Ein kleiner Blick ins Hinterstübchen
Weihnachten ist das Fest der Liebe und auch ich werde die Feiertage zusammen mit meinen Liebsten genießen. Seit Jahren haben wir gewisse Traditionen, an denen wir stets festhalten.
Der Heiligabend ist zum Beispiel ganz meinen Kindern und meinem Mann gewidmet. Besonders schön finde ich dabei die Vorfreude aufs „Christkind“, denn gerade meine Jüngsten glauben noch ganz fest daran. So wird der Weihnachtsbaum bereits am Abend des 23. Dezember geschmückt, wenn die Kleinen schon im Bett sind. Und wenn sie am nächsten Morgen aufstehen, dann sind sie immer ganz begeistert, dass die Engel in der Nacht bei uns waren. Tagsüber schauen wir gerne die einen oder anderen Weihnachtsfilme an – Kindheitserinnerungen lassen grüßen – bevor wir schließlich gemeinsam alles für das jährliche Fondue vorbereiten. Danach steht dann natürlich die Bescherung an.
Ganz ohne FCA geht es aber auch an diesem Tag nie, denn meine Kids haben eindeutig mein Fußball-Gen vererbt bekommen und wünschen sich immer irgendwas vom FCA. Mein Jüngster bekommt daher zum Beispiel ein T-Shirt geschenkt und mein älterer Sohn hat sich ein personalisiertes Torwarttrikot gewünscht. Es ist nämlich sein größter Traum einmal zwischen den Pfosten des FC Augsburg zu stehen wie sein Vorbild Rafal Gikiewicz. Ob es soweit kommt, werden wir noch sehen, aber bis dahin erfülle ich ihm natürlich seinen Wunsch und lasse ihm vom „Christkind“ das grüne Trikot mit seinem Namen drauf unter den Baum legen.
Ich selbst wünsche mir eigentlich nie etwas zu Weihnachten, denn auf das, was ich mir von meinem Leben erhoffe, muss ich noch ein kleines bisschen warten. Doch wenn ich meine Kinder strahlend unter dem Baum sitzen sehe, dann ist das für mich schon Geschenk genug.
Und nun wünsche ich allen unseren Lesern eine schöne Adventszeit und besinnliche Feiertage. Mögen all eure Wünsche in Erfüllung gehen!
Die Adventszeit steht vor der Tür und wir möchten uns für eure Treue über das (nicht nur aus FCA-Sicht) turbulente Jahr 2021 hinweg bedanken. Vielen lieben Dank für eure Likes, eure Kommentare und auch für das (stille) „Mitlesen“ in den vergangenen elf Monaten. Ein Blog ist doch kein Blog, wenn niemand da ist, den’s interessiert und die Texte liest. 🙂
Wir haben uns gefragt, was wir auf unserer Facebook Seite und hier auf dem Blog während der Weihnachtszeit veranstalten können, um euch diese besinnliche Zeit etwas zu versüßen. Und natürlich, um euch ein wenig zu unterhalten. Insbesondere, weil die Weihnachtsmärkte auch dieses Jahr ins Wasser fallen. Thema unserer Adventsreihe wird natürlich unser geliebter FC Augsburg sein. Logisch.
*TROMMELWIRBEL BITTE* Herausgekommen ist Folgendes:
Fünf Adventstürchen auf dem Blog
Ab dem ersten Adventssonntag (28.11) lest ihr bis zum 24.12. in insgesamt fünf Blogbeiträgen, was sich unsere RoGaz-Blogger*innen vom FCA zu Weihnachten wünschen. Neben vielen Siegen und Toren und dem Sichern des Klassenerhalts versteht sich. Vermutlich wird sich auch das ein oder andere Geheimnis lüften lassen, was sich die Autor*innen privat und abseits des Fußballfeldes unter den Christbaum legen lassen. Den Start macht schon am 28.11. unser neuestes Redaktionsmitglied Birgit. Wir sind schon ganz gespannt und aufgeregt! Kommentiert auch sehr gerne, was ihr euch zum Weihnachtsfest wünscht. Wir freuen uns auf den Austausch!
Adventsspecial auf Facebook
Um euch mal ganz doll „Danke“ zu sagen, wird es in diesem Jahr ein Adventsspecial auf unserer Facebookseite geben. 24 Tage lang wird es jeden Tag ein nicht ganz so triviales Rätsel geben, das ihr anhand von einigen Indizien erraten dürft. Die drei besten Rätselrater*innen und Sherlocks unter euch können folgendes gewinnen:
Platz: 1 Flasche Augusta Gin – FCA Edition
und 3. Platz: FCA Shirt „Augsburg hält zusammen“
Ausgewertet wird dies nach den Weihnachtsfeiertagen. Wir hoffen auf eure rege Teilnahme und auf ein munteres Rätelraten! Habt Spaß und viel Erfolg schon im Voraus. Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit und haben nix dagegen, wenn der FCA in der Zwischenzeit einige Punkte hamstert.
„Das ist etwas Besonderes und mit das Highlight im Jahr“, sagte Markus Weinzierl vor dem Heimspiel des FC Augsburg gegen den FC Bayern. FCA-Präsident Klaus Hofmann betont unterdessen gerne, wie beeindruckend es aus Augsburger Sicht sei, jede Saison zwei Mal gegen den Rekordmeister spielen zu dürfen. Auch Manager Stefan Reuter stellt die Wichtigkeit der Erstligazugehörigkeit allzu gerne in den Vordergrund. „Jedes Jahr länger in der 1. Liga macht uns stabiler und gibt uns mehr Kraft.“ Nur wohlklingende Worte, um vielleicht auch die sportliche Erwartungshaltung herunterzuschrauben? Keineswegs. Jeder FCA-Fan sollte tatsächlich dankbar sein, dass der eigene Verein seit nunmehr elf Jahren ununterbrochen gegen den FC Bayern spielt. Das habe ich persönlich erst am Wochenende gemerkt.
Nie mehr 2. Liga: das können nur wenige Teams von sich behaupten
Ich war am Freitagabend im Stadion. Was für ein Spiel! Viele Beobachter fühlten sich im Nachgang der Partie zurückerinnert an die wahre DNA des FC Augsburg. Leidenschaft und Kampfgeist statt spielerischer Finesse. Effizientes Umschaltspiel statt minutenlangem Ballbesitzgeschiebe. Der Auftritt der Schwaben kaschiert die bisher überwiegend mauen Auftritte dieser Saison zwar, macht gleichzeitig allerdings auch Mut. Mut, dass es auch diesmal mit dem Klassenerhalt klappt. Zwar würde auch ich mir wünschen, dass der Blick nach zuletzt eher schwachen Spielzeiten mal wieder in obere Tabellengefilden geht. Man sollte allerdings verstehen, dass die Erstligazugehörigkeit keine Selbstverständlichkeit ist. Seit dem Aufstieg 2011 ist der FC Augsburg ununterbrochen im Oberhaus vertreten. Nur sechs weitere Klubs sind noch nie aus der Bundesliga abgestiegen (Bayern, Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim, Leipzig und Union Berlin).
Nach dem Freitagabendspiel ging es für mich nach Norddeutschland zu Teams, die gerne mit dem FCA tauschen würden. Ich war bei den Spielen Hamburger SV gegen Jahn Regensburg (4:1) und Werder Bremen gegen Schalke 04 (1:1) im Stadion. Viel Tradition, aber eben auch Liga zwei statt Beletage.
Hamburg, Bremen und Schalke gehören zu den Aufstiegsfavoriten. Dass alle drei in die Bundesliga zurückkehren, gilt jedoch zumindest als fraglich. Dass Vereine nach dem Abstieg direkt wieder in die Bundesliga aufsteigen, ist ein nahezu utopisches Wunschdenken. Das zeigt der Blick auf die aktuellen Teams im Unterhaus. 13 der 18 Klubs spielten bereits in der Bundesliga. Am längsten wartet Dynamo Dresden auf die Rückkehr.
Verein
(Letzter) Abstieg in die 2. Bundesliga
Werder Bremen
2021
Schalke 04
2021
SC Paderborn
2020
Fortuna Düsseldorf
2020
1. FC Nürnberg
2019
Hannover 96
2019
Hamburger SV
2018
FC Ingolstadt
2017
SV Darmstadt 98
2017
FC St. Pauli
2011
Karlsruher SC
2009
FC Hansa Rostock
2008
Dynamo Dresden
1995
Wir wollen so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga zurück. So oder so ähnlich äußerten sich in der Vergangenheit nahezu alle Absteiger. Bremen und Schalke etwa, die jüngsten Betroffenen. Aber auch der HSV, der seit nunmehr vier Jahren gegen Sandhausen und Aue statt Bayern und Dortmund spielt. Für dieses Trio ist der Druck in puncto Wiederaufstieg gewiss am größten. Sie werden schlicht in der Bundesliga erwartet. Aber auch Klubs wie Hannover, Düsseldorf oder Nürnberg wollen wieder zurück. Einfach ist das jedoch nicht. Die aktuellen Aufsteiger Fürth und Bochum mussten acht beziehungsweise elf Jahre warten.
FCA kontert Seinsch-Prognose
„Mir kommen immer die Worte von Walther Seinsch in den Kopf“, sagte Reuter nach dem Klassenerhalt 2020 und zitierte aus einem Gespräch mit dem früheren Präsidenten. „Er sagte mir: Herr Reuter, so groß ist der Druck nicht. Wir werden in den nächsten fünf Jahren definitiv zweimal absteigen. Das ist gar nicht zu verhindern, wenn man sich die Budgets in der Liga anschaut.“ Der FCA konnte es verhindern. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Klassenerhalt auch in Zukunft gelingt. Die Bundesliga gibt es nicht im Dauer-Abo. Erst recht nicht für kleine Vereine wie dem FC Augsburg.
Sollte Rot-Grün-Weiß in die 2. Bundesliga absteigen, stünde der Verein gewiss nicht vor dem sportlichen Ruin. Aus dem Corona-Jahr ging der FCA finanziell deutlich gefestigter als andere Klubs hervor. Trotz Einbußen habe der FCA weiterhin ein positives Eigenkapital von 53 Millionen Euro, sagte Hofmann auf der Mitgliederversammlung. „Unsere Eigenkapitalbasis hat nicht nachgegeben. Außer Bayern und Freiburg kann das kein anderer Verein behaupten.“
Zudem gelten nach unserem Kenntnisstand nahezu alle Verträge auch für die 2. Bundesliga. Viele, gerade junge Spieler würden den Verein im Abstiegsfall zwar verlassen. Ein Ausverkauf zum Spottpreis ist jedoch nicht zu erwarten.
Dennoch wäre ein Abstieg freilich ein Rückschritt. In der 2. Liga gibt es viele Teams mit Aufstiegsambitionen. Mit der unmittelbaren Bundesligarückkehr kann Augsburg daher nicht planen. Nun wollen wir keine Schreckensszenarien verbreiten. Noch spielt der FC Augsburg schließlich in Liga eins. Die Mannschaft hat die Qualität, auch in der nächsten Saison zu den besten 18 Teams in Deutschland zu gehören. Das würde bedeuten, dass auch in Zukunft regelmäßige Spiele gegen den FC Bayern auf dem Programm stehen. Das ist in der Tat noch immer etwas Besonderes. Es lohnt sich, sich die Bedeutung der Erstligazugehörigkeit immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Andere Klubs wären froh, wenn sie an der Stelle des FCA wären – und in der Bundesliga spielen würden.
Der FCA tritt über das ganze Spiel als Team gegen München auf, belohnt sich für diese Leistung, und Trainer Weinzierl kann Bayern. Bemerkenswert das die Mannschaft in ihrer wieder gewonnenen Spielweise fast ohne Verwarnungen auskam, und die beiden schönen Tore von zwei Spielern erzielt wurden, die bei ihren Auftritten immer auch durch kämpferischen Einsatz auffallen.
Das sind die Namen der Spieler, die mit ersten Vorrundensieg gegen München in der Bundesliga verbunden sind – dazu der Trainer, Markus Weinzierl:
Nach zwölf Spielen hat der FCA nun 12 Punkte. Welche Punktzahl könnte in der Vorrunde noch erreicht werden. Neben dem Spiel gegen Leipzig spielt der FCA bei Hertha, in Köln und in Fürth sowie zuhause noch gegen Bochum.
Auch wenn das Auftreten gegen München ein Highlight war muss die Leistung Spieltag für Spieltag wieder bestätigt werden. Mit weiteren sieben Punkten hätte der FCA den gleichen Punktestand wie im Vorjahr.
Viel entscheidender aber ist die Konstanz in der Entwicklung als Mannschaft, und ein verbundenes Auftreten, das weitere Hoffnungen weckt.
Nach dem 14. Platz in der vergangenen Spielzeit, mit Klassenerhalt am vorletzten Spieltag, sollte diese Saison für die Hertha etwas stabiler laufen. Das Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz, sowie der perspektivische Aufbau einer Mannschaft mit dem Geschäftsführer Sport Fredi Bobic.
Nach einer guten Vorbereitung gab es zu Beginn der Saison drei Niederlagen. Nach wechselnden Ergebnissen steht die Hertha mit der zweithöchsten Anzahl an Gegentreffern aktuell mit 13 Punkten auf Platz 14.
Zuletzt gab es eine Niederlage bei Union, gegen die die Hertha im Januar in der 3. Runde des DFB-Pokal das nächste Mal antritt. Überhaupt scheint der Konkurrenzkampf mit den Köpenickern, die aktuell auf Platz 5 stehen, eines der zentralen Themen der Charlottenburger.
Ein Wiedersehen wird es im Olympiastadion mit Marco Richter geben, der in 102 Spielen 13 Tore für den FCA erzielte, und bisher in allen Spielen der Berliner zum Einsatz kam. Gegen Mönchengladbach gelang ihm dabei der Siegtreffer.
Was gehört eigentlich zum Fußball? Fairplay – beispielsweise die Aktion von Vincenzo Grifo, der beim Stand von 0 : 2 für die gegnerische Mannschaft darauf hinwies das kein Foul gegen ihn im Strafraum vorlag.
Was gehört so nicht zum Fußball? Der Videobeweis. Nicht nur die Umsetzung, sondern die Existenz könnte das Problem sein. Auch die Leitung der Elite-Schiedsrichter des DFB räumte nach dem letzten Wochenende Fehler im Umgang ein. Wohl möglich gibt es keine kalibrierte Form der Gerechtigkeit – weder außerhalb noch auf dem Platz.
Corona beeinflusst weiterhin auch das Geschehen in den Stadien. Nicht nur bei der Belegung der Tribünen und bei der Besetzung der Mannschaften, sondern – neu – auch bei der einer Trainerbank. Fußball als Spiegelbild der Gesellschaft bedingt auch, dass sich alle alltäglichen Gegebenheiten irgendwie im Sport zeigen.
Auch ohne Fingerzeigen oder vermeintliche Vorbildfunktionen lassen sich alle gesellschaftlichen Diskussionen, Zweifel wie Ängste, in diesen Zusammenhängen gut erkennen. Verständlich auch, wenn dies einige vom Stadionbesuch oder Business as usual abhält. Es mag, auch trotz des Heimerfolgs gegen München, aktuell wichtigere Dinge geben als Fußball.
Am Samstag nun aber der Auftritt des FCA beim Tabellennachbarn. Einer so, auch aufgrund zu geringer Datenmengen, in keinem Fall bestätigbaren These, das nach Erfolgen gegen München immer ein Negativerlebnis folgen müsse, trotzend, bestehen auch hier wieder alle Chancen.
Weiter als Mannschaft auftreten, und vorhandene Stärken zeigen – auch in Berlin geht es wieder um drei Punkte. Gutes Spiel!
Auch wenn auf den Tribünen 2G Pflicht herrschte, rief der FC Augsburg für das Spiel gegen den Rekordmeister aus München das Motto „3F“ aus. Freitagabend, Flutlicht, Fight! Ca. 26.000 Fans bekamen in der Augsburger Nebelsuppe eben jenen Kampf zu sehen, den sich viele von uns schon lange gewünscht haben. Und das über volle 90 Minuten! Zu verlieren hatte man ja nichts, da eine Niederlage gegen den FC Bayern München ja gerne einmal in der Punkterechnung eingeplant wird. Doch wir sollten uns alle täuschen, denn unser heißgeliebter FCA überraschte und ging als in meinen Augen verdienter Derbysieger vom Platz.
Zahlreiche Ausfälle auf beiden Seiten
Bereits vor der Partie war auf Augsburger Seiten klar, dass Felix Uduokhai aufgrund eines Sehnenrisses im Oberschenkel noch nicht wieder einsatzfähig ist. Auch Tobi Strobl fiel wegen seines Kreuzbandrisses natürlich aus. Doch als schließlich die Aufstellung der Fuggerstädter bekannt gegeben wurde, kam der Schock. Ruben Vargas fehlte, da er positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Ebenfalls schmerzlich vermisst wurden Florian Niederlechner (Mittelfußprellung) und Alfred Finnbogason (muskuläre Probleme).
Und so schickte Coach Markus Weinzierl folgende Elf in den Kampf gegen Bayern München:
Auf der Ersatzbank nahmen Koubek, Gruezo, Córdova, Gregoritsch, Morávek, Jensen, Winther, Günther und Framberger Platz.
Auch der amtierende Deutsche Meister kam mit einigen Männern weniger in die Fuggerstadt. Neben den positiv getesteten Spielern Niklas Süle und Josip Stanisic, fehlten zusätzlich Rechtsaußen Kingsley Coman (muskuläre Probleme) und 6er Joshua Kimmich. Der 26jährige Mittelfeldchef musste aufgrund Kontakt zu einem Covidpatienten zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit in Quarantäne.
So bekamen es unsere Augsburger Jungs mit der folgenden Startelf zu tun:
Die Bank der Münchener konnte sich mit Früchtl, Chuopo-Moting, Cuisance, Davies, Sarr, Roca, Nianzou, Tolisso und Musiala ebenfalls sehen lassen.
Wir sind ein Team!
Es war also angerichtet. Die Fans auf den Rängen waren gemäß den Vorgaben mit Masken ausgestattet, unter denen es laut Coach Markus Weinzierl ordentlich warm werden sollte.
Wir müssen am Feld Vollgas geben und da haben wir keine Maske auf. Da gilt’s eben, dass der Funke überspringt und dass es dann unter der Maske warm wird.
Um kurz vor halb 9 betraten die beiden Mannschaften unter den Klängen von „Wir müssen siegen“ das Grün der Augsburger WWK Arena. Und auch wenn es draußen wirklich kalt war, dürfte es jedem FCA Fan warm ums Herz geworden sein, als unsere Jungs die Bühne betraten. Durch die Bank weg trugen alle Spieler ein Shirt mit der Nummer 5 – verkehrt herum, sodass es auch ein Jeder sehen konnte.
In guten wie in schlechten Zeiten – der FCA ist ein TEAM!
Die Aussage war klar: „Wir sind ein Team und spielen für unseren verletzten Freund Tobias Strobl“. Eben jenem Tobi Strobl, dessen Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses vorzeitig beendet ist. Ich selbst saß zuhause vor dem Fernseher und war mehr als gerührt ob dieser Aktion, die definitiv zu meinenHighlights dieser Partie zählte.
Kampf, Leidenschaft, Wille von Beginn an
Pünktlich um 20:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie vor 26.000 Fans an. Von Beginn an gingen die Augsburger Jungs früh drauf und zeigten sich aggressiv. Etwas, das die Fans in den letzten Wochen doch schwerlich vermisst haben. Doch nicht so gegen die Bayern. Das Team war ein ekliger Gegner und ließ erst nach 7 Minuten die erste kleine Chance durch Omar Richards zu, die aber weit über das Tor ging.
Selbst wagte man auch den einen oder anderen Vorstoß. Da man gleichzeitig mit zwei Viererketten die Räume sehr eng machte, schafften es unsere Fuggerstädter, die gefürchtete Anfangsviertelstunde ohne Gegentreffer zu überstehen. Wir von der RoGaz, die jedes Spiel in unserem Gruppenchat diskutieren, waren uns sicher. „Vielleicht bedeutet das Brechen des Fluchs ja, dass ein Punkt drin ist.“ An ein Wunder wagten wir bis dato aber nicht zu glauben.
Doch eben jene Überraschung passierte. In der
In der 23. Spielminute warf Bayern-Kapitän Neuer die Kugel ab zu Gnabry auf der linken Außenbahn, der von Daniel Caligiuri leicht angerempelt wurde. Schiri Siebert entschied auf Vorteil, was die Bayern im Anschluss monierten. Ihr Mann mit der Nummer 7 verlor im anschließenden Zweikampf den Ball nämlich an unseren Abwehr-Jeff. Die Pille landete bei Cali, der weiter zu Pedersen passte. Der kleine dänische Wirbelwind nahm an der Seite Iago mit, der auf Zeqiri flankte, welcher im 16er auf eine Gelegenheit lauerte. Allerdings wurde unser Schweizer Stürmer hart von Hernandez bedrängt, sodass er die Kugel lediglich ablegen konnte. Auf Mads Pedersen, der von etwa von der Strafraumkante aus volle Kanne mit Links abzog und erfolgreich ins rechte untere Ecke zu seinem ersten Bundesliga-Treffer einnetzte.
Jubel auf den Tribünen und natürlich auch zuhause. Unfassbar… Der FCA führte gegen den deutschen Rekordmeister! Damit hätten wohl die Wenigsten gerechnet. Ich erwartete schon mit einem Aufbäumen der Bayern, doch überraschenderweise kamen in der Folge keine 300.000 Torschüsse. Zwar machten die Münchener etwas Druck, doch die Augsburger Defensive stand bombensicher und ließ nicht wirklich viel zu.
In der 35. Minute machte man stattdessen einen großen Schritt in Richtung „Wunder“. Wieder war es Andi Zeqiri, der sich nun gegen Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer durch setzte und den Ball auf auf Iago abgab, der an der Seitenlinie nach vorne zog. Unser Linksverteidiger flankte in den 16er, wo André Hahn höher stieg als Hernandez und die Führung per Kopf zum 2:0 ausbaute. Dazu kann ich auch heute nur eines sagen: Der HAHNsinn!!!
Kein Grund, sich auszuruhen. Weiter, immer weiter! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Der Jubel auf den Rängen war jedoch noch gar nicht richtig abgeklungen, als der FC Bayern zur Antwort ansetzte. Am rechten Strafraum-Eck ließ man Pavard ungestört in die Mitte auf Müller flanken, der stark mit der Hacke auf Lewandowski verlängerte. Unser Beton Rafal Gikiewicz war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, schaffte es aber leider nicht, die Kugel ins Seitenaus abzulenken. Und so ging man mit einem zwischenzeitlichen Spielstand von 2:1 in die Pause.
Bibbern bis zum Schluss
Natürlich war die Freude über die Führung zur Halbzeit riesengroß, aber ich war doch noch etwas vorsichtig. Immerhin spielte man gegen den FC Bayern München, dessen Qualität so gewaltig ist, dass sie einen Rückstand auch mal ganz schnell drehen können. Hat man ja gegen Mainz in der vergangenen Saison gesehen. Die lagen zur Pause sogar mit zwei Toren in Führung und in Hälfte zwei schenkte Bayern ihnen noch satte 5 Tore ein.
Das wollten unsere Augsburger aber in jedem Fall verhindern und so stellte Coach Markus auf eine 5er-Kette um. Mauern bis zum Abwinken lautete die Devise. Und das machten die Fuggerstädter wirklich gut. Man ließ auch nicht wirklich zwingende Torchancen zu, denn in der gesamten Partie weißt die Partie gerade einmal 4 direkte Schüsse aufs Tor durch die Bayern auf. Auf Augsburger Seiten waren es im Übrigen 3 direkte Torschüsse.
Um jetzt nicht jede Torchance der Münchener ausformulieren zu müssen, möchte ich das Wort gerne unserem Torwart überlassen, der seinen 50. Einsatz für den FC Augsburg im Interview mit dem FCA TV folgendermaßen beschrieb:
„Wir haben das Herz auf dem Platz gelassen und in der ersten Halbzeit schießen wir einfach ein Tor mehr wie Bayern. In der zweiten Halbzeit – super Arbeit gegen den Ball. Kompliment an die Mitspieler und jeden Feldspieler. Und Bayern hatte auch nicht so viele Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit. Sie haben Qualität, jeder weiß das schon vor dem Spiel… Ich habe schon gelesen, sie schießen 3 Tore pro Spiel. Heute haben sie nur eins geschossen. Geile Arbeit, auch von Reece und Jeff. Wir haben heute einen kleinen Bus in unserem Strafraum geparkt, aber es hat gereicht.“
Also als klein würde ich den Bus nicht bezeichnen (ein Doppeldecker war es mindestens), aber das ist im Nachhinein auch echt egal. Fakt ist, dass unsere Jungs es über die Zeit brachten und keinen Geringeren als den Rekordmeister FC Bayern München ohne Punkte nach Hause schickte. Denn diese bleiben schön da, wo sie hin gehören und dringend gebraucht werden: In Augsburg!!!
Eskalation und Freude pur! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Des einen Freud’…
Auch heute ist die Freude über diesen doch unerwarteten Sieg immer noch gewaltig. Mit Kampf, Wille, Leidenschaft und Mut belohnten sich die Jungs am Ende selbst und zeigten über die gesamte Partie hinweg, was wirklich in ihnen steckt. Einen großen Anteil daran trug sicherlich die richtige Einstellung durch Markus Weinzierl und sein Trainerteam. Immerhin kann Weinzierl Bayern, denn mit ihm an der Linie haben es die Fuggerstädter bereits nun zum dritten Mal geschafft, den überlegenen Nachbarn zu schlagen. Dieser sagte nach dem Sieg und der anschließenden Feier auf dem Platz in der Pressekonferenz folgendes:
„ Wir haben einen tollen Fight abgeliefert über 90 Minuten, haben zwei Tore erzielt jeweils wunderbar über die linke Seite.Und wenn du 2:0 in Führung bist, dann gibt das natürlich irgendwann den Glauben, dass du das wirklich auch schaffen kannst. Der Anschlusstreffer hat mich geärgert, weil es war eigentlich keine hundertprozentige Chance.In der zweiten Halbzeit war es dann so, dass wir natürlich gemerkt haben, dass Bayern immer stärker wird und auch gut gewechselt hat mit Musiala und mit Davies auf der linken Seite. Aber wir haben es mit allem Geschick und mit sehr viel Willen und einer guten Systematik dann auch verteidigt. Und dann brauchst du auch das notwendige Glück. Aber im Großen und Ganzen glaube ich schon, dass wir aufgrund der ersten Hälfte auch verdient gewonnen haben. Und das zu sagen gegen Bayern München macht mich unheimlich stolz. Da können die Jungs auch wirklich stolz drauf sein.“
Auch Mads Pedersen trat nach der Partie noch immer breit grinsend vor das Mikrofon des FCA TV. Der flinke Flitzer durfte zurecht stolz auf sich sein, hat er doch gegen die großen Bayern sein erstes Bundesliga-Tor geschossen. Und was für eins – Vollspann und eiskalt. Wir gratulieren ihm sehr herzlich dazu.
Mads Pedersen:„Heute war brutal! So ein gutes Gefühl, das ist brutal! Mit der ganzen Mannschaft haben wir so gut zusammen gespielt und in der ganzen Woche brutal gut trainiert. Und dann heute auf dem Platz standen nicht nur 11 Mann zusammen, sondern auch der Trainer, die Spieler auf der Bank und auf der Tribüne. Alle zusammen! Und ohne die Fans und ohne alle hätten wir diesen Sieg nicht bekommen. Das ist brutal gut! … Das mit dem Tor war brutal gut! Ich habe auch ein bisschen Glück, dass der Ball zu mir kommt, aber ja, es war so, so, so gut!“
Auch Hahno, unser zweiter Torschütze, stellte sich danach den Fragen des Reporters und wirkte dabei sichtlich gelöst und stellenweise auch erleichtert.
André Hahn:„So stellt man sich den Freitagabend vor, so erträumt man ihn sich und es ist schön, dass es wahr geworden ist. Wir sind wirklich riesig glücklich darüber, dass wir den Sieg geholt haben.So können wir entspannt ins Wochenende starten und die Spiele auch entspannt verfolgen. … Ich denke, dass wir uns jetzt schon von Woche zu Woche gesteigert haben. Wenn ich jetzt das Stuttgartspiel nehme, haben wir auch schon eine gute Leistung gezeigt. Aber heute haben wir uns wirklich übertroffen. Wir haben wirklich mit den Fans im Rücken alles raus gehauen und haben endlich das gezeigt, was den FC Augsburg auszeichnet, mit Herz, Leidenschaft und Kampf dagegen gehalten und so konnten wir das Spiel gewinnen.“
Aber nicht nur deswegen, wenn es nach unserem Beton geht. Der hatte nämlich bei seinem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk seine ganz eigene Theorie.
Rafal Gikiewicz:„Heute war meine Mama auch da. Sie war jetzt bei fünf Spielen in der Bundesliga und wir haben 5 Siege eingefahren. Ich verliere nie, wenn meine Mama im Stadion sitzt. Sie bleibt jetzt bei uns und ich hoffe, dass die Heimserie jetzt weitergeht.“
Egal, was es auch war, aber die Augsburger Jungs sollen genau so weitermachen und auch in den kommenden Spielen ein solches Feuerwerk auf dem Platz zeigen. Und Mama Gikiewicz ist natürlich bei jedem Spiel herzlich willkommen, wenn danach drei Punkte auf dem Konto der Rot-Grün-Weißen landen.
… ist des anderen Leid
Während beim FCA natürlich Freude und Harmonie vorherrschten, sahen die Bayern die Niederlage natürlich sehr kritisch an. So monierte Stürmer Thomas Müller nach der Partie im Interview nach DAZN:
„Wir hatten ein wenig Pech mit dem Schiedsrichter. Das ist eigentlich ein Foul (Anm. vor dem 1:0). Einen Vorteil sehe ich hier nicht wirklich. Im ersten Moment kann ich den Schiedsrichter verstehen, er will den Vorteil geben, aber durch diesen Rempler ist es absolut keine Vorteilssituation, das haben wir auch schon auf dem Feld besprochen, aber der Schiedsrichter wollte bei seiner Meinung bleiben.“
Bayern-Kapitän Manuel Neuer kritisierte hingegen nicht nur die mangelhafte Defensiv- sondern auch die Offensivarbeit seiner Münchner.
„Was mir Sorgen macht, ist einfach, dass wir zu wenig Torchancen hatten. Normalerweise haben wir gegen so eine Mannschaft, ich glaube, im letzten Jahr fünf Tore erzielt, hatten Chancen en masse. Heute leider nicht.“
Anmerkung der Rosenau Gazette. Ja, in München waren es 5 Treffer, aber in der WWK Arena sah das auch immer wieder anders aus. Da gewann der FC Bayern zwar mit 0:1 durch Lewandowski, aber sie kamen auch gerade einmal auf 13 Torschüsse auf und neben das Tor. Im Jahr zuvor reichte es für den Rekordmeister lediglich zu einem 2:2-Unentschieden. Also bitte fair bleiben. Es ist immer ein Unterschied, ob man zuhause oder auswärts spielt.
Bayern-Trainer und Ex-Augsburger Julian Nagelsmann sah das nämlich ähnlich wie wir, als er sich in der anschließenden Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellte.
„Ja, zuallererst Mal, Glückwunsch Markus an dich und an Augsburg zu dem Sieg. In meinen Augen ist er auch nicht unverdient. Das mal vorne weg. Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit eigentlich extrem viel Platz hatten und den unglaublich schlecht genutzt haben. Wir haben sehr zurück gerichtet gespielt im eigenen Ballbesitz, sehr viele Rückpässe, hatten eigentlich im zentralen Mittelfeld eine große Überzahl, die wir ganz, ganz selten gut und zielgerichtet ausgenutzt haben. Wir haben dann eigentlich kaum Durchbrüche gehabt auf dem Flügel, die eigentlich sehr häufig möglich waren. Und dann waren wir relativ schnell 2:0 hinten. Auf sehr identische Art und Weise, wie wir auch im Pokal gegen Gladbach auch drei Tore gekriegt haben. Eine sehr ähnliche Art und Weise, wie wir dann auch gegen Freiburg dann am Ende ein Tor kriegen. Wie wir auch in der Champions League auch schon ein Tor gekriegt haben zuletzt gegen Benfica.“
Sichtlich angefressen lobte der gebürtige Landsberger auch unseren FCA.
„… Aber wenn du einem 2:0 hinterher läufst und Augsburg dann sehr körperbetont, leidenschaftlich und auch abgezockt spielt… Muss man auch sagen. Ich ärgere mich nicht über irgendwelche Zeitspiele, sondern ich finde, das muss so sein im Profifußball. Das ist einfach so, das gehört dazu. Das haben sie clever gemacht und am Ende auch nicht unverdient gewonnen.“
Ooooh wie ist das schön!
Nun sind ja doch schon ein paar Tage vergangen und doch fühlt sich dieser Sieg immer noch so „brutal gut“ an, wie Mads so schön gesagt hat. Einfach weil die Wenigsten wohl damit gerechnet hat, dass man die übermächtigen Bayern schlagen könnte. Natürlich ist im Fußball alles möglich. Aber man darf nicht vergessen, dass der Rekordmeister bereits 40 Tore geschossen hatte, bevor sie zu uns in die WWK Arena kamen. Das ist halt schon mal eine Ansage.
Aber an dieser Partie hat man sehr gut gesehen, dass Ballbesitz, Überlegenheit und auch der Kaderwert nicht alles ist, worauf es im Fußball ankommt. Mit einer überragenden Defensive kann man eine Offensivmacht auch mal schnell an den Rande der Verzweiflung bringen. Hinzu kommt, dass am Freitag eine Einheit auf und neben dem Platz vorherrschte. Jeder Spieler hat für den anderen geackert und die Fans haben sie getragen.
Die 3 Punkte, mit denen niemand gerechnet hat, sind auch tabellarisch unwahrscheinlich wichtig. Durch die Niederlage in Leverkusen, konnte der FCA den VfB Stuttgart hinter sich lassen. Und da die Arminia aus Bielefeld nur unentschieden gegen Wolfsburg spielte, konnte man den Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz auf 3 Punkte ausbauen. An Bochum und Hertha bleibt man dran, da auch diese beiden Vereine verloren haben. Sprich, mit einem Sieg gegen den Hauptstadtclub könnte man in der Tabelle weiter nach oben klettern. Ich bin der Meinung, dass Gikies Ziel vor ein paar Wochen – 20 Punkte am Ende der Hinrunde – durchaus realistisch einzuschätzen ist. Und wer weiß, vielleicht werden es ja auch ein paar mehr.
Fakt ist, dass dieser Sieg der Mannschaft richtig gut getan hat. Ich hoffe sehr, dass sie eine Menge Selbstbewusstsein daraus ziehen können. Wenn man diesen Mut und diese Leidenschaft mit in die nächsten Partien nimmt, kann nur wenig schief gehen. Ich vertraue auf die Jungs, dass sie das packen und am Samstag bei der „Alten Dame“ aus Berlin endlich mal den ersten Sieg im Olympiastadion einfahren. Dieser ist nämlich längst überfällig. Und wenn uns dieses Derby eines gezeigt hat, dann ja wohl, dass auch das Unmögliche möglich ist!
Jeder hat diese Freunde. Egal welche Uhrzeit man vereinbart, sie kommen immer zu spät. Man müsste ihnen schon fast eine andere Uhrzeit als dem Rest der Truppe nennen, um alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu haben. Und obwohl man weiß, dass diese Kollegen regelmäßig zu spät kommen, so ärgert man sich doch jedes Mal wieder und lässt sich dadurch die Stimmung vermiesen.
Der FCA ist als Fußballteam gerade wie diese Freunde. Das Spiel wird angepfiffen und das Team nur physisch auf dem Platz zu sehen. Während der Gegner schon bei vollem Bewusstsein zuschlägt, hat das Augsburger Team den Spielbeginn verschlafen. Wie immer. Und dennoch schlägt man als Fan die Hände über dem Kopf zusammen, wenn es dann doch wieder passiert und lässt sich den Nachmittag versauen.
Wiederholung unerwünscht
Beispielhaft können wir die Partie gegen den VfL Wolfsburg anführen. Im RoGaz-Redaktionschat wurde vor der Partie festgehalten: „Wenn wir in den ersten 15 Minuten kein Tor kassieren, dann nehmen wir was mit“. Minute 14 im Spielverlauf. Wolfsburg geht zum Angriff über und kommt über die linke Seite. Robert Gumny kann die Flanke nicht entscheidend blocken, Jeff schaut beim Kopfball zu und Rafal Gikiewicz lässt den Ball passieren. Der FCA gerät mal wieder in Rückstand und darf hinterherlaufen.
Nun sollte ich vielleicht nach den Spielen der letzten Wochen an dieser Stelle auch einmal den Fortschritt loben, der zu beobachten ist. Sowohl gegen Bochum, Stuttgart als auch Wolfsburg hat sich das Team durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen. Der Kritiker in mir mag sarkastisch anmerken, dass man erst durch die Gegentore überhaupt zum Konzept gefunden hat. Wie es auch sei, gegen Bochum konnte man in der regulären Spielzeit noch ausgleichen, gegen Stuttgart die Partie vollends drehen (welch Erleichterung) und gegen Wolfsburg zumindest ein Chancenplus erspielen, wenn es am Ende auch für einen Punkt nicht reichen sollte. Als jemand, der das Spiel gegen Mainz live im Stadion verfolgt hat, bin ich über diese Entwicklung erstmal schon sehr dankbar. Die frühen Rückstände braucht trotzdem niemand.
Besserung notwendig
Insgesamt ist die Situation somit unbefriedigend. Es kann ja wohl nicht sein, dass die Mannschaft bei jedem einzelnem Spiel in den letzten Wochen wie die größten Schlafmützen aus der Kabine kommt. Immer wieder früh in Rückstand gerät und sich dadurch das Leben selbst viel zu schwer macht. Aus dem Wolfsburg-Spiel nehme ich zwei Punkte mit: Erstens wäre das Gegentor gut zu verteidigen gewesen, wenn die Mannschaft hier konzentriert gegen den Ball gearbeitet hätte. Zweitens kann man auf Basis der zweiten Halbzeit dann gegen Wolfsburg auch mal punkten wenn nicht gewinnen.
Frühe Gegentore kassiert und dann bis zur Erschöpfung hinterherlaufen. Es stimmt nachdenklich. (Photo by Matthias Hangst/Getty Images)
Schade ist, dass es die Mannschaft grundsätzlich kann. Die Kehrtwende gegen Stuttgart macht Mut. Die andauernde Hinterherlauferei wird allerdings dazu führen, dass die Punkteausbeute auch weiterhin mager bleibt. Das liegt auch daran, dass wir in der Schlussviertelstunde nicht mehr viel zu bieten haben. Andere Teams legen bisher besser nach im späten Spielverlauf. Nicht viele Teams lassen einen wie die Stuttgarter ins Spiel zurück. Der Tabellenstand lügt zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr.
Weinzierl ist gefordert
Was Hoffnung macht ist die Historie. Wir Augsburger sind – wenn wir geschlossen bleiben – die besten Hinterherläufer der Liga und bis jetzt hat es immer noch zumindest für den Klassenerhalt gereicht. Dazu sollte dieses Problem „Konzentrierter Spielstart“ doch lösbar sein. Oder nicht? Ein bisschen psychologische Arbeit mit den Spielern, Anpassung von Kern-Routinen, um das Gewohnte zu durchbrechen und Bums, schenken wir den Bayern selbst ein Törchen zu Spielbeginn ein. Aber wahrscheinlich kommt da jetzt wieder der naive Fan in mir durch.
Weinzierls Denkerpose ist noch eine Weile gefragt. Ob er erneut die richtigen Lösungen findet? (Photo by Matthias Hangst/Getty Images)
In jedem Fall ist Markus Weinzierl gefordert. Nachdem er sich gerade erst damit konfrontiert sah nach dem Katastrophenspiel in Mainz für eine grundsätzliche, positive Entwicklung zu sorgen (was durch den Sieg gegen Stuttgart und die Kehrtwende gegen Bochum zumindest grundsätzlich gelang), bleibt diese große Herausforderung bestehen. Die frühen Führungen der Gegner führen auch dazu, dass diese offensiv nicht mehr das große Risiko suchen müssen. Wer somit mehr Tore sehen will, sollte hoffen, dass wir nicht immer hinterherlaufen müssen. Ansonsten wird die Punkteausbeute mau bleiben und die Luft im Verlauf der Hinrunde für die sportliche Führung erneut dünner werden. Das Problem der Fehlstarts zur lösen, wird damit zur Schicksalsaufgabe um dauerhaft sportlich die Wende zu schaffen und in Augsburg auch über Weihnachten Ruhe einkehren zu lassen. Alleine aus persönlichen Gründen würde ich mich freuen, vor Anstoß nicht mehr immer ein mulmiges Gefühl haben zu müssen.
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