Die RoGaz Awards 2024: der meistverbesserte Spieler

Wie in jedem Sommer wählen wir nach dem Saisonende Spieler des FCA, zuletzt den MVP. In dieser Abstimmung geht es um den meistverbesserten Spieler des FCA in der abgelaufenen Saison. Dabei geht es um Spieler, die schon in der Vorsaison beim FC Augsburg waren, die sich aber nun in dieser Saison merklich verbessert haben. Nachfolgend die Kandidaten (und vergesst nicht ganz am Ende abzustimmen):

Freddy Jensen

Freddy Jensens Zeit beim FC Augsburg war bisher geprägt gewesen von Verletzungen und verpassten Chancen. Die Verletzungen sollten ihm auch in dieser Saison erhalten bleiben. Seine Chance hat Freddy allerdings eindrucksvoll genutzt, als Jess Thorup Trainer beim FC Augsburg wurde. Direkt nach dem Trainerwechsel war Jensen nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Dies liegt vor allem an seiner Variabilität, aber auch an seinen Qualitäten gegen den Ball. Dazu konnte er sich auch immer wieder gezielt ins Offensivspiel mit einbringen und am Ende stehen in 22 Spielen 2 Tore und 5 Vorlagen zu Buche. Es ist mit Sicherheit Jensens beste Saison in Augsburg bisher gewesen und er hat sich offensichtlich eindrucksvoll verbessert. Genug, um von euch gewählt zu werden?

Ruben Vargas

Vargas Entwicklung in Augsburg ist eine der Up and Downs. In seiner ersten Saison in Augsburg schien er direkt einzuschlagen. Danach verebbte die Leistungskurve leider wieder etwas. In dieser Saison sah es nun auch zu Beginn nicht rosig aus und Vargas war im Winter schon fast weg. Am Ende entschied er selbst sich, zu bleiben und in Augsburg Eindruck zu hinterlassen.

Stabil, belastbar, ein Fels in der Brandung: Felix Uduokhai 2023/24 (Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Und das gelang ihm in der Rückrunde eindrucksvoll. Am Ende stehen für ihn 4 Tore und 4 Vorlagen zu Buche, die sich vor allem ergeben haben, weil er seine Abschlussqualitäten zentraler unter Beweis stellen durfte. Als Thorup im Winter auf die Raute im Mittelfeld umstellte, zog er Vargas von außen in die Zentrale und der schien noch nie etwas anderes gespielt zu haben. Ein deutlicher Leistungssprung und definitiv eine Verbesserung!

Felix Uduokhai

Auch Felix Uduokhai war schon auf dem Absprung, aber schon im letzten Sommer. Er entschied sich schlussendlich zu bleiben und eine Saison in Augsburg dranzuhängen. Und wie sich das gelohnt hat für ihn! Einerseits konnte er über 33 Spiele zeigen, dass er belastbar und verfügbar ist. Andererseits hatte der FCA über viele Phasen der Saison ein Top-Innenverteidiger-Duo mit Uduokhai und Gouweleeuw, in dem sich Uduokhai immer wieder durch entschlossenes Handeln auch nach vorne hervortat. 2 Tore zeigen an dieser Stelle, dass es keine brotlose Kunst war.

Ich habe in seiner Zeit beim FCA noch keine so gute, weil belastbare, verlässliche und wichtige Saison von Felix Uduokhai beim FCA gesehen. Er hat sich definitiv verbessert und konnte erneut überzeugen.

Abstimmung

Für wen entscheidet ihr euch? Wer hat euch am meisten überzeugt mit seiner Leistungssteigerung? Stimmt jetzt ab und begründet gerne in den Kommentaren:

Wer ist der meistverbesserte Spieler der Saison 2023/24?

  • Freddy Jensen (63%, 10 Votes)
  • Ruben Vargas (19%, 3 Votes)
  • Felix Uduokhai (19%, 3 Votes)

Total Voters: 16

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Die RoGaz Awards 2024: Der MVP

Die Saison ist seit einer kurzen Weile zu Ende und der FCA hat besser abgeschnitten als in vielen Jahren davor. Und hier bei der RoGaz gibt es gewisse Traditionen, die ich gerne aufrecht erhalten möchte. In den Wochen nach der Saison wählen wir nun schon seit vielen Jahren immer den MVP (den wichtigsten Spieler des Jahres), den Rookie der Saison und den meistverbesserten Spieler. Heute fangen wir mit dem wichtigsten Spieler an. Kandidaten gibt es einige. Hier ist meine Auswahl:

Ermedin Demirović

Fangen wir direkt mit dem Top-Favoriten an. Bei Demi stechen die Torbeteiligungen direkt ins Auge. Er hat in 33 Bundesligaspielen 15 Tore selbst erzielt und 10 weitere vorbereitet. Mit seinen 15 Toren stellte er einen neuen Rekord für Treffer eines FCA Spielers in einer Bundesligasaison auf! 13 Tore in einer Saison war der vorherige Bestwert in dieser Kategorie. Demis Vorteil: er war die ganze Saison über fit und stand der Mannschaft zur Verfügung. Dazu führte er sie als Kapitän aufs Feld.

Warum sollte man trotzdem weiter lesen? Auch um Demi wurde es in den letzten Saisonspielen ruhiger. Dazu ist bei seiner Chancenverwertung weiterhin Potential nach oben. Dennoch war die Saison eine, die von Mannschaftskollege Niklas Dorsch bei uns im Interview als “Weltklasse” bezeichnet wurde. Zumindest gab es bisher keine bessere von einem FCA-Offensivspieler zu Bundesligazeiten.

Jeffrey Gouweleeuw

Jeff wurde im letzten Sommer die Binde genommen und kommuniziert, dass sein Vertrag nicht verlängert würde. Wahrscheinlich werden er und Enno Maaßen nicht mehr die dicksten Freunde. Aber das ist vorbei. Nachdem er sich zu Saisonbeginn von seiner Verletzung erholt hatte, lag es zu großen Teilen auch an ihm, dass sich die FCA-Defensive stabilisierte.

Zudem ist Jeff einer der wenigen Spieler, die mit ihrer Erfahrung der Mannschaft eine gewisse Ruhe vermitteln können. Deswegen war es nur logisch seinen Vertrag im Winter dann doch zu verlängern. Mit Jeff behält der FCA seinen großen Stabilisator in der Verteidigung.

Tietz und Gouweleeuw gemeinsam am Traditionsspieltag: oftmals trugen beide in dieser Saison zum Erfolg des FCA bei! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Kristijan Jakic

Wie kann ein Spieler der wichtigste Spieler der Saison sein, wenn er erst im Winter zu einem Club kommt. Er kann, wenn er Kristijan Jakic heißt. Den größten Leistungssprung und am Ende auch die notwendige Entwicklung zu der gesicherten Mittelfeldplatzierung leitete der FCA im Winter ein. Jakic kam aus Frankfurt und übernahm direkt die Rolle als einziger Sechser. Als Abräumer vor der Viererkette wurde seine Präsenz sehr schnell spürbar und der FCA hörte gar nicht auf Punkte zu sammeln.

Gegen Jakic spricht an dieser Stelle, dass er eben nur ein halbes Jahr da war und dann auch später in der Rückrunde verletzt passen musste. Ob es ansonsten die schwächere Phase zum Saisonende hin gegeben hätte? Wir wissen es alle nicht. Jakic bleibt beim FCA, da der Verein seine Kaufoption gezogen hat und ihn fest verpflichtet hat. Eine ganze Saison mit Kristijan Jakic: ich freue mich!

Philipp Tietz

War Philipp Tietz der beste Stürmer des FC Augsburg in 2023/24? Er selbst würde die Ehre nicht annehmen und an den Kollegen Demirovic verweisen. Aber in dieser Kategorie kommt es ja nicht nur auf die sportliche Leistung der einzelnen Spieler an, auch wenn diese bei Tietz sehr beeindruckend ist. Tietz hat alle 34 Spiele (!!!) des FCA in der abgelaufenen Saison absolviert und 8 Tore erzielt als auch 4 vorgelegt. Als Zielspieler im Zentrum, der Bälle festmachen und weiterleiten soll und im Pressing gegen den Ball hat er zudem wichtige Rollen übernommen.

Tietz konnte und wollte ich allerdings auch aus einem anderen Grund unbedingt in dieser Aufreihung unterbringen. Bei Tietz habe ich seit einiger Zeit das erste Mal wieder einen kleinen Crush. Der Typ ist im besten Sinne positiv-verrückt. Für das Team des FCA ist es so wichtig, Spieler wie Tietz zu haben, die emotionale Leader sind und an denen sich andere aufrichten können. Einfach ein geiler Typ.

Abstimmung

Und nun geht es an die Abstimmung. Wer ist für euch der wichtigste Spieler des FCA in der abgelaufenen Saison gewesen. Begründet eure Wahl gerne in den Kommentaren:

Wer war der MVP der Saison 2023/24?

  • Ermedin Demirović (59%, 19 Votes)
  • Jeffrey Gouweleeuw (28%, 9 Votes)
  • Kristijan Jakic (6%, 2 Votes)
  • Philipp Tietz (6%, 2 Votes)

Total Voters: 32

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Durchgestartet

Kristijan Jakic hat sich dem FC Augsburg Ende Januar auf Leihbasis angeschlossen und ist schon nach kurzer Zeit ein fester Bestandteil der Augsburger Elf geworden. Nach einem Kurzeinsatz gegen Gladbach steht er seit der Partie gegen den FC Bayern München in der Startelf und ist aus dieser nicht mehr wegzudenken. Nach dieser dann doch turbulenten Anfangsphase hat er sich zeitgenommen mit mir über seine ersten Eindrücke und die Ziele für den Rest der Saison zu sprechen.

Andy: Sechs Wochen bist Du mittlerweile in Augsburg. Magst Du für uns ein kurzes Zwischenfazit ziehen?

Kristijan: Mir geht es gut. Ich bin glücklich, wenn ich spielen kann und das ist momentan der Fall.

Andy: Bist Du selbst überrascht, dass Du so schnell zum Zug gekommen bist und auch so viel zum Einsatz kommst?

Kristijan: Es war schwierig für mich, weil es für mich bei der Eintracht in der Hinrunde nicht lief, wie gewünscht. Ich war verletzt und bin dann nicht mehr zum Zug gekommen. Mit Blick auf die Europameisterschaft im Sommer wollte ich in der Rückrunde nun unbedingt spielen, weil ich meinen Platz in der Nationalmannschaft zwischenzeitlich verloren habe. Trotzdem bin ich selbst für meine eigenen Ansprüche überrascht, wie gut es läuft.

Andy: Von Null auf Hundert in 10 Sekunden…

Kristijan: … aber so ein Typ bin ich. Ich kann mich schnell einfügen und habe keine Probleme mit neuen Situationen. Die Art des Fußballs des FCA passt sehr gut zu mir, denn wir spielen schnell und aggressiv und das ist auch das, was ich verkörpere und warum ich nach Augsburg kommen wollte.

Andy: Vor dem Wechsel nach Frankfurt hast Du mit Ante Rebic gesprochen. Mit wem hast Du gesprochen, bevor es nach Augsburg ging?

Kristijan: Mit Dion Beljo. Er ist mein Freund und als sich die Möglichkeit ergab haben wir darüber gesprochen. Er hat mich auch sehr nett willkommen geheißen und mir geholfen Fuß zu fassen.

Andy: Wie bist Du insgesamt in der Mannschaft angekommen?

Kristijan: Mein erster Eindruck war: Das ist ein sehr starkes, qualitativ hochwertiges Team. Ich habe mich gewundert, warum die Mannschaft in der Tabelle nicht besser dasteht und freue mich jetzt mitanzupacken, möglichst viele Punkte zu sammeln. Wir stehen nach dem letzten Sieg gut da und müssen nun nachlegen.  

Andy: Wie kann es mit so einer guten Truppe zu so einem Spiel wie in Mainz kommen?

Kristijan: Wir haben nicht getan, was wir hätten tun sollen. Wir haben Duelle verloren und sind nicht ins Spiel gekommen. Dazu kommt ein bisschen Pech bei der ein oder anderen Entscheidung, weil wir z.B. keinen Elfmeter bekommen haben. Aber das passiert. Dafür konnten wir gegen Freiburg nun wieder eine gute Leistung abrufen und gewinnen.

Andy: Auch gegen Darmstadt wird es eine schwere Auswärtspartie.

Kristijan: Ja, definitiv. Aber wenn wir wieder eine Leistung wie gegen Freiburg abrufen können, dann werden wir gewinnen.

Andy: In Augsburg spielst Du als Sechser in einem Mittelfeld mit Raute. In Frankfurt hast Du viele Positionen bekleidet. Welche Rolle präferierst Du selbst?

Kristijan: Die Rolle des einzelnen Sechsers ist meine Lieblingsposition. Ich kann mich auf die Mitte des Feldes konzentrieren und hier meine Stärken ausspielen, in dem ich mich nicht zu sehr um die Abdeckung der Flügel kümmern muss.

Kristijan Jakic ist direkt gefordert beim FCA und überrascht positiv. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Andy: Man erkennt auch im Spielaufbau, wie Du hier unterschiedliche Aufgaben übernimmst. Gegen Freiburg hast Du dich auch regelmäßig zwischen die Innenverteidiger fallen lassen. Wie siehst Du hier deine Aufgaben?

Kristijan: Die Aufgabenstellung im Spielaufbau variiert mit dem Gegner. Freiburg hat mit zwei Stürmern gespielt und somit habe ich mich nach hinten bzw. zur Seite fallen lassen, um im Spielaufbau zu unterstützen. Dies kann in den nächsten Spielen schon wieder anders aussehen.

Andy: Wie viel von den Anforderungen an dich kanntest Du vor dem Wechsel? Hast Du länger mit Jess Thorup gesprochen, bevor Du nach Augsburg kamst?

Kristijan: Nein, nur kurz, denn die Gespräche haben mich überzeugt. Wir haben eine gute halbe Stunde über den Verein, aber auch mich und meine Ziele gesprochen, bevor der Transfer finalisiert wurde. Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl.

Andy: Wie bist Du ansonsten in der Stadt angekommen? Wohnst Du noch im Hotel oder hast Du Dir eine Wohnung gesucht?

Kristijan: Ich bin nach fünf Tagen im Hotel in eine Wohnung gezogen, die ich von einem Mitspieler übernommen habe, der für die Rückrunde verliehen wurde. Es ist wichtig für mich, einen Rückzugsort zu haben, an dem ich abschalten kann. Das ist im Hotel nicht immer so einfach.

Andy: In Bezug auf deine Mentalität bin ich über einen interessanten Begriff gestolpert. Magst Du mir einmal erklären, um was es sich bei der Imotski-Mentalität handelt?

Kristijan: Das ist schwierig, für Menschen, die nicht aus Imotski kommen. Imotski ist die Kleinstadt aus Kroatien, aus der ich stamme. Die Menschen aus dieser Stadt sind dafür bekannt, dass sie Widerstände überwinden und keine Ausreden akzeptieren. Wir sind ein bisschen verrückt. Wir geben immer unser bestes und setzen uns hohe Ziele.

Andy: Und wohin führt dich und den Verein diese Imotski-Mentalität?

Kristijan: Mich hoffentlich zur Europameisterschaft mit Kroatien. Zusätzlich will ich gesund bleiben und für danach, liegt es nicht in meinen Händen. Augsburg hat eine Kaufoption und ich weiß noch nicht, ob sie gezogen wird. Der Verein hat sich vorgenommen in den nächsten Jahren immer wieder in die TOP10 zu kommen. Ich will noch höher hinaus und in die TOP6. Ich will die Latte immer etwas höher legen. Das ist mein persönliches Ziel.

Andy: Ich bin ja auch ein Fußballfan der Träume hat und würde mich freuen, wenn das klappt. Auf diesem Weg das Allerbeste für den Rest der Saison.

Verantwortung übernehmen und Erfolgserlebnisse einfahren

Gerade die Defensive war in den ersten Spielen der neuen Saison ein Sorgenkind des FC Augsburg. 9 Gegentore in 3 Ligaspielen, dazu die Gegentreffer im Pokal. Die Statistik bereit insgesamt Sorgen. Ein guter Zeitpunkt, um einmal mit einem der Stützpfeiler in der Defensive zu sprechen, Felix Uduokhai. Felix ist mittlerweile seit 4 Jahren beim FCA und in der Innenverteidigung ein Leistungsträger. Felix hat sich in der Länderspielpause die Zeit genommen, mit uns über die Situation vor allem in Bezug auf die Abwehr des FCA und seine eigenen Situation zu sprechen.

Andy: Als Abwehrspieler beim FCA ist es gerade keine einfache Zeit. Ihr habt in dieser Saison schon viele Gegentore kassiert. Wie siehst Du die Situation?

Felix: Es waren definitiv zu viele Gegentore und jedes Gegentor hat seine eigene Geschichte. Da waren ein paar unglückliche Gegentore dabei, wie z.B. mein Eigentor gegen die Bayern, und auch individuelle Fehler. Wir haben jetzt in der Länderspielpause hart daran gearbeitet, uns in der Abwehrarbeit grundsätzlich zu verbessern.

Andy: Gegen Bochum waren auch die Zeitpunkte der Gegentore äußerst ungünstig, kurz vor der Halbzeit und nach der erneuten Führung. War das auch ein Thema?

Felix: Klar, die Zeitpunkte waren richtig ungünstig. Der Fokus lag nun darauf, dass es im Spiel gegen Ball auch um mannschaftliche Geschlossenheit geht und, dass dies eine Aufgabe für die gesamte Mannschaft ist. Und mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit müssen wir uns jetzt über Erfolgserlebnisse das nötige Selbstbewusstsein holen.

Andy: Kann die Mannschaft an dieser schweren Phase vielleicht auch wachsen? 

Felix: Ja, das ist absolut möglich. Erfolgserlebnisse sind nicht zu ersetzen im Fußball.

Andy: Wie ist denn insgesamt so der Teamgeist im Moment?

Felix: Die Stimmung ist weiterhin gut. Wir arbeiten gemeinsam hart daran, uns zu verbessern und erfolgreich zu sein.

Andy: Du hattest selbst gegenüber dem kicker angesprochen, dass es in dieser Situation jetzt notwendig ist, dass Führungsspieler identifiziert werden, die vorangehen. Warum siehst Du das so?

Felix: Es gab einen großen Umbruch in der Mannschaft, erst im Winter und nun nochmal im Sommer. Da ist es wichtig, dass es in der Mannschaft eine Struktur gibt und klar ist, wer vorangeht.Es braucht Spieler, die auch aktiv die Verantwortung übernehmen. 

Andy: Du hättest dich fast in diesen Umbruch eingereiht. Erst hattest Du kommuniziert, dass Du den Verein verlassen willst und später hast Du deinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Wie kam es dazu?  

Felix: Ich wollte hier schon recht früh Klarheit im Sommer und habe entsprechend kommuniziert, wie ich meine Perspektive sehe. Es waren sehr offene und ehrliche Gespräche mit den Verantwortlichen. Es hat mir gut gefallen, wie professionell man mit der Situation umgegangen ist. Wir haben uns immer wieder ausgetauscht und sind gemeinsam zu dem jetzigen Ergebnis gekommen.

Für den FCA weiterhin mittendrin statt nur dabei.(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Andy: Das hört sich so an, als ob Du dir sogar vorstellen könntest, vielleicht sogar noch länger in Augsburg zu bleiben, als nur bis zum nächsten Sommer?

Felix: Ja, vorstellen kann ich mir das wohl.

Andy: Daniel Baier hat am Wochenende sein Abschiedsspiel in der Arena gespielt. Inwiefern ist das vielleicht auch ein Anreiz für dich in Augsburg langfristig Spuren zu hinterlassen?

Felix: Es freut mich sehr für ihn, dass er über dieses Abschiedsspiel eine Anerkennung für seine Leistungen bekommen hat. Es freut mich auch, dass er hier in Augsburg seine Heimat gefunden hat und seinen Weg gegangen ist. Ich für meinen Teil hatte schon früh den Wunsch, im irgendwann einmal Ausland zu spielen und hoffe, dass dieser Wunsch in Zukunft noch in Erfüllung geht. Dabei geht es mir nicht nur um das Sportliche sondern auch um die grundsätzliche Erfahrung in meinem Leben.

Andy: Aktuell ist das ja wahrscheinlich überhaupt kein Thema. Der Trainer hat selbst geäußert, dass die Mannschaft sich im mentalen Bereich verbessern soll. Wie nimmst Du die Arbeit in diesem Bereich wahr?

Felix: Ich kenne das genaue Zitat nicht, auf das Du dich beziehst. Ich verbinde damit, dass wie angesprochen eine Struktur in der Mannschaft etabliert wird und Führungsspieler identifiziert werden, die vorangehen und an denen sich die Mannschaft auch in dieser schwierigen Phase aufrichten kann.

Andy: Dann hoffe ich, dass die Arbeit zum Erfolg führt, damit sich der vom Trainer gewünschte Killerinstinkt einstellt. Danke Dir, Felix, für deine Zeit und die Einblicke und viel Erfolg in den nächsten Spielen.

Felix: Danke Dir, hat mich gefreut.

Frage der Woche: Wo landet der FCA in dieser Saison?

Der Pokal ist vorbei und die Bundesligasaison 2023/24 steht vor der Tür. Ach, und wie schön diese Spannung vor dem ersten Spieltag ist, wenn noch alle Träume in Erfüllung gehen können. Kann der FC Augsburg überraschen und mal wieder in Richtung einstellige Tabellenplätze schauen oder dort vielleicht landen? Oder hat uns Didi Hamann dieses Jahr verflucht, indem er uns mal nicht unter den potentiellen Absteigern sieht? Nachfolgend präsentieren wir euch die Saisonprognosen unserer Redaktion.

Eine Übergangssaison

(Andy) Es ist das 13. Jahr Bundesliga. Mit Bochum, Heidenheim und Darmstadt in der Liga, sollte man die Klasse auch weiterhin halten können. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind dann doch besser als an mindestens drei anderen Bundesligastandorten. Allzu tiefzustapeln braucht man als FCA-Fan mittlerweile nicht mehr, selbst wenn die sportliche Leitung keinen Rechtsverteidiger verpflichtet hat. Auch sportlich sollte es sich es auszahlen, dass man nun mal wieder eine Saison ohne Trainerwechsel hinter sich hat und an kontinuierlichen Verbesserungen arbeiten kann, anstatt immer nur Löcher zu stopfen. Diese Verbesserungen sind sowohl im sportlichen Bereich mit dem neuen Sportdirektor Marinko Jurendic als auch im Funktionsteam um die Mannschaft herum zu erkennen.

Dennoch fehlt mir die Hoffnung für den absoluten Höhenflug. Einerseits hat man die Mannschaftsstruktur im Sommer ordentlich durchgewirbelt, indem man mit Jeffrey Gouweleeuw nicht verlängern wird und die Mannschaft seit Langem wieder einen neuen Kapitän hat. Andererseits sind auf Kern-Positionen Neuzugänge gekommen, die sich hoffentlich etablieren werden. Die Hoffnungen ruhen nun auf den Neu-Kapitänen Ermedin Demirović, Niklas Dorsch und Elvis Rexhbecaj als auch dem neuen Stammkeeper Finn Dahmen, Abwehrrecke Patric Pfeiffer und Offensivkraft Sven Michel, um nur ein paar zu nennen. Das Gefüge wird sich allerdings finden müssen und das Auftaktprogramm verspricht Schwierigkeiten.

Durch den schwierigen Auftakt gilt es sich nun durchzuarbeiten, Punkte zu sammeln, wo möglich, und sich nicht frustrieren zu lassen, sondern sich intensiv so teuer wie möglich zu verkaufen. Hier wird sich auch zeigen, ob die Arbeit im mentalen Bereich Früchte trägt. Sehen wir die Grundtugenden auf dem Platz? Lässt sich mit etwas Killerinstinkt der ein oder andere Dreier einfahren? Wenn nicht, gilt es zusammenzustehen und in der zweiten Hälfte der Hinrunde die nötigen Punkte einzufahren. Ich glaube, das wird auch dieses Jahr wieder ordentlich enden und der FCA landet auf Rang 13 in der Tabelle.

Alte Schwächen

(Birgit) An dieser Stelle muss ich offen und ehrlich gestehen, dass ich mir mit einer Prognose für diese Saison aktuell sehr schwer tue. Bis zur Pokalpartie gegen die Spielvereinigung Unterhaching hatte ich eigentlich ein recht optimistisches Gefühl. Unsere Neuzugänge Patric Pfeiffer, Sven Michel, Tim Breithaupt und allen voran Finn Dahmen machten allesamt einen vielversprechenden Eindruck. Auch der restliche Kader schien sich in den doch niveauvollen Testspielen ordentlich reinzuwerfen und sich präsentieren zu wollen. Auch hatte ich den Eindruck, dass man ausführlich an den vorhandenen Schwächen der vergangenen Spielzeit gearbeitet hatte.

Kurz: Eigentlich hat nahezu alles gestimmt. Das Team schien sich (zumindest nach außen hin) gefunden zu haben, zeigte auch gegen große Gegner mutige Auftritte und machte großteils wirklich „Bock“, wie auch unser Coach in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Haching mit einem breiten Lächeln im Gesicht sagte. Fehlte eigentlich nur noch die Verpflichtung eines Rechtsverteidigers und ich hätte auf die Frage der Woche mit Freuden „Wir Fans werden eine recht sorglose Saison zu sehen bekommen, an deren Ende wir irgendwo zwischen Platz 11 und 13 landen, ohne aber großartig nach unten schauen zu müssen“ geantwortet. Vorausgesetzt, es wäre die Frage der letzten Woche gewesen.

Leider hat die Pokalpartie meiner Euphorie einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Relativ unsanft fiel ich wie auch schon in den letzten Jahren – dort aber immer erst zum Ligaauftakt – von meiner Wolke 23 und landete knallhart auf dem Boden der Realität. Natürlich war es nur ein einziges Spiel, das gegen einen mutig aufspielenden Gegner verloren ging. Doch dieses zeigt, dass die alten Probleme sehr wohl noch vorhanden sind. Nach passablen zehn Minuten ließ der FCA alles vermissen, auf das man als Fan so sehr gehofft hatte. Weder Wille, Biss noch Leidenschaft war auf dem Platz zu erkennen. Von einer Spielidee ganz zu schweigen. Es war, als wäre die Saison 2022/23 erst seit gestern vorbei, denn alle Schwächen waren wieder da: Eine inkonsequente, mutlose Zweikampfführung… Pässe und Flanken landeten überall, nur zu selten beim eigenen Mann… Die Offensive erspielte sich nur wenige gefährliche Chancen und machte diese nicht… Und über die Probleme in der Abwehr muss man eigentlich kaum noch etwas sagen, denn diese werden durch die Sperre von Patric Pfeiffer und die Verletzung von Jeffrey Gouweleeuw auch nicht gerade weniger. Auch wenn Felix Uduokhai seinen Vertrag bis 2025 verlängert hat.

Sicherlich male ich vielleicht gerade den sprichwörtlichen Teufel an die Wand, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich immer noch den gleichen Optimismus wie vor wenigen Wochen verspüre. Wie also lautet meine Prognose für diese Saison? Schwer zu sagen: Schafft es der FC Augsburg an seinen Problemen zu arbeiten und flickt eventuell noch die eine oder andere Baustelle im Kader, dann könnte es durchaus immer noch ein gutes Ende nehmen. Momentan sehe ich das allerdings noch nicht und ich glaube, dass es auch in diesem Jahr wieder mehr als eng werden wird. Vielleicht noch enger als zuletzt. Und um eines gleich mal vorneweg zu nehmen: Niemand hofft so sehr wie ich selbst, dass ich mich in diesem Punkt irre.

Soviel Vorfreude, und dann solch eine Enttäuschung. Ob es die gesamte Saison so bleibt? (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Klassenerhalt im April

(Andi) Ermedin Demirović verkündete nach der vergangene Saison, in der kommenden Spielzeit wolle der FC Augsburg „richtig angreifen“. Konkret: „Vielleicht wollen wir am letzten Tag mal um die Conference League oder den zehnten Platz spielen, was auch immer“, wie der Neu-Kapitän damals dem Kicker sagte. Unmöglich ist das freilich nicht. Dass man sich als Underdog für Europa qualifizieren kann, hat der FCA ja selbst schon bewiesen. Der 1. FC Köln zeigte 2021/22, dass die Quali auch nach einer schwachen Vorsaison möglich ist (der Effzeh rettete sich erst in der Relegation, wurde dann 7.).

Als optimistischer Fan schließe ich das Europa-Revival beziehungsweise eine Top-10-Platzierung nicht aus. Stand Mitte August sehe ich aber noch zu viele Fragezeichen. Kann Enrico Maaßen seine Spielidee endlich nachhaltig implementieren? (Zu oft agierte der FCA zuletzt ideen- und harmlos und ist laut den Basicstatistiken wie Passquote und Zweikampfquote ein Abstiegskanidat) Was macht Mergim Berisha? Und wann verpflichtet der FCA endlich einen Rechtsverteidiger???

Der FCA wird dennoch den Klassenerhalt schaffen. Auch, weil es mal wieder mindestens drei Vereine gibt, die schlechter sind. Ich sehe etwa Heidenheim, Darmstadt, Bochum und den 1. FC Köln hinter Augsburg. Auch andere Klubs sind auf einer Ebene mit den Schwaben. Der FCA wird 12. und sichert sich schon im April den Klassenerhalt.

Das Zünglein an der Waage

(Franzi) Mit ein paar Tagen Abstand zum Pokal-Aus gegen Haching kann ich wieder mit kühlerem Kopf auf die kommende Saison des FC Augsburg schauen. Für mich halten sich, Stand jetzt, Positives und Negatives die Waage, wobei am Ende das sprichwörtliche „Zünglein“ entscheidend sein wird.

Mir gefällt, dass strukturell in den letzten Monaten einiges passiert ist. Mit Jurendic und Moser kommen im sportlichen Bereich (zusätzlich zu Maaßen) zwei, die in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie mit Nachwuchskräften umgehen können. Im Team ist mittlerweile ebenfalls eine Neuordnung vollzogen. Der alte Kapitän, der das Amt drei Jahre lang (aus meiner Sicht mehr oder weniger überzeugend) bekleidete, ist abgelöst und durch Demirović ersetzt worden, der Lust hat und fähig ist, neue Kollegen zu integrieren und das Teamgefüge positiv zu beeinflussen. Dass Uduokhai weiter für uns auf dem Platz stehen wird, ist ein weiterer Lichtblick für unsere alles andere als solide aufgestellte Abwehr. Die Veränderungen haben bei mir – wie wohl bei vielen anderen – große Aufbruchstimmung verbreitet. Was sie ja auch sollten.

Solche Umstrukturierungen brauchen aber Zeit. Ihre Effekte sind eher mittelfristig und nicht immer sofort spürbar. In Haching ist uns das entgegen der geschürten Erwartungen schmerzvoll vor Augen geführt worden. Auch die (nach wie vor bestehenden) Schwachstellen im Kader sind offengelegt worden, die nicht wegzurotieren oder -diskutieren sind. Z.B. ist Engels einfach kein gelernter Außenverteidiger und wird mit seinem kreativen Köpfchen vielmehr im Zentrum bzw. in der Offensive gebraucht! U.a. von solchen Personalentscheidungen wird in dieser Saison einiges abhängen. Nicht nur die Ergebnisse, sondern auch das Standing des Trainers und die Stimmung im Team. Nicht zu vergessen die zwischen Mannschaft und Fans, wie sich ebenfalls am Samstag gezeigt hat.

Wenn wir nicht noch entscheidende Verstärkung für den Kader bekommen, werden wir wohl oder übel (wieder) durch ein Wechselbad der Gefühle gehen und am Ende doch knapp über dem Strich stehen. Dem verflixten 13. Bundesligajahr zum Trotz. Die eingeleiteten Veränderungen machen sich dann bitte einfach ab der darauffolgenden Saison bezahlt.

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