(Nicht) nachvollziehbar

Wenn ich zuletzt mit Nicht-FCA-Fans über die Thorup-Raus-Gerüchte gesprochen habe, bekam ich oft dieselbe Antwort: Hä, warum denn das?

Für viele Außenstehende kommt die Entlassung des Cheftrainers überraschend. Auch einige FCA-Fans hätten gerne mit dem sympathischen Dänen weitergemacht, langfristig einen Trainer im Klub aufgebaut. Schließlich war die letzte nachhaltige Konstante auf dieser Position Markus Weinzierl. Für Thorups Rauswurf mag es aber Argumente geben, für die zeitgleiche Entlassung von Sportdirektor Marinko Jurendic hingegen fehlt vielen das Verständnis.

Thorup-Aus: Drittbeste Saison, aber Kritik

Beginnen wir mit Thorup. Fakt ist: Der FCA hat seine nach Punkten drittbeste Bundesligasaison gespielt, hatte nie wirklich etwas mit dem Abstieg zu tun, konnte in 14 aufeinanderfolgenden Partien bei in diesem Zeitraum neun Zu-Null-Spielen nur von den Bayern geschlagen werden und stellte phasenweise die beste Defensive Europas.

Fakt ist aber auch: Der FCA hat seit dem nahezu sicheren Klassenerhalt wie ein Absteiger gepunktet, die letzten vier Spiele verloren und dabei – wenn auch zarte – Europapokalträume rasch ad acta gelegt. Geschmückt mit einer biederen Spielweise, die wenig mit dem von Thorup selbst propagierten „offensiven Mindset“ zu tun hatte. Mit den ligaweit drittwenigsten Toren und Absteigerwerten bei Kreativstatistiken wie Torschüssen, herausgespielten Chancen oder den im heutigen Fußball viel zitieren expected Goals. Und das alles mit einem Kader, der ehrlich gesagt auch zu gut für Abstiegskampf ist. Und damit kommen wir zu Marinko Jurendic.

Müssen beide in Augsburg gehen: Jess Thorup und Marinko Jurendic. (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Jurendic hat sehr gut gearbeitet

Der Schweizer hat eine mehr als konkurrenzfähige Truppe zusammengestellt und dabei stets den Blick auf die Finanzen gewahrt. Der Offensivspieler der Saison kam mit Alexis Claude-Maurice ablösefrei. Noch mehr eingeschlagen hat der erst geliehene und dann angesichts seines Potenzials für eine Spottablöse fest verpflichtete Chrislain Matsima. Der französische Juniorennationalspieler zählt zu den besten Innenverteidigern der Liga und wird dem FCA noch viel Geld einbringen. Voll eingeschlagen hat auch Dimitrios Giannoulis, ebenfalls ablösefrei, der den Iago-Abgang auf der linken Schiene schnell vergessen werden ließ.

Hinzukommen clevere Leihen von Stammspieler Frank Onyeka und Abwehr-Ass Cedric Zesiger, den der FCA anders als Onyeka fest verpflichten wird. Und ein Keven Schlotterbeck für 2,5 Millionen Euro, der zwar nicht mehr regelmäßig spielte – aber einst auch deutlich unter Marktwert verpflichtet wurde. Plus akzeptable Transfers à la Marius Wolf oder Samuel Essende, von denen man sich freilich mehr erhofft hätte, die aber auch keine Totalkatastrophe darstellen.

Zwei Top-Transfers von Marinko Jurendic: Dimitrios Giannoulis und Cedric Zesiger (Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Jurendic hat den Kader verbessert

Insgesamt war die Arbeit von Marinko Jurendic in dieser Saison für Augsburger Verhältnisse sehr, sehr ordentlich. Man darf nicht vergessen, dass wertvolle Spieler wie Ermedin Demirovic, Arne Engels, Felix Uduokhai oder im Winter Ruben Vargas den Verein verlassen haben. Jurendic hat die Kaderqualität nicht schlechter gemacht. Im Gegenteil. Er hat sie verbessert.

Warum jetzt ausgerechnet er mit abserviert wird, ergibt keinen Sinn. Der vor allem bei jüngeren Fans bekannte Fußball-Youtube-Kanal Calcio Berlin kürte ihn jüngst gar zum Manager der Saison. Jurendic hatte Visionen, wollte den FCA in oberen Tabellengefilden etablieren. Seine Kaderzusammenstellung hat das unterstrichen. Und das ist ja nunmal die Kernaufgabe eines Managers beziehungsweise Sportdirektors. Er ist für die Kaderzusammenstellung verantwortlich. Nicht mehr und nicht weniger.

Wer auf dem Platz steht, entscheidet der Coach. Und ja, der hat falsche Entscheidungen getroffen. Elvis Rexbehcaj und Arne Maier haben zu oft gespielt, auch ein Freddy Jensen stand mehrmals hintereinander in der Startelf, ohne dies mit Leistung zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite bekamen Nachwuchsspieler wie Henri Koudossou, Noakhai Banks und allen voran Mert Kömür zu wenig Einsatzzeiten. Aber das lag doch an Thorup, nicht an Jurendic.

No, we can´t (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Wer Jurendic beerben wird, war zum Zeitpunkt seiner Entlassung noch unklar. Die Namen, die in Medien sowie im Augsburger Umfeld kursieren, sorgen allerdings für wenig Euphorie. Darunter ein Sportdirektor, der einen Kader zusammengestellt hat, der als Tabellenletzter abgestiegen ist. Wow.

Sandro Wagner neuer FCA-Coach?

Auf Thorup folgt aller Voraussicht nach Sandro Wagner. Ein cooler Typ, der ein bisschen Glamour-Faktor in die Fuggerstadt bringt. Aber reicht das? Wagner wird von Kennern für seine Kontakte sowie sein Fußballverständnis gelobt, hat aber auch noch nicht allzu viel in seiner jungen Karriere erreicht. Der Aufstieg mit Haching, wo Wagner im ersten Jahr auch seine Probleme hatte, war fast schon Pflicht. Wie groß sein Einfluss auf die Nationalmannschaft war, ist von außen schwer zu beurteilen.

Oft ist derzeit zu lesen, der FC Augsburg sei die perfekte erste echte Profistation für Wagner. Hier könne er ohne Druck arbeiten. Aber ist es wirklich so?

Fakt ist und bleibt: Der FC Augsburg hat eine grundsolide Bundesligasaison gespielt. Schneidet Wagner nun schlechter ab als Thorup, darf die Sinnhaftigkeit hinter der Entlassung bezweifelt werden. Dann muss sich die Vereinsführung rund um Geschäftsführer Michaell Ströll und Präsident Max Krapf unangenehmen Fragen stehen. Auch ihre Arbeit wird und muss an der Personalie Wagner gemessen werden. Und genauso an der Personalie Sportdirektor X.

Bevor sich dieser Blog allerdings näher mit den künftigen Verantwortlichen des Klubs beschäftigt, möchte die Rosenau-Gazette Jess Thorup und Marinko Jurendic für ihre Arbeit danken. Merci für euren Einsatz. Ihr hättet einen schöneren Abschied verdient gehabt. Aber das ist ein anderes Thema. Ob beide Trennungen nun nachvollziehbar sind, darf jeder Fan selbst beurteilen.

Heja FCA!

Standortbestimmung

Wenn der FC Augsburg mit 0:2 in Leverkusen verliert, dann löst das keine Verwunderung aus. Zu selten konnte man bisher aus Augsburger Perspektive etwas aus Leverkusen mitnehmen. Nur einmal hat man in all den Jahren in der Bundesliga in Leverkusen bisher gewonnen. Und leichter ist es durch die Leverkusener Entwicklung der letzten Jahre auch nicht geworden. Leverkusen ist klar das zweitbeste Team der Liga. Mund abputzen und weiter machen, könnte man da schnell sagen. Zu schnell? Was bleibt nach der Niederlage in Leverkusen hängen? Und mit welchen Erwartungen kann man in das Spiel gegen Kiel gehen?

Der Trend geht nach unten

Die Augsburger Rückrundenbilanz ist immer noch sehr toll. Ja, jetzt ist eine zweite Niederlage dazu gekommen. Aber es ist eben nur die zweite. Aber anstatt sich von der Rückrundenbilanz blenden zu lassen, wollen wir uns vielleicht etwas mehr mit den letzten Partien beschäftigen. Und hier sieht es dann nicht mehr ganz so rosig aus.

Gegen Bayern und Bayer 04 hat man verloren. Gegen Leverkusen war man recht chancenlos und hat den Gegner in der ersten Halbzeit auch einfach zu sehr gewähren lassen. Nicht kompakt und nicht konsequent genug agiert. Zumindest die erste Halbzeit war schlecht. Gegen Bayern hat man grundsätzlich ein gutes Spiel gemacht, und etwas Pech mit dem Schiedsrichter gehabt. Aber auch ohne zu sehr auf den Schiedsrichter zu schimpfen, hätte man auch einfach die eigenen Chancen nutzen und noch ausgleichen können. Gegen Frankfurt hat man das Spiel in der zweiten Hälfte aus der Hand gegeben. Gegen Bochum war auch die zweite Hälfte schlecht. Insgesamt sucht man so in der jüngsten Vergangenheit nach einem Spiel, in dem die Mannschaft von Jess Thorup über die gesamten 90+X Minuten konsequent und mutig agiert hat. Kein guter Trend.

Offensiv fehlt Mut und Qualität

Jetzt fragt man sich ja, wie man dem Trend am besten entgegen wirken könnte. Jess Thorup hat sich letzten Samstag dafür entschieden, Elvis Rexhbecaj für Mert Kömür aufzustellen. Die Idee dahinter war, defensiv besser gegen spielstarke Leverkusener zu stehen. Die mutige Alternative wäre gewesen, Mert Kömür erneut von Anfang zu bringen, und Leverkusen selbst mit etwas mehr offensiven Ideen zu beschäftigen. Mir ist die Schlussfolgerung zu leicht, dass Thorup falsch lag, weil er verlor. Ich würde in jedem Fall die mutigere Entscheidung bevorzugen.

Wie will er es diesmal angehen? Mutig oder erneut zurückhaltend? (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Um zu gewinnen, muss ein Team Tore schießen. Gerade damit tut sich der FCA gerade wieder schwer. Aus meiner Sicht hat dies zwei Hauptgründe. Einerseits hat die Mannschaft von Jess Thorup offensiv nicht ausreichend Qualität. Dies hatte man im Winter richtig erkannt. Fälschlicherweise hat man sich nur mit Mergim Berisha verstärkt. Berisha war schon vor seiner Leihe als verletzungsanfällig bekannt. Und fehlt momentan wieder verletzt. Wer weiß, wie es um den FCA stünde, wenn man hier noch einen zweiten qualitativen Zugang getätigt hätte.

Auf der anderen Seite fehlt von allen Seiten die offensive Überzeugung- Thorups „Offensive Mindset“ hat sich in ein „Defensive Mindset“ gewandelt. Er spielt teils mit 9 defensiven und nur 2 offensiven Spielern. Man darf sich dann auch nicht wundern, wenn die Jungs auf dem Rasen jetzt nicht das offensive Feuerwerk zünden. Es ist gar nicht erst vorgesehen. Es gibt schlicht auch keine Signal dafür.

Statement-Spiel gegen Kiel

Kiel ist nun der richtige Gegner zur richtigen Zeit. Es geht daheim gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. Hier wird es sich zeigen, wo der FCA in diesem Jahr steht. Ein Top10-Team lässt sich auch von einer Kieler Mannschaft im Abstiegskampf nicht aus dem Konzept bringen und gewinnt ein solches Spiel souverän, anstatt wie in Bochum schon wieder ins Schwimmen zu geraten.

Die Vorzeichen stehen derweil gut. Selbstvertrauen sollte noch genug vorhanden sein. Das Spiel aus der Hinrunde sollte als Warnung dienen. Jeffrey Gouweleeuw wird nicht gelb-gesperrt fehlen. Ja, Platz 6 ist ein ganzes Stück weg, nachdem der BVB mittlerweile Ergebnisse abliefert. Aber Platz 7 ist nach den Ergebnissen der Konkurrenz noch absolut möglich in dieser Saison und es sollte nun auch das Ziel sein, zu zeigen, warum man es verdient hat, dort auch am Ende der Saison zu stehen.

FCA-Leihen: Nur einer würde aktuell spielen

Mit Leihen ist es beim FC Augsburg ja immer so eine Sache. Oft genug hat der Verein Ergänzungsspieler verliehen, statt sie gegen Ablöse zu verkaufen. Auch in dieser Saison. Andererseits zeigt das Beispiel Henri Koudossou, dass sich Leihverträge auszahlen können. Den 24-Jährigen hatten einige FCA-Fans nach zwei Leih-Jahren in Österreich und den Niederlanden gar nicht mehr auf dem Schirm, dann stand er plötzlich regelmäßig in der Startelf. Und wäre er aktuell nicht verletzt, wären zu seinen 15 Ligaspielen bestimmt noch ein paar dazu gekommen. Eine Leihe kann also funktionieren. Wie sieht es mit den Spielern aus, die im Sommer zurückkehren?

Aktuell hat der FC Augsburg acht Spieler verliehen; die Hälfte davon in die 2. Bundesliga. Wer überzeugt? Wer wäre auch für den aktuellen Kader eine Verstärkung? Und wer hat wohl keine Zukunft beim FCA? Die Leihspieler im Check.

Marcel Łubik: GKS Tychy

Marcel Łubik spielt aktuell in der zweiten polnischen Liga – und das, soweit es von außen zu beurteilen ist, sehr stark. Der 20-jährige Keeper, der in Polen geboren ist, blüht in der Heimat regelrecht auf. In allen 24 Ligaspielen stand er in der Startelf. Er blieb neunmal ohne Gegentor und kassierte nur 26 Tore. Das ist die viertbeste Defensive der Liga, obwohl GKS insgesamt nur Zwölfter ist. Was ebenfalls für Łubik spricht: In acht Partien führte er sein Team sogar als Kapitän aufs Feld.

Für den FC Augsburg hat er noch kein Pflichtspiel absolviert, stand allerdings 47-mal für die U23 auf dem Platz und war regelmäßig auch bei der ersten Mannschaft dabei. Łubik hat einen Profivertrag bis 2026. Wie es mit ihm weiter geht, hängt auch von Nediljko Labrović ab. Setzt sich der ambitionierte Kroate weiter hinter Finn Dahmen auf die Bank? Falls nicht, wäre Łubik dann eine Option für die Nummer zwei? Der FCA soll auch BVB-Reservist Marcel Lotka beobachten. Vielleicht braucht es ihn aber gar nicht. Diese Leihe hat sich in jedem Fall gelohnt.

Patric Pfeiffer: 1. FC Magdeburg

Anders sieht es bei Patric Pfeiffer aus. Der Innenverteidiger war im Sommer zu YB Bern verliehen worden, kam dort verletzungsbedingt aber nur auf zwei Einsätze. Wegen einer Oberschenkelverletzung fiel er mehrere Monate aus, gegen Ende des Jahres spielte er nur in der zweiten Mannschaft. Im Winter entschied er sich in Absprache mit dem FCA für einen Tapetenwechsel – und wechselte auf Leihbasis zum 1. FC Magdeburg.

Dort läuft es mittelmäßig. Wer sich Spiele des FCM angesehen hat, sah einen sehr hölzernen Patric Pfeiffer. Viermal kam er zum Einsatz, gerade gegen den HSV sah der Innenverteidiger sehr tölpelhaft aus. In der Form ist er definitiv keine Option für den FCA, der ja in der Innenverteidigung ohnehin aktuell bestens aufgestellt ist.

Maximilian Bauer: 1. FC Kaiserslautern

Ähnliches gilt für Maximilian Bauer. Es scheint sehr unwahrscheinlich, dass der Niederbayer jemals noch Stammspieler beim FCA wird. Aktuell wäre er nur Innenverteidiger Nummer sechs. Beim 1. FC Kaiserslautern hingegen spielt Bauer immer. In bisher sieben Spielen stand er jedes Mal über die volle Distanz auf dem Platz – und machte seine Sache ordentlich.

In den ersten Spielen gab er der FCK-Defensive die nach dem Abgang von Boris Tomiac verloren gegangene Stabilität und überzeugte im Zweikampfverhalten. Zuletzt hatte er zwar auch ein paar Wackler drin, aber insgesamt kann man ohne Häme sagen: Maxi Bauer ist ein guter Zweitligaspieler. Nicht mehr und nicht weniger.

David Čolina: Velje BK

Im Winter 2023 verpflichtete der FC Augsburg sieben Spieler. Einer von ihnen war David Čolina. Sein Start beim FCA verlief vielversprechend. In seinem ersten Spiel, bei Borussia Dortmund, erzielte der kroatische Linksverteidiger prompt ein Tor. Doch das war es dann auch schon mit dem Positiven. In insgesamt nur sieben Einsätzen konnte Čolina seine Bundesligatauglichkeit leider nie unter Beweis stellen.

Aktuell spielt er in Dänemark bei Velje Boldsklub. Dort ist der 24-Jährige Stammspieler, doch ob er jemals noch eine Option für den FCA ist? Velje ist Tabellenletzter und es scheint schwer vorstellbar, dass Čolina noch einmal für den FC Augsburg relevant wird.

Tim Breithaupt spielt seit dem Winter in Kaiserslautern und kommt hier auch regelmäßig zum Zug, (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Tim Breithaupt: 1. FC Kaiserslautern

Neben Maxi Bauer steht auch Tim Breithaupt konstant in der Startelf des Zweitligisten aus Kaiserslautern. In der Winterpause an den Betze gewechselt, kommt der gebürtige Offenburger bis dato auf sechs Pflichtspieleinsätze. Der Mittelfeldspieler zeigt im Leibchen der roten Teufel solide Leistungen, besticht vor allem durch seine Zweikampfstärke. Ob der 23jährige auch wieder den Sprung in den Kader eines Erstligisten schafft? Scheint nicht abwegig, zumal Tim Breithaupt zu Beginn der Hinrunde beim FCA zweimal in der Startelf stand.

Irvin Cardona: AS Saint-Étienne

Mittelfeldspieler Irvin Cardona wurde in der Winterpause in die Ligue 1 verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Beim FCA hat der Franzose noch einen Vertrag bis 2027, in der Hinrunde war er zu Espanyol Barcelona verliehen. Der variable Offensivspieler kommt in der aktuellen Rückrunde auf sechs Pflichtspieleinsätze, hierbei konnte er zwei Tore erzielen und eine Torvorlage beisteuern. Ob der flinke Franzose in Augsburg nochmals einen Fuß auf den grünen Rasen der WWK Arena setzen darf, steht aktuell noch in den Sternen.

Dion Beljo: SK Rapid Wien

Auch einen seiner Stürmer hat der FCA derzeit verliehen – und zwar ist der Kroate Beljo seit Sommer 2024 an Rapid Wien verliehen. In Österreich zählt der 23jährige zum Stammpersonal, erzielte in 20 Spielen satte neun Tore und steuerte eine Torvorlage bei. In Augsburg hatte Beljo seit jeher einen schweren Stand im Sturm, trotz vieler Vorschusslorbeeren. Er hat einen guten Riecher und weiß, wo das Tor steht – aber ob dies für die erste Fußballbundesliga reicht, ist durchaus fraglich.

Lasse Günther: Karlsruher SC

Ein ehemaliges Nachwuchsjuwel ist derzeit an den KSC ausgeliehen. Die Rede ist von Lasse Günther. 2021 ist er seinerzeit vom Nachbarn aus München in die Fuggerstadt gewechselt, eine große und glorreiche Zukunft wurde ihm bescheinigt. Jedoch wurde Lasse Günther seither konstant verliehen, zuerst nach Regensburg, anschließend nach Wiesbaden und seit Sommer 2024 nun nach Karlsruhe. Beim Zweitligisten kann der pfeilschnelle Verteidiger durchaus überzeugen, wenn er denn im Kader steht und spielt. Von 26 möglichen Spielen absolvierte er 17, mit einer Startelfquote von 46 Prozent. Es gelangen ihm hierbei ein Tor und ein Assist. Es scheint wahrscheinlicher, dass der KSC die Kaufoption zieht, als dass der mittlerweile 22jährige gebürtige Münchner wieder für den FCA spielt.

Stürmer, oh Stürmer

Der FCA ist am Rollen. 8 Spiele ohne Niederlage ist ein eingestellter Club-Rekord. Finn Dahmen ist mittlerweile deutlich über 400 Minuten ohne Gegentor (ja, der Finn Dahmen der zu Beginn seiner Zeit in Augsburg ewig auf sein erstes Spiel zu null warten musste). Damit hat er Marwin Hitz seinen Rekord abgeluchst. Die Abwehr spielt weiterhin formidabel. Alleinig ein Mannschaftsteil mag sich nicht ganz in das Formhoch einreihen: die Stürmer.

Dies kommt nun nicht gerade überraschend. Man muss schon ein paar Spiele zurückschauen, bis man auf das letzte Stürmertor beim FCA stößt. Irgendwann zu Beginn der Serie hat Samuel Essende mit einem Doppelpack dem FCA einen Sieg beschert. Es war wohl noch im Januar. Munkelt man.

Der Jess Thorup die Gesamtaufgabe der Offensive betont, haben Stürmer im Fußballspiel eine Hauptaufgabe: Tore schießen. Und diese erfüllen sie in Augsburg momentan nur selten.

An was hängt es?

Aber warum treffen sie denn nicht, fragt man sich. Bei Samuel Essende ist das Geheimnis am Größten. Vor ein paar Wochen ist er für Philip Tietz aus der Startelf rotiert. Aber warum? Zu Tietz kommen wir gleich, aber Spoiler Alert: Tietz hat in 2025 noch nicht getroffen. Samuel Essende war in der Hinrunde schon einmal aus der Mannschaft rausrotiert, nachdem er gegen Mainz rot sah. Damals kannte man den Grund, im Moment ist es schwieriger zu beurteilen.

Tietz sollte sich eigentlich über die Chance freuen. Derweil ist ihm die Leichtigkeit verloren gegangen, irgendwann. Gegen Freiburg hatte er kurz vor der Halbzeit eine 100%ige Chance, als er frei zum Abschluss kam. Sein Schuß war harmlos und unplatziert. Tietzi weiß, dass er das besser kann. Alleine, er bekommt es im Moment nicht auf den Platz. Der Spieler, der auch in schlechten Phasen ein Leuchtturm ist, ist mitten in der Erfolgsphase zu verkopft. Kannste auch keinem erzählen.

Pfostenfrust anstatt Feierlaune. Auch Frank Onyeka traf gegen Freiburg nur Aluminium. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Am Ende ruhten so gegen Freiburg die Hoffnungen auf Steve Mounié. Mounié kam allerdings bisher in Augsburg noch nicht in Tritt. Er wartet weiterhin auf sein erstes Tor. Und manchmal braucht es einfach ein bisschen Glück, damit der Knoten platzt. Als der Ball kurz vor Ende des Spiels von Mouniés Fuß an den Pfosten ging, fehlte es noch. Bei Mounié scheint es aber eine Frage der Zeit zu sein, bis der Knoten dann doch platzt.

Und wer fehlt? Mergim Berisha ist weiterhin verletzt. Die Situation zeigt, dass der FCA zurecht in der Winterpause im Sturm Qualität nachlegen wollte. Ob Berisha das nächste Stürmertor macht, wenn er nach Verletzung zurückkehrt? Hoffen wir es mal nicht, dass wir so lange warten müssen.

Was Hoffnung macht?

Der FCA erspielt sich sehr gute Chancen. Ja, sehr gut ist richtig. Und der Plural im Satz auch. Und Freiburg steht zu Recht in den TOP4 der Liga. Sportlich mit Ball hat sich Thorups Team über die letzten Spiele gesteigert. War es vor ein paar Wochen noch so, dass die Stürmer nicht getroffen hatten, weil sie den Ball nie in aussichtsreichen Abschlusspositionen erhalten hatten, so hat sich dies geändert. Der FCA kann in der momentanen Fassung fast allen Teams in der Liga das Leben schwer machen und das nicht nur, weil es defensiv sehr schwierig gegen ihn zu spielen ist.

Wo Chancen sind, werden auch Tore fallen! Aber wann? Und wird es auch wirklich ein Stürmer sein, der sie schießt?

Mehr als nur stabil


Dieser Text erschien zuerst -vor dem Heimspiel gegen Freiburg – in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Der FC Augsburg ist in guter Form. Der FCA ist sogar in sehr guter Verfassung. Und wäre hätte das gedacht, dass ich das nach einem Spiel in Gladbach schreiben würde. Ich habe schon so viele schlechte Spiele des FCA in Gladbach gesehen. So viele Trauma erlitten (Koubek WTF!; Maaßen zum Saisonende WTF!). Wenn es nach Gladbach geht, bin ich immer nervös. In unserem Buch zum FCA gibt es ein ganzes Kapitel dazu. Das Kapitel bräuchte seit dem Wochenende einen neuen Abschnitt. Der FCA hat 3:0 in Gladbach gewonnen. Ich reibe mir weiter die Augen.

Aber nicht nur das. Damit ist der FCA seit 7 Spielen in der Liga ungeschlagen. Hat von diesen 7 Spielen 5mal zu null gespielt. Hat mittlerweile über 30 Punkte gesammelt und der Klassenerhalt ist ehrlicherweise nur noch Formsache. Der FCA ist gut dabei und hat sich im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Die Abstände zum Relegationsplatz sind riesig. Was sind die Gründe?

Die Abwehr

Die Abwehr ist momentan das Prunkstück des FCA. Einerseits tendiert Jess Thorup ja nicht dazu, Stammspielern schnell das Vertrauen zu entziehen. Auf der anderen Seite hat er nach Labrovic‘ schlechtem Spiel in Kiel Konsequenzen gezogen und Finn Dahmen wieder in der Bundesliga in den Kasten geschickt. Dahmen dankt es ihm mit seiner bis dato besten Phase im Augsburger Trikot. Er hält dem FCA Punkte fest und ist auch fußballerisch eine große Bereicherung. Er ist ein Klasse-Keeper und ein Top-Rückhalt für das Team im Moment.

Neben dem Torhüter sticht vor allem auch die Innenverteidigung heraus, die stabil aus einer 3er Kette agiert. Jeffrey Gouweleeuw ist hier der stabile Anker, neben dem sich rechts Chrislain Matsima zu einem Unterschiedsspieler gemausert hat. Wer nun daneben spielt, macht qualitativ nicht den großen Unterschied. Zesiger, Schlotterbeck oder Banks bringen alle ihre Leistung, wenn sie gefragt sind und machen die Gruppe zu einem Prunkstück im Kader.

Insgesamt ist die Abwehrarbeit natürlich eine Teamaufgabe. Man mag aber konstatieren, dass die Kernabwehr ihren Rhythmus gefunden hat. Ich habe sie bewusst hervorgehoben.

Immer hellwach: die Abwehr des FCA hier in Person von Chrislain Matsima (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Der X-Faktor

Tore sind nun ein Faktor, der weiter seltener ist als in der Traumwelt gewünscht. Aber andererseits braucht es gar nicht so viele Treffer, um Spiele zu gewinnen, wenn man defensiv nicht anfällig ist. Der FCA hat auch hier Möglichkeiten gefunden, zum Torerfolg zu kommen. Im Groß setzt er auf die individuelle Klasse von Einzelspielern. Man könnte auch sagen: eines Einzelspielers. Die Rede ist natürlich von Alexis Claude-Maurice. Der französische Wunderfuß, der als erster Spieler des FCA in der Bundesliga einen lupenreinen Hattrick produzierte, hat dem FCA mittlerweile mit seinen Toren und Vorlagen viele Punkte beschert.

Es mag an dieser Stelle allerdings daran erinnert werden, dass auch andere ihre offensives Scherflein beitragen. Gegen Gladbach konnten sich Gouweleeuw und Giannoulis mit Assists einreihen. Mert Kömür hat offensiv in diesem Jahr erste Duftzeichen gesetzt, und wir haben sogar mittlerweile Tore nach Ecken geschossen. Dass Keven Schlotterbeck einer der torgefährlichsten Innenverteidiger der Liga ist, ist zudem ein offenes Geheimnis.

Die Mentalität

Auch jetzt laufen nicht alle Spiele nach Wunschvorstellung. Der FCA lässt sich allerdings nicht schnell aus der Ruhe bringen. Gegen St. Pauli konnte man nach Rückstand ausgleichen. Gegen Heidenheim sicherte man sich erst spät den Sieg. Auch gegen Gladbach wirkte es in der Anfangsphase des Spiels als auch in der Phase nach dem Platzverweis nicht so, als ob der FCA an diesem Nachmittag zu neuer Dominanz finden würde.

In der zweiten Halbzeit wendete sich das Platz jedoch. Der FCA fand zurück zur Ruhe und wartete geduldig auf Lücken, die durch die Unterzahl dann auch entstanden. Claude-Maurice erledigte den Rest. Der FCA nahm aber auch dann in Führung nicht den Fuß vom Gas, sondern schoss die notwendigen Tore, um einen entspannten Sieg feiern zu können und brachte das Ergebnis zu null über die Ziellinie. Es ist selten, dass der FCA einen Gegner so klar und eiskalt für seine Fehler wie Gladbach am Wochenende. Es ist ein Zeichen dafür, wie diese Mannschaft insgesamt gereift ist und sorgt dafür, dass man sich die Spiele des FCA momentan mit einer gewissen Gelassenheit anschauen kann. Die Tabellensituation suggeriert Langeweile, der Trend ist aufregend. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass wir in dieser Saison nicht zittern müssen. Ob dies nur mit Blick nach unten so bleibt, werden wir sehen. Der FCA ist nicht nur stabil, er kann die anderen Vereine in diesem Jahr noch ein bisschen mehr ärgern.

Auf der Suche nach dem X-Faktor

Nach einer Weile kennt man Trainer und ihre geliebten Formulierungen immer besser. Bei Jess Thorup ist regelmäßig vom X-Faktor die Rede. Alexis Claude-Maurice hat ihn. Ruben Vargas oder Ermedin Demirovic hatten ihn. Und Samuel Essende hatte ihn auch schon. Scherzhaft könnte man meinen, Samuel Essendes Torjubel wäre mittlerweile ein X-Faktor Jubel und kein Wolfsjubel mehr. Der X-Faktor ist omnipräsent. Zumindest in unseren Wünschen.

In manchen Spielen in dieser Saison war es bisher auch der fehlende X-Faktor, der einen außerhalb des Platzes zur Verzweiflung trieb. Der FCA tut sich zeitweise sehr schwer, offensiv wirklich für Gefahr zu sorgen und hatte in manchen Partien nur noch zwei Offensivspieler auf dem Platz. Essende und Tietz sind sich als Spielertypen zu ähnlich und ergänzen sich nicht gut genug. Ein zweiter Stürmer müsste mehr spielerische Elemente mitbringen. Alcxis Claude-Maurice kann da vorne wirbeln, wäre aber vielleicht im offensiven Mittelfeld besser aufgehoben. Die Varianten ganz vorne waren vor der Winterpause vor allem durch den Ausfall von Yusuf Kabadayi nicht gerade üppig. Im Winter verliesen zudem Ruben Vargas und Masaya Okugawa den Verein. Rein zahlenmäßig wurde es damit nicht besser.

Nachjustierung

Der FCA schaute sich im Winter auch deshalb auf dem Transfermarkt nach Spielern um, die hier direkt hätten helfen können und eine Alternative gewesen wären. Dies liegt auch daran, dass Jess Thorup Flexibilität bzgl. des Spielsystems etwas aufgegeben hat, um Automatismen zu schaffen und die Räder besser ineinander greifen zu lassen. Der zweite Offensivspieler an vorderster Front wird also dringender benötigt, als noch zu Saisonbeginn und stellte am Ende der Transferperiode auch die einzige Bedarfsposition dar.

Die zweite Position, für die eine Verstärkung sinnvoll war, war die Innenverteidigung. Hier hat man mit Cédric Zesiger einen erfahrenen Spieler aus Wolfsburg bis zum Saisonende geliehen. Trainer Thorup kann somit weiterhin auf seine mittlerweile bewährte 3er-Kette setzen und hat hierfür für die Rückrunde hoffentlich genügend Alternativen. Zumindest in der Abwehr.

Optionen für den Sturm

Die offene Stelle für den Sturm war dabei schwerer zu besetzen. Hier hätte man evtl. sogar schon im Sommer etwas gemacht, so denn alle Voraussetzungen erfüllt gewesen wären. Dies ist aber schwierig. Einerseits braucht es einen Spieler, der seine Qualität schon unter Beweis gestellt hat. Andererseits muss der Spieler genau dieses Profil eines mitspielenden Stürmers mitbringen, das Deniz Undav dem FCA erst unlängst vorgeführt hat. Und als letztes muss der Spieler für den FCA auch wirtschaftlich eine sinnvolle Option darstellen.

In der abgelaufenen Transferperiode holte man nun Mergim Berisha zurück, der den FCA vor 1,5 Jahren gen Hoffenheim verlassen hatte. Berisha, der in Augsburg zum Nationalspieler reifte und über dessen sportliche Qualität man sich nicht sorgen muss. Um seine Gesundheit schon eher und wie er sich ins Teamgefüge einfügt, nachdem sein bester Kumpel Ermedin Demirovic mittlerweile in Stuttgart spielt. Die Sorgen um Berishas Gesundheit haben sich dann auch direkt realisiert. Berisha verletzte sich in der ersten Trainingswoche und fällt mehrere Wochen aus.

Neue Ideen für Marius Wolf am Seitenrand? Alleine, gefruchtet haben sie noch nicht. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Ich war dabei vor der Verletzung kein Gegner des Berisha Transfers. Eine Leihe für das halbe Jahr ohne Kaufpflicht, ist für den FCA mit wenig Risiko verbunden. Berisha kann im Saisonendspurt vielleicht immer noch wichtige Impulse geben. Und wenn nicht, dann war es den Versuch wert, weil der Stürmermarkt grundsätzlich kompliziert ist. Ich hätte mir aber in jedem Fall gewünscht, dass der FCA neben Berisha noch einen zweiten offensiven Transfer getätigt hätte. Thorup hat für die Offensive schlicht nicht viele Optionen. Eine mehr, auch mit Hinblick auf das Risiko der Berisha-Verpflichtung, wäre gut gewesen.

Bald mehr X-Faktor?

Insgesamt ist der FCA allerdings auf der richtigen Fährte, wenn er mehr Spieler mit dem X-Faktor verpflichten will. Systemisch gibt es nur begrenzte Möglichkeiten, wenn man auf ein recht zentrumslastiges Spiel ohne offensive Außen setzt. Da hilft es prinzipiell die Qualität auf den offensiven Positionen zu erhöhen und mehr Optionen auch für unterschiedliche Spielsituationen zu schaffen.

Andererseits muss Thorup mehr Offensive mit der Mannschaft erarbeiten. Gerade die Schienenspieler auf den Außen geben deutlich zu wenig Impulse im Offensivspiel. Die Anzahl ihrer Torbeteiligungen spricht eine deutliche Sprache, gerade bei Marius Wolf (1 Tor, 1 Vorlage). Ich hadere mit Marius Wolf’s Leistungen nicht nur, weil er im defensiven Kopfballduell wie gegen St. Pauli untätig ist, sondern eben auch, weil es an offensiven Impulsen mangelt, die diese Schwächen überdecken würden. Hier sehe ich Thorup in der Pflicht, gerade auch die Schienenspieler vertikal offensiv integriert zu bekommen.

Der FCA hat einen wichtigen Baustein gelöst: er hat zu defensiver Stabilität gefunden und spielt regelmäßig zu null. Die nächste Herausforderung ist es nun, offensiv den Gegner mehr zu binden und mehr Torgefahr zu entwickeln. Ich war gegen Mainz mit Menschen im Stadion, die auswärts in Kiel dabei waren. Hier ist man über die letzten Auswärtsspiele und die Entwicklung schon sehr glücklich. Jetzt gilt es aus den eigenen Ansätzen mit Ball offensiv mehr zu machen. Dann kann der FCA auch mit Blick auf die Bundesliga-Tabelle noch zum X-Faktor werden.

Ein bleibender Eindruck?

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette bei presse-augsburg.de.

Als Fan des FC Augsburg sind es momentan nicht die schlechtesten Zeiten. Der Club steht mit 16 Punkten aus 13 Partien zwei Wochen vor Weihnachten im Mittelfeld der Tabelle. Ja, man kann noch abrutschen. Das Tabellenbild hat mir aber schon mal mehr Schrecken eingejagt als momentan. Dazu kommt, dass Verlieren momentan beim FCA nicht sehr häufig vorkommt. Gegen die Bayern in der Allianzarena musste man in der zweiten Halbzeit die Flügel strecken. Die Niederlage zuvor war am 19.10. in Freiburg. Ergebnisseitig kann man sich nun nicht beschweren.

In dieser Woche ist zudem etwas passiert, was in Augsburg Seltenheitswert hat. Der FCA ist ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Glorreich ging es weder zu Hause gegen Schalke noch nun auswärts in Karlsruhe zu. Der FCA hatte sogar einiges an Glück, um in der Nachspielzeit der Verlängerung noch auszugleichen und dann im Elfmeterschießen zu gewinnen. Bei diesem Erlebnis überlagert bei mir als jemand, der im Stadion live im Gästeblock war, die Euphoriewelle und das seelige Gefühl nach dem Ende, den Frust und Ärger über die sportlich ungenügende Leistung.

Zwischen Frust und Zufriedenheit

Dieser Zwischenraum zwischen „Ach, passt schon“ und „Was spielen die eigentlich wieder für einen Scheiß“ ist dann auch das momentane, tägliche Brot des FCA-Fans. Einerseits hat man sich gegen die Bayern gut gehalten, andererseits kam man in der zweiten Halbzeit kaum mehr aus der eigenen Hälfte raus. Einerseits hat man gegen Bochum gewonnen, andererseits war es offensiv sehr mau und man brauchte einen Elfmeter für das einzige Tor. Einerseits hat man gegen Hoffenheim einen Punkt geholt, andererseits war der Gegner nicht in der besten Verfassung und es hätte auch mehr sein dürfen.

Diese Liste ließe sich nun beliebig fortführen. Einerseits haben wir beim FCA schon schlimmere Zeiten erlebt, andererseits hat doch selbst Michael Ströll im Sommer von Sexyness gesprochen. Und hat nicht Jess Thorup immer vom „Offensive Mindset“ gesprochen? Die Erinnerungen verschwimmen schon ein bisschen, und man mag es nicht mehr so ganz glauben, wenn man all die Spiele in der letzten Zeit gesehen hat.

Das Selbstbewusstsein wächst, und bleibt hoffentlich. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Die Entwicklung

Derweil ist die sportliche Entwicklung schlüssig, wenn man sie mit ein bisschen Abstand betrachtet. Nach der ersten guten Rumpf-Saison unter Jess Thorup und dem großen personellen Umbruch im Sommer war der Trainer wohl sehr darauf aus, sportlich direkt bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Einzig, defensiv wollte es so gar nicht funktionieren. Heidenheim, Leipzig beides Desaster. Zu Hause gegen Mainz und Bremen Gegentore ohne Ende. Ja, auch in Freiburg sah es nicht gut aus.

Der Fokus rutschte also auf die Defensive. Hinten gut stehen, den Gegner zu Fehlern zwingen. Und man gewann mit dieser Devise gegen Dortmund und Bochum. Punktete gegen Hoffenheim und auswärts in Wolfsburg. Not too bad, wie man heutzutage sagt. Aber abseits aller Pokaleuphorie ja auch recht traurig, was man da so auf dem Rasen beobachten durfte.

Warum habe ich diese Woche nicht nur theoretisch Hoffnung? Weil ich am Samstag in Frankfurt vor Ort war. Und dort war es defensiv gut, als auch offensiv mit Plan. Tietz/Essende wirkten wie ein eingespieltes Sturmduo und legten sich gegenseitig die Bälle auf. Wolf konnte über rechts immer wieder mit nach vorne stoßen. Und man schoss in Frankfurt 2 Tore und konnte beim 2:2 einen Punkt mitnehmen. Verdient, auch weil Labrovic ein Granatenrückhalt im Moment ist (Ja, es war die Woche der Torhüter. Grüße gehen raus an den Elfmeter-Killer Finn Dahmen nach seinem Pokalauftritt. Liebe für euch beide).

Zementieren

Zwei Spiele sind es jetzt noch bis zur Winterpause. Gegen Leverkusen und Kiel. Und die Ausgangslage ist eindeutig. Der FCA muss gegen Leverkusen erneut diesen Mut zeigen, der gegen Frankfurt so viel Spaß gemacht hat. Und -auch wenn Jess Thorup, das vor dem Spiel gegen Kiel wieder klein reden wird – in Kiel auswärts kontrolliert gewinnen. Und damit den positiven Eindruck und die Tendenz zementieren, die ich zumindest in dieser Woche habe. Es geht – gefühlt – voran. Genug? Die nächsten beiden Wochen werden es zeigen.

Mut zur Idee

Ich bin immer noch total geflasht von Mittwochabend. Das Erlebnis in Karlsruhe war großartig, zumindest im Auswärtsblock bei totaler Eskalation am Ende eines zermürbenden Abends. Live im Stadion kann man diese Momente nur lieben. Das ist Fußball. Das ist, was ich will.

Jetzt regnet es und ich mache mich nachher auf den Weg ins Waldstadion in Frankfurt. Was braucht es heute gegen eine starke Eintracht: Mut! Ohne Mut kann man die Punkte direkt abgeben. Und Mut kann man auf unterschiedlichen Ebenen haben.

Personal

Die Beine werden bei dem ein oder anderen müde sein am Ende der englischen Woche. Der Kopf vielleicht auch. Jetzt heißt es, die Jungs zu finden, die es heute reißen können. Jess Thorup wechselt eigentlich nicht groß in der Startelf. Aber für heute könnte Mut auch bedeuten, den formstarken Spielern eine Chance zu geben.

Arne Maier gehört nach seinem Ballverlust gegen Karlsruhe für mich nicht dazu. Aber Samuel Essende kann im Sturm den Unterschied machen und sollte wieder beginnen. Evtl. sogar für Philipp Tietz, der dann mit Power von der Bank kommen kann (meine Liebe für Philipp Tietz ist dennoch ungebrochen). Ruben Vargas hat gegen Karlsruhe den Ausgleich gemacht. Wie wäre es für ihn mit einer Chance von Anfang an? Oder mit Mert Kömür, der auch für Wirbel gesorgt hat?

Sportliche Idee

Dann braucht es mindestens eine sportliche Idee, um zu Chancen zu kommen. Es geht nicht um einen Punkt. Es geht darum, einen Weg zu finden, der zum Sieg führen könnte. Ich kann mich an ein Spiel gegen Frankfurt erinnern, bei dem man die Eintracht mit langen Seitenverlagerungen auseinander nehmen konnte. So einen Aufhänger brauchen wir heute auch wieder.

Der FCA ist sportlich zuletzt extrem ausrechenbar gewesen. Es braucht neben defensiver Stabilität auch ein bisschen Flexibilität, um Gegner vor ungekannte Herausforderungen stellen und Schwächen ausnützen zu können. Ja, gegen Bayern sah das in der ersten Halbzeit okay aus. In der zweiten ist man aber gar nicht mehr in Richtung gegnerisches Tor gekommen und hier hat das Team hoffentlich angesetzt. Der FCA muss gefährlich sein. Zumindest in einzelnen Situationen.

Tore, um zu gewinnen

Es kann ein jeder verstehen, warum der Fokus nach dem Saisonstart auf der defensiven Stabilität lag. Um aber auch gegen stärkere Gegner eine Chance haben zu können, muss der FCA sich offensiv Möglichkeiten erspielen. Nicht zu defensiv denken. Angreifen. Nicht spielen, um nicht zu verlieren. Spielen, um zu gewinnen. Spielen, um Tore schießen zu wollen.

Jess Thorup hat immer wieder das „Offensive Mindset“ angesprochen. Offensive passiert vor allem in des Gegners Hälfte. Man arbeitet sich auf des Gegners Tor zu. Daneben muss der FCA dann auch seine Chancen nutzen. Dafür muss er diese aber erstmal haben.

Wenn ich mich nachher gleich in die Kälte bewege, dann will ich das sehen. Ausreden gibt es keine. Die Eintracht hat auch eine englische Woche gespielt und im Pokal sogar deutlich verloren. Jess Thorup ist seit über einem Jahr da. Die Zeit ist jetzt, genau in diesen Spielen. Auf geht’s Augsburg, kämpfen und siegen!

Pflichtspiele

Die Partie gegen den FC Bayern hat erneut gezeigt, dass der FC Augsburg im Moment sehr bemüht ist, Ergebnisfußball zu spielen. Über die gesamte Distanz hat es gegen die Bayern nicht gereicht. Über den Ansatz kann man sich streiten. Wenn es schief geht, dann bereitet es niemandem Freude, wenn des Gegners Tor gefühlt durch eigene Angriffsbemühungen überhaupt nicht bedroht war. Man darf sich aber fragen, ob die Partie gegen den FC Bayern eine große Aussagekraft hat.

Aber auch der Blick aufs große Ganze hilft nicht besonders weiter. Insgesamt hat der FC Augsburg eine Partie der letzten 5 gewonnen, was rein ergebnistechnisch Abstiegskampf verheißt. Und so kommt es in den 5 Spielen bis Weihnachten nun darauf an, die nötigen Siege einzufahren. Und ja, dafür muss man zwangsläufig Tore schießen. In diesen Tagen wird auch über den Trainer geredet. Jess Thorup hat nun eine machbare, aber schwere Aufgabe vor sich. Ich hoffe, er findet das „Offensive Mindset“ wieder. Es ist schon fast egal wie. Hier kommen die Spiele, in denen der FCA bis Weihnachten abliefern muss:

Zu Hause gegen Bochum (30.11.)

Bochum ist Letzter in der Tabelle. Bochum hat schon den Trainer gewechselt, aber eher uninspiriert hin zu Dieter Hecking. Bochum ist unangenehm zu spielen, der FC Augsburg muss aber in dieser Saison zeigen, dass er gegen einen Gegner, der klar mit dem Rücken zur Wand steht, zu Hause das Spiel kontrollieren und gewinnen kann. Der Kader des FC Augsburg ist – auch wenn Giannoulis und Schlotterbeck fehlen – dem der Bochumer überlegen. Der FCA hat zu Hause schon zu viele Punkte liegen lassen. Es ist Zeit in diesem Pflichtspiel abzuliefern und Bochum in die Schranken zu weisen.

Hübsch muss es nicht werden, aber effektiv. Der FCA braucht bis Jahresende Ergebnisse. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Im Pokal in Karlsruhe (04.12.)

Karlsruhe ist ein guter Zweitligist, in einer engen Liga. Aber es ist Dezember und der FCA hat das erste Mal seit vielen Jahren eine gute Chance im Pokal zu überwintern. Diese Chance muss das Team von Jess Thorup nutzen. Auch hier gibt es keine Ausreden. Es ist ja jetzt nicht so, dass ich erwarte, dass man die Karlsruher her spielt. Es ist aber schon so, dass der Anspruch ist, hier weiterzukommen. Gegen Schalke hatte man in der zweiten Halbzeit Probleme. Gegen Karlsruhe darf es nun keine Ausreden geben. Weiterkommen ist Pflicht, damit der FCA in 2025 noch von mehr träumen darf.

Auswärts gegen Kiel (21.12.)

Das letzte Spiel des Jahres ist immer besonders wichtig, weil man das Gefühl des letzten Spiels mit ins neue Jahr mitnimmt. Dazu kommt, dass man zwischendurch gegen Frankfurt und Leverkusen ran muss. Und: der FCA muss einfach in diesem Kalenderjahr in der Bundesliga noch auswärts gewinnen. So sehr ich auf die Partie in Frankfurt hoffe, so sehr musss es in Kiel passieren. Der FCA muss gegen den Aufsteiger aus Kiel in Kiel gewinnen und mit einem guten Gefühl ins neue Kalenderjahr gehen.

3 von 5 Partien quasi gewinnen zu müssen, ist die sportliche Realität des FCA hin zum Jahresende 2024. Viel wird über Spielweise und Taktik der Mannschaft gesprochen. Der ein oder andere sieht auch bei Jess Thorup eine Tendenz, die in Augsburg schon Trainer vor ihm ereilt haben: das ansprechende taktische Konzept (Stichwort: „Offensive Mindset“) wurde über Bord geworfen und gegen hilflosen und hässlichen Ergebnisfußball ausgetauscht. Aber warum?

Ich finde: es wird sich nun gegen die „schwächeren“ Gegner zeigen, wie weit die Mannschaft unter Jess Thorup ist. Hier zeigt sich nun, ob der FCA der gestandene Bundesligist ist, der er sein will. In den beiden anderen Partien gegen Leverkusen und Frankfurt ist wohl nicht viel zu holen. Aber auch in diesen Partien kann der FCA Mut beweisen. Mut und „Offensive Mindset“. Und Bonuspunkte sammeln. Und dann schauen wir mal, was uns unter dem Weihnachtsbaum erwartet.

Surprise, Surprise

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Als der FCA im Sommer auf dem Transfermarkt unterwegs war, verpflichtete der Club Spieler, die in Augsburg keiner kannte. Matsima, Onyeka und Claude-Maurice im Speziellen, sorgten neben Samuel Essende für Fragezeichen. Was konnte man von diesen Spielern erwarten? Dazu gab der FCA kaum Geld für seine Neuzugänge aus. So günstig, kann doch niemand gute Spieler verpflichten. Nach ein paar Wochen nun ist klar: Surprise, Surprise, die Jungs können was. Dem FCA ist dabei einiges gut gelungen im Sommer auf dem Transfermarkt, gerade wenn man sich unterschiedliche Merkmale der Spieler anschaut:

Die Erfahrenen

Der FCA hat Spieler dazu geholt, die dem Kader Substanz geben. Ja, es wurde zuletzt unter anderem im sehr hörenswerten FCA-Spezial des Rasenfunks mit Gast Florian Eisele festgestellt, dass der FCA vielleicht im nächsten Sommer nicht direkt erneut die großen Millioneneinnahmen generieren wird. Dies liegt aber an etwas Positiven: der FCA hat im Sommer auch Erfahrung in den Kader dazu geholt.

Das war 1. bitter notwendig. Mit Demirovic, Dorsch, Uduokhai u.a. sind dem FCA eben auch Spieler abhanden gekommen, die schlicht und einfach auch Matchpraxis auf hohem Niveau mitbringen. Diese Erfahrung sorgt für weniger deutliche Ergebnisse und trägt nun auch in der letzten Phase dazu bei, dass die Mannschaft solider liefert (und zuletzt nicht mal mehr in Wolfsburg verloren hat).

In diese Kategorie fallen die Verpflichtungen von Marius Wolf, Dimitrios Giannoulis und Keven Schlotterbeck. Auch Frank Oneyka fällt in diese Kategorie, auch wenn man Frank the Tank nur für eine Saison ausleihen konnte. Für alle Neuzugänge dieser Kategorie hat man kaum etwas bezahlt. Transfererlöse wären topp, sind aber nicht unbedingt notwendig.

Ergänzung in die Breite

Man konnte im Sommer vortrefflich debattieren, ob der FCA einen neuen Keeper braucht. Als Außenstehendem war einem nicht so klar, wie lange Finn Dahmen verletzt sein würde. Mit Tomas Koubek wäre ich ungern als Vertretung in die Saison gestartet, gerade nach den Partien im Saisonabschluss. Nedi Labrovic war damit vornehmlich ein Luxustransfer, eine Investition in die Breite des Kaders. Aber wie sehr hat sich dieser Transfer jetzt schon ausgezahlt? Labrovic hat sich zum sicheren Rückhalt der Mannschaft gemausert und Finn Dahmen wird sich vorerst schwer tun, den Weg zurück in die Mannschaft zu finden.

Auch Steve Mounié packe ich erstmal in diese Kategorie. Mounié hat mit Sicherheit selbst den Anspruch erfahrene Verstärkung zu sein, und wenn die Stürmerform erstmal kickt, dann kann das noch gut passieren. Die Saison ist lang. Momentan hat Philipp Tietz auch die Nase vorne, weil er emotionaler Leader des Teams und eine Pressingmaschine ist. Aber Mounié wird weitere Chancen zweifellos bekommen.

Frank Onyeka ist seit seiner Ankunft in Augsburg im Dauereinsatz. (Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images)

Die X-Faktoren

Was für den FCA in der sommertransferperiode unerlässlich war: offensive Unterschiedsspieler zu finden. Demirovic war an sehr vielen Toren letztes Jahr beteiligt und irgendwer musste da in die Bresche springen. Bisher zeigen zwei Offensivspieler dieses Jahr das Potential dazu, hier absolute Verstärkungen zu sein (und nein, Keven Schlotterbeck ist trotz seiner Tore und Vorlagen keiner davon).

Einerseits ist hier Samuel Essende zu nennen, der definitiv weiß, wo das Tor steht. Essende hat Thorups Vertrauen nach seinem Platzverweis gegen Mainz ein bisschen verloren, aber er hat definitiv das Zeug dazu in der Bundesliga 10+ Tore in einer Saison zu machen. Zu gut sind seine fußballerischen Fähigkeiten, seine Athletik und seine Abschlussqualitäten.

In diese Kategorie fällt definitiv auch Alexis Claude-Maurice. ACM kam ablösefrei aus Frankreich, warum weiß niemand so genau. Nach über 100+ Ligaspielen in der Ligue 1 ist die Bundesliga anscheinend die absolut richtige Bühne für ihn. Er kann einiges mit dem Ball, sich Platz verschaffen, aus der Distanz abschließen und hat den FCA eigenfüßig durch den Oktober gezogen. Wenn das kein Unterschiedsspieler ist, wer dann?

Die Talente

Trotzdem hat der FCA nicht vergessen, auch wieder Talente zu holen. Spieler des Spiels gegen Hoffenheim war nämlich Chrislain Matsima, der aus Monaco zum FCA kam. Der Junge ist halt mal einfach französischer Internationaler und dort durch die Jugendmannschaften gelaufen. Sieht man seine Qualität jetzt schon? Aber hallo. Ich glaube, da hat der FCA einen Volltreffer gelandet. Werden wir lange Spaß an ihm haben? Wahrscheinlich nicht, oder aber nur durch Weiterverkaufsbeteiligungen.

In diese Kategorie fällt auch Yusuf Kabadayi. Der Neuzugang aus der Bayern-Jugend, nach einem Abstecher zu Schalke 04, zeigt auch schon, dass die Bundesliga kein zu großer Sprung für ihn ist und konnte auch schon seinen Torriecher unter Beweis stellen. Er bekommt unter Thorup seine Einsätze – genau wie auch Mert Kömür aus dem eigenen Nachwuchs – und wird uns noch weiter positiv überraschen, wenn er das Trainer-Feedback annimmt und geduldig weiterackert. Auch in ihm sehe ich eine wertvolle Verstärkung.

Noch nicht am Ende

Hatte der FCA einen guten Transfersommer? Diese Frage kann zu diesem Zeitpunkt nur mit ja beantwortet werden. Ich hatte ursprünglich versucht, eine TOP5-Liste der Sommertransfers zu erstellen, bin aber daran gescheitert. Zu viele Verpflichtungen finde ich aus den unterschiedlichsten Gründen gut. Ich mag Matsima, ACM, Essende genau wie Schlotterbeck, Labrovic und Giannoulis. Bei Wolf und Mounié aber auch Kabadayi sehe ich noch einiges an Luft nach oben. Und auch Onyeka ist ein guter Transfer gewesen, auch wenn ich ihn jetzt schon gerne fest beim FCA gesehen hätte.

Bei dem riesigen Umbruch im Sommer war klar, dass die Mannschaft eine gewisse Anlaufzeit braucht, bis sie sich findet. Bis sie Selbstvertrauen tanken konnte. Diese Phase, auch mit hässlichen Auswärtsniederlagen, haben wir hoffentlich hinter uns. Dafür steht das Team aber schon recht solide da, ist in der Bundesliga im Mittelfeld platziert und im Pokal weiterhin dabei.

Darf man dezent Hoffnung auf mehr haben? Warum denn nicht. Einerseits muss man festhalten, dass der FCA zu Hause eine Macht ist. Ja, man hat gegen Mainz und Bremen Punkte liegen lassen, aber diese Dummheit ist Vergangenheit. Das Team hat es wohl geschafft, dass die Gegner momentan ungern nach Augsburg reisen. Es wackeln dann auch wieder Trainerstühle in der Republik. Viele Grüße nach Hoffenheim an dieser Stelle.

Mit den hergeschenkten Heimpunkten läge man momentan knapp hinter den Champions League Rängen. Hätte, wenn und aber. Das Team muss sich nun nicht unendlich verbessern, um diese Saison noch für die ein oder andere zusätzliche Überraschung zu sorgen. Thorup hat zuletzt die richtigen Hebel gefunden, in dem er die Defensive gestärkt hat. Wenn jetzt wieder ein Hauch mehr Offensive zurück in den Gameplan findet, dann ist mit dem FCA zu rechnen. Ja, zwischendurch hat der große Umbruch für dezent Sorgenfalten gesorgt. Momentan ist die Richtung für mich klar erkennbar, und wenn der FCA die Länderspielpause nun gut zu nutzen weiß, dann werden wir in den nächsten Monaten noch den ein oder anderen Gegner kalt erwischen.

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