Jetzt kommt es darauf an

5 Spiele hat der FC Augsburg nach der Winterpause gespielt und 5 Punkte geholt. Was erstmal nicht nach einer riesen Ausbeute klingt, ist angesichts der Gegner genau im Erwartungshorizont. Ein einfaches Spiel war nicht dabei. Platz 11 nach 21 Spielen mit 23 geholten Punkten sind beachtlich. Wenn man den missglückten Start in die Betrachtung einbezieht, ist die sportliche Positionierung stark.

Wohin jetzt?

Man kommt nicht umhin sich zu fragen, was das mit dem FC Augsburg in dieser Saison noch wird. Ich habe Trainer Jess Thorup auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Mainz direkt zu dem Ziel des Teams basierend auf dieser Ausgangssituation gefragt. Es schien, als ob er mit der Frage so nicht gerechnet hätte. Man will weiter von Spiel zu Spiel schauen. Nun als erstes gegen Mainz auswärts gewinnen.

Ich habe darauf hin nachgefragt, ob er nicht befürchtet, dass es auf Grund der tabellarischen Situation zu einem Druckabfall kommen könnte. Jess Thorup stellte darauf hin klar, dass intern sehr wohl ambitionierte Ziele vorhanden wären und jeder Spieler wüsste, worum es insgesamt geht. Also: Intern gibt es sehr wohl einen klar formulierten Anspruch und eine Zielsetzung für die Saison. Nur nach außen kommunizieren wird man diese nicht, um sich keinen zusätzlichen Druck zu machen. Und so wie wir Jess Thorup kennengelernt haben, geht der Blich intern sicher nicht nach unten.

Wer nach oben will…

… der muss auswärts gegen Mainz gewinnen. Ich gehe sogar noch weiter. Es muss dem FCA gelingen, gegen Mainz nicht nur zu gewinnen, sondern den Mainzern ihr Spiel aufzuzwingen. Intensiv, im Pressing und Abschluss. Das bedeutet auch, dass sich der FCA endlich mal keine Aussetzer in der Defensive z.B. bei Standardsituationen erlauben darf.

Wenn es nach oben gehen soll, gilt es die letzten Unsicherheiten z.B. bei Finn Dahmen und den hohen Bällen abzustellen. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Es ist seit einer ganzen Weile erstmal wieder ein richtungsweisendes Spiel. Darmstadt war heimstark, eklig. Mainz hat zwar jetzt einen neuen Trainer, aber die Zeit war kurz und die Tabelle spricht für sich. Es kann keine Ausreden geben.

Das beste Team

Jess Thorup ist dabei ein Trainer, der – obwohl er immer wieder die Bedeutung des Konkurrenzkampfs in der Mannschaft für die Entwicklung der Spieler betont – grundsätzlich seiner Stammelf vertraut. Er hat im Zuge der Pressekonferenz hier auch betont, dass es nicht darum geht, einzelnen Spielern Minuten aus pädagogischen Gründen zu geben, sondern das beste Team auf dem Rasen zu haben. Man mag sich fragen, ob das beste Team gegen Leipzig auch das beste Team gegen Mainz ist. Die Gegner verfolgen unterschiedliche Ansätze und vielleicht ist nicht mehr das gleiche Personal das passende?

In jedem Fall wird es für Jess Thorup entscheidend sein, ein Team auf den Rasen zu schicken, dass auch in der ersten Halbzeit auswärts die Oberhand gewinnen und in Führung gehen kann. Gerade auswärts war die Herangehensweise dann doch eher abwartend in den letzten Spielen und man ist grundsätzlich immer in Rückstand geraten. Mit oder ohne Wechsel in der Aufstellung: das gilt es zu ändern.

Euphoriewelle am Start?

Lieber niedrige Erwartungen setzen und diese dann übertreffen. Da bin ich ja gerne dabei. Ab einem gewissen Punkt wird Tiefstapelei aber nicht mehr glaubwürdig sein. Ich hoffe, der FCA kommt sehr schnell an diesen Punkt. Ich blicke schon seit einiger Zeit sehr positiv auf die sportliche Entwicklung unter Jess Thorup und wenn der FCA jetzt, in den Spielen gegen potentiell schwächere Gegner, weiter fleißig Punkte sammelt, wird die Saison sich vielleicht sowieso verselbstständigen. Endlich mal kein Abstiegskampf. Endlich mal genießen und feiern.

Heute gegen Mainz wird sich zeigen, ob dieses Team in der Lage ist, seine Hausaufgaben zu erledigen. Ich bin schon seit Tagen angespannter als sonst. Ja, es ist nur ein Spiel. Ein Spiel, das wie kaum eines interessant ist, um zu sehen, ob wir uns selbst etwas vorgemacht haben. Oder, ob wir träumen dürfen.

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

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