Jeff-Sache

Wenn der FC Augsburg am Sonntag gegen den SC Freiburg spielt, wird ein Mann fehlen, der fast unverzichtbar ist: Jeffrey Gouweleeuw. Der Innenverteidiger ist gelbgesperrt.

Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass man im Jahr 2024 vor einem FCA-Spiel noch über die Qualitäten des langjährigen Kapitäns schreiben darf. Seine Zeit in Augsburg schien abgelaufen. Doch dann kämpfte sich der 32-Jährige zurück, verlängerte seinen Vertrag – und ist mittlerweile gesetzt.

Im Sommer hieß es, der FCA werde den auslaufenden Vertrag mit Gouweleeuw nicht verlängern. Damals war noch Stefan Reuter für die Kaderplanung verantwortlich. Der einstige Manager erklärte öffentlich, man wolle „eine neue Struktur und Hierarchie.“ Ohne Gouweleeuw. „Deswegen haben wir Jeff frühzeitig mitgeteilt, dass sein 2024 auslaufender Vertrag nicht verlängert wird.“ Gleichzeitig verlor der Niederländer das Kapitänsamt an Ermedin Demirovic.

Eine Zukunft in Augsburg über 2024 hinaus schien ausgeschlossen. Bis September fehlte Gouweleeuw wegen einer Sprunggelenksverletzung. Thorup-Vorgänger Enrico Maaßen setzte in der Defensive auf Maxi Bauer und Patric Pfeiffer. Am 4. Spieltag wechselte er dann gegen Leipzig Gouweleeuw ein und der Innenverteidiger überzeugte. Fortan stand er in jedem Spiel in der Startelf. Daran änderte auch der Trainerwechsel nichts.

Vertrag verlängert

Gouweleeuw bildet gemeinsam mit Felix Uduokhai eine sattelfeste Defensivzentrale. Der FCA hat zwar schon 40 Gegentore. Davon gehen aber mehr auf das Konto von FCA-Keeper Finn Dahmen als auf das des Niederländers. Egal bei welchem Statistikportal man nachsieht, Gouweleeuw zählt überall zu den Top 3 Augsburgern in puncto Zweikampf- und Passquote. Allen voran seine langen Bälle auf Demirovic, Vargas oder Jensen können eine Waffe sein. Darüber hinaus schaltet sich der 32-Jährige diese Saison immer wieder in die Offensive ein. Meist über rechts geht es in Richtung Grundlinie oder direkt ins Zentrum. Dieser zusätzliche Offensivdrang gefällt sehr gut, gegen Wolfsburg bereitete er so einen Treffer vor.

Dementsprechend kam es wenig überraschend, dass der FCA im Januar den auslaufenden Vertrag mit Gouweleeuw verlängerte. Das neue Arbeitspapier gilt bis 2025, mit Option auf ein weiteres Jahr. FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic sagte damals: „Jeff hat in der Hinrunde mit konstant sehr guten Leistungen dazu beigetragen, dass sich das Team stabilisieren konnte und unsere Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht hat. Jeff soll auch in Zukunft ein wichtiger Eckpfeiler unserer Mannschaft sein.“

Beim letzten Augsburger Heimspiel gegen Freiburg im August 2022 war Gouweleeuw noch Kapitän (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

„Habe nie Hehl daraus gemacht, dass ich mich beim FCA sehr wohl fühle“

Seit Januar 2016 ist Jeff bei Rot-Grün-Weiß. Er ist nach Raphael Framberger der dienstälteste FCA-Profi. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mich beim FCA und mit meiner Familie hier in Augsburg sehr wohl fühle“, so Gouweleeuw bei seiner Vertragsverlängerung.

Von 2020 bis 2023 war er FCA-Captain. Viel Verantwortung, die nun abfällt. Man hat das Gefühl, dass es ihm guttut, nicht mehr in vorderster Front das Team zu repräsentieren. Das merkt man unter anderem an seinen gelben Karten. In den Vorsaisons war es als Kapitän stets der erste beim Schiedsrichter. Die Folge: etliche Gelbe Karten wegen Meckerns. Von den fünf in dieser Saison gab es zwei wegen Beschwerden, zuletzt recht unnötig in der Nachspielzeit in Mainz.

Deshalb fehlt Gouweleeuw gegen Freiburg. Maxi Bauer wird für ihn spielen. Unabhängig davon, wie gut der Ersatzmann seinen Job machen wird: Jeff wird dem Augsburger Spiel vermutlich fehlen.

Autor: Andi

Gebürtiger Rosenheimer, der sich früh vom FC Bayern abwandte und sein Herz an den FC Augsburg verlor - und dies zu keiner Sekunde bereut.

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