Konstanz im Kasten!

Gerade erst ist Finn Dahmen gegen Union Berlin wieder zum „Man of the Match“ von den FCA Fans gewählt wurden. Finn hatte einen Elfmeter gehalten und dem FCA so am Ende des Tages zumindest einen Punkt bewahrt. Die Mannschaft von Jess Thorup ist damit seit 5 Spielen ungeschlagen und findet ihren Flow. Finn Dahmen im Tor mit ihr. Gerade erst ist er in die WhoScored-EIf des Monats November aufgetaucht. Nur Kane, Sané und Grimaldo hatten besseres durchschnittliche Scores im abgelaufenen Monat.

In der Woche vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt nahm Finn sich dankenswerterweise die Zeit, mir meine Fragen zu seiner ersten Phase in Augsburg zu beantworten. Das Resultat könnt ihr nachfolgend lesen. Spoiler Alert: Finn Dahmen überzeugt nicht nur auf dem Rasen. Ich hoffe auf Konstanz im Augsburger Tor. Mit Finn Dahmen hat der FCA eventuell einen wichtigen Ankerspieler für die nächsten Jahre gefunden. Mit Konstanz auf der Torhüter-Position ist der FCA bisher sportlich am erfolgreichsten gewesen.

Andy: „Fangen wir am Anfang an. Im Sommer hast Du dich entschlossen nach 15 Jahren in Mainz nach Augsburg zu wechseln. Was waren deine Beweggründe, dich für den FCA zu entscheiden?“

Finn: „Ich hatte ausgiebig Kontakt mit den Verantwortlichen beim FCA und das Konzept in Augsburg hat mich überzeugt. Der FCA ist ein etablierter Bundesligist und ich habe hier meine Chance gesehen zum Stammtorhüter in der Bundesliga zu werden. Dazu habe ich mich direkt wohlgefühlt und Augsburg ist eine schöne Stadt. Es hat einfach viel für mich gepasst, warum ich mich dann auch für den Wechsel entschieden habe.“

Andy: „Nach deiner Ankunft ging der Start für die Mannschaft in die Hose. Ihr seid im Pokal ausgeschieden und am ersten Spieltag gegen Gladbach gab es direkt 4 Gegentore. Wie war deine Gefühlslage in dieser Phase?“

Finn: „Wir hatten eine gute Vorbereitung abgeliefert und die Stimmung war gut. Trotzdem lief es einfach nicht. Aber man kann aus so einer Phase auch viel mitnehmen und mittlerweile sind wir auf einem guten Weg.“

Andy: „Dennoch war in dieser Phase nicht alles schlecht. Ihr habt gegen Mainz gewonnen und in manchen Partien auch gut mitgespielt. Am Ende musste Enno Maaßen dennoch recht früh gehen und mit Jess Thorup ist jetzt ein neuer Trainer an Bord. Wie hast Du diesen Wechsel wahrgenommen?“

Finn: „Es war nun leider nicht der erste Trainerwechsel, den ich erlebt habe. Das ist nie schön, aber es gehört zum Geschäft dazu. Enno war auch einer der Verantwortlichen, der mich davon überzeugt hat, nach Augsburg zu kommen und ich hatte mit ihm auch ein gutes Verhältnis. Am Ende war es für ihn schade, dass er gehen musste. Ein Trainerwechsel kann aber auch positives auslösen und das sieht man gerade bei uns ja auch.“

Finn Dahmen klärt mit Vehemenz. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Andy: „Hat es dich überrascht, dass Jess Thorup auch erstmal dich als Torhüter in Frage gestellt hat und nicht sofort an Dir als Stammtorhüter festgehalten hat, nachdem er in Augsburg ankam?“

Finn: „Nein, überhaupt nicht. Es hätte mich eher überrascht, wenn er mir – ohne mich zu kennen, und mit mir vorher zu tun gehabt zu haben – sofort das Vertrauen ausgesprochen hätte. Es ist ganz normal, dass sich ein neuer Trainer alles ganz genau anschaut. Jess Thorup ist ein Trainer, der viel mit seinen Spielern spricht und man merkt ja nun nach dieser ersten Phase, dass die Abläufe immer besser greifen.“

Andy: „Mittlerweile ist der Fokus mehr auf der Defensive und in der Abwehr scheint sich auch eine Stammformation gefunden zu haben. Wie hilfreich ist das für Dich da hinten drin?“

Finn: „Natürlich ist es für die Abläufe wichtig, dass es ein festes Grundgerüst in einer Mannschaft gibt, das wir mittlerweile auch gefunden haben. Das tut mir und der ganzen Mannschaft gut.“

Andy: „Du hast nach dem Spiel gegen Union Berlin auch geäußert, dass Du mit einem großen Selbstbewusstsein in die Partie gegangen bist. Zusätzlich scheinen deine Leistungen in den letzten Wochen sich auch verbessert zu haben. Woher kommt das?“

Finn: „Das ist eine ganz normale Entwicklung. Auch für mich ist es eine neue Situation Woche um Woche Bundesliga zu spielen. Dazu haben wir uns mittlerweile als Mannschaft gefunden und sind ja nun auch 5 Spiele ungeschlagen. Da findet jeder Einzelne seine Routinen und das sieht man.“

Andy: „Elfmeter scheinen für dich etwas Besonderes zu sein. Du hast jetzt schon drei in diesem Kalenderjahr gehalten und man konnte dein Selbstbewusstsein vor dem Elfmeter von außen erkennen. Führe uns durch deinen Prozess!“

Finn: „Ich wollte den nächsten Elfmeter unbedingt halten und ich habe mich in dem Spiel sehr gut gefühlt. Klar, ich bekomme vor dem Spiel Infos welcher Schütze welche Präferenz hat und ich hatte mich auch schon vor dem Spiel entschieden, welche Ecke ich in dieser Situation nehmen würde. Schön, dass es diesmal geklappt hat. Die Schützen entscheiden sich ja auch gerne mal um, weil sie genau wissen, dass wir uns anschauen, wie sich regelmäßig verhalten. Diesmal war das Glück auf meiner Seite.“

Augen zu und durch: Finn Dahmen hatte zuletzt einige Möglichkeiten sich auszuzeichnen und diese auch genutzt. (Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Andy: „Nun bist Du eher ein kleinerer Torhüter und die Größe ist weiterhin gerne etwas, woran man Torhüter misst. Wie ist deine Sicht zu diesem Thema?“

Finn: „Es gibt mittlerweile einige Keeper von internationalem Format, die nicht viel größer oder sogar kleiner sind als ich selbst. Yann Sommer, Marc-André ter Stegen oder früher Iker Casillas kommen mir in den Sinn. Klar, als großer Torhüter hast Du mehr Spannweite zum Beispiel bei Fernschüssen. Aber als kleinerer Keeper bist Du beweglicher und schneller unten in manchen Situationen. Am Ende kommt es auf die richtige Technik an, um Situationen im Spiel zu lösen.“

Andy: „Es wird insgesamt immer wieder hervorgehoben, dass ihr eine tolle Truppe habt. Woher kommt das aus Deiner Sicht?“

Finn: „Ich war in Mainz Teil vieler toller Teams und jetzt hier in Augsburg ist es nicht anders. Jeder Einzelne stellt das Team in den Vordergrund und wir haben auch keine Stinkstiefel dabei, die für Unruhe sorgen.“

Andy: „Wie wichtig ist für dich ein erfahrener Teamplayer wie Tomás Koubek auf der Bank?“

Finn: „Nicht nur mit Tomás sondern insgesamt unter den Torhütern auch mit Marcel und den Trainern ist es eine tolle Truppe. Wir haben eine gesunde Konkurrenz untereinander, haben aber auch gemeinsam Spaß und unterstützen uns kameradschaftlich.“

Andy: „Das stimmt doch alles positiv. Welche Ziele hast Du noch für diese Saison und wie wichtig sind in diesem Zusammenhang die vielgenannten „Clean Sheets““?

Finn: „Mir ist wichtig, dass wir als Team möglichst viele Punkte sammeln. Die „zu Null“-Spiele kommen dann von ganz alleine. Vielleicht ja schon am Sonntag.“

Andy: „Danke Dir, Finn, und weiterhin viel Erfolg!“

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

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