Traumberuf: Profifußballer

Sommer, Sonne, Strand im Trainingslager in Algorfa. Nieselregen, grau in grau und einstellige Temperaturen in Augsburg. Vom 04.01.2022 an weilte der FC Augsburg acht Tage lang in der spanischen Provinz Alcante , um sich dort auf die bevorstehende Rückrunde vorzubereiten. Am zweiten Tag hatten wir – Irina und Birgit – die große Ehre, mit einem unserer Eigengewächse sprechen zu dürfen, der zu Saisonbeginn den Sprung in den Profikader geschafft hat – Lukas Petkov. Der 21jährige Offensivspieler plauderte mit uns über das Trainingslager, seine Zeit in der Jugend des FCA, seine Leihe in die 3. Liga und vieles mehr. Aber lest selbst.

Irina: Hallo Lukas, schön, dass du dir die Zeit für uns genommen hast.

Lukas: Sehr gerne.

Irina: Ich glaube, die erste Frage, die die FCA-Fans interessiert: Wie seid ihr im Trainingslager angekommen? Wie ist es vor Ort und wie muss man sich ein Trainingslager vorstellen?

Lukas: Es gefällt mir hier sehr gut. Die Reise war ein bisschen anstrengend, aber man freut sich natürlich, mal wieder in der Sonne zu sein und eine Abwechslung zum Trainingsumfeld zuhause zu haben. Das tut der Mannschaft auch gut. Wir sind gestern (Anm.: am 4.1.23) angekommen. Nur eine Stunde später, ging es gleich auf den Trainingsplatz. Die Abläufe sind sehr eng getaktet. Da funktioniert man einfach.

Irina: Auch oder ganz besonders bei gutem Wetter. Das wievielte Trainingslager ist das jetzt für dich?

Lukas: Ich war im letzten Sommertrainingslager zwar dabei, aber da war ich noch in der Reha. Das war direkt in der zweiten Woche der Vorbereitung. Ich habe mich in der ersten Woche direkt verletzt und konnte vom Mannschaftstraining fast gar nichts mitmachen. Somit ist es das jetzt das erste Trainingslager, das ich komplett mitmachen kann.

Birgit: Das freut dich sicher und ist bestimmt auch eine tolle Erfahrung. War es eigentlich als Kind schon dein Traum, eines Tages Profifußballer zu werden oder hattest du früher einen anderen Berufswunsch?

Lukas: Nein, aber ich habe mich immer geweigert zu sagen, dass ich Profifußballer werden will. Einfach nur, um es nicht auszusprechen und mir den Traum dadurch nicht kaputt zu machen. Aber wenn ich in ein Freundebuch rein geschrieben habe, dann war schon Fußballprofi mein Traumberuf.

Birgit: Das ist wahrscheinlich auch der Traum von ganz vielen Jungs und Mädchen. Du bist ja recht früh zum FC Augsburg gekommen und im Alter von nicht ganz acht Jahren vom SV Mering in die Jugendabteilung des FC Augsburg gewechselt. Wie kam es dazu? Bist du gescoutet worden oder hast du dich bei der FCA-Fußballschule beworben?

Lukas: Es war eher Zweiteres. Es gab einen Talenttag, an dem ich angemeldet wurde. Ich habe das Training mitgemacht und wurde schließlich in die damalige U9-Mannschaft aufgenommen.

Birgit: Und dann hast du es geschafft. Cool!

Lukas: Ja, mehr oder weniger. Es war in der U9 schon schwierig, da alles durchzumachen. Auch das mit der Schule zu verbinden. Das stellt man sich einfacher vor als es tatsächlich ist. Ich habe zum Beispiel auch gar keine Freunde aus Mering. Ich wohne dort zwar noch, aber ich war die meiste Zeit in Augsburg. Ich war in einer kleinen Fußballer-Bubble. Deswegen habe ich nicht viel Bezug zum Ort Mering, außer zu meiner Familie. Aber ich habe in der U9 nicht angefangen mit dem Weg, dass ich beim FCA irgendwann mal in der Profimannschaft spiele. Das ging eher Stück für Stück und man schaut, was daraus wird. In erster Linie ging es darum, dass ich die Schule schaffe, weil wenn das nicht geklappt hätte, dann hätte ich auch nicht mit dem Fußball weitermachen dürfen. Das war immer der Deal mit meinen Eltern.

Schon im Jugendbereich gab Lukas alles
(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Irina: Wie fühlt sich das an, wenn man in seiner Heimat Profi ist und dann vor Fans spielt, die man vorher vielleicht im Supermarkt gesehen hat, wo man einfach noch „normal“ war?

Lukas: Aus meiner Perspektive würde ich sagen, dass die Begegnungen immer noch normal sind. Manchmal haben die Leute dann eine andere Sicht so wie du es jetzt darstellst, aber im Endeffekt spiele ich ja auch nur meinen Fußball – halt jetzt in der WWK-ARENA – und mir schauen mehr Leute zu. Aber was ich sagen kann, dass es für mich auf jeden Fall besonders ist, weil ich ja auch ein Jahr woanders gespielt habe, von zuhause weg war und ich schon gemerkt habe, dass ich sehr gerne zuhause bin. Sehr gerne in Bayern vor allem. Deswegen freue ich mich sehr, dass mir jetzt die Fans aus der Heimat zuschauen und nicht welche, zu denen ich keinen Bezug habe.

Irina: Das heißt, du kannst noch ganz in Ruhe einkaufen. Dich erkennt keiner, dich sprechen nicht viele an. Also das ist alles gleich geblieben.

Lukas: Hier und da kommt es schon mal vor, dass ich ein Bild mit Fans machen darf. Aber sonst ist es bei mir noch relativ human.

Birgit: Ich denke, das kommt schon noch anders. Gerade wenn du so weitermachst wie bisher, dann werden immer mehr Leute kommen und sagen: „Oh guck mal, das ist Lukas Petkov!“ Das muss ein tolles Gefühl sein irgendwann zu wissen, man hat es geschafft. Was ging dir damals durch den Kopf, als der FCA auf dich zukam und dir einen Profivertrag angeboten hat? Du hattest ja immerhin diesen Traum, Profifußballer zu werden und dann wurde er wahr.

Lukas: Ich habe mich natürlich unfassbar gefreut. Ich bin ein Mensch, der sich immer ein Ziel setzt und das erreichen möchte, bevor es ein neues Ziel gibt. Das habe ich damit erreicht. Das war einerseits natürlich eine Ehre, andererseits war es eine Riesenaufgabe, weil man es durch den Vertrag eben nicht gleichzeitig geschafft hat. Man muss tagtäglich seine Leistung und sein Können bestätigen. In dem Fall habe ich mir Gedanken gemacht: „Okay, den Vertrag habe ich jetzt. Ich stehe auf der Liste, auf der alle Profis stehen. Jetzt ist der Plan, dass ich auch Einsätze in der Bundesliga bekomme.“ Und dann war auch für mich an dieser Stelle eine Leihe das Beste, das ich habe machen können. Ich war in der dritten Liga und es war wichtig, dass ich dort meine Leistung bringe und bestätige, dass ich das auch verdient habe und eine Chance bekomme, mehr in der Bundesliga zu spielen. Die habe ich jetzt bekommen, worüber ich mich sehr freue, aber die Einsätze hätte man wahrscheinlich besser nützen können, als ich es gemacht habe. Ich bin Offensivspieler und das eine oder andere Törchen sollte ich jetzt vielleicht mal schießen, weil sonst werde ich meinem Beruf nicht ganz gerecht.

Irina: Ich oder besser wir hätten nichts dagegen. 🙂 Fangen wir gleich mal am 22. Januar damit an. Gehen wir nun gedanklich zurück in die dritte Liga: Du warst in Verl. Das Ostwestfälische ist ein bisschen schwierig – gerade als bayerischer Schwabe – das kann ich persönlich ganz gut nachvollziehen. Wie war das menschlich aber auch fußballerisch für dich in die dritte Liga ausgeliehen zu werden? War das für dich sehr stark gewöhnungsbedürftig oder warst du da schnell akklimatisiert?

Lukas: Ich habe mich gefreut, mal alleine zu wohnen und von den Eltern weg zu sein. Da hatte ich richtig Lust drauf. Am Anfang habe ich mich einfach gefreut, mir nicht so viele Gedanken gemacht und mit dem Fußball hat es von Anfang an relativ gut hingehauen. Ich habe viel gespielt, schnell Tore geschossen und Scorer erzielt. Das lief gut und irgendwann kam es Schritt für Schritt, dass ich mich besser mit meinen Mannschaftskollegen verstanden habe. Wenn ich jetzt zurückblicke, würde ich sagen, dass ich den einen oder anderen vermisse und ganz gerne mal vorbeischauen würde, um mit dem einen oder anderen Mitspieler einen Kaffee zu trinken.

Birgit: Es freut uns sehr, dass du dich in Verl so toll präsentiert hast. Irina und ich haben wie viele andere Fans natürlich immer ein Auge drauf gehabt. Und dann hat man gesehen, Lukas Petkov hat wieder ein Tor geschossen oder einen Assist beigesteuert. Du hast es ja selber schon angesprochen, dass du dich zu Beginn der Saison gegen den TSV Schwaben Augsburg verletzt hast. Da musstest du gleich in der 11. Minute vom Platz. Das hat dich schon ein wenig zurückgeworfen. Wie war deine Perspektive zu diesem Zeitpunkt und wann war letztendlich klar, dass du Teil des Augsburger Profikaders bleibst und nicht nochmal verliehen wirst?

Lukas: Es hat mich natürlich zurückgeworfen und ich konnte leider nicht viel mittrainieren. Aber wenn ich jetzt noch einmal zurückblicke, dann würde ich sagen, dass das vielleicht gar nicht schlecht war, dass das mal passiert ist. Ich war davor nie wirklich verletzt und wusste daher nie, wie man damit umgeht und was man in der Reha alles macht. Das war auch für den Kopf eine Herausforderung. Ich habe versucht, das positiv zu sehen. Jetzt habe ich es einmal durch und es war auch eher eine kleinere Verletzung. Aber auch für den Kopf war es schwierig, vor allem die Frage, ob ich bleibe oder ob ich gehe und wie viel Spielzeit ich letztendlich bekomme. Es ist nicht so, dass ich in der gleichen Liga gespielt hätte, wo ich gewusst hätte, worauf ich mich einlasse. Ich habe auch die zweite Bundesliga übersprungen, das heißt „Herausforderung erste Bundesliga“. Dann habe ich natürlich Gespräche geführt mit dem Verein und mit dem Trainerteam. Ich bin da ganz offen und ehrlich damit umgegangen, weil – und ich glaube, man hört es schon raus – ich fühle mich sehr wohl hier und würde das sehr gerne längerfristig machen. Ich habe gesagt: „Wenn ihr meint, ich brauche noch ein bisschen Zeit oder mit meinem Fuß wäre es vielleicht besser, wenn die Aufgabe ein bisschen kleiner wäre, dann sagt mir, was ich machen soll.“ Die Gespräche waren sehr gut und ich habe dem Ganzen vertraut, aber auch gewusst, wenn ich wieder fit bin, dass ich dann auch zeigen kann und möchte, dass ich dabei sein kann. Das hat ganz gut funktioniert und ich bin auch sehr froh, dass ich geblieben bin.

Irina: Wenn du sagst, du hast in Verl Kontakt geknüpft und würdest mit dem einen oder anderen gerne was trinken gehen… Wer ist das in Augsburg für dich im Ort bzw. auch im Team? Mit wem hast du am meisten zu tun? Sind das dann eher so die Jüngeren, mit denen du vielleicht schon in der „Zwoten“ oder in der Jugend zusammen gekickt hast?

Lukas: Ich bin ein bisschen ausgebrochen aus der Bubble. Ich hatte das Glück, dass ich in der U19 einen meiner besten Freunde kennen gelernt habe. Der spielt nicht mehr beim FCA. Über den habe ich meinen jetzigen Freundeskreis kennengelernt. Mein Freundeskreis kommt aus Kissing und es sind ein paar Augsburger dabei. Mit denen mache ich viel, aber aus der Mannschaft ist natürlich klar, dass ich mich mit Gleichaltrigen gut verstehe. Mit Maxi (Anm.: Bauer) oder Dani Klein gehe ich ab und zu mal was essen, aber sonst bin ich immer relativ lange in der Kabine und unterhalte mich da mit jedem, der mir über den Weg läuft. Aber ich bin auch ziemlich froh, wenn ich nach vier, fünf Stunden FCA dann auch mal zuhause meine Ruhe und ein bisschen Ablenkung habe.

Birgit: Das kann man verstehen, weil es deine Arbeit ist und man sagt nicht umsonst, das Berufliche und Private soll man trennen. Aber wenn wir schon beim Sportlichen sind: Hast du denn irgendwelche Vorbilder respektive Fußballer, denen du nacheifern möchtest? Oder aber vielleicht auch auf der anderen Seite ein negatives Beispiel, wie du überhaupt nicht werden oder sein möchtest?

Lukas: Ich bin kein Freund von Spielern, die oft den Verein wechseln. Das würde ich nicht so machen wollen. Und bei den Vorbildern: Ich habe nicht direkt eins. Ich schaue mir ganz gerne von vielen Leuten etwas an. Zur Coronazeit fand ich Leon Goretzka ganz interessant, vor allem was er körperlich aus sich gemacht hat. Da habe ich mich ein bisschen dran orientiert. Das war auch nicht schlecht, dass ich ein paar Kilo zugenommen habe. Früher war es Franck Ribéry in seinen ersten Jahren bei Bayern, vor allem seine Dribblings. Wenn ihr mich fragt „Ronaldo oder Messi“, dann bin ich eher bei Messi. Ich fand auch Michael Thurk damals ganz cool.

Birgit: Ich glaube, den fanden wir in Augsburg alle ganz toll.

Lukas: Ich schaue mir aber immer von einigen was ab. So ein direktes Vorbild habe ich nicht.

Birgit: Du nimmst einfach von jedem das Beste und packst es in dich rein, dann noch ein bisschen Lukas dazu und dann wird das sicher etwas ganz tolles. In Verl hat man dich auf verschiedenen Positionen getestet – rechter Flügel, linker Flügel, zentral. Wo fühlst du dich am wohlsten und was ist deine Paradeposition?

Es ist immer schön ein Eigengewächs bei den Profis zu sehen
(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Lukas: Heutzutage im Fußball zu sagen, man spielt und steht nur auf einer Position ist nicht der Fall. Ich habe das Glück, dass es mir relativ „wurscht“ ist, wo ich spiele. Ich versuche immer, das Beste draus zu machen. Aber wenn ich sagen müsste, wo ich am gefährlichsten bin, dann ist das in dem Raum zwischen den gegnerischen Innenverteidigern und gegnerischen Sechsern. Diesen Zwischenraum kann ich im Zentrum, links oder rechts bespielen. Aber statistisch gesehen, habe ich links mehr Tore geschossen als rechts.

Irina: Ich glaube, das wird den Trainer sicherlich freuen, weil Polyvalenz ist im Profifußball ganz gerne gesehen. Wir stehen jetzt kurz vor der Rückrunde. Was setzt du dir selbst für Ziele? Oder bist du eher so der Typ, der sagt: „Ich habe gar nicht so spezifische Ziele und nehme mit, was ich kriegen kann“? An Spielminuten vielleicht oder an Erfahrungen.

Lukas: Ich glaube, das trifft es ganz gut. Ich habe keine Zahlen im Kopf, was ich erreichen möchte. Für mich ist es immer noch ein Traum und ich versuche den so gut wie möglich auszufüllen. Beeinflussen kann ich nicht viel, außer wie ich mich im Training präsentiere. Deswegen versuche ich, Gas zu geben und zu zeigen, dass ich mehr Spielminuten verdient habe. Und wenn ich dann spiele, möchte ich mir mehr zutrauen als in den ersten Spielen und ein Tor schießen oder eine Vorlage beisteuern. Darauf möchte ich Stück für Stück aufbauen. In der dritten Liga hatte ich auch nicht am Anfang der Saison das Ziel, eine zweistellige Anzahl an Toren zu schießen. Ich habe angefangen mit „Jetzt schießen wir mal ein Tor“. Und dann hatte ich irgendwann einmal drei, dann dachte ich mir: „Jetzt habe ich so und so viele Spiele und habe drei Tore geschossen. Bis zur Rückrunde mache ich sechs.“ Das war dann der Fall. Dann habe ich gesagt: „In der Vorrunde waren es sechs. Jetzt mache ich in der Rückrunde wieder sechs.“ Das habe ich knapp verfehlt, denn es waren nur fünf. Aber so baut sich das bei mir ungefähr auf. In der Hinrunde waren es ein paar Bundesligaeinsätze. Jetzt möchte ich, dass es in der Rückrunde mindestens genauso viele werden. Und dann möchte ich die Spielzeit, die ich bekomme, besser ausfüllen.

Irina: Da drücken wir dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen. Was denkst du, was für den FCA in der Rückrunde drin ist? Spielen wir weiter munter mit gegen den Abstieg oder ziehen wir uns schon sehr früh raus aus dieser Tabellenregion?

Lukas: Natürlich gibt es auch mal das eine oder andere schlechte Spiel, aber wir versuchen jedes Spiel munter mitzuspielen, Gas zu geben und mutig zu sein. Das wollen wir auf alle Fälle beibehalten. Das eine oder andere Spiel haben wir vom Ergebnis her in den Sand gesetzt. Da geht es dann darum, solche Dinge besser zu machen. Im Fußball geht es schnell, wir müssen nur drei Spiele gewinnen, dann stehen wir gefühlt wieder mit oben da . Oder wir verlieren drei Spiele, dann sind wir ganz tief unten drin. Es geht darum zu wissen, was wir können und das versuchen wir auf den Platz zu bringen. Ich denke, dass wir nicht absteigen werden und dass aus der Mannschaft in den nächsten ein, zwei Jahren noch was sehr gutes werden kann. Aber in erster Linie geht es natürlich darum, erst einmal die Liga zu halten.

Birgit: Absolut! Eine Frage noch, die jetzt nichts mit dem FC Augsburg speziell zu tun hat. Thema Nationalmannschaft: Du hast familiär gesehen bulgarische Wurzeln. Dürftest du auch für deren Nationalmannschaft spielen und ist das ein Ziel von dir? Oder wartest du eher darauf, dass der DFB bei dir anruft? 🙂

Lukas: Mein Opa ist Bulgare. Er ist leider schon verstorben, aber daher kommt mein Nachname. Ich persönlich habe mit Bulgarien nicht so viel zu tun und kann die Sprache nicht, aber international Fußball zu spielen ist für jeden Spieler interessant und eine sehr gute Bühne. Was man zum DFB sagen kann: Ich hatte noch nie viel Glück mit Jugendnationalmannschaften und der Konkurrenzkampf ist dort hoch. Durch meine Herkunft hätte ich vielleicht noch eine andere Möglichkeit, aber so viele Gedanken habe ich mir darüber bisher nicht gemacht. Das ist so ein Thema, das in der Zukunft liegt. In erster Linie fokussiere ich mich darauf, dass ich hier meine Leistung bringe. Und alles darüber hinaus wird man sehen, ob es dann Deutschland oder Bulgarien wird.

Irina: Du hast gesagt, dass du mit Daniel Klein und Maxi Bauer sehr gerne was machst. Wo verschlägt es euch da hin? Wo könnte man euch vielleicht mal begegnen?

Lukas: Augsburg ist klein. Wenn man da auf die Suche geht, dann wird man uns schon finden, denn so viele Frühstückslokale gibt es nicht. Ich glaube, die Augsburger*innen werden schon wissen, wo man hingehen muss, um gutes Essen zu bekommen.

Birgit: Letzte Frage, dann hast du es auch schon geschafft: Was würdest du Kindern – egal, welchen Alters und welchen Geschlechts – raten, die den Traum haben, Fußballprofi zu werden? Auf was kommt es an?

Lukas: Erst einmal nicht so viel nachzudenken. Ich würde einfach nur Fußball spielen und der Rest kommt von alleine. Ich habe so viele gute Fußballer in meiner Jugend gesehen – auch viele, die besser waren als ich. Die Dichte kommt später und die ganzen Kinder, die anfangen Fußball zu spielen, sollen sich erst einmal keine Gedanken machen. So richtig knackig wird es erst im Herrenbereich! Im NLZ wird man natürlich besser ausgebildet, aber das heißt auch nicht, dass du irgendwann der bessere Fußballer bist. Ich habe auch viele erlebt, die in dieser Fußballer-Bubble aufgewachsen sind und dann kommt man in ein gewisses Alter, in dem man Dinge ausprobiert und den Fokus verliert. Da sind viele abgesprungen. Da würde ich mir einfach keinen Stress machen und versuchen, Spaß zu haben am Fußball. Wenn man merkt, man ist vielleicht besser als andere und hat ein Talent dafür, dann kann man immer noch gucken, wie intensiv man die Sache angehen will, welche Opfer man bringen möchte. Man bekommt es nämlich nicht geschenkt.

Birgit: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und war eine riesengroße Ehre. Alles Gute noch fürs Trainingslager, natürlich auch für die Rückrunde und viele Tore!

Irina: Ich schließe mich an. Euch noch eine schöne Zeit in Spanien und viel Erfolg in den anstehenden Pflichtspielen. Wir drücken die Daumen!

Lukas: Dankeschön! Es hat wirklich Spaß gemacht.

Worte zum Schluss

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für dieses herzliche Gespräch bedanken. Nur wenige Wochen später steht nun fest, dass Lukas die Rückrunde beim letztjährigen Absteiger Greuther Fürth verbringen wird. Am 31.01.2023 gab der Verein die Leihe an die Kleeblätter bekannt, doch nicht ohne zuvor den Vertrag des 22Jährigen vorab um weitere zwei Jahre bis 2026 zu verlängern.

Über seinen ersten Einsatz im grünweißen Trikot durfte sich Lukas ebenfalls bereits freuen. Am Samstagabend wurde er im Zweitliga-Topspiel gegen den 1. FC Nürnberg in der 70. Spielminute für Armindo Sieb eingewechselt. Das Team der Rosenau Gazette wünscht Lukas Petkov an dieser Stelle alles Gute und eine erfolgreiche Spielzeit bei den Fürthern. Wir freuen uns schon darauf, dich im Sommer erneut in unsererunserer heimatlichen WWK-ARENA begrüßen zu dürfen.

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