#Idontgettired of Alex Esswein

Sommerpause. Die Zeit, in der viele Fans hoffen, dass ihre Mannschaft im nächsten Jahr besser spielt und abschneidet, weil man jetzt ein paar Kracher verpflichtet hat. Ich habe nichts gegen Verstärkungen, so lange wirtschaftlich nachhaltig gehandelt wird, aber mir ist wohl bewusst, dass jedem Zugang auch ein Abgang gegenüberstehen muss. Nach der Europa League Saison sollte es rein rechnerisch diesen Sommer beim FC Augsburg mehr Abgänge als Zugänge geben. Spieler, die in den letzten Jahren unsere Farben vertreten und in unserem Fall im Kollektiv die Erwartungen übererfüllt haben, werden Augsburg verlassen. Sascha Mölders war im Winter so ein trauriger Fall. Auch bei anderen Spielern kehrt bei Abschiedsgedanken bei mir etwas Melancholie ein, weil ich hohe Erwartungen hatte und immer wieder hoffe, dass diese in Augsburg von den Spielern erfüllt werden. Alex Esswein fällt in diese Kategorie.

Meine erste Erinnerung an Alex Esswein geht auf ein Bundesligaspiel im August 2011 zurück. Augsburg und Nürnberg spielten im Frankenstadion gegeneinander und Esswein markierte nach tollem Solo das spielentscheidende Tor für Nürnberg. Ich war mit meinem Schwiegervater – einem Club Fan – vor Ort und musste meinen Ärger im Zaun halten. Im März 2013 traf Esswein für den Club erneut gegen uns, bevor er im Januar 2014 von Nürnberg nach Augsburg wechselte. Damals freute ich mich, dass wir diesen talentierten Spieler verpflichten konnten, immer noch jung und mit einem Hang zur Torgefährlichkeit in entscheidenden Situationen. Endlich für und nicht gegen uns. Das Esswein in seiner Zeit in Nürnberg nur 7 Tore erzielte und gerade gegen uns zweimal erfolgreich war, ist mir damals nicht aufgefallen.

Nach nun 2,5 Jahren in Augsburg steht Alex Esswein erneut an einem Scheidepunkt in seiner Karriere. Sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2017 und so kann der FCA nur noch in diesem Sommer eine Ablöse für ihn erzielen. Die Alternative wäre, dass Esswein seinen Vertrag in Augsburg verlängert. Die ersten Wechselgerüchte sind mittlerweile aufgetaucht. Esswein ist mit seiner Schnelligkeit und Torgefährlichkeit für viele Clubs immer noch interessant. Zudem ist er mit nun 26 Jahren immer noch relativ jung und sollte einige weitere Jahre auf hohem (?) Niveau spielen können.

Esswein hat während seiner Zeit in Augsburg Akzente setzen können. 70 Spiele sind zusammen gekommen. Dabei hat ihm allerdings lange die nötige Effektivität vor dem Tor gefehlt. 5 Tore sind zu wenig auf einer Position, auf der es Andre Hahn in Augsburg zum Nationalspieler gebracht hat. In Augsburg könnte der Trainerwechsel für Alex Esswein allerdings neue Möglichkeiten eröffnen. Dirk Schuster setzt sehr auf Konterangriffe, für die Esswein auf Grund seiner Schnelligkeit prädestiniert scheint. Allerdings erwartet Schuster auch konsequente Defensivarbeit. In diesem Bereich hat sich Esswein zwar schon unter Weinzierl phasenweise verbessert gezeigt, aber die Defensivarbeit ist bei ihm immer noch ein Manko. Essweins Fortschritte wurden dabei auch immer wieder durch Verletzungen behindert. Neben einem Kniescheibenbruch und einem Muskelbündelriss fiel er mehrmals durch muskuläre Probleme aus. In der Hinrunde hatte ich dann gehofft, dass der Knoten geplatzt ist. Er erzielte Tore gegen Hannover, die Bayern und den VfB Stuttgart. In einigen guten Partien war er teilweise der offensiv gefährlichste Spieler. Leider blieb es bei einer Phase.

Ich kann daher nachvollziehen, warum der Trennungsschmerz bei einem Abschied begrenzt wäre. Andererseits ist Esswein für mich ein Typ mit Ecken und Kanten. Kein glatter Musterprofi. Zusätzlich kann er in Spielen die Entscheidung bringen, auch von der Bank. Diese Eigenschaften lassen ihn trotz seiner Verletzungshistorie und unkonstanter Leistungen in den Fokus anderer Vereine rücken. Wenn man betrachtet, welche Entwicklungen Konstantin Rausch oder Sandro Wagner unter Dirk Schuster genommen haben, so würde ich gerne sehen, wie hoch wir die Latte für Alex Esswein beim FC Augsburg noch legen können. Eine Vertragsverlängerung um ein Jahr sollte kein allzu großes Risiko und für Esswein eine entsprechende Probezeit darstellen. Dann können wir seine Instagram Hashtags in der Realität überprüfen. Ansonsten wird er für einen anderen Verein treffen. Hoffentlich nicht wieder gegen uns, aber wir wissen ja alle wie das dann laufen wird.

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

Ein Gedanke zu „#Idontgettired of Alex Esswein“

  1. Einem Esswein fehlt leider die Spiel-Intelligenz um sich noch zum richtigen goal getter zu entwickeln, egal wer sein Trainer ist.
    Als FCA würde ich lieber noch ein paar € für ihn mitnehmen, als mich auf eine Entwicklung unter Schuster zu verlassen.

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