Zwei Spieltage vor der Winterpause ging es für den FCA gegen die Eintracht in Frankfurt darum, die Weichen für die eigene Zukunft zu legen. Der FCA hatte sich mit einem überraschenden Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen in der Tabelle etwas nach oben geschoben. Sicherheit suggeriert die Platzierung weiterhin nicht. Zudem muss der FCA weiterhin die Frage beantworten, welcher Trainer die Mannschaft in 2026 betreuen soll. Im sportlichen Bereich, in dem mit Michael Ströll und Benni Weber vor ihren ersten gemeinsamen Transferperiode stehen, fehlt somit ein wichtiger Fixpunkt, um im Winter passgenau Veränderungen auch am Kader vornehmen zu können.
Vor dem Spiel in Frankfurt stellte sich somit auch die Frage, ob Interimstrainer Manuel Baum, in diesem Spiel noch die richtigen Akzente setzen kann. Dafür setzte er in der Startelf auf Stabilität und nahm personell keine Veränderungen vor. Insgesamt schien den Augsburgern viel daran gelegen gewesen, auf der Leistung der Vorwoche aufzubauen und nach dem Umbruch auf der Trainerposition Ruhe einkehren zu lassen. Ob in der Ruhe dann auch Kraft lag?
Die erste Halbzeit
Vorweg, die Kulisse in Frankfurt beschert Gänsehaut. Frankfurt ist nicht nur im Herzen Europas, im Waldstadion schlägt das Herz der Bundesliga ganz besonders. Darauf muss eine Mannschaft vorbereitet sein. Bei mir kribbelte es selbst auf der Tribüne ordentlich als die Mannschaften den Platz betraten. Der Auswärtsblock des FCA beteiligte sich stimmungsfördernd mit einem bunten Fahnenmeer. Die Augsburger liefen diesmal auch auswärts in den weißen Heimtrikots auf. Konnte aus diesem äußeren Zwang durch die Farben der SGE ein gutes Omen werden?
Die ersten fünf Minuten brachten zumindest Aufregung. Der FCA konnte nach einer Ecke erneut flanken und Matsima nickte ein. Dem Tor war aber wohl eine Abseitssituation voraus gegangen. Der VAR brauchte über 2 Minuten für die Überprüfung. Dieser Teil des Sports bleibt weiterhin ein Graus. Das nahm auch aus dem Spiel erstmal die Dynamik und es brauchte bis in die zehnte Minutebis die Eintracht das erste Mal im Augsburger 16er auftauchte. Dahmen war aber zur Stelle. In der Folge konnte die Eintracht die erste Pressinglinie besser über die Flügel überspielen, gefährlich wurde es aber erst wieder als der FCA in Minute 15 aus einer vermeintlichen Abseitssituation gefährlich vors Frankfurter Tor kam.
Der FCA setzte weiterhin erkennbare Nadelstiche, auch wenn die SGE zu 2/3 den Ball hatte. insgesamt ist diese erste Hälfte bis dato recht abwechslungsreich. Auch die Eintracht schafft es erneut gefährlich vors Augsburger Tor und der FCA wird nur durch einen unpräzisen Frankfurter Abschluss gerettet. Jede Mannschaft hatte jetzt schon ihre Chancen und insgesamt damit bisher im Ergebnis gerecht. Es folgte eine Phase in der beide Mannschaften sich tiefer staffelten und die Partie verflachte. Der FCA hatte in der Folge etwas mehr Spielkontrolle, konnte daraus aber nichts zwingendes erwirken. Moment der Halbzeit war dann auch als Noki Banks in einem Defensivzweikampf riskant rettete und seine ganze Physis und Zweikampfstärke zeigen konnte.
Die zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Mit Kost, die nur von denjenigen Fußballliebhabern geschätzt wird, die sich auch an sich neutralisiertem Positionsspiel ergötzen können, durch welches dem Spiel die Dynamik entzogen wird. Leichte Fehler beider Mannschaften im Offensivspiel taten ihr übriges, dem Spiel den Fluss zu nehmen. Sollten die beiden Wechsel der Eintracht einen Impuls liefern, so war dieser nicht zu erkennen. Nach knapp 60 Minuten kommt der FCA an zwei Kontersituationen, die er aber nicht konsequent zu Ende spielt. Schade. Frankfurt wechselt erneut doppelt.
In der 69. Minute ist es dann Doan, der auf 1:0 für die Eintracht stellt, nachdem der FCA nicht konsequent rund um den eigenen 16er verteidigt und Matsima unglücklich abfälscht. Ein Kack-Tor. Es kann in einem solchen Spiel schnell das Entscheidende sein. Die Eintracht riecht in der Folge die Lunte und entwickelt offensiv mehr Dynamik. Der FCA kann diesmal nicht die Zweikampfpräsenz aus dem Spiel gegen Leverkusen aufweisen und bekommt das Spiel nicht gegriffen. Baum wechselt offensiv mit Essende und Gharbi für Rieder und Massengo. Es braucht einen Impuls.
Kurz danach gestaltete die Eintracht den Angang wieder konservativer und verzichtete fast vollständig auf eigene Offensivbemühungen. Der FCA fand gegen die tiefstehenden Frankfurter wenig Ansatzpunkte. Rund um die 85. Minute spielte man in Handballmanier um den Frankfurter 16er. Gefährlich wurde es nur einmal so richtig, als Banks – vermeintlich im abseits – für den FCA traf. Die VAR-Überprüfung dauerte gefühlte Ewigkeiten und damit war dann auch die Luft raus. Am Ende gewinnt die Eintracht so 1:0 zu Hause gegen den FCA und
Fazit
Zwei Mannschaften die darauf aus sind, sich zu stabilisieren. Das sah man auf dem Feld auch. Es war kein schönes Spiel. Der FCA verliert deshalb, weil er Pech hat. Zwei Abseitstore auf der einen Seite, ein abgefälschter Schuss auf der anderen. Man war bis zuletzt bemüht etwas mitzunehmen. Es sollte nicht sein. Die Stabilisation an sich ist gelungen. Man rang mit einem Champions League Teilnehmer auf Augenhöhe. Nächste Woche geht es gegen Bremen um einen versöhnlichen Abschluss des Fußballjahres 2025. Der FCA war bisher in diesem Jahr eine Wundertüte. Dann lassen wir uns doch mal überraschen, was das zum Ende des Jahres wird.
