Fast drei Monate Pause dazwischen, Klub-WM und Damen-Europameisterschaft, es wird wieder Zeit für richtigen Fußball, der bekanntermaßen nur unter Beteiligung des FCA stattfinden kann. Wo wird der Weg nach den Veränderungen im Verein in dieser Spielzeit hinführen?
Neu sind Sandro Wagner als Trainer und Benni Weber als Sportdirektor, und nach sechs Jahren wieder beim FCA, Manuel Baum, in der Rolle als Leiter Entwicklung & Fußballinnovation für die Nachwuchsförderung zuständig.
Den Testspielergebnissen sollte wie meistens nicht zu viel Bedeutung zugemessen werden, viel wichtiger für Verein und Umfeld ist ein solider Start in die mittlerweile 15. Bundesligasaison.
Zurückblickend hat Jess Thorup mit einen Durchschnitt von 1,3 Punkten pro Spiel den höchsten Wert eines Bundesligatrainers beim FCA erreicht. Marinko Jurendić hat in seiner Zeit als Sportdirektor einen mehr als soliden Transferüberschuss erwirtschaftet. Auch wenn die vergangene Saison, durch das Berliner Tor in der Nachspielzeit des letzten Spiel unglücklich endete, sind 43 Punkte das drittbeste Resultat der bisherigen Bundesligageschichte.
Den Verein verlassen haben auch, nach sechs Jahren Reece Oxford, der krankheitsbedingt den Anschluss nicht mehr gefunden hatte, nach fünf Jahren Robert Gumny, und nach sieben Jahren Frederik Jensen.
Eine Veränderung gab es auch bei der zweiten Mannschaft, wo Markus Feulner als Trainer Tobias Strobl ersetzt, der zum SC Verl gewechselt ist.
Zum Start in die neue Saison geht es im DFB-Pokal in der ersten Runde zum Halleschen FC, der in der vergangenen Saison Zweiter der Regionalliga Nordost wurde.
Im Zuge der Umstrukturierung des Fußballs in der DDR wurde 1966 der Nachfolgeverein des SC Chemie Halle als Hallescher FC Chemie gegründet, und trägt seinen heutigen Namen seit 1991. Die eigentliche Fußballgeschichte des Vereins geht aber bis auf den 1900 gegründeten FC Wacker zurück und ab 1948 auf dessen Nachfolgevereine SG Freiimfelde Halle und BSG Turbine Halle.
Im letzten Jahr vor Gründung der Oberliga, 1949, als ZSG Union Halle und 1952 als BSG Turbine wurden zwei Meisterschaften gewonnen, dazu noch zwei FDGB-Pokalsiege als SC Chemie 1956 und 1962.
Der größte Erfolg des Halleschen FC war der dritte Platz in der Oberliga 1971, drei Punkte vor dem 1. FC Magdeburg. Europäisch spielte der HFC auch noch 1962, als SC Chemie, im Europapokal der Pokalsieger und als Vierter der letzten Oberliga-Saison qualifiziert, in der Saison 1991/92.
Mit 34 Spielzeiten steht der Hallesche FC auf Platz 10 der ewigen Tabelle der DDR-Oberliga. Bekannte ehemalige Spieler sind u.a. Norbert Nachtweich und Dariusz Wosz. Am wichtigsten allerdings ist Bernd Bransch, der bis 1976 72mal das Nationaltrikot trug und auch 1974 beim 1:0 gegen die Bundesrepublik in Hamburg auf dem Platz stand. In der Saison davor spielte er allerdings ein Jahr in Jena, da der HFC nur zweitklassig war.
Seit 1991 spielte der Hallesche FC ein Jahr in der 2. Bundesliga Süd und ist mit zwölf Spielzeiten auf Platz 5 der ewigen Tabelle der 3. Bundesliga. Das erklärte Ziel im zweiten Jahr Regionalliga Nordost ist der Wiederaufstieg dorthin.
Nach dem Marketingerfolgen, einschließlich der Präsentation und des Verkaufs des neuen Trikots rund ums Friedensfest soll es beim FCA nun wieder um das Geschehen auf dem Platz gehen. Letzte Saison bis ins Viertelfinale gekommen, gilt es zunächst in der ersten Runde zu bestehen. Und wenn die Aufgabe gegen den HFC, der seine ersten drei Ligaspiele gewonnen hat, auch nicht zu unterschätzen ist, zählt nichts anderes als der erste Pflichtspielerfolg in Sachsen-Anhalt. Gutes Spiel!
Nur der FCA!