Und irgendwie doch ein versöhnliches Ende einer Woche mit drei Heimspielen. Auch wenn es die stabilste Leistung der Mannschaft war, hat es nicht zum Punktgewinn gereicht. Und doch steht der FCA nach dem 9. Spieltag nun auf dem 14. Tabellenplatz. Dauerhafte Lernprozesse oder immer neue Aufgaben, wo die Mannschaft aktuell steht, lässt sich dann beim nächsten Auftritt in Stuttgart erkennen.
Nach neun Spielen mit 18 Punkten auf Platz 4, der VfB ist nach dem neunten Platz in der vergangenen Spielzeit besser in die neue Saison gestartet. In der letzten Saison war es die schwächere Rückrunde, die eine bessere Platzierung verhinderte. Durch den Gewinn des DFB-Pokals konnten sich die Stuttgarter aber für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren, in dem am vierten Spieltag gegen Feyenoord der zweite Sieg gelang. Im Achtelfinale des DFB-Pokals spielt der VfB nun beim VfL Bochum.
In der Liga hat der VfB bisher alle vier Heimspiele gewonnen und nicht nur die Bilanz gegen Augsburg ist positiv. Die letzten fünf Begegnungen in Liga und Pokal verlor der FCA in Stuttgart jeweils zu Null.
Der letzte Auswärtssieg beim ehemaligen Lieblingsgegner liegt fast genau zehn Jahre her: Die Torschützen beim 4:0-Sieg waren Esswein, Callsen-Bracker und Koo, ergänzt durch ein Eigentor von Timo Baumgartl.
Was den FCA über viele Jahre ausgemacht hat war eine Form der Geschlossenheit, die sich von Verein über Mannschaft bis ins Umfeld, und wieder zurück, gezeigt hatte. Zumeist als erster Abstiegskandidat neben den jeweiligen Aufsteigern genannt, und sportlich stärker hinterfragt, führte dies mit zur Etablierung des FCA in der 1. Bundesliga.
Auch in den letzten 14 Jahren gab es Personalentscheidungen, die verschieden diskutiert wurden, nichts aber an einer längeren Entwicklungslinie geändert haben: Der FCA war und blieb immer erstklassig, und hat sich in wirtschaftlicher Hinsicht gut weiterentwickelt.
Der Verein hat sich im 15. Jahr der Ligazugehörigkeit für einen neuen Weg entschieden, der sich ganz unterschiedlich sehen, und nach einem Viertel der Saison bewerten lässt. Auch dies gehört nach der bewussten Entscheidung den FCA, sich sportlich und medial anders präsentieren zu wollen, zur Wahrheit. Der FCA, Trainer, Mannschaft und Management, stehen in einem anderen Blickwinkel, und werden, wenig überraschend, nicht nur von außen dabei stärker fokussiert.
Auch um über das sportliche Auftreten hinaus entstehende Situationen zu lösen bzw. erst gar nicht aufkommen zu lassen, wäre es nicht nur eine Möglichkeit Gemeinsamkeit und Transparenz zu zeigen, sondern könnte dies auch eine Grundlage für den Fortgang dieser begonnenen Entwicklung bilden. Diese könnte auch einen Teil der aus Augsburger Sicht medialen Flutwelle brechen und dadurch wieder etwas mehr Ruhe und Konzentration auf tatsächliche sportliche Themen werfen.
Aber bei allem außenherum geht es immer noch um das Spiel. Und da lässt sich mich Leidenschaft über Taktik, Strategie, Ketten, Verschieben und was auch immer diskutieren. Vielleicht auch über Positionsspiel und Laufwege. Gerne auch wie viele ehemalige Nachwuchsspieler wann, wie oft und in welchen Spielsituationen, oder mehr, zum Einsatz kommen.
Fast jegliche Statistik bietet noch weitere Ansätze – Expected Goals ohnehin. Und doch ist es das Spiel, das sich einfach mit erweiterten Grundverständnis im Stadion verfolgen lässt – mal mit weniger, mal mit mehr Muße und Liebe.
Und jedes Warten auf das nächste Spiel ist eine neue Form einer Art Vorfreude und ergebnisoffen geprägt – es geht immer weiter und doch wieder von vorne los. Fußball gehört auf dem Platz und ist im Herzen. Einfach spielen! Gutes Spiel!
Nur der FCA!
