Vermutlich findet sich bei allen Spielen eine passende Statistik, oder diese hätten, warum auch immer, theoretisch auch anders ausgehen können. Wenn dies aber die einzigen Ansatzpunkte sein könnten, ist es manchmal einfach besser auf Weiteres zu verzichten. Und dass es im Stadion auch um wirklich wichtigeres als Fußball geben kann war leider eine weitere Erkenntnis am vergangenen Samstag, als ein Heidenheimer Fan verunglückte.
Fünf Punkte nach fünf Spieltagen, wenn auch die Gegner zwischenzeitlich Dortmund und Leipzig hießen, sind nicht der gewünschte Start des VfL Wolfsburg. Nach der unbefriedigten vergangenen Spielzeit, die punktgleich mit dem FCA auf Platz 11 abgeschlossen wurde, heißt das Ziel für die neue Saison wieder Einzug in einen Europapokal. Nach Jahren der Abwesenheit soll dies mit dem neuen Trainer Paul Simonis, der von den Go Ahead Eagles kam, gelingen.
Neu im Kader sind auch Vini Souza, von Scheffield United, Mohamed Amoura von Saint-Gilloise und Dennis Vavro vom FC Kobenhagen. Nach einem Jahr in Paderborn ist Aaron Zehnter nun beim VfL, und traf am 2. Spieltag zum ersten Mal.
In bisher 28 Vergleichen gab es je zehn Siege, wobei der FCA die etwas bessere Heimbilanz hat – von den letzten vier Heimspielen gegen Wolfsburg konnten drei gewonnen werden.
Der Blick auf die Liga: Der FCA nun auf Platz 16, Heidenheim hat aufgeschlossen, und noch ohne Sieg steht Mönchengladbach am Tabellenende. Nach Auswärtssiegen stehen Frankfurt, Stuttgart und Leverkusen direkt hinter dem Spitzentrio. Sechs Punkte Unterschied von Platz 4 bis zu Platz 17 zeigen aber auch, dass die Tabelle nach dem 5. Spieltag, wenn, dann nur erste Tendenzen erkennen lassen kann.
Im 15. Jahr in Folge spielt der FCA mittlerweile Bundesliga, und hat dabei ganz unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen: Der Klassenerhalt in den ersten beiden Jahren, schleichende Etablierung und Europapokal, mittlerweile einer, von nur acht Vereinen, die seit 2011 dauerhaft erstklassig sind.
Wenn das Ziel, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt möglichst schnell zu gewinnen, immer an erster Stelle der Saisonvorhaben stand, wurde zumindest immer auch auf weitere Entwicklungen gehofft und an allgemeineren Voraussetzungen gearbeitet.
Zu dieser Spielzeit das Thema offener und direkter anzugehen, stellt keinen Widerspruch dar – ohne Berücksichtigung von konkreten Personalien scheint es auf anderer Ebene eine Fortsetzung. Wie viel Zeit die Umsetzung einer anderen Ausrichtung benötigt, lässt sich je nach Blickwinkel unterschiedlich bewerten, vermutlich aber immer mehr als die ersten sechs Spieltage.
Ob bei der Initialisierung der Idee oder später manches auch anders hätte vermittelt werden können, ist das eine – das andere, im 15. Jahr Bundesliga wirklich etwas zu versuchen. Kontinuität auch in diesen Vorhaben beizubehalten ist in diesem Sinn auch eine Art Fortführung der eigenen Strategie – auch wenn für die sportliche Entwicklung immer Punkte erforderlich sind.
Was ist nicht alles mit der Rosenau verbunden? Helmut Haller, die Aufstiegsrunde 1973/74, drei weitere Zweitligaaufstiege des FCA und viele andere denkwürdige Fußballspiele, teilweise unter Beteiligung der Nationalmannschaft. Dazu auch Feldhandball, Leichtathletikländerwettkämpfe, Rekordzeiten, Kundgebungen oder auch Konzerte unterschiedlichster Art. Seit letzter Woche auch American Football: Die Augsburg Centurions haben ihr Aufstiegsspiel zur GFL 2 dort bestritten.
Am Samstag nun im Stadion auf dem Lechfeld das erste von vier Heimspielen im Oktober und eine gute Gelegenheit vor der Länderspielpause als Team gemeinsam auch sportlich Erfolg zu feiern. Gutes Spiel!
Nur der FCA!