Solche Spiele kann es immer wieder geben, und wenn auch nie passend, war es definitiv der falsche Zeitpunkt. Wohlmöglich gab es Gelegenheiten mehr Treffer zu erzielen, in jedem Falle aber auch zu vermeiden. Heimspiele gegen Mainz sollten einfach nie mehr vor dem 5. Spieltag terminiert werden: Die bisherige Bilanz sind vier Spiele, die alle verloren wurden.
Am nächsten Wochenende geht es nun nach Heidenheim, und nein, diese Konstellation gab es doch noch nicht so: In der Spielzeit 2023/24 ist der FCA im Pokal in der ersten Runde in Unterhaching ausgeschieden und hatte nach sieben Spieltagen fünf Punkte. Im Anschluss an die Heimniederlage gegen Darmstadt trennte sich der Verein von Enno Maaßen. Unter Jess Thorup geriet die Mannschaft in Heidenheim bis zur 18.Minute mit 0:2 in Rückstand, ehe der FCA das Spiel noch vor der Halbzeit drehte, und mit 5:2 gewann.
Es gab und gibt immer auch schlechtere Spiele oder Phasen. Wenn sich diese dann tatsächlich auch für die darauffolgende positive Entwicklung als entscheidend erweisen, lässt sich diesen auch etwas abgewinnen. Beispiele dafür gibt es auch einige in der Bundesligazeit des FCA.
Vielleicht nicht immer die konkreten Erwartungen, aber eine Vorstellung wäre es, perspektivisch eine eigene Spielweise anzubieten, die system- und unabhängig vom Gegner durch bestimmte Merkmale charakterisiert werden kann. Auch wenn Ergebnisse immer zählen, wäre dies ein Spielstil, der diese erreicht, und in einem größeren Zusammenhang zu sehen wäre.
Nach der erfolgreichen Debutsaison mit Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb musste der 1. FC Heidenheim letzte Spielzeit in die Relegation, in der der Klassenerhalt erst in der Nachspielzeit in Elversberg geschafft wurde. Nach vier Spieltagen stehen die Heidenheimer trotz zuletzt gutem Spiel aktuell ohne Punkte auf dem letzten Tabellenplatz.
Den Verein verlassen hat u.a. Leo Scienza, der nach Southampton ging. Norman Theuerkauf hat seine Karriere beendet. Verstärkt wurde die Mannschaft durch die Leihspieler Arijon Ibrahimovic von Bayern München und Diant Ramaj, für das Tor, der von Borussia Dortmund kam. Aus Karlsruhe ist nach Leihende Mikkel Kaufmann zurück. Leart Paçarada, der vom 1. FC Köln kam, hat sich im Spiel gegen Dortmund einen Kreuzbandriss zugezogen. Unkaputtbar seit 18 Jahren ist Frank Schmidt nun ununterbrochen als Cheftrainer des 1. FC Heidenheim tätig.
Wie zeigt sich die Liga sonst nach dem 4. Spieltag: München, wenig überraschend, mit sehr gutem Start, dahinter als erste Verfolger Dortmund und Leipzig. Leverkusen und Frankfurt, in der vergangenen Saison Zweiter und Dritter, eher durchwachsen – Köln und St. Pauli sind auch gut in die Saison gestartet. Dazu hat auch der HSV am 4. Spieltag sein erstes Bundesligaspiel seit 2018 gewonnen.
Wo sich der FCA einreihen wird scheint zunächst keine Frage der nächsten beiden Spiele, sondern auch abhängig von anderen Parametern. Wenn es gelingt das Potential einzelner Spieler zu integrieren, Schwachstellen als solche in den einzelnen Mannschaftsbereichen zu erkennen und dabei weiterhin die Balance auf und um das Spielfeld zu bewahren, ließe sich manches vorstellen.
Der FCA hat sich zu dieser Saison für einen eigenen Ansatz entschieden. Es sind bisher vier Spiele absolviert und alles hat noch etwas Zeit. In den Auftritten in Heidenheim und gegen Wolfsburg darf die Mannschaft dann aber wieder nächste Entwicklungsschritte erkennen lassen. Mit entsprechenden Ergebnissen ließe sich auch die zwischenzeitlich etwas gestoppte Euphorie gerne weiterführen. Gutes Spiel!
Nur der FCA!