Wichtig: Offensive Freiheiten

Kurz vor Ende der Transferphase im Sommer kam mit Kevin Mbabu ein Spieler für die rechte Seite zum FCA. Die rechte Abwehrseite wurde im Umfeld des Vereins schon vorher als Problemzone identifiziert, ohne dass der FCA früher im Sommer Vollzug hätte vermelden können. Mbabu ist nun für 1 Jahr aus Fulham ausgeliehen und hat ein wenig gebraucht, um in Form zu kommen. Mittlerweile hat er starke Leistungen abgeliefert und es war nun vor dem Spiel gegen Leipzig ein guter Zeitpunkt für ein Zwischenfazit mit Kevin selbst.

Andy: Hallo Kevin, war das Auswärtsspiel in Bochum mit dem Wetter und den Bedingungen vor Ort das härteste Match bisher in dieser Saison?

Kevin: Es war schwer, aber das wussten wir vorher. Bochum ist eines der schwersten Auswärtsspiele. Die Bedingungen waren schwierig und es war sehr zweikampfintensiv mit vielen hohen Bällen. Wir haben alles gegeben und können unter den Umständen mit dem Punkt zufrieden sein.

Andy: Wie sehr nerven diese Rückstände? Ich kann mich spontan nicht erinnern, wann ihr mal nicht in Rückstand geraten seid?

Kevin: Ja, das ist schwierig. Einerseits können wir immer wieder zeigen, dass wir als Mannschaft mit diesen Situationen umgehen können. Andererseits wären wir auch tabellarisch noch erfolgreicher, wenn wir nicht immer in Rückstand geraten würden.

Andy: Und dazu immer wieder Standards. Wie oft trainiert ihr mittlerweile jede Woche Standardverteidigung?

Kevin: Seit Lars Knudsen (der neue Standardtrainer, Anm. d. Red.) hier ist, trainieren wir diese Situationen 2-3mal pro Woche. Er kann jetzt auch nicht schlagartig alles ändern, aber wir sind dran und ich gehe davon aus, dass wir uns hier verbessern werden. Wir lassen ansonsten wenig Chancen zu, daher ist es umso bitterer.

Kevin Mbabu ist ein mittlerweile ein Aktivposten für den FC Augsburg (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Andy: Offensiv war das nicht ganz so zielstrebig, wie in den Partien zuvor, in denen Du jeweils eine Vorlage beisteuern konntest. Woran lag es, dass die Flanken diesmal nicht angekommen sind?

Kevin: Bochum hat sehr kopfballstarke Innenverteidiger und hat die letzten 25 Minuten auch mit drei Innenverteidigern gespielt. Da war es schwer durchzukommen.

Andy: Nichtsdestotrotz finde ich persönlich, dass Du momentan deine besten Spiele für den FCA bisher spielst. Wie kommt es?

Kevin: Ich habe am Anfang etwas Zeit gebraucht um anzukommen und meine Form zu finden und dann war ich im Verlauf der Hinrunde ja auch kurz verletzt. Seitdem spiele ich aber regelmäßig und wir als Mannschaft finden immer mehr zusammen. Ich glaube auch, dass ich noch nicht am Maximum bin. Den besten Kevin habt ihr noch nicht gesehen.

Andy: Du warst verletzt bei Jess Thorups Einstand. Was hat er seitdem gemacht, das euch als Team vorangebracht hat?

Kevin: Er hat eine sehr offene Art zu kommunizieren und seine Tür ist immer offen. Wir bekommen auch nach jedem Spiel direktes Feedback von ihm. Er hat es so geschafft, dass wir unsere Mentalität wiederfinden und als Team füreinander da sind.

Andy: Für dich hat sich ja auch taktisch etwas geändert, nachdem ihr wieder dauerhaft zur Viererkette zurückgekehrt seid. Eine Umstellung für dich?

Kevin: Das ist mir prinzipiell egal. Ich bin da flexibel genug. Was für mich wichtig ist, dass ich offensiv Freiheiten habe. Ich darf mit Freddy und Ruben die Positionen tauschen, wenn wir in Ballbesitz sind.

Andy: Auch defensiv hat sich etwas geändert. Wie sehen die Veränderungen aus deiner Sicht aus?

Kevin: Wir haben zu viele Gegentore durchs Zentrum kassiert und entsprechend hat der Trainer die Formation angepasst, so dass wir im Zentrum nun stabiler stehen. Wir haben insgesamt zu einer stabileren Struktur gefunden und trainieren im Training auch oft Verteidigung in Unterzahl, um auf diese Situationen im Spiel gut vorbereitet zu sein. Jetzt müssen wir dann aber auch endlich mal zu null spielen.

Andy: Defensiv verteidigt ihr nun auch nicht mehr so Mann-orientiert sondern mehr im Raum. Liegt Dir das mehr?

Kevin: Ja, total. Das ist das, was ich und meine Kollegen den Hauptteil der Profikarriere über gemacht haben und wir kommen damit besser klar. Wir können so auch besser als Kollektiv verteidigen.

Andy: Du scheinst insgesamt gut in Augsburg angekommen zu sein und gerade auch recht zufrieden. Im Winter kamen Gerüchte über einen Wechsel zu Feyenoord Rotterdam auf. Hast Du dich damit überhaupt beschäftigt?

Kevin: Für mich war es kein Thema im Winter zu wechseln. Eine Leihe gegen eine andere zu tauschen hat mich überhaupt nicht interessiert. Mit Jure war klar abgesprochen, dass wir ein 1 Jahres-Projekt zusammen haben, damit ich wieder Spielpraxis sammeln und in Form kommen kann.

Andy: Was sind nun deine Ziele mit dem FCA und persönlich bis zum Rest der Saison?

Kevin:  Wir setzen uns ambitionierte Ziele, um das Maximum aus uns herauszuholen. Ich selbst will weiter gute Leistungen abliefern und noch 4-5 Assists sammeln. Und im Sommer dann mit der Nationalmannschaft zur EM.

Andy: Danke Kevin für die vielen aufschlussreichen Einblicke und viel Erfolg bei der Zielerreichung.

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

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