Blick Richtung 2018/19

26. Spieltag in Hannover. Auswärtssieg. 35 Punkte, Platz 8.  André Breitenreiter hat es auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gesagt: der FC Augsburg ist durch.

Er hat damit Recht. Die letzten Zweifel am Klassenerhalt sollten ausgeräumt sein. Und heute kann ich es auch schreiben: Mich haben die Unkenrufe in der letzten Woche (und auch davor) genervt. Die Saison ist so entspannt, wie schon seit Jahren nicht. Die Mannschaft hat durch die Transfers von Stefan Reuter und die Anleitung von Manuel Baum in dieser Saison einen enormen Schritt nach vorne gemacht.  Es ist schon fast langweilig, denn ich habe Vertrauen in unser operatives Führungspersonal. Sportlich machen wir viel richtig. Vielleicht können wir uns darüber einfach mal ein bisschen mehr freuen, anstatt immer die Angst zu beschwören oder das Haar in der Suppe zu suchen. Die Mannschaft wird auch in den kommenden Wochen konzentriert arbeiten und es werden weitere Punkte folgen. Wohin das am Ende führt, wissen wir nicht genau. Es ist eine tolle Spannung, dass auch nach oben noch etwas möglich ist. Ich kann zu diesem Zeitpunkt feststellen, dass in dieser Saison sportlich nichts mehr passieren wird, was mir diese Saison madig machen könnte. Zeit den Blick nach vorne zu richten.

Dabei sollte nicht das Gefühl aufkommen, dass ich unser Team gerne verlieren sehe. Oh, wie ich mich ärgere, wenn wir verlieren. Allerdings gehört das Verlieren mit dazu. Wenn wir Augsburger in der Bundesliga genau so viel gewinnen wie verlieren, dann läuft es super. Niederlagen müssen wir akzeptieren, daraus lernen und weitermachen. Das machen wir gut. Auch die sportliche Konstanz wird nie komplett vorhanden sein. Zumindest nicht, wenn wir den eingeschlagenen Weg weitergehen und unseren Jugendspielern Chancen geben wollen. Wenn wir sie auf höchstem Niveau ins kalte Wasser werfen und Wettkampfluft schnuppern lassen. Manuel Baum hat richtigerweise festgestellt, dass dann auch mal schlechte Partien dabei sein werden. Da brauchen wir dann aber alle nicht sofort in Panik zu verfallen, denn unser Führungspersonal weiß, was es tut. Auch in schlechteren Phasen können wir mit diesem Personal im Club momentan entspannt nach vorne schauen.

Wohin wird uns der Weg in der Zukunft führen? Es wird ein weiteres Jahr in der Bundesliga geben, soviel scheint sicher zu sein. Wer hätte das vor 9 Jahren gedacht? Mit folgenden Fragen werde ich mich in diesem Zusammenhang in den kommenden Wochen beschäftigen, wenn es die Zeit zulässt:

  • Wie sieht unser Kader aus und auf welchen Positionen müssen wir uns fürs kommende Jahr verstärken?
  • Welche Jugendspieler klopfen oben an und bekommen vielleicht in den letzten Spielen oder in der neuen Saison mehr Einsatzmöglichkeiten?
  • Wie geht es unseren Leihspielern? Wer kommt auf Einsätze und könnte sinnvollerweise bei seiner Rückkehr durchstarten?
  • Was sollte neben dem Platz passieren? Welche Entwicklungen sind mir wichtig und was sollte strukturell passieren?

Dabei vergesse ich keineswegs, dass wir noch 8 Spiele vor uns haben. Fast ein Viertel der Saison ist noch zu spielen. Leistungsträger wie Jeffrey Gouweleeuw und Alfred Finnbogason werden fit zurückkehren. Manuel Baum wird sportlich die Mannschaft auch in diesen Spielen weiter verbessern. Wir werden in jedem Spiel um den Sieg kämpfen. Ich freue mich darauf. Ich werde alleine vor dem Fernseher zittern. Ich werde im Stadion mit lieben Menschen anstoßen. In Augsburg, auf dem Lechfeld und hoffentlich auch auswärts. Am liebsten samstags um 15:30 Uhr.  Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele von uns in diesen 8 Spielen darüber freuen, was wir haben, als Angst davor zu haben, was wir verlieren könnten oder sich darüber zu ärgern, dass es noch weiter nach oben gehen könnte und wir es noch nicht ganz geschafft haben. Lasst uns auf Daniel Baier hören, der auf der Pressekonferenz vor dem Hannover-Spiel erneut betont hatte, dass nach dem 34. Spieltag abgerechnet wird. Vielleicht erwachen wir erneut in Europa. Spielt das eine Rolle? Wir werden in jedem Fall in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen. Es hätte uns wieder kaum jemand zugetraut. So schwer es uns Augsburgern fallen mag: Es ist die Zeit gekommen, selbstbewusst und zufrieden nach vorne zu blicken. Zumindest für 8 Spiele.

 

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

Ein Gedanke zu „Blick Richtung 2018/19“

  1. Höchste Zeit für einen Kommentar dieser Art. Viele wissen wohl nicht wie es früher war ins alte Rosenaustadion zu gehen und vor 3.000 Zuschauen eine Bayernliga-Partie anzuschauen. Und mit Bedauern zuzugucken wie reihenweise tolle Talente verkauft werden mußten wie Karl-Heinz-Riedle, den ich in seiner Bayernliga-Saison beim FCA beobachtete.
    Heute spielt der FCA konstant in der Bundesliga. Komisch der Deutsche schaut doch sonst so gerne zurück und schwelgt über die beschissenen alten Zeiten wie toll die doch waren. Ich bin ein Augschburger mit Augschburger und Allgäuer Wurzeln und bin mächtig erstaunt aus München heraus, was aus diesem Verein geworden ist. Ich freue mich für Bayerisch-Schwaben, die Stadt, die Region. Uns und vielen geht es verdammt gut hier, und das scheinen hier einige wohl nicht zu wissen wie es ist, sozial abgesichert mit Krankenversicherung zu leben ….. und daß Fußball doch letztendlich eine sehr schöne NEBENsache ist und nicht der Mittelpunkt des Lebens. Jeder Meckerer und Grantler sollte mal lernen sein eigener Mittelpunkt des Lebens zu werden.
    Danke für diesen Beitrag!

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