Wertverluste


Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Erst letztens hatte ich mich darüber ausgelassen, welche Transfers ich beim FC Augsburg fest einplane. Auf der anderen Seite wird dieser Sommer auch einer, in dem der FC Augsburg das ein oder andere missglückte Transferkapitel schließen kann. Ausbildungsverein will der FCA sein. Dieser Begrifflichkeit habe ich mich vor ein paar Jahren schon einmal gewidmet. Im Sommer wird der FCA durch den ein oder anderen Abgang Transferverluste realisieren. Bittere Transferverluste, die hoffentlich dazu führen, dass die Transferstrategie weiter nachjustiert wird. Aber immer der Höhe nach:

Tomas Koubek

Ca. 7,5 Millionen EUR zahlte der FC Augsburg für einen Keeper. Torhüter waren lange eine Position im Fußball, bei der die Transferbeträge nicht so hoch waren, wie auf anderen Positionen. Es ist einfach ein sehr begrenzter Markt. Jedes Bundesligateam braucht einen Stammkeeper und die Jungs spielen viel länger als Spieler auf anderen Positionen. So sind pro Saison vielleicht 2-3 Planstellen neu zu besetzen. Spieler mit entsprechender Ausbildung und Potential gibt es mehr als genügend. Warum teuer dafür bezahlen?

Im Nachhinein versteht das bei Tomas Koubek niemand mehr, v.a. weil er dauerhaft die Qualität für die Bundesliga nicht unter Beweis stellen hatte können. Er ist jemand, der für gute Laune sorgt und nicht viel auf dem Platz dafür tun muss. Im Sommer wird das zumindest nicht mehr mit einem entsprechenden Gehalt verbunden sein. Die 7,5 Millionen EUR sind dann definitiv weg. Ein Gewinn war bei dieser Summer von vornherein unwahrscheinlich und der Transfer passte schon damals nicht zum FCA.

Iago

Viele Transferperioden lang kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Iago den FCA verlassen würde. Einig wurde man sich aber mit keinem Transaktionspartner. Iago kam im Sommer 2019 für 6,5 Millionen EUR vom SC Internacional aus Brasilien und war zu diesem Zeitpunkt Jugendnationalspieler Brasiliens. Zu seinen besten Zeiten verstand man warum, denn er konnte offensiv Akzente setzen und auch gegen die besten Gegner bestehen. Defensiv fehlte im lange die Konstanz in der Bundesliga.

Am meisten haben wohl Verletzungen Iago aus der Bahn geworfen. Dazu kamen die vielen Trainerwechsel beim FCA. Jetzt wo er unter Jess Thorup fit war, ist er als Linksverteidiger Leistungsträger. Leider hat er sich schon vor der Saison entschieden, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen und mittlerweile ist er auch – Überraschung – mal wieder verletzt. Im Sommer wechselt er ablösefrei zum EC Bahia. Dem FCA wird nicht nur ein Leistungsträger verloren gehen, auch die 6,5 Millionen EUR Ablöse, die der Club in 2019 gezahlt hat, sind definitiv futsch.

Selten auf dem Feld zu sehen, obwohl die Ablöse hoch war: Tomas Koubek (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Verlust abgewehrt?

Ich hatte es vorige Woche geschrieben: Sowohl bei Felix Uduokhai als auch beim Ruben Vargas gehe ich von einem Wechsel in diesem Sommer aus, da ihre Verträge nur noch bis 2025 laufen und sie ihre Wechselwünsche schon angedeutet haben. Felix Uduokhai kam im Sommer 2020 fest zum FCA und kostete 7 Mio. EUR. Ruben Vargas kostete in 2020 4 Mio. EUR. Durch das eine Jahr Restlaufzeit wird der FCA keine riesigen Beträge mehr aufrufen, aber doch wohl noch die gezahlten Ablösen wieder erlösen können. Große Gewinne gibt es dann an diesen Stellen auch nicht, aber zumindest keine wirtschaftlichen Totalverluste. Dass der FCA auf der Innenverteidigerposition 7 Mio. EUR an Ablöse gezahlt hat, sollte aber hoffentlich auch der Vergangenheit angehören.

Offene Fragen gibt es im Sommer aber dennoch mehr als genug. Niklas Dorsch kommt nicht wie erhofft zum Zug und ist immer wieder angeschlagen: er war auch teuer. Bei Arne Maier läuft in 2025 der Vertrag aus. Wenn er nicht verlängert, dann sollte man auch hier schauen, dass man zumindest eine Einnahme generiert. Ähnliches gilt für Freddy Jensen. Nach den großen Ausbildungserfolgen sieht aber auch das zumindest heute nicht aus.

Der Retter

Wirtschaftlich sollte man hoffen, dass etwas aus der eigenen Akademie nachschiebt. Aber Fehlanzeige: auch dort gibt der FCA zwar viel Geld aus, aber ohne noch irgendwelche Einnahmen durch abgehende Spieler zu generieren, die ins Gewicht fallen würden.

Am Ende wird es Glück sein, welches zu einer positiven Transferbilanz im Sommer führt. Das Glück, dass Ermedin Demirovic explodiert ist und die Mannschaft offensiv trägt und im Sommer zum Rekordabgang werden könnte. Zu viel hineininterpretieren sollte man indes in diesen Erfolg nicht. Es hat nun lange genug gedauert, bis man bei einem Spieler des FCA mal wieder seriös über einen Transfer in dieser Größenordnung sprechen kann.

Ausbildungsverein weiterhin ein Mythos

Den FCA kann man sodann immer noch nicht als Ausbildungsverein bezeichnen. Zu viel Stückwerk ist das Ganze. Auf der Jugendseite gibt es wenige, die Hoffnung machen. Man könnte auch schreiben: Arne Engels, seit Samstat Mert Kömür, und dann lange nichts. Um für die Saison einen konkurrenzfähigen Kader aufbieten zu müssen, hat man mit Kevin Mbabu auch seit langem mal wieder einen Spieler geliehen, ohne eine Kaufoption zu haben. An der Entwicklung des Spielers wird man somit nur durch seine sportlichen Leistungen profitieren.

Was allerdings auch nicht hält: der Verweis auf die Ausbildung von eingekauften Spielern. Der FCA hat in der Vergangenheit oft bemüht, dass er hier eine gute Bilanz hätte, weil die Bilanz mit Spielern des Nachwuchsleistungszentrums desaströs verbleibt. Aber auch mit den Einkaufen läuft es wenig rosig, wie der Winter gezeigt hat. Mbuku & Co. konnten sich nicht durchsetzen und sind schon wieder weg. Da versteht man dann, warum der FCA gerade erst Strukturveränderungen im sportlichen Bereich kommuniziert hat. Zeit ist es geworden. Hoffentlich wird es jetzt besser.

Statement Win

Samstag, der 13.04.2024. Als FCA Fan scrolle ich durch Instagram und bin immer noch etwas benebelt. Zusammenfassung. Nach einem Unentschieden gegen Köln und einer Niederlage in Hoffenheim, kam in der Woche ein leichtes Gefühl der Ernüchterung auf. War der gute Lauf beendet? Verebbt die Euphorie schon wieder? Nicht so schnell.

Was ist dann gestern passiert? Union Berlin kam zu Besuch nach Augsburg. Hat dem FCA körperlich ordentlich zugesetzt, den ein oder anderen Ellenbogen ausgepackt und auch mal die offene Sohle. Hat versucht die Mannschaft des FCA – gerade auch in der Anfangsphase und nach der Erfahrung in Hoffenheim – zu beeindrucken und sich Vorteile zu erarbeiten. Das Augsburger Team ließ sich allerdings nicht unterkriegen und ließ sich nicht beirren. Die Ästhetik entspringt dabei der Gesamtsituation (oder auch: dabei war es dann doch ein objektives Drecksspiel über weite Strecken).

Die Personalsituation

Dorsch, Rexhbecaj, Gumny, Mbabu, Jakic, Jensen, Iago. Ließt sich wie 2/3 der Startelf. Fehlten aber alle. Maxi Bauer spielte Rechtsverteidiger. Tim Breithaupt war der alleinige Sechser. Und mit Blick auf die Bank musste man hoffen, dass ansonsten nicht viel passiert. Qualitativ war das damit dann nicht auf jeder Position Bundesligaqualität. Das sollte nicht stören, weil die Vorbereitung diesmal passt.

Jess Thorup hat aus seinem Fehler gegen Hoffenheim gelernt. Die 3er Kette, die in Augsburg erstmal wieder niemand mehr sehen will, blieb eingemottet. Systemseitig verließ man sich auf das einstudierte Erfolgsrezept: die Raute. Man ließ sich diesmal aber sichtbar durch die Personalsituation nicht aus der Ruhe bringen.

Stabilität

Damit einher ging dann eine große Stabilität. Union Berlin gelang offensiv grundsätzlich nicht viel. Der FCA fand in Ballbesitzphasen immer wieder Entlastung ohne selbst groß gefährlich zu werden. Mir reicht es ja mittlerweile, wenn das Team in der ersten Halbzeit stabil steht und versucht langsam die Spielkontrolle an sich zu ziehen. Fehlervermeidung ist das A und O. Wissen die Unioner auch.

Da zeigte sich dann auch weiterhin die vorhandene Qualität. Das Innenverteidiger-Pärchen Gouweleeuw-Uduokhai gefällt sehr gut. Uduokhai hat hinten einige Male gerettet. Aber auch Finn Dahmen hat sich stabilisiert. Und im Offensivpressing wirkt es glücklich, aber die Ballgewinne im letzten Drittel sind kein Zufall und Philipp Tietz ist mein kaltschnäuziger Liebling.

Ruben Vargas mit der Hacke, oder auch: eines der seltenen objektiven Highlights im Spiel gegen Union. Und dennoch: was eine Offenbarung. (Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Wunderdinge

Und am Ende klappten dann auch die unwahrscheinlichsten Dinge. Sven Michel traf, nachdem er kurz vorher noch eine schlechte Entscheidung bei einem Angriff getroffen hatte, gekonnt und sehenswert. Da schau mal, denkt man sich: er zeigt doch noch, dass er kicken kann. Den Ball angenommen und sich dabei Platz verschafft, mit links in den Winkel gedonnert. Hut Ab und Zeit wurde es.

Mert Kömür steht dann auch bei zwei Saisoneinsätzen. Und zeigt sich. Fällt nicht ab im Vergleich zu den Nebenspielern. Ein Nachwuchsspieler aus der eigenen Akademie. Man reibt sich die Augen. Ist das noch mein FCA?

Dream On

Und so kam es dann in Augsburg am Freitagabend zu Zauberstimmung am Ende. Mit großem Recht wurde lauthals das Europapokal-Lied angestimmt. Egal was an diesem Spieltag sonst noch passiert: wir verbleiben auf Platz 7. 5 Spieltage vor Schluss stehen wir auf einem Platz, der wahrscheinlich reichen wird, um europäisch zu spielen. Ja, das Restprogramm ist schwer. Aber warum sollte es nicht dennoch reichen?

Es kann reichen, weil dieses Team sich auch durch Personalausfälle und schlechtere Partien nicht aus der Ruhe bringen lässt. Es kann reichen, weil dieses Team stabil ist, einfache Fehler vermeidet und es körperlich mit jedem Gegner aufnehmen kann. Es kann reichen, weil die Qualität da ist und sich – dank Jess Thorup und Team – auch auf dem Platz zeigt. Es kann reichen, weil die Welle uns tragen kann. Reibt euch die Augen ruhig erneut liebe Augsburg Fans, gestern hat der FCA offiziell seine Ansprüche angemeldet in dieser Saison auf einem Platz zu landen, der nach Europa führt.

Ich liebe diese Morgende, wo man als Fan des eigenen Clubs glaubt, es sei alles möglich. Heute schreibe ich mit voller Überzeugung: ich liebe diesen FCA.

Fußballtage

Trotz Niederlage immer noch auf dem 7. Tabellenplatz, der FCA hat in den vorherigen Spielen dafür gesorgt, dass diese Saison wohl in fast jedem Fall als erfolgreich zu bewerten ist.

Auch wenn es nicht mehr zum Ausgleich in der zweiten Hälfte geklappt hat, nach dem 28. Spieltag sind es 36 Punkte, und mit den nächsten sechs Spielen scheint ein einstelliger Tabellenplatz noch möglich.

Das Hinspiel in Berlin war das erste nach der Ära von Urs Fischer. Nach dem 13. Spieltag lag Union noch auf dem letzten Tabellenplatz. In der Formtabelle seitdem holten die Köpenicker unter Trainer Nenad Bjelica mit 22 Punkten gleichviele wie der FCA in diesem Zeitraum.

Aktuell sind es sechs Punkte Vorsprung zu Platz 16 und in einer Saison, die mit anderen Erwartungen, einschließlich Champions-League-Teilnahme, begann, der Klassenerhalt mittlerweile das Ziel. 

Auch wenn die Entwicklung des Vereins in den letzten vier Jahren kaum mehr zu steigern war haben sich die Köpenicker seit dem Aufstieg des FCA als erster Verein in der Liga, Leipzig ausgenommen, etabliert. Vergleichend dazu spielen fünf Vereine, die jeweils mindestens 25 Jahre in der Bundesliga spielten, und in der Aufstiegssaison 2018/19 noch erstklassig waren, mittlerweile zweitklassig. Auch dies spricht für die Arbeit in diesem Zeitraum bei Union.

Nach der gleichzeitigen Niederlage von München in Heidenheim hat Leverkusen, sechs Spieltage vor Ende, bereits sechszehn Punkte Vorsprung auf den zweiten Tabellenplatz. Die Meisterschaft könnte beim Heimspiel in Bremen bereits sicher sein. Der Abstiegskampf scheint für Darmstadt verloren, während aktuell Bochum mit Mainz und Köln um die Plätze 15 bis 17 spielt.

Das Rosenaustadion gibt es bereits seit über 70 Jahren. Nach der Meisterschaft in der 1. Amateurliga Bayern gewann der FC Augsburg in der darauffolgenden Saison mit der Süddeutschen Meisterschaft vor 50 Jahren seinen zweiten Ligatitel. Erstmals kletterte der FCA in dieser Spielzeit am 5. Spieltag auf den ersten Tabellenplatz, und behielt diesen, mit Ausnahme des 11. Spieltags, bis zum Saisonende bei. In der nachfolgenden Aufstiegsrunde zur Bundesliga scheiterte der FCA knapp.

Rund um das Heimspiel in zwei Wochen findet mit verschiedenen Aktionen ein Rückblick auf die Saison 1973/ 74, die Mannschaft und die Zeit statt.

Bis 2009 spielte der FCA dann noch in der Rosenau und konnte noch fünf weitere Ligatitel erringen. Das erste Bundesligaspiel mit Augsburger Beteiligung fand dann, zwei Jahre später, erst im neuen Stadion statt.

Die Erinnerung an die Zeit vor 50 Jahren bildet den Ursprung neuerer Augsburger Fußballgeschichte, mancher Mythen, Fußballsozialisationen und ganz unterschiedlicher nachfolgender Ereignisse. Wenn auch nicht sportlich erstklassig – geblieben ist auch das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Augsburger Theater der Träume mit seinen vielen eigenen Geschichten.

In und um den Fußball viele Entwicklungen – der FCA spielt seine 13. Bundesligasaison in Folge und diese nicht nur sportlich erfolgreich. Es macht aktuell noch mehr Spaß die Auftritte der Mannschaft zu begleiten. Wie der Kader der Mannschaft im nächsten Jahr aussehen könnte lässt wie die letzten Spiele der Saison verschiedene Möglichkeiten offen.

Verlängert hat der FCA mittlerweile den Vertrag mit Geschäftsführer Michael Ströll, der seit 2006 im Verein ist, und auch mit U-23-Trainer Tobias Strobl.

Das zehnte Aufeinandertreffen gegen Union in der Bundesliga ist das erste Freitagspiel in dieser Saison für den FCA. Ziele sind eine Fortsetzung der Heimserie gegen die Köpenicker sowie der Erhalt einer Ausgangssituation, in der es immer noch verschiedene Möglichkeiten gibt. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Der FCA macht wieder Spaß

Die beiden vergangenen Spieltage liefen ergebnistechnisch ernüchternd für den FC Augsburg: 1:1 zu Hause gegen Köln, 3:1-Niederlage bei der TSG Hoffenheim. In der Nachbetrachtung der beiden Spiele ist die Stimmung trotzdem positiv.

“Wir spielen echt attraktiv”

“Wir sind mittlerweile ein anderes Augsburg geworden”, sagte Philipp Tietz nach dem Hoffenheim-Spiel am DAZN-Mikro. “Mittlerweile spielen wir echt attraktiv und die ganze Mannschaft hat es verdient, dass man uns als ernsthaften Gegner sieht.” Wer behaupte, der FCA spiele einen “Grottenkick”, schaue keinen Fußball. Recht hat er. Der FCA macht wieder Spaß!

Vor allem die beiden zweiten Halbzeiten waren sehr schön anzuschauen. Gegen Köln spielte fast nur der FCA, belohnte sich aber nicht. Auch, weil – wie öffentlich kaum diskutiert – der Schiedsrichter kleinlich und vorschnell einen Uduokhai-Treffer aberkannte.

Bei der TSG zeigte der FCA in Hälfte zwei ein komplett anderes Gesicht zum überraschend schwachen Auftreten im ersten Durchgang. Auch hier wäre bei etwas mehr Glück (abermals stand einem Beljo-Tor ein Gegenspieler auf der Linie im Weg) mehr drin gewesen. Verdient wären in beiden Duellen wohl vier Punkte gewesen, am Ende wurde es nur einer.

Neunmal durfte der FC Augsburg in dieser Saison schon über drei Punkte jubeln. Nach (Photo by Leonhard Simon/Getty Images)

Herrlich-Zeiten sind vorbei

Die Stimmung rund um den Verein ist dennoch positiv. Das merkte ich nicht zuletzt am Sonntag auf der Rückreise von der trostlosen Bahnstation Sinsheim Museum/Arena gen Heimat. Die mitgereisten FCA-Fans waren freilich geknickt – erkannten aber auch, dass sich die Thorup-Elf im Laufe der Partie sowie während der gesamten Saison spielerisch gesteigert hatte.

Denkt man an die vergangenen Jahre zurück, ging der FCA gegen viele Gegner chancenlos unter. Unter Dirk Schuster, Heiko Herrlich oder Enrico Maaßen igelte man sich viel zu oft ein und beschränkte sich ausschließlich aufs Verteidigen, getreu dem Motto: Hauptsache nicht verlieren. Thorup will gewinnen. Auch, wenn man schon 0:2 hinten ist.

“Jess we Can” (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Diese Philosophie ist der Mannschaft mittlerweile auch auf dem Platz anzumerken. Man denke etwa an das Heimspiel gegen Freiburg. Als Felix Uduokhai das 1:1 erzielte, freute er sich kurz, nahm den Ball in die Hand und rannte zurück zum Anstoßkreis. Die Botschaft: Wir sind hier noch nicht fertig. Am Ende gewann der FCA mit 2:1.

In diesem Spiel wurde der offensive Mut der Augsburger belohnt. Gegen Köln und Hoffenheim hingegen nicht. Zufrieden kann man mit der Augsburger Leistung letztlich trotzdem sein. Fernab der reinen Punkteausbeute ist das ein großer Fortschritt für den Verein. Der FCA macht wieder Spaß!

Und jetzt: Drei Punkte gegen Union Berlin, Heja FCA!

Als Mensch gereift

Ruben Vargas ist seit 2019 beim FCA und feiert nun in diesem Sommer sein fünfjähriges Dienstjubiläum. Vieles hat er in dieser Zeit in Augsburg erlebt. Momentan spielt der FCA so gut wie noch nie seit Ruben in Augsburg ist und der Schweizer sticht dabei heraus. Selbstverständlich war das nicht. Im Winter hatte er ein Angebot vorliegen und hat über einen Wechsel nachgedacht. Dazu packte ihn Jess Thorup im Winter auf eine neue Position. Über all dies habe ich vor dem Spiel gegen Hoffenheim mit ihm geredet:

Andy:  Einen neuen Rekord für die meisten gewonnenen Spiele am Stück konntet ihr am Ende gegen Köln leider nicht aufstellen, aber verloren habt ihr auch nicht. Mit ein paar Tagen Abstand: ein gewonnener Punkt oder zwei verlorene Punkte gegen Köln?

Ruben: Gemischte Gefühle. Einerseits hatten wir viele Chancen und haben es verpasst ein zweites Tor zu machen. Auf der anderen Seite haben wir Kontermöglichkeiten zugelassen und Köln hätte auch gewinnen können. Es ist ein bisschen schade, weil wir wollten Teil des Rekords sein und so überwiegt am Ende die Enttäuschung vielleicht etwas mehr.

Andy: Ist das dennoch in deiner Zeit beim FC Augsburg die bisher beste Phase?

Ruben: Ja, das sehe ich auch so. Es läuft momentan sehr gut und macht sehr viel Spaß. So kann es weitergehen.  

Andy: Jetzt hattest Du in deiner Zeit beim FCA bisher fünf Trainer. Warum klappt es nun unter Jess Thorup so gut?

Ruben: Es sind viele Faktoren und es muss sehr vieles zusammenpassen. Ich glaube, der Trainer stellt uns sehr gut ein auf die Gegner und wir haben immer einen sehr guten Match Plan bei jedem Spiel. Wir wissen wo wir gut sind und jeder Spieler hat mittlerweile auch Selbstvertrauen.

Andy: Dabei stechen die Ballgewinne im letzten Drittel heraus, wo ihr besonders stark seid. Welche Rolle spielt dieser Ansatz, aggressiv im letzten Drittel zu sein?

Ruben: Das ist die Spielidee des Trainers. Wir legen sehr viel Wert auf Pressing und auf die zweiten Bälle. Wenn wir die Bälle in der letzten Zone gewinnen, dann können wir einen unorganisierten Gegner überraschen und gefährlich agieren.

Andy: Im Winter standest Du vor der Entscheidung den Verein evtl. zu verlassen und hast dich dann doch entschieden zu bleiben. Wie hat sich die Situation für dich dargestellt?

Ruben: Es ist kein Geheimnis, dass ich mir den nächsten Schritt zutrauen würde, wenn es für mich und den FCA passt. Im Winter gab es ein interessantes Angebot. Aber Wechsel im Winter sind immer etwas schwieriger als im Sommer und mit Perspektive auf die EM und unter Einbeziehung vieler Dinge, auch der Perspektive hier in Augsburg, habe ich mich dagegen entschieden, das Angebot anzunehmen.

Andy: Um das einmal klar festzuhalten: der Verein hätte Dir keine Steine in den Weg gelegt?

Ruben: Nein, es war meine Entscheidung, dass ich bleiben wollte.

Andy: Wusstest Du zu dem Zeitpunkt schon, dass Jess Thorup im Winter auf das neue System mit Raute umstellen würde?

Ruben: Das haben wir direkt nach unserem Urlaub angefangen zu trainieren und Jess hat direkt klar kommuniziert, welche Erwartungen er an mich hat. Das war schon eine Umstellung für mich. Aber so wie es jetzt läuft, ist es eine sehr gute Position für mich. Ich habe offensiv viele Freiheiten. Und defensiv kenne ich meine Aufgaben, das ist von der Intensität schon etwas Anderes. Da habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt und es macht viel Spaß.

Andy: Das wirkt ja schon nach kurzem sehr eingespielt und harmonisch. Wie erklärst Du dir das?

Ruben: Wir drei da vorne verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut. Das hilft mit Sicherheit auch und jeder gibt Gas für den anderen. Dazu wird es mit jedem Training und jedem Spiel besser und wir gehen mit dem Flow.

Ruben ist ein fixer Bestandteil der Schweizer Nationalmannschaft und wir werden sehen, ob er Deutschland in der Gruppenphase ärgern kann. (Photo by SEBASTIEN BOZON/AFP via Getty Images)

Andy: Jetzt sind Robert Gumny und seit dem Köln-Spiel auch Elvis Rexhbecaj längerfristig verletzt. Wirft euch das aus der Bahn?

Ruben: Das ist für jeden Spieler natürlich ärgerlich, wenn er sich verletzt. Aber wir haben zum Glück auch Spieler, die in den Trainingswochen immer Gas geben und auf diese Chance warten. Die Jungs, die jetzt reinkommen, haben unsere Unterstützung und wissen was sie zu tun haben. Deswegen mache ich mir da keine Sorgen.

Andy: Wie sehr hilft es da am Sonntag, dass Demi wieder mit dabei ist?

Ruben: Das ist auf jeden Fall gut. Er ist für uns als Mannschaft ja nicht nur wegen seiner Statistiken wichtig. Zusätzlich ist er ein Führungsspieler, der uns anfeuert und antreibt und das hat am Sonntag schon auch ein bisschen gefehlt. Dazu ist er ein guter Freund von mir und da freue ich mich natürlich, dass er am Sonntag wieder dabei ist.

Andy: Für den Sommer steht nun für dich auch die EM in Deutschland an. Inwiefern baut sich da schon auch Vorfreude auf?

Ruben: Ja, das ist natürlich präsent, gerade nach den Länderspielen in der letzten Woche. Es wird auch wieder mehr ein Turnier-Gefühl geben, weil wir nicht wie 2020 in ganz Europa herumfliegen werden, sondern das Turnier nur in einem Land gespielt wird. Und dann werden natürlich durch die räumliche Nähe auch viele Leute aus der Heimat und meine Familie dabei sein. Das freut mich schon, auch wenn ich schon eine EM und WM gespielt habe. Aber es ist ja auch noch ein ganzes Stück weg und wir haben vorher mit dem FCA noch etwas vor.

Andy: Jetzt bist Du ja mittlerweile einer der dienstältesten Spieler in Augsburg. Weißt Du spontan, wer noch länger im Team ist als Du?

Ruben: Freddy Jensen, Jeff Gouweleeuw und Frammi. Und einige der Physios.

Andy: Über die fast fünf Jahre, in denen Du diverse Trainer, die Covid-Pandemie und vieles anderes erlebt hast: welche Entwicklung hast Du selbst in dieser Zeit genommen?

Ruben: Ich bin in meiner Zeit in Augsburg vor allem als Mensch gereift. In der Schweiz hatte ich eine sehr schöne Zeit. Ich konnte bei meinem Kindheitsverein Profi werden und hatte die Familie immer um mich. Das Gefühl habe ich mit nach Augsburg gebracht und habe mich direkt wohlgefühlt. Ich habe hier ja zum ersten Mal alleine gelebt und war auf mich gestellt. Aber ich hatte keine Probleme mit der Sprache und war nicht weit weg. Ich hatte direkt einen Trainer, der mir einen Weg aufgezeigt hat. Ich konnte direkt spielen und hatte familiäre Unterstützung. Fußball war für mich nie das Problem, auch wenn es mal nicht so lief. Auch damit habe ich gelernt umzugehen.

Andy: Und wo genau führt euch das noch hin in dieser Saison?

Ruben: Wir sind bisher sehr gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu schauen. Damit sind wir am fokussiertesten und schauen auch nicht immer auf die Tabelle. Wir versuchen einfach jedes Spiel zu gewinnen, als nächstes gegen Hoffenheim.

Andy: Dabei drücke ich die Daumen und danke Dir für deine Zeit.

Umblicke

Das fünfte Spiel in Serie, das der FCA nicht verloren hat. Fast gleichgültig das der Siegtreffer nicht mehr gelang, es macht einfach Spaß der Mannschaft zuzusehen. Passspiel, Spielzüge und manches andere, dass es so schon länger nicht mehr zu sehen gab. Vor allem die zweite Halbzeit ließ erkennen warum sich der FCA mittlerweile seit drei Spieltagen auf einem einstelligen Tabellenplatz befindet.

Nach einer guten Vorrunde hat die TSG Hoffenheim in der Rückrunde erst neun Punkte aus zehn Spielen erreicht. Dennoch überzeugte die Mannschaft zuletzt in Leverkusen und verlor erst in den letzten Spielminuten.

Die viertmeisten Gegentore, die siebtmeisten Treffer, das Prunkstück der Sinsheimer ist der Sturm. Maximilian Beier, der erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen wurde, steht mit 13 Treffern auf Platz 6 der Torschützenliste.

In der Vorrunde gegen Wolfsburg und Bochum, die Hoffenheimer konnten in der Rückrunde  nur gegen Bremen gewinnen – nur die Heimbilanz der drei Letztplatzierten ist schwächer.

Am nächsten Spieltag treffen in der Liga Mainz und Darmstadt sowie Köln und Bochum aufeinander. Für die Lilien vermutlich die letzten Chance noch einmal im Kampf um den Relegationsplatz heranzukommen und für Bochum die Gefahr, nach vier Niederlagen und einem Unentschieden in Folge, wieder in den Abstiegskampf gezogen zu werden.

13 Punkte Vorsprung auf München, was könnte den Leverkusenern noch passieren? Selbst bei vier Niederlagen in Folgen wäre es immer noch mindestens ein Punkt Vorsprung auf Platz 2 – die Frage scheint eher welches Spiel noch verloren werden könnte?

Zwei, gegen die das geschehen könnte sind Dortmund und Stuttgart, die am nächsten Wochenende aufeinandertreffen.

Im Pokal besiegt Kaiserslautern Saarbrücken und Leverkusen spielt auch unter der Woche gegen Düsseldorf immer weiter – die Wahrscheinlichkeit, dass die Werkself nicht nur Deutscher Meister wird, sondern als fünfter Verein in der Bundesligageschichte das Double erreicht, nimmt weiter zu.

Bereits vor dem 28. Spieltag der Blick in die 2. Bundesliga, und die Frage welche Auswärtsfahrten in der nächsten Saison aus Augsburger Sicht wieder dazukommen könnten. Es geht wieder nach Hamburg, zumindest einmal: Das letzte Aufeinandertreffen war in der Saison 2009/10 als St. Pauli aufgestiegen ist und der FCA die Relegation erreichte.

Gegen Holstein Kiel, den Deutschen Meister von 1912 gab es mit dem Pokalspiel vor fünf Jahren bisher erst einen Vergleich.

Sechs Punkte dahinter liegt aktuell Fortuna Düsseldorf, einen dahinter der HSV und zwei weitere Hannover 96. Einer dieser Vereine wird zumindest die Relegation erreichen. Die Bundesligabilanz des FCA ist gegenüber Hannover negativ und gegenüber Hamburg und Düsseldorf positiv. Die letzten Auftritte dort, vor Corona, liegen bereits sechs bzw. im Falle des HSV sieben Jahre zurück.

Noch sieben Spiele, die der FCA in dieser Saison bestreitet. Nach dem Wochenende noch die Heimspiele gegen Union, Bremen und Stuttgart sowie auswärts in Frankfurt, Dortmund und Leverkusen.

Schwer einzuschätzen wie viele Punkte es am Schluss sein werden. Der bisher drittbeste Wert der Augsburger Bundesligazeit, 41 Punkte, aus der Saison 2017/18 könnte übertroffen werden. Auch das mögliche Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes ist als großer Erfolg zu sehen.

Das Spiel am Sonntag in Sinsheim wird weitere Erkenntnisse liefern. Dabei geht es darum den Abstand zu Hoffenheim zu halten wie auch einen Platz zu behaupten, der möglicherweise noch größere Bedeutung gewinnen könnte. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Osterspiele

Der vierte Sieg in Folge, eine positive Tordifferenz, aktuell steht der FCA auf dem siebten Tabellenplatz. Auch dies zum ersten Mal vor einem 27. Spieltag seit 2015. Egal wie das letzte Spiel genau gelaufen ist und die Ergebnisse andere Teams waren: Die Mannschaft hat mit Jess Thorup eine Entwicklung durchlaufen.

Ein Reifungsprozess, Momentaufnahme oder mehr, allein an diesem Spieltag nicht mehr mit Abstiegssorgen nach hinten blicken zu müssen ist der nächste Erfolg.

Eine schwierige Saison für die Kölner: Nur einmal, nach dem 13. Spieltag und dem 1:0-Sieg in Darmstadt standen die Kölner seit Mitte September nicht auf einem der letzten drei Tabellenplätze.

Bisher scheint es so, als ginge es für die hinteren drei Teams in einem eigenen Wettbewerb um den Relegationsplatz. Und in diesem spielt der Effzeh, aktuell einen Punkt dahinter, auch noch in Mainz und zuhause gegen Darmstadt.

Seit Januar ist Timo Schultz als Nachfolger von Steffen Baumgart Trainer. Eine weitere Personalie ist die des Linksverteidiger Max Finkgräfe, dessen Vertrag sich mittlerweile um ein weiteres Jahr verlängert hat und der in Köln als neuer Hoffnungsträger gesehen wird.

Die in den Bundesligavergleichen positive Bilanz des FCA resultiert durch die Auswärtsauftritte in Köln, die Heimbilanz ist durch die drei Niederlagen in den letzten drei Heimspielen mittlerweile ausgeglichen. Der letzte Heimsieg gegen den 1. FC Köln war im September 2015 – Finnbogason traf dreimal beim 3:0.

Am letzten Spieltag haben die ersten fünf der Tabelle gewonnen,  Mainz war gegen Bochum siegreich und ist auf den Relegationsplatz vorgerutscht. Der Abstand von dort zu Platz 16 beträgt sechs Punkte, und der von dort zu Platz 10 weitere fünf Punkte. Und nochmal fünf Punkte sind es bis zu Platz 7 – das Saisonziel des FCA lässt sich dadurch auch als weiterentwickelt betrachten.

Zwischendurch machte die Nationalmannschaft wieder sportlich auf sich aufmerksam. Ob dies analog 2006 wieder zu einem Sommermärchen, mit bestem Wetter nur während des Turniers, führt, wird sich dann noch zeigen.

Sicher ist das die Nationalmannschaft bei der Kontinentalmeisterschaft noch den gleichen Ausstatter hat – undenkbar war für eine breite Öffentlichkeit bisher, dass sich daran irgendwann etwas ändern könnte. Aber auch der Verband scheint auf entsprechende Einnahmen angewiesen und wenig interessiert sich den gängigen Gepflogenheiten zu widersetzen.

Mit der Bundesliga sind auch um den Platz viele Geschichten und Gesichter verbunden. Manche gewinnen erst im Nachhinein an Bedeutung, andere sind bereits während ihres Wirkens schwer wegdenkbar. Länger zurückliegend waren Hennes Weisweiler, Winfried Schäfer, in Bremen Thomas Schaaf und Otto Rehhagel, bei mehr Bundesligaspielen ohne Unterbrechung Trainer bei einem Verein. Zum Saisonende verlässt nun Christian Streich nach über 12 Jahren den SC Freiburg.

Eine durchschnittliche Bilanz hat der FCA bei Bundesligaspielen am Osterwochenende: Bei bisher zehn Auftritten – 2016 und 2020 waren keine Spieltage terminiert – sind es drei Siege und vier Niederlagen bei drei Unentschieden.

2012 die Niederlage gegen München, 2013 gegen Hannover, der erste Punktgewinn an einem Osterwochenende gelang 2014 gegen Hertha BSC. Es folgten zwei weitere 0:0 gegen Schalke und Leverkusen. 2017 ein 2:1 gegen den Effzeh,  2019 der höchste Erfolg, das 6:0 gegen Stuttgart und im Jahr darauf das 2:1 gegen Hoffenheim. 2022 dann die Niederlage gegen Hertha und im vergangenen Jahr das 1:3 gegen Köln.

Diesmal spielt der FCA am Ostersonntag gegen Köln. Vielleicht gelingt es dieses Jahr den Trend der letzten Heimauftritte gegen den Effzeh zu beenden und die aktuelle Erfolgsserie fortzuführen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Gar nicht selbstverständlich

Vor kurzem hatte ich ja schon darüber geschrieben, von welchen Transfers ich im Sommer fest ausgehe. Daneben gibt es einige weitere spannende Personalien. Spieler, die nicht immer sportlich überzeugt haben, deren Verträge auch in 2025 auslaufen. Was soll der FCA in diesen Fällen machen: verlängern oder einen Transfer anstreben? Und was wollen die Spieler? Konkret geht es um die folgenden Fälle:

Arne Maier

Maier ist mittlerweile seit 2,5 Jahren beim FCA. Davon war er 2 Halbserien quasi abgeschrieben, 3 Halbserien trat er wie ein absoluter Leistungsträger auf. Was soll man nun daraus machen? Maier war bei Enno Maaßen am Ende genau so außen vor, wie am Anfang bei Jess Thorup. Bei beiden Trainern hat er – teilweise in ungewohnten Rollen – überzeugt. Wäre Maier ein konstanter Leistungsträger, könnte ihn der FCA im Sommer nicht halten, weil Maier das Interesse anderer Clubs geweckt hätte.

In der derzeitigen Situation sollten beide Parteien von einer Verlängerung profitieren. Der FCA wird genügend personelle Wechsel im Sommer zu verarbeiten haben und es liegt nun an Jess aus Maier einen konstanten Leistungsträger zu machen. Maier auf der anderen Seite wird – sollte er konstant performen – ein Jahr später bessere Angebote bekommen, so er denn überhaupt aus Augsburg weg will. Warum der ganzen Sache nicht noch etwas mehr Zeit geben? Aber nur weil es Sinn macht, muss es ja nicht unbedingt passieren.

Robert Gumny

Bei Robert Gumny darf sich der FCA die folgende Frage stellen: Ist Gumny die erste Wahl für die Nachfolge von Kevin Mbabu, wenn dieser nach dieser Saison nach England zurückkehrt (und außerhalb der Gehaltsmöglichkeiten des FCA liegt)? Die Beziehung mit Gumny ist durchwachsen. Er hat einerseits sehr gute Partien gespielt, andererseits aber auch mächtige Böcke geschossen und nur phasenweise Bundesligaqualität abgeliefert.

Auch Gumny muss sich fragen, was er in seiner professionellen Karriere noch erreichen will. In Augsburg wäre er ein Luxus Backup, der rechts hinten und im Notfall in der Innenverteidigung aushelfen könnte. Was ist aber seine Ambition? Ich würde mich freuen, wenn der FCA – ähnlich den Verlängerungen mit Pedersen und Jensen im letzten Sommer – mit Gumny verlängert, so lange die Erwartungen und Möglichkeiten klar abgesprochen sind. Könnte Sinn machen, wenn beide Parteien es wollen.

Hoffentlich brüllt Jensen hier: “Ja, klar verlängern wir erneut.” (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Freddy Jensen

Jensen ist mittlerweile einer der dienstältesten Spieler in Augsburg. Er ist seit 2018 beim FCA und hat in Augsburg schon viele Trainer kommen und gehen sehen. Jensen war – auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen – meist nur Ergänzungsspieler. Mit der Ankunft von Jess Thorup hat sich für ihn viel verändert. Er ist auf einer der beiden 8er Positionen eine feste Kraft und dankt mit Torbeteiligungen.

Die Frage bzgl. Jensen ist: kann er konstant weiter diese Leistungen bringen? Selbst wenn offensiv weitere Neuzugänge im Sommer in Augsburg dazustoßen, müssen diese erst einmal Jensens Niveau erreichen. Sollte man mit Jensen nicht verlängern, müsste man bei einem möglichen Abgang einen adäquaten Ersatz finden (und gleichzeitig offensiv ja auch andere Lücken stopfen). Auf der anderen Seite könnte man für Jensen wohl eine Ablöse erhalten (wer hätte das letzten Sommer gedacht). Alles in allem fallen mir allerdings keine Gründe ein, warum man Jensens Vertrag nicht direkt wieder um 2 Jahre verlängern sollte.

Bonus

Wenn wir über Spieler mit unsicherer Zukunft sprechen, dann möchte ich auf zwei weitere Spieler zusätzlich eingehen. Einerseits wäre hier Sven Michel zu nennen. Michel ist 33 Jahre alt und hat auch noch bis 2025 Vertrag. Über eine Verlängerung brauchen wir hier aus meiner Sicht nicht sprechen. Ob Michel im Sommer überhaupt bleiben sollte? Der FCA wird eine gewisse Kadertiefe brauchen und Michel ist ein guter Typ. Da braucht man nun die Pferde nicht scheu machen.

Als letztes komme ich auf Niklas Dorsch zu sprechen, bei dem ich schon im Sommer einen Abgang für sinnvoll erachtet hätte. Dorsch kommt diese Saison erneut gesundheitsbedingt nicht so zum Zuge, wie er gerne würde. Daneben ist die 6er Position mit Kristijan Jakic seit dem Winter sehr gut besetzt. Dorsch müsste wohl – im jetzigen System – auf eine der 8er Positionen ausweichen. Ob das passt? Dorsch bleibt eine der größten unerfüllten Hoffnungen in der jüngeren Transfervergangenheit und ich könnte sowohl den FCA als auch Dorsch im Sommer verstehen, wenn sie einen Abschied als die beste Option für die Zukunft sehen würden.

Viel zu tun

Insgesamt bleibt viel zu tun für Jurendic, Ströll und alle Beteiligten beim FCA. Neben Transfers, die wie selbstverständlich wirken, gibt es eben auch einige offene Enden, bei denen noch nicht ganz so klar ist, wie es weitergeht. Der FCA hat einige Spieler an Bord, die sich durch ihre Leistungen weitere Vertragsjahre verdient hätten, so sie denn bleiben wollen. Bei diesen Spielern wird sich zeigen, wie groß der Umbruch im Sommer sein wird. Wenn sie gehen sollten, müssten Jurendic und Co. mächtig auf die Tube drücken, um die Abgänge zu kompensieren. Während wir auf den Rängen das letzte Saisondrittel nun so richtig genießen können, laufen beim FCA wohl schon längst die Vorbereitungen auf die kommende Saison in der ersten Liga. Was das wohl wird.

Ein bisschen Spaß muss sein

Es ist Länderspielpause und in Augsburg genießt man das gute Wetter und die Tabellenposition. Jemand, der diese Situation mehr als der vielleicht ein oder andere genießt, ist Jeffrey Gouweleeuw. Gouweleeuw wurde im letzten Sommer mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht verlängert würde. Marinko Jurendic hat im Winter dann eine Kehrtwende herbeigeführt und doch eine Verlängerung umgesetzt, auch weil Jeff unter Jess Thorup erneut zu einem wichtigen Stützpfeiler in der Innenverteidigung wurde. Es läuft rund für den FCA, und es läuft rund für Jeff. Kein schlechter Zeitpunkt, um über die Lage zu sprechen:

Andy: „Servus Jeff, wie gut ist die Laune?“

Jeff: „Sehr gut. Vier Siege in Folge. Das gab es in meiner Zeit noch nicht. Natürlich ist die Laune da gut.“

Andy: „Ist das der beste FC Augsburg, seitdem Du hier bist?“

Jeff: „Wir hatten auch in 2016, als ich kam, eine sehr gute Mannschaft. Später hatten wir nochmal eine sehr gute Phase unter Manuel Baum. Aber es ist auf jeden Fall eine der besten Mannschaften in meiner Zeit und es macht sehr viel Spaß momentan.“

Andy: „Insgesamt ist das ja schon ein sehr drastischer Wandel auch mit Blick auf den Saisonstart. Wie kam das?“

Jeff: „Es war für viele Spieler ein Neuanfang mit dem neuen Trainer. Zwar sind wir auch in Heidenheim beim ersten Spiel unter Jess Thorup in Rückstand geraten, doch wir konnten das Spiel noch gewinnen. Wir sind dann Woche für Woche stabiler und auch spielerisch besser geworden.“

Andy: „Ihr habt ja auch einiges im Spiel gegen den Ball sukzessive umgestellt. Erst, indem ihr nicht mehr Mann-orientiert sondern mehr im Raum verteidigt habt, seit Winter nun mit der Raute. Ist das ein stabiles System oder geht die Evolution noch weiter?“

Jeff: „Es geht immer weiter. Aber es passt schon sehr gut. Das war schon eine erhebliche Umstellung von Mann-orientierter Verteidigung auf raumorientierte Verteidigung, aber es kommt vielen Spielern zu Gute und passt besser zu uns. Wir arbeiten weiter im Training daran, uns zu verbessern. Der Trainer ist sehr klar in seiner Kommunikation, was er von uns erwartet. Er lässt uns aber auch unsere Freiheiten im Spiel. Das ist wichtig. Er spielt kein FIFA mit einem Controller und kann uns direkt bewegen, sondern vertraut uns.“

Andy: „Du warst in der Vergangenheit auch nicht zurückhaltend mit deiner Kritik gegenüber den Kollegen. Da sind Sätze gefallen wie „verteidigen wie Kinder“ oder auch Bezeichnungen wie „peinlich“. Ist das nicht auch ein Phänomen, dass diese Abwehrleistungen auch dem Mann-orientierten System zuzuschreiben sind, da sie Spieler im 1 gegen 1 entblößt haben und verlorene Zweikämpfe direkt eine größere negative Wirkung hatten?“

Jeff: „Mann-gegen-Mann über den ganzen Platz in großen Räumen ist nicht einfach zu verteidigen und verlorene Zweikämpfe führen direkt zu großen offenen Räumen. So, wie wir momentan im Raum verteidigen, können wir uns da gegenseitig besser helfen und die Wirkung eines einzelnen verlorenen Zweikampfs ist nicht so groß.“

Andy: „Führt dieses System, das euch nun zwingt mehr im Verbund zu agieren auch zu einem besseren Teamgefüge?“

Jeff: „Aus meiner Sicht hat das schon einen Effekt. Ich spreche viel mit den Kollegen, wie sie Situationen einschätzen und wie ihre Präferenzen sind. Das führt zu mehr Stabilität. Und umso stabiler wir stehen, umso leichter wird es für uns Spiele zu gewinnen, weil wir nicht mehr so leicht in Rückstand geraten.“

Andy: „… und ihr noch nicht jedes Spiel nach Rückstand gewinnt…“

Jeff: „… Ich habe schon auch gelesen, dass wir wohl das Team sind, das die meisten Punkte nach Rückstand holt. Aber als Mannschaft gibt uns diese Stabilität mehr Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl.“

Andy: „In der Abwehr habt ihr ja auch eine feste Besetzung gefunden mit der Viererkette, Kristijan Jakic davor und Finn Dahmen im Tor. Wie wichtig ist es, eine Stammformation zu haben?“

Jeff: „Sehr wichtig. Gerade in der Innenverteidigung. Wir sind ja ein Paar und umso weniger Kommunikation es braucht, umso besser. Auch drum herum, umso öfter man mit den gleichen Leuten zusammenspielt, umso mehr weiß man, welche Präferenzen jeder einzelne hat und umso besser wird es. Da ist man auch eingespielter aufeinander. Das ist auch besser als letztes Jahr. Das braucht auch Glück bzgl. Verletzungen und da sind wir bisher verschont geblieben.“

Jeff Gouweleeuw ist beim FCA weiterhin einer der Führungsspieler und geht – mal wieder – mit Leistung voran. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Andy: „Nun habt ihr mit Finn einen jungen Keeper da hinten drin, der lange nicht zu null gespielt hat und wo nun von außen schon auch Kritik in Bezug auf seine Strafraumbeherrschung aufkam. Kannst Du da als erfahrener Spieler evtl. Halt geben?“

Jeff: „Das war Kritik von außen. Intern haben wir versucht, stabiler zu stehen, um weniger Chancen zuzulassen, damit „die Null“ von selbst eintritt irgendwann. Und so kam es dann ja auch. Ich versuche da schon ein Ruhefaktor zu sein mit meiner Erfahrung. Andererseits ist Finn auch ein besonnener Typ, der mit der Situation selbst gut umzugehen wusste.“

Andy: „Im Tor ist die Umstellung ja auch, dass Finn ein Torhüter mit guten fußballerischen Fähigkeiten ist. Was verändert das für euch“.

Jeff: „Ja, er hat fußballerisch definitiv seine Qualitäten. Das gibt Vertrauen, den Ball zu ihm zurückspielen zu können, damit wir uns aus Pressingsituationen befreien können. Er ist ja quasi beidfüßig und dadurch ist er eine große Hilfe. Er mag ja auch mitspielen.“

Andy: „Alles in allem führt das ja auch dazu, dass man diese Phase als deine stärkste Phase beim FCA bezeichnen könnte. Teilst Du das?“

Jeff: „Ja, ich glaube schon. Es ist einfacher gut zu spielen, wenn es gut läuft. Das macht einen großen Unterschied.“

Andy: „Dazu drohen Negativrekorde. Du läufst Gefahr sehr wenige gelbe Karten diese Saison zu kassieren. Letzte Saison waren es 12, diese Saison bisher nur 5. Liegt das auch daran, dass Du selbst nicht mehr so gefordert bist gegenüber dem Schiedsrichter?“

Jeff: „Ich bin immer noch mit den Schiedsrichtern beschäftigt, weil ich auch weiterhin einer der erfahrensten Spieler bin. Aus meiner Sicht liegt das auch eher im System begründet. Wenn Du Mann-orientiert foulst, dann ist das auch viel schneller gelb, weil nicht so viele Spieler drum herum sind.“  

Andy: „Wie fühlt sich das denn insgesamt so an, als ältester und erfahrenster Recke?“

Jeff: „Ja, man sieht das heutzutage nicht mehr so oft, dass ein Spieler so lange bei einem Verein bleibt. Aber ich fühle mich wohl hier und das hat gut gepasst.“

Andy: „Fühlst Du dich in dieser Rolle auch als jemand, der eingreift, wenn Dinge nicht gut funktionieren und anderen Spielern Tipps gibt?“

Jeff: „Das ist eine Mischung. Junge Spieler müssen auch ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Aber ich versuche auch Dinge anzusprechen, wenn sie mir auffallen, sei das bei anderen Spielern oder beim Staff. Das ist auch meine Rolle und Verantwortung. Das nehme ich auch an.“

Andy: „Du bist ja auch in einer anderen Lebensphase. Haben sich deine Prioritäten auch verändert?“

Jeff: „Ja, ich bin auch mit anderen Themen beschäftigt. Ich habe andere Aufgaben auch in Zusammenhang mit meiner Familie. Das relativiert einiges und ich denke auch über andere Themen nach.“

Andy: „Weißt Du dadurch diese positive Saison auch mehr zu schätzen?“

Jeff: „Es macht einfach viel mehr Spaß. Es war auch nicht mein Ziel, damals als ich zum FCA gekommen bin, jedes Jahr gegen den Abstieg zu spielen. Ich habe das in diesen Jahren angenommen. Aber jetzt macht es für alle, die Spieler als auch Fans, viel mehr Spaß und man möchte mehr davon haben.“

Andy: „Kommt die Länderspielpause bei dem ganzen Spaß jetzt zur Unzeit?“

Jeff: „Sie ist halt einfach da und wir müssen sie jetzt so nehmen und können ein bisschen regenerieren. Ich bin ja auch nicht mit der Nationalmannschaft unterwegs und kann die Pause deswegen auch ein bisschen genießen. Und das mache ich auch.“

Andy: „Und dann? Was wird das denn diese Saison noch mit diesem engen Mittelfeld in der Bundesliga und dieser Chance auf Europa?“

Jeff: „Wir wissen, woher wir kommen, und sollten bodenständig bleiben. Wir versuchen die Serien so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und dann schauen, wir was am Ende der Saison dabei rumkommt. Aber gerade weil es so eng ist, macht es nur Sinn von Spiel zu Spiel zu schauen.“

Andy: „Auf dem Spielplan stehen jetzt in der näheren Zukunft auch die Partien gegen Hoffenheim und Frankfurt, zwei 6-Punkte Spiele der besonderen Art. Nimmt man diese Partien auch besonders wahr?“

Jeff: „Da mache ich mir noch gar keine Gedanken. Jetzt kommt erstmal das Spiel gegen Köln. Jetzt fokussieren wir uns erstmal auf das freie Wochenende und dann auf das Spiel gegen Köln.“

Andy: „Dann wünsche ich Dir ein schönes freies Wochenende und viel Erfolg in der Partie gegen Köln“.

Selbstverständlichkeiten

Es ist doch eine ungewohnte Situation für den FC Augsburg. Seit vielen Jahren wird man zum Ende einer Saison nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. 35 Punkte nach 26 Spielen sind toll, um sich in der Länderspielpause nun auch mit der Planung für die kommende Saison zu beschäftigen. In dieser Sommerpause wird es zu unvermeidlichen Transfers kommen, mit denen ich mich nachfolgend beschäftigen werde. Bei allen Personalien gehe ich vom heutigen Stand aus, zu dem die Spieler fit und einsatzbereit sind. Alle möglichen Wechsel sind auch davon abhängig, dass keine unvorhergesehen Entwicklungen eintreten. Mögen alle Genannten fit und gesund bleiben.

Ermedin Demirovic

Es ist unausweichlich. Demirovic wird dem FCA nicht nur gegen Köln gelb-gesperrt fehlen, sondern auch in der kommenden Saison nicht mehr im FCA-Trikot auflaufen. Demirovic ist zu gut. Er wird Angebote bekommen, die sportlich einen Schritt nach vorne für ihn bedeuten und für den FCA einen neuen Rekord-Transfer.

Glaub ihr nicht? Naja, zuletzt hat man gerüchteweise von einem Interesse des FC Bayern München gelesen. Das Highlight-Reel von Demi ist so gut, dass sich jemand in seine Spielweise verlieben und ihn verpflichten wollen wird. Und das zu außerordentlichen Konditionen.

Kristijan Jakic

Bei der Frankfurter Eintracht war Jakic in der Vorrunde auf dem Abstellgleis gelandet. Beim FCA war er vom Start weg direkt Leistungsträger. Der FCA wird im Falle von Jakic die vorhandene Kaufoption ziehen und Jakic fest verpflichten, nicht nur wegen seiner zuletzt zwei Treffer gegen Wolfsburg.

Für den FCA mit Sicherheit ein No-Brainer. Jakic ist fester Baustein in Jess Thorups Rückrundenelf auf der 6er Position, der FCA hat die Entscheidung selbst in der Hand und die verhandelten Konditionen (ca. 5 Mio EUR für den Kauf) erscheinen solide bzw. immer mehr wie ein echtes Schnäppchen.

Felix Uduokhai würde der Club wahrscheinlich immer noch gerne längerfristig binden, dennoch steht wohl im Sommer sein Abgang an. (Photo by MICHAELA STACHE/AFP via Getty Images)

Felix Uduokhai

Auch bei Felix Uduokhai sind die Weichen eindeutig gestellt. Felix wollte im letzten Sommer schon gehen, hat aber nicht den richtigen Verein für sich gefunden und seinen Vertrag in Augsburg um 1 Jahr verlängert. In der Innenverteidigung ist er neben Jeffrey Gouweleeuw gesetzt und spielt eine bockstarke Runde.

Felix hat in Interviews klar gesagt, dass er selbst den Schritt ins Ausland wagen will, um für sich selbst diese Lebenserfahrung zu machen. Auch für ihn wird es Angebote im Sommer geben und er wird den Verein wohl verlassen, sollte ein passendes Angebot dabei sein, wovon ich Stand heute ausgehen würde.

Ruben Vargas

Auch Ruben Vargas stand schon kurz vor einem Wechsel. Im Winter wäre er fast nach Florenz gegangen. Dann hat er sich doch entschieden, in der Rückrunde noch in Augsburg zu bleiben. Er ist eng mit Ermedin Demirovic und die beiden haben sich mit Sicherheit für die Rückrunde einiges vorgenommen. Bisher geht die Rechnung auf.

Vargas wird zudem bei der EM spielen und kann sich dort zeigen. Sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2025 und wurde bisher nicht verlängert. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch er den nächsten Schritt im Sommer gehen will und der FCA muss ihn nun im Sommer ziehen lassen, um noch eine ordentliche Ablöse zu generieren. Stand jetzt, würde ich erwarten, dass er im Sommer Augsburg verlässt.

Die Aufgabe des Vereins

Man könnte vermuten, dass Michael Ströll und Marinko Jurendic in der Sonne auf der Dachterrasse der Geschäftsstelle sitzen, und die solide sportliche Situation des FCA genießen. Für den Espresso zwischendurch mag das auch gelten. Derweil sind sie wohl schon mitten drin, die Weichen für die kommende Saison zu stellen. Nachdem auch Iago den Verein, ablösefrei nach Brasilien, verlassen wird, müssen die Verantwortlichen beim FCA mindestens 4 Stammspieler ersetzen und dabei wird es wohl nicht bleiben.

Die Situation hat nun – im Vergleich zu den Vorjahren – einen großen Vorteil. Mit Spielern anderer Vereine, deren Verträge auslaufen, darf schon verhandelt werden. Der FCA weiß jetzt schon über seine Ligazugehörigkeit in der nächsten Saison Bescheid. Er kennt auch schon sicher seinen Trainer. Und Spieler anderer Teams, deren Hoffnungen sich dort nicht erfüllt haben, sollten daran interessiert sein, sich dieser positiven Bewegung in Augsburg anzuschließen. Man kann nun seit langem mal wieder vor der Konkurrenz seine Argumente präsentieren und Spieler vom Augsburger Weg überzeugen. Möge die obige Liste um den ein oder anderen früh feststehenden Neuzugang bald ergänzt werden. Auf geht’s FCA!

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